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[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
torben:
Session 74: Teil 3
Am 17. Juli 2785 3Z überquerten Tinulin und Calendin zusammen mit Bóin II. und Khufur die Furten des Isen und ritten nach Dunland. Sie folgten einem Weg nach Norden und gelangten nach mehreren Tagen zu zwei Flüssen, welche sie dank vorhandener Brücken trockenen Fusses überqueren konnten. Nun befanden sie sich auf dem Weg, der zu Fürst Thrórs Hallen führte, die noch ein paar Tagesritte weiter östlich lagen.
Gegen Mittag des 23. September 2785 3Z erreichten die Gefährten die einen Tagesritt westlich von Dunelag gelegene Ortschaft Hyglaran und beschlossen, im Gasthaus "Zum Reh" einzukehren. Nachdem Bóin II. beim Wirt nebst Rehrücken, Kartoffeln und Brot auch Met und Bier sowie für die Elben Wasser bestellt hatte, erkundigte er sich, wo er Frau Mo antreffen könne. Der Wirt schien die schöne Dunländerin zu kennen und riet den Gefährten, von hier aus geradewegs nach Norden zu reiten, dann würden sie schon auf sie treffen. Die bestellten Leckereien stellten sich als leider ganz widerlich und nahezu ungeniessbar heraus, weshalb die Gefährten schon bald wieder aufbrechen wollten. Als sie gerade ihre Pferde bestiegen, ritt jedoch Frau Mo mit einigen ihrer Männer ins Dorf. Als sie die Zwerge erblickte, huschte ein Lächeln über ihr Gesicht, und sie grüsste sie, allen voran Khufur, freundlich. Bóin II. sagte, dass dies ein grosser Zufall sein müsse, da er und seine Begleiter gerade auf dem Weg zu ihr gewesen seien, worauf Mo nur erwiderte, dass es wirklich ein Zufall sei. Da Khufur bei Frau Mo den grössten Stein im Brett zu haben schien, flüsterte Bóin II. seinem Schüler zu, was er zu der schönen Dunländerin sagen solle. Khufur schien angesichts Frau Mos Liebreiz jedoch etwas überfordert, weshalb er schliesslich etwas plump mit der Frage herausplatzte: "Wollt Ihr uns begleiten?" Als sich Mo danach erkundigte, wen er denn mit "uns" meine, zeigte der junge Zwerg auf Bóin II. sowie seine beiden elbischen Begleiter, welche er ihr mit Namen vorstellte. Als sie fragte, wohin Mo die Gefährten begleiten solle, erwiderte Khufur etwas grobkörnig "in den Osten und sonst in die Welt". Ihre Frage, wie lange die Reise dauern solle, beantwortete Khufur mit "so lange es geht und es das Herz begehrt", worauf er anfügte, dass Frau Maira zwar keine Lust mehr am Reisen habe, ihr Bruder Arrohir sie vielleicht aber wieder begleiten werde. Als sich Mo nach Arrohir erkundigte, erwiderte Khufur nur, dass er ein menschlicher Begleiter der Gefährten sei. Bevor Mo genauer nachfragen konnte, sprang Calendin dem jungen Zwerg zur Seite und erkundigte sich nach dem Befinden von Lurg, Mos Bruder, den sie gemäss den Erzählungen der Zwerge geheilt hätte. Mo erwiderte darauf, dass es ihm besser gehe, als es manch einem anderen ergangen wäre, was zu einem grossen Teil Khufurs Verdienst sei. Als Calendin fragte, was nötig wäre, damit sie die Gefährten auf ihrer Reise begleiten würde, gab Mo zur Antwort, dass es genüge, wenn Khufur sie darum bitte, da sie tief in seiner Schuld stehe. Allerdings wolle sie mehr über die Dauer und das Ziel der Reise erfahren, weshalb die Gefährten auf Mos Empfehlung etwas Apfelwein bestellten und sich mit ihr an einen ruhigen Tisch im Garten des Gasthauses setzten. Dort begann Bóin II. davon zu erzählen, dass er schon sehr lange zusammen mit Tinulin und Calendin unterwegs sei. Seit einigen Jahren begleite sie auch sein Schüler Khufur, und gemeinsam würden sie Licht in die dunklen Ecken der Welt tragen, was jedoch nicht immer so schön sei, wie es sich anhöre. Früher seien sie zudem von Maira begleitet worden, die viele Wunden zu heilen hatte, denn es könne nicht geleugnet werden, dass die Gefährten das Böse anziehen würden. Bóin II. fuhr fort, dass er von Mos Heilkünsten, welche er bei ihrer Behandlung von Lurgs Verletzung miterleben konnte, fasziniert sei. Da die Gefährten keine Heilkundige mehr in ihren Reihen hätten, habe er sich gefragt, ob Mo nicht daran interessiert wäre, die Gefährten zu den Malachithählen zu begleiten, seiner Heimat im fernen Osten, welche er seinen Freunden zeigen wolle, und natürlich auch wieder zurück.
Nachdem Mo sich Bóins II. Rede angehört hatte, sagte sie, sie könne zwar nicht glauben, dass Khufur nicht der Meister, sondern der Schüler in diesem zwergischen Gespann sei, andererseits hätte sie aber auch nicht für möglich gehalten, dass sich tatsächlich jemand die abscheulich schlechte Kochkunst dieses Hauses zu Gemüte führen würde, wo doch weithin bekannt sei, dass ausser dem bestenfalls mittelmässigen Apfelwein rein gar nichts aus dieser Küche zum Verzehr geeignet sei. Gleichwohl erachte sie Khufur als einen grossen Meister, was den jungen Zwerg ein weiteres Mal erröten liess. Als das Gespräch schliesslich wieder auf Arrohir kam, erklärte Tinulin, dass er ein Mensch mit Verbindungen nach Rohan und Gondor sei und sie jetzt ebenfalls aus Gondor nach Dunland gekommen seien. Als Bóin II. Mos abschätzigen Blick bei der Erwähnung Rohans sah, sagte er, dass für ihn nie nachvollziehbar gewesen sei, weshalb sich die Menschen gegenseitig bekämpfen. Als Mo diese Frage unbeantwortet liess, erkundigte sich Tinulin nach ihrem vollständigen Namen, worauf sie nur erwiderte: "Mo, das genügt." Schliesslich erzählte Tinulin, dass Arrohir aus Rohan verbannt worden und in der Riddermark nur noch zur Durchreise geduldet sei, was Mo zumindest etwas milder stimmte. Da flüsterte Tinulin Bóin II. ins Ohr, dass Mo die ganze Wahrheit, alles, erfahren müsse, was die schöne Dunländerin aber nicht gehört zu haben schien.
[Outgame-Besprechung zu dieser Szene: Die Spieler vermuten, dass Mo zur Familie vom roten Kamm gehört oder Verbindungen dorthin hat. Der Spieler von Tinulin weist darauf hin, dass es immer wieder kriegerische Berührungspunkte zwischen der Burg vom roten Kamm und Zadan n'Bawâb gegeben habe und dies seiner Erinnerung nach auch im Krieg im Langen Winter 2758/59 3Z Thema gewesen sei, weshalb das jetzt auf den Tisch gebracht werden müsse. Der Spieler bringt die genauen Beziehungen zwischen der Familie vom roten Kamm und Zadan n'Bawâb nicht mehr zusammen, ist sich aber sicher, dass Zadan n'Bawâb hier in dieser Gegend Dunlands über Jahre hinweg ein rotes Tuch gewesen sein müsse. Nun könnte in dieser Generation vielleicht die Möglichkeit bestehen, diesen wohl noch immer bestehenden Konflikt zu beenden, doch müsste dazu die ganze Wahrheit jetzt auf den Tisch gebracht werden.]
Aus diesem Grund konzentrierte sich Tinulin ganz auf Mos Reaktion, als er ihr eröffnete, dass es sich bei Arrohir um Arrohir von Zadan n'Bawâb handle, den Sohn Caedmons von Zadan n'Bawâb und Nachfahren von Artemain dû Anduin mit dem Schild vom geflügelten Baum und den fünf Sternen, vom Haus Zadan n'Bawâb, welches dreimal erbaut wurde. Mo blieb bei diesen Worten des Noldos sehr entspannt, aber sowohl Tinulin als auch Calendin erkannten, dass die Namen etwas mit Mo machten, auch wenn sie ihre Reaktion nicht klar einordnen konnten. Zumindest Calendin glaubte jedoch, dass Mo mit irgendetwas hinter dem Berg hielt.
[Technisch gesprochen: Mo reagiert mit einem Schauspielen-Manöver auf Tinulins Provokation, das mit einer UM 97 + 49 + 80 Schauspielen = 226 sehr gut gelingt. Tinulins Versuch zur Wahrnehmung und Deutung ihrer Reaktion fällt mit 80 + 153 Wahrnehmung = 233 zwar ebenfalls sehr hoch aus, aber ich habe entschieden, dass die Differenz deutlich höher sein müsste, um eine wahrgenommene Reaktion auch richtig deuten zu können. Calendins Manöver fällt mit UM 100 + 88 + 138 Wahrnehmung = 326 zwar noch höher aus, allerdings hatte der Spieler nicht zuvor angesagt, dass er sich voll auf Mos Reaktion konzentrieren würde, sondern hat sich im Nachgang Tinulins Aktion angeschlossen, weshalb ich auch trotz seines hohen Ergebnisses keine genauere Deutung der Reaktion zugelassen habe.]
Schliesslich sagte Mo, dass sie Khufur begleiten würde, falls er sie darum bitten sollte, zumal es den Anschein mache, dass sie auch von dritter Seite gebeten worden sei, die Gefährten zu begleiten, wobei sie Tinulin neckisch zuzwinkerte. Als der Noldo sagte, sie mache ihn neugierig, erwiderte Mo, dass sie offenbar gute Verbindungen zu Herrn Saruman hätten, welcher sie darum gebeten habe, die Gefährten zu unterstützen. Da wurde Tinulin plötzlich der Zusammenhang klar, und er sagte zu Calendin nur "Arrohir", denn der junge Dunadan musste ja wenige Tage zuvor in Isengart angekommen sein. Als Calendin sich darüber wunderte, wie Arrohirs Bitte so schnell zu Mo hatte gelangen können, erwiderte Tinulin nur, dass es sich um Herrn Saruman handle. Unterdessen hatte Bóin II. Khufur zugeflüstert, dass er Mo sagen solle, ihre Schuld ihm gegenüber sei beglichen, wenn sie den Apfelwein bezahle, da sich niemand aus einer Schuld heraus zur Mitreise verpflichtet fühlen solle. Als Khufur Mo darauf sagt, dass ihre Schuld bei ihm beglichen wäre, wenn sie den Apfelwein bezahle, lachte die liebreizende Dunländerin nur kurz auf. Ihre grünen Augen funkelten den jungen Zwerg freundlich an, als sie erwiderte, dass sie schon selbst festlegen müsse, wann die Schuld beglichen sei. Seine Intention erspürend fügte sie an, dass seine Begleitung für sie nicht wirklich eine Pflicht darstelle, welche sie erfüllen müsse. Da Mos Begleitung der Gefährten somit vereinbart schien, erklärte Bóin II., dass der Aufbruch erst im nächsten Frühling geplant sei. Als er Mo fragte, ob sie die Gefährten dann irgendwo in Dunland treffen oder sie sie bereits jetzt nach Zadan n'Bawâb begleiten wolle, erkundigte sie sich zuerst mal, wo das Haus von Arrohirs Familie stehe. Nachdem ihr Khufur darauf die Lage der Firienmark in Gondor an der Westgrenze zu Rohan beschrieben hatte, sagte Mo, die Gefährten sollen sie im Frühling in Dunland abholen, worauf sie als Treffpunkt den 1. März 2786 3Z bei einer den Gefährten bekannten Ruine einen Tagesritt westlich der Furten des Isen ausmachten.
// Metageblubber:
Eine weitere Session, die sich hauptsächlich dem Charakterspiel widmete. Arrohir hatte sein Gespräch mit Truchsess Beregond, und Maira ist endlich wohlbehalten zurück bei Ivradil. Man könnte daher zu recht sagen, dass sich die Kampagne einen Wendepunkt erreicht hat und der Übergang zu einem neuen Abschnitt beginnt. Die Palantir Quest, das seit Beginn der Kampagne bestehende Ziel, kommt zum Abschluss. Bevor die Kampagne zu neuen Ufern aufbricht - denn die Spieler möchten sie an diesem Punkt noch keineswegs beenden -, müssen nun aber erst ein paar Veränderungen durchgeführt werden. So müssen sich die Gefährten nach dem Ausscheiden Mairas erst mal um eine neue Heilkundige kümmern. Immerhin haben sie mit der schönen Mo (mit Aussehen UM 97 eine wahre Augenweide) schon eine potentielle Nachfolgerin ins Auge gefasst, auch wenn ihre dunländische Abstimmung die Gefährten sicher noch vor das eine oder andere Problem stellen wird. Mir macht es bis jetzt jedenfalls grossen Spass, die Spielercharakter mit Mo zu triezen. Es fühlt sich alles noch so wunderbar frisch, leicht und unverbraucht an.
Zum weiteren Kampagnengeschehen:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Mittlerweile sehe ich die Kampagne als vermutlich aus drei Teilen bestehend: Teil 1 ist die "Palatnir Quest", Teil 2 nenne ich mal "There..." und Teil 3 "...And back again", ganz in Anlehung an das Buch des grossen Schöpfers von Mittelerde.
Was es damit auf sich hat, werdet Ihr hier wohl nach und nach lesen können... Es bestehen jedenfalls schon einige Ideen.
Zu Mos Hintergrund:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Was es mit Mo auf sich hat, werde ich an dieser Stelle auch Euch Tanelorn-Lesenden noch nicht verraten, das kommt dann vermutlich nach und nach, sobald Teil 2 der Kampagne Fahrt aufgenommen hat.
Tja, so wie's ausschaut, werden sich weder die Spieler noch ihre Charakter in dieser Session auch nur eine einzige Mitleidsbekundung von Chaos oder sonst jemandem aus dem erlauchten Kreis der Lesenden verdient haben. Aber wer weiss, vielleicht habt Ihr ja sonst eine Anmerkung oder einen Kommentar zur Geschichte oder irgendwelche Fragen, die Ihr uns mitteilen wollt? :)
torben:
Jetzt aber, ein neuer Session-Bericht, der weniger als 60 Tage hat auf sich warten lassen :)
Auf geht's, viel Spass beim Lesen.
Session 75: Teil 1
23.9 / 1.10.2785 3Z - 17.3.2786 3Z
Dunland - Firienmark - Dunland - Firienmark
Nachdem alles besprochen ist, verabschieden sich Tinulin und Calendin sowie Bóin II. und Khufur von Mo, die dem jungen Zwerg zuzwinkert, als er sich vor ihr beinahe so tief verneigt wie sein Meister Bóin II.. Während die liebreizende Dunländerin mit ihrer Eskorte noch am selben Abend weiterreitet, übernachten die Gefährten im Gasthaus "Zum Reh" und reisen erst am nächsten Tag von Hyglaran zurück zur Firienmark.
Als sie Abend des 24. September 2785 3Z die Isenfurt erreichen, werden sie von Ron dem Langen von der Furt begrüsst, der mit seiner Reiterei Wache hält. Nachdem Bóin II. dem Ritter erklärt hat, dass sie auf der Durchreise zur Firienmark in Gondor seien, lässt er sie passieren, worauf sie in der Nähe der kleinen rohirrischen Befestigungsanlage ihr Lager aufschlagen. Angesichts der strengen Grenzbewachung befürchtet Calendin, dass es Probleme geben könnte, wenn sie im kommenden Frühling mit Mo durch Rohan reisen müssen, um zur Firienmark zu gelangen. Auf seinen Vorschlag, Heah-thane Liam um einen Passierschein für Mo zu ersuchen, erwidert Tinulin, dass er nicht wisse, ob dieser hierzu bemächtigt und bereit sei. Bóin II. überlegt, ob Liam allenfalls eine Einladung für Frau Mo ausstellen könnte, welche ihr die Reise zumindest bis nach Forn Buhr ermöglichen würde. Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, beschliessen sie, Liam gleich auf dem Rückweg zur Firienmark aufzusuchen.
Am Abend des 8. Oktober 2785 3Z erreichen die Gefährten Forn Buhr, nachdem sie die Königsstadt Edoras am 3. Oktober 2785 3Z passiert hatten. Heah-thane Liam ist erfreut, die Gefährten schon nach so kurzer Zeit wiederzusehen und heisst sie in seinem Haus herzlich willkommen. Als sie bald darauf mit einem Bier gemütlich beisammen sitzen, ergreift Bóin II. das Wort und erklärt Liam die Situation, wobei er damit beginnt, dass Maira die Gefährten künftig nicht mehr begleiten werde, weshalb sie sich andernorts nach heilkundiger Unterstützung hätten umsehen müssen. Schliesslich seien sie fündig geworden, worauf er dem Heah-thane vom Überfall auf Lurg und die wundersame Heilung durch seine Schwester Mo im Gasthaus "Zum schwarzen Eber" berichtet. Erst ganz zum Schluss erwähnt der erfahrene Zwerg, dass sich das Gasthaus im dunländischen Örtchen Dunelag befinde und die Heilerin aus diesem Land stamme, worauf er anfügt, dass die Gefährten für das kommende Jahr eine Reise in den Osten planen würden und Frau Mo daher irgendwie sicher durch Rohan schleusen müssten. Nachdem Bóin II. die Frage nach einem Passierschein für die Dunländerin und Tinulin eine Bürgschaft für sie aufs Tapet gebracht haben, schlägt Calendin als Alternative eine Einladung durch Heah-thane Liam vor, was diesen zum Lachen bringt. Als der Waldelb anfügt, dass sie Rohan mit Mo auch ungesehen passieren könnten, nach Möglichkeit aber nicht auf dieses Mittel zurückgreifen wollen, wird Liam schlagartig ernst. Mit klaren Worten sagt er den Gefährten, dass das Verhältnis Rohans zu Dunland noch immer sehr angespannt sei und jeder Dunländer, der den Isen überschreite, gejagt werde. Mit ihren Überlegungen bezüglich einer heimlichen Durchquerung Rohans würden sie ihn als Heah-thane und 3. Marschall von Rohan in eine sehr schwierige Lage bringen, da er ihre Absichten eigentlich dem König melden müsste, was wiederum Auswirkungen auf ihre eigene Berechtigung zum Aufenthalt in Rohan haben dürfte. Die Gefährten sollten daher von solchen oder anderen Gedanken umgehend Abstand nehmen, denn es sei klar, dass in dieser Sache der König von Rohan nicht umgangen werden könne. Er wisse sehr wohl, was hier im Langen Winter 2758/59 3Z vorgefallen sei und die Gefährten zusammen mit Caedmon und Evin vollbracht hätten. Er wisse aber auch, dass viele im Königsrat im Falle Caedmons noch immer von der Verweigerung eines königlichen Befehls ausgehen würden und ihm und seiner Familie daher nicht wohlgesinnt seien.
Nach einer kurzen Pause fährt Liam fort, dass er bereit sei, bei König Fréaláf ein gutes Wort für die Sache der Gefährten einzulegen. Als Tinulin dem Heah-thane für seine Unterstützung dankt, erwidert Liam mit einem ehrlichen Lachen, er wolle schliesslich nicht Schuld daran sein, wenn am Ende Caedmon und Arrohir auf einer Ackerscholle versauern müssten, weil sie ohne Heilerin nicht mehr in die weiten Lande ziehen könnten. Auf Tinulins Erwiderung hin, dass Caedmon das einfache Leben auf der Scholle eigentlich ziemlich gut zu gefallen scheine, erkundigt sich Liam danach, weshalb die Gefährten nicht auf Heilkundige aus den Reihen der Elben oder Zwerge zurückgreifen würden. Der Noldo berichtet dem Heah-Thane von Gildins Heileinsatz in Rhudaur zur Rettung Arrohirs, nachdem dieser von einem Troll lebensgefährlich verwundet worden war, fügt aber an, dass die Elben auch seine und Calendins Reisen ausserhalb der Elbenreiche nicht wirklich gutheissen würden.
Als sie das weitere Vorgehen besprechen, schlägt Liam vor, ihr Anliegen dem König eine Woche nach dem Julfest vorzutragen. Dies dürfte ein besserer Zeitpunkt als das Julfest selbst sein, weil man statt eines positiven Entscheids ebenso gut mit einem Eklat rechnen müsse, den es aber unter allen Umständen zu vermeiden gelte. Der Heah-thane glaubt, es wäre das Beste, wenn Arrohir den Antrag stellen würde und nicht Tinulin oder Bóin II., da der junge Dunadan von allen die engste Bindung zu Rohan habe. Liam sagt, er werde sich noch überlegen, ob er den König bei einer passenden Gelegenheit über Arrohirs Bitte vorinformieren und allfällige Wogen im Vorfeld zu glätten versuchen werde oder ob er Arrohir nach dem Julfest selbst nach Edoras begleite. Die Gefährten sind Liam für seine Unterstützung sehr dankbar, und Bóin II. sagt, die Elben und Zwerge hätten vor langer Zeit gegeneinander Krieg geführt. Noch immer könnten deshalb viele Leute die Gefährten nicht verstehen, dabei seien sie aber der lebende Beweis dafür, dass man auch über solche Gräben hinweg eine tiefe Freundschaft pflegen könne. Nachdem sie alle ihre Krüge nochmals mit Bier gefüllt haben, stossen die Gefährten und Heah-thane Liam auf alle Männer und Frauen an, die Zadan n'Bawâb im Langen Winter 2758/59 3Z verteidigt und den Kampf überlebt haben oder dabei gefallen sind.
Am nächsten Morgen, es ist der 9. Oktober 2785 3Z, verabschieden sich die Gefährten von Liam und seiner Frau Fealidh und reiten zur Ruine des alten Zadan n'Bawâb, um es nochmals in aller Ruhe und ohne menschliche Begleiter auf sich wirken lassen zu können. Sie beschreiben Khufur die Anlage in allen Einzelheiten und geraten beim Erzählen der Ereignisse aus früheren Tagen richtiggehend ins Schwelgen. Gegen Abend kehren sich nach Forn Buhr zurück und übernachten in einem Gasthaus, bevor sie am nächsten Morgen zur Firienmark aufbrechen, wo sie nach sieben Tagen am Abend des 16. Oktober 2785 3Z eintreffen.
Am Abend berichtet Bóin II. den Bewohnern von Zadan n'Bawâb von der Reise der Elben und Zwerge nach Dunland und eröffnet ihnen, dass die Calatirnor im kommenden Frühling in Begleitung von Frau Mo in den Osten aufbrechen wollen. Um diese Reise wie geplant in Angriff nehmen zu können, habe Arrohir, der seit seiner Rückkehr von Isengart auf dem Hof gearbeitet hatte, allerdings zuerst noch eine Aufgabe zu erfüllen, er müsse nämlich bei König Fréaláf einen Passierschein für die aus Dunland stammende Mo beschaffen. Als Evin bei der Erwähnung Dunlands mit den Augen rollt, erklärt Bóin II., er werde für Frau Mo bürgen, worauf Caedmons Frau erwidert, sie habe seine Worte vernommen, bleibe aber dennoch skeptisch. Arrohir kommentiert die von Bóin II. gestellte Aufgabe derweil mit einem zynischen Lächeln und sagt dann, dass die Sache mit dem Passierschein angesichts seiner grossartigen Beziehungen zum König sicherlich überhaupt kein Problem darstellen dürfte. Als sich Bóin II. an Caedmon wendet und seinen alten Kampfgenossen fragt, ob er nicht auch zu den Malachithöhlen mitkommen wolle, erwidert dieser, dass dies nur in Frage komme, wenn Evin ihn begleiten würde. Seine Frau gibt Caedmon mit einem Lächeln und dem Hinweis, dass er hier noch etwas Bier zu brauen habe, unmissverständlich zu verstehen, dass sie nicht von Zadan n'Bawâb fortgehen werde. Schliesslich erkundigt sich Calendin bei Arrohir, ob er die übrigen Ordensmitglieder begleiten werde. Der junge Dunadan fragt zunächst nach, ob die Reise gefährlich werden könnte, bevor er fast im gleichen Atemzug seine Teilnahme an der Reise bekräftigt, was in Bóins II. Augen ohnehin die einzig mögliche Antwort war. Gleichwohl bleibt auch Arrohir eher skeptisch, was die dunländische Heilerin betrifft.
Bereits wenige Tage später, am 19. Oktober 2785 3Z, brechen Caedmon, Evin und Arrohir sowie die Elben und Zwerge mit einem mit allerlei Vorräten gefüllten Wagen erneut von Zadan n'Bawâb auf, um Maira und Ivradil noch vor dem Julfest einen Besuch abzustatten. Nach einer gemütlichen Reise ohne Zwischenfälle erreichen sie am Abend des 10. November 2785 3Z Ivradils und Mairas Anwesen. Die Freude über das unverhoffte Wiedersehen kennt kaum Grenzen.
Während ihres Aufenthalts im Süden Gondors bespricht Evin mit Caedmon ihre Sorgen bezüglich der dunländischen Heilerin. Dass Herr Saruman sie empfohlen habe und Bóin II. für sie bürge, mag Arrohirs Mutter zwar etwas beruhigen, gleichwohl überwiegt am Ende eine gewisse Skepsis. Maira bespricht diese Thematik derweil mit Arrohir und sagt ihrem Bruder, er soll sich diese Dunländerin ganz genau ansehen und ihr möglichst wenig Anlass geben, sich an ihm zu versuchen, jedenfalls sicherlich soweit es Heilungen betreffe.
Nach einigen sehr harmonischen und gemütlichen Tagen sowie vielen herzlichen Verabschiedungen macht sich die Gemeinschaft aus der Firienmark am Morgen des 2. Dezember 2785 3Z schliesslich wieder auf den Heimweg. Die Rückreise dauert wegen unterwegs einsetzenden Schneefalls etwas länger als geplant. Als sie Minas Tirith passieren, sucht Arrohir Beregond auf und teilt ihm, der Order des Truchsessen Folge leistend, mit, dass er im kommenden Frühling mit den Calatirnor zu einer zeitlich nicht begrenzten Reise in den Osten und zu Bóins II. Heimat in den Malachithöhlen aufbrechen wolle. Der Truchsess billigt Arrohirs Wunsch, wobei er ihn ermahnt, nichts zu unternehmen, woraus sich eine Gefahr für Gondor entwickeln könne, wobei beiden klar ist, dass Beregond dabei in erster Linie auf das Schattenwesen anspielt, welche nach Arrohir suchen könnte.
Am Abend des 28. Dezember 2785 3Z erreicht die Gemeinschaft die Firienmark, und zum Julfest am 31. Dezember 2785 3Z kommt Fairin aus dem Firienwald nach Zadan n'Bawâb. Als sie im Laufe der Feierlichkeiten von der vereinbarten Begleitung der Calatirnor durch die Dunländerin Mo erfährt, reagiert auch sie etwas skeptisch. Als Calendin und Arrohir bereits am nächsten Morgen nach Forn Buhr aufbrechen, sagt Evin ihrem Sohn, er solle ihren Cousin Heah-thane Liam lieb grüssen und sich am Hof des Königs gut betragen, schliesslich sei er allem zum Trotz ein Rohir.
Der inzwischen mancherorts reichlich gefallene Schnee verlangsamt die Reise der beiden Reiter, welche er am 10. Januar 2786 3Z in Forn Buhr eintreffen und von Heah-thane Liam sowie seiner Frau Fealidh und ihrem Sohn Brian empfangen werden. Liam sagt, er werde Calendin und Arrohir nach Edoras begleiten, da sich bisher noch keine Gelegenheit geboten hätte, um den König informell auf Arrohirs Anliegen bezüglich eines Passierscheins für Frau Mo vorzubereiten. Der Heah-thane gibt nochmals zu bedenken, dass Arrohirs Bitte ein grosses Konfliktpotential aufweise und der Zeitpunkt sehr sorgsam gewählt werden müsse. Sollte dem Anliegen nicht entsprochen werden, müsste Arrohir unbedingt dafür Sorge tragen, dass der Entscheid nicht umgangen werde, da dies ernsthafte Konsequenzen für alle Involvierten haben könnte, was dem jungen Dunadan durchaus bewusst ist.
Am 11. Januar 2786 3Z brechen Calendin und Arrohir zusammen mit Heah-thane Liam und den vier Cairls seiner Hausgarde nach Edoras auf und besprechen unterwegs das genaue Vorgehen. Als sie sich am 18. Januar 2786 3Z der Königsstadt nähern, reiten Calendin und Arrohir voraus und beziehen im gemütlichen Gasthaus "Zum weissen Schimmel" nahe dem Fuss des Stadthügels Quartier.
Am nächsten Tag kommt Liams Cairl Eran zur Mittagszeit ins Gasthaus "Zum weissen Schimmel" und sagt Arrohir, er solle zur fünften Stunde nach dem Mittag zur Goldenen Halle kommen. Während Calendin im Gasthaus wartet, begibt sich Arrohir zur verabredeten Zeit in voller Rüstung zur Goldenen Halle Meduseld und wird eingelassen, nachdem er sein Schwert Farongyrth beim Eingang abgegeben hat. Als er die grosse Halle betritt, erkennt er sogleich Heah-thane Liam, der mit König Fréaláf etwas abseits einiger anderer Männer steht und sich leise mit ihm unterhält. Nachdem Arrohir den König standesgemäss gegrüsst und sich Fréaláf nach seinem Befinden erkundigt hat, sagt Arrohir, er sei gekommen, um dem König mitzuteilen, dass sich seine Schwester Maira von den Calatirnor zurückgezogen habe. Seine zwergischen Freunde hätten jedoch in Dunland eine heilkundige Frau ausfindig gemacht, welche bereit sei, die Mitglieder des Ordens der Wächter des Lichts an Mairas Stelle auf ihren Reisen zu begleiten. Er ersuche den König um Erlaubnis dafür, dass die dunländische Heilerin Mo das Land Rohan im Rahmen der Reisen der Calatirnor zusammen mit ihnen durchqueren dürfe.
Arrohirs Bitte ist den Ohren einiger der anwesenden Männer, bei denen es sich ganz offensichtlich um Mitglieder des Königsrats handelt, nicht verborgen geblieben und sorgt bei manchen für empörte Reaktionen. Um Ruhe und Ordnung herzustellen, weist der König die Mitglieder seines Rates an, zusammen mit ihm sowie Heah-thane Liam zu seiner Rechten am erhöht stehenden Ratstisch Platz zu nehmen. Nachdem sich ausser Arrohir, der vor dem Tisch stehen bleibt, alle gesetzt haben, sagt Fréaláf, dass ihm bis jetzt noch keine Beschwerde über die Mitglieder des Ordens der Wächter des Lichts zu Ohren gekommen sei. Da erhebt ein Königsberater die Stimme und sagt, er habe vernommen, dass ein Zwerg aus dem Umfeld Herrn Arrohirs vor knapp zwei Jahren den Sohn von Léof, dem Kommandanten der Wache der Goldenen Halle Meduseld, schwer verprügelt und ihm dabei auch die Nase gebrochen habe. Mit einem Gefühl aufsteigender Übelkeit und Ohnmacht fällt Arrohir ein, dass die Gefährten nach ihrem Aufbruch zur Expedition in den Norden vor knapp zwei Jahren in Edoras Halt gemacht und sich im Gasthaus "Zum weissen Schimmel" einquartiert hatten. An jenem Abend im April des Jahres 2784 3Z hatte sich Khufur zu einer Schlägerei mit einem streitsüchtigen jungen Rohir hinreissen lassen und ihn vor dem Gasthaus übel zugerichtet. Noch am selben Abend hatten sie erfahren, dass der junge Streithahn der Sohn von Léof war, dem Kommandanten der Wache der Goldenen Halle Meduseld. Als der König Arrohir erstaunt ansieht und fragt, was er dazu zu sagen habe, erwidert Arrohir wahrheitsgemäss, dass es sich bei dem Zwerg tatsächlich um ein Ordensmitglied handle, nämlich Khufur. Erklärend fügt er an, dass der junge Zwerg die Fäuste nur zur Verteidigung seines Meisters Bóin II. habe sprechen lassen, der von Léofs Sohn zuvor aufs Übelste beleidigt worden sei. Dieses Eingeständnis sorgt sogleich für erneute lautstarke Unmutsbekundungen, die rasch zu einem richtiggehenden Disput unter den Königsberatern über die Behandlung der Ordensmitglieder sowie Arrohirs eigentliches Anliegen führen. Als der Streit unter den Anwesenden immer weiter auszuarten droht, bedeutet der König schliesslich mit einer einfachen Handbewegung allen, still zu sein, bevor er mit ruhiger und ernster Simme sagt:
"Es geht hier heute nicht um die Beurteilung einer einfachen Kneipenschlägerei, welche sich schon vor zwei Jahren zugetragen hat und über deren genauen Verlauf, Ursachen und Hintergründe wohl nicht mehr viel Beweis geführt werden könnte. Es wird aber zur Kenntnis genommen, dass ein Mitglied des Ordens der Wächter des Lichts unbestrittenermassen an einem handgreiflichen Streit zum Nachteil eines jungen Mannes von Rohan beteiligt gewesen ist.
Heute geht es vielmehr um die Beurteilung von Herrn Arrohirs Anliegen, einer dunländischen Frau die Erlaubnis zu erteilen, das Land Rohan in Begleitung der Mitglieder des Ordens der Wächter des Lichts, die sich selbst Calatirnor nennen, zu durchqueren, wenn dies für ihre Reisen vonnöten ist.
Dies ist mein Urteil: Ich heisse Arrohirs Anliegen gut und erlaube ihm, die Dunländerin zum Zweck der Landesdurchquerung nach Rohan zu bringen. Ich teile Arrohir zu diesem Zweck das Sorgerecht und die Sorgepflicht über diese Dunländerin zu. Er hat dafür Sorge zu tragen, dass die Dunländerin alle Anweisungen genau befolgt, welche er oder sonst ein Rohir ihr erteilt, solange diese mit den Gesetzen Rohans über den Umgang mit Dingen und Tieren ausser Pferden oder anderen auf sie anwendbaren Grundsätzen im Einklang stehen.
Sollte dem König in Zukunft nochmals eine Beschwerde über die Mitglieder oder ein Mitglied des Ordens der Wächter des Lichts zugetragen werden, bleiben darauffolgende Konsequenzen, auch in Bezug auf die soeben erteilte Erlaubnis, selbstverständlich vorbehalten."
Während Arrohir ergeben nickt, verflucht er Khufur innerlich für seine unbedachte Tat vor zwei Jahren. Nachdem der junge Dunadan das von einem Schreiber des Königs entsprechend aufgesetzte Schriftstück, welches von Fréaláf unterzeichnet und mit dem königlichen Siegel versehen wurde, ausgehändigt erhalten hat, kehrt er zum Gasthaus "Zum weissen Schimmel" zurück und berichtet Calendin von der königlichen Audienz. Als Arrohir zum Schluss seines Berichts gekommen ist, sagt Calendin, es dürfte ratsam sein, mit Frau Mo keine rohirrischen Ortschaften aufzusuchen, ob sie nun über einen Passierschein verfüge oder nicht.
Abends kommt Liams Cairls Eran erneut zu den Gefährten und teilt ihnen mit, dass der Heah-thane die Königsstadt am nächsten Morgen zur 11. Stunde verlassen werde und darauf hoffe, Calendin und Arrohir auf dem Weg nach Forn Buhr anzutreffen.
Weiter geht's bei Teil 2
torben:
Session 75: Teil 2
Am nächsten Morgen brechen Calendin und Arrohir eine ganze Weile vor Liam auf und warten ein Stück ausserhalb der Sichtweite der Stadt auf ihn und seine Hausgarde. Sie bedanken sich beim Heah-thane für seine Unterstützung und sprechen dabei nochmals über die Audienz beim König. Calendin berichtet Liam dabei nochmals, was sich an jenem Abend im April 2784 3Z wirklich im Gasthaus "Zum weissen Schimmel" zugetragen hatte, als Khufur Léofs Sohn mit Fäusten Anstand gelehrt hatte. Der Heah-thane rät Arrohir zur Vorsicht und wäre interessiert, diese Frau Mo kennenzulernen, für die er sich, ohne sie zu kennen, eingesetzt habe. Bei einer Weggabelung trennen sich Liam und seine Männer schliesslich von Calendin und Arrohir, welche auf dem direkten Weg zur Firienmark zurück reiten und dort am Abend des 29. Januar 2786 3Z eintreffen.
Nachdem sie auch Caedmon und Evin über den Erfolg ihrer Mission in Kenntnis gesetzt haben, setzen die Elben und Zwerge zusammen mit Arrohir im Calamindo die Planung ihrer Reise zu den Malachithöhlen fort. Bóin II. erzählt seinen Freunden, dass er von seiner Heimat aus zuletzt den Weg südlich des Düsterwalds nach Rohan genommen habe. Tinulin wirft ein, dass er durch den Düsterwald reisen wolle, um mit König Thranduil von den Waldelben über Fürst Thrórs Irritation bezüglich seines Verhaltens angesichts des Überfalls des Drachen Smaug auf Erebor zu sprechen. Auf diese Weise hofft der Noldo etwas für Khufur herausholen zu können, damit ihm Fürst Thrór milder gestimmt wäre. Auf diesem Weg könnten sie zudem vielleicht auch den Waldelben Aldatir, den ehemaligen Weggefährten Artemains und Elvëanwes, sowie seine entzückende Gattin Galadhwen treffen. Tinulin und Calendin sind zuversichtlich, dass sie hinsichtlich der Überquerung des grossen Anduins auf die Hilfe der Elben von Lorien zählen können. Calendin schlägt vor, dass sie nach dem Zusammentreffen mit Mo im nächsten Frühling direkt zu den Malachithöhlen aufbrechen und nicht erst nochmals einen Zwischenhalt in Zadan n'Bawâb machen sollten. Da jedoch Fairin Tinulin gesagt hatte, sie wäre froh, wenn sie vor dem Reisebeginn etwas mehr über Frau Mos Heilfähigkeiten erfahren könnte, und auch Heah-thane Liam die kecke Dunländerin kennenlernen wolle, beschliessen sie, zuerst doch zur Firienmark zurückzukehren. Arrohir plädiert dafür, noch vor dem Frühlingsbeginn aufzubrechen, da er befürchtet, ansonsten gar nicht mehr aufbrechen zu können. So legen die Gefährten den Aufbruch nach Dunland bereits für den 4. Februar 2786 3Z fest.
Bevor die Gefährten wieder von Zadan n'Bawâb aufbrechen, nimmt Evin Arrohir eines Abends beiseite und schärft ihm ein, dass er als Ritter von Rohan ehrenhaft zu Frau Mo zu sein habe, schliesslich sei er kein dahergelaufener Dunländer. Gleichwohl habe er den Befehl König Fréaláfs strikte zu befolgen und müsse ihr gegenüber klar und unmissverständlich auftreten, zumindest solange sie in Rohan seien. Arrohir versteht das Anliegen seiner Mutter und stimmt ihr schliesslich zu, auch wenn er zunächst vorgehabt hatte, Frau Mo gegenüber herablassend zu sein. Nachdem dieser Punkt geklärt ist, erlaubt Evin den Gefährten, auch auf diese Reise als Packpferd Blosma mitzunehmen. Für Caedmons Frau ist indessen völlig klar, dass die Dunländerin unter keinen Umständen ein Pferd Rohans besteigen wird. So reitet Arrohir noch zum nächstgelegenen gondorianischen Hof, von welchem der Orden bereits Khufurs Pferd Bjarni erstanden hatte, und kauft für 6 Silberstücke das fuchsrote Pferd Tinas für Frau Mo.
Als Tinulin, Calendin, Bóin II., Arrohir und Khufur am 4. Februar 286 3Z mit ihren Pferden und genügend Proviant für zehn Tage in Richtung Dunland aufbrechen, sagt Evin ihrem Sohn beim Abschied, er solle gut auf sich aufpassen, worauf Arrohir sie lange und wortlos umarmt. Nach zwölf Tagen erreichen die Gefährten am Abend des 15. Februar 2786 3Z Edoras, von wo aus sie zur Isenfurt weiterziehen. Als sie am 23. Februar 2786 3Z die Furten des Isen an der Grenze zu Dunland erreichen, treffen sie ein weiteres Mal auf Ron den Langen von der Furt, der von Arrohir unter Vorweisung des königlichen Passierscheins über den Plan der Gefährten informiert wird, Rohan mit einer Dunländerin zu durchqueren. Am nächsten Tag überqueren die Gefährten den Isen und gelangen am Nachmittag des 25. Februar 2786 3Z zu den Ruinen eines verlassenen, um nicht zu sagen verwüsteten, dunländischen Weilers, bei welchem sie sich mit Mo für den 1. März 2786 3Z verabredetet haben. Nachdem sie ein Lager mit zwei Zelten errichtet haben, erkunden die Elben die Gegend, können aber nichts Auffälliges entdecken.
Zum Mittag des 1. März 2786 3Z trifft Mo in Begleitung von zehn Reitern beim verlassenen Weiler ein und begrüsst Bóin II. und Khufur, die ihr ein kleines Stück entgegengekommen sind, freundlich. Calendin hatte die Reiterschar schon früh erspäht und Arrohir gebeten, vorerst in seinem Zelt zu warten, um angesichts der Dunländer nicht unnötig für Provokationen zu sorgen. Als Mo sich nach der Begrüssung der Zwerge den Pferden der Calatirnor zuwendet und diese aufmerksam und interessiert taxiert, ruft Tinulin in der elbischen Sprache Sindarin nach Arrohir, worauf er, den Verschlafenen spielend, aus dem Zelt kommt. Mo sieht den dunkelblonden jungen Mann forschend an, während auch Arrohir die aussergewöhnlich schöne, erfahren, reif und erwachsen wirkende Dunländerin mit ihrem mittellangen braunen Haar und den leuchtend grünen Augen eingehend betrachtet. Sie erkundigt sich nach dem Namen des jungen Mannes, und als dieser erwidert: "Ich bin Arrohir von Zadan n'Bawâb, geboren in Isengart", scheint ihr Interesse noch weiter zu steigen, denn ihr Blick bleibt etwas länger an ihm haften, als sie zunächst wohl vorgehabt hatte. Ohne die Elben näher zu studieren, wendet sie sich schliesslich wieder Khufur zu und sagt, sie sei bereit für die Reise in den Osten, gehe dabei aber wohl hoffentlich zu Recht davon aus, dass der Jüngling, wobei sie auf Arrohir deutet, nicht mitkommen werde. Empört erwidert Arrohir, dass er sehr wohl mitkomme, und kann gerade noch rechtzeitig von Tinulin daran gehindert werden, den Passierschein König Fréaláfs hervorzuholen und der schönen Dunländerin unter die Nase zu halten. Nachdem Mo Arrohir einen belustigten Blick zugeworfen hat, sagt sie ihren Reitern, dass sie gehen und ihrem Bruder Lurg mitteilen sollen, sie sei unterwegs, doch Tinulin bittet sie, noch einen Moment zu warten. Als sie den Noldo fragend ansieht, erklärt er ihr, dass die Reiter auch ihr Pferd, welches nach Tinulins Einschätzung zweifellos aus Rohan stammt, mitnehmen sollen, da sie damit nicht durch Rohan reiten dürfe. Anschliessend klärt Bóin II. Mo über die Situation und ihre Reisemöglichkeiten durch Rohan auf, wobei er erwähnt, dass die Gefährten einen Passierschein für sie organisiert hätten. Nachdem sie das alles mit einiger Skepsis zur Kenntnis genommen hat, wendet sie sich Khufur zu und fragt ihn nur, welches sein Weg sein. Als der junge Zwerg erklärt, er werde seinem Meister Bóin II. folgen, wo auch immer er ihn hinführe, nickt Mo zustimmend und erklärt sich bereit, Khufur und damit den Gefährten zu folgen, auch wenn das bedeute, dass sie ihr Pferd wechseln müsse. Während Mo das aus Gondor mitgebrachte Pferd aufmerksam mustert, will es den Zwergen scheinen, als wäre die schöne Dunländerin eine veritable Pferdeexpertin. Als Rohir erkennt Arrohir aber rasch, dass sie in Wirklichkeit keine grosse Ahnung haben kann, diesen Makel jedoch sehr gekonnt zu überspielen versucht. Der junge Dunadan flüstert Mo halblaut zu, dass Tinas ein gutes Pferd sei, dessen Güte man aber nicht auf dem von Mo gewählten Weg feststelle, worauf ihn die Dunländerin kurz ertappt ansieht, bevor sie ihn mit ihren grünen Augen gefährlich anblitzt. Schon im nächsten Moment setzt sie jedoch ein überlegenes Lächeln auf und erwidert, sie wisse sehr wohl, wie man die Güte eines Pferde prüfe, sie habe aber ohnehin nur herausfinden wollen, ob Arrohir ihr bloss gespieltes dilettantisches Vorgehen bemerken würde. Nachdem Arrohir und Mo noch einige weitere Provokationen ausgetauscht haben, beginnt die schöne Dunländerin schliesslich mit Khufurs Hilfe, ihre Ausrüstung auf Tinas umzuladen. Da Bóin II. es für besser hält, die Isenfurt bei Tageslicht zu überqueren, ist er dafür, mit dem Aufbruch noch bis zum nächsten Morgen zu warten. Mo schlägt derweil vor, über Isengart nach Rohan zu reiten, da sie auf diesem Weg auch noch Herrn Saruman treffen könnten, dem sie ihre Begleitung ja auch ein Stück weit zu verdanken hätten. Calendin hält diese Route indessen für einen zu grossen Umweg, weshalb sich die Gefährten schliesslich Bóins II. Vorschlag anschliessen.
[Der Spieler von Tinulin hegt den Verdacht, dass Mo eine Beziehung zu Isengart haben könnte und mutmasst, dass sie vielleicht als Kind dort gewesen sein könnte.]
Nachdem Mos Begleiter mit ihrem alten Pferd fortgeritten sind, bietet ihr Bóin II. an, in einem der beiden Zelte der Gefährten zu schlafen. Mo nimmt das Angebot gerne an, allerdings unter dem Vorbehalt, dass sie das Zelt nicht mitten in der Nacht verlassen müsse, etwa weil Arrohir sich nach der Wache zu ihr legen wolle. Als der junge Dunadan darauf schnippisch reagiert und fragt, wann der Dame das Abendessen serviert werden solle, erwidert Mo ganz trocken und ernst: "In fünf Stunden."
Um etwas Harmonie in den ersten Stunden des gemeinsamen Zusammenseins bemüht, bittet Bóin II. alle Anwesenden ihre Trinkhörner zu füllen, worauf er Mo herzlich im Kreis der Calatirnor willkommen heisst. Nachdem auch Tinulin die schöne Dunländerin in ihren Reihen begrüsst hat, stellt sich Bóin II. ausführlich vor, wobei er auch die Beziehungen zu den verschiedenen Mitgliedern ehemaliger Gemeinschaften wie jener mit Caedmon erklärt und von seiner Herkunft und seinen bisherigen Taten berichtet. Schliesslich erzählt er auch, wie sein Onkel Cóin viele Jahre zuvor zur Gemeinschaft um Artemain dû Anduin gestossen war, welcher sich auch Tinulins Vater Elvëanwe angeschlossen hatte. Mo hört Bóins II. Ausführungen sehr aufmerksam zu, doch schliesslich bricht der erfahrene Zwerg seine Erzählung ab und meint, er könne ein andermal noch mehr von seinen Taten berichten, nun aber solle jemand anderes fortfahren, wobei er auf Arrohir deutet. Mo bittet jedoch Khufur, er möge zuerst mehr über seinen Werdegang erzählen. Nachdem der junge Zwerg vom bitteren Verlust Erebors und seinen Reisen mit Meister Bóin II. berichtet hat, stellt sich Calendin der Dunländerin vor. Als der Waldelb zum Ende seiner Ansprache gekommen ist, nähert sich Mo ihm langsam und streicht ihm vorsichtig durchs Haar. Als ihre Finger seine spitzen Ohren berühren, zuckt sie zurück und sagt mit ehrlichem Erstaunen, sie habe bis eben nicht geglaubt, dass Tinulin und Calendin wirklich Elben seien, und wirkt dabei sowohl beeindruckt wie auch etwas eingeschüchtert.
Anschliessend erhebt sich Tinulin und sagt zu Mo, er werde ihr noch nicht von sich erzählen, sondern wolle erst abwarten, wie sie sich bewähre. Sie solle es aber als Zeichen seines Vertrauens erachten, falls er ihr dereinst seinen zweiten Namen offenbaren sollte. Sollte sie sich bewähren, hätte sie in ihm einen Freund bis ans Ende aller Tage und einen darüber hinaus. Nachdem er so gesprochen hat, geht er vor ihr in die Knie und fragt sie, ihr dabei direkt in ihre grünen Augen blickend: "Wer ist Grebor vom roten Kamm?" Die schöne Dunländerin reagiert erstaunt und sagt, es überrasche sie, dass Tinulin offenbar Kenntnis von den Geschichten Dunlands habe, wenn er den Namen dieses Fürsten aus alter Zeit kenne. Als Tinulin nachhakt und fragt, was ihre Verbindung zu Fürst Grebor sei, erwidert sie ungerührt, dass sie aus noch viel älteren Geschichten erfahren habe, dass das Leben der Elben, anders als jenes der Menschen, offenbar nicht an die Zeit gebunden sei. Sie wisse, dass Grebor ein Fürst aus alten Tagen gewesen sei. Wie Tinulin über sich selbst, wolle sie zum jetzigen Zeitpunkt aber auch nicht mehr über ihre Verbindung zu Grebor preisgeben. Tinulin solle es als Zeichen ihres Vertrauens erachten, wenn sie ihm dereinst mehr über ihre Verbindung zu Fürst Grebor erzählen sollte. Dem Noldo gefällt diese kecke und gleichzeitig gewandte Erwiderung auf seine Zurückhaltung, und er lächelt, als er erwidert, dass dies nichts als recht sei. Gleichwohl bittet er Mo, sie möge erzählen, was sie von Fürst Grebor wisse, damit anschliessend vielleicht Arrohir etwas zu sich sagen könne. Der junge Dunadan scheint indessen nicht wirklich bei der Sache zu sein, sondern schmust mit seinem Hengst Windraes, weshalb Bóin II. einhakt und Mo einen fragenden Blick zuwirft, als er sagt, er habe vernommen, dass ihr Bruder Lurg ein Fürst sei. Die schöne Dunländerin erwidert, dass Bóin II. ihren Bruder ja selbst kennengelernt habe und es jetzt nicht viel mehr über ihn zu sagen gebe. Fürst Grebors Geschichte hingegen wolle sie gerne zum Besten geben, worauf sie mit dem den Dunländern eigenen, grossen erzählerischen Talent das Leben des Fürsten vor dem inneren Auge der Gefährten eindrücklich zum Leben erweckt. Am Ende der ausdrucksstarken Erzählung beschreibt Mo den Raub des Nordschilds, welchen der Fürst am Turnier von Tharbad im Jahre 2577 3Z im ritterlichen Kampf, und damit über alle Zweifel erhaben, rechtmässig für das Haus vom roten Kamm zurückgewonnen habe, nachdem er dem Haus schon einmal entwendet worden sei. Der Geschichte nach stehe zu vermuten, dass der Nordschild Fürst Grebor am Turnier von denselben Leuten streitig gemacht worden sei, welche ihn und seine Begleiter wenig später auf der Rückreise von Tharbad hinterrücks ermordet und den Nordschild geraubt hätten.
[Das besagte Turnier von Tharbad im Jahre 2577 3Z sowie der Kampf um den Nordschild sind Bestandteil der Kampagne "Das Vermächtnis von König Argeleb I.". Arrohirs Ahnherr Artemain dû Anduin hatte damals mit Hilfe seiner damaligen Begleiter Fürst Grebor vom roten Kamm getötet, um an den Nordschild zu gelangen, bei dem es sich um eine von ihnen gesuchte Insignie König Argelebs I. handelte. Tinulins Vater Elvëanwe und Bóins II. Onkel Cóin waren zu jener Zeit noch nicht bei der damaligen Gruppe. Diese Tat war Auslöser einer Fehde zwischen dem Haus dû Anduin und dem Haus vom roten Kamm.]
Nachdem Mo am Ende der Geschichte von Fürst Grebor vom roten Kamm angelangt ist, erkundigt sich Calendin nach ihrem Verhältnis zu Herrn Saruman, worauf sie nur erwidert, ihn schon eine ganze Weile zu kennen. Sie habe ihm viel zu verdanken und sich daher auch, seiner Bitte entsprechend, bereit erklärt, die Gefährten zu begleiten. Auf die Frage, ob ihr Arrohir früher schon einmal begegnet sei, erwidert sie, dass sie ihn jetzt zum ersten Mal sehe und auch er sie zuvor noch nicht gesehen haben wird. Mehr sagt sie nicht zu ihrer Verbindung zu Isengart, sondern sieht Arrohir an, der daraufhin von sich zu erzählen beginnt und sagt, dass sein Vater Caedmon aus Rohan verbannt worden sei. Die Worte beginnen aus dem jungen Dunadan nur so herauszusprudeln, und er wird in der Erzählung seines Lebens immer sprunghafter und wirrer, bis er Mo schliesslich die schwarze Narbe an seinem Schildarm zeigt. Die dunländische Heilerin zuckt zutiefst erschrocken zusammen, als sie die Narbe vorsichtig berührt. Ihr Blick enthüllt masslose Furcht, als sie sagt, sie habe nicht gewusst, dass sich die Gefährten mit Nachtschatten einlassen würden. Ganz entrüstet sieht sie Khufur an, dem das alles furchtbar unangenehm ist, und sagt mit vorwurfvollem Ton, dass er ihr diesbezüglich nichts gesagt habe. Als Tinulin bestätigt, dass sie in der Tat mit Schattenwesen zu tun hätten, packt Mo Khufur an seiner Rüstung und wiederholt mit einem nun fast schon bedrohlichen Funkeln in den grünen Augen, dass er ihr davon nichts gesagt habe. Schliesslich lässt sie den jungen Zwerg los und fordert ihn und Tinulin in entschlossenem Tonfall auf, ihr zu folgen. Als sie ein Stück abseits des Lagers ausser Hörweite der anderen sind, erklärt sie den beiden, dass das, was sie nun sagen werde, ausschliesslich und nur für ihre Ohren bestimmt sei, womit sie Khufur natürlich sogleich erneut in eine Zwickmühle bringt. Nachdem er sich kurz bei Bóin II. rückversichert hat, dass er ihm nichts von Mos Geheimnis zu erzählen braucht, eröffnet die schöne Dunländerin Tinulin und Khufur, dass es nur sehr wenige Dinge gebe, vor denen sie Angst habe, dass die Dunkelheit und die Nacht mit ihren Schatten jedoch ihr schlimmster Alptraum seien. Nach einer Weile fügt sie an, dass sie gleichwohl bereit sei, die Gefährten zu begleiten, dies jedoch nur unter der Bedingung, dass sie keine Schattenwesen aktiv verfolgen. Zudem dürfe Arrohir nichts von ihrer Angst vor der Dunkelheit erfahren. Nachdem Tinulin und Khufur ihr die Einhaltung dieser Bedingungen zugesichert haben, begeben sie sich zurück zu den anderen, worauf jeder Calatirno Mo seine Waffe vorstellt und Mo Bóin II. gestattet, ihren Morgenstern einer kurzen Prüfung zu unterziehen. Anschliessend macht Arrohir noch sein allabendliches Verbeugungsritual gen Westen und begibt sich danach zur Ruhe. Mo legt sich derweil zu Khufur ins Zelt, was den jungen Zwerg ob der plötzlichen Nähe zu ihren vorzüglichen Rundungen arg ins Schwitzen bringt. Als es im Lager ruhig geworden ist, besprechen Tinulin und Bóin II. das Zusammentreffen mit Mo, wobei sich der erfahrene Zwergenkämpfer vorsichtig optimistisch gibt und sagt, bis jetzt sei sie immerhin noch nicht davongeritten.
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torben:
Session 75: Teil 3
Am nächsten Morgen ist Khufur ziemlich unausgeschlafen, denn so nah neben der schönen Mo konnte er fast die ganze Nacht kein Auge schliessen. Nachdem sie aufgestanden sind, nimmt Calendin Mo beiseite und sagt ihr, dass Tinas ihr Pferd sei und es weise gewesen sei, sich für dieses Tier zu entscheiden. Anschliessend erklärt er ihr, dass die Gefährten zunächst nach Zadan n'Bawâb reiten werden und auf diesem Weg Rohan durchqueren müssen. Als er ihr dabei vom Passierschein erzählt, den Arrohir für sie organisiert hat und der die Dunländerin auf Rohans Boden unter seine Sorge stellt, glaubt Mo ihren Ohren nicht zu trauen. Nachdem sie sich gleichwohl alles aufmerksam angehört hat, ruft sie nur kurz und scharf nach Khufur, um dem jungen Zwerg für diese Unverfrorenheit sogleich ordentlich die Meinung zu sagen. Da Khufur entschuldigend vorgibt, von nichts zu wissen, holt sie auch noch Tinulin dazu und sagt ihm, sie wolle ebenfalls ein Schreiben ausgestellt erhalten, welches Arrohir ausserhalb Rohans ihrer Sorge unterstelle. Der Noldo lehnt diese Forderung ab und erklärt um Verständnis bemüht, dass Arrohir für den Erhalt des Passierscheins viel auf sich genommen habe. Seine Beschwichtigungsversuche erzürnen die Dunländerin indessen nur noch mehr, und sie weist voller Entrüstung darauf hin, dass sie eine freie Frau sei, die sich gemäss dem Passierschein in Gefangenschaft begeben müsse, sobald sie den Isen überschreite. Dies sei eine ungeheuerliche Einschränkung, und Tinulin wisse nicht, was er da von ihr verlange. Als Tinulin erwidert, er wisse sehr wohl, was er von ihr verlange, da ihm nicht entgangen sei, dass sie schon einiges erlitten habe, funkelt sie ihn mit ihren grünen Augen gefährlich an und sagt mit todernster Miene: "Nein, das weisst Du nicht." Der Noldo erklärt Mo, dass sie Arrohirs Mutter kennenlernen müsse und weist auch nochmals darauf hin, dass nicht nur Arrohir, sondern auch seine Eltern Caedmon und Evin aus Rohan verbannt worden seien, was sie zumindest ein bisschen milder stimmt. Bevor Tinulin sich wieder zurückzieht, verspricht er Mo, einzuschreiten, falls Arrohir etwas Ungebührliches von ihr verlangen sollte. Wenig später kommt Arrohir zu Mo und versucht, die Laune der schönen Dunländerin mit einem ungezwungenen Gespräch zu heben. Die beiden kappeln sich ein bisschen und es scheint, als mache es Mo durchaus Spass, dem jungen Dunadan zumindest mit kecker Rede seine Grenzen aufzuzeigen. Auch Arrohir findet Gefallen an der spielerischen Neckerei, als er aber schliesslich sagt, dass sie in Rohan nicht so vertraut und ungehemmt miteinander umgehen könnten, fragt ihn Mo mit unvermittelter Ernsthaftigkeit, ob er das alles wirklich nur für einen Spass halte. Arrohir erwidert mit ehrlicher Miene, dass es in seinen Augen tatsächlich bloss ein Spass sei, worauf sich Mo, nachdem die beiden noch ein bisschen miteinander geredet haben, schliesslich bereit erklärt, sich in ihr Schicksal zu fügen.
Bald darauf brechen die Gefährten auf, wobei Bóin II. sichtlich Mühe hat, sich im Sattel zu halten, während Mo mit ihren Reitkünsten selbst Arrohir übertrifft, weshalb sich der junge Dunadan zu einem halbherzigen Lob veranlasst sieht. Nachdem sie am Abend ihr Lager errichtet haben, stimmt Tinulin ein elbisches Lied an, um Mo in der hereinbrechenden Dunkelheit ein besseres Gefühl zu geben.
Als die Gefährten am 3. März 2786 3Z zur Mittagszeit die Isenfurt erreichen, reitet Arrohir alleine voraus und kann Ron den Langen von der Furt in einem kurzen Gespräch dazu bewegen, mit seiner Reiterei zu einem Patrouillenritt nördlich der Furt aufzubrechen. So erspart Ron sich und den Gefährten ein mühsames und in erster Linie für Mo unangenehmes Zusammentreffen der Ordnungskräfte Rohans mit der Dunländerin, was Arrohir sehr zu schätzen weiss. Sobald Mo mit den übrigen Gefährten den Isen überquert hat, reitet sie strikt dicht neben Arrohir, wobei sie aber aufrecht im Sattel sitzt und ihr braunes Haar offen zur Schau stellt. Als Calendin schon nach kurzer Zeit zu Mo aufschliesst und sie fragt, ob sie ihr verräterisch braunes Haar nicht verstecken könne, wendet sich die schöne Dunländerin nur an Arrohir und erkundigt sich, ob sie sich, wenn schon nicht übereinander, dann wenigstens über Calendin lustig machen könnten. Anschliessend wendet sie sich dem Walbelben zu und sagt mit stolzer Miene, er scheine nicht viel von Freiheit zu verstehen. Arrohir springt seinem Freund bei und erklärt, dass Calendin es gut meine und nur versuche, unnötige Auseinandersetzungen zu vermeiden, worauf Mo erwidert, dass sie sich jetzt in Gefangenschaft befinde, weshalb es gar nicht möglich sei, ihr mit Worten noch grösseren Schaden zuzufügen. Gleichwohl reitet Calendin ein Stück voraus und hält nach Rohirrim auf ihrem Weg Ausschau, denen die Gefährten bestmöglich aus dem Weg zu gehen versuchen.
Am 9. März 2786 3Z reiten die Gefährten zwar in angemessenem Abstand an Edoras vorbei, können es aber trotzdem nicht vermeiden, schon bald von einem Botenreiter passiert zu werden. Als dieser im Vorbeireiten erkennt, dass es sich bei Mo wegen ihrer dunklen Haare um eine Dunländerin handeln muss, verlangsamt er und fragt Arrohir, was es mit der räudigen Hündin an seiner Seite auf sich habe. Der junge Dundan gibt sich ob der Wortwahl des Rohirs entsetzt, aber der Mann macht weiter anzügliche Sprüche über die schöne Dunländerin, bis Arrohir ihm schliesslich unter energischer Zurechtweisung den königlichen Passierschein für Mo hinreicht und ihn damit zum Schweigen bringt. Nachdem der Bote weitergeritten ist, sagt Calendin zu Arrohir, dass er seine Sache gut gemacht habe. Mo schaut jedoch noch lange nur geradeaus und bringt damit klar zum Ausdruck, dass ihr die Vorweisung des Passierscheins, der ihre Unterstellung unter Arrohir offenbart, sehr missfallen und sie entgegen ihrem Willen tief getroffen hat. Da die Gefährten Heah-thane Liam erst bei ihrem Aufbruch nach Osten aufsuchen wollen, reiten sie geradewegs zum Firienwald, den sie am 16. März 2786 3Z erreichen. Die Gefährten beschliessen, Mo direkt zum Calamindo zu führen und mit ihr erst nach Zadan n'Bawâb zu gehen, wenn die Dunländerin von Evin hierzu eingeladen wird. Als Tinulin und Calendin während der Nachtwache unter sich sind, sagt der Walbelb, es könne sein, dass Mos Vater im Krieg des Langen Winters 2758/59 3Z in Rohan gefallen sei, worauf der Noldo erwidert, dass dies wohl noch der günstigste aller möglichen Fälle sein könnte.
Als die Gefährten am 17. März 2786 3Z im Wald zur Brücke über den Meringstrom gelangen, erklärt Arrohir Mo, dass sie beim nächsten Schritt Rohan verlassen und Gondor betreten werden., worauf ihn die schöne Dunländerin ansieht und ihm zunickt, bevor sie einen Schritt geht. Als sie kurz darauf die andere Seite der Brücke erreicht haben, lächelt Mo Arrohir an, der darauf die Augen schliesst und sagt: "Jetzt kommt's dann gleich." Die von ihm offenbar erwartete schallende Ohrfeige bleibt jedoch aus, stattdessen spürt der junge Dunadan nur Mos Hand sanft über seiner Wange streichen. Halb überrascht, halb erfreut, öffnet er die Augen wieder, worauf sie mit einem schelmischen Lächeln sagt, er solle sich bloss nichts darauf einbilden. Arrohir antwortet nur mit einem raschen "Sicher nicht!", bevor er sich sichtlich gelöst wieder in den Sattel hievt und mit einem leise zu sich gemurmelten "Verstehe einer die Frauen!" losreitet.
Gleich darauf trennt sich Calendin von seinen Freuden, um Fairin bei ihrem Wasa-Stamm abzuholen und ebenfalls zum Calamindo zu bringen. Noch am selben Abend erreichen die Gefährten die Firienmark und reiten direkt zum Turm des Lichts auf der Spitze des Hügels östlich von Zadan n'Bawâb. Zwei Tage später treffen abends schliesslich auch Calendin und Fairin beim Calamindo ein.
// Metageblubber:
Mo ist an Bord. Es war eine sehr interessante und lustige Session mit viel improvisierter Interaktion meinerseits, sobald es zum Zusammentreffen der Gefährten mit Mo kam. Daneben gab es aber auch viel "Administratives" auszuspielen wie z.B. die Erlangung des Passierscheins für die dunländische Heilerin, was Bóins II. Spieler etwas träge fand, weil es, wenn ich ihn richtig verstanden habe, die eigentliche Geschichte nicht voranbringe. Dem ist entgegenzuhalten, dass gerade auch diese "Zwischenstücke" sehr wichtig für die Entwicklung der Geschichte ausserhalb des direkten Wirkungsbereichs der Charakter sind und damit immer auch wieder wichtige Weichen für die eigentliche Geschichte der Charakter gestellt werden. Spätestens ab dem Moment, als Mo aufgetaucht sei, fand Bóins II. Spieler die Session aber Hammer, und er freut sich schon sehr auf die Fortsetzung der Geschichte.
Tinulins Spieler hat derweil im Nachgang zur Session eine E-Mail mit einem Link zu einem Al Bundy-Viedo geschickt und dazu geschrieben "Die ersten 50 Sekunden zeigen ein Gespräch zwischen Tinulin und Mô... und nein, der junge Bud ist nicht Arrohir! Habe die Sequenz mit dem Mafia-Aerobic-Film von Regisseur Bud mit Kelly und Carlos als Starlets leider nicht gefunden, das wäre noch treffender gewesen! :)"
Den Link will ich Euch natürlich nicht vorenthalten, muss dabei jedoch gleichzeitg auf meine Antwort an Tinulins Spieler hinweisen, welche fürs Verständnis der Szene essentiell ist:
"Sehr gut getroffen, vor allem Tinulin mit der Pipi Langstrumpf-Frisur und seiner Puppe namens Calendin in der Hand :) Und ja, der junge Bud ist Arrohir :)"
Aber seht selbst:
https://www.youtube.com/watch?v=_OwKrXku42I
Ich bin ja mit dem Aufschrieb der gespielten Sessions ein bisschen im Hintertreffen. Als ich nach der kürzlich gespielten Session 78 den Spielern den Bericht zur Session 74 zum Gegenlesen gegeben habe, sagte mir Arrohirs Spieler, er habe den Truchsess so verstanden, dass sich Arrohir bei ihm melden müsse, wenn er länger als einen Monat in Gondor, Rohan oder Isengart weile (weil ja ein Schatten hierher kommen könnte). Der Truchsess hatte jedoch gesagt, dass Arrohir bis auf weiteres eine Bewilligung benötige, wenn er Gondor, Rohan oder Isengart für länger als einen Monat zu verlassen gedenke. Aufgrund dieses Missverständnisses hat sich Arrohir in den Folgesessions nicht beim Truchsess gemeldet, was ich, weil ich noch nichts vom Missverständnis wusste, bereits als eine Pflichtverletzung Arrohirs verbuchen wollte. Nach Klarstellung der Situation haben wir daher beschlossen, das Geschehen in Session 75 dahingehend rückabzuwickeln, dass Arrohir dem Truchsess auf der Rückreise vom Familienbesuch bei Maira den Aufbruchtermin vom 1. März 2786 3Z mitgeteilt hat.
So und wer ist daran denken wollte, Arrohir und/oder Khufur nach der Aufnahme Mos schon die ersten Mitleidsbekundungen auszusprechen, der sollte vielleicht mal an das Martyrium denken, welches die schöne Dunländerin mit der Begleitung der Gefährten eingegangen ist. ;D
Ach ja, frohe Weihnachten! :)
torben:
Ja Ihr seht richtig, wieder ist ein Session-Bericht fertig geworden :)
Drum will ich hier auch gar nicht lange darüber schwafeln, dass die Spieler noch immer auf etwas Mitleid von Euch warten (auch wenn ich nicht wüsste, weshalb und wofür sie das verdient hätten), sondern sage nur: Viel Spass beim Lesen :)
Session 76: Teil 1
17.3. - 8.4.2786 3Z
Firienmark - Anduin südlich von Lorien
Kaum haben die Gefährten am Abend des 17. März 2786 3Z den Calamindo erreicht, entbrennt eine rege Diskussion über die Verteilung der Schlafplätze. Mo möchte nicht unter einem Dach und dazu noch Tür an Tür mit Arrohir nächtigen, weshalb sie Khufur darum bittet, diese Angelegenheit in ihrem Sinne zu regeln. Da Arrohir Khufur gegenüber keine Einwände hat, im Wachraum des Steinturmes zu schlafen, hat Mo das kleine Holzhaus für sich alleine, wofür sie Khufur ein sehr gewinnendes Lächeln schenkt. Bóin II. erklärt der Dunländerin, dass Calendin in wenigen Tagen mit Fairin herkommen werde, damit sich die beiden Heilerinnen miteinander austauschen können. Bis es soweit ist, will der Zwerg jedoch Mos Fähigkeiten mit dem Morgenstern testen und verbessern, was rasch zu einem kleinen Wortgefecht mit der schönen Dunländerin ausartet. Als Mo auf einen Spruch Bóins II. hin sagt, man könne sie durchaus als Prinzessin bezeichnen, hakt der Zwerg nach. Die Dunländerin bleibt jedoch zugeknöpft und gibt keine weiteren Details zu ihrer Vergangenheit preis, sondern sagt nur, sie habe den Morgenstern als Waffe gewählt, weil er am effizientesten gegen die Metallrüstungen der Rohirrim sei. Bóin II. drückt ihr sein Bedauern über den Konflikt zwischen Rohan und Dunland aus, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass dieser in den Reihen der Calatirnor nicht ausgetragen werde, zumal Arrohir in Isengart bei Herrn Saruman geboren und aufgezogen worden sei. Diese Information nimmt Mo ebenso interessiert zur Kenntnis wie den Umstand, dass Arrohir nie in feindlicher Absicht in Dunland unterwegs gewesen sei. Als Arrohir ihre Blicke bemerkt, glaubt er, dass sich die schöne Dunländerin nun umso mehr für ihn interessiert, und ihm fallen ihre Reize noch mehr auf, wie auch die Reife, welche auch Lirila eigen gewesen war. Nachdem die Frage der Schlafplätze geklärt ist, nehmen die Gefährten ein von Tinulin zubereitetes Abendessen ein, wobei der Noldo seiner Hoffnung Ausdruck verleiht, das Kochen werde in Zukunft Mo übernehmen. Auch während dem Essen gibt Mo keine weiteren Informationen zu ihrer Herkunft und ihrem Werdegang preis. Als sich die Gefährten bald darauf zur Nachtruhe zurückziehen, gehen Tinulin und Bóin II. noch auf die Zinnen des Calamindos und sprechen über Mos Zugeknöpftheit bezüglich ihrer Herkunft und ihre Motivation zur Begleitung der Calatirnor. Der Zwerg ist sich sicher, dass in Sachen Mo noch ein ganzes Stück Arbeit auf sie zukommen werde.
Am nächsten Morgen gehen Arrohir und Khufur in Bóins II. Auftrag zum Hof Zadan n'Bawâb, um Proviant zu beschaffen, damit er sich in Ruhe um Mos Ausbildung mit dem Morgenstern kümmern kann. Als die Dunländerin wenig später in ihrer Rüstung aus verstärktem Leder ins Freie tritt, erwartet Bóin II. sie bereits mit einem Streitkolben in der Hand, welchen er von Khufur ausgeliehen hat. Das Training beginnt für Mo gleich mit einem verpatzten Hieb ihres Morgensterns. Ihre Offensivkünste überzeugen den erfahrenen Kämpfer auch mit zunehmender Trainingsdauer nicht, aber immerhin gefällt ihm ihre Verteidigungsarbeit. Nach dem Training erzählt Bóin II. Mo auf ihre Nachfrage hin seine Lebensgeschichte und wie er Tinulin, Caedmon und die übrigen älteren und neueren Gefährten kennengelernt hat. Dabei berichtet er ihr auch vom Krieg im Langen Winter 2758/59 3Z in Rohan und dem Gang der damaligen Gefährten nach Mordor, in dessen Folge es ihnen gelungen sei, den Winter zu zu besiegen und zu vertreiben. Wegen der Missachtung eines königlichen Befehls seien Caedmon und seine Familie nach dem Sieg über die gegnerischen Kräfte aus Dunländern, Ostlingen, Orks, Wölfen und noch dunkleren Wesen aus Rohan verbannt worden und hätten sich auf Herrn Sarumans Einladung zusammen mit Gwen und Maira in Isengart niedergelassen. In der Folge habe sich die damalige Gruppierung aufgelöst, und er, Bóin II., sei mit seiner Ziehtochter Uunukka in seine Heimat zu den Malachithöhlen zurückgekehrt. Rund 20 Jahre später hätten sich die heutigen Gefährten in Isengart zusammengefunden und seien schon kurz darauf in eine grosse Intrige am Hofe Gondors verstrickt worden. In diesem Zusammenhang habe Herr Saruman Caedmon und seine Familie in einem weisen Entscheid von Isengart fortziehen lassen, worauf sie in der Firienmark Wohnsitz genommen und den Orden der Wächter des Lichts gegründet hätten, der eigentlich auf sieben Mitglieder ausgelegt sei. Nachdem Bóin II. Mo gesagt hat, dass Maira sich nach der Expedition in den hohen Norden vom Orden zurückgezogen habe, erklärt er ihr das Ziel der Calatirnor, das darin liege, Licht an die dunklen Orte der Welt zu tragen.
Arrohir und Khufur sind unterdessen in Zadan n'Bawâb eingetroffen und werden von Evin auf den Rest der Gefährten angesprochen, worauf ihr Arrohir erklärt, dass sie mit Mo direkt zum Calamindo gereist seien. Evin will unbedingt "das Gift" kennenlernen, welches drauf und dran sei, in die Gruppe zu gelangen, doch möchte sie der Dunländerin nach Absprache mit ihrem Mann Caedmon am liebsten im Beisein Fairins auf den Zahn fühlen, welche sich gemäss Arrohirs Auskunft mit Calendin auf dem Weg in die Firienmark befindet. Nachdem Arrohir und Khufur mit den Vorräten zum Calamindo zurückgekehrt sind, planen die Gefährten die Reise zu den Malachithöhlen und erörtern die verschiedenen Reisewege. Dabei gelangen sie zum Schluss, dass sie spätestens Ende März dieses Jahres aufbrechen wollen.
Am nächsten Abend treffen Calendin und Fairin in Zadan n'Bawâb ein und werden freudig empfangen. Unterwegs hatte der Waldelb Fairin von Mo erzählt und zugeben müssen, noch nicht sehr viel über die schöne Dunländerin zu wissen. Während Fairin auf dem Hof übernachtet, geht Calendin noch am selben Abend zum Calamindo hinauf, wo er auf Arrohir trifft, der draussen Holz hackt. Nachdem der Waldelb dem jungen Dunadan erzählt hat, dass Fairin am nächsten Morgen zum Calamindo kommen werde und am Abend ein gemeinsames Essen stattfinden solle, berichtet er auch den übrigen Gefährten von seinem Abstecher in den Firienwald. Von Fairin hatte erfahren, dass Nisse, ein Heilkundiger aus Eriador, der Tinulin, Caedmon und Calendin vor über 20 Jahren als Fairins Vorgänger begleitet und sich ihrem Wasa-Stamm angeschlossen hatte, schon vor einiger Zeit zu einer Reise aufgebrochen sei, über deren Ziel er jedoch nichts gesagt habe. Fairin vermute, der Heiler könne zu seiner alten Heimat im Eryn Vorn aufgebrochen sein.
Am Morgen des 20. März 2786 3Z kommt Fairin zum Calamindo und nimmt alle Gefährten in den Arm, bevor sie sich Mo zuwendet und auch die Dunländerin begrüsst. Nach einem gemeinsamen Frühstück besprechen die Elben auf den Zinnen des Calamindos nochmals die Reiseroute, während sich die Zwerge und Arrohir um das Geschirr kümmern und damit Fairin und Mo Zeit geben, um über das Thema Heilungen zu sprechen. Im Laufe des Gesprächs ziehen die beiden Frauen Arrohir bei, um das beste Vorgehen bei der Versorgung einer Wunde im Ernstfall zu üben, da Bóin II. sich weigert, für eine solche Demonstration herzuhalten. Der junge Dunadan ist sich nach einer anfänglich euphorischen Meldung plötzlich auch nicht mehr so sicher, doch als Mo ihn ob seines Zögerns eine Memme schilt, gibt es für ihn kein Zurück mehr. Mit ihrem Meser fügt Mo Arrohir schliesslich eine sehr schmerzhafte und blutende Unterschenkelwunde zu, und als ob das nicht schon reichen würde, reibt sie zusätzlich noch etwas Dreck hinein. Fairin erklärt der schönen Dunländerin darauf die Wichtigkeit der einer Heilung vorangehenden Säuberung einer Wunde, wozu sie ihr Amulett Lothguil zu Hilfe nimmt, welches die Verunreinigung beseitigt, sobald es auf die Wunde gehalten wird. Calendin beobachtet Mo die ganze Zeit über und stellt fest, dass sie Fairins Instruktionen genau folgt und auch der Reinigung der Wunde mit dem Amulett Lothguil sehr aufmerksam zusieht. Nachdem Fairin Arrohirs Wunde gereinigt hat, fordert sie Mo auf, mit der Behandlung der Verletzung fortzufahren, worauf die Dunländerin ihre Hände um die Wunde legt und sanft darüber bläst, womit sie die Blutung schon nach kurzer Zeit zum Versiegen bringt. Die durch den Schnitt verletzte Sehne ist nach rund einer Minute ebenfalls geheilt, und Mo fragt Fairin mit einer Mischung aus professionellem Stolz und etwas Spott über die Examierung ihrer Fähigkeiten, ob sie den Test bestanden habe. Ohne auf die Provokation einzugehen, erwidert die erfahrene Heilerin, dass dieser Anfang zumindest schon sehr vielversprechend gewesen sei.
Als die Gefährten sowie Fairin am Abend beim Hof Zadan n'Bawâb eintreffen, werden sie von Evin herzlich willkommen geheissen. Mo gegenüber ist Arrohirs Mutter zwar ebenfalls freundlich, bleibt jedoch den ganzen Abend über sehr dominant und reserviert. Auch Mo ist sehr angespannt und wirkt deutlich nervöser als sonst, beinahe als wäre sie jederzeit zum Sprung bereit. Tinulin bleibt Mos Anspannung nicht verborgen, und er sagt der schönen Dunländerin, dass Elben und Zwerge andernorts nicht miteinander reden würden, was hier jedoch anders sei, denn sonst würde es die Calatirnor nicht geben. Bóin II. pflichtet seinem Freund bei und sagt, dass die Calatirnor unpolitisch seien. Als er mit allen darauf anstossen will, erhebt sich auch Mo, die sich vor allem an Khufur zu orientieren scheint, doch es dauert eine ganze Weile, bis schliesslich auch Evin aufsteht, um den anderen zuzuprosten. Während dem Essen sagt Fairin zu Tinulin, dass Mo ganz offensichtlich in der Lage sei, Wunden zu heilen, sie wohl aber noch an ihrer Geschwindigkeit arbeiten müsse. Als Tinulin darauf Mo ein bisschen beiseite nimmt und fragt, ob sie sich bereit für die Aufgabe als Heilerin der Calatirnor fühle, reagiert sie unwirsch, und der Noldo spürt eine Mischung aus Verärgerung und Neid über Fairins Amulett Lothguil. Auf Tinulins Nachfrage krempelt Mo ihren rechten Ärmel hoch und entblöst damit über ihrem Ellbogen einen breiten Armreif aus Bronze, der dank eines Scharniers geöffnet werden kann. Mit einem unverhohlen missmutigen Blick auf das einfache Schmuckstück sagt sie, dass sie nur dieses Ding habe. Als der Noldo den Armreif berühren will, zieht Mo ihren Arm brüskiert zurück und fordert, dass sie erst auch sein Diadem genauer ansehen dürfe, worauf Tinulin es ihr zusammen mit dem Armreif seiner Ahnin Erandë übergibt. Nachdem sie sich die Schmuckstücke kurz angesehen hat, darf Tinulin auch ihrem Armreif berühren und stellt dabei fest, dass dieser in gewissem Masse für Magie empfänglich zu sein scheint. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen erklärt er daraufhin Mo, dass manche der Gefährten mit neuen Gegenständen von ihren Reisen zurückgekehrt seien und auch ihr Armreif vielleicht dereinst einen Bruder erhalte, welcher noch mehr könne als er, worauf sie mit einem durchaus bestimmten "wer weiss" antwortet. Schliesslich kommen sie wieder aufs Heilen zu sprechen, und Tinulin sagt, dass sich heute entscheide, ob und wie die Calatirnor wieder losziehen werden, wobei dies vor allem von ihren Heilfähigkeiten abhänge, weshalb sie ihm offen sagen solle, wozu sie in der Lage sei. Sie gibt ihm zur Antwort, dass ihr bewusst sei, dass sie noch an ihrer Geschwindigkeit arbeiten müsse. Wenn sie die Leute kenne und wisse, dass sie dasselbe auch für sie tun würden und sie ihnen vertrauen könne, dann erachte sie sich durchaus in der Lage, noch schneller zu werden, worauf Tinulin sagt, dass sie in diesem Fall schnell sein werde, da sie in der Gruppe grosses Vertrauen finden werde. Er gibt ihr den Rat, sich jemandem aus der Gruppe wie beispielsweise Khufur zu öffnen und anzuvertrauen.
Mo kehrt kurz nach Tinulin zu den anderen zurück und lässt sich von Khufur ein Bier geben, mit welchem sie zu Arrohir geht, der bloss einen Becher mit Apfelsaft vor sich stehen hat. Nachdem die schöne Dunländerin diesen Makel mit Khufurs Hilfe beseitigt und dem jungen Dunadan auch ein Bier in die Hand gedrückt hat, stösst sie mit ihm an und sagt, er sei zwar eine Memme, aber im Gegensatz zu den anderen der Einzige, der sich von ihr habe schneiden lassen. Arrohir erwidert, dass er gerne der Freiwillige sei, da es ihm Selbstvertrauen gebe. Und sollte es schlecht ausgehen, sei man zumindest ein Held für die Frauen oder dann an einem schöneren Ort. Mo kommentiert diese Worte Arrohirs nicht weiter, sondern geht zu Evin, der sie für ihre Gastfreundschaft dankt und verspricht, ihr Bestes zu geben, damit alle Gefährten in einem Stück von der geplanten Reise zurückkommen, wobei sie jedoch zu bedenken gibt, dass auch sie nicht allmächtig sei. Evin dankt Mo für die Begleitung der Gefährten, welche ihre Reise überhaupt erst ermögliche, und heisst sie nochmals willkommen in Zadan n'Bawâb.
Nachdem der gemeinsame Abend auf dem Hof gemütlich und in Harmonie ausgeklungen ist, erkundigt sich Evin am nächsten Morgen bei Arrohir nach der Route, auf welcher die Gefährten zu den Malachithöhlen gelangen wollen. Als der junge Dunadan erwidert, dass er die Reiseroute nicht kenne, sagt Evin mit ernstem Ton, dass er erwachsen sei und in Rohan mittlerweile eine wichtige Stellung innehätte, weshalb er solch wichtige Dinge zu wissen habe. Wenn der Düsterwald dem nördlich von Rohan gelegenen Wald Fangorn auch nur im Ansatz ähnlich sein sollte, würde sie keinesfalls wagen, ihn mit Pferden zu durchqueren. Arrohir leuchtet Evins Standpunkt ein, und er verspricht, sich bei Bóin II. kundig zu machen.
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