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[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe

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Chaos:
"Und dann...?"

Ich bin mir sicher, du wirst dir etwas Kreatives einfallen lassen. Wir werden es genießen, die Charaktere eher nicht.

torben:
@Chaos:
Oh ja, ich habe mir etwas einfallen lassen, resp. werde es tun.  >;D
Bis jetzt habe ich zwar erst ein ganz grobes Gerüst (welches allerdings schon seit dem Beginn der Kampagne vor 6 Jahren Realtime besteht), das wird dann aber nach und nach mit Inhalt gefüllt werden. Die ganze Vorbereitung ist allerdings ziemlich zeitaufwändig und vielschichtig...

Wir haben inzwischen übrigens schon wieder eine weitere Session gespielt, deren Aufschrift ich aber noch nicht mal angefangen habe... So viel sei verraten: Die Charakter tun sich etwas schwer damit, dass man ihnen nicht stärker unter die Arme greift. Nach der Session hatten wir noch einige Diskussionen, und es wird in der Folge wahrscheinlich sogar zu einer teilweisen Rückabwicklung kommen, da sonst die Spielbarkeit in der Zukunft doch sehr leiden könnte...
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Tinulins Spieler hat den Vorschlag gemacht, dass Elrond in einem Schreiben an Truchsess Beregond erkären soll, dass er Barahirs Ring aufbewahren wird, "bis der König zurückkehrt". Da die Elben auch einen Anspruch am Ring haben, wären beide Parteien in etwa gleich legitimiert. Gleichzeitig muss geheim bleiben, dass die Königslinie im Norden überlebt hat. Ich hatte diese Idee zuerst bestechend gut zur Lösung von Arrohirs Dilemma gefunden, im Nachhinein habe ich mich aber gefragt, wie ein nach Macht für Gondor strebender Truchsess auf sowas reagieren würde, denn das ist natürlich ein diplomatischer Supergau, da Arrohir ja schon ein Ermächtigungsschreiben vom Truchsess dabei hat. Ich werde diese Gedanken wohl nach der nächsten Session weiter ausführen können, wenn wir sehen, wofür wir uns in der Sache entscheiden.

Bóins II. Spieler hatte übrigens schon die Befürchtung, die Kampagne könnte an die Ende gelangt sein/gelangen. Aber so weit sind wir wahrscheinlich noch nicht. Wir bewegen uns eher auf den Abschluss von Teil 1 einer dreiteiligen Geschichte zu... Es gibt also schon noch ein bisschen was zu tun ;D
Und für Euch wird es dabei sicher auch noch die eine oder andere Gelegenheit geben, den Spielern und Charaktern etwas Mitleid zu spenden  ;D ;D

torben:
Das sind wir wieder mit einer weiteren, wenn auch nur kurz anmutenden Session: Das grosse Zusammentreffen.
Viel Spass beim Lesen  :)


Session 71
27.3.-11.5.2785 3Z
Caras Celairnen - Imladris / Imladris

Je länger das abendliche Wiedersehensgelage der Zwerge und Tinulin im Gasthaus "Zur roten Laterne" in Caras Celairnen andauert und je mehr Bier Bóin II. zu sich genommen hat, desto spitzer werden seine Bemerkungen, wenn er auf Imladris zu sprechen kommt. Seiner Ansicht nach könne das Elbenreich nicht sonderlich gut verbor-gen sein, da es der dunklen Macht ja offensichtlich gelungen sei, bis zu Glorwen durchzudringen. Auf Bóins II. Frage, wie sie die schwere und sperrige Kiste nach Imladris schaffen sollen, sagt Tinulin, dass er ihre Pferde nach Caras Celairnen mitgebracht habe. Als der Elb anfügt, dass Herr Elrond den Zwergen Einlass nach Imladris gewähren werde, erwidert Bóin II. in sarkastischem Tonfall, dass dies aber wirklich eine sehr grosszügige Geste sei, nachdem sie schon die ganze Drecksarbeit hätten erledigen dürfen. Schliesslich überlegt der Zwerg noch, ob allenfalls Herr Saruman noch etwas zu Arrohirs Heilung beitragen könnte, doch Tinulin sieht dafür wenig Hoff-nung.

Am Morgen des 28. März 2784 3Z brechen die Zwerge und Tinulin bei regnerischem Wetter von Caras Celairnen auf und reiten in Richtung Auenland. Unterwegs zeigt Khufur Tinulin den versiegelten Brief Fürst Harkes sowie das Amulett mit Schwarzglasstaub, welches Harke für Fürst Thrór hatte anfertigen lassen. Der Noldo und auch Bóin II. sehen sich die aufwändige, kleinzwerigsche Kunstschmiedearbeit sehr genau an und sind von ihrem Anblick sehr angetan. Bald darauf spricht Bóin II. die Zukunft des Heren Calatirnoron, des Ordens der Wächter des Lichts, an und sagt, dass er Arrohirs und Mairas missliche Lage sehr wohl kenne und auch Calendin nicht zu beneiden sei, nachdem er sich jetzt im Norden gerade etwas hervorgetan hätte. Gleichwohl will sich der Zwerg noch nicht zur Ruhe setzen und schlägt einen Strategiewechsel vor, indem sich die Gefährten in Zukunft nicht mehr mit untoten Wesen einlassen sollten. Tinulin erwidert darauf, dass dieses Ansinnen wohl schon deshalb nicht gelingen werde, weil der grosse Untote aus dem Norden gesagt habe, er wolle sich Arrohir holen. Fraglich sei, ob Arrohir in Imladris sicher sei und ob er überhaupt Herrn Elronds Erlaubnis erhalten würde, dort zu bleiben. Gleichwohl sehen Bóin II. und Tinulin den Orden noch nicht an seinem Ende angekommen. Khufur hört der ganzen Diskussion stumm zu und sagt lediglich, er bleibe so lange bei seinem Meister Bóin II., wie dieser ihn bei sich haben wolle. Schliesslich sagt Bóin II, er würde Tinulin und den anderen Gefährten gerne seine Heimat, die Malachithöhlen, zeigen, worauf der Noldo erwidert, er habe ihm ohnehin schon lange versprochen, ihn in diese Gegend zu begleiten. Das freut den Zwerg, der jedoch zu bedenken gibt, dass sie zuvor erst noch Arrohir und Maira nach Hause werden bringen müssen.

Auf dem weiteren Weg nach Osten berichtet Khufur Tinulin von seiner Überquerung der Eisbucht von Forochel sowie davon, wie er mit den Labbanfrauen der Reisegruppe zwei Eisbären erschlagen habe. Der April bringt Tinulin und den Zwergen strahlendes Frühlingswetter, und sie kommen gut voran. Am Abend des 5. April 2784 3Z erreichen sie die Ortschaft Bree und übernachten im Gasthaus "Zum tänzelnden Pony". Tags darauf reiten sie weiter und gelangen am Abend des 16. April 2784 3Z zum Gasthaus "Zur letzten Brücke" auf der Ostseite des Flusses Mitheithel, nachdem sie am 10. April 2784 3Z die Wetterspitze passiert hatten. Zu Tinulins grosser Freude hat der Wirt des Gasthauses sein Wort gehalten und ein Fässchen besten Bieres für Bóin II. bereitgestellt. Am nächsten Tag setzen sie ihre Reise fort und gelangen, weiterhin der grossen Oststrasse folgend, unbehelligt durch Rhudaur, bis sie am Abend des 25. April 2784 3Z Imladris erreichen.

Ihre Ankunft im verborgenen Tal wird durch ein elbisches Hornsignal angekündigt, und als sie wenig später die kleine Brücke zum Vorplatz des Haupthauses überschreiten, werden sie von Herrn Elronds Berater und Haus-verwalter Erestor empfangen. Für die beiden Zwerge sind im Gästeflügel von Elronds Haus zwei Zimmer bereit gemacht worden, wofür Bóin II. Erestor seinen Dank ausspricht. Es dauert nicht lange, bis Calendin über die Ankunft der Gefährten informiert wird und sich gemeinsam mit Arrohir und Maira sowie Glorwen zu seinen Freunden begibt. Maira freut sich sehr, die beiden Zwerge wiederzusehen und umarmt sie lange, nachdem sie Bóin II. gesagt hat, dass er seine Sache gut gemacht habe. Bei der Begrüssung von Arrohir murmelt Bóin II. "Was haben sie nur mit Dir gemacht?" Als der Zwerg Glorwen mit einer tiefer Verneigung begrüsst und sie um Verzeihung dafür bittet, dass er Calendin nicht besser habe schützen können, muss er unweigerlich an die schreckliche Schlacht im hohen Norden zurückdenken. Dann fügt er mit Blick auf ihre silbergraue Haarsträhne an, dass ihre Schönheit ungebrochen sei. Mit einem Lächeln sagt die junge Elbin, dass Bóin II. ein Charmeur und sie sich sicher sei, dass er alles in seiner Machte Stehende getan habe, um seine Gefährten und sich vor Un-heil zu bewahren. Als Bóin II. darauf etwas betreten erwidert, dass es mit seiner Macht eben nicht so weit her sei, sagt Glorwen, dass trotzdem niemand mehr leisten könne als wozu er in der Lage sei, wobei sie ihm ihre Hand auf die Schulter legt. Diese Worte beflügeln Bóins II. Herz so stark, dass er sich im nächsten Moment Glorwen fragen hört, ob sie die Gefährten nicht begleiten wolle. Auf diese Frage antwortet Glorwen nicht, sondern sieht Calendin einigermassen überrascht an, worauf sich dieser zu sagen beeilt, dass jetzt so kurz nach ihrer Ankunft nicht die Zeit für solche Entscheide sei. Als sich Bóin II. etwas irritiert erkundigt, ob er etwas Falsches gesagt habe und Glorwen hierauf nicht reagiert, wechselt der Zwerg schliesslich das Thema und sagt, er würde jetzt gerne etwas essen. Erestor wirft Tinulin einen fragenden Blick zu, worauf der Noldo den Zwergen vorschlägt, dass sie doch zunächst ihr Quartier beziehen und sich nach der langen Reise erstmal frisch machen sollten. Zu Erestor sagt Tinulin mit Blick auf ihr Gepäck, dass es sich dabei um die gesuchte Kiste handle. Der Hausverwalter erwidert hierauf, dass die Kiste vorerst in einer Halle des Gästeflügels abgestellt werden soll und sie sich dort in einer Stunde wieder versammeln werden. Maira und Arrohir nutzen die Zeit, um die Pferde der Reisenden in Stall zu bringen, derweil Calendin und Glorwen zu Fimlass und Calenorn gehen, um etwas zu essen zu besorgen. Dabei sagt Glorwen, dass sie bei Calendins Eltern bleiben und die Gefährten unter sich lassen werde.

Nach einer ausgiebigen Wäsche machen sich die Zwerge hübsch, und Bóin II. trägt sein Haar offen, sodass es über seinem blauen Mantel bis zu seinem Allerwertesten hinabfällt. Dazu schmückt er sich mit sämtlichen Aus-zeichnungen, welche er im Laufe seines Lebens für alle möglichen Taten erhalten hat. Um den Hals trägt er das Amulett mit einem Diamanten von Fürst Brom, an seiner Brust prangt der Stern von Gondor aus Mithril und an seinen Fingern finden der Ring von Arassuil sowie der Goldring mit Perle von Cirdan von den Grauen Anfurten Platz. Mit seiner Mithrilaxt an der Seite ist er schliesslich bereit für das grosse Zusammentreffen mit Herrn El-rond. Auch Tinulin wäscht sich im Haus seiner Eltern und legt anschliessend sein Diadem an. Nachdem sie die Pferde versorgt haben, sagt Maira zu Arrohir, sie hoffe, dass sie nun bald in den Süden zurückkehren können. Diese Worte entlocken Arrohir ein Lächeln, als er erwidert, dass Imladris ja immerhin der zweischönste Ort nach Zadan n'Bawâb zum Leben sei.

Nach einer Stunde treffen sich die Gefährten im Gästeflügel erneut mit Erestor, der sie bittet, ihm mit der Kiste ins Haupthaus zu folgen, wo sie in einer weitläufigen Halle bereits von Herrn Elrond erwartet werden. Nachdem die Kiste auf einem dafür bereitstehenden Tisch abgestellt ist, verneigen sich der Herr von Imladris und die Zwerge vor einander. Kurze Zeit später betreten auch der alte Halmir Grauschuh und Anglas die Halle, wobei sie von einem weiteren grossgewachsenen Dunadan begleitet werden, den Herr Elrond als Arathorn vorstellt. Nach der Begrüssung und gegenseitigen Vorstellung wird Arrohir plötzlich nervös und sagt zu Tinulin, er habe etwas vergessen, worauf er sich mit Herrn Elronds Erlaubnis für kurze Zeit entschuldigt. Als er bald darauf zurück-kommt, trägt er die Rüstung Ondrils sowie das Schwert Farongyrth bei sich. Mit feierlichem Ton erklärt Elrond, dass sie zusammengekommen seien, weil es den Gefährten gelungen sei, die Spur des lange verschollenen Königs Arvedui wieder aufzunehmen und dabei einige Dinge von grossem Wert aus dem hohen Norden hierher zu ihren rechtmässigen Herren zurückzubringen. Damit wirft er Tinulin einen Blick zu, worauf sich Arrohir erhebt und nach einer Verneigung vor Herrn Elrond die Rüstung Ondrils sowie das Schwert Farongyrth mit den Worten "Bei Arvedui und Ondril" neben der Kiste auf den Tisch legt und dabei auch das Heft der Waffe küsst. Anschliessend löst er Barahirs Ring vom Band, das er um seinen Hals trägt, und legt auch dieses Schmuckstück mit den Worten "Gesegnet seist Du, Barahir. In ewigem Gedenken Finrod Felagund" auf den Tisch. Schliesslich verneigt ich Arrohir nochmals und bittet dann Herrn Elrond darum, die Versammlung verlassen zu dürfen. Er wolle nicht dabei sein und hören, was weiter mit den Sachen geschehe, da er immer die Wahrheit müsse sprechen können. Zu wissen, dass die Waldläufer des Norden diese Dinge beanspruchen, genüge ihm. Herr Elrond gibt ihm zur Antwort, dass es ihm frei stehe zu gehen und er die Hingabe weniger als Abschied von irgendwelchen Gegenständen sehen solle, sondern vielmehr als Entlastung, was den jungen Dunadan zum Lächeln bringt, da diese Worte genau sein Gefühl bei der Sache wiedergeben. Er stimmt dem Herrn von Imladris zu und sagt, sie hätten viel für diese Dinge ertragen, und nun gelte es, ihre Rückkehr und die Entlastung zu feiern. Als sich Arrohir zum Gehen wendet, erhebt sich auch Maira und bittet ebenfalls darum, den Saal verlassen zu dürfen, da sie lieber bei ihrem Bruder bleiben wolle, was ihr gewährt wird.

// Metageblubber:

Das grosse Zusamemntreffen und die Frage: An wen gehen die Erbstücke des Nordens sowie Arveduis Kiste oder: wie verfahren wir mit Arrohirs Dilemma? Ich gebe zu, dass ich diese Fragestellung durch den Lauf der Geschichte zwar in den Raum gestellt, mir aber noch keine allzu grossen Gedanken über eine tragbare Lösung gemacht hatte - für irgendwas hat man ja schliesslich Spieler ;D
Diese wiederrum sahen ihre mächtigen Auftraggeber in der Pflicht, den Charaktern bei der Lösung des Dilemmas unter die Arme zu greifen, schliesslich haben sie ja auch ihren Anteil an der Verursachung wie am daraus resultierenden Gewinn.
Im Laufe der Session brachte Tinulins Spieler einen vielversprechenden Lösungsansatz aufs Tapet, dem ich zunächst sehr zu folgen geneigt war. Im Anschluss an die Session bemerkte ich allerdings, dass daraus verschiedene Probleme entstehen würden, welche auch die weitere Spielbarkeit der Gruppe in Frage stellen könnte. Ich werde das später noch etwas weiter ausführen. Da es zu Beginn der nächsten Session zu einer teilweisen Rückabwicklung dieser Session gekommen ist, habe ich oben nur den Teil der Geschichte wiedergegeben, der unangetastet geblieben ist.

Hier gebe ich nun den tatsächlich ausgespielten Teil dieser Session kurz zusammengefasst wieder:

Herr Elrond gibt Arrohir und Maira zu verstehen, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht darum gehe festzu-legen, was mit den Gegenständen geschehe, sondern darum, ihre Rückkehr zu feiern, worauf Caedmons und Evins Kinder doch im Saal bleiben. Es wird eine Festtafel aufgefahren, und Herr Elrond sowie Arathorn bedan-ken sich bei den Gefährten für ihre Taten. Auch Tinulin bedankt sich für den Rückhalt und die Unterstützung, welche Imladris immer geboten habe. Anschliessend wird Arveduis Kiste mit Hilfe von Barahirs Ring sowie dem Zepter des Nordens geöffnet, und im Inneren finden sie die noch immer unbeschädigten Erlasse des letzten Königs von Arthedain. Arrohir sagt, dass sein Truchsess Anspruch auf die Truhe samt Inhalt erhebe und händigt Tinulin das Ermächtigungsschreiben von Truchsess Beregond aus. Herr Elrond sagt, sie müssten die Schriften in den nächsten Tagen erst analysieren, bevor sie Genaueres über ihren Inhalt sagen können. Beim anschliessenden Essen wird viel gesprochen und köstlicher Miruvor getrunken. Nach dem Essen besprechen Herr Elrond, Erestor, die Waldläufer sowie Tinulin und Calendin, wie mit den Erbstücken des Nordens verfahren und Arrohirs Dilemma umgegangen werden soll. Eine Kopie der Schriften Arveduis für den Truchsess zu erstellen, sollte kein Problem darstellen. Tinulin denkt darüber nach, ob Barahirs Ring an die Elben zurückfallen würde, wenn es keinen Königserben in Arnor und Gondor geben sollte. Er schlägt vor, dass Imladris die Verwahrung von Barahirs Ring für sich beanspruchen könnte "bis der König wiederkehrt", da es im Norden und im Süden keinen König mehr gebe. Diese Vorgehensvariante wird weiter besprochen, und Herr Elrond bedingt sich etwas Zeit aus, um diesen Weg, der Arrohir aus seinem Dilemma führen würde, zu überdenken.
Am nächsten Tag erklärt sich Herr Elrond bereit, mit Arathorns Einverständnis Barahirs Ring, der elbischen Ursprungs ist, offiziell zu verwahren und diesen Entscheid in einem Schreiben an Truchsess Beregond zu vertre-ten. Bezüglich der übrigen Erbstücke des Nordens, welche nicht elbischen Ursprungs sind, erklärt sich Arathorn mit Tinulins Vorschlag einverstanden, dass die nördlichen Dunedain diese Dinge zurückbehalten sollen. Dabei sollen sie sich auf dieselbe Argumentation berufen, mit welcher die südlichen Dunedain König Arvedui den Anspruch auf die Herrschaft über Gondor verwehrt haben. Tinulin ist mit dieser Lösung des Dilemmas zufrieden und arrangiert, dass Anglas Arrohir die Umstände mitteilt, weshalb die Erbstücke im Norden bleiben werden. Anglas macht Arrohir darüber hinaus das Angebot, dass er Ondrils Rüstung und das Schwert Farongyrth noch weiter tragen darf, worüber Arrohir jedoch erst nachdenken will. In den kommenden Tagen spricht er mit allen Gefährten und entscheidet sich schliesslich dafür, die Gegenstände weiter zu tragen. Drei Tage später, am 11. Mai 2784 3Z, wollen die Gefährten in den Süden aufbrechen.

Ob sich eine andere Lösung für Arrohirs Dilemma finden wird?...  :think: >;D

torben:
Zur Füllung des Sommerloches kommt hier endlich der nächste Sessionbericht. Viel Spass beim Lesen  :)

Session 72: 3.6.2020
25.4.-9.6.2785 3Z
Imladris - Isenfurt / Dunelag

Sobald Arrohir und Maira den Saal verlassen haben und andernorts mit einem festlichen Mahl verköstigt werden, wird jedem der in der Halle Verbliebenen ein Glas mit einem klaren Trunk gebracht, worauf der Herr von Imladris alle um den Tisch mit den Relikten aus dem Norden versammelt. Feierlich erhebt Herr Elrond sein Glas und bedankt sich bei den Gefährten im Namen von Imladris für ihre Taten im Norden und die Rückführung der vor ihnen stehenden Gegenstände. Auch Arathorn erhebt sein Glas und dankt den Gefährten im Namen der Waldläufer des Nordens für die Wiederbeschaffung und Rückgabe weiterer Erbstücke des nördlichen Königreiches. Schliesslich ergreift auch Tinulin das Wort und bedankt sich seinerseits für den Rückhalt und die Unterstützung, welche Imladris den Gefährten immer geboten habe. Angeregt durch den nach den Dankesworten jeweils zu Gemüte geführten klaren Trunk, bei dem es sich um den köstlichen Miruvor von Imladris handelt, sagt Bóin II., das sei ja alles schön und gut, aber er wäre gleichwohl dafür, die Kiste endlich aufzumachen, die sie so lange durch die Gegend geschleppt hätten. Nachdem Herr Elrond und Arathorn ein paar Blicke gewechselt haben, sagt der Herr von Imladris, dass sie dies wohl tun könnten, worauf Arathorn vortritt und vorsichtig Barahirs Ring in den Schlitz im Schloss der Kiste einsetzt, wo dieser perfekt hineinpasst. Derweil holt Herr Elrond aus einer ebenfalls in der Halle stehenden Truhe einen Stab, den er als den Königsstab des Nordens, das Szepter von Annuminas, vorstellt. An seinem unteren Ende hat der Stab, bei dem es sich um ein weiteres Erbstück der Könige von Arnor und Arthedain handelt, eine Aussparung, welche genau auf den aus dem Schloss ragenden Teil von Barahirs Ring passt. Gemeinsam fungieren diese beiden Erbstücke des Nordens als Schlüssel für König Arveduis Kiste, welche sich auf diesem Weg mühelos öffnen lässt. Von der Mechanik mindestens ebenso angetan wie von dem vorzüglichen Miruvor, konstatiert Bóin II., dass ein derart filigranes und gleichwohl stabiles Schloss zwergischer Machart sein müsse. Herr Elrond erwidert, er wolle Bóin II. nicht zu nahe treten, aber auch die Elben würden sich in der Mechanik auskennen. Der Zwerg gibt darauf zur Antwort, dass dies schon möglich sei, dafür würden sie aber offenbar die Grösse ihrer Gläser unterschätzen. Dabei hält er sein leeres Glas in die Höhe, welches er zuvor in noch vollerem Zustand von Khufur im Tausch gegen sein bereits geleertes Glas erhalten hatte, um etwas mehr von dem köstlichen Miruvor zu haben.

In der Kiste von König Arvedui befinden sich zahlreiche, unbeschädigt aussehende Schriftrollen mit königlichem Siegel. Schon nach einem kurzen Blick darauf sagt Arathorn, dass es sich bei den Schriften zwar nicht um Erbstücke des Nordens im engeren Sinne, sondern um Schriftstücke von König Arvedui handle, dass er aber trotzdem sehr froh über ihre Rückgewinnung und Rückgabe an die Waldläufer des Nordens sei. Auf Bóins II. Nachfrage erklärt Herr Elrond, dass es sich bei den Schriften um die Erlasse König Arveduis sowie vermutlich noch weitere wichtige Texte handle, welche sie in den kommenden Tagen erst genauer analysieren müssen.

Sobald Herr Elrond eine kleine Glocke geläutet hat, wird in der grossen Halle eine Festtafel hergerichtet, worauf der Herr von Imladris alle Anwesenden zu Tisch bittet, um gemeinsam die Rückkehr und bestmögliche Genesung der Gefährten sowie die Rückgewinnung der Erbstücke des Nordens zu feiern. Während des ganzen Essens legt es Bóin II. darauf an, möglichst viel von dem köstlichen Miruvor zu trinken, erst recht nachdem ihm Tinulin gesagt hat, dass er von diesem wundervollen Trunk wohl nichts wird mitnehmen dürfen. Von Calendin auf die Orkangriffe in Rhudaur angesprochen, erklärt Arathorn, dass die Orks bereits im Herbst des letzten Jahres in immer grösseren Zahlen aufgetreten und immer weiter nach Rhudaur vorgedrungen seien. Die Waldläufer hätten ihre liebe Mühe gehabt, andere Stammesmitglider zu evakuieren und auch die ansässigen Hügelmenschen vor Schlimmerem zu bewahren. Dabei habe er den Eindruck gewonnen, dass die Orks ihre Stützpunkte im Nebelgebirge massiv ausbauen.

Nachdem alle ausgiebig gespeist und sich dabei bestens unterhalten haben, hebt Herr Elrond schliesslich die Tafel auf und eröffnet anschliessend die Diskussion darüber, wie mit dem Erbstücken des nördlichen Königreiches verfahren und wie mit Arrohirs diesbezüglichem Dilemma umgegangen werden soll. Bei dieser Gelegenheit legt Tinulin das Ermächtigungsschreiben vor, welches Arrohir von Truchsess Beregond erhalten und dem Noldo zugesteckt hatte, bevor er den Raum verlassen hatte. Für alle Anwesenden ist klar, dass sowohl Barahirs Ring wie auch König Arveduis Kiste im Norden verbleiben und nicht an Gondor ausgeliefert werden dürfen. Eines der Hauptprobleme für Arrohir besteht darin, dass er nicht nur den Truchsess nicht anlügen möchte, sondern schlicht nicht in der Lage wäre, einem Mann wie Beregond gegenüber eine Lüge aufrecht zu erhalten, ohne sofort durchschaut zu werden. Es ist daher für die Gefährten von grosser Wichtigkeit, dass eine Lösung gefunden wird, bei welcher Arrohir nicht in die Verlegenheit kommt, lügen zu müssen.
Bezüglich der Erlasse von König Arvedui sieht Calendin eine mögliche Lösung darin, Arrohir mitzuteilen, dass man die Kiste aufgrund einer Beschädigung auch ohne einen speziellen Schlüssel, der ja aus weiteren Erbstücken besteht, habe öffnen können. Die darin gefundenen seien beschädigt und am Verfallen gewesen, weshalb die Elben von Imladris nur noch eine Abschrift davon hätten anfertigen können. Diese Informatio-nen würde Arrohir, der bei der Öffnung der Kiste nicht anwesend war, als wahr annehmen und könnte sie dem Truchsess problemlos weiterleiten. Auch wenn Tinulin diesen Lösungsansatz gut findet, und Herr Elrond erklärt, dass es grundsätzlich kein Problem darstellen dürfte, von den Schriften Arveduis eine Kopie für den Truchsess zu erstellen, ist klar, dass für Barahirs Ring eine andere Erklärung gefunden werden muss. Der Noldo denkt darüber nach, ob Barahirs Ring an die Elben zurückfallen würde, wenn es keinen Königserben in Arnor und Gondor geben sollte. Schliesslich schlägt er vor, dass Imladris die Verwahrung von Barahirs Ring offiziell für sich beanspruchen könnte "bis der König wiederkehrt", da es im Norden und im Süden keinen König mehr gebe. Allfälligen Unmut des Truchsessen aus der Überbringung dieser Nachricht wolle er gerne auf sich nehmen und Arrohir dabei so gut wie möglich entlasten. Diese Vorgehensvariante wird weiter besprochen, und Herr Elrond bedingt sich etwas Zeit aus, um diesen Weg, der Arrohir bezüglich Barahirs Ring aus seinem Dilemma führen könnte, zu überdenken.

Bereits nach einer kurzen Beratung muss der Herr von Imladris Tinulins Vorschlag eine Abfuhr erteilen, da eine derartige Positionierung des Elbenreiches ein grosser Affront gegen den Truchsess von Gondor wäre, was unter allen Umständen vermieden werden müsse. Gondor sei ein wichtiger und starker Verbündeter gegen den schwarzen Feind, der sich in Minas Morgul und an anderen Orten im Osten bereits wieder rege. Tinulins Vorschlag könnte in Gondor als Zweifel an der Rechtmässigkeit der Stellung des Truchsessen als Verwalter des Reiches im Namen des Königs bis zu seiner Rückkehr verstanden und von seinen politischen Gegnern entsprechend ausgeschlachtet werden. Keines der Reiche des Westens könne an einer Schwächung Gondors interessiert sein, das zumindest zurzeit noch ein Bollwerk gegen den schwarzen Feind aus dem Osten sei.
Als Alternative schlägt Tinulin vor, dass die als "Waldläufer" bekannten nördlichen Dunedain stark auftreten und das Recht zur Verwahrung von König Arveduis Kiste sowie Barahirs Ring für sich proklamieren könnten, "bis der König zurückkehrt". Zur Untermauerung ihres Anspruchs könnten sie sich derselben Argumentation bedienen, mit welcher die Dunedain in Gondor unter massgeblicher Führung des damaligen Truchsessen Pelendur im Jahr 1945 3Z König Arvedui die Krone Gondors verweigert und sie stattdessen Eärnil II. zugestanden hatten. Doch auch dieser Lösungsansatz stösst bei Herrn Elrond und den Waldläufern auf keine Befürwortung, da er ebenfalls ein politisches Erdbeben auslösen könnte. Bei diesem Vorgehen müsste Arrohir dem Truchsess gegenüber zudem sicher preisgeben, wem genau er die Erbstücke des Nordens ausgeliefert und wer von den Waldläufern den Verwahrungsanspruch geltend gemacht habe. Anglas erklärt dazu, dass es das oberste Bestreben der nördlichen Dunedain sei, nach aussen hin möglichst nicht in Erscheinung zu treten. Der Name "Langbein", unter dem man den alten Halmir in den Gasthöfen der Umgebung kenne, sei nicht einfach aus einer Laune heraus gewählt worden, sondern es gehe darum, von der Bevölkerung für nichts anderes als einfache und unbedeutende Landstreicher gehalten zu werden.
Da somit das Problem zumindest bezüglich Barahirs Ring fortbesteht, denkt Calendin darüber nach, ob allenfalls die Möglichkeit bestünde, Arrohir und Maira die Erinnerung an das Aussehen des Ringes zu nehmen und ihnen einen ähnlich aussehenden Ring mitzugeben. Da jedoch auch dieser Ansatz wenig erfolgversprechend ist, schlägt Tinulin schliesslich einen Überfall auf die Gefährten vor, bei welchem ihnen die Erbstücke geraubt werden sollen. Dies würde allerdings das Risiko von Verletzten und vielleicht sogar Toten mit sich bringen, und auch da wäre der Ausgang des Konflikts ungewiss, zumal die Gefährten ihre Haut und Habe natürlich so teuer wie nur irgend möglich verkaufen würden.
Für Khufur wird im Laufe der Diskussion immer klarer, dass hier ein geheimer Plan geschmiedet werden könnte, der nicht allen Ordensmitgliedern offengelegt werden soll. Als Herr Elrond schliesslich sagt, dass er einen Vorschlag zur Lösung des Dilemmas habe, bittet Khufur daher darum, den Raum verlassen zu dürfen, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, am Ende mit einer unbedachten Bemerkung etwas auszuplaudern. Herr Elrond ist damit einverstanden und fragt anschliessend Bóin II., ob er den Raum ebenfalls verlassen oder bleiben wolle, auch wenn der Plan Konsequenzen für ihn nach sich ziehen könnte. Der Zwerg erwidert darauf, er wolle sich niemandem aufdrängen und sei bereit zu bleiben, zumal die Konsequenzen eintreten würden, ob er nun im Voraus von ihnen wisse oder nicht. Der Herr von Imladris nimmt die Äusserung zur Kenntnis, bittet Bóin II. schliesslich aber dennoch, den Raum vor dem Fortgang der Besprechung zusammen mit Khufur zu verlassen, wobei er den Zwergen je noch ein volles Glas Miruvor mit auf den Weg gibt.

Am nächsten Morgen wird Arrohir zu Anglas gerufen und trifft den Waldläufer wenig später auf einer der weitläufigen Terrassen von Elronds Haus. Anglas dankt Arrohir nochmals für den grossen Einsatz, den er auch ganz persönlich geleistet habe, um mehr über das Schicksal von König Arvedui zu erfahren und Barahirs Ring sowie die weiteren Relikte aus dem Norden zurückzubringen. Zum Dank für seinen aufopferungsvollen Dienst sei beschlossen worden, dass Arrohir das Schwert Farongyrth und die Rüstung Ondrils auch weiterhin tragen sowie das Amt als Herold des untergegangenen nördlichen Königreiches bekleiden dürfe, solange er diese Bürde zu tragen vermöge und gelobe, sich immer für das untergegangene nördliche Königreich einzusetzen. Wenn er sich aber von der Aufgabe zurückzuziehen gedenke, solle er das Schwert Farongyrth sowie die Rüstung Ondrils nach Imladris zur Verwahrung geben. Gleichermassen geehrt wie überrascht, geht Arrohir auf ein Knie, worauf ihm Anglas das Schwert und die Rüstung überreicht. Nachdem er sich ein wenig gefangen hat, sagt Arrohir, er werde gerne kommen, sollte Anglas, Arathorn oder der alte Halmir nach im schicken. Dann gibt er die Gegenstände, die ihn schon so weit durch die Welt begleitet haben, an Anglas zurück und fügt an, er werde das grosszügige Angebot überdenken und ihm seinen Entscheid nach 12 Tagen mitteilen.
Nach dem Gespräch sucht Arrohir sogleich Tinulin auf und erzählt ihm von Anglas' Angebot. Tinulin ist erfreut und bestärkt den jungen Dunadan darin, beim Orden zu bleiben und Schwert und Rüstung sowie die damit verbundene Aufgabe anzunehmen. Anschliessend geht der Noldo auch noch bei den anderen Gefährten vorbei und bittet sie, Arrohir ebenfalls gut zuzureden, bevor er zu seinem Vater Elvëanwe geht, um diesen zu bitten, für sich 10 Pfeilspitzen aus Edelstahl zu schmieden. Des Weiteren wünscht er für sich und Calendin je 10 neue handsignierte, das heisst mit dem für Tinulin und Calendin je persönlich erstellten Siegelzeichen in Elvëanwes eigener Schrift versehene Pfeilspitzen aus Edelstahl. Dabei schildert er seinem Vater, wie wohlwollend Herr Elrond und die Dunedain ihm und den Gefährten gegenüber gewesen seien und dass er seine Freunde jetzt sicher noch in den Süden begleiten wolle. Bei seiner nächsten Rückkehr nach Imladris werde er sicher klarer sehen und entscheiden können, ob und inwiefern er sich etwas zurückziehen könne. Nachdem ihm seine Mutter Nenwen tief in die Augen gesehen hat, sagt sie, dass er wohl leider noch lange nicht zur Ruhe finden und ihr, entgegen seiner Worte nach der Ankunft, auch jetzt widerstehen und erneut fortgehen werde. Etwas milder fügt sie an, dass es durchaus gut sei, dass er so einen starken Wille habe, denn diesen werde er benötigen, wenn er sich in die Lande ausserhalb der Elbenreiche begebe. Als sie ihm darauf einen Kuss auf die Stirn gibt und ihn dabei anlächelt, hat Tinulin eine Träne der Zerrissenheit im Auge. Er gibt ihr ebenfalls einen Kuss auf die Stirn und sagt: "Mutter, ich freue mich auf den Tag, wenn ich Dir das nicht mehr antue. Es tut mir sehr leid."

Am Nachmittag sucht Bóin II. das Gespräch mit Arrohir und sagt ihm, dass er in seiner noch relativ kurzen Zeit als Träger des Schwertes Farongyrth bereits viel mehr Unheil und weitaus Übleres angezogen habe als sein Vater Caedmon zu seiner Zeit. Auch sei er von allen Seiten immer wieder herumgeschoben worden und habe sich schliesslich im Norden zusätzlich zu seinem Dachschaden auch noch eine weitere schwere Verletzung zugezogen. All dies habe Arrohir sicher nicht verdient, und all diesen Widrigkeiten zum Trotz sei er sich gleichwohl die ganze Zeit über stets treu geblieben. Nun aber zweifle er, ob er das Schwert Farongyrth und die Rüstung Ondrils, welche schon sein Vater getragen habe, weiterhin führen solle. Dabei müsse sich Arrohir jedoch im Klaren darüber sein, dass es in seiner Natur liege, das Üble weiterhin anzuziehen, und dass sich auch durch das Ablegen dieser Dinge nichts daran ändern würde. Bóin II. fährt fort, dass er mit Tinulin und vielleicht auch Calendin auch in Zukunft in den Kampf gegen das Böse ziehen wolle und er ihnen als Mitstreiter stets willkommen sei. Die Worte des erfahrenen Zwergs verfehlen ihre Wirkung bei Arrohir nicht, der sich im Anschluss nach Bóins II. zurückliegenden Reisen und Abenteuern erkundigt und dabei für einen kurzen Moment wieder ganz zu dem träumerischen Jungen wird, der er einst in Isengart gewesen war.

Am Abend werden die Gefährten zu Herrn Elrond gerufen, der ihnen eröffnet, es sei beschlossen worden, Arrohir nicht nur eine Abschrift der Erlasse aus König Arveduis Kiste mit auf seinen Weg nach Gondor zu geben, sondern auch Barahirs Ring sowie Arveduis Kiste samt ihrem Originalinhalt. Mit dieser Geste solle ein Zeichen gesetzt und Gondor die Unterstützung gewährt werden, welche dieser starke Verbündete der Mächte des Westens benötige, selbst wenn dies gegen den Willen Ondrils geschehen sollte. Arrohir ist gleichermassen erstaunt und glücklich über diesen unerwarteten Entscheid, der ihm einen Ausweg aus seinem Dilemma offenbart. Auch Maira und Khufur sind erfreut über die glückliche Fügung, während Bóin II. das Ganze sehr merkwürdig vorkommt. Gleichwohl sagt der erfahrene Kämpfer nichts dazu, sondern freut sich ebenfalls mit Arrohir, zumal noch einige Tage bis zum erneuten Aufbruch vergehen werden, während derer er es sich hier gutgehen lassen nöchte.

Weiter geht's bei Teil 2

torben:
Session 72: Teil 2

Am 6. Mai 2785 3Z erhält Tinulin von seinem Vater die frisch geschmiedeten und signierten Pfeilspitzen, welche er auch gleich zu Calendin bringt. Dabei erzählt er seinem Freund, dass seine Eltern bereits wissen, dass er schon bald wieder in die Lande ausserhalb der Elbenreiche aufbrechen werde. Calendin erwidert, dass er seine Eltern ebenfalls in die Reisepläne eingeweiht habe und auch Glorwen wisse, dass er bald wieder losziehe.
Calendin bedankt sich im Anschluss auch noch persönlich bei Elvëanwe für die Pfeilspitzen und wechselt anschliessend noch ein paar Worte mit dem erfahrenen Schmied.
Bald darauf kommt Calendin Tinulins Bitte nach und sucht das Gespräch mit Arrohir, den er während eines Spaziergangs an ihr erstes Zusammentreffen erinnert, als der junge Dunadan ihn in Isengart unbedingt auf die Jagd begleiten wollte. Als Calendin anfügt, dass sich Arrohir damals wohl ein bisschen überschätzt habe, stellt dieser diese Sicht der Dinge sogleich in Abrede, auch wenn ihm bewusst ist, dass es durchaus so gewesen sein könnte. Der Waldelb fährt fort und sagt, dass sie wohl auch in Zukunft wieder auf die Jagd gehen werden, wobei Arrohir das Schwert Farongyrth und Ondrils Rüstung sicherlich gute Dienste leisten könnten, erst recht wenn sie dereinst wieder auf das Schattenwesen treffen sollten. Da wird Arrohir sehr ernst und fragt seinen Freund, ob er glaube, der Schatten könnte es gar nicht auf die Artefakte, sondern auf Arrohir selbst abgesehen haben. Trotzig fügt er an, dass wenn das Schattenwesen einen Herold haben wolle, dann solle es einen bekommen. Calendin erwidert darauf, dass es ihnen vielleicht gelingen mag, noch bessere Heilung für Arrohir zu finden, dass seine Verwundung dem Schatten jedoch ein deutlicherer Richtungsgeber sei als alles andere und er Arrohir sicher wiederfinden werde. Dann jedoch werde er von Arrohirs Hand vernichtet werden, auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzusehen sei, wie das gelingen könnte. Auch wenn das, was Glorwen zugestossen sei, ihn ebenso getroffen habe wie seine eigene Verwundung, werde er wieder in die Lande ausserhalb der Elbenreiche ziehen, und es würde ihn freuen, Arrohir wieder mit auf die Jagd nehmen zu können.

Auch Maira spricht noch mit ihrem Bruder über seine und ihre Zukunft und sagt, sie habe gehört, dass sich sein Zustand verschlimmern werde, wenn er nichts gegen den Schatten unternehme. Es sei daher immens wichtig, dass er sich so gut wie möglich schütze. Sie selbst habe schon mit einem Bein auf der anderen Seite gestanden und wolle um jeden Preis verhindert sehen, dass ihm dasselbe widerfahren könnte. Sie wisse zwar, dass Arrohir wie auch sie eigentlich nicht mehr weiter in den Kampf gegen die Schatten ziehen wolle, im Gegensatz zu ihm habe sie diesbezüglich nun jedoch zumindest eine kleine Wahl. Als Arrohir ihr darauf sagt, dass er gerne Onkel werden würde, erwidert Maira, je sicherer sie ihn wisse, desto grösseren Abstand könne sie von den Calatirnor und ihren gefährlichen Aufgaben nehmen.

Calendin verbringt die letzten Tage vor dem geplanten Aufbruch hauptsächlich mit seinen Eltern und Glorwen. Seine Mutter Fimlass sagt ihm, dass Glorwen vorerst bei ihnen bleibe und sie sich um sie kümmern werden. Er müsse sich jedoch im Klaren darüber sein, dass es immer besser für Glorwen sei, je öfter und länger er in ihrer Nähe weile, auch wenn sie sich ihm gegenüber stark gebe.

Am 8. Mai 2785 3Z bittet Arrohir die Gefährten sowie Anglas um eine kurze Zusammenkunft, um ihnen seine Entscheidung bezüglich Ondrils Rüstung und des Schwertes Farongyrth mitzuteilen. Während der Waldläufer die Nachlassgegenstände des alten Herolds von Fornost Erain mitbringt, erscheint Arrohir mit dem grossen Schild von Zadan n'Bawâb. Es dauert eine Weile, bis der junge Dunadan zu seinen Worten findet und schliesslich sagt, dass er ohne seine Gefährten nicht hier wäre. Weder wäre in den Norden gelangt noch von dort zurückgekehrt. Hier nun habe er viel Liebe erfahren und Calendin, Bóin II. und Maira hätten ihn darin bestärkt, sich nicht zu verstecken, denn so sei er keine Hilfe und man müsse sich um ihn sorgen. Nachdem ihm Anglas Ondrils Rüstung und das Schwert Farongyrth überreicht hat, hält er die Klinge hoch in die Luft und sagt dazu: "Im Leben Arrohir, im Tod Ondril! Ins Leben und bis in den Tod!" Während Anglas Arrohir anerkennend zunickt, ist Maira ob dieser Worte ihres Bruders unsicher, ob sie beruhigt sein soll oder sich noch zusätzliche Sorgen machen muss, und auch Tinulin macht sich so seine Gedanken. Bóin II. hingegen fasst Arrohir bekräftigend am Arm, worauf der junge Dunadan zu Anglas sagt, dass er ihm gerne folgen werde, wenn er gerufen werden sollte.

Am Abend werden die Gefährten erneut zu Herrn Elrond gerufen, der ihnen mitteilt, dass ihr Aufbruch nun kurz bevorstehe. Leider sei es Tinulin und Calendin jedoch nicht möglich, die Gefährten bis nach Gondor zu begleiten, da sie hier unabkömmlich seien. Während sich Calendin auch weiterhin um Glorwens Wohlbefinden und Genesung kümmern müsse, sei Tinulins Anwesenheit in Imladris auf unbestimmte Zeit von Nöten, weshalb sie die Gefährten nur so weit durch Rhudaur begleiten könnten, bis sie keine Überfälle durch Orks und Wölfe mehr befürchten müssten. Bóin II. ist von dieser Aufspaltung der Gruppe gar nicht begeistert und würde den Aufbruch lieber so weit nach hinten verschieben, dass die Elben sie begleiten können, aber Maira gibt zu bedenken, dass es bereits Mai geworden und zudem nicht absehbar sei, wie lange sich diesfalls ihr Aufbruch noch verzögern würde. Sie wolle daher bald aufbrechen, um endlich nach Gondor und zu ihrem Ehemann Ivradil zu kommen. Da lenkt Bóin II. schliesslich ein, wobei er Maira aber in Aussicht stellt, dass sie ebenfalls wird Wache halten müssen, wozu sich die Heilerin bereit erklärt.

Am Morgen des 11. Mai 2785 3Z ist der Tag des Aufbruchs gekommen, und Herr Elrond übergibt Tinulin dazu feierlich eine mit dem köstlichen Miruvor gefüllte Karaffe aus Kristall. Nachdem sich die Zwerge und Menschen von Tinulins und Calendins Eltern sowie zahlreichen weiteren Elben verabschiedet haben, brechen sie gemeinsam mit den beiden Elben auf.

Am Abend des 14. Mai 2785 3Z erreichen die Gefährten den Punkt, an welchem die Tinulin und Calendin umkehren sollen. Bis hierher ist die Reise problemlos verlaufen, und nachdem die Gefährten ihr Nachtlager errichtet haben, nimmt Tinulin Bóin II. kurz beiseite, um ihm die Karaffe mit dem Miruvor anzuvertrauen. Er sagt, der edle Tropfen sei ein Abschiedsgeschenk von Herrn Elrond, den die Menschen und Zwerge am ersten Abend nach ihrer Trennung von den Elben gemeinsam trinken sollen, auf dass sie ihnen in guter Erinnerung bleiben. Gleichzeitig gibt der Noldo Bóin II. den Ratschlag, er solle immer einen Notgroschen an einer sicheren Stelle verwahren, und auch Khufur solle seine Wertsachen immer gut behüten. Um Arrohir macht sich Tinulin in dieser Hinsicht hingegen weniger Sorgen. Bóin II. kommt sogleich auf den Not-groschen zurück und bittet seinen Freund um das nötige Kleingeld, um die Reise für alle Gefährten sicher und angenehm gestalten zu können, worauf er 30 Silber- und 100 Bronzestücke aus der Reisekasse der Calatirnor erhält. Schliesslich legt Tinulin dem Zwerg die Hand auf die Schulter und sagt, auch wenn er noch nicht wisse, wann es ihm möglich sein werde, so hoffe er doch, den Gefährten schon bald nachfolgen zu können.

Als sich Maira am nächsten Morgen von Calendin verabschiedet, sagt sie ihm, er solle gut auf Glorwen achten und sie nicht zu früh verlassen, um sich wieder den Calatirnor anzuschliessen, worauf der Waldelb erwidert, Maira solle die Zeit mit Ivradil geniessen. Nachdem sich alle von Tinulin und Calendin verabschiedet haben, weist er Noldo nochmals darauf hin, dass Bóin II. noch eine süsse Überraschung für alle dabei habe, welche sie am Abend gemeinsam geniessen sollen.
Nachdem Tinulin und Calendin ihre Pferde gewendet haben und den Weg zurück nach Imladris in Angriff nehmen, brechen auch die Zwerge und Menschen auf und folgen der grossen Oststrasse weiter nach Westen. Da Khufur sein Pferd Bjarni aber so gar nicht zügeln kann, steigt er schliesslich ziemlich entnervt ab und läuft zu Fuss weiter. Bóin II. nutzt diese Gelegenheit ebenfalls, um sich ein bisschen die Beine zu vertreten, und so kommen sie bis zur Mittagsrast nicht allzu schnell voran. Als Arrohir und Maira unterwegs ein Stück vorausreiten, nutzt Bóin II. diese Gelegenheit, um Khufur einzuschärfen, dass er stets gut auf die Geschenke für Fürst Thrór achten solle. Am Nachmittag reiten auch die Zwerge wieder, und so erreichen die Gefährten bis zum Abend eine Weggabelung, bei welcher sie ihr Lager aufschlagen und gemeinsam mit dem von Bóin II. hervorgeholten Miruvor auf die Elben und den Heimweg anstossen. Nachdem das Lager eingerichtet ist, übernehmen Bóin II. und Maira die erste Wache, während sich Arrohir und Khufur zur Ruhe begeben, wobei der junge Dunadan seine Rüstung zum Schlafen auszieht und sie nur während der Wache mit Khufur im zweiten Teil der Nacht trägt.

Nach einer ruhigen Nacht wenden sich die Gefährten am nächsten Morgen nach Süden und folgen dem Weg, um im Winkel bei der Ortschaft Fennas Drunin den Mitheithel zu überqueren. Unterwegs füllen sie bei regnerischem Wetter ihre Wasservorräte an einem Bach auf und richten sich am Abend ein gemütliches Lager bei einigen Hügeln etwas abseits des Weges ein, wobei Bóin II. und Maira erneut die erste Wache übernehmen. Schon bald nachdem ihre Freunde eingeschlafen sind, verspüren auch der erfahrene Kämpfer und Maira eine ungewöhnliche Schläfrigkeit. Während Maira am Lagerfeuer bleibt, steht Bóin II. auf und begibt sich auf einen kleinen Rundgang um das Lager, um die immer grösser werdende Müdigkeit abzuschütteln. Als er das Lager etwa zur Hälfte umrundet hat, bemerkt Bóin II., dass ihm die Augen schon seit einigen Schritten zugefallen sein müssen und er nicht die Kraft hat, um sich noch länger auf den Beinen halten zu können. Verwirrt über diese ihm völlig unbekannte Schwere des Körpers und Geistes, versucht der Zwerg zwar noch krampfhaft, sich auf seine Axt zu stützen, doch auch das will ihm nicht mehr gelingen. Schliesslich geben seine Beine nach, und Bóin II. ist fest eingeschlafen, noch ehe er mit verdrehten Augen ganz zu Boden gesunken ist.

Als Khufur im Zelt die Augen aufschlägt, um gemeinsam mit Arrohir die Wache während des zweiten Teils der Nacht zu übernehmen, stellt er verwundert fest, dass es draussen bereits hell geworden ist. Von einer plötzlichen Panik erfasst, stürmt er aus dem Zelt und sieht, dass die Morgensonne des 17. Mai 2785 3Z schon mehrere Stunden am Himmel stehen muss. Voller Adrenalin läuft Khufur durch das Lager, bis er ein Stück ausserhalb endlich auf den friedlich schlafenden Bóin II. stösst und ihn umgehend weckt. Sobald der erfahrene Kämpfer die Augen aufgeschlagen hat, erzählt ihm sein Schüler aufgeregt, dass irgendetwas nicht stimmen könne. Es dauert nur den Bruchteil weniger Sekunden bis Bóin II. auffällt, dass die Ringe, welche er von Cirdan und Arassuil erhalten hatte, von seinen Fingern verschwunden sind. Langsam dämmert den Zwergen, dass sie ausgeraubt worden sein müssen, worauf sie rasch Maira und Arrohir wecken, die noch immer am Lagerfeuer und im Zelt schlafen. Als Bóin II. den jungen Dunadan wachrüttelt, entdeckt er entsetzt, dass auch Barahirs Ring nicht mehr um Arrohirs Hals hängt. Ein Blick durchs Zelt macht klar, dass auch das Zelt durchsucht worden sein muss, denn die von den Elben angefertigten Abschriften der königlichen Erlasse liegen überall wild verstreut herum. Während Arrohir ganz aufgelöst den Verlust von Barahirs Ring zu beklagen beginnt, bemerken die anderen, dass ihnen auch ihre Geldbörsen abhandengekommen sind. Noch immer ganz hektisch sieht sich Bóin II. um, kann in der Umgebung aber nichts Auffälliges entdecken, weshalb er sich daran macht, im Lager nach Spuren zu suchen. Es dauert nicht lange, bis er einige Abdrücke entdeckt, die seiner eher bescheidenen Ansicht nach von Menschenschuhen stammen könnten. Als Maira das Packpferd Blosma nirgends entdecken kann und sich nach König Arveduis Kiste erkundigt, zeigt sich, dass auch sie mitsamt den Originalerlassen aus dem Lager verschwunden ist. Angestrengt machen sich die Gefährten daran, die Fährte des Packpferds zu suchen, und verzweifeln nur noch mehr, als es ihnen einfach nicht gelingen will. Schliesslich rufen sie sich zur Ruhe und machen eine Bestandsaufnahme, die ergibt, dass alle Geldbörsen und Edelsteine, Bóins II. Ringe sowie Barahirs Ring, König Arveduis Kiste und das Pferd Blosma gestohlen wurden. Die Waffen der Gefährten sind hingegen ebenso unberührt geblieben wie die besser versteckten Geschenke für Fürst Thrór und Bóins II. eiserne Notreserve. Während Arrohir völlig am Boden zerstört ist und sagt, dass nun alles wieder von vorne losgehe, sind seine Freunde etwas gefasster und schliessen aus dem sich bietenden Bild des Lagers, dass die Diebe nicht sehr zahlreich gewesen sein und zudem nicht viel Zeit gehabt haben dürften. Krampfhaft versuchen sie, sich die Schläfrigkeit zu erklären, welche alle befallen hatte, und Maira nimmt schliesslich auch einen Schluck von dem Wasser, das sie tags zuvor in ihre Schläuche gefüllt hatten, doch scheint dies keinerlei ungewöhnlichen Auswirkungen zu haben. Schliesslich brechen sie auf Bóins II. Ansage das Lager ab und suchen auch noch die weitere Umgebung nach Spuren ihres Packpferds ab. Trotz intensiver Bemühungen finden sie jedoch auch jetzt keinerlei verwertbare Spuren, und die Menschen und Zwerge hätten sich wohl noch nie so sehr die scharfen Augen ihrer elbischen Freunde herbeigesehnt. Maira gibt indessen zu bedenken, dass die Räuber längst über alle Berge sein dürften, bis sie Tinulin und Calendin hergeholt hätten, wobei ihnen auffällt, dass sie sich gar nicht mehr an den letzten Teil des Weges zum verborgenen Tal erinnern können. Nicht nur deswegen ist für Bóin II. klar, dass sie hier ganz auf sich alleine gestellt sind. Bei einem Blick auf ihre Karte erinnert sich der erfahrene Zwerg an eine Ruine, an welcher sie tags zuvor vorbeigeritten waren, und schlägt vor, dass sie sich dort umsehen sollten, da es ein guter Lagerplatz für die Diebe sein könnte.

Am späten Nachmittag erreichen die Gefährten die nahe am Wegesrand gelegene Ruine, welche allerdings verlassen ist. Auch hier finden sie trotz akribischer Suche keine verwertbaren Hinweise auf die Diebe. Bóin II. überlegt, ob vielleicht die Leute vom nördlich ihrer Position beheimateten Samtpfoten-Clan etwas mit dem Diebstahl zu tun haben könnten. Maira macht sich derweil Gedanken darüber, wie diesfalls vorzugehen wäre, da die Hügelmenschen den Diebstahl sicher nicht freiwillig zugeben würden. Da sie hier keine weiteren Hinweise finden können, kehren sie schliesslich geknickt um und reiten bis zum Abend nach Süden. Nachdem sie ihr Lager ein Stück südlich des Orts des Verbrechens aufgeschlagen haben, reagiert Khufur seine Wut und den Frust am Feuerholz ab. Der mittlerweile ob seines unerklärlichen Versagens bei der Wache völlig am Boden zerstörte Bóin II. versucht derweil ebenso angestrengt wie erfolglos, sich von seinen früheren Reisen durch diesen Landstrich an mögliche Verstecke für die Diebe zu erinnern. Schliesslich sagt Maira, dass sie sich vielleicht mit dem Diebstahl der Sachen abfinden müssten, wenn sie auch weiter im Süden keine Anhaltspunkte finden sollten, zumal sie nicht die Kraft habe, um sich nochmals auf die Suche nach Barahirs Ring zu begeben, noch dazu ohne den Hauch einer Spur. Bedrückt erwidert Arrohir, dass ihm diese Kraft ebenfalls fehle.
In dieser Nacht wacht Bóin II. während der ersten drei Stunden alleine, bevor er von Khufur bis zum Morgengrauen abgelöst wird, wobei keiner der Zwerge das geringste Anzeichen von Müdigkeit verspürt.

Am Morgen des 18. Mai 2785 3Z brechen die Gefährten schon früh ihr Lager ab und reiten weiter nach Süden, bis sie sich am Abend des 20. Mai 2785 3Z der kleinen Ortschaft Fennas Drunin nähern. Bei einem etwas vorgezogen gelegenen Bauernhof fragt Arrohir nach, ob in der Umgebung etwas über Strauchdiebe bekannt sei, worauf ihm der Bauer sagt, da könne er wohl nur seinen Nachbarn Kjeld meinen, der ihm seine Frau streitig gemacht habe. Da er keine anderen brauchbaren Hinweise erhält und auch das Packpferd Blosma und König Arveduis Kiste nicht gesichtet wurden, reiten sie schliesslich nach Fennas Drunin, wo sie auf das Gasthaus "Zur Fähre" und die Kneipe "Säuferloch" hingewiesen werden. Auf Arrohirs Nachfrage lässt der Wirt des Gasthauses, der ebenfalls keine Diebe gesehen hat, die Gefährten in seiner Scheune übernachten, wenn sie dafür seinen in mehreren Fässern lagernden Biervorrat umschichten. Während sich Arrohir und Khufur sogleich ans Werk machen, sucht Bóin II. nochmals das Gespräch mit dem Wirt und lässt für ein gutes Zimmer, Essen, Getränke und einen warmen Waschzuber sogar ein grosszügiges Trinkgeld springen. Während sich Maira wenig später als erste ausgiebig waschen darf, geht Bóin II. noch zur Fähre, wo man aber ebenfalls kein Zeichen von Blosma oder König Arveduis Kiste gesehen hat.
Beim Abendessen besprechen die Gefährten die weitere Reiseroute, wobei Bóin II. sagt, dass Khufur noch einen Abstecher zu Fürst Thrór machen müsse, was vor allem bei Maira auf wenig Begeisterung stösst, die sich schliesslich aber auch mit diesem Umweg einverstanden erklärt. Nach dem Essen gehen Bóin II. und Arrohir noch ins "Säuferloch", während sich Maira und Khufur mit etwas Geld aus Bóins II. Notreserve um den Proviant für die kommenden Tage kümmern. Auch in der dunklen Kaschemme erhalten Bóin II. und Arrohir keine Hinweise auf die Diebe oder den Verbleib des Diebesguts, weshalb sie schon bald zum Gasthaus zurückkehren. Unterwegs fragt Bóin II. Arrohir, was er Truchsess Beregond über den Verlust der Erbstücke des Nordens zu sagen gedenke. Arrohir erwidert, dass er einfach die Wahrheit sagen und den Spruch des Truchsessen ertragen werde. Anschliessend reden die beiden Freunde noch lange über ihre Fahrt in den Norden, und Arrohir trauert ein weiteres Mal Lirila nach, die in der Bucht der Flüchtlingssiedlung im Meer versunken war. Um den jungen Dunadan auf andere Gedanken zu bringen, sagt Bóin II., er werde ihm eines Tages vielleicht eine Geschichte erzählen, die er mit seinem Vater Caedmon erlebt habe, als auch sie einmal gemeinsam eine Kneipe besucht hätten.
Vor dem Schlafengehen führt Arrohir ein neues, tägliches Ritual aus, bei welchem er sich in Richtung Westen verneigt, sorgsam Ondrils Kettenrüstung zusammenfaltet und das Schwert Farongyrth darauf legt, nachdem er sein Heft geküsst hat.

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