Autor Thema: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?  (Gelesen 35002 mal)

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Offline Skele-Surtur

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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #150 am: 3.06.2013 | 21:59 »
Ah, ja. Wie kann ich es wagen nicht die Aussagen zu zitieren, die dir genehm sind. Das war freilich nicht richtig von mir. ::)
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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #151 am: 3.06.2013 | 22:06 »
Aber selbst, wenn wir über Publikationen gehen, stellt man fest, dass die hotzenplotzigsten Spiele DSA und Midgard sind. Beide sind deutsche Publikationen.

Da kann ich Dir nur zustimmen. Ich kenne kein Mainstream-Rollenspiel, das hotzenplotziger oder auch nur genauso hotzenplotzig wäre als DSA. Und Midgard steht in der Tat auf Platz 2, ist zwar deutlich weniger hotzenplotzig als DSA, aber immer noch ein ganzes Stück hotzenplotziger als beispielsweise D&D, MERS oder Rolemaster, von Warhammer ganz zu schweigen. (Traveller, die beiden WoDs, Shadowrun und viele andere sind in Settings angesiedelt, die vom Genre her gar nicht hotzenplotzig sein können. GURPS ist natürlich nur dann hotzenplotzig, wenn man damit ein hotzenplotziges Setting bespielt - es gibt ja beispielsweise die eine oder andere GURPS-Aventurien-Runde.) Ergo: die beiden hotzenplotzigsten Rollenspiele (soweit mir bekannt) sind made in Germany - und sind die beiden bekanntesten deutschen Rollenspiele.

Insofern sind hotzenplotzige Rollenspiele "typisch deutsch", gleichwohl es Hotzenplotzigkeit auch in einigen anderen Ländern gibt, die aber alle in Mitteleuropa liegen und in enger kultureller Verbindung zu Deutschland stehen.

EDIT: 400. Post!
« Letzte Änderung: 3.06.2013 | 22:12 von WeepingElf »
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Eulenspiegel

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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #152 am: 3.06.2013 | 22:59 »
Ah, ja. Wie kann ich es wagen nicht die Aussagen zu zitieren, die dir genehm sind. Das war freilich nicht richtig von mir. ::)
Du darfst gerne jede Aussage von mir zitieren.

Aber ich habe nie behauptet, dass ich immer eine Frage gestellt habe. Ich habe nur behauptet, dass ich eine Frage gestellt habe. Wenn du jetzt also einen Post von mir zitierst, in der ich keine Frage gestellt habe, sagt das nichts aus.

Ja, in dem von dir zitierten Post habe ich keine Frage gestellt. Na und? Das ändert nichts daran, dass ich eine Frage gestellt habe.

Das ist fast so wie:
Eulenspiegel: "In Deutschland gibt es Pizzerien."
Surtur: "Gar nicht wahr. Ich habe hier ein Beweisfoto von einer deutschen Dönerbude."
Eulenspiegel: "Das liegt vielleicht daran, dass du das falsche Foto hervorgekramt hast. Hier ist ein Bild von einer deutschen Pizzeria."
Surtur: "Ah, ja. Wie kann ich es nur wagen, ein Foto zu posten, das dir nicht genehm ist."

Du siehst den Fehlschluss? Eine Existenzaussage kann man nicht mit einem Gegenbeispiel widerlegen. Nur Allaussagen lassen sich per Gegenbeispiel widerlegen.

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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #153 am: 3.06.2013 | 23:00 »
Bitte unterlasst solche unglaublich haarspalterischen Debatten, wer was wann gesagt hat und kommt zurück zum Thema. Danke.
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Offline Skele-Surtur

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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #154 am: 3.06.2013 | 23:57 »
@ Eulenspiegel:
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Also, ich stelle fest, dass nach wie vor die Behauptung im Raum steht, hotzenplotziges Rollenspiel wäre typisch deutsch. Und ich will wissen, worauf diese Aussage gründet.

Desweiteren behaupte ich, dass wenn im Ausland in einem ähnlich hohen Ausmaß hotzenplotzig gespielt würde, dann wäre es in jedem Fall nicht mehr typisch deutsch, sondern typisch für die internationale Rollenspielszene, ergo typisch für die gesammte Referenzgruppe und damit typisch für nichts.

Und es gibt für mich noch keinen glaubwürdigen Indikator, der mich auch nur vermuten lässt, dass diese Spielweise außerhalb Deutschlands in geringerem Ausmaß praktiziert würde. Ich sage nicht, dass dem nicht so ist, ich sage nur, dass mir ein einigermaßen überzeugender Hinweis fehlt. Ich bin einfach nicht überzeugt und wenn mit einem Punkt hinter dem Satz gesagt wird, "Hotzenplotziges Spiel ist typisch deutsch" dann möchte ich wissen, warum.

Die Aussage, dass bei einem Vergleich von Deutschen und nicht-Deutschen RPG-Publikationen die entsprechende Spielweise in Deutschen Abenteuern eher bedient wird, wäre so ein Hinweis.
« Letzte Änderung: 4.06.2013 | 00:02 von Surtur »
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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #155 am: 4.06.2013 | 00:06 »
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Weeping Elf hat oben schon ausgeführt, daß sowohl Aventurien und Midgard sehr hotzenplotzig sind. DSA ist Marktführer, und Aventurien schon gar (wieviele Foristen gibts hier, die ihre eigenen Systeme für Aventurien bauen, weil sie das Setting mögen). Demnach kann halbwegs gesichert gesagt werden: Hotzenplotzen ist in Deutschland stark vertreten.

Jetzt müßte man schauen, welche hotzenplotzigen Settings es außerhalb Deutschlands gibt. Vorschläge?
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Offline La Cipolla

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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #156 am: 4.06.2013 | 00:30 »
Changeling fällt auf. Dann alles, was sich direkt auf solche Genres bezieht, also bspw. Mouseguard, Blue Rose oder Grimm. Das durchschnittliche Swashbuckler-Spiel hat auch eine entsprechende Atmosphäre, in meiner Interpretation.
Allerdings alles keine Setting, die das "unbewusst" tun, wie DSA. Die Zeit, in der das möglich gewesen wäre, ist wohl vorbei. Einige Leute würden bestimmt die frühen Realms (gerade Moonsheas udn sowas) in die Richtung einordnen.

Agone. Ich hab vorhin schon überlegt, ob ich Esteren da einordnen würde. Denn trotz allen Versuchen, irgendwie dark und gritty und realistisch zu sein, lese ich da viel Romantik zwischen Setting und Illustrationen. Daher kann sich Frankreich wohl auch zu der "deutschen Hotzenplotzfront" gesinnen. ;D
« Letzte Änderung: 4.06.2013 | 00:36 von La Cipolla »

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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #157 am: 4.06.2013 | 02:05 »
Zitat
Agone. Ich hab vorhin schon überlegt, ob ich Esteren da einordnen würde. Denn trotz allen Versuchen, irgendwie dark und gritty und realistisch zu sein, lese ich da viel Romantik zwischen Setting und Illustrationen. Daher kann sich Frankreich wohl auch zu der "deutschen Hotzenplotzfront" gesinnen.
Agone wollte ich auch schon nennen, hab mich aber nicht getraut, weil ich mich nicht gut genug damit auskenne und befürchtet habe, dass mir da ein Stück Hintergrundinfo fehlt, die diese Einordnung ad absurdum führen würde.
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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #158 am: 4.06.2013 | 02:26 »
Changeling fällt auf. Dann alles, was sich direkt auf solche Genres bezieht, also bspw. Mouseguard, Blue Rose oder Grimm. Das durchschnittliche Swashbuckler-Spiel hat auch eine entsprechende Atmosphäre, in meiner Interpretation.
Allerdings alles keine Setting, die das "unbewusst" tun, wie DSA. Die Zeit, in der das möglich gewesen wäre, ist wohl vorbei. Einige Leute würden bestimmt die frühen Realms (gerade Moonsheas udn sowas) in die Richtung einordnen.

Agone. Ich hab vorhin schon überlegt, ob ich Esteren da einordnen würde. Denn trotz allen Versuchen, irgendwie dark und gritty und realistisch zu sein, lese ich da viel Romantik zwischen Setting und Illustrationen. Daher kann sich Frankreich wohl auch zu der "deutschen Hotzenplotzfront" gesinnen. ;D

Mouse Guard ist nicht hotzenplotzig. Das ist ziemlich Dark&Gritty auf seine Weise.
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Zitat von: korknadel
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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #160 am: 4.06.2013 | 07:30 »
Zitat
Mouse Guard ist nicht hotzenplotzig. Das ist ziemlich Dark&Gritty auf seine Weise.

Dann schließt sich das in meinen Augen nicht aus (siehe auch Esteren, oder Changeling the Lost).


Offline Xemides

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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #161 am: 4.06.2013 | 14:56 »
Nach ersten Eindrücken zählt auch Lorakis zur deutschen Plotzenfront.

Eine selten schwachsinnige Rezension. Ich vermute, der Autor sieht seine Vorurteile bestätigt.

Lorakis ist doch demnach genau das, was angekündigt wurde: eine klassische Mainstreamwelt, nur wesentlich durchdachter als Aventurien.

Mehr wollten die Autoren nicht, und mehr machten sie auch nicht.
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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #162 am: 4.06.2013 | 14:59 »
Zitat
Mouse Guard ist nicht hotzenplotzig. Das ist ziemlich Dark&Gritty auf seine Weise.
Ich habe Mouse Guard noch nicht als Dark&Gritty wahrgenommen, kenne es aber auch nur vom Hören.

Dann schließt sich das in meinen Augen nicht aus (siehe auch Esteren, oder Changeling the Lost).
Wenn Dark&Gritty und Hotzenplotzig sich nicht ausschließen, was macht dann Hotzenplotzig eigentlich aus? Irgendwie finde ich den Begriff immernoch wahnsinnig diffus.
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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #163 am: 4.06.2013 | 15:05 »
Is er auch. Ich würde davon absehen, das zu genau zu definieren.

Lasst es lieber als Adjektiv für DSA, dann wissen wenigstens alle, was gemeint ist. ;D


D&D Next hat übrigens auch großes Ziel, wieder hotzenplotziger zu werden.

Offline Xemides

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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #164 am: 4.06.2013 | 15:12 »
Ich habe Mouse Guard noch nicht als Dark&Gritty wahrgenommen, kenne es aber auch nur vom Hören.
Wenn Dark&Gritty und Hotzenplotzig sich nicht ausschließen, was macht dann Hotzenplotzig eigentlich aus? Irgendwie finde ich den Begriff immernoch wahnsinnig diffus.

 >;D :d

Ich finde diesen Begriff auch fürchterlich, da er einfach nichts aussagt.

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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #165 am: 4.06.2013 | 15:15 »
Hotzenplotzig ist m. E.: Niedriges Powerlevel der SCs, verhältnismäßig kleine Herausforderungen auf höchst lokaler Ebene, geringer "Impact" der Handlungen der SCs.

(Neuer Thread? Oder hatten wir die Debatte eh schon zwanzigmal?)

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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #166 am: 4.06.2013 | 15:16 »
Ich weiss nicht so recht wie ich das mit deutschen Rollenspiel verknüpfen sollte, aber eigentlich gibt es doch einen Begriff, der sehr gerne im Ausland als "typisch Deutsch" angesehen wird: Die "German Angst".
Kann man da nicht etwas in Richtung Rollenspiel zusammenklüppeln?
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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #167 am: 4.06.2013 | 15:19 »
Hotzenplotzig ist m. E.: Niedriges Powerlevel der SCs, verhältnismäßig kleine Herausforderungen auf höchst lokaler Ebene, geringer "Impact" der Handlungen der SCs.

(Neuer Thread? Oder hatten wir die Debatte eh schon zwanzigmal?)
Also die Debatte gabs schon, Eulenspiegel hatte die ja verlinkt, nur kam da für mich nichts wirklich griffiges raus. Sicher, eine grobe Vorstellung hatte ich durch die Threads schon, aber es blieb eben diffus. Das was du beschreibst ist ja schonmal eine Arbeitsdefinition, mit der man wirklich was anfangen kann, also Danke schonmal dafür.

Das schließt sich für mich Dark&Gritty tatsächlich nicht aus. So kann man aber z.B. auch L5R spielen, solange man sich nicht auf den höheren Rängen tummelt.
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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #168 am: 4.06.2013 | 15:32 »
Also, ich stelle fest, dass nach wie vor die Behauptung im Raum steht, hotzenplotziges Rollenspiel wäre typisch deutsch. Und ich will wissen, worauf diese Aussage gründet.
Ich sehe nicht in wie weit es kompliziert ist.
Wenn man sich die großen Systeme (D&D, PFRPG, Traveller) im amerikanischen Ausland ansieht kann man feststellen das die eher nicht hotzenplotzig sind. Schaut man sich das große System in Deutschland an (DSA) kommt es schon eher hin von wegen hotzenplotzig.

Zumal DSA ein anderes hotzenplotzig ist als es nun Changeling wäre. Allein schon weil die drüben den Hotzenplotz nicht haben. Dementsprechend wäre es imho schon ein Merkmal für deutsches Rollenspiel.
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #169 am: 4.06.2013 | 15:39 »
Zur Erinnerung: Barbiespiel und Bauerngaming sind kein Hotzenplotzen, Ponyhof auch nicht. Hotzenplotzen ist:

Damit will ich die Art zu spielen bezeichnen, in der man sich geschwollen auf "pseudomittelalterdeutsch" unterhält, ganz wie es von den Schaustellern auf dem Mittelatermarkt getan wird. Und außerdem soll die Nostalgiekomponente damit umschrieben werden, die dieser Art zu spielen zu eigen ist, halt ähnlich wie Hotzenplotz und Kaschperl oder auch die Augsburger Puppenkiste.

Hat mit "Ponyhof" nichts zu tun.
Und ist vor allem natürlich auch ein stark überzeichnetes Cliche'. Soll eigentlich auch nicht gar abwertend sein, aber eben klar stellen, dass sehr viele damit eben nichts anfangen können, weil sie das nicht nachempfinden können. Genauso, wie ich, der ich sehr gern und sehr viel Hörbücher und Hörspiele höre nicht nachempfinden kann, warum manche Erwachsene immer noch gern die ??? oder TKKG oder sowas hören. Auch das ist nicht Nostalgie (für mich), die ich erfassen, aber eben nicht nachvollziehen kann.

Und das:

Kurz gesagt ist es ein Gefühl märchenhaft verklärten Mittelalters aus Sicht des Teils der Romantik, den ich "Ruinenlyrik und -prosa" nenne. Das vorliegende Produkt von Nackter Stahl reichert das sehnsuchtsvoll Verklärende zusätzlich an mit unheimlichen und brutalen Elementen, mehr noch als DSA, und ist so eine Art "dunkler Hotzenplotz" (oder Schwarze Romantik).

Was nun das Verb "hotzenplotzen" angeht:  Das geschwollen-altertümelnde des Settings spiegelt sich in geschwollen-altertümelnder Stilistik der jeweiligen Autoren wieder. Da "raunt" und "munkelt" es aller Orten, des Genitivs Platz ist plötzlich der Satzanfang und "Haupt" wird "Haupte" etc.
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Offline Dark_Tigger

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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #170 am: 4.06.2013 | 15:54 »
Ist nach Bobas definition sowas wie das Quasi LARPen das bei DragonLance gefordert wird dann nicht auch irgendwie ziemlich hotzenplotzig?

Was uns wieder dazu führt das auch hotzenplotzig nicht "typisch Deutsch" wäre.
Zitat
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Offline WeepingElf

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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #171 am: 4.06.2013 | 16:07 »
Ist nach Bobas definition sowas wie das Quasi LARPen das bei DragonLance gefordert wird dann nicht auch irgendwie ziemlich hotzenplotzig?

Was meinst Du genau mit "Quasi LARPen", und was hat das mit Hotzenplotzigkeit zu tun?  LARPs können m. E. genauso hotzenplotzig oder unhotzenplotzig sein wie P&P.

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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #172 am: 4.06.2013 | 16:09 »
Ich sehe nicht in wie weit es kompliziert ist.
Wenn man sich die großen Systeme (D&D, PFRPG, Traveller) im amerikanischen Ausland ansieht kann man feststellen das die eher nicht hotzenplotzig sind. Schaut man sich das große System in Deutschland an (DSA) kommt es schon eher hin von wegen hotzenplotzig.
Woran machst du das fest?

Zitat
Zumal DSA ein anderes hotzenplotzig ist als es nun Changeling wäre. Allein schon weil die drüben den Hotzenplotz nicht haben. Dementsprechend wäre es imho schon ein Merkmal für deutsches Rollenspiel.
Imho nicht. Es geht doch um eine bestimmte Art, Rollenspiel zu betreiben. Irgendwie ist dafür der nach wie vor diffuse Begriff der Hotzenplotzigkeit, wohl eher als Verlegenheitslösung in Ermangelung eines treffenden Begriffes aufgekommen. Ob die da drüben den Räuber mit den vielen Säbeln und Pistolen kennen, erscheint mir nicht als sinnhaftes Kriterium.
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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #173 am: 4.06.2013 | 18:44 »
Ich weiss nicht so recht wie ich das mit deutschen Rollenspiel verknüpfen sollte, aber eigentlich gibt es doch einen Begriff, der sehr gerne im Ausland als "typisch Deutsch" angesehen wird: Die "German Angst".
Kann man da nicht etwas in Richtung Rollenspiel zusammenklüppeln?

Das typisch dunkel-düster von Spielen wie Degenesis, Opus Anima, die Begeisterung für Vampire: Die Maskerade?
Spiele regelmäßig: Dungeons & Dragons 5e (Call of the Netherdeep und eine Homebrew-Kampagne)
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Leite manchmal: Dragonbane, Liminal, Old Gods of Appalachia
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Re: Was ist "typisch deutsch" im Punkte Rollenspiel?
« Antwort #174 am: 4.06.2013 | 19:45 »
Vampire kann auch ziemlich hotzenplotzig sein (zumindest, wenn man erste und zweite Edition ohne den ganzen powercreep anguckt). ;)

Die SCs sind kleine Lichter, die allenfalls im lokalen Rahmen was bewegen können? *check*
Es wird Atmosphäre aufgebaut, und Stimmungsszenen sind wichtig? *check*

...der Unterschied ist vielleicht, dass das ganze mit deutlich "erwachseneren" Themen wie Machtverlust, Identität und Ethik daherkommt, als das eher nostalgische "Böse verhauen" und "Maiden retten".  :)

Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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