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Text vermittelalterlichen
Rabenstein:
Das Problem an alten Sprachen ist, daß sie eben alt sind und das auch sozusagen rüberbringen. In der Gegenwart der Rollenspielwelt sollte man also besser gegenwärtiges Deutsch verwenden (und eventuell nicht versuchen, krampfhaft Hochdeutsch zu reden). Ältere Sprachen eignen sich dafür gut für entsprechend ältere Texte in der Rollenspielwelt.
Salva:
Hallo,
hier hilft dir wohl nur ein Abend brainstorming nachdem man sich in eine passende Stimmung versetzt hat. Ich lese für solche Zwecke gerne ein paar "alte" Sachen die ich im Netz zusammengestöbert habe, besonders die Zeitungsarchive, die manche Gemeinde inzwischen online hat, haben durchweg was nettes.
Das geht zwar nur um max 1850 zurück, aber könnte wirklich jemand sagen, die folgende Einleitung (so oder ähnlich von mir mal aus einer alten Zeitung übernommen) klänge nicht mittelalterlich?
"... gegeben Anno x.y.1886, um also zu berichten was sich Interessantes und Nützliches in z. und auch den umliegenden Landen zugetragen und ereignet." (auf das "hat" hier z.b. absichtlich verzichtet, das habe ich in dem ein oder anderen alten Text durchaus mal gefunden).
Wirkliches mittelalterliche Geschriebene würde doch heut kein Mensch mehr verstehen. Wenn man es aber schafft Satzbau und Ausdrucksweise zu altertümisieren ist das eigendlich ausreichend. Dazu reicht es aber bereits 200 Jahre zurückzugehen. Tools dafür wirst du aber nicht finden, schätze ich.
Gruß
Marc
korknadel:
--- Zitat von: Salva am 24.08.2011 | 15:39 ---Wirkliches mittelalterliche Geschriebene würde doch heut kein Mensch mehr verstehen.
--- Ende Zitat ---
Da unterschätzt Du einige Deiner Mitmenschen aber ein bisschen ;).
Ansonsten gebe ich Dir grob gesagt recht. Hilfreich ist auch, sich den Simpicissimus in einer nicht allzu sehr normalisierten Ausgabe zuzulegen (gibt es ja allenthalben wie Sand am Meer). Oder halt andere Texte aus dem 16. und 17. Jahrhundert, da wird man bei Reclam und Konsorten ja fabelhaft fündig. Dann ein wenig schmökern, und alsobald läuft der Hase.
Rabenstein:
Also wie schon gesagt ist spätmittelalterliches Deutsch (also Frühneuhochdeutsch) nicht so schwer zu verstehen. Geschriebenes laut vorlesen hilft da meistens. Und es hilft natürlich auch, wenn man mit Dialekten aufgewachsen ist. Da tun wir uns in Österreich vielleicht leichter. ;)
Spannender wird's schon beim Mittelhochdeutsch (also grob gesagt hochmittelalterliches Deutsch). Da klingen Wörter und Grammatik schon etwas fremder. Das allseits bekannte Palästinalied wäre da ein Beispiel für Mittelhochdeutsch.
Das Verstehen endet dann aber spätestens beim Althochdeutsch (grob Frühmittelalter), das hat für den Laien kaum noch was mit heutigem Deutsch zu tun. Ein bekanntes Beispiel dafür sind z.B. die Merseburger Zaubersprüche.
Mittelalterliches Deutsch kann also viel sein. Für uns interessant ist am ehesten Frühneuhochdeutsch, sofern man keine verständnislosen Blicke bei seinen Mitspielern ernten will. wtf? ;D
korknadel:
Ich bin sowieso für Rollenspielhilfen in die Richtung. Mit ordentlichen Ablaut-Zufallstabellen. Der etwas grobkörnige Einheitsplural ist freilich nur was für SW-Spieler.
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