Thema: [3.5] Stufenschere

[ChaosAmSpieltisch]

Hallo,

ich geh meiner Vorliebe fürs Basteln von Kampagnensettings gerade mal wieder nach. Unsere DnD3.5. Runde braucht eh eine neue Welt, mit dem anderen Konzept konnten sich die anderen nicht anfreunden.

Und da ich eine Vorliebe fürs ganz große "Kaputt machen" habe, soll es ein eigenes Setting werden, dass ich nach und nach zerstören kann. (Oder auch nicht, hängt viel an den Spielern)

Im Rahmen dessen, soll die Welt bis zu einem Tag X eher low-magic gewesen sein. Ab Tag X (der etwa 1 bis 2 Wochen vor der Kampagne liegt, ändert sich das)

Plumb gesagt, bis zu diesem Zeitpunkt kam eigentlich niemand über eine bestimmte Stufe hinaus. (bzw. wenige Individuen schon, aber die sind sehr sehr selten, mehr Legenden den existierende Personen).

Nun frage ich mich, wo setze ich diese Schere an, bis zu welchem Level konnte man innerweltlich aufsteigen.

Mein erster Gedanke war Level 5, wo ich die Kampagne starte. Aber das verbietet dann quasi jede PrCl, und die bringt ja auch irgendwie Fluff mit sich. Also kam ich auf 7.

Level 7 bedeutet aber auch schon Level 4- Sprüche. Ich bin mir nicht so sicher, ob das nicht schon zu heftig wird.

Wie seht ihr die Sache, wo soll ich abschneiden?

(Es soll bei der Idee nicht darum gehen, die Spieler zu beschneiden, was Macht oder Ausrüstung angeht. Ab dem Tag X (und der liegt vor der Kampagne) kann beliebig aufgestiegen werden, es wird auch immer Möglichkeiten geben, WBL passend auszugeben)

Die Welt selbst wird ein Misch-Masch zwischen spätrömischem Reich und Steampunk-Technologie (aber nur mit sehr begrenzt Schwarzpulver). Ein großes Reich mit einem Imperator an der Spitze, mächtigen Vertretern der Götter, und vorwitzigen Erfindern. Es wird prachtvolle Eisenbahnen geben, Luftschiffe, rauchende Fabriken und wilde Orks und Barbaren.

[La Cipolla]

Scheiß doch auf Prestigeklassen, die Konzepte kann man auch anders darstellen (und auf Level 7 haben die eh noch kaum besondere Fähigkeiten). Ich würde auch 5 oder 6 nehmen.

[kalgani]

Wieso Stufe beschneiden? Sag doch einfach das nur Sprüche bis Grad 2 verfügbar waren und jetzt bei den magiebegabten neues potenzial zu finden ist. würde dann auch direkt prepared caster verbieten, sind eh totale nur game-breaker

so kann man auch recht einfach erklären warum es nun grad 5 sprüche gibt, magier müssten diese eigentlich erst erforschen und priester und druiden auch erst irgendwie davon erfahren...

[ChaosAmSpieltisch]

Weil es mehr um Macht geht, darum diese einzugrenzen, bzw. die SC, die ja zu den ersten gehören, die darüber hinauswachsen, ein Gefühl der Macht zu geben, gegen die Ohnmacht dessen, was ansonsten passiert.

Wenn ich "Kaputt machen" schreibe, dann meine ich das auch so. Ich will im Laufe der Kampagne Imperien zerstören, Götter töten, Berge zerbrechen, Dämonen über der Erde marschieren lassen. (Wobei die Spieler hier natürlich gehörig was verhindern können)

Die Spieler sind Game Breaker, sie sollen die Musik spielen, ich gebe nur den Takt.

Auch sollen die Ereignisse spürbar sein. Es ist fluff-mässig etwas anderes, ob du plötzlich anfängst über der menschliche Mögliche zu wachsen, oder es schon immer möglich war.

[kalgani]

Die Spieler sind Game Breaker, sie sollen die Musik spielen, ich gebe nur den Takt.

ist auch ohne druide, wizard und cleric problemlos machbar

Auch sollen die Ereignisse spürbar sein. Es ist fluff-mässig etwas anderes, ob du plötzlich anfängst über der menschliche Mögliche zu wachsen, oder es schon immer möglich war.

genau das meine ich ja, es ist unlogisch das ein wizard 500 neue zauber in 2 wochen erforscht. das fühlt sich fluffmäßig einfach dämlich an. bei spontancastern kann man immer noch die "weben einfach anderes und x passiert" schiene fahren. bei klassen deren kraft durch überzeugung oder wissen kommt ist sowas immer etwas herbeigebrochen.

auch ein oracle, sorcerer oder summoner kann später relativ problemlos fast alles aus den angeln heben.

[ChaosAmSpieltisch]

@kalgani,

mag sein, will ich aber nicht.

Die Unmöglichkeit bestimmte Macht zu erreichen endet vor Spielbeginn.

Ich weiß auch, dass zig-Klassen imbalanced sind, und sehr vieles aus den Angeln heben können, wenn du darüber diskutieren willst, würde ich einen von Feuersängers Fäden dafür empfehlen.

Ich will VOR dem Spiel eine Begrenzung haben, im Spiel ist alles Möglich, es geht um Larger Than Life, nicht um like in Life (sonst würde ich vermutlich auch nicht zu DnD greifen).

[kalgani]

mich als spieler würde das stören, da es einen eklaten logikbruch darstellt.
das dieser teilweise gewünscht, ist mir klar, aber fühlt sich dann schon komisch an.

dann kipp einfach den rest von mir und sag bis vor 2 wochen war nur zauber bis grad 2 verfügbar ab jetzt gibt es voll bandbreite. zwar selten aber es gibt sie nun halt und die SC sind ein paar "handpicked cherries" die die welt retten.

in diesem fall würde ich wahrscheinlich sogar PF mit den Mythic rules spielen um diese wirklich "larger than anything" auch besser abbilden zu können.

[Feuersänger]

Eine ziemlich beliebte fan-gemachte Low-Power, Low-Magic Variante (also all das, was D&D NICHT liefert) nennt sich "E6". Das könntest du als Anhaltspunkt nehmen. E6 steht für "Epic 6th" und bedeutet: das absolute Gros der Bevölkerung sind Level 1 Commoner (die sich vor den Krallen von Hauskatzen fürchten müssen), man steigt bis ECL6 normal auf (also Level 6 für normale Charaktere, entsprechend weniger für Rassen mit Level Adjustment usw). Ab diesem Zeitpunkt hat der Charakter "ausgelevelt", erhält aber alle 3000XP einen neuen Feat, damit es nicht so schnell langweilig wird.
Das ist für dein Spiel weniger relevant, da du ja eine andere Stufendynamik haben willst, aber es gibt uns einen Anhaltspunkt für einen geeigneten Cutoff.

Für Level 6 als (bisherigen) cutoff point gäbe es ein paar Argumente.
- Kämpferklassen kommen auf BAB 6, und heben sich so durch ihren 2. Angriff vom Rest der Welt ab,
- Zauber sind bis Grad 3 verfügbar, aber eben genau nicht Grad 4.
- die auf diesen Stufen erreichbaren Werte mit körperlichen Skills entsprechen etwa den menschlichen Limits (wobei man dazu klar sagen muss, dass D20 aufgrund seiner linearen Verteilung vollkommen ungeeignet ist, solche Leistungen i.S.v. sportlichen Wettbewerben etc zu simulieren).

Allerdings sprechen auch ein paar Sachen gegen ein (wenn auch jetzt aufgehobenes) Levelcap. Ich kann mir leicht ein Szenario à la "Das Magieniveau hat sich erhöht" vorstellen, wodurch jetzt auf einmal mächtigere Zauber etc möglich werden.
Aber was hat das mit den nichtmagischen Stats zu tun? Wieso können Kämpfer & Co jetzt besser und öfter angreifen, mehr Treffer aushalten usw? Oder genauer gesagt: wieso konnten sie dies vorher nicht? Das hätte ich noch gern erklärt. =)

[Selganor [n/a]]

Kann das Ereignis kurz vor Spielbeginn nicht auch gleich die Power an entsprechend "begabte" (sprich: theoretisch hochstufige, aber eben bis eben "beschraenkte") Charaktere verpassen?

Warum schreibst du hier nicht in Klartext was es mit dem Ereignis auf sich hat? Hast du Angst, dass jemand von deinen Spielern sich die "Ueberraschung"  verdirbt?

Oder kommt erst irgendwann gegen Mitte/Ende der Kampagne raus woher dieser Machtboost kam?

Auch eine einfache Moeglichkeit NPCs zu beschraenken? KEINE PC-Klassen fuer NPCs sondern nur die NPC-Klassen (Warrior statt Fighter, Expert statt Rogue, Adept statt Cleric/Wizard)

[Feuersänger]

Achja, was ich vorhin noch sagen wollte:

Ich finde es auch logisch, dass jetzt, zumindest für die Magier, nur die höheren Zauber_grade_ unlocked sind; die Zauber selber müssen erst entwickelt werden. Da könnte es ein typischer Prozess sein, dass jemand mit angeborenem (spontanem) Magietalent durch seine Spielerei einen neuen Zauber quasi erfindet, und die akademischen Magier diesen Effekt dann wissenschaftlich rekonstruieren und replizieren.
Göttliche Magie tröpfelt dagegen quasi automatisch ein; wüsste nicht wie man es sonst machen könnte.

[ChaosAmSpieltisch]

VORWEG: Wenn ich Menschen schreibe, meine ich auch Zwerge, Halblinge, Elfen, usw.

@Feuersänger,

danke für die Idee mit dem E6.

@Selganor,

ich bin noch nicht endgültig fertig mit der Ausentwicklung und will nicht unbedingt im DnD3.5. Forum Weltenentwicklung betreiben. Aber ich will mal grob Beschreiben, um was es geht.

Ich bin ein großer Fan der Vorstellung, dass die Menschheit (bzw. die anderen sterblichen Rassen auch) eine besondere Rolle spielen. Sie sind die Rassen des Schicksals. Auch wenn ihre Welt begrenzt ist, haben sie doch eine wichtige Stellung im Unendlichen Universum.

Nun ist in meinem Universum das, was die Balance gewahrt hat, und ein Eingreifen der höheren Mächte verhindert hat, verschwunden. Das soll nicht mal absichtlich gewesen sein, sondern mehr so in Richtung Unfall / Versehen gehen. Vermutlich ist irgendwas mit der Hauptgottheit passiert, oder sogar noch einem Wesen das über den Hauptgottheiten steht.

Verschiedene Mächte (Gute wie Böse, Lawful wie Chaotic) haben diesen Zustand bemerkt und wollen ihn nun für ihre Zwecke nutzen. Da das Schicksal aber (auf mir noch nicht klare Weise) an den Sterblichen Rassen hängt, versucht mindestens eine Macht, diese zu manipulieren, durch Macht. Dieser Zeitpunkt ist das Ereignis.

Die Macht (ich weiß bislang noch nicht mal so genau, ob die Böse oder Gut, wichtig ist nur, dass es eine eher chaotische Macht war) sorgt dafür, dass die Menschen mehr potential haben. Sie werden nicht besser, Sie haben die Möglichkeit besser zu werden. Sprich der 1. Level Warrior der am Abend vor dem Ereignis schlafen geht, wacht am nächsten Tag nach dem Ereignis auch als 1. Level Warrior auf. Nur sein Potenzial hat sich erhöht. Auch der Hohe Priester des Hauptgottes, der vorher Level 6 war, ist nun noch Level 6.

Die meisten Menschen werden dieses Potenzial nicht, oder nur sehr langsam nutzen. Einige wenige werden sehr schnell sein. (Unter anderem die SC).

Natürlich hat sich nicht nur das Potenital von Tieren, Pflanzen, und so weiter erhöht. So dass nun zum Beispiel die vorher nicht vorhandenen Magical Beasts auftreten.

Klar wissen die Spieler nicht, was passiert ist, weder davon, das die Balance gestört ist, noch dass eine Wesenheit das Potential der Materiellen Eben erhöht hat. Die Welt ist gefährlicher geworden. Aber eben nicht nur gefährlicher.

Die Mächte Gut wie Böse, Ordnung wie Chaos beeinflussen ihre Mächte, das Schicksal zu ihren Gunsten zu kippen.