Autor Thema: [xWoD] Vampire und die Jagd  (Gelesen 5661 mal)

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Offline Praion

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[xWoD] Vampire und die Jagd
« am: 27.09.2012 | 08:45 »
Grüße,

einer der besten Wege, meiner Vermutung nach, um Vampire nicht nur ein Spiel von coolen Superhelden mit Fangzähnen zu machen ist wirklich genau auf die Jagd zu schauen.

Soweit ich weiß gibt es in beiden Regelwerken Methoden um das Jagen zu abstrahieren und mit 1-2 Würfelwürfen abzuklären. Das macht den Horror davon mechanisch und nicht erlebbar.

Was kann man also tun?

Ich wäre dafür, die Jagd einzelner Gruppenmitglieder öfter mal auszuspielen. Also mindestens eine pro Abend, und jede davon auch an interessante Fragen zu knüpfen.

Sprich der typische Club/Bar Jäger kann ja zum anfang ruhig mal eine total doofe Blondine/den plumpen Muskelmacker abkriegen und den aussaugen. Dabei sollte jedoch die Kamera sehr nah dran sein und sich darauf konzentrieren wie intim aber auch raubtierhaft/verletzend die ganze Sache ist. Pluspunkte wenn der Typ den Leuten unsympatisch ist, die beschreibung aber sehr intim.

Danach kann man was machen wo das Opfer dem Vampirspieler oder Vampir extrem sympatisch ist. So ein Mädchen mit dem er gerne länger zusammen wäre. Dabei den Spieler auch fragen, wie das jetzt für ihn ist sie gleich so schamlos auszubeuten. Ihr direkt "Lebensenergie" zu entreißen. Den Vampir dabei wirklich als Monster, das sich bereichert und keinerlei Interesse an den Leuten hat sobald er sie als Futter sieht.
Ich weiß nicht genau ob es dafür im System mechanik gibt, aber genau solche "netten Menschen" wären super für so Kontrolproben wo es darum geht, dass man nicht zuviel von ihnen nimmt.
Alternativ solche Leute einführen wenn der Vampir sehr wenig Blut hat und ganz dringend so schnell wie möglich neues braucht. Riskiert er es sie eventuell Leerzutrinken nur um seine Wunden zu heilen (oder whatever) oder gibt er sich mit weniger zufrieden (auch wenn das Tier mehr will).

Ebenso kann man Szenen spielen in den das beste Opfer das gleiche Geschlecht hat und der Vampir mit dieser intimen Situation klar kommen muss. Auch in dem Fall, nicht nur ausspielen sondern der Spieler direkt fragen wie sich das anfühlt und was sich geändert hat, nachdem er das das erste mal gemacht hat.

Größtes Problem dabei ist vermutlich, dass der Kuss (schon viel zu schönes Wort...) ja meistens für die Opfer als total geiles Erlebnis geschildert wird. Ich würde echt überlegen, dass zu streichen um das raubtierhafte und unmenschliche zu betonen.
Wenn es für beide Seiten geil ist, dann ist es auch nichts, dass mit Horror zu tun hat.

Was man natürlich auch machen kann, ist den Vampir in heikle Situationen zu bringen in denen er dringend Blut braucht und der einzige Mensch in seiner Nähe ist einer seiner menschlichen Kontakte zu denen er ganz gute Beziehungen pflegt.

Nur ein paar Ideen die mir gestern beim Lesen des Ressourcen Threats kamen in Verbindung mit der Diskussion drüber auf story-games über ein Vampire das mehr Horror mäßig ist.
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Jason Corley

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #1 am: 27.09.2012 | 09:10 »
meine Ansätze vor über 10 Jahren war es die Leute zu individualisieren.
- die doofe Blondine hat vielleicht 2 Kinder die auf sie warten
- der Muskelmann hat sich die gleiche CD wie der Vampir gekauft (liegt im Auto rum in dem der Vampir ihn aussagt)
etc.

Die Vampire müssen damit klarkommen dass sie echten Menschen schaden / sie sogar umbringen. Das natürlich ohne Zeigefinger, aber wie du ja auch sagst es ihnen nicht so leicht zu machen ala "ok du saugst 3 Leute an, weiter".

Was mir grade noch einfällt wenn schon Ansaugen als tolles Erlebnis für das Opfer geschildert wird. Dann könnte sowas leicht Groupies erzeugen. Leute die nach dem Vampir suchen, nicht besonders gut für die Maskerade.

Offline Praion

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #2 am: 27.09.2012 | 09:15 »
meine Ansätze vor über 10 Jahren war es die Leute zu individualisieren.
- die doofe Blondine hat vielleicht 2 Kinder die auf sie warten
- der Muskelmann hat sich die gleiche CD wie der Vampir gekauft (liegt im Auto rum in dem der Vampir ihn aussagt)
etc.

Jap genau, das meinte ich auch. War mir dann entgangen.
Aber auch Leute die echt unangenehm sind können interessant sein wenn man auf die intime Seite des aussaugen besonders hervorhebt.
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Offline Teylen

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #3 am: 27.09.2012 | 09:41 »
Ohne den Kommentar zu den Superhelden mit Fangzaehnen zu kommentieren, sollte ich Zeit haben mache ich zu dem Thema einen neuen Thread auf, ich halte den Ansatz bei der Jagd in das Detail zu gehen nicht fuer praktikabel.

Immerhin ernaehrt sich der Vampir regelmaessig, das heisst ich wuerde davon ausgehen das ein gewoehnlicher Vampir mehrfach die Woche trinkt. Um nicht zu verhungern, weil es zu entsprechenden Konflikten die mit entsprechenden Blutausgaben verbunden waren kam, weil er nicht in die Gefahr eines Kontrollverlust kommen moechte.
Ich sehe dahingehend nicht wie man die ansich gewoehnliche, regulaere und notwendigen Nahrungsaufnahme zu einem effektiven Quell fuer "Horror" gestalten kann. Zumal der Vampir in beiden Settings das Opfer in der Regel nicht umbringt.
So etwas funktioniert im gewoehnlichen Leben noch nichtmal wenn man versucht Personen die optionale aufnahme von Fleisch im Rahmen der Ernaehrung zu verleiden.
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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #4 am: 27.09.2012 | 10:00 »
In den Vampirrunden, in denen ich immer gespielt habe wurde das nie thematisiert. Das war den Mitspielern vermutlich zu unangenehm. Hut ab, wenn du das durchziehst,d amit könntest Du VtM wieder zu dem machen, was es damals mal sein sollte.

Bei dem ganzen Auslutschen darf man nicht vergessen, dass der Blutverlust auch Wundstufen entspricht. Lass die NSCs nach dem Kuss doch mal benommen über die Strasse torkeln, oder ihre Jobs verlieren, wenn der Vampir mal zu viel getrunken hat...

Wenn Du ganz mies bist, lass den NSC irgendetwas katastrophales machen, wie eine Krankenschwester wegen deren Unaufmerksamkeit einer draufgeht und die dannach Depris schiebt und in den Alkoholismus abgleitet, oder einen Stellwerksmitarbeiter der zwei voll besetzte U-Bahnen ineinander rasen lässt.

Da bieten sich viele Möflichkeiten, aber ich frage mich wie leicht es ist die Balance zwischen "Horror verdeutlichen" und "Spielspass wahren" zu finden.
« Letzte Änderung: 27.09.2012 | 10:02 von Глитзер »
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Offline WitzeClown

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #5 am: 27.09.2012 | 10:01 »
Wir sind genau anders vorgegangen. Wir haben uns recht schnell ein vernünftiges System überlegt, dass die wichtigen Faktoren berücksichtigt (Zeit/Terretorium/potentielle Fumbles) und dann 90% der Jagden darüber abgehandelt. Das wir wohl vor allem daran liegen, dass bei uns der Personal Horror nicht der Dreh- und Angelpunkt des Spiel ist.

Aber selbst bei Gruppen die dem Personal Horror viel Aufmerksamkeit widmen stellt sich mir folgende Frage:

Wie geht ihr damit um, dass die Jagd recht schnell eine Routinetätigkeit wird? Ich meine, wenn man in einer Sitzung sagen wir mal grob zwei Wochen Zeit vergehen lässt, dann werden ja so rund 3-4 Jagden pro Spieler anfallen. Entscheidet dann der SL einfach das bestimmte Jagden ausgespielt werden und der Rest wird beschreibend in die Downtime gelegt?

Shield Warden

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #6 am: 27.09.2012 | 10:13 »
Größtes Problem dabei ist vermutlich, dass der Kuss (schon viel zu schönes Wort...) ja meistens für die Opfer als total geiles Erlebnis geschildert wird. Ich würde echt überlegen, dass zu streichen um das raubtierhafte und unmenschliche zu betonen.
Wenn es für beide Seiten geil ist, dann ist es auch nichts, dass mit Horror zu tun hat.

Die anderen Punkte würde ich so unterstreichen, aber da muss ich persönlich widersprechen. Der Horror kann (und sollte vielleicht auch) aufkommen, wenn es für Beide im unmittelbaren Augenblick genussvoll ist. Gerade der Genuss verleitet Menschen (wie im System beschrieben, u. a. bei Herde) dazu, eine Sucht zu diesem Gefühl zu entwickeln. Der Vampir wird zwar im akuten Augenblick nicht mit dem unmittelbaren, physischen Schmerz konfrontiert, muss allerdings später mit der Versklavung eines Individuums leben (wenn er es übertreibt). In jedem Fall ist es trotzdem eine Art Vergewaltigung, weil man das Opfer dazu zwingt, Gefallen daran zu finden. Natürlich kann sich das jeder Vampir auch auf die ein- oder andere Weise schönreden aber früher oder später wird er mit der alten und sehr effektiven Wahrheit konfrontiert, die den größten Horror ausmacht: du bist ein Vampir, du bist nicht mehr fähig, menschlich zu fühlen oder gar zu lieben und andere können dich auch nur noch durch dein Blut und deinen Biss schätzen, sie schätzen aber nicht dich, sondern die Erfahrung. Selbst wenn du ihnen Spaß bereitest, bist das nicht du - du versklavst ihre Seelen und sorgst auch noch dafür, dass es ihnen gefällt. Je nach Kontext ist das schon mehr Horror, als ein Spieler bereit ist auszuspielen.

Prinzipiell gebe ich dir aber recht - für mich und meine Spieler war die Jagd nie einfach nur Nahrungsaufnahme sondern essentieller Bestandteil der vampirischen Existenz. Nicht einmal die Herde ist einfache Nahrungsaufnahme - Blut zu trinken sollte immer etwas Besonderes sein, finde ich, man nimmt immer hin die Lebensessenz eines Menschen in sich auf, um ewig zu leben - da ist nichts Gewöhnliches dran, auch wenn die Aktion regulär und notwendig ist. Allerdings würde ich persönlich aus Erfahrung davon abraten, die Charaktere zu oft einzeln jagen zu gehen. In der Gruppe zu jagen kann den gleichen oder einen noch stärkeren Effekt haben und sorgt dafür, dass man die Spielanteile nicht allzu sehr separiert. Natürlich ist es auch sehr persönlich, wenn es allein geschieht - die Mischung machts eben.

Es ist natürlich nicht jede Jagdmethode gleich. Der eine Vampir hetzt seine Beute gerne durch die Straßen, der andere verführt etc. daran sollte man die Bedingungen anpassen. Es schadet sicher auch nicht, die Charaktere schonmal vor schwierige Entscheidungen zu setzen (wie ausgehungert einem nahe stehenden Sterblichen gegenüberzustehen), wenn mans da allerdings übertreibt, wirds zu einseitig und der Spieler verliert ein wenig die Kontrolle. Natürlich ist Kontrollverlust Teil des Fluchs (Raserei..) aber auch hier würde ich die Waage halten.

Ob man jetzt jede Runde mindestens eine Jagd jedes Charakters ausspielen muss, sei mal dahingestellt. Ich glaube persönlich nicht - es reicht wohl, wenn man entsprechende Situationen akzuentiert. Wenn man eine Sanboxstadt leitet ist ja die Spieldynamik noch einmal eine ganz andere, als wenn man mit der Gruppe einen zentralen Plot verfolgt.

Schlechte Erfahrungen habe ich persönlich damit gemacht, dem Spieler eine Art Horrorgefühl vermitteln oder aufdrücken zu wollen, das heißt man sollte sich weniger darauf konzentrieren - finde ich - den Charakter in entsprechende Situationen zu drängen, als den Spieler zu ermutigen, Eigene zu entwickeln. Die Spieler wissen meist sehr genau, was für sie interessant, spielbarer und spannend ist.. und was jetzt den Horror bei ihrem Charakter erzeugt.
« Letzte Änderung: 27.09.2012 | 11:10 von Deck Warden »

Shield Warden

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #7 am: 27.09.2012 | 11:09 »
Okay jetzt bin ich neugierig. Vampire ohne das Trinken auszuspielen und Blut ist einfache Nahrungsaufnahme? Spielt ihr dann Menschen mit Sonnenallergie und einem seltsamen Familienverständnis? Ich kann mir das gerade nur schwer vorstellen.

Offline Praion

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #8 am: 27.09.2012 | 11:11 »
In den Vampirrunden, in denen ich immer gespielt habe wurde das nie thematisiert. Das war den Mitspielern vermutlich zu unangenehm.


Richtig. Es ist unangenehm. Es ist unmenschlich und es ist sicher nicht cool. Das ist ja die Idee dabei.
Und da Blut trinken (und von Sonne gekillt werden) quasi DIE Entscheidenden Vampirmerkmale sind, finde ich sowas sollte auch thematisiert werden.

Das ist sonst wie (generische) Werwölfe ohne Vollmond und Verwandlung oder (JLA Level) Superhelden ohne Weltretten

Okay jetzt bin ich neugierig. Vampire ohne das Trinken auszuspielen und Blut ist einfache Nahrungsaufnahme? Spielt ihr dann Menschen mit Sonnenallergie und einem seltsamen Familienverständnis? Ich kann mir das gerade nur schwer vorstellen.

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Jason Corley

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #9 am: 27.09.2012 | 11:19 »
Am Anfang unserer Chronik habe ich das ganze Trinken immer ausgespielt, da war es noch neu, jetzt gehen die PCs
leider nirgendwo hin, ohne nicht randvoll zu sein. Ein wirklich ärgerlicher Punkt, den ich mir aber leider wohl selbst zu
verdanken habe. Daher kommt es schon mal vor, dass die PCs 2-3x pro Abend trinken, was selbst nur mit Proben viel
Zeit in Anspruch nimmt.

Mittlerweile werden nur noch besondere Ereignisse beim Fressen ausgespielt, gutes oder schlechtes Ergebniss auf dem Smilie-Würfel,
so nutzt sich der Horror schnell ab.
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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #10 am: 27.09.2012 | 11:22 »
Es geht nicht darum es überhaupt nicht auszuspielen, sondern darum, etwas das sich regelmäßig wiederholt nicht jedes mal auszuspielen. Natürlich ist es ein essenzieller Bestandteil des Spiels und sollte auch thematisiert werden, aber das in jeder Sitzung zwei oder drei mal breitzutreten führt auf lange Sicht vor Allem zu Langeweile (und nebenbei auch zu einer gewissen Abstumpfung). Deshalb wohl dosiert hin und wieder und nicht jedes mal.

Die abstumpfung zu erfahren ist aber genau so Teil dessen. Und ist ebenfalls guter Punkt um Fragen zu stellen. Wenn alle Menschen nur noch als Futter gesehen werden sagt das viel aus über den Charakter. Da kann man ansetzen.
Ebenso kann man dann in Verhandlungen mit Kontakten des Vampirs fragen, warum er denn jetzt nicht frisst oder anmerken wie köstlich wohl dessen Blut schmecken würde.
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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #11 am: 27.09.2012 | 11:38 »
Okay jetzt bin ich neugierig. Vampire ohne das Trinken auszuspielen und Blut ist einfache Nahrungsaufnahme? Spielt ihr dann Menschen mit Sonnenallergie und einem seltsamen Familienverständnis? Ich kann mir das gerade nur schwer vorstellen.

Ich fühl mich jetzt einfach mal angesprochen.

Ich kann aber logischerweise nur für meinen Vampire-Runden sprechen. Dort liegt der Fokus eher auf der Interaktion der Vampire untereinander und auf dem Abhandeln der persönlichen Geschichte der Figuren. Die meiste Zeit geht bei uns für Gespräche zwischen Spielern und NSC-Vampiren drauf. Zweck dieser Gespräche ist in aller Regel Informationsbeschaffung, Verhandlung bzw. politische Positionierung innerhalb der Vampiregemeinschaft in der Stadt. Von den vampirischen Eigenheiten spielen bei uns am ehesten Kontrollverlust durch das Tier (Hunger/Feuer/andere Vampire) und die Entfremdung von normalen menschlichen Normen eine Rolle.

Offline Praion

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #12 am: 27.09.2012 | 12:26 »
Ich spiel kein Vampire im Moment. (und wenn dann eher der neue Apocalypse World hack dafür oder Monsterhearts) War nur eine  Gedanke den ich hatte und gerne diskutieren wollte.
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Offline Teylen

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #13 am: 27.09.2012 | 12:28 »
Als ich schrieb ich mag die Aussage hinsichtlich der Superhelden nicht in diesem Thread diskutieren, meinte ich das so. ^^;
Hinsichtlich des Blut Konsum ist der Konsum als solcher fuer einen Vampir nicht optional.
Wohingegen ein Mensch auch ueberleben, und in einem Nicht-Komatoesen Zustand existieren, kann wenn er sich bewusst Vegetarisch oder Vegan ernaehrt.

Vampire ohne das Trinken auszuspielen und Blut ist einfache Nahrungsaufnahme?
Es wird gelegentlich ausgespielt aber nicht regelmaessig und es ist auch nicht der Fokus des Spiels.
Einerseits weil der Akt der Ernaehrung als solcher recht eine Wiederholung darstellt bei der es schwierig wird sie so zu gestalten das es auch beim ausspielen des zehnten bis zwanzigstem, vielleicht fuenfzigsten, trinken noch spielerisch sowie dramaturgisch interessant ist.
Allgemein ist das detaillierte ausspielen der Jagd nun nicht unbedingt reizvoller als wenn man in einem gewoehnlichen Spiel auf die Idee kommen wuerde jede Nahrungsaufnahme, inklusive einer moralisch / ethischen Bewertung des Essensvorgang, detailliert auszugestalten.

Im Gegensatz zu Glitzer habe ich frueher in V:tM Runden gespielt wo jede Blutausgabe nachgehalten wurde und die entsprechenden Jagden ausgespielt. Was auf Dauer, selbst wenn es zu Fehlschlaegen oder Patzern kam, meines Erachtens, sich wiederholend, langweilig und recht oede war. Zumal im Pen und Paper die Herausforderung besteht das eine Jagd gewoehnlicherweise etwas ist wo der Vampir nicht den gesamten Kluengel einbindet. Darin die gesamte Gruppe einzubinden sehe ich recht wenig wert, einerseits bleibt es recht ermuedend und langweilig, andererseits verbiegt es imho die Setting Logik.

Andererseits kann ich dem "Yadda Yadda, die Spieler sollen sich mistig fuehlen. Har." Ansatz wenig abgewinnen.
Es ist imho kein guter Punkt um Fragen zu stellen sondern das gewollte rauskitzeln eines ziemlich peinlichen Pseudo-Anspruch.
Es hat imho relativ wenig mit Abstumpfung zu tun wenn man betrachtet das ein Wesen das Blut trinken muss um zu ueberleben, wobei sogar oftmal ein nur minimaler Schaden entsteht, nicht freiwillig sterben geht. Nun oder wenn man, nachdem man ein Rollenspiel spielt bei dem man Blutsauger spielt, gerade das in Kauf nimmt.
Naja und die Frage wieso der Vampir nicht dem naechsten Kontakt an die Gurgel geht ist imho auf einem aehnlichen Fremdschaem-Niveau als wenn einen militante Veganer fragen wieso man den nicht sein Haus-/Nutztier frisst (Nachdem man sich, um zu beweisen wie fies & brutal doch eigentlich alles ist, die Fotostrecke "Massentierhaltung" angesehen hat und sich abstumpfung vorwerfen lies weil man weiterhin Chicken Wings/Doener isst).
Nun und was denn Horror Aspekt betrifft finde ich es zwar gruselig wenn jeden Abend der Abstumpfungs und Vergewaltigungsaspekt thematisiert wird, aber mehr weil es auf die Dauer oede und spielerisch gegaengelt wirkt, als wegen eines tatsaechlichen Horror/Grusel. Der wirkt naemlich imho besser wenn man ihn akzentuiert einbringt.

Naja und Interview mit einem Vampir, iirc, kommt Louis innerhalb der ersten viertel / halben Stunde ueber die Sache mit dem trinken hinweg?
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Offline GIGiovanni

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #14 am: 27.09.2012 | 16:14 »
In den Vampirrunden, in denen ich immer gespielt habe wurde das nie thematisiert. Das war den Mitspielern vermutlich zu unangenehm. Hut ab, wenn du das durchziehst,d amit könntest Du VtM wieder zu dem machen, was es damals mal sein sollte.


Da bieten sich viele Möflichkeiten, aber ich frage mich wie leicht es ist die Balance zwischen "Horror verdeutlichen" und "Spielspass wahren" zu finden.

ja es ist für vielen unangenehm, aber ich spiele Vampire und kein Kuschelspiel

allerdings muss man die Balance waren, ich habe weder als SL noch als Spüiler Lust, jede Jagd aus zu spielen

Als SL teste ich, ob der Spieler ein vernünftiges Jagdkonzept hat, was im Regelfall auch klappen kann,  

Jap genau, das meinte ich auch. War mir dann entgangen.
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ja, da habe ich auch festgestellt

viele Spieler, aber auch SL "erledigen dies nur  mit Würfeln und sind hell auf begeistert wenn dies nicht so gemacht wird

Ohne den Kommentar zu den Superhelden mit Fangzaehnen zu kommentieren, sollte ich Zeit haben mache ich zu dem Thema einen neuen Thread auf, ich halte den Ansatz bei der Jagd in das Detail zu gehen nicht fuer praktikabel.

Immerhin ernaehrt sich der Vampir regelmaessig, das heisst ich wuerde davon ausgehen das ein gewoehnlicher Vampir mehrfach die Woche trinkt. Um nicht zu verhungern, weil es zu entsprechenden Konflikten die mit entsprechenden Blutausgaben verbunden waren kam, weil er nicht in die Gefahr eines Kontrollverlust kommen moechte.
Ich sehe dahingehend nicht wie man die an sich gewoehnliche, regulaere und notwendigen Nahrungsaufnahme zu einem effektiven Quell fuer "Horror" gestalten kann. Zumal der Vampir in beiden Settings das Opfer in der Regel nicht umbringt.
So etwas funktioniert im gewoehnlichen Leben noch nichtmal wenn man versucht Personen die optionale aufnahme von Fleisch im Rahmen der Ernaehrung zu verleiden.

es funktioniert bei vielen Spielern, wenn den Opfern "Leben" einhaucht

Mitgefühl entsteht, wenn zwischen Opfer und Täter eine Beziehung besteht. In Münster gab ein Serienvergewaltigter. Ein Opfer ist ihm entgangen, da sie ihm ansprach, ob er sie nicht sicher nach Hause bringen könnte. Dies reichte um ihm von seinem Vorhaben abzubringen  
« Letzte Änderung: 27.09.2012 | 19:24 von GIGiovanni »

Shield Warden

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #15 am: 27.09.2012 | 16:19 »
Es geht nicht darum es überhaupt nicht auszuspielen, sondern darum, etwas das sich regelmäßig wiederholt nicht jedes mal auszuspielen. Natürlich ist es ein essenzieller Bestandteil des Spiels und sollte auch thematisiert werden, aber das in jeder Sitzung zwei oder drei mal breitzutreten führt auf lange Sicht vor Allem zu Langeweile (und nebenbei auch zu einer gewissen Abstumpfung). Deshalb wohl dosiert hin und wieder und nicht jedes mal.

Okay das kann ich nachvollziehen, ja - und sehe ich auch genauso.

Rein aus Neugier: Wieviel Zeit widmet Ihr dem Thema im Schnitt? Also ungefähr prozentueller Anteil einer normalen Spielrunde?

Die letzte regelmäßige Runde ist jetzt auch ein paar Wochen her aber ich denke prozentual vielleicht 20%. Je nachdem, was gerade Sache ist. Wenn die Charaktere nach einem Cliffhanger im Dungeon des fiesen Tzimisce-Overlords festhängen ist das vielleicht nicht so vordergründig (es sei denn einer der Charaktere verhungert oder so) aber bei den üblichen Sandbox-Abenden ist das durchaus nicht unwichtig. Da ich es auch ermüdend finde, etwas sich wiederholendes immer und immer wieder einzubauen, habe ich meine Spieler längst dazu angehalten, das für sich selbst zu klären. Nach dem Motto "Leute, wir sollten uns alle daran erinnern: ihr spielt Vampire. Keine Menschen mit Blutmangel. Das Trinken ist nicht einziger Lebenszweck, aber es sollte wichtig sein, der Blutgenuss ein Genuss und nicht einfach nur "ah ich hab Hunger, guck' mal ein Sandwich! Mjam!" also haltet euch selbst an und versucht diesen Aspekt reinzubringen." - damit waren alle einverstanden, denke ich. Hat auch gut geklappt.. man trinkt ja auch nicht immer nur in der typischen Jagd durch die Gassen, der Genuss kann sich ja auch anders einstellen. Wenn ein Vampir ein Fest ausrichtet werden halt dementsprechende Kostbarkeiten (auch schonmal kreativ.. die Blutgötterspeise fand ich .. originell! ;D) aufgetischt, das ganze wird zelebriert. Und die Zelebrierung des Genusses ist schon elementarer Bestandteil.

Es wird gelegentlich ausgespielt aber nicht regelmaessig und es ist auch nicht der Fokus des Spiels.
Einerseits weil der Akt der Ernaehrung als solcher recht eine Wiederholung darstellt bei der es schwierig wird sie so zu gestalten das es auch beim ausspielen des zehnten bis zwanzigstem, vielleicht fuenfzigsten, trinken noch spielerisch sowie dramaturgisch interessant ist.
Allgemein ist das detaillierte ausspielen der Jagd nun nicht unbedingt reizvoller als wenn man in einem gewoehnlichen Spiel auf die Idee kommen wuerde jede Nahrungsaufnahme, inklusive einer moralisch / ethischen Bewertung des Essensvorgang, detailliert auszugestalten.

Bis auf auf den Punkt, dass ich es nicht als "Essensvorgang" bezeichne und Vampire für mich nicht nur Blut brauchen, wie Menschen pflanzliche Fette und tierische Eiweiße, stimme ich dir da zu.

Zitat
Darin die gesamte Gruppe einzubinden sehe ich recht wenig wert, einerseits bleibt es recht ermuedend und langweilig, andererseits verbiegt es imho die Setting Logik.

Ersteres kann ich nicht bestätigen, die gemeinsamen Jagden unserer Gruppen waren immer ziemlich intensive Ereignisse. Aber warum widerspricht das deiner Meinung nach der Logik des Settings? Oder versteh' ich dich da gerade falsch?

Zitat
Andererseits kann ich dem "Yadda Yadda, die Spieler sollen sich mistig fuehlen. Har." Ansatz wenig abgewinnen.
Es ist imho kein guter Punkt um Fragen zu stellen sondern das gewollte rauskitzeln eines ziemlich peinlichen Pseudo-Anspruch.
Es hat imho relativ wenig mit Abstumpfung zu tun wenn man betrachtet das ein Wesen das Blut trinken muss um zu ueberleben, wobei sogar oftmal ein nur minimaler Schaden entsteht, nicht freiwillig sterben geht. Nun oder wenn man, nachdem man ein Rollenspiel spielt bei dem man Blutsauger spielt, gerade das in Kauf nimmt.
Naja und die Frage wieso der Vampir nicht dem naechsten Kontakt an die Gurgel geht ist imho auf einem aehnlichen Fremdschaem-Niveau als wenn einen militante Veganer fragen wieso man den nicht sein Haus-/Nutztier frisst (Nachdem man sich, um zu beweisen wie fies & brutal doch eigentlich alles ist, die Fotostrecke "Massentierhaltung" angesehen hat und sich abstumpfung vorwerfen lies weil man weiterhin Chicken Wings/Doener isst).
Nun und was denn Horror Aspekt betrifft finde ich es zwar gruselig wenn jeden Abend der Abstumpfungs und Vergewaltigungsaspekt thematisiert wird, aber mehr weil es auf die Dauer oede und spielerisch gegaengelt wirkt, als wegen eines tatsaechlichen Horror/Grusel. Der wirkt naemlich imho besser wenn man ihn akzentuiert einbringt.

Okay, ich persönlich würde es begrüßen, wenn wir in der Diskussion ohne allzu viel wertende und provokante Aussagen auskommen. Peinlicher Pseuo-Anspruch, "Yadda Yadda"-Ansätze, oder Fremdschäm-Niveau muss man sich nicht unbedingt gegenseitig an den Kopf werfen. Ich glaube auch nicht, dass der hier genannte Abstumpfungseffekt so gemeint war, wie du ihn im Vergleich darstellst, ehrlich gesagt.

Zitat
Naja und Interview mit einem Vampir, iirc, kommt Louis innerhalb der ersten viertel / halben Stunde ueber die Sache mit dem trinken hinweg?

Also nicht, dass ich mich erinnere. In Anbetracht der Tatsache, dass er sich (ich weiß nich mehr genau, wies im Buch war) eine erhebliche Zeit sogar weigert, menschliches Blut zu trinken und es auch immer wieder in durch Lestat hervorgerufene Verfallsformen akzentuiert wird, hab' ich das immer als einen ziemlich zentralen Aspekt wahrgenommen.


Okay, du hast damit schlechte Erfahrungen gemacht - aber das muss ja jetzt nicht für Jeden gelten. Ich denke es ist müßig, darüber zu diskutieren (oder gar zu streiten) was jetzt objektiv "richtiger" ist, viel eher sollten wir uns darüber unterhalten, wie wichtig das Ganze für uns ist. Du hast deinen Standpunkt deutlich gemacht, finde ich gut. Gibt es noch andere Punkte außer diesem Gefühl des aufgedrückten und gegängelten Horrors (den ich ja auch erwähnt habe, Stichwort Spieler selbst machen lassen) die dich daran stören? Was definiert den Vampir für dich, wenn Bluttrinken rausfällt? Für mich (und andere) scheint das ja zentralerer zu sein, als für dich. Wobei ich wie gesagt nicht sagen würde, dass es DER oder gar einzige zentrale und definierende Aspekt ist.
« Letzte Änderung: 27.09.2012 | 16:26 von Deck Warden »

Offline Teylen

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #16 am: 27.09.2012 | 17:06 »
Ersteres kann ich nicht bestätigen, die gemeinsamen Jagden unserer Gruppen waren immer ziemlich intensive Ereignisse. Aber warum widerspricht das deiner Meinung nach der Logik des Settings? Oder versteh' ich dich da gerade falsch?
Der Kainit ist zwar nicht unsozial aber nicht unbedingt ein Gruppenwesen.
Das heisst im Gegensatz zum Werwolf und deren Rudelmentalitaet bildet er normalerweise nicht unbedingt so gaenzlich natuerlich Kluengeln.
Dazu funktionieren die meisten Jagdmethoden die mir so einfallen und darueber hinaus noch irgendwo zumindest human fuer das Opfer sind nicht wenn man in einer groesseren Gruppe unterwegs sind. Immerhin kann man kaum mit mehreren Vampiren an einer Person trinken und koennten entsprechende Gruppenpraktiken noch verstoerender wirken als die spontanen, geschlechtsunabhaengfigen Hochgefuehle eh schon sind.

Zitat
Okay, ich persönlich würde es begrüßen, wenn wir in der Diskussion ohne allzu viel wertende und provokante Aussagen auskommen.

Interessant. Dann ist "Superhelden mit Fangzaehnen", Blade vergleichend sowie Fragen ob man lediglich Menschen mit seltsamen Familienverstaendnis und Sonnenallergie spielt gaenzlich neutral und uprovokativ?

Einmal ganz abgesehen davon das ich gerade die Idee hinsichtlich der Frage wieso man den nun den Kontakt nicht verspeisen wuerde tatsaechlich eher fuer einen ueberaus 'einfachen' bis 'naiven' Versuch halte Horror zu erzeugen.
Wenn es sich nicht gar dazu auswaechst das es zu einer Gaengelei geraet in dem man sagt "entweder fuehlst du nun den Horror mit, respektive bist entweder selbst oder in Form des Charakters betroffen, oder du bist ein anspruchsloser Dummkopf der nur Superhelden mit Fangs spielt."

Ansonsten habe ich den Abstumpfungseffekt getrennt zu der Frage behandelt.
Das heisst wenn du nicht glaubst das der Abstumpfungseffekt so gemeint war, oder die Frage anders funktioniert dann fuehre das doch bitte aus. Entgegen deiner Unterstellung habe ich gerade den Vergleich nicht benutzt um moeglichst provokativ zu sein sondern weil es meines Erachtens dessen entspricht was dort beschrieben wurde.

Zitat
[Interview mit einem Vampir: Louis & Ratten]

Also nicht, dass ich mich erinnere. In Anbetracht der Tatsache, dass er sich (ich weiß nich mehr genau, wies im Buch war) eine erhebliche Zeit sogar weigert, menschliches Blut zu trinken und es auch immer wieder in durch Lestat hervorgerufene Verfallsformen akzentuiert wird, hab' ich das immer als einen ziemlich zentralen Aspekt wahrgenommen.
Louis ernaehrt sich in der ersten Zeit nicht von menschlichen Blut sondern von Ratten.
Lestat laesst es ihm eine Zeit lang durch gehen, bevor er ihn verfolgt und ueberzeugt das es keine dauerhafte Loesung ist. Danach ernaehrt sich Louis von Menschen und gerade Louis thematisiert, iirc, die Ernaehrung nicht weiter, von der allgemeinen Weinerlichkeit abgesehen.
Lestats Verfall hat weniger etwas damit zu tun das er ein Problem mit der Ernaehrung hat, sondern viel mehr das er gepflockt in den Suempfen Louisianas lag und anschliessend aufgrund der Einsamkeit keinen eigenen Antrieb mehr hatte.

Nach der Diskussion um die Ratten wird der Blutkonsum m.E. lediglich zweimal als problematisch oder unmenschlich beschrieben.
Das eine ist die Szene in der sie Lestat vergiften, da die Rice'schen Vampire kein totes Blut vertragen.
Das weitere mal ist die Szene in der sie in das Theater gehen und der Darbietung der Pariser Vampire beiwohnen. Wobei die Eskalation letztlich aufgrund des Mordes an dem Kind-Vampir geschieht und auch Armand keine erkennbaren Probleme damit hat.

Zitat
Okay, du hast damit schlechte Erfahrungen gemacht - aber das muss ja jetzt nicht für Jeden gelten.
Wie schoen das du nicht provokant bist und Schilderungen sowie Argumente einfach unter "schlechte Erfahrungen" verbuchst.
Natuerlich nur wenn es gegen deine Position gibt, die These das Vampirrunden die Jagd nicht ausspielen weil sie mental nicht dazu in der Lage sind aus ihrer Komfortzone hinaus zugehen wird hingegen als Faktenbehauptung wahrgenommen. Weil sie eher deiner Erfahrung entspricht?

Zitat
Was definiert den Vampir für dich, wenn Bluttrinken rausfällt? Für mich (und andere) scheint das ja zentralerer zu sein, als für dich.
Du merkst schon das du meine Position gerade als Einzelposition herausstellst, obwohl es andere in dem Thread gibt die sich aehnlich dahingehend aeusserten die Jagd nicht allzu zentral zu haben, bei deiner Position jedoch "andere" hinzuziehst?
Zumal ich zu keinem Zeitpunkt das Bluttrinken respektive den Aspekt der Jagd vollkommen verneinte.
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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #17 am: 27.09.2012 | 17:59 »
Erstmal grundlegend Teylen: ist dir was über die Leber gelaufen? Du interpretierst recht böse Absichten und Intentionen in mein Posting rein, finde ich. Soweit ich das verstanden habe, sollte man das hier vermeiden.

Der Kainit ist zwar nicht unsozial aber nicht unbedingt ein Gruppenwesen.
Das heisst im Gegensatz zum Werwolf und deren Rudelmentalitaet bildet er normalerweise nicht unbedingt so gaenzlich natuerlich Kluengeln.
Dazu funktionieren die meisten Jagdmethoden die mir so einfallen und darueber hinaus noch irgendwo zumindest human fuer das Opfer sind nicht wenn man in einer groesseren Gruppe unterwegs sind. Immerhin kann man kaum mit mehreren Vampiren an einer Person trinken und koennten entsprechende Gruppenpraktiken noch verstoerender wirken als die spontanen, geschlechtsunabhaengfigen Hochgefuehle eh schon sind.

Human für das Opfer ist ja keine Prämisse und Klüngelbildung ist meines Erachtens im System vorgegeben. Es ist immer hin ein Gruppenspiel, die Jagd wird davon meiner Einsicht nach nirgendwo ausgeschlossen. Fände ich persönlich auch unsinnig.

Um Beispiele zu geben: eine sehr beliebte, gemeinsame Jagd meiner früheren Gruppe war das gemeinsame Verführen und dann "tauschen" der Opfer. Dabei musste Keines zu Schaden kommen (sie haben sie halt meistens im Nachhinein getötet, um den Schleier nicht auffliegen zu lassen - die Gruppe war auch allgemein sehr unmenschlich) und war dementsprechend eine sehr sanfte und sinnliche Art der Jagd.

Eine andere Methode war das gemeinsame Hetzen, dabei musste das Opfer teilweise auch nicht zu Schaden kommen (kam aber vor). Einige Male wurde es erschöpft gebeten (!) von sich trinken zu lassen, Jeder nahm nur einen symbolischen Schluck und das Opfer lebte weiter. Das war natürlich keine Jagd aus Gier, vielmehr aus sportlichem / rituellem Ehrgeiz.

Gruppentaktiken können die Jagd obendrein erleichtern (und die gespielten Szenen abwechslungsreich gestalten), wenn verschiedene Rollen verteilt, Fallen gestellt und Szenen gespielt werden. Das sind natürlich nur ein paar Ideen, wir waren weit davon entfernt, dass sich das ganze Spiel um die Jagd drehte. Allerdings haben wir die gemeinsame Jagd immer als sehr verbindendes und intensives Erlebnis im Spiel empfunden, was nicht bedeutet, dass die Spieler und auch die Charaktere sich nicht bewusst gewesen wären, dass es soetwas wie echte Freundschaft und Verbundenheit unter einzelgängerischen Wesen wie Vampiren nicht oder nur sehr selten gibt.

Zitat
Interessant. Dann ist "Superhelden mit Fangzaehnen", Blade vergleichend sowie Fragen ob man lediglich Menschen mit seltsamen Familienverstaendnis und Sonnenallergie spielt gaenzlich neutral und uprovokativ?

Erstens: Wenn "A" dann auch "B" hat hier Niemand gesagt. Ich habe nicht behauptet, dass sie nicht provokativ waren (auch wenn ich sie nicht so empfunden habe). Ich habe dich darauf aufmerksam gemacht, dass ich deine sehr provokative Wortwahl für die Diskussion unpassend finde. Wenn ich das deiner Meinung nach auch getan habe, könntest du mich darauf hinweisen und ich würde in dem Fall wie auch jetzt sagen: wenn diese zitierte Frage für dich zu provokativ war, dann tut mir das leid - war nicht meine Absicht. Es war tatsächlich nur eine Frage.

Zweitens: "Superheroes with Fangs" habe ich persönlich schon zu häufig gelesen (und man weiß ja, worauf es hinaus will) um es noch wirklich störend zu empfinden, deswegen habe ich das bisher nicht so empfunden.

Zitat
Ansonsten habe ich den Abstumpfungseffekt getrennt zu der Frage behandelt.

Okay, für mich nicht ersichtlich, trotz der Leerzeile. Es stand noch im Fließtext unter meinem Zitat.

Zitat
Das heisst wenn du nicht glaubst das der Abstumpfungseffekt so gemeint war, oder die Frage anders funktioniert dann fuehre das doch bitte aus. Entgegen deiner Unterstellung habe ich gerade den Vergleich nicht benutzt um moeglichst provokativ zu sein sondern weil es meines Erachtens dessen entspricht was dort beschrieben wurde.

Das habe ich dir auch nicht unterstellen wollen. Im Gegenteil: ich empfand deinen Vergleich provokativ und habe dich darauf hingewiesen. Ich habe dir also keine Absicht unterstellt, sondern nur widergegeben, wie es rüberkommt.

Was die Abstumpfung betrifft habe ich ja selbst schon beschrieben, dass ich von SL auferlegte "Horror-Effekte" für problematisch halte. Die Form der Abstumpfung, die angesprochen wurde habe ich anders verstanden: es ist Teil des persönlichen Horrors, wenn der Charakter durch wiederkehrende Handlungen in gewisser Weise das Gefühl für die Gräuel derer verliert, vor allem wenn er in einem klaren Moment reflektiert und erkennt, dass er abgestumpft ist. Ich sehe da, wie auch in den anderen bisher genannten Äußerungen keine Unterstellung, das das Spiel, was diese Themen nicht derart behandelt, in irgendeiner Form minderwertiger sei. Wenn dem dennoch so ist: ich seh' das nicht so.

Zitat
Louis ernaehrt sich in der ersten Zeit nicht von menschlichen Blut sondern von Ratten.
Lestat laesst es ihm eine Zeit lang durch gehen, bevor er ihn verfolgt und ueberzeugt das es keine dauerhafte Loesung ist. Danach ernaehrt sich Louis von Menschen und gerade Louis thematisiert, iirc, die Ernaehrung nicht weiter, von der allgemeinen Weinerlichkeit abgesehen.
Lestats Verfall hat weniger etwas damit zu tun das er ein Problem mit der Ernaehrung hat, sondern viel mehr das er gepflockt in den Suempfen Louisianas lag und anschliessend aufgrund der Einsamkeit keinen eigenen Antrieb mehr hatte.

Ich meinte nicht Lestats Verfall, sondern die durch ihn hervorgerufenen Verfallsformen bei Louis. Meines Erachtens thematisiert sowohl er als auch die Erzählung u. a. das Trinken, nämlich genau in dem Teil, den du "allgemeine Weinerlichkeit" nennst. Aber ist auch Wurscht, hier gehts nicht um Interview. Dein Vergleich war und ist für mich nicht schlüssig.

Zitat
Wie schoen das du nicht provokant bist und Schilderungen sowie Argumente einfach unter "schlechte Erfahrungen" verbuchst.
Natuerlich nur wenn es gegen deine Position gibt, die These das Vampirrunden die Jagd nicht ausspielen weil sie mental nicht dazu in der Lage sind aus ihrer Komfortzone hinaus zugehen wird hingegen als Faktenbehauptung wahrgenommen. Weil sie eher deiner Erfahrung entspricht?

Das war nicht provokant gemeint, siehe oben.

Zitat
Du merkst schon das du meine Position gerade als Einzelposition herausstellst, obwohl es andere in dem Thread gibt die sich aehnlich dahingehend aeusserten die Jagd nicht allzu zentral zu haben, bei deiner Position jedoch "andere" hinzuziehst?
Zumal ich zu keinem Zeitpunkt das Bluttrinken respektive den Aspekt der Jagd vollkommen verneinte.

Letzteres habe ich dir auch nicht vorgeworfen. Und was du als "du stellst meine Position als Einzelposition heraus" bezeichnest, war lediglich der Versuch, dir deine Meinung zu belassen und sie so wie sie da steht, trotz der meiner Ansicht nach unnötigen Formulierungen, als Solche für gut zu befinden. Ich habe dich auch recht höflich darum gebeten, weitere Ansichten zu teilen, keine Ahnung warum du das so anders aufgenommen hast.

Allgemein gehst du viel zu aggressiv gegen mich vor, Teylen und das ist nicht nötig. Ich kann nur annehmen, dass du dich von den Aussagen zuvor schon provoziert fühltest und entschuldige mich nochmal dafür. Ich bitte dich, meine weiteren Aussagen nicht in diesem Licht zu lesen, sie sind nicht so böse gemeint - dann können wir auch normal mit der Diskussion fortfahren und verzetteln uns nicht in gegenseitigen Anschuldigungen.
« Letzte Änderung: 27.09.2012 | 20:19 von Deck Warden »

Offline גליטצער

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #18 am: 27.09.2012 | 18:30 »
Nur um keine Missverständnise aufkommen zu lassen, klar haben wir immer mit Nahrungaufnahme gespielt, aber die lief so:

Abenteuer beginnt Spieler sind voll.
Why? Verlieren Vampire nicht einen Blutpunkt beim Aufstehen? Wo ist der hin?

Spieler werfen mit Blutmagie Crazy Ninja-Shit um sich, dass es kracht.
Man könnte meinen das wäre gefährlich, sich so zu verausgaben. aber:

Spieler zücken ihre Astraltränke Blutkonserven, die sie sich vorher mit Mortis und Quietus im Dutzend billiger angelegt haben.
Halt, wo können diese Kerle diese Disziplinen her, hat der SL nicht erahnen können, dass sie die nur wegen den ultracoolen Powers wollten, wieso hat denn das keiner verhindert?

Spieler machen einen Zwischenrast indem sie irgendwelche wildfremden Leute mittels Obfuscate unbemerkt annippen (zur Not fliegt man auch mal schnell in's Nachbardorf).
Moment, gab es da nicht Regeln, die einen Selbstkontrollewurf verlangen, wenn man weniger trinken will, als man bräuchte? Gut, in unserer Kampagne wohl nicht. Wieso finden die eigentlich immer passende Opfer? Und waren nicht noch Regeln, was mit dem Charakter passiert, wenn er sich einen schwer alkoholisierten Trottel der aus dem Wirtshaus schnappt? Gut, in unserer Kampagne wohl nicht...

Return to Blutmagie und Crazy-Ninja-Shit.
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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #19 am: 27.09.2012 | 20:30 »
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Zitat
Human für das Opfer ist ja keine Prämisse und Klüngelbildung ist meines Erachtens im System vorgegeben. Es ist immer hin ein Gruppenspiel, die Jagd wird davon meiner Einsicht nach nirgendwo ausgeschlossen. Fände ich persönlich auch unsinnig.
Hinsichtlich des Systems wird die Jagd auf den Seiten 259-260 behandelt sowie auf den Seiten 365-366 in der V20.
Auf den Seiten 259 bis 260 ist die regelmechanische Seite beschrieben die auch WitzeClown beschrieben hat. Das heißt man hat eine Grundschwierigkeit für das Gebiet die durch entsprechende Hintergründe oder Umstände modifiziert werden kann. Die Würfel mechanische Seite geht hierbei von einem Charakter aus und liefert keine Vorgehensweise für eine Jagd in einer Gruppe.

Daneben wird die Jagd auch auf den Seite 365-366 aus der erzählerischen Sichtweise beleuchtet. Hierbei befassen sich die Regeln, respektive in diesem Fall der Text, damit die Jagd für einen allein jagenden Protagonisten zu gestalten sondern raten sogar an was man mit den Spielern machen kann die sich während der Jagdszene des anderen langweilen. [Das heißt sie sollen das Opfer und andere NSCs übernehmen]

Insofern kann man meines Erachtens durchaus festhalten das das Maskerade System davon ausgeht das der normale Vampir, auch wenn er einen Klüngel hat, alleine auf die Jagd geht.

Wobei hinzukommt das im Setting bei der Maskerade die Vampire innerhalb der Camarilla zwar Klüngeln aber weder Rudel bilden wie Werwölfe oder auch nur Rudel-Gemeinschaften wie sie im Sabbat vorzufinden sind. Hinsichtlich Requiem bin ich nicht Setting fest, allerdings kann ich mir nur schwer vorstellen das es sich angesichts Aspekte wie des Predatorstaint geändert haben soll.


Was die Menschlichkeit betrifft.
Die ganze Diskussion hier befasst sich doch damit durch das ausspielen der Jagd zu verdeutlichen das Vampire Monster sind sowie einen gewissen Horror auf Grund des "Sie ernähren sich von Blut"-Aspekt zu erzeugen.
Das funktioniert meines Erachtens weniger wenn sich die Spielercharaktere ähnlich der Vampire von IwaV im Rudel auf der Bühne auf einen Menschen stürzen und von ihm trinken oder wenn die Spielercharaktere das Opfer gemeinsam jagen und schlagen als wären sie Werwölfe.

Wobei rein regelmechanisch, zumindest in Maskerade, vorgegeben ist das ein normaler Mensch nur die Entnahme zweier Blutpunkte problemlos verkraftet. Ab drei Blutpunkte ist der Betroffene derart geschwächt das man einen Krankenwagen bzw. den Notdienst rufen sollte der sich um den entsprechend anämischen Menschen kümmert.
Von einem gehetzten und erschöpften zwei Blutpunkte zu nehmen dürfte diesen recht sicher töten.
(Uh und Maskerade wenn er schon bittet das man von ihm trinkt?)


Zitat
Was die Abstumpfung betrifft habe ich ja selbst schon beschrieben, dass ich von SL auferlegte "Horror-Effekte" für problematisch halte.
Ich habe mich mit den Worten zu Abstumpfung (imho recht deutlich) auf den Beitrag von Prajon bezogen.
Immerhin hattest du zu dem Zeitpunkt das Wort Abstumpfung noch nicht einmal gebraucht.
In dem Beitrag von Praion geht es wiederum, so wie ich ihn verstehe, darum das die 'Abstumpfung des Spielers' thematisiert wird, die Fairy Tale wiederum als Grund im Rahmen der Langeweile anführte wieso man nicht jede Jagd detailliert ausspielt. Sowie das dem Spieler oder dem Charakter tatsächlich die Frage gestellt wird wieso er nun seine menschlichen Kontakte nicht frisst.

Der erste Aspekt, mit dem Spieler Bezug, wirkt auf mich nach einer Erziehungsmaßnahme und eine Erwartungshaltung gegenüber dem Spieler die ich so im Rollenspiel nicht unbedingt begrüßenswert finde. Die meines Erachtens auch das Spiel nicht unbedingt anspruchsvoller gestalten, obwohl das scheinbar so gesehen wird.
Der zweite Aspekt hingegen führt bei mir eben zu dem Vergleich mit den Veganern die einen Fragen wieso man nun Fleisch isst und diverse Haustiere hält.

Zitat
Die Form der Abstumpfung, die angesprochen wurde habe ich anders verstanden: es ist Teil des persönlichen Horrors, wenn der Charakter durch wiederkehrende Handlungen in gewisser Weise das Gefühl für die Gräuel derer verliert, vor allem wenn er in einem klaren Moment reflektiert und erkennt, dass er abgestumpft ist.
Dem würde ich durchaus zustimmen.
Vielleicht würde ich nicht von persönlichen Horror sprechen, aber allgemein ist respektive kann das durchaus ein interessantes Thema sein. Allerdings hat es nur am Rande etwas mit der durch Praion skizzierten Abstumpfung zu schaffen. Setzt es doch einige Voraussetzungen hinsichtlich des Hintergrund des betreffenden Charakter. Respektive dessen charakterliche Züge.


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Offline Grey Ice

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #20 am: 27.09.2012 | 20:32 »
Zitat
Nur um keine Missverständnise aufkommen zu lassen, klar haben wir immer mit Nahrungaufnahme gespielt, aber die lief so:
So ähnlich lief es in unserer Runde auch ab.

Zu Beginn waren die SC's nicht voll - aber bei Gen. 6 SC's ist das Level bis der Durst zum Problem wird relativ hoch, da wurde direkt mal getankt.

In der Regel lasse ich das nur durch Würfelwürfe ablaufen, um zivile Todesopfer zu vermeiden, wenn das aber nicht reicht wird u.U. schon mal ausgespielt, und es beißt eine halbe Familie ins Gras.

Im Kampf besagter Crazy Ninja-Shit, der dann durchaus dazu führen kann, das ca. 15-20 Punkte Blut durchgespült werden, bei jedem der heftigen Chars.
Ja, das ist schon gefährlich, besonders ohne die Blutkonserven, aber geht ja nicht anders. Eine Gen 6-Scholarin, die zwar gute Kampfskills, aber keine körperlichen Attribute hat, muß sich nunmal vollpumpen, bevor sie im Kampf richtig rocken kann. Und wenn es dann danach wieder knapp wird, dann wird irgendeine Wohnung aufgebrochen und wieder vollgetankt.

Vor diesem Hintergrund kann ich mich der Diskussion über persönlichen Horror beim Ausspielen des Jagd nur bedingt anschließen. Ein neuer Spieler in der Runde hatte das mal vorgeschlagen, aber leider gleitet es, wenn ich die Jagd so handhabe, eher in Richtung Splatter denn Horror ab - und ja, der o.a. Filmvergleich drängt sich, was das angeht, definitiv auf.
Für mich ist die Frage der Jagd eher eine Crunch- denn eine Fluff-Frage, denn die Blutpunkte sind die beste regeltechnische Möglichkeit, die Power der Charaktere im Kampf etwas einzuschränken und den Crazy-Ninja-Shit in Grenzen zu halten. Zumindest theoretisch.

Für kreative Ideen, dem Thema etwas entgegenzusteuern, wäre ich durchaus dankbar.
Will heißen: Nutzt ihr die Jagd nicht als Möglichkeit, die Powerentwicklung der Chars etwas einzugrenzen, sondern hauptsächlich nur als Fluff-Element, das man je nach gusto mal mehr, mal weniger auspielt?
Und falls ja, was für andere Methoden nutzt ihr stattdessen - außer FSK der Spieler?
« Letzte Änderung: 27.09.2012 | 21:00 von Grey Ice »

Shield Warden

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #21 am: 27.09.2012 | 20:45 »
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Zitat
Hinsichtlich des Systems wird die Jagd auf den Seiten 259-260 behandelt sowie auf den Seiten 365-366 in der V20.
Auf den Seiten 259 bis 260 ist die regelmechanische Seite beschrieben die auch WitzeClown beschrieben hat. Das heißt man hat eine Grundschwierigkeit für das Gebiet die durch entsprechende Hintergründe oder Umstände modifiziert werden kann. Die Würfel mechanische Seite geht hierbei von einem Charakter aus und liefert keine Vorgehensweise für eine Jagd in einer Gruppe.

Daneben wird die Jagd auch auf den Seite 365-366 aus der erzählerischen Sichtweise beleuchtet. Hierbei befassen sich die Regeln, respektive in diesem Fall der Text, damit die Jagd für einen allein jagenden Protagonisten zu gestalten sondern raten sogar an was man mit den Spielern machen kann die sich während der Jagdszene des anderen langweilen. [Das heißt sie sollen das Opfer und andere NSCs übernehmen]

Insofern kann man meines Erachtens durchaus festhalten das das Maskerade System davon ausgeht das der normale Vampir, auch wenn er einen Klüngel hat, alleine auf die Jagd geht.

Hm, ich weiß nicht ob man sowas tatsächlich als Schlussfolgerung aus den genannten Beispielen als "vom Spiel intendiert" erachten kann. Ist aber auch nicht so wichtig, für mich bedeutet es nicht automatisch, dass die Gruppenjagd "nicht vorgesehen" ist. Gerade wenn schon gesagt wird, dass die Einzeljagd für Unbeteiligte möglicherweise langweilig sein könnte, ist es ja ein probates Mittel, alle zu beteiligen - neben dem Versuch, es indirekt und damit schneller von der Bühne zu bringen.

Zitat
Wobei hinzukommt das im Setting bei der Maskerade die Vampire innerhalb der Camarilla zwar Klüngeln aber weder Rudel bilden wie Werwölfe oder auch nur Rudel-Gemeinschaften wie sie im Sabbat vorzufinden sind. Hinsichtlich Requiem bin ich nicht Setting fest, allerdings kann ich mir nur schwer vorstellen das es sich angesichts Aspekte wie des Predatorstaint geändert haben soll.

Allerdings steht hier nirgendwo im Thread, dass es sich explizit auf Camarilla-Vampire oder überhaupt auf Maskerade bezieht. In Victorian Ages / Dark Ages / Requiem kann die Sache ja nochmal anders aussehen, vor allem auch was den nächsten Punkt der Menschlichkeit betrifft.

Zitat
Was die Menschlichkeit betrifft.
Die ganze Diskussion hier befasst sich doch damit durch das ausspielen der Jagd zu verdeutlichen das Vampire Monster sind sowie einen gewissen Horror auf Grund des "Sie ernähren sich von Blut"-Aspekt zu erzeugen.
Das funktioniert meines Erachtens weniger wenn sich die Spielercharaktere ähnlich der Vampire von IwaV im Rudel auf der Bühne auf einen Menschen stürzen und von ihm trinken oder wenn die Spielercharaktere das Opfer gemeinsam jagen und schlagen als wären sie Werwölfe.

Das funktioniert in der Reflektion später durchaus.

Zitat
Wobei rein regelmechanisch, zumindest in Maskerade, vorgegeben ist das ein normaler Mensch nur die Entnahme zweier Blutpunkte problemlos verkraftet. Ab drei Blutpunkte ist der Betroffene derart geschwächt das man einen Krankenwagen bzw. den Notdienst rufen sollte der sich um den entsprechend anämischen Menschen kümmert.

Richtig, habe ich auch nicht bestritten.

Zitat
Von einem gehetzten und erschöpften zwei Blutpunkte zu nehmen dürfte diesen recht sicher töten.
(Uh und Maskerade wenn er schon bittet das man von ihm trinkt?)

Nein, nein - das Beispiel hatte 1. nichts mit der Maskerade oder dessen Bewahrung zu tun (das bezog sich nur auf das Beispiel davor) und wenn ich von symbolischem Blutanteil spreche, meine ich damit nicht einmal einen Blutpunkt. Aber selbst wenn es die Maskerade bewahrte, besteht immer noch durch etwaige Disziplinen und Mittel, dieses Erlebnis in Vergessenheit geraten zu lassen.

Zitat
Ich habe mich mit den Worten zu Abstumpfung (imho recht deutlich) auf den Beitrag von Prajon bezogen.
Immerhin hattest du zu dem Zeitpunkt das Wort Abstumpfung noch nicht einmal gebraucht.
In dem Beitrag von Praion geht es wiederum, so wie ich ihn verstehe, darum das die 'Abstumpfung des Spielers' thematisiert wird, die Fairy Tale wiederum als Grund im Rahmen der Langeweile anführte wieso man nicht jede Jagd detailliert ausspielt. Sowie das dem Spieler oder dem Charakter tatsächlich die Frage gestellt wird wieso er nun seine menschlichen Kontakte nicht frisst.

Gut okay, das habe ich dann falsch verstanden.

Zitat
Der erste Aspekt, mit dem Spieler Bezug, wirkt auf mich nach einer Erziehungsmaßnahme und eine Erwartungshaltung gegenüber dem Spieler die ich so im Rollenspiel nicht unbedingt begrüßenswert finde. Die meines Erachtens auch das Spiel nicht unbedingt anspruchsvoller gestalten, obwohl das scheinbar so gesehen wird.

Von mir schonmal nicht! Siehe "Spieler entscheiden".

Zitat
Vielleicht würde ich nicht von persönlichen Horror sprechen, aber allgemein ist respektive kann das durchaus ein interessantes Thema sein. Allerdings hat es nur am Rande etwas mit der durch Praion skizzierten Abstumpfung zu schaffen. Setzt es doch einige Voraussetzungen hinsichtlich des Hintergrund des betreffenden Charakter. Respektive dessen charakterliche Züge.

Ja, wenn das so wie von dir dargestellt von ihm intendiert war, kann ich dem Zustimmung. Wobei das für mich schon ein Bestandteil des "personal horror" ist, wenn auch kein allzu großer.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #22 am: 27.09.2012 | 21:46 »
Ich meine, wenn man in einer Sitzung sagen wir mal grob zwei Wochen Zeit vergehen lässt, dann werden ja so rund 3-4 Jagden pro Spieler anfallen. Entscheidet dann der SL einfach das bestimmte Jagden ausgespielt werden und der Rest wird beschreibend in die Downtime gelegt?

Zwei Wochen? 3-4 Jagden? Bei mir erstreckt sich eine Sitzung über 1-3 Nächte und die Spieler gehen auch 3-4 mal jagen...

In der Regel abstrahiere ich die Jagd wie im Regelwerk empfohlen. Manchmal ergibt es sich, dass  man die Jagd ausspielt.

Im Sinne von "Action Now", möchte ich nicht die Hälfte einer Spielsitzung auf Routine-Tätigkeiten verschwenden - auch wenn es sicher der Atmosphäre des Personal/Gothic Horrors dienlich wäre.

Bei mir gilt: Pro Erfolg gibt es einen Blutpunkt. Ist der Vampir hungrig, dann ist ein Wurf gegen Raserei fällig. Bei Misserfolg gibt es 7 bzw. 10 Blutpunkte und u.U. einen Menschlichkeitswurf.
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Offline WitzeClown

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #23 am: 27.09.2012 | 23:33 »
Zwei Wochen? 3-4 Jagden? Bei mir erstreckt sich eine Sitzung über 1-3 Nächte und die Spieler gehen auch 3-4 mal jagen...

In der Regel abstrahiere ich die Jagd wie im Regelwerk empfohlen. Manchmal ergibt es sich, dass  man die Jagd ausspielt.

Im Sinne von "Action Now", möchte ich nicht die Hälfte einer Spielsitzung auf Routine-Tätigkeiten verschwenden - auch wenn es sicher der Atmosphäre des Personal/Gothic Horrors dienlich wäre.

Bei mir gilt: Pro Erfolg gibt es einen Blutpunkt. Ist der Vampir hungrig, dann ist ein Wurf gegen Raserei fällig. Bei Misserfolg gibt es 7 bzw. 10 Blutpunkte und u.U. einen Menschlichkeitswurf.

Ist der "Action Now" Einwurf jetzt auf mich bezogen? Oder ist nur der erste Satz eine Antwort auf mich? ???

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: [xWoD] Vampire und die Jagd
« Antwort #24 am: 27.09.2012 | 23:45 »
Ist der "Action Now" Einwurf jetzt auf mich bezogen? Oder ist nur der erste Satz eine Antwort auf mich? ???

"Action Now" bezieht sich auf ein anderes Thema und auf die Beiträge, die zum Ausspielen der Jagd raten. Ich seh die Abkürzung der Jagd ähnlich wie Du.
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