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Der Reiz an Cthulhu
Lodster:
--- Zitat von: Xemides am 5.06.2013 | 05:09 ---Warum spielst du dann Cthulhu ? Cthulhu ist der Mythos. Ohne den Mythos ist es nur ein BRP-Archäologie-Spiel.
--- Ende Zitat ---
Mit Monstern, aber vom Prinzip hast du Recht. Ich bin bei uns SL und meine Spieler haben zum größten Teil keine Ahnung von den Zusammenhängen, interessiert sie aber auch nicht. Es wird halt hier verhindert, dass ein Monster wiederaufersteht, dort ein Kult begraben, aber dass letztlich alles sowieso vergebliche Mühe sein soll, da der Gegner auf jeden Fall siegen wird, finde ich als Thema nicht besonders attraktiv und meine Spieler auch nicht.
Scimi:
Das ist ja aber nicht un-lovecraft'sch. In den Geschichten kommen viele Charaktere vor, die eine okkulte Vorbildung haben und vielleicht einzelne Berührungen mit dem Übernatürlichen, aber für die die Begegnung mit dem Mythos einzigartig, prägend und oft auch endgültig sind. Und viele von den bekannten Göttern und Monstern sind in den meisten Geschichten nicht viel mehr als Namen in alten Büchern.
Die Nummer mit "Heute Y'golonac, Sonntag Nyarlathotep und wenn Zeit ist dazwischen noch Shub-Niggurath" oder "Hey, ist das ein Deep-One?" - "Nein, beachte die leicht rötliche Färbung am Rückenkamm, meiner Meinung nach handelt es sich vielmehr um...", die bei einigen Runden zum bevorzugten Spielstil gehören, sind eher weiter von der literarischen Vorlage entfernt.
Lodster:
--- Zitat von: Scimi am 5.06.2013 | 17:39 ---Das ist ja aber nicht un-lovecraft'sch. In den Geschichten kommen viele Charaktere vor, die eine okkulte Vorbildung haben und vielleicht einzelne Berührungen mit dem Übernatürlichen, aber für die die Begegnung mit dem Mythos einzigartig, prägend und oft auch endgültig sind. Und viele von den bekannten Göttern und Monstern sind in den meisten Geschichten nicht viel mehr als Namen in alten Büchern.
Die Nummer mit "Heute Y'golonac, Sonntag Nyarlathotep und wenn Zeit ist dazwischen noch Shub-Niggurath" oder "Hey, ist das ein Deep-One?" - "Nein, beachte die leicht rötliche Färbung am Rückenkamm, meiner Meinung nach handelt es sich vielmehr um...", die bei einigen Runden zum bevorzugten Spielstil gehören, sind eher weiter von der literarischen Vorlage entfernt.
--- Ende Zitat ---
Bin da absolut deiner Meinung. Ich denke auch, dass es einen Extra-Reiz hat, wenn man gar nicht weiß, worum es eigentlich geht. Und dies ist bei meinen Spielern der Fall, da hat keiner jemals eine Geschichte von Lovecraft gelesen und so gehen sie völlig unvoreingenommen an die Sache ran.
Grubentroll:
--- Zitat von: Xemides am 9.04.2013 | 14:02 ---Ausgelager von Shadoms Frage in einem anderen Thread:
Ich Glaube der Reiz an Cthulhu hat verschiedene Ursachen.
Zu einen muss man da ein wenig die Historie bedenken.
Als Lovecraft seine Geschichten schrieb und Derleth das ganze zum Mythos zusammen fasste (und das sind nur die wichtigsten Autoren) gab es weder Rollenspiele noch ein Hooror-Genre. Es gab höchstens Schauer-Geschichten wie die von Poe.
Und auch als das Rollenspiel erschien (1981) gab es noch wenig oder keine Horrorrollenspiele.
Die Anhängerschafft besteht zum großen Teil aus Lesern von Lovecraft, Derleth und anderen Autoren der Mythos-Geschichten.
Die Widersprüchlichkeit des Mythos kommt daher, das Lovecraft keinen einheitlichen Mythos im Kopf hatte. Dieser wurde erst von seinem Freund und Nachlaßverwalter August Derleth erdacht.
Ich finde auch nicht, das man CoC-Abenteuer auch mit einem klassischen Horror-System spielen kann. Natürlich kann man CoC auch als klassisches Horror-Szenario spielen, aber eigentlich sind die meisten Wesen des MYthos nicht dafür gemacht, wie Zombies nieder gemacht oder wie Vampire einfach mal gepfählt zu werden.
Wie Tolkien mit der Fantasy hat Lovecraft ein Genre erschaffen und ist zum Teil der Popkultur geworden. Es gibt ja nicht nur beim Rollenspiel Anleihen bei Lovecraft, sondern quer durch die Medien (Kurzgeschichten anderer moderner Autoren wie King, Songs von z.B. Metalica, PC-Spiele, Filme etc.)
Für mich hat CoC ein ganz eigenes Flair, auch durch die Gefahr des Wahnsinns, die beim klasssichen Horror eigentlich nicht so präsent ist.
--- Ende Zitat ---
Toller Post!
tartex:
Tja. Für mich sind Lovecrafts Storys auch gut ohne Monster denkbar. Bzw. man kann die durch Drogenexperimente und ähnliches ersetzen. Ich lese es auch gar nicht als Horror. Für mich sind da einfach dekadente Protagonisten, die sich an die Grenzbereiche dessen, was der menschliche Verstand mitmachen will, wagen.
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