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[Ars Magica] Igniculus-in-Arden
Timberwere:
9. Session (29. November 2011)
Während die anderen nach London aufbrechen, machen sich Gudrid und Wolfram, unterstützt von Willehad Lind und einigen seiner Wachmänner, auf den Weg zu ihrem neuen Gebiet. Die Principa will sich nämlich noch vor dem Herbst unbedingt ansehen, was der Bund denn da nun eigentlich erworben hat.
Das Grundstück ist ca. eineinhalb Tagesreisen entfernt, daher sind die Wanderer froh, als sie gegen Abend des ersten Tages an eine leicht baufällige Hütte im Wald kommen (ooc-Witzeleien zum Thema durch Wände sehen, Türen per Magie zur Seite reißen und unterirdische Fluchttunnel inbegriffen, immerhin gab es bei den letzten beiden Hütten, denen die Gruppe begegnete, genau das).
Das Häuschen wird bewohnt von einer nicht mehr blutjungen, aber auch nicht alten Frau namens Ethelred, die, rothaarig und einsam lebend, dem Bild einer Kräuterhexe ziemlich gut entspricht.
Die Kräuterfrau nimmt die Reisenden für die Nacht bei sich auf und beantwortet ihre Fragen zu dem fraglichen Stück Land. Da sei etwas nicht geheuer, weiß die Frau. Außerdem erzählt sie, vor einigen Wochen sei eine Gruppe Jäger an ihrer Hütte vorbeigekommen, angeführt von einem Adligen, die zu dem Turm gewollt hätten. Zurückgekommen sei von den Jägern nur einer, ziemlich schwer verletzt, den Ethelred versorgt habe. Der Verwundete habe etwas von einer riesenhaften Wildsau erzählt.
Da die Kräuterhexe den Weg zu dem Gebiet kennt, erklärt sie sich bereit, die Reisenden zu begleiten. Irgendwann stoßen die Magier auch wieder auf die Spuren des Flammenwolfes. In der Nähe des Turms allerdings befindet sich eine kreisrunde, stärker verdorrte Stelle und dann wieder eine Spur in die andere Richtung, ganz so, als habe die Flammenbestie hier etwas länger verweilt, als sei sie durch eine Grenze nicht durchgekommen, und habe dann wieder abgedreht.
Die Magier hindert nichts daran, diese gedachte Grenze zu überqueren, es zerrt auch nichts an ihrer Parma Magica. In dem Gebiet selbst stoßen sie recht bald auf die Leiche eines der von Ethelred erwähnten Jäger, und Gudrid kann dank ihrer Second Sight mit dessen Geist sprechen. Der Tote erzählt, dass der Sohn des Alderman, Charles Streona, die Jäger angeheuert habe, um auf die Wildschweinjagd zu gehen. Er habe wohl seine Frau beeindrucken wollen. Sie hätten ein Rudel Wildschweine bis hierher verfolgt, aber hier sei dann urplötzlich eine riesenhafte Wildsau aufgetaucht, riesig wie ein Pferd, und aus den Jägern seien die Gejagten geworden.
Nach seinem Tod sei sein Geist einfach hier geblieben - er hätte gedacht, seine Seele käme nun entweder in den Himmel oder in die Hölle, aber irgendetwas halte ihn hier fest: ihn und auch die Geister der anderen.
Guri erklärt, sie kenne einen christlichen Priester, und sie werde dafür sorgen, dass dieser tätig werde. Versprechen könne sie nichts, aber sie werde versuchen, dafür zu sorgen, dass die Toten ihre Ruhe fänden.
Ein weiterer Jägergeist ist nicht ansprechbar, sitzt nur zitternd und sich wiegend neben seinem Körper, aber der Geist eines weiteren Toten ist noch beieinander, ebenso wie der von Charles Streona, dem Sohn des Alderman. Mit diesem spricht Gudrid und erfährt von ihm nähere Einzelheiten, die das schon Gehörte bestätigen. Auch er wird immer wieder zu seinem Körper zurückgezogen, und auch er würde nur zu gerne zur ewigen Ruhe eingehen.
Außerdem sieht die Halb-Huldra sich den Turm näher an. In der Realität ist es ein zerfallener hölzerner Wachturm römischer Bauart; durch die Second Sight gesehen jedoch ist der Turm noch völlig instand. Außerdem befinden sich hier etliche Geister von Männern in römischer Uniform, mit deren Zenturion die Merinita ebenfalls spricht.
Gudrid - die sich dem Römer gegenüber ausnahmsweise nicht mit ihrem skandinavischen Namen, sondern als Septentriona Inferia vorstellt - erfährt, dass die Männer gar kein Bewusstsein davon haben, dass sie eigentlich tot sind. Sie halten sich weiterhin für lebendig und die lange Zeit, die seit ihrer Stationierung hier vergangen ist, nur für gefühlte Jahrhunderte, weil an diesem Außenposten so wenig passiert. Ihre Aufgabe sei es, die Gegend und deren Bürger zu beschützen, ganz egal um welchen Preis. Ihr Wappentier, so ist an einer geisterhaften Standarte zu erkennen, ist ein Wildschwein.
Sie hätten versucht, mit den Neuankömmlingen zu reden und davor zu warnen, hier zu jagen, aber die hätten sie ja ignoriert. Überhaupt würde sie irgendwie jeder ignorieren. Ihnen selbst jedenfalls hätte das Riesenwildschwein noch nie etwas getan, das greife nur diejenigen an, die zuerst angriffen.
Gudrid hört sich das alles an und denkt sich ihr Teil, aber irgendwie eröffnet sie dem Zenturion die Wahrheit nicht, sondern lässt die Römer weiterhin in dem Glauben, sie seien noch am Leben.
Während die Magier beratschlagen, was zu tun sei, fällt Willehad auf, dass die Gruppe beobachtet wird, und zwar von einem Wildschwein. Keinem riesigen, sondern einem von normaler Größe, aber einem, das stiller und aufmerksamer dasteht, als man das normalerweise von einem Wildschwein erwarten würde.
Wolfram schlägt vor, mit den Tieren zu reden, und nimmt zu dem Zweck seine Wolfsgestalt an.
Das Wildschwein verhält sich dem Bjørnær-Wolf gegenüber feindselig, wenn auch nicht offen gewalttätig, und erklärt, die Zweibeiner sollten abhauen, das hier sei das Gebiet der Wildschweine. Und nein, die Leichen dürften sie nicht mitnehmen, die gehörten dem Rudel. Die "Mutter" führe sie an. Und nein, mit der Mutter könne die Gruppe nicht reden, die Mutter habe da keine Lust dazu.
Die beiden Magier hatten Ethelred natürlich bisher nicht ins Vertrauen gezogen, aber spätestens, als sie an der vertrockneten Stelle anhielten und diese untersuchten, aber noch viel mehr hier, als Gudrid plötzlich mit dem Nichts zu reden scheint (und aufgrund der Tatsache, dass die Kräuterfrau nun auch die Schwanzspitze entdeckt, die unter dem langen Rock der Halbfee hervorlugt) und dann auch noch ein übergroßer Wolf zu der Gruppe zurückkommt, fällt der Angelsächsin auf, dass sie es mit magisch begabten Leuten zu tun hat. Ethelred ist überrascht, fasziniert und erschreckt in gleichem Maße, aber die Grogs beruhigen sie: "Keine Sorge, das tun die immer. Das ist so ein Bärending."
Man beschließt, das Gebiet zu verlassen, Charles Streonas Leichnam aber mitzunehmen. Zu dem Zweck verwandelt Wolfram sich in den Hirsch, packt den Körper und rennt, während die anderen schon vorausgelaufen sind. Natürlich wird der Tiermagier von dem wütenden Wildschweinrudel verfolgt, aber es gelingt ihm, den Abstand zu wahren - und sowie die Schweine den imaginären Kreis verlassen, benehmen sie sich urplötzlich auch wieder unkoordiniert wie normale Tiere.
Die anderen Leichen sollen später auch noch geholt werden, aber zunächst ist das Rudel gewarnt, so dass da ein besserer Plan gefunden werden muss und die Magier zunächst in den Bund zurückkehren, um den anderen zu berichten.
Ethelred die Kräuterfrau schließt sich den Magiern an, weil es in ihrer Hütte vermutlich zunächst zu unsicher wäre mit den aufgebrachten Wildschweinen in der Nähe.
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In der Zwischenzeit sind die Flambeau und die Tytala nach London gereist, um den dortigen Bund, das Collegium Londinium, aufzusuchen und das magische Kästchen dort abzugeben. Die Magae werden mit einigem Misstrauen empfangen, vor allem von Fulmena ex Flambeau, der dortigen Sicherheitschefin, aber es gelingt ihnen dennoch, ihr Anliegen vorzubringen.
Es stellt sich heraus, dass der ex Misc., der die Gruppe auf das Kästchen angesetzt hatte und nach deren "Misserfolg" so schnell wie möglich nach London hatte zurückkehren wollen, noch nicht im Collegium angekommen ist. Entweder also ihn hat unterwegs ein Missgeschick oder Schlimmeres ereilt... oder er war doch ein Verräter.
Im Collegium Londinium treffen Rosa und Constantia auch auf Semper Primus, den Parens unseres Tremere. Und der ist natürlich alles andere als beglückt, als die beiden Magae ihm später erzählen, wem sie in London begegnet sind - und vor allem, dass sie dem älteren Tremere erzählt haben, wo sich sein Schüler gerade aufhält.
Außerdem haben die beiden Frauen in der Großstadt immerhin einen der drei gesuchten Handwerker auftreiben können: einen Buchillustrator.
sindar:
Bloss dass du weisst: Hier liest jemand mit! :)
Timberwere:
Das freut mich, sindar! :D
Timberwere:
10. und 11. Session (6. und 13. Dezember 2011)
Nach der Rückkehr der beiden Magae aus Londinium geschieht im Herbst nichts groß weiter, und der Winter bricht an, was für die Hermetiker vor allem Studieren der im Bund vorhandenen magischen Texte sowie Forschen im Labor bedeutet.
So nimmt sich Gudrid beispielsweise einen Traktat über Perdo-Magie vor, während Crispinus den im Wald gefundenen Stab genauer analysiert. Er findet heraus, dass der Stab bereits „geöffnet“ ist, ein magischer Gegenstand im Rohzustand also, der nur noch mit Sprüchen „aufgeladen“ werden muss. Das ist von Vorteil, weil so kein rohes Vis mehr aufgewendet werden muss, um den Stab in diesen vorbereiteten Zustand zu bringen.
Irgendwann im Winter kann auch das Perdo-Vis eingesammelt werden, das sich in Form von Eiskristallen auf einem See tiefer im Wald sammelt. Diese Aufgabe übernimmt Guri, der das lange Stubenhocken und Lernen aus Büchern ohnehin nicht so sonderlich liegt. Da ist die Halb-Huldra für den ausgedehnten Ausflug an die Luft mehr als dankbar.
Der Tag der Wintersonnenwende ist auch der Tag, an dem die magische Aegis um den Bund herum erlischt und durch ein Ritual wieder aufgebaut werden muss. Für dieses Ritual werden vier Einheiten rohes Vim-Vis benötigt, genau das Volumen, das die Igniculi inzwischen haben sammeln können. Eine Stunde dauert es, die Aegis wieder hochziehen. Und genau während dieser Zeit, als der Bund ungeschützt daliegt, kommt es zu einem Angriff. Aus allen vier Himmelsrichtungen stürmen Bewaffnete auf die Mauern zu, komplett mit magischer Unterstützung von etwas weiter hinten im Wald. Allerdings nur aus drei Richtungen: Während Erde, Wasser und Luft auf die Mauern prallen, diese zerstören und dann in der Mitte des Hofes zu einem mächtigen Elementarwirbel zusammenfinden, fehlt das Feuer, das aus dem Osten eigentlich zu erwarten gewesen wäre, seltsamerweise. Mit eiskalten Nerven beendet Rosa Nocturna zuerst noch das Aegis-Ritual, ehe die Igniculi sich in den Kampf werfen, denn sonst wäre das kostbare Vis unwiederbringlich verloren.
Nachdem die Aegis wieder steht und somit den Elementarangriffen von außen auch wieder ein größeres Hindernis entgegensteht, gelingt es den Magiern mit vereinten Kräften, den Ansturm der Wikinger zurückzuschlagen sowie die magischen Effekte einzudämmen. Auch ein oder zwei Gefangene werden gemacht. Allerdings verlieren einige der Wachsoldaten in dem Gefecht ihr Leben, und auch ohne Verletzungen geht es nicht ab, die Ethelred, die Kräuterfrau, so gut wie möglich versorgt.
Dann ist erst einmal Aufräumen angesagt, sobald im Bund wieder Ruhe eingekehrt ist. Aufräumen, die Verletzten versorgen, die Toten beerdigen, die Gefangenen verhören. Letzteres muss wieder Gudrid übernehmen, da die Wikinger kaum oder gar kein Englisch sprechen. Ethelred und Rosa Nocturna schließen sich an.
Es stellt sich heraus, dass der Angriff, wie fast schon vermutet, von Askeladd angeordnet wurde – oder besser von Askeladds Auftraggeberin, der geheimnisvollen Galena. Die gefangenen Wikinger verraten, dass der Aschenkerl etwa eine Woche nördlich von hier, in der Gegend von York, ein Dorf eingenommen hat, das als sein Hauptquartier dient. Dank der „Stillen Frage“ kann die Tytala die genaue Lage des Dorfes sowie den Weg dorthin herausbekommen. Außerdem sagen die Nordländer aus, dass sie nur die angeheuerten Muskeln waren; der eigentliche Schlachtplan wurde von magiekundigen Fremden (die Leute dieser mysteriösen Galena?) ausgearbeitet.
Gudrid widerstrebt es, die Gefangenen einfach zu töten, auch wenn diese fest damit rechnen. Sie bietet ihnen an, sich dem Bund als Wachpersonal anzuschließen, wenn sie ihr Wort gäben, sich friedlich zu verhalten und ihre Aufgaben pflichtbewusst zu erfüllen, doch die beiden Wikinger lehnen ab. Sie haben Askeladd ihren Eid geschworen und wollen nicht eidbrüchig werden. Mit derselben Begründung lehnen sie ab, wenigstens zu schwören, dass sie den Bund nicht mehr angreifen werden, denn sobald Askeladd es ihnen doch befehle, müssten sie dann einen ihrer Schwüre brechen, wozu sie nicht bereit sind.
Die Nordländerin lässt die beiden Gefangenen schließlich dennoch laufen, nachdem sie vorher erst noch – dies war Willehad Linds Idee – zur Mithilfe beim Wiederaufbau der Mauer herangezogen wurden. Der Hauptmann der Wachen, dem es gar nicht gefällt, dass die Mörder seiner Männer derart ungeschoren davonkommen, verhält sich daraufhin für eine Weile erst einmal deutlich kühler der Principa gegenüber.
Wolfram sieht sich indessen in Rabengestalt die 4 Orte an, aus denen die magischen Angriffe kamen. An drei Stellen findet der Bjørnær Spuren von Ritualmagie, die hier gewirkt wurde. Auf der vierten Lichtung jedoch, von wo eigentlich das Feuer hätte kommen sollen, entdeckt er etliche Leichen: die von den Magiern, die das dortige Ritual gewirkt haben, sowie die Körper einiger Bewaffneter. Die Spuren sind eindeutig: Der Flammenwolf war hier. Er hätte wohl entweder als die Feuerkomponente des Angriffs wirken sollen, und seine Beschwörer konnten ihn nicht beherrschen, und er wandte sich gegen sie. Oder aber der Feuergeist wurde von der Feuermagie, die hier gewirkt wurde, angezogen und störte somit das Ritual der Nordleute. Letzteres ist sogar die wahrscheinlichere Lösung, denn der Flammenwolf existiert ja schon länger, und bisher unabhängig von dem Angriff.
Immer noch in Rabengestalt fliegt Wolfram weiter und findet schließlich die Flammenbestie tiefer im Wald - allerdings ist sie inzwischen körperlich geworden. Der Wolf mag jetzt etwa kleiner sein als in Geisterform, aber er wirkt dennoch stärker und solider... und jetzt noch weniger wie etwas, mit dem die Igniculi sich ohne Weiteres anlegen wollen.
Ansonsten passiert den Winter über nichts Bemerkenswertes mehr, und dann kommt auch schon langsam der Frühling.
Timberwere:
12. Session (20. Dezember 2011)
Nachdem der Winter vorüber ist und somit das Jahr 1006 begonnen hat, planen die Igniculi ihre Aktivitäten für den neuen Frühling. Es gäbe da so einiges, das man tun könnte, aber die Magier beschließen, sich zuerst um das Vim-Vis zu kümmern, das in diesen Tagen erntereif werden wird. Aus den Unterlagen, die sich im Bund zu den Visquellen finden, lässt sich entnehmen, dass diese spezielle Quelle nicht nur von den Magi, sondern auch von den örtlichen Feen beansprucht wird. Es handelt sich dabei um einen Dolmen, also um zwei riesige Steinblöcke, über denen quer ein dritter liegt. An zwei oder drei Tagen im Frühling ist der Tau, der sich auf diesen Steinblöcken sammelt, magisch und kann dann als reines Vim-Vis geerntet werden.
Da Feen inolviert sind, bietet es sich an, dass die Merinita und Halbfee Gudrid die Ernteaktion leitet. Begleitet wird sie von Wolfram ex Bjørnær und Constantia ex Flambeau, ebenso von Knut dem Baum und Ethelred (die Kräuterfrau möchte jetzt im Frühling ihre Vorräte an Heilkräutern auffrischen) sowie natürlich einigen Custodes.
Die Erteilung des Auftrages führt übrigens zu großem Unverständnis bei Willehad Lind, der den begleitenden Trupp Grogs wieder höchstpersönlich befehligt. "Wir machen was? Wir gehen Tau pflücken?!?"
Auf dem Weg zu dem Dolmen kommt die Gruppe auch an der Stelle vorbei, wo sie im Sommer oder Herbst ihr Ignem-Vis wird ernten können: Ein Kohlenmeiler, der jetzt im Frühling gerade frisch aufgebaut und entzündet worden ist. Einige Meilen weiter dann verändert sich mit einem Mal die Landschaft, oder besser die Farben: Alles ist plötzlich viel greller, bunter, in Technicolor gewissermaßen. Aha, denken sich die Igniculi, dann können wohl auch die Feen nicht weit sein.
Knut warnt alle, was auch immer sie sonst täten, sie sollten sich einer Fee gegenüber auf gar keinen Fall bedanken, das würden die gar nicht mögen.
Die nähere Erklärung, dass Feen ungern bei jemandem in der Schuld stünden oder jemanden in ihrer Schuld stehen hätten - und ein ausgesprochenes "Danke" würde ja bedeuten, dass der Aussprechende damit erklärt, er stehe in der Schuld desjenigen, bei dem er sich bedankt - führt dazu, dass Hauptmann Willehad seinen Grogs strikt verbietet, bei einer Begegnung mit Feen überhaupt irgendetwas zu sagen, sondern die Wachen gefälligst striktes Stillschweigen zu bewahren hätten.
Einige Zeit später kommt tatsächlich das Hünengrab in Sicht, und sofort wird klar, dass die Feen nicht nur in der Gegend sind, sondern bereits eine Delegation zum Taupflücken entsandt haben: Ein großes Zeltlager ist hier aufgebaut worden, und neben dem Menhir steht eine Art Thron.
Im Näherkommen werden die Magier natürlich sofort bemerkt und in die Nähe des Throns geleitet. Ein hochgewachsener Mann mit einem ausladenden Hirschgeweih tritt auf die Gruppe zu, stellt sich als "Herne der Jäger" vor und begrüßt sie mit einem: "Da seid ihr ja. Das wurde aber auch Zeit!"
Gudrid, verwirrt und verwundert, spielt auf Zeit und antwortet ausweichend. Daraufhin wendet sich der Feenmann seinen Gefolgsleuten zu, klatscht um Aufmerksamkeit und erklärt laut: "Meine Braut ist endlich angekommen. Jetzt können wir die Hochzeit feiern!"
Äh.
Nach dem ersten Schock fasst die Merinita sich und erklärt, hier müsse ein Missverständnis vorliegen. Nein, sagt Herne, kein Missverständnis. Denn Gudrid habe sich selbst ja als die Herrin des Waldes bezeichnet, und es gebe nur zwei Möglichkeiten, wie sie die Herrin des Waldes sein könne: als Hernes Feindin oder als seine Gemahlin.
Die Huldra antwortet, dass sie keinelei Ambitionen hege, sich den den Feenjäger zum Feind zu machen, aber seine Ehefrau könne sie auch nicht werden. Und sie habe sich niemals als Herrin des Waldes bezeichnet, sondern immer nur als dessen Hüterin. Dieser feine, aber bedeutsame Unterschied scheint Herne zwar wenig zu beeindrucken, aber er erklärt sich bereit, dieses Thema erst einmal hintenan zu stellen und statt dessen über den Frühlingstau zu sprechen.
In der Vergangenheit war es wohl so, dass es alle 5 Jahre zu einem Wettstreit um den Tau kam. Der Sieger durfte dann für die nächsten 5 Jahre das Vim-Vis abbauen. All diese Wettkämpfe hatten auf irgendeine Weise irgendetwas mit der Jagd zu tun, zum Beispiel waren vor einigen Jahren die Magier selbst die Gejagten, erzählt Herne amüsiert.
Knut der Baum ist übrigens dem Gespräch zwischen Jäger und Princeps überaus interessiert gefolgt und macht nun ein ziemlich enttäuschtes Gesicht - offensichtlich haben die Faerie von ihm (ihm selbst oder den ständig um ihn herumwuselnden Feen-Eichhörnchen) von der neuen Hüterin/Herrin des Waldes erfahren, und Knut scheint nun zu glauben, Guri habe absichtlich gelogen.
In dem Gespräch mit Herne bedankt sich Gudrid einmal absichtlich. Herne reagiert in keinster Weise darauf, so dass Willehad seinen Leuten in bezug auf das Wort "Danke" und generell in bezug auf das Reden in Gegenwart der Feen, zumindest dieser speziellen Feen, Entwarnung geben kann.
Die Gruppe zieht sich zurück, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Es ist klar, dass auch der diesjährige Wettkampf etwas mit dem Thema "Jagd" zu tun haben wird - aber ob man diesen Begriff so wortwörtlich nehmen muss, bleibt noch abzuwarten. Eine Jagd im etwas weiter gefassten Sinne wäre den Magiern jedenfalls deutlich lieber, denn in der echten Hatz auf eine Beute wären Hernes Feen deutlich überlegen. Immerhin tragen alle von ihnen die sichtbaren Merkmale von Raubtieren, teils wolfsartig, teils katzenhaft, teils mit Anzeichen von Greifvögeln. Letztere zeigten sich zum Beispiel in der Frau, von der die Igniculi zu dem ihnen zugewiesenen Zelt geführt wurden: Sie hat eine gebogene, schnabelartige Adlernase, Haare, die Federn ähneln und gelb-goldene Augen, aus denen sie Gudrid mit Mord im Blick anstarrt. Offensichtlich gefällt der Feenfrau die Entwicklung mit "Braut" und "Heirat" so gar nicht.
Während die Magier beratschlagen, geht Willehad sich im Lager umsehen. Er bemerkt einen Kampfplatz, wo ein schon etwas älterer Mann Herausforderer um Herausforderer abwehrt, alles jüngere, wölfische Kerle. Außerdem wird der Hauptmann von einer schwarzen, rabenartigen Frau angesprochen, die sich als Ravenna vorstellt und gezielt nach Wolfram fragt und mit ihm reden möchte. Gefragt, wo der Bjørnær sie denn finden könne, erwidert die Frau, sie werde es wissen, wenn Wolfram zum Gespräch bereit sei, und dann ihn finden. Außerdem warnt sie noch, Gudrid solle sich vor Saika, der Raubvogelfrau, hüten.
Der Tiermagier wiederum hat lustigerweise keine Ahnung, um wen es sich bei der Frau handelt, kennt sie gar nicht, ist aber neugierig darauf, was diese wohl mit ihm besprechen möchte.
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