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Dramatisches Finale - ohne Kampf

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Blechpirat:
Kämpfe haben den Vorteil, dass sie auf Messers Schneide (pun intended) stehen können, und dann so fein eine Katharsis darstellen - danach ist alles klar und aufgeräumt. Ein alternatives Finale sollte derartiges auch bieten können, ein Wischi-Waschi-Ende ist also kein Ersatz.

Dragon:
Echt? Nach kämpfen ist alles klar und aufgeräumt? Tja, kann man so machen... muss man aber nicht :D

Blechpirat:

--- Zitat von: Dragon am 16.05.2013 | 19:50 ---Echt? Nach kämpfen ist alles klar und aufgeräumt? Tja, kann man so machen... muss man aber nicht :D

--- Ende Zitat ---
Da hast du natürlich Recht. Aber zu einem anständigen Finale gehört für mich die Karthasis. Und die ohne Kampf zu erreichen, darauf möchte ich das Thema gerne lenken.

Sandmann:
Katharsis ist nicht gleich "Am Ende ist alles klar", sondern heißt, dass etwas gelernt wurde und von einer Person ein schlechter Zug abgelegt wurde. Das hat mit einem Kampf im Sinne von Gewalt prinzipiell rein gar nichts zu tun.
Katharsis ist auch bei bereits perfekten Helden nicht wirklich möglich, denn wenn der tadellose Ritter sich bereits ehrenvoll, beherrscht und sonst vollkommen tugendhaft verhält, kann er keine Verbesserung erfahren.
Deshalb denke ich, möchte man bei der Katharsis als Ziel bleiben, braucht man Helden mit einem Problem. Zum Beispiel gerade den Hang dazu Konflikte mit Gewalt zu lösen. Die Überwindung dieses Konfliktes kann dann auch zum Inhalt des Finales werden. EIn denkbarer Ansatz dafür wäre eine Situation, in der Gewaltanwendung zu nur noch mehr Problemen führt, z.B. den Anführer der Rebellen gegen den gerechten König von Unfehlbardanien umzubringen würde dazu führen, dass er als Märthyrer verehrt werden würde. Dadurch könnten sich noch noch mehr Leute der Rebellion anschließen und es vielleicht sogar zum Bürgerkrieg kommen. Dennoch muss dieser Mann irgendwie aufgehalten werden. An diesem Problem kann der Charakter wachsen und im Finale beweisen, dass mehr als Barbarian Rage in ihm steckt.
Damit wäre ich wieder bei dem Punkt, der auch schon vorher angesprochen wurde: Personalisieren! Die meisten Charaktere haben Schwächen, die sie interessant machen. (DSA beispielsweise bewirft einen bei der Charaktergenerierung geradewegs dazu) Diese Schwächen sind dafür da, bespielt zu werden.
Wie cool kann es werden, wenn der Anführer der blutdürstigen, marodierenden Rebellen dein eigener Bruder ist, während du auf Seiten des Königs von Nicht-wirklich-nett-aber-immerhin-stabile-Herrschaft-Island kämpfst, darauf hoffst, dass dein zwergischer Gefährte (achtung Klischee) nicht doch dem massiven Angebot des Feindes erliegt, mit dessem Unterstützung er sich endlich das Rückfahrticket in seine Heimat kaufen kann, und gleichzeitig die Gefahr besteht, dass der Magier der Runde den Einflüssterungen seiner Machtphantasien im entscheidenen Moment doch noch erliegt. Die Ganze Geschichte muss effizient gelöst werden, ohne das Chaos im Land ausbricht und zwar bevor die Revolutionäre den König meucheln. Es heißt, die Mörder sind bereits ins Land gebracht worden. Und überhaupt, worum geht es denn in dieser Revolution? Dein Bruder war mal ein ganz friedfertiger Typ, bis er vor Jahren verschwand und für Tod gehalten wurde.

Blechpirat:
@Sandmann: Schönes Beispiel!

Mir geht es in dem Thread aber genau um den Teil, den du dann ausgelassen hast - wie gestalte ich den auflösenden Moment im Konflikt zwischen den Brüdern. Wie baue ich ihn auf, wie mache ich ihn spannend?

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