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Editions-Smalltalk

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Sashael:

--- Zitat von: Wormys_Queue am 23.09.2012 | 19:18 ---Ich hab ja nicht erst seit 4E das Problem, dass der eigentlich für mich interessante Teil des Rollenspiels (nämlich die Entwicklung von Paul dem Bäcker zum Helden) in D&D etwas stiefmütterlich behandelt wird.
--- Ende Zitat ---
Stiefmütterlich ist gut. Es wird von den Regeln für SCs her überhaupt nicht behandelt. Warum spielst du D&D?

ErikErikson:
Nur muss man realistischerweise sagen: Den Commoner anzupassen ist nicht schwer. Das kann es ja nun nicht sein, was einem D&D verleidet. Viel schlimmer finde ich das Flair, besonders das von D&D 4 ,aber auch schon in 3.x. Die Powers z.B. geben einem das Gefühl, sie wären was ganz besonderes-obwohl sie so toll gar nicht sind. Das liegt an der Beschreibung, der Tatsache das nur eine Klasse sie kann, und der hohen Erfolgswahrscheinlichkeit. Das ist IMHO das, was vielen nicht gefällt.    

Arldwulf:

--- Zitat von: Wormys_Queue am 23.09.2012 | 19:18 ---
Aber was solls. in meiner Welt ist Paule eben ein Commoner 1, der mit etwas Glück auch einem Kämpfer 1 ziemlich weh tun kann (und ihn an einem besonders guten Tag sogar komplett aus den Latschen haut). In Ardwulfs Welt ist er ein human rabble, der heulend zur Stadtwache rennt. Jedem das seine.

Benehmen werden sich die "Helden" jedenfalls eher gegenüber meinem Paule.

--- Ende Zitat ---

In meiner Spielwelt ist erstmal kein nsc gleich. Und damit hat der Bäcker auch nichts mit dem human rabble zu tun. Warum auch?

Aber auch wenn es dir nicht gefällt: Paul der Bäcker hat gegen einen Stufe 1 Krieger in beiden Editionen keine Chance. Weil er eben kein ausgebildeter Abenteurer, Soldat oder dergleichen ist.

Ich kann das gern auch Statistisch darlegen, nur was nützt das? NSC sind keine leblosen Skelette, die haben ein Leben und Ambitionen. Die beste Chance für Paul ist es so oder so nicht gegen den Kerl mit der Waffe anzutreten.

Um die Chancen nochmal darzulegen:

Ein Commoner wie Paul hätte mit seinem Nudelholz als improvisierter Waffe einen Angriffsbonus von -4 (bei durchschnittlicher Stärke 10-11) und trifft damit einen Krieger im Kettenhemd und mit Schild immerhin in einem von 10 Fällen. Er macht dann im Schnitt 3,5 Schaden (am ehesten ähnelt das Nudelholz ja einer Keule), braucht im Schnitt für die etwa 12 HP des Kriegers 20-30 Runden.

Selbst mit einem Dolch hätte er dann zwar einen besseren Angriffsbonus von +0 aber dann auch nur noch 2,5 Schaden. Er trifft dann in 1 von 4 Fällen, braucht aber dann auch 5 Treffer und im Schnitt nicht viel weniger Zeit. Mit einem einzelnem Treffer den Kämpfer auszuschalten ist ihm unmöglich, nichtmal im unwahrscheinlichem Fall (1zu80) eines kritischem Treffers. Seine RK kann durchaus auch einfach nur der Standardwert von 10 sein, selbst wenn er etwas Geschick hat hilft das nicht viel. Nach wenigen Runden ist er getroffen und tot.

Wie siehts in der 4E aus? Nicht besser für Paul. Er trifft dort sehr wahrscheinlich deutlich besser da die 4E Weapon proficiency für NSC nicht vorsieht aber die Spielercharaktere keine bessere AC haben. Der Human Slave beispielsweise (wie gesagt - in der 4E sind alle Monster verschieden, insofern gibt es keine Standardwerte für Paul...aber der hier passt durchaus halbwegs) hat einen Angriff von +6, und macht 5 Schaden. Um die Wahrscheinlich über 25 HP eines Kriegers wegzuhauen bräuchte er trotzdem noch 5 Treffer (wie der Bäcker mit dem Dolch) - diese schafft er aber in viel weniger Runden da er in einem von 2 Fällen trifft.

In diesem Fall eines Minions ist es auch noch so dass er 2x getroffen werden muss, das gibts nicht bei jedem Minion. Er hält also auch noch doppelt so lange aus, der 3.5er Commoner ist nach einem Treffer schließlich auch schon weg. Und natürlich sind seine Verteidigungswerte auch etwas besser als in 3.5. Tot ist er trotzdem, vielleicht würde er einfach nur ein wenig mehr Schaden verursachen - aber tot ist tot.

Nur was hilft es? Dieser Kampf würde realistischer Weise nie stattfinden. Weil Paul nicht lebensmüde ist, sein Gegenüber gerüstet ist und eine Waffe trägt.

Sashael:

--- Zitat von: ErikErikson am 23.09.2012 | 19:46 ---Nur muss man realistischerweise sagen: Den Commoner anzupassen ist nicht schwer.
--- Ende Zitat ---
Der Commoner ist eine NSC-Klasse. Wichtig ist dabei das "N" in "NSC".
Klar kann man aus dem auch einen SC machen, aber vom System her ist das überhaupt nicht vorgesehen. Weil die Designer sich, so fürchte ich, nicht einen Deut darum scheren, ob jemand keinen Helden spielen will. Wer D&D spielt, spielt Helden. Is halt so.

Für so richtig lowpower gaming würde ich da eher den Fantasy-Ableger von Mutants&Masterminds empfehlen. D20 System mit konsequent durchgezogenem Point-Buy und der Möglichkeit, auf Power-Level 1 den nahezu nichts könnenden Bäckerlehrling zu spielen, den man dann langsam und allmählich aufzubauen.
Das macht imho mehr Sinn als D&D zu spielen, wo man IMMER bei einem Stufenanstieg einen immensen Powerschub im Komplettpaket bekommt, was das Ausspielen einer analogen Entwicklung von 0 auf Held imho per definition unmöglich macht.

Arldwulf:

--- Zitat von: ErikErikson am 23.09.2012 | 19:46 ---Nur muss man realistischerweise sagen: Den Commoner anzupassen ist nicht schwer. Das kann es ja nun nicht sein, was einem D&D verleidet. Viel schlimmer finde ich das Flair, besonders das von D&D 4 ,aber auch schon in 3.x. Die Powers z.B. geben einem das Gefühl, sie wären was ganz besonderes-obwohl sie so toll gar nicht sind. Das liegt an der Beschreibung, der Tatsache das nur eine Klasse sie kann, und der hohen Erfolgswahrscheinlichkeit. .    

--- Ende Zitat ---

Mhhh - kannst du das etwas näher ausführen? Die Beschreibung selbst wird doch vom Spieler durchgeführt. Anhand dessen was tatsächlich passiert. Und die meisten Beschreibungen sind ja ohnehin nach dem Motto: "Du machst eine Finte und dein Gegner läuft ins Leere.", "Du legst alle Kraft in einen starken Schlag", oder "ein eisiger Froststrahl schießt auf das Ziel zu"

Und das "nur eine Klasse sie kann" versteh ich auch nicht recht. Inwieweit sollte es das Flair stören wenn die Klassen sich stärker unterscheiden und verschiedene Dinge tun? Das kenn ich nur anders herum, dass es für das Flair sehr schädlich ist wenn der rechtschaffene Paladin und der üble Schurke eigentlich das gleiche tun und sich ihre gegensätzlichen Charaktereigenschaften nicht auch in ihrer Kampfweise und ihren sonstigen Mitteln die sie einsetzen niederschlagen.

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