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Reisen im Rollenspiel
LöwenHerz:
Kommt ganz auf die Spielwelt an. Ich kann mir partout keine abgekürzte Reise in einem gefährlichen Setting wie Midnight vorstellen, wo alles tödlich ist, was nicht in den eigenen vier Wänden passiert... wobei da selbst das... naja ;)
Benjamin:
--- Zitat von: Taschenschieber am 26.10.2011 | 20:49 ---Nö, weil der SL ihnen die Encounters aufs Auge drückt (zumindest wenn er nicht in der Lage ist, auf Spielerwünsche einzugehen, was viel zu oft vorkommt).
--- Ende Zitat ---
Meine Tabellen modellieren die Kampagnenwelt. Ich drücke also den Spielern eine Kampagnenwelt aufs Auge? Und was für Wünsche?
Weißt Du, was viel schlimmer ist? Durchgerechnete Begegnungen und Reiseabenteuerplotschienen. Und SL, die einem für jede Aufgabe das passende Werkzeug liefern.
--- Zitat von: Glühbirne am 26.10.2011 | 20:53 ---@Benjamin:
Jap. Nur mache ich mir dann auch keine mühe mehr das anzubieten ;)
Selbst die beste Zufallstabelle für Reisen hilft wenig wenn kein Depp Reisen spielen will. Und ich stehe auf Zufallsgenratoren. Und auf Entscheidungsfreiheit der Spieler. Aber ich stehe nicht darauf meine Spieler mit Dingen zu nerven die sie nicht mögen, nur weil das die reine Lehre ist...
--- Ende Zitat ---
Meine Gruppe reist von A nach B, das hat nix mit irgendeinem Plot zu tun. Auf dieser Reise passiert potentiell was. Warum sollte ich das weglassen? Ich würde meine Welt nicht mehr modellieren, sondern irgendwas rumschwurbeln, um die Spieler zum Plot zu transportieren. Ich würde das auch als Spieler nicht wollen, ich spiele das Spiel wegen seiner unendlichen Möglichkeiten und SL, die abkürzen und rumschwurbeln, nehmen mir die Begeisterung und zerstören meine Neugier.
Das mit der Modellierung ist ja auch immer schwer zu durchdringen, ich nehm mich da nicht aus: Wenn die Tabelle ein Ergebnis ausspuckt, dann ist hier ein Stück der Welt definiert worden. So wie die Planetenerschaffung in Traveller, die wird auch gewürfelt und ich als SL muss die Ergebnisse dann in eine Form bringen, die ich meinen Spielern vermittle. Genau so mit Tabellen in der Wildnis, auch hier wird ein Stück Spielrealität geschaffen, das ich als SL dann in den Kontext bringe oder das neuen Kontext schafft, etwa weil es sich mit vorangegangenen Ergebnissen prachtvoll erweitert.
Die Idee, dass diese Tabellen nur für etwas Auflockerung auf einer Reise sorgen sollen, verdirbt imo schon ihren sinnvollen Einsatz. Den Spielern mag es zwar so erscheinen, als wären das alles rein zufällige Begegnungen ohne Bezug, aber ich als SL baue so meine Kampagnenwelt aus. Und schaffe Bezug. Und generiere Abenteuer. Gerade wenn nicht jede Begegnung aus einer überschaubaren Gruppe Monster besteht, sondern diverse spannende Dinge beinhaltet. In vielen SL-Hilfen steht, man soll dafür sorgen, dass die Spieler die Welt als lebendig wahrnehmen. Bitte, hier ist das Werkzeug. 20 Kobolde? Die Karte konsultieren, hier ist ein Bauernhof, dort eine Mine, Bingo.
--- Zitat von: youth nabbed as sniper am 26.10.2011 | 21:44 ---Wenn die Spieler sich dafür nicht interessieren, was ihnen so auf dem Weg begegnet, und man als SL das weiß, dann lässt man die Zufallsbegegnungen weg und kürzt die Reise auf drei Sätze. Wo liegt da das Problem?
Die einzige andere Alternative sehe ich darin, nur Zufallsbegegnungen auszuspielen, die zu vermeiden einige Anstrengung der Spieler/Charaktere erfordert.
--- Ende Zitat ---
s.o., es geht nicht um die SC, es geht um die Welt.
--- Zitat von: youth nabbed as sniper am 26.10.2011 | 21:44 ---(Nebenbei: Zufallsbegegnungen und Planung müssen sich nicht widersprechen. Ich würfle bei Sundered Skies oft die Art der Zufallsbegegnungen vor der Reise aus, mache mir dazu ein paar Gedanken, wie ich sie ins Abenteuer einbinde, und teste während dem Spiel nur, ob es überhaupt zur Begegnung kommt.)
--- Ende Zitat ---
Das ist ja gehüpft wie gesprungen. Da ich als SL aber nicht immer weiß, wohin die Spieler in der kommenden Runde reisen, kann ich das auch nicht immer planen.
asri:
Für die Queste/den Auftrag/ das Vorhaben wollen die Charaktere von A nach B, weil in B das Abenteuer in irgendeiner Form weitergeht. Zwischen A und B (fünf Tagesreisen entfernt) passiert als Encounter E, sagen wir am dritten Tag. Und zwischen A und E, da brauchen wir noch Konflikt K, am zweiten Tag. Hm, zwischen K und E ist eine Nacht, in der nichts passiert. Also muss ein bedeutungsschwangerer Traum bT her. Und bevor nach K das Nachtlager aufgeschlagen wird, muss noch ein Stück gereist werden und ein Platz zum Übernachten gefunden werden: ideale Gelegenheit für eine weitere Herausforderung H.
A - K - H -bT - E - B. Und zwischen zwei Bissen Proviant wird ein Spieler von Mücken genervt. Möglichkeit zum Charakterspiel!
Ich persönlich finde das unsinnig: Wenn ich eine gute Abenteueridee dafür habe, wie die Geschichte in Ort B weitergeht, dann brauche ich keine Zwischenabenteuer für irgendwas. Man muss nicht jede Sekunde der fiktiven Zeitschiene mit irgendwelchen Ereignissen füllen. Da neige ich deutlich zu Szenenwechsel: Schnitt, und mit neuer Szene(rie) geht es weiter. Nicht jeder Übergang zwischen X und Y muss erzählenswert und unterhaltsam sein oder eine Welt lebendig und realistisch machen. (Jeweils: "man muss nicht" heißt durchaus: "man darf".)
Es geht mir hier nicht um Story-Gaming oder was auch immer, sondern eher darum, den Mut zu haben, sowohl eine Welt als auch Charaktere zu spielen, die gerne auch unspektakuläre, uninteressante Seiten haben - und dann wiederum den Mut zu haben, nicht darauf rumreiten zu müssen, sondern direkt zu den interessanten Dingen zu kommen (ohne "krampfhaft" nach zusätzlichen interessanten Ideen zu suchen, um diese dazwischenzuschieben).
Alltag (egal ob beim Reisen, in einer Stadt, in einer Raumstation) darf eben auch einfach mal Alltag sein, ohne dass man daraus was machen muss. Da ich den Mehrwert darin nicht sehe, vermute ich, dass Ihr (die Reisen oder sonstigen Alltag zwischen den besonderen Ereignissen extra aufpeppen wollt) daraus noch irgendetwas anderes zieht, was bisher nicht so klar rübergekommen ist. Könnt Ihr sagen, was das ist? Das man Alltag ausspielen oder aufpeppen darf, ist IMHO völlig klar - aber warum, wenn man sowieso direkt zum Abenteuer übergehen kann, dass die Charaktere bei B erwartet?
Oberkampf:
--- Zitat von: Benjamin am 27.10.2011 | 07:16 ---s.o., es geht nicht um die SC, es geht um die Welt.
--- Ende Zitat ---
Bei mir gehts meistens nicht allein um die Welt. Mit meiner Welt könnte ich alleine "spielen", da bräuchte ich keine SCs. Zum Teil tut das ja jeder SL (und auch ich), wenn er Abenteuer vorbereitet: er entwickelt die Spielwelt.* Aber das ist noch nicht das Spiel, das Spiel ist die Interaktion der SCs mit der Welt.
--- Zitat von: Benjamin am 27.10.2011 | 07:16 ---Das ist ja gehüpft wie gesprungen. Da ich als SL aber nicht immer weiß, wohin die Spieler in der kommenden Runde reisen, kann ich das auch nicht immer planen.
--- Ende Zitat ---
Ich kann sie in der Regel ja fragen, wo sie hinwollen. Was hindert mich daran? Wenn sie ihre Meinung ändern, oder überraschend eine Reise in Angriff nehmen, dann kann ich immer noch während dem Spiel würfeln und improvisieren. Aber wenn ich weiß, dass eine Reise zu einem bestimmten Zielpunkt ansteht, warum soll ich dann meine Möglichkeiten zur Vorbereitung einfach verstreichen lassen?
*Selbst bei der Vorbereitung von Kaufabenteuern, aber natürlich in einem deutlich geringeren Ausmaß.
Glühbirne:
--- Zitat von: youth nabbed as sniper am 27.10.2011 | 14:03 ---Bei mir gehts meistens nicht allein um die Welt. Mit meiner Welt könnte ich alleine "spielen", da bräuchte ich keine SCs. Zum Teil tut das ja jeder SL (und auch ich), wenn er Abenteuer vorbereitet: er entwickelt die Spielwelt.* Aber das ist noch nicht das Spiel, das Spiel ist die Interaktion der SCs mit der Welt.
Ich kann sie in der Regel ja fragen, wo sie hinwollen. Was hindert mich daran? Wenn sie ihre Meinung ändern, oder überraschend eine Reise in Angriff nehmen, dann kann ich immer noch während dem Spiel würfeln und improvisieren. Aber wenn ich weiß, dass eine Reise zu einem bestimmten Zielpunkt ansteht, warum soll ich dann meine Möglichkeiten zur Vorbereitung einfach verstreichen lassen?
*Selbst bei der Vorbereitung von Kaufabenteuern, aber natürlich in einem deutlich geringeren Ausmaß.
--- Ende Zitat ---
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