Wie gesagt, kleiner Markt. Zum anderen sind Rollenspielbücher ziemlich aufwendig in der Herstellung, wenn man es richtig machen möchte. Nicht nur die Konstruktion eines soliden Regelsystems (nicht einfach und überraschend komplex, wie jeder weiß, der sich mal an mehr als einem Minimalsystem versucht hat) und der in der Regel damit einhergehende Hintergrund, sondern auch das Buch an sich: Tabellen, Karten, Illustrationen (teuer!), andere graphische Elemente – all das erfordert einiges an technischem Können und Aufwand, um daraus ein brauchbares und attraktives Buch zu produzieren. Dazu kommt noch, daß so ein Buch zugleich als Lehrbuch, Nachschlagewerk und technisches Handbuch dienen muß – für sowas werden auf anderen Gebieten separate Werke veröffentlicht. Eine beachtliche Aufgabe für den Redakteur, und vor allem für den Layout-Menschen (um das Lektorat und alles andere mal ganz außen vor zu lassen).
Hohe Kosten in der Herstellung bei kleiner Auflage wegen kleinem Markt … da ist die Gewinnspanne meist nicht groß. Ausnahmen sind dann so Sachen wie das neue SR-Regelwerk; da kann man sich das überdurchschnittliche Interesse für die neue Edition eines der Marktriesen zunutze machen und mit großer Auflage den Markt
Noch ein Frage... worüber reden wir hier? Regelwerke oder Abenteuer?
Hier nebenan läuft oder lief doch schon die Diskussion ob sich gute Settings und gute Abenteuer gegenseitig ausschließen. Ich fürchte ja, dass das "die Konstruktion eines soliden Regelsystems" und das Schreiben eines guten Abenteuers nur bedingt Gemeinsamkeiten haben.
Die Beschäftigung mit z.b. meinem Fantasy-Setting macht mir jedenfalls mehr oder weniger Spaß (Schön, das ich alles machen kann wie ich es will, schlecht dass ich alles selbst machen muß.), aber ich habe keine Lust mich mit den Fragen und Problemen beim entwicklen einen soliden Regelsystems auseinander zu setzen.
und zu Regelwerken:
Bei einem Hobby, dass man eigentlich - in aufsteigender Reihenfolge - auch nur im Kopf, mit ein paar Würfeln oder mit einem einzigen Buch für JAHRE spielen kann, sollten wir froh sein, dass überhaupt eine Industrie existiert, die das Ganze unterstützt.
da kauft sich der Kunde ein einziges Buch und ist damit dann für JAHRE beschäftigt.
Wenn sich ein Kunde ein Abenteuer kauft, dann ist er damit nach einigen Wochen/Monaten durch und kauft sich theoretisch dann das nächste Abenteuer.
Ich bin jetzt nicht sicher ob ich selbst dafür ein Beispiel oder ein Gegenbeispiel bin. Ich glaube ich habe hier mehr Papierseiten mit irgendwelchen Abenteuer-relevanten Kram (z.B. diverse Ausgaben der Challenge (immer wenn dort etwas zu Traveller oder Megatraveller drin stand, hatte ich zu geschlagen)) als mit Regelwerken (bei Traveller nur die Grundregeln in Deutsch/Englisch, für Megatraveller mehrere Regelbände). Und alles ungenutzt...
und noch ein wenig (A)D&D(3.5)-Zeug. Aber das kam wenigstens auch zum Einsatz.
Aber ob iich nun für Regelwerke oder Abenteuer mehr Geld ausgegeben habe, kann ich wirklich nicht sagen.