Autor Thema: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6  (Gelesen 323842 mal)

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Offline Edvard Elch

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #675 am: 27.09.2011 | 01:45 »
Verfügst du denn über die Sonderfertigkeit Ironiekenntnis II?

Die kann er doch nur anwenden, wenn Ironie vorhanden und erkennbar ist und er selbst "Bestich den Spielleiter mit Essen III" hat. Wird schwierig.
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Offline korknadel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #676 am: 27.09.2011 | 10:06 »
Habe gerade auf Nandurion die Zusammenfassung des Workshops zu den Tulamidenlanden gelesen. Aha.

Und in der Diskussion hier zu den Grünen Bänden und den Mysterien taucht ja sehr oft die Haltung auf, dass die (eventuellen) Metaplot-Mysterien (die mit Sternchen) viel interessanter wären als die "normalen" Plothooks.

Unter dem Eindruck dieser beiden Lektüren muss ich mal wieder feststellen, dass ich diese DSA-Welt, auch und vor allem die der Spieler, nicht mehr verstehe. Da muss sich immer was ändern und entwickeln. Jetzt muss mit Selem aber mal was passieren! Reiche müssen gegründet werden, neue Bedrohungen müssen erstehen, und immer schön dran bleiben an den Big Players, denn alles andere ist sowieso langweilig. Und wenn man keine eigene Baronie, kein eigenes Mini-Reich regieren kann, ist sowieso alles bloß Mumpitz. Was fängt man schon mit einem Plothook an, bei dem man nicht am allmächtigen Metaplot dran ist?

Superspontane Vermutung: Vielleicht sind ordinäre Abenteuer, wo man nicht am Metaplot dran ist, sondern einfach nur dafür sorgt, dass die Leute von Gradnochsjepengurken nicht vom Werwolf gefressen werden, deshalb bei DSA so uninteressant, weil DSA ein Spiel ist, bei dem traditionellerweise kein Heldentod vorgesehen ist?

Denn diese Manie, sich nur auf Big Players und die Geschicke ganzer Reiche zu stürzen, anstatt Silvana zu befreien oder den Pummeranzenweinschmuggelring auszuheben, ist mir aus den meisten anderen Spielen, die ich so kenne, nahezu unbekannt -- abgesehen von Spielen, wo es quasi ganz dezidiert um "Baroniespiel" geht. Aber in vielen anderen Systemen kann man halt auch leichter draufgehen oder -- und das ist entscheidender -- das Konzept wird stärker propagiert als bei DSA. Und wenn ich auch bei Silvanas Befreiung verrecken oder vom Genuss von Pummeranzenwein erblinden kann, dann behält diese Art von Abenteuer vielleicht einen größeren Reiz als in Aventurien, wo Helden tendenziell eher nur nach Absprache etc. sterben.

Keine Ahnung. Jedenfalls finde ich es unverständlich, dass viele offenbar mit Selem so wie es ist, nichts anfangen können oder nicht einfach mal schauen, wie sich dieses Selem entwickelt, wenn sie dort eine Kampagne spielen, ohne dass gleich wieder Sternchenmysterien vom Autorenhimmel fallen und weitere Entwicklungen in Workshops diskutiert werden müssen.

@Korknadel.

Du wirst lachen, bei Dingen, die einer RSH stehen, habe ich Hemmungen, diese durch selbstgeschriebene Abenteuer zu ändern. Für mich sind das eher Dinge, die so bestehen bleiben sollten.

Ich erinnere als ich vor langer Zeit mal Rolemaster in der Shadowworld leiten wollte, wo es auch viele Krasse Dinge gab, mystische Artefakte usw. Ich stand immer unter dem Eindruck, wenn die Sache seit 3000 Jahren so ist, warum sollte sie sich jetzt ändern bzw. gefunden werden ?

Ich verändere auch ungerne politische Gegebenheiten ab. Bin da irgendwie Kanonverliebt (bei jedem Setting).

Übrigens finde ich das einen wunderschönen Beitrag. Mir ging es früher nämlich genauso, und das ist auch ein Teil des im Nachbarthreads angedachten Mon-Plaisir-Spiels. Das mühsam ausgefeilte, über Jahrtausende gewachsene Setting ähnelt einer Modellbaulandschaft, in der man die Figürchen behutsam und mit Handschuhen versetzt, damit ja nichts vom "Setting" kaputtgeht. Ich habe manche Teile Aventuriens früher mitunter auch lieber innig bestaunt, als sie zu bespielen und damit zu gefährden. Danke, Xemides, mit Deiner Darstellung hast Du mir eine Freude gemacht.
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Achamanian

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #677 am: 27.09.2011 | 10:08 »
Nur mal so geblubbert: Geht es eigentlich sonst noch jemandem so, dass er das DSA4-Terrorsystem verabscheut, sich aber immer wieder gerne in eines der kleinen Subsysteme reinfrickelt? Mir geht das derzeit mit dem Schildkampf so ...
Ich bin jetzt neuerdings für ein ähnlich vollgepacktes DSA5, nur sollen bitte alle Subsysteme dem Prinzip nach gleich funktionieren, mit festen Modifikatoren (geht mit den +4 und +8 Manövern ja eh schon in die Richtung). Bitte einfach ganz prinzipielle Basismanöver, Leichte Manöver und Schwere Manöver und so. Kann doch nicht so schwer sein.

Und um noch was positives zu sagen: Ich freue mich auf die Tharun-Fortsetzung! Mir hat das Setting damals gefallen, Sword&Sorcery ohne Elfen/Zwerge/Monchichis. Mit Rieseninsekten. Und bösen Priestern. Und Patriarchat, damit es auch mal interessant ist, eine Heldin zu spielen. Yeah!

Offline Jens

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #678 am: 27.09.2011 | 10:17 »
Rieseninsekten? Böse Priester? Patriarchat? Das alles und noch viel mehr erhalten Sie in den Dunklen Zeiten schon jetzt zum Vorzugspreis von nur 60€ (Spielgruppe nicht enthalten) :d

Achamanian

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #679 am: 27.09.2011 | 10:18 »
Rieseninsekten? Böse Priester? Patriarchat? Das alles und noch viel mehr erhalten Sie in den Dunklen Zeiten schon jetzt zum Vorzugspreis von nur 60€ (Spielgruppe nicht enthalten) :d

Hab ich schon. Tharun gefällt mir aber besser.

Offline korknadel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #680 am: 27.09.2011 | 10:28 »
Mir hat Tharun damals auch sehr gut gefallen. Allerdings habe ich weniger Hoffnungen auf das neue Tharun-Setting, weil sie die Sword & Sorcery-Elemente vermutlich eher dämpfen als hervorkehren werden. Und dann soll da ja auch gleich wieder so ein dummdämlicher Metaplot rein von wegen Kampf der Zwöfgötter gegen keine Ahnung.

Ich würde mir Tharun als Fortsetzung und Komplettierung der damaligen Schwertmeisterboxen wünschen, ein bisschen modernisiert, gerne noch ein bisschen was vom Krassomat draufgesetzt und jippie.
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Offline McCoy

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #681 am: 27.09.2011 | 10:32 »
Soll in Tharun eigenlich auch wieder diese Runenmagie so laufen wie damals oder wird das von Grund auf neu aufgekrempelt? Ich fand Runenmagie damals absolut grausam zu spielen.
Krieg der Götter: war es damals nicht auch so das die Helden in die Hohlwelt geschickt wurden um da zu bekehren? Oder hab ich das jetzt falsch in Erinnerung?
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Achamanian

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #682 am: 27.09.2011 | 10:33 »
Mir hat Tharun damals auch sehr gut gefallen. Allerdings habe ich weniger Hoffnungen auf das neue Tharun-Setting, weil sie die Sword & Sorcery-Elemente vermutlich eher dämpfen als hervorkehren werden. Und dann soll da ja auch gleich wieder so ein dummdämlicher Metaplot rein von wegen Kampf der Zwöfgötter gegen keine Ahnung.

Ich würde mir Tharun als Fortsetzung und Komplettierung der damaligen Schwertmeisterboxen wünschen, ein bisschen modernisiert, gerne noch ein bisschen was vom Krassomat draufgesetzt und jippie.

Der Metaplot war aber schon in den Schwertmeisterboxen ... wenn das aber einfach nur ein mögliches Kampagnenziel mit entprechend unterstützendem Quellenmaterial wäre, so ein Sandbox-Mittelding, würde mir das eigentlich gut gefallen.

Offline Der Nârr

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #683 am: 27.09.2011 | 10:34 »
Unter dem Eindruck dieser beiden Lektüren muss ich mal wieder feststellen, dass ich diese DSA-Welt, auch und vor allem die der Spieler, nicht mehr verstehe. Da muss sich immer was ändern und entwickeln.
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@Rumspielstilziel: Ich bin ja so nen Sonntagspowergamer, insofern setze ich mich auch mit den Subsystemen auseinander. Es ist meiner Meinung nach auch gerade in DSA4 nötig, das System erst einmal zu durchdringen. Ansonsten können z.B. Hausregeln schnell in die Hose gehen - ich mag es nicht, wenn einfach hier und da etwas geändert wird, ohne die Konsequenzen im Blick zu haben. Es ist ja ok, etwas zu verändern, aber man sollte sich auch dessen bewusstsein, was für Folgen das hat. Ich bin aber immer wieder überrascht, wenn Spieler nicht einmal Verständnis für die Basis haben. Am liebsten (Achtung, Ironie) sind mir dann die Spieler, die behaupten, die Kampfregeln gut zu finden und keine Schwierigkeiten damit zu haben, dann aber im ersten Kampf direkt bei der Umsetzung der Initiativeregeln demonstrieren, dass ihnen schon das Verständnis für die grundlegendsten Regeln fehlt.
*Seufz.* Für mich ist nicht das Problem, dass DSA Subsysteme hat, für mich ist das Problem, dass sie nicht einfach und klar genug sind. Feste Modifikatoren wären eine Sache. Weniger Ausnahmeregelungen eine andere. Ebenso ist fraglich, ob man bestimmte Manöverdopplungen unbedingt benötigt - ist der Doppelangriff nötig, wenn es beidhändigen Kampf gibt? Brauche ich Todesstoß und Hammerschlag in Ergänzung zu Gezielter Stich und Wuchtschlag? Klar kann man die auch weglassen, ärgerlich wird es aber dann, wenn NSC in Abenteuern oder Professionen mit diesen ausgestattet sind. (Professionen, die Experten-Sonderfertigkeiten vergeben oder verbilligen, sollten entsprechend markiert sein, so dass man weiß, dass diese Profession nur mit Experten-Regeln spielbar ist.)
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #684 am: 27.09.2011 | 10:39 »
@Jens
Warum machst du denn für die DZ-Werbung? Rieseninsekten+Böse Priester+Patriarchat ist doch eine Steilvorlage um für Rakshazar Schleichwerbung zu machen  >;D

(Wobei an Tharun Werbung ist natürlich auch nichts auszusetzen   :muharhar: )

Zitat
Mir hat Tharun damals auch sehr gut gefallen. Allerdings habe ich weniger Hoffnungen auf das neue Tharun-Setting, weil sie die Sword & Sorcery-Elemente vermutlich eher dämpfen als hervorkehren werden. Und dann soll da ja auch gleich wieder so ein dummdämlicher Metaplot rein von wegen Kampf der Zwöfgötter gegen keine Ahnung.
Du wirst mit den Spielhilfen auch in einem völlig "naturbelassenen" Tharun ohne zwölfgöttliche Einmischung spielen können. Mit aventurischen (oder myranischen) wird auch zwar auch möglich sein, aber Tharunische Helden werden mit der Box spielbar und die Settingbeschreibung dürfte sich auch auf Tharun vor Beginn der Kampagne beziehen.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline Xemides

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #685 am: 27.09.2011 | 10:47 »
Übrigens finde ich das einen wunderschönen Beitrag. Mir ging es früher nämlich genauso, und das ist auch ein Teil des im Nachbarthreads angedachten Mon-Plaisir-Spiels. Das mühsam ausgefeilte, über Jahrtausende gewachsene Setting ähnelt einer Modellbaulandschaft, in der man die Figürchen behutsam und mit Handschuhen versetzt, damit ja nichts vom "Setting" kaputtgeht. Ich habe manche Teile Aventuriens früher mitunter auch lieber innig bestaunt, als sie zu bespielen und damit zu gefährden. Danke, Xemides, mit Deiner Darstellung hast Du mir eine Freude gemacht.

Wie gesagt hat das bei mir nichts mit DSA und Aventurien zu tun, das ich erst seit 2004 kenne. Diese Hemmschwelle hatte ich auch schon die 20 Jahre vorher bei anderen Settings und ohne MP-Stil. Bei Midgards z.B. ändrt sich generell kaum etwas.
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Achamanian

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #686 am: 27.09.2011 | 10:50 »

 Du wirst mit den Spielhilfen auch in einem völlig "naturbelassenen" Tharun ohne zwölfgöttliche Einmischung spielen können. Mit aventurischen (oder myranischen) wird auch zwar auch möglich sein, aber Tharunische Helden werden mit der Box spielbar und die Settingbeschreibung dürfte sich auch auf Tharun vor Beginn der Kampagne beziehen.

Hast du da Insiderinfos?

Offline korknadel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #687 am: 27.09.2011 | 10:53 »
Du wirst mit den Spielhilfen auch in einem völlig "naturbelassenen" Tharun ohne zwölfgöttliche Einmischung spielen können. Mit aventurischen (oder myranischen) wird auch zwar auch möglich sein, aber Tharunische Helden werden mit der Box spielbar und die Settingbeschreibung dürfte sich auch auf Tharun vor Beginn der Kampagne beziehen.

Danke für den Hinweis.

@Rumpel und McCoy:
Ja, damals gab es den Metaplot freilich schon. Aber damals war Metaplot noch anders als heute, noch viel unschuldiger. Ich habe halt vor dem heutigen Metaplot Angst, vor diesem "Workshop"-Metaplot, den ich oben angesprochen habe. Für mein Empfinden hat sich die Qualität da sehr verändert, zumal dieser ganze Götter-Komplex damals auch noch viel simpler war. Das war immerhin noch lange vor irgendwelchen unaussprechlichen Zeitalterwechseln und der Verseuchung von Abenteuern mit mystischem Sondermüll (und mit mystisch meine ich hier nicht den Dämon am Wegesrand, sondern Prophezeiungen, Götterkram, Mada und Firlefanz).
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #688 am: 27.09.2011 | 10:54 »
Zitat
Hast du da Insiderinfos?
Ja
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Offline Roland

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #689 am: 27.09.2011 | 10:54 »
Das haben die Verantwortlichen schon verlauten lassen, seit das Projekt öffentlich ist. Wir natürlich am Ende auf die Materialgewichtung ankommen.
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Offline Xemides

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #690 am: 27.09.2011 | 11:37 »
Korknadel, wobei das Argument zählt:

Alles was du nicht magst, ist das, was für viele DSA ausmacht und warum die Fans dabei bleiben. Warum sollte Ulisses gerade das ändern ?

Man kann sich natürlich gerne über das Wie streiten, aber gerade den Metaplot abzuschaffen wäre wahrscheinlich wirklich ein schwerer Fehler von Ulisses.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #691 am: 27.09.2011 | 12:42 »
Habe gerade auf Nandurion die Zusammenfassung des Workshops zu den Tulamidenlanden gelesen. Aha.
(...)
Unter dem Eindruck dieser beiden Lektüren muss ich mal wieder feststellen, dass ich diese DSA-Welt, auch und vor allem die der Spieler, nicht mehr verstehe. Da muss sich immer was ändern und entwickeln. Jetzt muss mit Selem aber mal was passieren! Reiche müssen gegründet werden, neue Bedrohungen müssen erstehen, und immer schön dran bleiben an den Big Players, denn alles andere ist sowieso langweilig.
(...)
Denn diese Manie, sich nur auf Big Players und die Geschicke ganzer Reiche zu stürzen, anstatt Silvana zu befreien oder den Pummeranzenweinschmuggelring auszuheben, ist mir aus den meisten anderen Spielen, die ich so kenne, nahezu unbekannt
(...)
Jedenfalls finde ich es unverständlich, dass viele offenbar mit Selem so wie es ist, nichts anfangen können oder nicht einfach mal schauen, wie sich dieses Selem entwickelt, wenn sie dort eine Kampagne spielen, ohne dass gleich wieder Sternchenmysterien vom Autorenhimmel fallen und weitere Entwicklungen in Workshops diskutiert werden müssen.

Ich glaube, Du interpretierst da ein bißchen schräg und auch zuviel - so ein Workshop ist halt dazu da, die groben, großen Pinselstriche zu setzen. Diese Verachtung fürs Kleine finde ich in dem verlinkten Beitrag jetzt *nicht* dokumentiert, und gerade die Entwicklung in Selem, die "aus dem Auditorium" vorgeschlagen wurde, finde ich spannend und eher subtil, wobei ich keine Ahnung vom Setting habe außer eine vagen Vorstellung, was "Tulamidenlande" sind (kenne die 2/3-Box).

Was ich erkennen kann, ist halt ein ziemliches Bedürfnis nach einer Welt in Bewegung und Wandel, im Gegensatz zu den eher statischen, "abgeschlossenen" Settings anderer Systeme. Finde ich jetzt verständlich. Kompliziert, Mörderisch für Neueinsteiger etc. pp., aber durchaus nicht uninteressant. Konzept und Bedürfnis bedingen ja nicht zwangsweise den RR-MP-NSC-Sightseeing-Schrott, zu dem das Ganze dann ja oft verwurstet wird.

Das Konzept des "Lebendigen Aventurien" als Welt im Wandel fand ich an sich schon immer klasse. Grundsätzlich. Die Umsetzung hingegen...
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Zitat von: korknadel
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ErikErikson

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #692 am: 27.09.2011 | 12:57 »
Ich glaube, Du interpretierst da ein bißchen schräg und auch zuviel - so ein Workshop ist halt dazu da, die groben, großen Pinselstriche zu setzen. Diese Verachtung fürs Kleine finde ich in dem verlinkten Beitrag jetzt *nicht* dokumentiert, und gerade die Entwicklung in Selem, die "aus dem Auditorium" vorgeschlagen wurde, finde ich spannend und eher subtil, wobei ich keine Ahnung vom Setting habe außer eine vagen Vorstellung, was "Tulamidenlande" sind (kenne die 2/3-Box).

Was ich erkennen kann, ist halt ein ziemliches Bedürfnis nach einer Welt in Bewegung und Wandel, im Gegensatz zu den eher statischen, "abgeschlossenen" Settings anderer Systeme. Finde ich jetzt verständlich. Kompliziert, Mörderisch für Neueinsteiger etc. pp., aber durchaus nicht uninteressant. Konzept und Bedürfnis bedingen ja nicht zwangsweise den RR-MP-NSC-Sightseeing-Schrott, zu dem das Ganze dann ja oft verwurstet wird.

Das Konzept des "Lebendigen Aventurien" als Welt im Wandel fand ich an sich schon immer klasse. Grundsätzlich. Die Umsetzung hingegen...


Les ma das MP-Spiel. Sowas ist integraler Bestandteil.

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #693 am: 27.09.2011 | 13:03 »
Hu?
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Zitat von: korknadel
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ErikErikson

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #694 am: 27.09.2011 | 13:08 »
Ja klar. Würd ich auf jeden Fall sagen. Fällt erstmal in die kategorie, beschäftigung mit dem Spiel ausserhalb des Spiels. Klar kann mna jetzt sagen, ist nix mit dem Char. Würde ich aber mitreinnehmen, auf jeden Fall. Dadurch wird das ganze nämlich erklärbar. Es muss sich was ändern, weil  man sich ja mit was beschäftigen muss. Stillstand wäre langweilig. Sowas geht, wenn man nur spielt, aber wenn man sich auch ausserhalb mit der Welt beschäftigt, dann kommt doch irgendwie immer die Tendenz, das eine Entwicklung erwünscht ist. Geht zugegebenermaßen, etwas in Richtung Simulationismus. Da ist die Abgrenzung sicher schwer. Aber Simulationismus würde ich immer noch als Simulation am Tisch bezeichnen. 

Offline korknadel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #695 am: 27.09.2011 | 13:11 »
@Hróðvitnir:
Ich habe mich auf den Workshop auch nur symptomatisch bezogen und weniger konkret. Das heißt, ich habe mir gar keine Gedanken gemacht, ob ich die Ideen, die da geäußert wurden, jetzt gut finde oder nicht. Mir ist dabei eben nur mal wieder aufgefallen, wie stark fixiert DSA-Spieler auf diese ständigen Entwicklungen sind. Und ich habe eben festgestellt, dass mir das inzwischen weitgehend am Hinterwärtigen vorbeigeht, und wundere mich entsprechend. Gerade weil ich es fast schon als eine Manie empfinde, dass immer überall alles sich entwickeln muss. Metaplot finde ich schön und gut, aber da würden mir eben fünf Spots in Aventurien reichen. Vielen anderen DSA-Spielern offenbar nicht. Vielmehr höre ich oft die Forderung, dass Settings interessanter gemacht werden sollen, indem dort "was passiert". Wahrscheinlich ist es diese Manie, wegen der das Konzept eines "lebendigen Aventurien" für mich inmmer mehr an Reiz verliert. Früher, zu G7-Zeiten und Khomkrieg und dem Kram, hatte das immer noch so ein unbedarftes: "Wow, da fällt mir was ein, voll krasse Geschichte, die ziehen wir jetzt durch, und dann schaun wir mal, wie Aventurien danach aussieht." Heute habe ich den Eindruck, dass man sich in jedem Winkel zwanghaft was einfallen lassen muss, damit das lebendige Aventurien auch ja keine Alterserscheinungen bekommt.
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Offline Elwin

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #696 am: 27.09.2011 | 13:22 »
Unter dem Eindruck dieser beiden Lektüren muss ich mal wieder feststellen, dass ich diese DSA-Welt, auch und vor allem die der Spieler, nicht mehr verstehe. Da muss sich immer was ändern und entwickeln. Jetzt muss mit Selem aber mal was passieren! Reiche müssen gegründet werden, neue Bedrohungen müssen erstehen, und immer schön dran bleiben an den Big Players, denn alles andere ist sowieso langweilig. Und wenn man keine eigene Baronie, kein eigenes Mini-Reich regieren kann, ist sowieso alles bloß Mumpitz. Was fängt man schon mit einem Plothook an, bei dem man nicht am allmächtigen Metaplot dran ist?

Superspontane Vermutung: Vielleicht sind ordinäre Abenteuer, wo man nicht am Metaplot dran ist, sondern einfach nur dafür sorgt, dass die Leute von Gradnochsjepengurken nicht vom Werwolf gefressen werden, deshalb bei DSA so uninteressant, weil DSA ein Spiel ist, bei dem traditionellerweise kein Heldentod vorgesehen ist?
Einerseits Zustimmung: Ich kann mich mit dem Wunsch nach stetiger Veränderung auch nicht wirklich identifizieren. Meine Idee, Selem mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, wäre beispielsweise, erstmal dort wieder ein Abenteuer stattfinden zu lassen. Das ist meiner Meinung nach generell der beste Weg, dafür braucht man keine Metaplot-Umwälzungen.
Natürlich kann es durch das Abenteuer bedingt Umwälzungen geben, aber das gehört in meinen Augen zum Spielerlebnis dazu. Ich brauche keine "Aventurien-Webcam", bei der immer etwas passiert, wenn man hinschaltet. Mir reicht es, wenn zu fest vereinbarten Punkten (den Abenteuern/Kampagnen) irgendwas dort passiert, denn nur dann liegt auch meine Aufmerksamkeit darauf.

Keine Zustimmung hingegen zu Deiner Vermutung, da sehe ich keine Korrelation. Das bodenständige Alt-Abenteuer "Der Zorn des Bären" gehört regelmäßig zu den Favoriten in jeder Umfrage. Es ist extrem weit vom Metaplot weg, es findet auf lokalem Niveau statt - es ist vermutlich ein Prototyp eines "Mon-Plaisir"-Abenteuers, bei dem es viel um das Charakterspiel allein, miteinander und mit den NSCs geht.
Meine Anregung für Deine Vermutung, ohne dass ich es jetzt untermauern kann, geht eher dahin, dass es Unterschiede im "Aventurien erleben" gibt, nämlich im Erspielen und Erlesen. Hier muss man vielleicht auch die Rezeption der Romane berücksichtigen, in der ich auch einen Grund für den Erfolg der Borbarad-Kampagne sehe. Ich selbst habe nur die Abenteuer gespielt und bin enttäuscht aus der Runde ausgestiegen, ich habe aber von vielen Leuten gehört, was für unglaublich tolle Erlebnisse sie in der Kampagne hatten - aber alle bezogen sich meiner Erinnerung nach auch auf die Romane, die Botenartikel, da wurde die Bob-Kampagne wirklich in allen Medien erlebt.

Interessant finde ich immer die Diskussionen um Großreiche, legendär sind ja die Debatten rund ums Mittelreich oder um die Antagonisten Mittelreich-Horasreich, es gibt die Befürworter eines alanfanischen Großreiches, das die halbe Südhälfte Aventuriens einnehmen könnte, und im Workshopbericht lese ich von einem tulamidischen oder gorischen Großreich.
Sind solche theoretischen Diskussionen, die ein bisschen was von /Kolonialismus/Imperialismus einerseits und Civilization/Europa Unversalis andererseits haben, vielleicht auch eine Art, sich mit Aventurien zu beschäftigen bzw. besteht zwischen diesen Gedankenspielen und den Überlegungen einer kontinuierlichen Veränderung Aventuriens eine Wechselwirkung.

Schöne Grüße
Chris
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ErikErikson

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #697 am: 27.09.2011 | 13:32 »
Es gibt eigentlich keine MP-Abenteuer. Ein MP-Abenteuer wäre halt ein AB, wo man das, was man allein gemacht hat, möglichst viel und lang am Spieltisch vorstellen und einbringen kann. Ein gutes MP-Abenteuer ist also eigentlich, wenn es gar kein Abenteuer gibt-sowas wäre dann ZdB. Das bedeutet aber nicht, das ein MP-Spieler unbedingt so ein AB will. Er ist eventuell völlig zufrieden, zuhause sein MP zubasteln, und will es im Spiel gar nicht haben.

Offline korknadel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #698 am: 27.09.2011 | 13:46 »
@Elwin:
Ein sehr schöner Post.
Dass Zorn des Bären so erfolgreich ist, wundert mich einerseits nicht, da es eben sehr romanhaft ist und deshalb auch als Lektüre taugt, aber dennoch spielbar ist. Andrerseits wundert es mich wegen der von Dir aufgezeigten Diskrepanz, denn es ist das Paradebeispiel dafür, wie man Spaß haben kann, ohne gleich Aventurien umzukrempeln und Sphären zu erschüttern.

Und die multimediale Vernetzung ist natürlich auch ein wesentlicher Punkt. Dadurch mag es sein, dass die Spielerschaft stärker von der übergeordneten Erzählung "lebendiges Aventurien" beeinflusst sind als vom am Spieltisch Erspielten. Es rückt in den Vordergrund, was in der Satzung aus Selem wird, nicht, was während der selbst gespielten Kampagne draus wird (es sei denn, es ist eine offizielle Kampagne, die Setzungen zum Ergebnis hat). Denn solche individuellen Ergebnisse trüben das Erlebnis der über Romane, Boten, Abenteuer und Settingbände verteilten Erzählung.

Die Sache mit den Großreichen wundert mich umso mehr, da die Möglichkeiten der Spieler, das über die Chars am Spieltisch zu beeinflussen, so sehr gering sind.
Hipster

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Offline Foul Ole Ron

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #699 am: 27.09.2011 | 13:52 »
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Es rückt in den Vordergrund, was in der Satzung aus Selem wird, nicht, was während der selbst gespielten Kampagne draus wird (es sei denn, es ist eine offizielle Kampagne, die Setzungen zum Ergebnis hat). Denn solche individuellen Ergebnisse trüben das Erlebnis der über Romane, Boten, Abenteuer und Settingbände verteilten Erzählung.
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