Pen & Paper - Spielsysteme > D&D - Dungeons & Dragons
D&D und Klassensystem: Segen oder Fluch?
Thandbar:
13th Age, Cortex Plus und Fate Core sind Spiele, wo es einem sehr leicht fällt, die Hintergrundgeschichte des Charakters quasi nahtlos ins Geschehen einzubauen.
Das hat meiner Meinung nach nichts mit dem Vorhandensein eines Klassensystems zu tun.
Ich persönlich mag die klassischen Klassen sehr gerne und habe qua D&D-Sozialisierung auch gewisse Nostalgiegefühle, was das Flair bestimmter Klassen angeht. Die Aufteilung in anderen Systemen (wie bei Numenera) lässt mich hingegen eher kalt.
Der Räuber Plotzenhotz:
Ich sag's mal so: Es gibt an D&D andere Dinge, die ich mehr schätze, als das Klassensystem. Dazu zählen eine gute Skalierbarkeit und ein Mechanismus, der generell ein Spiel auf hohen Leveln unterstützt. Aus SL-Sicht ist daher für epische Kampagnen D&D eines meiner bevorzugten Systeme.
Im Klassensystem sehe ich einen historisch gewachsenen Faktor, der nicht unbedingt sein müsste, der mich aber auch nie gestört hat. Die meisten Spieler, die ich kenne, finden das Klassensystem gut (sonst würden sie wahrscheinlich nicht D&D spielen).
Wer sich mit den regeltechnischen Einschränkungen von Charakterentwicklungen unwohl fühlt, die mit dem Klassensystem zwangsläufig einhergehen, wird D&D wohl eher meiden.
Narubia:
--- Zitat von: Slayn am 23.01.2014 | 22:34 ---Und genau dafür gibt es doch Archetypen in PF. Wenn man sich "Wie Cpt. jack Sparrow" vornimmt, dann sucht man sich eine Base Class aus, der er am meisten entspricht und modelliert daraufhin den passenden Archetypen dazu.
Das Problem ist also gelöst.
Multiclassing und Prestige Classes sind so unnötig wie ein Kropf, wenn man das System beherrscht.
--- Ende Zitat ---
Du hast vollkommen Recht.
Du siehst aber genau dasselbe Problem:
1. Wenn eine große Anzahl Spieler genau für ihr eigenen Bedürfnisse Klassen erstellt, hast du eine Menge Homebrew-Mist.
2. Wenn das ganze offiziell gemacht wird, hast du Unmengen an Splatbooks.
3. Nicht jeder beherrscht das System in dem Maße, dass er so etwas erstellen kann. Gerade für Anfänger, die Probleme mit dem System haben, ist das natürlich keine Lösung.
Slayn:
@Narubia:
Das eigentliche "Problem" sehe ich ganz wo anders. Anscheinend hat eine ganze Menge an Leuten schon eine spezifische Figur oder einen erweiterten Archetyp im Hinterkopf, wenn sie ihren Charakter erschaffen.
Der Unterschied zwischen "diesen Charakter haben" und "dieser Charakter werden" stößt dann immer sauer auf weil die Erwartungshaltung nicht erfüllt wurde. Solche Dinge wie die PF Archtypes sind nur ein Workaround um diesen Zustand zu beheben.
Arldwulf:
--- Zitat von: Thandbar am 24.01.2014 | 12:50 ---13th Age, Cortex Plus und Fate Core sind Spiele, wo es einem sehr leicht fällt, die Hintergrundgeschichte des Charakters quasi nahtlos ins Geschehen einzubauen.
--- Ende Zitat ---
Es sind allerdings natürlich auch in ihren Mechaniken sehr unterschiedliche Spiele, bei denen ich nicht weiß ob man sie in einen Topf werfen sollte.
Was mir bei Fate Core (und generell Fate und ähnliche Systeme) etwas sauer aufstößt ist dass die Individualisierung des Systems oft vorgetäuscht daher kommt. Ich kann dort praktisch alles sein, alles begründen. Doch was ich tatsächlich bin und wie ich tatsächlich etwas begründe macht selten einen Unterschied. Das führte bei uns leider seinerzeit zu einer gewissen Beliebigkeit, in der Theorie unterschieden sich die Charaktere sehr, doch am Spieltisch hätte man sie auch gut und gerne austauschen können ohne dass es einen echten Unterschied gegeben hätte. Das habe ich bei klassenbasierten Systemen, aber auch bei komplettem Freeform Spiel so nicht erlebt und war ziemlich desillusionierend.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln