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[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe

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torben:
Session 12: Teil 2

Nachdem sie einem schmalen, verrussten und unbeleuchteten Gang ungefähr 300 Meter in den Hügel gefolgt sind, erreichen Tinulin und Bóin II. das obere Ende einer in den Stein gehauenen Wendeltreppe. Unten angekommen schleichen sie vorsichtig weiter, denn sie befinden sich nun schon fast im Herzen des Stützpunkts. Es ist weitgehend ruhig, doch als sie an der ehemaligen Küche vorbeikommen, vernehmen sie das Schnarchen von zwei Orks, die sich in der Vorratskammer offensichtlich ein Fass Wein gegönnt haben. Ohne dass sie noch einmal aufwachen, werden sie von Tinulin und Bóin II. erledigt. Kurz darauf erreichen sie den Bereich hinter dem Haupteingang und sehen, dass das Haupttor verbrannt ist und der Eingang offensteht. Unter den Bäumen vor dem Haupteingang haben die Trolle und Orks ein grosses Lager errichtet und offenbar den Sieg über Boronas' Truppe ausgekostet. Um viele kleinere Lagerfeuer herum verteilt dösen, trinken und essen Orks oder machen derbe Spiele mit geschnitzten Knochen. Auch die Wölfe scheinen auf ihre Kosten gekommen zu sein und während einige noch wach zu sein scheinen, schlummern andere bereits. Fürst Boronas sitzt noch immer regungslos und von Kopf bis Fuss gefesselt an seinem Baum und wird dabei von zwei aufmerksamen Wargen bewacht. Auch die Ologs sitzen ganz in der Nähe und Hackfraz unterhält sich mit dem einen, während der andere vor sich hin döst. Tinulin glaubt, dass es ihm nur dann gelingen kann, alle noch wachen Gegner mit seinem Gesang einschlafen zu lassen, wenn er seine ganze Geisteskraft in seinen Gesang einfliessen lässt. Sollte aber nur ein einziger der Feinde seinem Lied widerstehen und wach bleiben, könnte er alle anderen aufwecken und dann wäre Tinulin ihnen hilflos ausgeliefert. Boin II. geht hinter einer Biegung des Ganges in Deckung und Tinulin gibt dem Zwergen sein Schwert Luinmacil, denn da der Gesang einen absolut friedfertigen Geist verlangt, möchte er keinen Gedanken an Gewalt verschwenden. Nachdem er sich eine Weile voll konzentriert hat, stimmt der Noldo zunächst ganz leise und dann immer lauter werdend das Traumlied seines Ahnen Tinwëlindo an und tritt dabei langsam aus dem Stützpunkt heraus ins Freie. Der Gesang scheint seine Wirkung nicht zu verfehlen und dämpft sogar den Schein der Lagerfeuer. Schon wenig später steht Tinulin inmitten seiner schlafenden Feinde vor Boronas.
[Aufgrund der vollen Vorbereitung und Tinulins hoher Stufe müssen ausser den Ologs beim Widerstandswurf gegen die Magie alle einen Wert von weit über 100 erreichen, was überhaupt nur durch einen UM 96+ sowie einen weiteren guten Wurf möglich wäre. Die Ologs müssen auf über 97 kommen, was einem mit einem UM 95 beinahe gelingt. Da von wachen 29 Zielen keines den Widerstandswurf schafft, schlafen am Ende alle Gegner ein.]
Singend zieht er langsam seinen Dolch und beginnt damit, die Fesseln von Boronas zu zerschneiden. Rasch erkennt er zu seinem Unbehagen, dass Boronas' linker Oberschenkel gebrochen ist und auch seine Hüfte gebrochen aussieht. Sanft weckt er den Fürsten, der ihn zunächst nur ungläubig und verwirrt anstarrt. Als Tinulin ihm bedeutet, er solle versuchen aufzustehen, verzieht Boronas nur das Gesicht vor Schmerz. In der Hoffnung, Bóin II. könne ihm vielleicht helfen, gibt der Elb noch immer singend Handzeichen in Richtung des Höhleneingangs. Allerdings scheint es, als habe der Gesang auch Bóins II. Gedanken abschweifen lassen, denn ganz in die Struktur der verrussten Felswand vertieft, bemerkt der Zwerg nicht, dass seine Hilfe benötigt wird.
[Bóins II. Wahrnehmungswurf geht mit einer UM 01 und einer nachfolgenden 70 total daneben und hinter der Biegung stehend hat er sich von der sanften Melodie ablenken lassen.]
So muss sich Tinulin etwas anderes einfallen lassen und schon nach kurzer Suche findet er einen metallenen Spiess, den er Boronas als Stütze gibt. Der Fürst erkennt, dass jeder abrupte Laut die Feinde aufwachen lassen könnte. So beisst er die Zähne zusammen und unter Aufbietung seiner letzten geistigen und körperlichen Kraftreserven gelingt es ihm, mit der Hilfe von Tinulin und dem Eisenspiess auf die Füsse zu kommen.
[Fürst Boronas macht ein Durchhalten-Manöver, das ihm mit einem UM 100 und einer nachfolgenden 6 spektakulär gelingt. Damit ist es ihm für eine gewisse Zeit möglich, sämtliche Verletzungen weitestgehend zu ignorieren. Nach Ablauf der Durchhaltezeit kehren sämtliche Beschwerden aber wieder in sein Bewusstsein zurück und die Erholung dauert nun umso länger.]
Er wankt sichtlich und hat Mühe, nicht wieder hinzufallen, doch um den Höhleneingang zu erreichen, muss er nun noch über einige schlafende Orks steigen. Als er es versucht, verliert er kurz das Gleichgewicht und muss sich auf sein gebrochenes Bein abstützen. Tinulin kann ihn gerade noch rechtzeitig auffangen, aber durch die Belastung hat sich der Oberschenkelbruch massiv verschlimmert. Nun wird endlich auch Bóin II. auf Tinulin und Boronas aufmerksam und vorsichtig begibt er sich zu beiden. Gemeinsam gelingt es ihnen, den verletzten Fürsten unbemerkt ins Innere des Stützpunkts zu führen, wo sie ihn hinter einer Biegung an die Wand lehnen. Boronas kann noch immer nicht glauben, was gerade vor sich gegangen ist und er fragt die beiden, wie er hierher gekommen seien. Als Bóin II. sagt, sie seien gekommen, um ihn zu retten, schüttelt er nur den Kopf, deutet auf seine gebrochenen Knochen und sagt, sie sollen rasch von hier fort gehen. Tinulin bedeutet Bóin II. noch immer singend, er solle so schnell wie möglich Maira herbringen, worauf der Zwerg in der Dunkelheit verschwindet.
Bóin II. erreicht wenig später die übrigen Gefährten, die noch immer gespannt in der oberen Wachstube auf Neuigkeiten warten. Maira ist zuerst entzückt zu erfahren, dass Tinulins Schlafgesang seine Wirkung nicht verfehlt hat, als ihr der Zwerg aber sagt, sie solle ihm zum unteren Eingang folgen, um den schwer verletzten Boronas zu behandeln, kehren Furcht und Schrecken auf ihr Gesicht zurück. Angsichts von Boronas' Not fasst sie sich aber ein Herz und nachdem Calendin eine Fackel für sie entzündet hat, folgt sie Bóin II. ins Innere des Stützpunkts. Den anderen hatte Bóin II. gesagt, sie sollen eine Bahre vorbereiten und sich für einen raschen Abmarsch bereit machen. Während Khufur und Arrohir aus einigen Umhängen und Holzstangen eine einfache Bahre zimmern, zerschneidet Calendin die Umhänge der getöteten Orks und macht daraus Gamaschen, die sich die Gefährten unter ihre eigenen Schuhe binden. So möchten sie ihren Geruch tarnen und den Wölfen den Eindruck vermitteln, dass sie Orks seien.
Unterdessen haben Bóin II. und Maira das untere Ende der Wendeltreppe erreicht und Boin II. löscht nun die Fackel, damit ja kein Licht aus dem Stützpunkt nach aussen dringt. Vorsichtig führt er Maira durch die Dunkelheit, bis sie im schwachen Schein der vor dem Eingang brennenden Lagerfeuer die Umrisse von Tinulin und Fürst Boronas erkennt. Leiser werdend und von der langen Konzentration erschöpft beendet Tinulin gerade die letzte Strophe des Traumliedes und es wird still. Flüsternd bittet Maira Tinulin und Bóin II., dem Fürsten zu helfen sich hinzulegen. Nachdem sie ihn kurz abgetastet hat, verdunkelt sich ihre Miene und besorgt sieht sie Tinulin an und sagt, sie habe nicht die Fähigkeiten, um Boronas in so kurzer Zeit wieder auf die Beine zu bringen, wie es hier von Nöten sei. Da gibt ihr der Noldo einen Beutel, in welchem sie verschiedene Heilkräuter erspüren kann. Hoffnung kehrt zurück als sie erkennt, welch wirksame Substanzen Tinulin mit sich führt. Schnell holt sie ihren kleinen Messingtopf hervor und beginnt einige Krautstengel mit einem Stössel zu zermahlen. Bóin II. bittet sie, er möge etwas heisses Wasser beschaffen. Der Zwerg läuft zu den übrigen Gefährten und nachdem er Calendin um die Beschaffung heissen Wassers gebeten hat, nimmt er Khufur mit zu Boronas. Inzwischen hat Maira in ihrem Topf eine Paste zubereitet, die sie mit den Fingern vorsichtig auf Boronas' Schenkel und Hüfte verteilt. Dann legt sie ihm die Hände auf die gebrochenen Stellen und während sie in tiefe Konzentration verfällt, beginnt sie die gebrochenen Knochen wieder auszurichten, ohne dass dies dem Fürsten Schmerzen bereitet. Zur Verbesserung seines Allgemeinzustands gibt sie ihm einige Beeren zu kauen, die auch prompt Wirkung zeigen. Maira sieht Tinulin mit grossen Augen an und sagt, er habe da einige ganz wundervolle Dinge in seinem Beutel, um die ihn manch ein Heilkundiger in Gondor beneiden würde. Als die Zwerge bei ihnen eintreffen, nimmt Bóin II. den bärenhaft grossen Boronas auf den Rücken, während Khufur seine Beine trägt. So gelingt es ihnen mit einigem Kraftaufwand und guter Balance auf der Wendeltreppe, den Fürsten bis zum Hinterausgang des Stützpunkts zu transportieren.

Die Erleichterung bei allen ist förmlich greifbar und Tinulin ist angesichts der nach wie vor brenzligen Lage von Calendins Orkspur-Ablenkung sichtlich angetan. Sie beschliessen, sich zuerst nach Süden zu wenden und sich auf den Spuren zu halten, die Hackfraz' Truppen gemacht haben, als sie zum Stützpunkt gekommen sind. Wenn sie an einen Fluss gelangen, wollen sie ihm bis zu seiner Mündung in den Anduin nahe Cair Andros folgen. Sie hoffen, dass die Wölfe Hackfraz zuerst zu dem nördlich gelegenen Hügel führen, wo sie am frühen Abend gelagert hatten. Von dort aus könnten sie die Spuren auch in Richtung Cair Andros führen. In diesem Fall wären die Feinde ein ganzes Stück nördlich der Gruppe unterwegs und hoffentlich keine direkte Gefahr. So schnell es geht, machen sie sich auf den Weg, wobei Bóin II. und Khufur Boronas auf der vorbereiteten Bahre tragen. Arrohir, Maira und Allon, die nicht wie die anderen mit der Gabe der Nachtsicht gesegnet sind, halten sich dicht an den Zwergen oder werden von Tinulin und Calendin durch die Dunkelheit geführt. Dabei überstreichen die Elben allfällige Duftmarken der Gruppe mit Fetzen von orkischen Umhängen, um die Tarnung weitestgehend aufrecht zu erhalten. Nach fast 4 Stunden Marsch, in denen sich die Zwerge kurzzeitig auch mit Arrohir und Allon beim Tragen von Boronas abgewechselt haben, haben sie etwa 10 Kilometer zwischen sich und den Stützpunkt gebracht. Sie suchen etwas abseits der Spur einen Stechpalmenhain, in dem sie sich völlig erschöpft niederlassen. Auch Tinulin ist von der Anstrengung durch den Gesang, der ihm die volle Konzentration abverlangt hat, gezeichnet und er bittet Calendin, alleine Wache zu halten, während sich die anderen ausruhen. Maira will sich nochmals Boronas' Verletzungen ansehen, schläft dabei aber völlig übermüdet auf seiner Brust ein.

Nach drei Stunden erwacht Tinulin erfrischt und löst Calendin mit der Wache ab. Am Morgen geht es Fürst Boronas bereits wesentlich besser und Maira behandelt ihn noch einmal unter Zuhilfenahme einiger Kräuter aus Tinulins Beutel. Bis zum Mittag laufen sie weiter nach Süden und machen dann eine kurze Rast. Fürst Boronas' Zustand hat sich soweit gebessert, dass er darauf besteht, am Nachmittag auf eigenen Beinen zu laufen. Zur Sicherheit nehmen sie die Bahre aber weiter mit, doch der Fürst hält bis zum Abend durch. Sie erreichen den Fluss und folgen ihm in Richtung Südwesten, bis sie am Abend zu einem Übergang gelangen, der den Elben nur allzugut in Erinnerung geblieben ist: hier hatten sie im Jahr zuvor zum ersten Mal gegen Hackfraz' Schergen gekämpft. Sie erkennen, dass die Trolle, Wölfe und Orks den Fluss an dieser Stelle von Süden her kommend überquert haben müssen und verlassen nun diese Spur, dem nördlichen Flussufer weiter talwärts folgend. Schon bald beginnen sich Boronas' Verletzungen doch wieder so stark bemerkbar zu machen, dass sie sich einen guten Lagerplatz suchen, während Calendin sein ganzes Geschick als elbischer Waldläufer aufbietet, um ihre Spuren zu verschleiern. Als sie an einer versteckten Stelle am Fluss ihr Lager errichtet haben, überreicht Allon seinem Fürsten sein Langschwert und von Khufur erhält er dessen Schild. Bóin II. überlässt Boronas zudem seinen Kurzbogen und Maira drückt Allon ihr Kurzschwert in die Hand.

// Metagefasel, vorwärts Marsch: Die letzte Session hat mich mal wieder an die gute alte Zeit (tm) erinnert: fast 13 Stunden Spiel am Stück und alle mit hoher Konzentration dabei :)
Ob und wie die Gruppe Boronas befreit, darüber hatte ich mir im Vorfeld der Session noch keine genauen Gedanken gemacht. Insbesondere hatte ich den von Tinulin eingesetzten Schlafgesang überhaupt nicht auf der Rechnung gehabt - ein schöner Einfall des Spielers, zumal komplett friedlich. Die Vorstellung, wie der Noldo da unbewaffnet und singend unter seine Feinde tritt, die aufgrund des Gesang wegdösen, hatte auch was Episches und erinnerte mich an irgendeine Befreiungstat eines grossen Elben aus dem 1. Zeitalter. Während der Session haben wir ein paar Vergleiche zu Luthiens Gesang bei ihrem Gang durch Angband gezogen...
Der selbstentworfene und nur für absolute Ausnahmesituationen gedachte Schlafgesang (wir nennen sowas einen "Ultima Ratio-Spruch", der dem Charakter alles abverlangt, ihn aber auch zu Höherem befähigt) ist aufgrund von Tinulins hoher Stufe extrem wirksam und kaum zu widerstehen, wodurch die Sache eigentlich ziemlich sicher für die Gruppe blieb. Trotzdem herrschte eine riesige Anspannung aller, denn es ist so ein Alles oder Nichts-Ding - entweder alle pennen oder einer bleibt wach und weckt alle, während der Elb unbewaffnet in der Mitte steht. Dass nach dem erfolgreichen Einschläfern der Gegner dann auch noch Boronas' medizinische Probleme anstanden, war nicht einfach eine Draufgabe nach dem Motto "wartet nur, ich kann auch anders", sondern ich hatte schon vor der Session für mich festgelegt, dass Boronas im Kampf verletzt wurde und daher eine Flucht mit ihm erschwert sein würde. Aber auch das haben sie gut gelöst  :)

torben:
Weihnachtszeit ist Spielzeit und so geht's hier auch mal wieder weiter.

Wie hiess das in der deutschen Übersetzung des Hobbits: Raus aus der Bratpfanne, rein ins Feuer  :)

Session 13:
18.-21.7.2781 3Z
Ithilien - Cair Andros

Vor der Nachtruhe geht Arrohir noch zu Fürst Boronas und bietet ihm sein Langschwert mit der speziell geschliffenen Klinge an und meint, sofern es wirklich aus Numenor stammen sollte, hätte der Fürst sicher eine direktere Verbindung dazu als er. Boronas besieht sich das Schwert und sagt dann, dass es Arrohir gehöre und es an ihm sei, es zu führen, zumal sicher niemand ein besseres Recht daran habe. In jedem Fall sei Arrohir aber damit zur Zeit ohnehin schneller und effizienter als er in seinem angeschlagenen Zustand.
Unter den wachsamen Augen der Elben verbringt die Gruppe eine ruhige Nacht.

Als Maira am nächsten Morgen Boronas' Bein- und Hüftbruch untersucht, muss der Fürst sich und den anderen eingestehen, sich beim Marsch des Vortages übernommen zu haben. Maira erklärt Tinulin, dass Boronas unmöglich weitermarschieren kann, da ansonsten die zertrümmerten Knochen wenn überhaupt nur schief und ineinander verschoben verwachsen könnten und zudem innere Blutungen drohen. Notgedrungen tragen sie daher Boronas wieder mit der Bahre. Einsetzender Regen verlangsamt sie zusätzlich und nach einer Weile beschliessen sie, dass Tinulin alleine quer durch den Wald nach Westen aufbrechen soll, um Kommandant Dirfins Einheiten rechtzeitig vor Hackfraz' Truppen zu warnen, welche sie weiter nördlich ebenfalls auf dem Weg nach Westen vermuten. Da der Stützpunkt zerstört und Fürst Boronas gerettet ist, gibt es keinen Grund mehr für Dirfin, seine Leute einer Schlacht gegen einen zahlenmässig sicher überlegenen Gegner auszusetzen. Auch wenn Calendin, Bóin II. und Maira von dieser Aufteilung der Gruppe nicht begeistert sind, sehen sie doch deren Notwendigkeit, und nachdem Tinulin aufgebrochen ist, ziehen sie weiter den Fluss entlang Richtung Südwesten. Sie planen, Tinulin bei der Mündung des Waldflusses in den Anduin wiederzusehen. Abwechselnd tragen die Zwerge sowie Arrohir und Allon Fürst Boronas bis zum Abend. Aufgrund dieser Behinderung kommen sie weit langsamer voran als urspünglich erhofft. Schliesslich erreichen sie das untere Ende eines Felsvorsprungs, unter dem sich jedoch bereits eine Bärin mit ihren zwei Jungen für eine Nacht im Trockenen eingerichtet hat. Auf Calendins Geheiss hin machen sich alle gross und gehen ihr ruhig und langsam aber entschlossen so entgegen, dass sich die Bärin nach anfänglichem Graulen mit ihren Jungen verzieht.
[Die Bärin hat sich auf die Hinterbeine gestellt. Spieler von Tinulin: "Das ist sicher eine Späherin." - Spieler von Calendin: "Also eine Schbärin."]
Erschöpft richten sie ein Lager ein und während Maira sich weiter um Boronas' Verletzungen kümmert, hält Calendin Wache.

Als der Morgen des 20. Juli 2781 3Z graut, macht sich die Gruppe, Boronas noch immer tragend, wieder auf den Weg dem Fluss weiter abwärts folgend. Die Wolkendecke ist in der Nacht aufgerissen und als die ersten Sonnenstrahlen über die Kämme des in ihrem Rücken liegenden Schattengebirges kriechen, sind sie schon eine Weile unterwegs gewesen. Da entdeckt Calendin plötzlich nur wenige hundert Meter voraus mehrere Orks, Wölfe und Warge, die ihnen auf dem Flusspfad entgegenkommen. Er kann sich das nicht recht erklären, erkennt aber sofort die grosse Gefahr, in der sie sich befinden. An dieser Stelle lässt sich der Fluss, wenn überhaupt, nur mit Seilen überqueren und sie haben nicht die Zeit für solch gefährliche Manöver, zumal Khufur nur schon der Anblick des Wassers den Schweiss auf die Stirn treibt. In ihrer Not schlagen sie sich zu ihrer rechten in den Wald und verbergen sich hinter einem Stechpalmenbusch. Calendin, Allon, Boronas und Maira legen Pfeile auf die Sehnen ihrer Bögen, Bóin II. zieht eine kleine Wurfaxt und Arrohir sein Schwert. Ein Teil der gegnerischen Truppe, die aus sechs Orks, fünf Wargen und sechs Wölfen besteht, nähert sich auf dem Pfad, während einige durch den Wald streifen und dabei direkt auf die Gruppe zuhalten, ohne diese bis jetzt bemerkt zu haben. Zwei der Orks reiten auf Wargen etwas voraus und als sie die Stelle erreichen, an der die Gruppe den Pfad verlassen hat, steigt einem Warg der Geruch der frischen Fährte in die Nase, worauf er ein tiefes Knurren von sich gibt. Als sein Reiter gerade die Hand heben und die anderen informieren will, lässt Calendin seinen Pfeil von der Sehne und verwundet damit einen der hinteren, durch den Wald streunenden Warge. Der Fährtenleser scheint von seiner Entdeckung so absorbiert zu sein, dass er gar nicht mitbekommt, wie die Wölfe im Wald in Richtung der Gruppe losstürmen und auch nicht, dass inzwischen sein Reittier ins Visier von Calendin geraten ist. Auch die anderen lassen nun ihre Pfeile fliegen, ausser Mairas vermag aber keiner Schaden zu stiften. Calendins Geschoss hingegen trifft den Warg in den Kopf und tötet ihn auf der Stelle, wobei der Fährtenleser unsanft abgeworfen wird. Der zweite Wargreiter ergreift die Flucht und während die Gruppe rasch von den Feinden eingekreist wird, gelingt es ihm, sich unbehelligt flussabwärts abzusetzen. Bóins II. Wurfaxt bringt einen weiteren Warg zur Strecke, als dieser dem Zwerg zu nahe kommt. Danach bricht der Nahkampf der Gefährten gegen die Wölfe und Warge los. Die Orks nähern sich dagegen nur langsam und beschiessen dabei Bóin II. und Boronas mit Pfeil und Bogen. Allon wird von einem Wolf ins Gesicht gebissen, als er gerade vom Bogen auf sein Schwert wechselt. Benommen und aus dem Ohr blutend wird er auch noch in den Oberarm gebissen, bevor er etwas zurücktaumelt und hinter den anderen Schutz sucht, die sich in einem Kreis um ihn und Maira stellen. Den Gegnern gelingt es trotz Überzahl kaum, die Verteidigung der Gefährten zu durchdringen und nur ein Orkpfeil findet schliesslich sein Ziel in Boronas' Oberarm. Nach und nach können sie die Feinde dezimieren, doch Calendin vernimmt schon bald aus der Entfernung den schrägen Klang eines Orkhorns, was ihn zusätzlich beunruhigt. Als sich Bóin II. und Boronas eine Seite freigeschlagen haben, machen sie einen Ausfall und reiben die orkischen Bogenschützen auf. Dabei verzieht Boronas aber plötzlich das Gesicht vor Schmerz und muss sich auf sein Schwert abstützen, um nicht zu stürzen.
[Boronas würfelt bei seinem Angriff eine UM 03 (unmodifizierte 03) und damit einen Waffenpatzer. Patzer 88: "Hoffentlich lernst Du noch, dass Tanzen im Kampf nicht angebracht ist. Zwei Runden benommen aufgrund Deiner mangelhaften Fähigkeiten."... da hat sich der Bruch wieder sehr bemerkbar gemacht.]
Wenig später sind alle Gegner erschlagen und Maira kümmert sich um die Blutungen, die Arrohir, Boronas und Allon davongetragen haben. Calendin sammelt unterdessen schnell seine elbischen Pfeile ein und jagt einigen Orks orkische Pfeile ins Fleisch, um nachfolgenden Feinden ein kleines Rätsel aufzugeben. Da sich der Fluss an dieser Stelle nur unter grossem Risiko überqueren liesse, laufen sie den Fürsten tragend so schnell wie möglich flussaufwärts, bis sie nach etwa 800 Metern eine gut passierbare Stelle finden. Die Angst, schon gleich von Hackfraz eingeholt zu werden, lässt Arrohir und auch Maira straucheln und sie landen beide bis zu den Knien im Wasser, bevor sie die andere Seite erreichen. Khufur ergeht er noch schlimmer und als er einen Stein verfehlt, fällt er der Länge nach ins Wasser. Immerhin findet er schnell halt und kann sich schliesslich tief beschämt und völlig durchnässt auf der anderen Seite aus dem Wasser ziehen. Auch wenn Bóin II. das Wort "Flucht" nicht in den Mund nehmen und lieber von einem "geordneten Rückzug" spricht, sagt Calendin zu Arrohir auf dessen Frage, ob sie nun den Rest des Tages in nasser Kleidung und mit nassen Schuhen weiterlaufen müssten, dass das zu einer Flucht dazugehöre. Sie wenden sich nach Südosten und verschwinden im dichten Wald, während Calendin seine ganzen waldläuferischen Fähigkeiten aufbietet, um ihre Fährte zu verbergen. Sie hoffen, dass Hackfraz und seine Truppe flussaufwärts an ihnen vorbeigehen und sie den Fluss weiter westlich hinter ihren Verfolgern wieder überqueren können. Als sie nach einer Weile wieder an den Fluss gelangen, bemerkt als erster Calendin mit seinen feinen elbischen Sinnen, dass eine Veränderung im Wald eingetreten ist. Der Himmel hat sich zugezogen und eine schwarze Kälte scheint die helle Sommerluft zu ersticken. Nach und nach werden auch die Menschen von einem Gefühl tiefer Zweifel und Angst erfasst, bis schliesslich auch die Zwerge die Veränderung bemerken. Calendin wendet den Kopf nach Osten und meint, in den ungewöhnlich tiefen Schatten des Waldes für einen kurzen Moment das Profil eines in schwarz gekleideten Reiters auf einem schwarzen Pferd zu sehen. Bevor er jedoch genauer hinsehen kann, ist die Erscheinung bereits wieder verschwunden. Rasch weist er die anderen an, den Fluss ohne weitere Verzögerungen zu überqueren. Sie befinden sich gerade am oberen Ende einer Schwelle und das Wasser muss hier eine Art natürlichen Damm aus Fels überwinden, auf dem man leicht auf die andere Seite gelangen kann. Khufur fasst sich ein Herz und überquert diesmal ohne Probleme als erster das Wasser. Die einzige Stelle, an der ein Einschnitt übersprungen werden muss, wird Fürst Boronas und Allon zum Verhängnis und sie landen der Länge nach im Wasser. Mit der Hilfe von Arrohir kommen sie schnell wieder auf die Beine und als alle das nordwestliche Ufer erreicht haben, fällt die Dunkelheit, die auf der anderen Seite noch auf ihnen lastete, von ihnen ab. Kaum haben sie die Böschung erklommen und auf der Suche nach dem Flusspfad ein paar Schritte in den Wald gemacht, bemerkt Calendin vier Männer, die durch den Wald streifen. Auf sichere Entfernung spricht er sie an und zur allgemeinen Erleichterung zeigt sich, dass es Waldläufer aus Dirfins Truppe sind. Sie sind sehr erfreut darüber, Fürst Boronas lebend anzutreffen und informieren die Gefährten darüber, was sich bei ihnen zugetragen hat:

"Kommandant Dirfin ist gesten noch vor Sonnenaufgang mit etwa 60 Mann von Cair Andros aufgebrochen, nachdem ihn der Waldläufer Nirnas über den Angriff auf Boronas' Stützpunkt informiert hatte. Wir sind dem nördlichen Weg, der gut 10 Kilometer vom Fluss entfernt verläuft, gefolgt und haben kurz vor Erreichen des ersten Lagerplatzes Anzeichen von Orks und Wölfen gefunden, die sich nur kurz zuvor auf demselben Weg aber in der Gegenrichtung auf uns zu bewegt haben müssen. Dann sind sie aber plötzlich nach Süden abgebogen. Wegen der einbrechenden Dunkelheit hat der Kommandant befohlen, ein Lager zu errichten. Heute Morgen sind wir dann in aller Frühe den gegnerischen Spuren weiter nach Süden gefolgt und sind dabei auf ein verlassenes Nachtlager gestossen. Als wir noch weiter südlich schliesslich zum Fluss kamen, konnten wir Spuren finden, die in alle möglichen Richtungen führten. Fluss auf- und abwärts aber auch auf der anderen Seite waren sie zu finden. Flussabwärts und auf der anderen Seite endeten die Spuren jedoch bald, während die meisten Spuren flussaufwärts führten. Daher beschloss Kommandant Dirfin, mit einem Grossteil seiner Männer die Verfolgung aufzunehmen. Uns hat er flussabwärts geschickt, damit wir den Weg bis zur Anduinmündung überprüfen und dann beim Fluss auf die anderen warten."

Fürst Boronas erteilt zwei Männern den Auftrag, so schnell wie möglich zu Dirfin zu gehen und ihn zurückzurufen, da es nichts gibt, für das sich zur Zeit ein Kampf gegen einen so starken Gegner lohnen würde. Gemeinsam mit den beiden verbleibenden Waldläufern wandern die Gefährten den Rest des Tages flussabwärts auf dem Pfad und wechseln sich dabei mit dem Tragen der Bahre ab. Spät abends werden sie von Kommandant Dirfin und seinen Männern eingeholt, die sich nach der Information über Fürst Boronas' Rettung sofort auf den Rückweg gemacht haben. Der Fürst ordnet an, dass die Nacht durchmarschiert werden soll, damit sie so schnell wie möglich nach Cair Andros gelangen. Da nun immer genügend Männer vorhanden sind, um die Bahre zu tragen, kommen sie zügig voran und erreichen am frühen Morgen die Gegend um die Mündung des Waldflusses in den Anduin. Zur grossen Überraschung und noch grösseren Freude der Gefährten kommt ihnen plötzlich Tinulin auf dem Pfad entgegen. Maira stürzt auf ihn zu und schliesst ihn fest in die Arme, während auch Calendin, Bóin II., Arrohir und Khufur dazukommen. Sie hatten sich alle grosse Sorgen über Tinulins Verbleib gemacht, nachdem an den Tagen zuvor keiner von Dirfins Männern den Noldo zu Gesicht bekommen hatte. Während sie zum Anduinufer wandern, erzählt Tinulin den anderen, was er erlebt hat:

Nach der Trennung von der Gruppe war er fast den ganzen Tag quer durch den Wald nach Westen gelaufen, stets nach feindlichen Kräften Ausschau haltend und hoffend, dass er Dirfin findet, bevor es der Feind tut. Dann sei es aber doch geschehen, dass er dem unteren Ende einer unübersichtlichen Bruchkante zu nahe gekommen sei. Plötzlich sei an deren oberen Ende ein Wargreiter aufgetaucht und der Warg habe einen direkten Blick mit ihm gewechselt. Sofort habe sich Tinulin hinter einen Busch zurückgezogen, doch der Ork sei von seinem Warg abgesessen und habe ihn vorausgeschickt, da er offenbar nicht genau mitbekommen hatte, was dem Tier ins Auge gesprungen war. Der Warg habe sich vorsichtig und knurrend hinter Tinulins Gebüsch gepirscht, woraufhin der Noldo ihn mit seinem Schwert angegriffen habe. Entgegen seiner Hoffnung habe er ihn mit seinem Schlag aber nicht erledigen, sondern nur leicht verwunden können. Als der Warg zurückgewichen sei und laut aufgeheult habe, habe Tinulin die Flucht ergriffen und sich so schnell wie möglich nach Süden zurückgezogen, da er noch weitere Wölfe nördlich seiner Position bemerkt hatte und ein Durchkommen dort für unmöglich erachtete. Es sei ihm keine andere Möglichkeit geblieben, als bis zum Waldfluss zu laufen. Nicht wissend, ob die Gruppe diese Stelle bereits passiert hatte, habe er den Fluss überquert und auf der anderen Seite so gut wie möglich seine Fährte verborgen. Er sei weiter nach Süden geschlichen und habe in der Nacht eine Stunde Rast eingelegt. Am Morgen habe er festgestellt, dass er seine Verfolger abgeschüttelt haben musste. Tinulin habe sich Vorwürfe gemacht, da er die Feinde in die Nähe der Gruppe geführt habe, aber es sei schlicht nicht anders möglich gewesen. Er sei in nordwestlicher Richtung zurück zum Fluss geschlichen, habe dort aber weder Freund noch Feind entdecken können. In der Hoffnung, dass die Gefährten inzwischen vielleicht schon weiter flussabwärts gelangt sein könnten, sei er zur Mündung des Flusses in den Anduin gegangen und habe sich dort auf die Lauer gelegt.
[Beim Ausspielen von Tinulins Erlebnissen beobachtet er das Waldgebiet auf der Nordseite des Waldflusses. Patzer UM 01 + 96 + 80 = -175 (plus sein Wahrnehmungsbonus, aber das bleibt negativ)... er vermutet mindestens einen Olog, der sich zwischen den Bäumen verschanzt hat. Erst eine vorsichtige Schleichaktion bringt Gewissheit darüber, dass er sich getäuscht hat.]
Als er aber auch dort niemanden vorgefunden habe, sei er dem Flusspfad aufwärts gefolgt, bis er nun die Gruppe endlich angetroffen habe.

Anschliessend informieren Calendin und Bóin II. Tinulin über die Geschicke der Gruppe. Als sie weitergehen, flüstert Calendin dem Noldo zu, dass er die Anwesenheit eines schwarzen Wesens im Wald gespürt und es vermutlich sogar kurz gesehen habe. Tinulin möchte unbedingt mehr über dieses Ereignis erfahren und indem er Calendin eine Hand an die Stirne hält, nimmt der Noldo Kontakt zu Calendins Gedanken und Eindrücken aus der Zeit auf, kurz bevor dieser den Fluss zum letzten Mal überquert hatte. Als er in den tiefen Schatten der Bäume für einen kurzen Augenblick die Umrisse einer schwarzen Gestalt auf einem schwarzen Pferd zu sehen glaubt, durchfährt ein eiskalter Schmerz seinen Oberschenkel. Im Jahr 2754 3Z war er in den Hügelgräberhöhen von einem Grabunhold mit einer schwarzen Klinge an dieser Stelle getroffen worden. Erschrocken und überrascht bricht Tinulin die geistige Verbindung zu Calendin ab.

Gegen Mittag erreichen sie das Ufer des Anduins und Dirfins Männer werden nach und nach mit zwei Fährbooten auf die Insel Cair Andros übergesetzt. Khufur besteigt als einziger der Gruppe zusammen mit Fürst Boronas die erste Fähre (um einen "Brückenkopf" zu bilden) und ist heilfroh, als er wieder festen Boden unter den Füssen hat. Tinulin, Calendin, Bóin II., Arrohir und Maira verlassen wie auch Kommandant Dirfin als letzte Ithilien. Auf der Insel angekommen verharren die Elben noch eine Weile am Ufer, während Maira zur Garnison aufbricht, um nach den Pferden Niestha und Windraes zu sehen. Tinulin hingegen will nochmals den geistigen Kontakt mit der schwarzen Macht aus dem Wald suchen. Er begibt sich eine tiefe Trance bis er schliesslich eine Vision hat: Vor seinem geistigen Auge erscheinen die grasbewachsenen, taugetränkten Hügel von Tyrn Gorthad, den Hügelgräberhöhen, südöstlich von Bree. Durch immer dichter werdenden Nebel bewegt er sich auf den steinernen Eingang eines grossen Hügelgrabes zu, das in einem Talkessel liegt. Unnatürliche Schwärze umfängt den Noldo, als er die Grabesschwelle überschreitet und schon bald danach wird er zweier rötlicher Augen gewahr, die wie glühende Kohlen die Dunkelheit durchschneiden. Er sieht sich im Kampf mit dem Grabunhold und abermals durchfährt ihn der eisige Stich, als die schwarze Klinge in seinen Oberschenkel und bis auf den Knochen fährt. Im nächsten Moment scheint die Szene in sich zusammenzufallen und es bleibt nur Schwärze. Doch damit ist die Vision noch nicht zu Ende...

// Ich glaube, die Spieler hatten noch nicht wirklich damit gerechnet, bereits jetzt mit einem "schwarzen Wesen" (wie wir so ziemliche alle Variationen von einigermassen gefährlichen Untoten nennen, seien es Grabunholde, oder andere Diener der Nazgul) in Kontakt zu treten.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Die Darstellung als schwarzer Reiter auf einem schwarzen Pferd ist zwar ziemlich stereotyp und abgelutscht, mir fiel allerdings nicht viel anderes ein und zudem wissen sie bis jetzt ja noch nicht, um wen es sich da handelt. Es ist jedenfalls keiner der Nazgul.
Edith meint: Jaja, da habe ich beim Aufschrieb zuerst Khufur - wohl mittlerweile aus Gewohnheit - den Sturz von Boronas ins Wasser zugeschrieben, dabei war der Zwerg bei der zweiten Flussüberquerung für einmal ausgezeichnet unterwegs. Nun stimmen die Ereignisse wieder  :)

torben:
Mal eine kurze Zwischenfrage an die Leserinnen und Leser hier:
Werden die Zusammenhänge der Geschichte und die Verbindungen der Leute untereinander verständlich?
Und liest sich das hier einigermassen, kommt es rüber (auch die Stimmung), macht's Spass?

Es werden halt immer wieder Personen oder Begebenheiten angesprochen, die in früheren Kampagnen teils mit Tinulin und Bóin II., teils aber auch noch früher mit ihren Vorgängern gespielt wurden (wir sind da seit 1999 dran). Wir haben die Ereignisse, auf die jeweils Bezug genommen wird, einigermassen im Kopf, aber für die Lesenden hier muss es halt irgendwie kurz erklärt werden.

Und wie gesagt, Fragen (regel- wie spieltechnisch) und Anmerkungen sind jederzeit willkommen  :)

Grüsse,
torben

torben:
... keine Antworten oder Kommentare bis jetzt, aber weiterhin Leute, die hier mitzulesen scheinen.
Dann nehme ich das als "weitermachen, passt scho"  :D ... fühlt Euch dennoch frei zu schreiben, wenn Fragen, Anmerkungen oder Anregungen bestehen. Nun denn, wo waren wir?

Ah ja: "Der Feind lauert im Osten. Um ihn zu besiegen, könnten wir nach Norden müssen..." Oder so, frei nach Tinulin.  ;D

Session 14: Teil 1
21.7.-3.9.2781 3Z
Cair Andros - Minas Tirith - Umgebung von Dol Amroth // Firienwald

In einer Vision hat sich vor Tinulins geistigem Auge gerade die Erinnerung an einen Kampf gegen einen Grabunhold abgespielt sowie seine Verwundung durch ihn. Während noch eisige Kälte an der Stelle brennt, wo die schwarze Klinge des Grabunholds vor vielen Jahren in seinen Oberschenkel und bis auf den Knochen gefahren war, beginnt die Szene in schon sich zusammenzufallen und es bleibt nur Schwärze. Doch damit ist die Vision noch nicht zu Ende:

Aus derselben Schwärze taucht nach und nach das ungewöhnlich und geisterhaft beleuchtete Profil einer nach rechts blickenden, grausligen Totenfratze mit dünnem, weissen Haar auf. Seine Augenhöhle leuchtet hell und sein aufgerissener Mund zeigt spitze Zähne, die nach neun Sternen zu gieren scheinen. Die Sterne selbst sind schwarz und nur aufgrund eines schwachen Hintergrundleuchtens gleich einer unheimlichen Aura von der Umgebungsschwärze zu unterscheiden. Sie sind in drei Reihen von links nach rechts angeordnet, zuerst fünf, dann drei und schliesslich einer, der aber schon nach kurzer Zeit nicht mehr auszumachen ist, da seine "Aura" verblasst. Nach einer Weile verblasst auch der Rest dieses verstöhrenden Bildes und der Noldo sieht wieder das Ufer des Anduins vor sich.

Nur Calendin ist bei Tinulin geblieben, während Bóin II. und Khufur sich auf die Suche an einem anständigen Bier gemacht und Arrohir und Maira sich zu ihren Pferden Windraes und Niestha begeben haben. Der Noldo erzählt seinem Freund, was er in der Vision gesehen hat und ist einigermassen erstaunt darüber, denn es will ihm scheinen, als sei ein alter Feind aus dem nördlichen Königreich Arnor nach Ithilien gekommen. Das hätte er für nicht so leicht zu bewerkstelligen gehalten, glaubte er doch bisher, dass die Schatten der Hügelgräberhöhen eher ortsgebunden seien. Auch aus dem zweiten Bild wird er noch nicht recht schlau.

Es ist Abend geworden als auch die Elben endlich bei der Garnison eintreffen. Schon früh ziehen sich die erschöpften Gefährten auf ihr Zimmer zurück und sogar die Elben gönnen sich einige Stunden Schlaf.

Am nächsten Morgen möchte Tinulin seine Vision mit Bóin II., Calendin und Fürst Boronas besprechen. Als er mit den beiden anderen zum Fürsten vorgelassen wird, treffen sie dort auf Maira, die bereits wieder dabei ist, Boronas' Verletzungen zu behandeln. Ein Tag Bettruhe sollte nun ausreichen, um ihn wieder ganz herzustellen. Maira ist zunächst ein bisschen irritiert, als der Noldo sagt, er und die anderen hätten eine Besprechung mit dem Fürsten und sie solle doch inzwischen bei ihrem Pferd vorbeischauen.
Als Maira gegangen ist, eröffnet Tinulin dem Fürsten und Bóin II., was er in der Vision gesehen hat. Dabei berichtet er auch, wie sich im Jahr 2755 3Z, also vor 26 Jahren, der Kampf mit dem Grabunhold aus den Hügelgräberhöhen abgespielt hat. Tinulin hatte dabei eine Oberschenkelverwundung durch eine schwarze Klinge davongetragen. Bóin II. und Arrohirs Vater Caedmon hingegen hatte der Schatten die Seele entrissen und es stand lange Zeit auf Messers Schneide, ob sie den Weg zu den Lebenden zurückfinden würden. Den Kräften von Tinulins Grossvater Tarindon und seinen Heilkundigen war es schliesslich zu verdanken gewesen, dass sie alle noch freien Willens unter der Sonne wandeln. Der Noldo vermutet, dass dieser Grabunhold aus irgendeinem Grund nach Ithilien gekommen und hier mehr aus Zufall auf ihn und Bóin II. getroffen sein könnte. Fürst Boronas erinnert die Vision von der Totenfratze und den schwarzen Sternen an die Prägung auf dem Goldstück, das die Gefährten einem Orktrupp abgenommen hatten und welches das Zeichen von Minas Morgul zeigt. Beim Betrachten der Goldmünze kann Tinulin die Übereinstimmung der Totenfratzen bestätigen. Die Bedeutung der schwarzen Sterne, welche den Unterschied zum Banner von Minas Morgul bilden, welches einen zunehmenden Mond zeigt, bleibt allerdings zunächst unklar. Fürst Boronas fasst auf Nachfrage von Calendin nochmals zusammen, was sich zur Zeit um die Eroberung von Minas Ithilien zugetragen hatte:

"Im Jahre 2000 3Z tauchte ein schwarzes Wesen - wie sich später herausstellte war es der Hexenkönig von Angmar, der oberste der Nazgûl - auf und griff mit den anderen Ringgeistern und seiner Streitmacht über den Pass von Cirith Ungol kommend Minas Ithil an, die Zitadelle des Mondes, die an den Hängen des Schattengebirges gelegene Schwesterstadt von Minas Anor, wie Minas Tirith zu jener Zeit noch hiess. Nach langer Belagerung eroberte er die Stadt im Jahre 2002 3Z, welche hernach Minas Morgul geheissen wurde, und einen von einer grässlichen Totenfratze entstellten Mond wählte er als sein Banner. Fortan war es eine Stadt der Geister und Schatten und keiner ging mehr dorthin bis auf einen, der aber nie wieder gesehen wurde."

Tinulin glaubt, dass das Schattenwesen, welches er in seiner Vision gesehen hatte, von Arnor nach Ithilien gekommen ist und dass damit eine Verbindung zwischen Arnor und Gondor besteht. Um diesen Schatten wirkungsvoll bekämpfen zu können, müssten sie mehr über seinen Urspung herausfinden und er denkt daher daran, mit dem Orden zu den Hügelgräberhöhen im ehemaligen nördliche Königreich Arnor zu gehen. Fürst Boronas möchte möglichst rasch seinen Bruder, den Truchsess Beregond, über alles informieren und er bittet neben Tinulin auch Calendin um seine Begleitung, da dieser das schwarze Wesen im Wald mit eigenen Augen gesehen habe. Wieder bei Arrohir und Maira beschliessen sie, alle gemeinsam nach Minas Tirith zu gehen. Tinulin stellt auch Arrohir, Khufur und Maira gegenüber in Aussicht, dass der Orden nach Norden zu den Hügelgräberhöhen aufbrechen könnte. Maira ist etwas überrascht, denn das hiesse, einem schwarzen Wesen, das sich in unmittelbarer Nähe zu Gondor aufhält, den Rücken zuzukehren, wobei es doch gut sein könnte, dass ein grosser Angriff kurz bevor steht. Tinulin sagt, wenn dem so sein sollte, was er aber nicht glaube, dann wären sie ohnehin nicht in der Lage, sich ihm wirkungsvoll in den Weg zu stellen, da der Orden hierfür einfach noch nicht stark genug sei.

Am 23. Juli 2781 3Z brechen die Gefährten sowie Fürst Boronas und drei Wachen nach Minas Tirith auf. Unterwegs erzählt Maira Tinulin, dass sie im Wald ein Gefühl überkommen habe, wie als sie im Langen Winter 2758/59 3Z im Turm von Zadan n'Bawâb von Morgam, der rechten Hand des Hexenkönigs und einem überaus mächtigen Schattenwesen, belagert wurden. Nie hätte sie geglaubt, jemals wieder so einem starken Gefühl der Verzweiflung ausgesetzt zu sein. Nach zweieinhalb Tagen erreichen sie die Hauptstadt Gondors und nach einer kurzen Erfrischung im Gasthaus "Zum Burghof" begeben sie sich zum obersten Ring, wo sie bereits von Truchsess Beregond und Fürst Boronas erwartet werden. Truchsess Beregond bedankt sich bei allen Gefährten persönlich für die Rettung seines Bruders Boronas und bei einer leichten Mahlzeit erzählen sie nochmals gemeinsam alles, was sich zugetragen hat. Tinulin zeigt dem Truchsess auch die Goldmünze mit dem Zeichen von Minas Morgul sowie die in der schwarzen Sprache verfasste Nachricht "Gothmog erwartet Dich.". Der Truchsess hört sich alles aufmerksam an und teilt der Gruppe dann mit, er wolle sich zunächst noch mit seinem Rat besprechen, bevor er darüber entscheide, wie weiter vorzugehen sei. Boronas rät ihm, die Streitkräfte bei Cair Andros und Osgiliath zu verstärken, zur Zeit aber auf weitere Patrouillen durch Ithilien zu verzichten.

Wieder zurück im Gasthaus und unter sich regt Bóin II. an, dass der Orden noch ein siebtes Mitglied gebrauchen könnte. Er hat jedoch keinen Schimmer, wo ein solches gefunden werden könnte. Den Rest des Nachmittags möchte Maira in den Häusern der Heilung verbringen, um mehr über einige von Tinulins Heilkräutern herauszufinden, in erster Linie aber um die Gedanken an schwarze Wesen für einen Moment beiseite schieben zu können. Tinulin darf sie begleiten, nachdem er ihr versprochen hat, kein Wort über diese Dinge zu verlieren. Sie haben eine ziemlich unbekümmerte Zeit, bis Maira dem Noldo auf dem Rückweg zum Gasthaus anvertraut, dass sie sich für nicht erfahren genug hält, um der Gruppe wirklich von Nutzen zu sein. So sei es ihr nicht mal gelungen, Boronas' Verletzungen soweit zu heilen, dass ein schneller Rückzug aus Ithtilien möglich gewesen sei. Tinulin weist darauf hin, dass zur Erfahrung gehöre, sich auch in neuen und unbekannten Situationen zurecht zu finden und das Beste aus ihnen zu machen. Das sei ihr ausgezeichnet gelungen und sie habe sich in grösster Not durch die Dunkelheit zu Boronas begeben und alles getan, um seinen Transport zu ermöglichen. Damit habe sie gezeigt, dass sie sich hoch professionell und konzentriert verhalte, wenn es darauf ankomme, und dabei Dinge vollbringe, die kein anderer könne. Schliesslich fügt er an, dass auch ihre langjährige Lehrmeisterin Fairin erst auf den Reisen mit der damaligen Gruppe zu der Heilerin herangewachsen sei, die sie jetzt ist.
Am Abend besprechen alle gemeinsam das weitere Vorgehen und Tinulin bittet seine Gefährten, Maira ehrlich zu sagen, wie wichtig sie sie für die Gruppe halten. Calendin streicht ihre Heilfähigkeiten als unersetzlich für die Gemeinschaft heraus, Khufur hält sie leicht errötend ohnehin für göttlich und Arrohir meint, sowieso auf seine Schwester angewiesen zu sein. Auch Bóin II. der Ansicht, dass sie ihre Sache sehr gut mache. Er wünscht sich allerdings, sie könnte ihre Ängste bisweilen noch besser verstecken. Die allgemeine Unterstützung und das Wohlwollen der anderen tun Maira gut. Die Entscheidung, ob sie dem "Heren Calotirnoron", dem Orden der Wächter des Lichts, wirklich voll angehören möchte, macht sie primär aber auch noch von Gesprächen mit ihrem Ehemann Ivradil und ihrer Lehrmeisterin Fairin abhängig.

// Metagefasel: Ich fand es interessant, dass Tinulins Spieler praktisch als erste Reaktion auf die Erinnerung an die Geschehnisse in den Hügelgräberhöhen darauf einschwenkte, dass die Gruppe dort nach Hinweisen über den Ursprung und allfälligen wunden Punkten dieses Schattenwesens suchen müsste. Der Grabunhold von damals (gespielt in der letzten Kampagne) hatte die Gruppe ganz schön auseinandergenommen. Ob und was diese Erinnerung mit der offenbar neuen/alten Bedrohung aus Ithilien zu tun hat, wird sich noch weisen. Die Gruppe will nun von sich aus nach Arnor gehen...
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)...und ich muss keinen weiteren äusseren Antrieb mehr einbauen, resp. es kann jetzt noch etwas "modifiziert" werden.  ;)
Spassig für mich war - und daran merke ich, wie sehr ich meine Spieler offenbar schon mit Rätseln in den Wahnsinn getrieben habe -, dass Tinulins Spieler während der ganzen Session immer wieder das Bild, von der Totenfratze und den schwarzen Sternen und auch einen Ausdruck meiner Version des Banners von Minas Morgul anschaute und nach versteckten Hinweisen darauf suchte... er glaubte, in der hell hervorgehobenen Oberkiefer/Nasenpartie einen Drachen und in der Unterkieferpartie einen König zu erkennen...  ~;D Er hat die beiden Bilder auch immer wieder übereinander gelegt und nach Auffälligkeiten gesucht  ;D Da half auch alles auf ihn einreden im Sinne von "Also Tinulin hat da ja jetzt nicht wirklich zwei Bilder vor sich liegen, die er übereinander halten könnte." und "Also das eine war ja nur so eine Vision." nichts  :)

Weiter geht's bei Teil 2

torben:
Session 14: Teil 2

Am nächsten Morgen begibt sich die Gruppe nochmals zu Truchsess Beregond und er teilt ihnen mit, dass er den Ratschlägen von Boronas bezüglich der Verstärkung von Cair Andros und Osgiliath folgen werde. Die zweite Vision von Tinulin mit der Totenfratze und den schwarzen Sternen weiss er auch nach der Konsultation seines Rates noch nicht zu deuten, allerdings hätten sie sich in der kurzen Zeit auch nicht vertieft damit auseinandersetzen können. Tinulin erzählt dem Truchsess von der vermuteten Verbindung zwischen Arnor und Gondor und eröffnet ihm, dass der Orden als nächstes plant, zu den Hügelgräbern von Tyrn Gorthad im Grenzgebiet der nördlichen Königreiche Cardolan und Artehdain zu gehen. Dort wollen sie versuchen, mehr über den Ursprung des in Ithilien angetroffenen schwarzen Wesens zu erfahren, um einen Weg zu seiner Bekämpfung zu finden. Beregond wünscht ihnen für diese Reise viel Erfolg und sagt, auch wenn er ihnen keinen Auftrag in der Sache erteilen könne, wäre er doch sehr daran interessiert zu erfahren, wenn sie bei ihren Forschungen auf Neues stossen sollten. Als sie sich zurückziehen, heisst Beregond Arrohir noch zu bleiben und unter vier Augen gibt er ihm einen Auftrag:

"Ich habe in der letzten Zeit viele Dinge über das untergegangene nördliche Königreich Arnor gehört und erfahren, insbesondere auch als es um die Verschwörung hier am Hofe ging. Es ist mir ein grosses Anliegen, die Macht und das Ansehen von Gondor wieder zu mehren und das Reich zu seinem alten Glanz zurückzuführen. Wenn die Herren Tinulin und Bóin II. erwägen, mit ihrem Orden ins alte Königreich Arnor zu gehen, so kann ich ihnen diesbezüglich keine Aufträge erteilen. Bei Euch, Arrohir, und Eurer Schwester ist dies jedoch anders, da ihr Bürger Gondors seid und zudem wie Eure ganze Familie meinem direkten Befehl untersteht. Da Eure Schwester sich noch nicht sicher ist, ob sie auch in Zukunft dem Orden angehören möchte, gebe ich den folgenden Auftrag nur an Euch: Wenn ihr ins untergegangene Königreich Arnor geht, versucht mehr über Arvedui, den letzten König von Arthedain, herauszufinden. Bringt alles, was ihr von ihm oder über ihn findet, hierher zu mir ins Reich nach Minas Tirith. Ich habe unter anderem von einer Truhe gehört, in welcher er seine Edikte aufbewahrt haben soll und sicher wird es noch viele andere Dinge geben, die verschollen sind. Findet sie und bringt sie zu mir, denn alle Güter des Königshofes von Arnor und seiner Nachfolgereiche gehören nach dem Erlöschen der nördlichen Königslinie rechtmässig Gondor. Ich bin mir nicht sicher, wie die Herren Tinulin und Bóin II. oder noch andere auf diesen Auftrag reagieren, weshalb ich mir Euer Stillschweigen ausbedinge. Zur Legitimation Eurer Sache empfangt dieses Schreiben, welches Euch das Recht verleiht, im Namen Gondors, des nach dem Erlöschen der nördlichen Königslinie rechtmässigen Erben, alles ins südliche Königsreich zurückzuführen, was einst dem Königshof von Arnor und seinen Nachfolgereichen gehörte."

Mit diesen Worten händigt Truchsess Beregond Arrohir besagtes Schreiben aus, welches mit dem Siegel der Truchsessen von Gondor versehen ist, die Stab und Herrschaft des Königs führen, bis er zurückkehrt.
Nachdem er das Schreiben entgegengenommen hat, sagt Arrohir dem Truchsess, dass es ihm ein grosses Anliegen sei, gegenüber seinen Ordensmitgliedern frei von Geheimnissen zu sein. Er bittet darum, sie zu einem Zeitpunkt, den er für den Richtigen hält, über den Auftrag zu informieren. Er vertraue den Ordensmitgliedern aufs Äusserste und die Verheimlichung eines solchen Auftrags ihnen gegenüber sei ohnehin nicht lange aufrecht zu erhalten. Beregond stimmt Arrohir zu und schenkt ihm das Vertrauen, den Zeitpunkt der Information der anderen Ordensmitglieder selbst zu wählen. Dann eröffnet Arrohir dem Truchsess, dass die Rüstung und das Schwert Farongyrth seines Ahnen Artemain, welche Teil der Insignien des Hauses Zadan n'Bawâb sind, wohl auch zu den von Beregond gesuchten Gegenständen gehören. Ursprünglich hätten sie Ondril, dem Herold von König Arvedui gehört. Ondril habe sie Artemain im Jahre 2580 3Z persönlich anvertraut und ihn zu seinem persönlichen Nachfolger als Herold des nördlichen Königreichs erklärt. Dem überraschten Beregond erklärt Arrohir, dass gemäss Artemains Überlieferung Arveduis Herold Ondril im Jahre 1974 3Z bei der Schlacht um Fornost Erain, den damaligen Königssitz, vom Hexenkönig gefangen genommen worden sei. Er habe ihn mit einem schwarzen Zauber belegt und, unsterblich geworden, jahrhundertelangen Qualen ausgesetzt. Erst im Jahre 2580 3Z sei er von Artemain und seinen Begleitern gefunden und von seinen Qualen erlöst worden. Dafür habe Ondril Artemain seine Waffe und Rüstung sowie seinen Titel vermacht, auch wenn das nördliche Königreich da schon lange untergegangen gewesen sei und der Titel somit nur noch symbolische Bedeutung gehabt habe. Truchsess Beregond ist von dieser Geschichte merklich beeindruckt und sagt, da Ondril seine Waffe und Rüstung Artemain persönlich vermacht habe, stehen sie seiner Familie rechtmässig zu und sollen weiterhin zu ihren Insignien zählen.

Kaum haben die Gefährten das Gasthaus "Zum Burghof" erreicht und sich auf ihr Zimmer zurückgezogen, erzählt Arrohir den anderen vom Auftrag, den Truchsess Beregond ihm gegeben hat und er zeigt ihnen das Anspruchsschreiben. Tinulin meint, das sei insofern kein Problem, als jedes Ordensmitglied nach wie vor dem Befehl seines jeweiligen Herrn unterstehe. Da der Gang nach Arnor durch den Auftrag zur Suche nach Arveduis Hinterlassenschaft nun noch mehr ins Zentrum rückt, beschliessen die Gefährten, sich für eine optimale Vorbereitung vorübergehend aufzuteilen. Maira möchte zunächst in Richtung Dol Amroth aufbrechen, um mit ihrem Ehemann Ivradil die Zukunft zu besprechen. Bóin II. ist nicht begeistert davon, dass sie diese Reise alleine in Angriff nehmen will, da er davon ausgeht, dass sich südlich von Minas Tirith noch manch ein Anhänger der Fürstenlinie von Pelargir befinden könnte, der Maira böse gesonnen ist. Sie ist einverstanden und freut sich sogar ein bisschen, als Tinulin ihr seine Begleitung anbietet. Arrohirs Begleitungsangebot lehnt sie hingegen ab und erinnert ihn daran, dass es auf dem heimischen Hof jetzt sicher jede Menge Arbeiten gebe, die er ihren Eltern abnehmen könnte. Auch die Zwerge wollen zum Ordenshaus beim Firienwald aufbrechen und Bóin II. will dort jede Minute nutzen, um Arrohir und Khufur einem harten Training zu unterziehen. Calendin beschliesst, sich ebenfalls in Richtung Dol Amroth aufzumachen. Er möchte Herrn Farathorn besuchen, einen entfernten Verwandten von Caedmon, der aus der Linie von Artemains Tochter Reann stammt. Diesem Familienzweig hatte Artemain noch zu seinen Lebzeiten sein altes Schwert Angroval vermacht, die Eisenschwinge. Das Schwert war elbischen Urspungs und wurde von ihnen Naurang, Feuereisen, genannt. Es besitzt eine besondere Tödlichkeit, wenn es gegen Trolle geführt wird und Calendin möchte versuchen, es von Farathorn für ihre Mission im Norden auszuleihen. Der Elb hatte Farathorn vor 25 Jahren im Jahre 2756 3Z in Begleitung von Caedmon, Tinulin, Bóin II. sowie der anderen Mitglieder der damaligen Gruppe aufgesucht, als sie ihn um Unterstützung bei der Suche nach Caedmons Vater Aradun ersucht hatten.

Am 27. Juli 2781 3Z brechen die verschiedenen Gruppen auf und 10 Tage später erreichen die Zwerge und Arrohir am 5. August 2781 3Z das Tal östlich des Firienwalds, wo der Bau des neuen Hofs von Caedmon und Evin sowie des Ordenshauses in vollem Gang ist. Nach einer herzlichen Begrüssung durch Evin sucht Bóin II. Caedmon auf, der auf einer Koppel Pfähle für einen Zaun einschlägt. Sie gehen zurück zum Hof, wo das Haupthaus sowie einige der Wirtschaftsgebäude bereits fertiggestellt sind. Dann inspizieren sie mit Unterstützung eines Fässchen Biers den Bau des Ordenshauses, welches zweieinhalb Kilometer auf dem Hügel östlich des Hofes gelegenen ist. Auch hier haben die Zimmerleute das Holzhaus schon fertiggestellt und andere Arbeiter treiben gerade einen Gang in den Fels, um den Keller des geplanten Turmes zu erstellen. Bóin II. nutzt die Abgeschiedenheit, um Caedmon von ihren Erlebnissen in Ithilien und insbesondere ihrer Begegnung mit einem neuen Schattenwesen zu erzählen. Als sie abends zum Hof zurückkehren, hat Arrohir seiner Mutter Evin nach und nach auch schon alles erzählt, was sie auf der anderen Seite des Anduins erlebt haben. Als Evin von dem schwarzen Wesen erfährt, wächst ihre Sorge um Maira, doch Arrohir kann sie beruhigen, indem er ihr sagt, dass seine Schwester mit Tinulin auf dem Weg zu Ivradil sei und es ihr gut gehe. Abends besprechen Caedmon, Evin, Bóin II., Arrohir und Khufur sowie Gwen und ihr Ehemann Horing die Geschehnisse in Ithilien. Vor dem Schlafengehen unterhalten sich Caedmon und Evin über die Frage, ob Arrohir die Insignien des Hauses Zadan n'Bawâb anvertrauen werden sollen, wenn dieser mit den anderen zu den Hügelgräberhöhen aufbricht. Sie hatten gehofft, dass das Haus Zadan n'Bawâb mit der Vernichtung des äusserst mächtigen Schattenwesens Morgam durch Caedmon, Evin und ihre Begleiter im Frühjahr des Jahres 2759 3Z aus dem Fokus der dunklen Mächte gerückt sei. Schon Artemain hatte sich im Jahr 2580 3Z mit Morgam angelegt und seinen Hass auf sich gezogen, als er ihn vor der Erlösung von Arveduis Herold Ondril aus Fornost vertrieben hatte. Caedmon und Evin befürchten, dass Arrohir die schwarzen Wesen erneut auf seine und die Spur seiner Familie führen könnte, wenn er die Insignien von Artemain, vor allem dessen Schwert Farongyrth, den Jäger der Toten, tragen sollte. Sie gelangen zum Schluss, dass sie erst weitere Informationen benötigen, bevor sie einen Entscheid in dieser Sache treffen können.
Schon am nächsten Tag nimmt Bóin II. mit Khufur und Arrohir das Kampftraining auf, das Arrohir nur unterbrechen kann, wenn seine Hilfe an anderer Stelle auf dem Hof unbedingt vonnöten ist.

Elf Tage nach ihrem Aufbruch von Minas Tirith erreichen Maira und Tinulin am 6. August 2781 3Z das nördlich der Stadt Linhir in den südlichen Ausläufern des Weissen Gebirges gelegene Gut von Ivradil, Mairas Ehemann. Es ist sehr warm und sie werden von Bediensteten auf eine grosse Terrasse geführt, wo sie kurze Zeit später von Ivradil empfangen werden. Als Maira ihrem Mann um den Hals fällt und ihn überschwenglich begrüsst, bemerkt Tinulin, wie gross ihre Anspannung gewesen sein muss. Nachdem Ivradil auch Tinulin mit freundlichen Worten willkommen geheissen und sich für die Begleitung von Maira bedankt hat, zieht sich der Noldo schon bald in den weitläufigen Garten zurück, damit das Ehepaar ungestört ist. Beim gemeinsamen Abendessen erkundigt sich Ivradil bei Maira und Tinulin in erster Linie nach ihrem Aufenthalt in Minas Tirith und versucht so gut wie möglich, die Thematik ihrer Erlebnisse in Ithilien nicht oder höchstens nur oberflächlich zu streifen.
Tinulin sagt Maira, es könne gut sein, dass sie erst im kommenden Frühjahr nach Norden aufbrechen werden und sie daher alle Zeit habe, eine gute Entscheidung für sich zu treffen. Der Noldo versucht in dieser Zeit so oft wie möglich, seinen Gastgebern aus dem Weg zu gehen, damit sie wirklich frei von seinem Einfluss miteinander sprechen können. Nach einigen Tagen teilt Maira Tinulin mit, dass sie beschlossen habe, den Rest des Sommers bei Ivradil zu verbringen, um dann zu sehen, wohin ihr Weg sie führe. Tinulin ist damit einverstanden und er verabschiedet sich von ihr und Ivradil, um Calendin aufzusuchen und mit ihm dann zum Firienwald zurückzukehren.

Einen Tag nach Tinulins Aufbruch vom Anwesen Ivradils erreicht Calendin am 11. August 2781 3Z das östlich von Dol Amroth gelegene Gut von Herrn Farathorn, dem Verwandten von Caedmon und Bewahrer des Schwertes Naurang. Herr Farathorn empfängt den Elben in einem Liegestuhl auf seiner Terrasse. Der betagte Mann ist hoch erfreut und sagt, er hätte nie zu hoffen gewagt, noch einmal einen Vertreter des unsterblichen Volks zu Gesicht zu bekommen. Nachdem Calendin kurz darüber berichtet hat, was er im Langen Winter 2758/59 3Z in Rohans Krieg gegen die Dunländer, Wagenfahrer und noch viel Schlimmeres erlebt hat, erkundigt er sich nach Farathorns Befinden. Dieser hebt die über seinen Beinen liegende Decke an und gibt den Blick auf einen verstümmelten rechten Unterschenkel frei. Er erzählt, dass er diese Verwundung im Kampf gegen die Corsaren davongetragen habe, als sie im Langen Winter 2758/59 3Z mit mehreren Flotten Gondor angegriffen hätten. Das sei aber nichts im Vergleich zum Verlust seines älteren Sohnes, der zu jener Zeit bei der Verteidigung von Dol Amroth gefallen sei. Calendin ist bestürzt und weiss zunächst nicht recht, wie er das Gespräch unter diesen Vorzeichen auf das Schwert Naurang bringen könnte. Als er sich schliesslich doch nach der Waffe erkundigt und anfügt, dass sie in Ithilien auf mehrere Trolle gestossen seien, gegen welche das Schwert besonders effizient sei, scheint Farathorn den Braten bereits zu riechen. Er gibt dem Elb zu verstehen, dass das Schwert seinen Platz in seinem Haus habe und nicht fortgegeben werde, wie auch Caedmons Familie ihre Erbstücke von Artemain nicht fortgebe. Dies zumal Farathorn noch einen jüngeren Sohn habe, der im Namen des Prinzen von Dol Amroth zur See fahre. Da sieht Calendin ein, dass er das Schwert nicht wird erhältlich machen können, und nachdem er sich höflich verabschiedet hat, macht er sich noch gleichentags auf seinem Pferd Gaul auf den Rückweg. Am nächsten Tag trifft er auf Tinulin und nachdem er den Noldo über den Besuch bei Farathorn informiert hat, reiten sie gemeinsam nach Minas Tirith. Als sie die Hauptstadt erreicht haben, statten sie Ivradils Bruder Imlos und dessen Frau Meril einen kurzen Höflichkeitsbesuch ab und reiten dann gleich weiter zum Firienwald.
Die Freude ist bei allen riesig, als die Elben am 3. September 2781 3Z beim Hof von Caedmon und Evin ankommen.

//Metagefasel: Hier kam dann also mit dem Auftrag für Arrohir die "Modifikation" betreffend den Gang in den Norden.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich weiss nicht, ob die Spieler bereits Lunte gerochen haben, dass es nun wirklich darum gehen könnte, Arveduis Weg überhaupt mal ausfindig zu machen, und dass sie das von ihrem eigentlichen Vorhaben, Infos über den Grabunhold zu sammeln, abbringen könnte.
Auch bin ich mir noch nicht so ganz sicher, ob Arrohirs Spieler (der ja gleichzeitig auch Tinulin spielt) schon das Dilemma erfasst hat, in welches er stürzen wird:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Natürlich ist die nördliche Königslinie noch nicht erloschen!  >;D Nur: Herr Elrond wird alles daran setzen, dass über den Fortbestand der nördlichen Königslinie nichts nach aussen dringt. Gleichzeitig wird er aber darauf bestehen, dass Barahirs Ring (oder sonstige Erbstücke von Arvedui, wenn sie solche denn erlangen sollten) nach Imladris in seine Verwahrung gegeben wird und nicht nach Gondor gelangt. Entweder Arrohir wird über die nördliche Königslinie aufgeklärt, verbunden mit dem Verbot, zu irgendjemandem darüber auch nur ein Wort zu verlieren. Dann kann er den Auftrag des Truchsessen nicht erfüllen und muss sich irgendeine Geschichte einfallen lassen, die nicht ganz ehrlich ist. Oder er wird nicht darüber aufgeklärt und weiss dann nicht, weshalb er den Ring nicht zum Truchsess bringen darf, obwohl der doch der rechtmässige Erbe/resp. Erbenverwalter sein soll.

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