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Cyberpunk 2077 ! - The VideoRPG
Irian:
Nach deiner Definition gibt es keine Open World Computer(rollen)spiele, was deine Definition völlig sinnfrei macht, weil über irgendwelche utopischen Traumspiele zu philosophieren zwar nett ist, aber nix bringt.
Open World Computer(rollen)spiele bedeuten halt nunmal nicht 100% Freiheit, sondern primär, dass die Welt "open" ist, d.h. man kann quasi von einer Ecke zur anderen laufen/fahren/whatever, im Gegensatz zu spielen, wo die Gebiete nur durch spezielle Übergänge verbunden sind. Mehr bedeutet es im Computerspiel nunmal nicht und irgendwelche utopischen Anforderungen daran zu knüpfen macht keinen Sinn.
JS:
Jein, denn allein Open World PvE Spiele werden stets auch mit einer sehr großen spielerischen Freiheit, einem "mach, was du willst" beworben und umschrieben. Das ist sowohl in der Werbung als auch in den Rezis ein präsentes Kernelement. Naja, und in diesem Bereich können selbst gute Open Worls nur eine begrenzte Zahl an Wahlmöglichkeiten bieten. An diesem Maß an Möglichkeiten und "Freiheiten" reiben sich ja bei jedem neuen Open World die Geister.
Das ist jetzt weder pro noch contra Open Worlds, sondern die grundsätzliche Beobachtung, daß es in Darbietung von und Erwartung an Open Worlds nicht nur um technisch freie Zonenübergänge geht.
Sphyxis:
@Irian
Jop.
Open world bedeutet im Videogame Bereich immer so viel Freiheiten wie technisch eben machbar sind und so viel wie es die Ewntwickler schaffen, den Spielenden vorzugaukeln, sie wären frei in dem was sie tun.
Es gibt sie auch nicht. Nur solche, in denen der Schein eben besser funktioniert. Erwarte ich da vollendete Freiheit? Nein. Benenne ich aber, wenn mir ein Spiel eine Freiheit vorgaukelt, meine Entscheidung aber letztendlich für den weiteren Spielverlauf doch sehr irrrelevant ist? Ja.
Das mit den Gangs meinte ich durchaus ernst. Wäre eine gute Umsetzung. Wäre sogar technisch durchaus möglich, wenn ingame und auch spielmechanisch Regeln aufgestellt werden.
Der Parcours-Camperwunsch war überzogen ja. Einzig und allein: Ich würde auch gerne zu Fuß durch die Badlands.
Naja, nach deiner Definition geht es bei "open world" nur um die Ausmaße und die Möglichkeit diese zu durchschreiten. In Ordnung. Ich beziehe das auch auf die Möglichkeiten Entscheidungen zu treffen, die Folgen haben, relevant werden und die nicht einfach, egal was ich jetzt tue nur eins von zwei Optionen Triggern.
Das hat Skyrim nicht hinbekommen (Den Krieg beenden und dann bleibt es bei dem neuen Zustand in der Spielwelt. Nach Wochen spulte das Spielm wieder zurück und plötzlich wurde der Held nicht mehr von der eigenen fraktion erkannt und spätestens nach abschluss des nächsten Hauptquests waren beide Fraktionen dann wieder genauso aktiv im Bürgerkrieg gegeneinander).
Das wird Cyberpunk 2077 auch nur in einem bedingten Maße hinbekommen. Ich hoffe einfach, dass sie das Gut in die Gesamtstory packen, das Spiel irgendwann einen Abschluss hat, ich meine vielen Optionen bekomme, und Entscheidungen Relevanz haben für den weietren Fortgang der Story. Das haben sie ja schon angekündigt. Die Auto-only-Zone finde ich dann halt irgendwie kritisch, nachdem Cyberpunk auch vom Kontrast von Urban und ländlich lebt, aber wie gesagt, ich kann das gut verstehen. Ist eben da nicht mehr so open worldig.
In dem Sinne: Ja "open world" ist leider zu oft nur ein Werbebegriff. Und manchmal ist weniger dann auch deutlich mehr.
Irian:
Na ja, ich sehe keine Möglichkeit, anhand einzelner spezifischer Features zu entscheiden, was "Open World" ist, deshalb bleibe ich pers. erstmal dabei, dass es darum geht, dass die Welt eben "offen" ist, im Sinne dass sie eben nicht aus lauter einzelnen Flecken besteht die irgendwie miteinander verbunden sind, man aber das "dazwischen" nicht betreten kann. Das ist zumindest mal ne grobe Definition ohne Rückgriff auf setting-spezifische Features.
Ohne Zweifel, wie JS das so sagt, "tu was du willst" ist meist etwas, das zumindest das Marketing in solche Open-World Systeme gerne reinbringen will, denn was bringt die Freiheit, überall hin zu können, wenn sonst alles auf Schiene läuft? Aber schaffen tun es die wenigsten: Die Wahlmöglichkeiten eines Skyrims sind effektiv genauso beschränkt wie die eines GTA.
Was bedeutet denn Freiheit in einem Spiel überhaupt?
* Charakterbau mit möglichst vielen Unterschieden
* Charakterbau hat auch tatsächlich ernsthafte Auswirkungen auf die Story
* Auswahlmöglichkeiten bei Quests (oder außerhalb), die zu unterschiedlichen End-Ergebnissen führen, die Handlung und das Ende beeinflussen.
* Möglichkeiten, Quests auf verschiedene Arten zu erledigen, schleichen, reden, kämpfen, etc.
* Beschäftigung außerhalb von Quests durch verschiedene mögliche Tätigkeiten (von Basketball spielen zu Autorennen zu Gladiatorenkämpfen)
* Die Welt enthält haufenweise Nebenquests oder Orte ohne Quest-Bezug, die entdeckt und erforscht werden können
Noch was? Zwangsweise ist jeder dieser Punkte, selbst wenn vorhanden, limitiert, absolut geht einfach nicht. Wenn es ein Gang-System gibt, bei dem die eigene Gang aufgebessert werden kann (minimal vorhanden z.B. in GTA San Andreas oder Saints Row, gibt es vielleicht dafür keine Autorennen, etc. Und die Gang kann auch nicht am Ende ein Fast-Food-Megacorp werden, auch wenn das cool wäre. Irgendwo sind immer Grenzen, aber ich fände es schwer, Open World zu definieren durch die zusätzlichen Features die dran getackert sind.
Solange es keine passable KI gibt wird es kaum eine absolute Freiheit geben. Selbst mit Mods kommt man nur so und so weit.
Trollkongen:
--- Zitat von: Irian am 30.06.2020 | 13:22 ---
* Charakterbau mit möglichst vielen Unterschieden
* Charakterbau hat auch tatsächlich ernsthafte Auswirkungen auf die Story
* Auswahlmöglichkeiten bei Quests (oder außerhalb), die zu unterschiedlichen End-Ergebnissen führen, die Handlung und das Ende beeinflussen.
* Möglichkeiten, Quests auf verschiedene Arten zu erledigen, schleichen, reden, kämpfen, etc.
* Beschäftigung außerhalb von Quests durch verschiedene mögliche Tätigkeiten (von Basketball spielen zu Autorennen zu Gladiatorenkämpfen)
* Die Welt enthält haufenweise Nebenquests oder Orte ohne Quest-Bezug, die entdeckt und erforscht werden können
--- Ende Zitat ---
Sehe ich ähnlich. Aber genau in diese Richtung scheint Cyberpunk 2077 doch zu gehen? Ich bin bei Computerspielen nicht ganz auf der Höhe, aber soweit ich weiß, gab es einige Ansätze in diese Richtung, die aber letztlich dann doch ihre Mankos hatten. GTA5 habe ich erst kürzlich gespielt, das finde ich ziemlich gut, aber der Punkt der Nebenquests ist doch ziemlich mau. Und Wahlfreiheit mit unterschiedlichen Konsequenzen gibt es nicht. Was die neueren Assassin's Creed hinbekommen haben, kann ich nicht sagen. Zumindest die älteren waren zwar weitgehend "open world", aber eigentlich nur gefüllt mit dummer Loot-Beschäftigunstherapie. Witcher 3 wiederum hat sich um die Nebenquests ziemlich verdient gemacht, und es gibt ein paar Entscheidungsstränge. Vertreter dieser Entscheidungsoptionen wiederum waren bislang eher wenig "Open World". Wobei: Was ist mit Red Dead Redemption 2? Leider noch nicht gespielt.
Mir scheint jedenfalls, dass CD Project Red durchaus vieles richtig angeht. Soweit das derzeit technisch (und wirtschaftlich) möglich ist.
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