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Der Hexer von Salem
ErikErikson:
Die Traumlande war The Siver Key, ist aber ne arg kurze Kurzgeschichte.
Dexter Ward dachte ich der Held besiegt das Monster, deshalb hab ich das für eher pulpig gehalten.
Waldviech:
Ne, das ist nicht nur Der Silberne Schlüssel - zu den Traumlanden gehören mehrere Kurzgeschichten!
Am wichtigsten ist wohl die längste - die "Traumsuche nach dem unbekannten Kadath". Dazu kommen noch:
Jenseits der Mauer des Schlafes
Die Katzen von Ulthar
Celephais
Das Verderben, das über Sarnath kam
Hypnos
Die Anderen Götter
Polaris
Iranons Suche
Das merkwürdig hochgelegene Haus im Nebel
und
Das Weiße Schiff.
Einige davon spielen sehr dezidiert in einer Traumdimension, wie z.b. "Das Weiße Schiff", bei anderen erwähnt Lovecraft nicht direkt, dass sie in den Traumlanden spielen, aber die Geschichten werden dem Traumlandkomplex zugerechnet, weil Lovecraft sie im selben Stil geschrieben hat wie die Traumlandgeschichten und sie daher den Traumlanden näher sind als Lovecrafts Horror-Geschichten. ("Das Verderben das über Sarnath" kam ist so ein Fall, ebenso wie "Die Katzen von Ulthar")
--- Zitat ---Naja, sie liefern sich schon Kriege mit SF-Waffen, aber eher im Nebensatz.
--- Ende Zitat ---
Ich würde die Beschreibungen der "Raumfahrerzivilisationen" in "Berge des Wahnsinns" und "Der Schatten aus der Zeit" nicht unbedingt Nebensätze nennen. Für lovecraftsche Verhältnisse werden die Historien der dort beschriebenen technischen Zivilisationen schon recht stark ausgewalzt. "Der Flüsterer im Dunklen" und "The Walls of Eryx" sind sogar sehr direkt klassische SF-Geschichten um Raumfahrt, Aliens und Invasionen. (Im ersten Fall nimmt HP die klassische "Versteckte Invasion" vorweg, in zweiterer wird ein Szenario präsentiert, in dem die Menschheit über die Venus herfällt.)
ErikErikson:
Ja, ich meinte nur, mit dem Key hat es angefangen. Das war die erste Traumlande Story. Ich geb dir völlig recht, HPL ist bestimmt kein Horrorautor allein.
Der Flüsterer im Dunkeln ist aber keine Geschichte, von der ich jetzt so direkt auf Cthulhu-Tech kommen würde. Immerhin gehts da primär um die persönliche Bedrohung durch fremde Wesen, Angst Wahnsinnig zu werden usw. also IMHO eher eine typische Mythosstory.
Berge des Wahnsinns erklärt sicher die Geschichte der Wesen recht genau, aber vom Aufbau her ist es sicher keine typische SF-geschichte und man kommt von der auch nicht grade auf Cthulhu Tech.
Man bracht schon eine gewisse Abstraktionsleistung, um von irgendeiner HPL Story auf Cthulhutech zu kommen, da es primär ein anderes Genre anspricht. Das heisst nicht, das CT schlecht ist. Aber ich würde sagen, der Flüsterer im Dunkeln und Berge des Wahnsinns passen ziemlich in das Standard Schema um die Bedeutungslosigkeit der Menschheit, Eingriffe fremder, unverständlicher Mächte und unerklärliche und verderbliche Geheimnisse.
Muss zu meiner Schande aber gestehen, das CT mir auch nur vom Hörensagen bekannt ist.
Waldviech:
--- Zitat ---Der Flüsterer im Dunkeln ist aber keine Geschichte, von der ich jetzt so direkt auf Cthulhu-Tech kommen würde. Immerhin gehts da primär um die persönliche Bedrohung durch fremde Wesen, Angst Wahnsinnig zu werden usw. also IMHO eher eine typische Mythosstory.
Berge des Wahnsinns erklärt sicher die Geschichte der Wesen recht genau, aber vom Aufbau her ist es sicher keine typische SF-geschichte und man kommt von der auch nicht grade auf Cthulhu Tech.
--- Ende Zitat ---
Richtig - so richtig typische SF-Geschichten hat der gute HP, mit der diskussionswürdigen Ausnahme von "Walls of Erys", nie geschrieben. Vor Allem, wenn man seine Werke mit den typischen SF-Geschichten der 20iger und 30iger vergleicht. Aaaber er hat etliche Dinge vorweggenommen (oder besser: Erfunden), die in späterer SF eine gewichtige Rolle spielen. Unter anderem erfindet Lovecraft im "Flüsterer" (und ein paar anderen Geschichten wie "Shadow out of Time") das Konzept der nichtmenschlichen Alienrasse, welche die Menschheit mit Agenten und geschickten Tarnmechanismen unterwandert. (Was natürlich nichts dran ändert, das es trotzdem eine Geschichte um die Angst, Wahnsinnig zu werden und die persönliche Bedrohung ist.)
Davon auf CT zu kommen erfordert sicherlich ein gewisses Denken um die Ecke (vor allem, wenn man das Ganze noch mit Mechas aus dem Anime-Sektor vermengt), aber man kann den Bogen von Lovecraft zum Alien-Invasions-Szenario mit genau der selben Nachvollziehbarkeit ziehen, wie von Lovecraft zum typischen Cthulhu-Rollenspielplot um dämonenbeschwörende Kultisten. Die in Lovecrafts Gesamtwerk ja auch nur ein Aspekt von vielen anderen sind. Egal, ob ich nun von "Call of Cthulhu", "Dunwich-Horror" und "Schatten über Innsmouth" ausgehe, und auf Lovecraft basierend ein RPG um Okkultismus und verderbte Kulte bastele, oder ob ich von "Mountains of Madness", "Walls of Eryx" und dem Flüsterer ausgehe um ein RPG um vormenschliche Raumfahrer und Alieninvasionen baue.....lovecraftsch wäre beides. Daher mein Hinweis auf die recht eng gefasste Auslegung des "Lovecraftschen Stils".
Wobei der lovecraftsche Stil, um den Bogen wieder zum Hexer zurückzubekommen, im Hexer-RPG ohnehin nur eine Art Zaungast wäre, da es in diesem eh um einen hohlbeinschen Bastei-Heftchen-Stil geht.
ErikErikson:
Das stimmt. Man nimmt immer so ohne Nachdenken an, das das klassische Cthulhu Abenteuer einer typischen Lovecraft Story entspricht, aber das ist bestimmt nicht der Fall. Allein schon die Tatsache, das nur wenige HPL Storys die typische Zwiebelschalen-Enthüllungsmethode aufweisen. Und Kultisten gabs auch kaum welche.
Eigentlich gibt es die typische HPL Story gar nicht, verbindend ist eher der Stil, Themen und Aufbau variieren.
Wenn ich nicht im Lovecraftschen Stil, sondern im hexer-Stil spielen wöllte, würde ich mir auf jeden Fall nochmal die Skar-Romane zu gemüte ziehen (Enwor), die IMHO konsistenter sind, aber ähnliche Themen behandeln.
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