Ich habe gestern zu zweit
Empyreal: Spells and Steam gespielt. Empyreal ist ein Eisenbahnspiel (Pickup-and-delivery) mit Fantasy-Thema, bej dem man sein Eisenbahnnetzwerk ausbaut und Güter zu Städten bringt, die dieses Gut brauchen. Je nach Spieleranzahl setzt sich der Spielplan variabel zusammen und auch die Städte haben je nach Spieleranzahl unterschiedliche viele Güter, welche sie brauchen. In einem 2-Personenspiel braucht jede Stadt einfach 2, 3 und 4 von dem Gut, welches ihrer Farbe entspricht (Holz, Getreide, ...).
Das Spiel wird in Zügen gespielt, bei einem Zug kann man entweder Administrieren (Aktionspunkte also Manasteine zurückerhalten, Anführende wieder bereit machen usw, also ein Auffrischungszug) oder Bewegen und Ausführen (Engine ausführen). An einem gewissen Punkt kann man die Güter dann an eine Stadt ausliefern.
Solche Spiele dieser Art kennen ja die meisten, jedoch hat Empyreal ein paar Kniffe:
1. Jeder Spielende hat ein anführendes Wesen, welches ihm eine Spezialfähigkeit gibt. Der Afterworld Express kann beispielsweise ein Gut von irgendwo auf ein Feld im eigenen Netzwerk legen. Neben dem anführenden Wesen gibts noch Spezialisten, die man in bestimmten Situationen und bestimmt viel einsetzen kann. Ja, die Anführenden und Spezialisten können dann auch zaubern

2. Im Zug hat es verschiedene Zauberabteile, die einem das ausbauen der Schienen ermöglicht und halt allerlei Zauberzeug.
3. Der Zugkondukteur geht durch die verschiedenen Abteile und bewegt sowie aktiviert diese mit Mana. Gegen Ende des Zuges liefert der Zug aus und der Kondukteur geht wieder nach vorne in die erste Abteilung. Dieser Rondellmechanismus funktioniert gut und man hat durch das anpassen des Zuges eine Engine, die man befeuern kann.
4. Das Spiel ist völlig überproduziert bzw. sieht schön aus. Man meint, es würde eine Ewigkeit dauern und ist ziemlich komplex... jedoch geht es erstaunlich schnell und ist eher ein Leichtgewicht (neben den Symbolen und Effekten). Die Züge sind ultraschnell gespielt, somit kann man es sicher auch locker bis 5 Spielende spielen (mit Erweiterung geht es bis 6 Spielende, jedoch weiss ich nicht wie gut dass dann ist).

Grundsätzlich gefällt mir das Spiel, weil mir sehr viel von Level99 Games gefällt (allen voran Battlecon und Argent). Bei dem Spiel habe ich einfach mehr erwartet... es ist ein seichtes (fast plattes) Eisenbahnspiel mit vielen Fähigkeiten, welches in schnellen Zügen gespielt wird. Die Optik mit den Mangafiguren ist okay, meine Gummibären-Eisenbahnen fand ich aber schon recht uncool. Ich vermute auch, dass das Spiel zu dritt oder viert nochmals besser ist. Ich habe jedoch das Basis-Spiel erst einmal gespielt, gerne nochmals mit Erweiterung. Diese öffnet wie gesagt das Spiel bis zu 8 Spielenden, gibt dem Spiel Metropolen und hat einen Solomodus.
Alternativen fallen mir gerade zwei ein: Mit dem extrem guten Auztralien baue ich mein Schienennetz aus, obwohl mehrere Mythoswesen im Lande wüten. Möchte ich einen Twist mit Eisenbahn, dann spiele ich Maglev Metro, welches alles kreativ auf dem Kopf stellt. Schlussendlich gibts noch (Age of) Steam, bei dem ich wirklich mit Eisenbahnen spiele und welches auch sehr gut ist. Empyreal würde ich erst aus der extrem grossen Box holen, wenn ich Lust auf ein Eisenbahnspiel mit schnellen Zügen (na?) und einer Mangaoptik Lust habe. Ahja und eventuell dieser Videogamefaktor, den es irgendwie versprüht.
Schlussendlich muss ich es nochmals spielen und hoffe, dass es mit 2+ Personen mehr Bock macht. Ich gebe 7 von 10 magischen Zugabteilungen für dieses solide Spiel, welches irgendwie einzigartig aber dennoch nicht herausragend ist.