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[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe

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torben:
Session 76: Teil 2

Am nächsten Morgen, es ist der 22. März 2786 3Z, brechen Tinulin, Calendin, Bóin II., Khufur, Arrohir und Mo mit ihren Pferden Tulco, Gaul, Barufax, Bjarni, Windraes und Tinas sowie dem Packpferd Blosma bei wolkenverhangenem Himmel zu den Malachithöhlen auf. Beim Abschied von Caedmon, Evin, Fairin, Gwen und den übrigen Hofbewohnern sagen Tinulin und Bóin II., dass sie zunächst zu Heah-thane Liam nach Forn Buhr reiten werden. Khufur hat sichtlich Mühe mit der Aussicht, die nächsten Wochen im Sattel zu verbringen und quält sich entsprechend auf Bjarnis Rücken ab. So verlangsamt, gelangen die Gefährten erst gegen Abend in den Firienwald. Als die Dunkelheit zunimmt, gesellt sich Tinulin zwar neben Mo, kann die Heilerin aber dennoch nicht dazu bewegen, noch lange weiterzureiten. Immerhin erklärt sie sich bereit, für das Abendessen besorgt zu sein, nachdem sich Arrohir als untauglicher Kochgehilfe erwiesen hat. Beim anschliessenden Essen gibt Mo, die ihre Mahlzeit rasch beendet hat, Arrohirs lautem Schmatzen die Schuld für ihre Unfähigkeit, sich auf ihr Meditationsritual zu konzentrieren und zieht sich entnervt in ihr Zelt zurück.

Nach einer ruhigen Nacht kommen die Gefährten am nächsten Tag deutlich besser voran und lassen den Firienwald bis zum Abend ein ganzes Stück hinter sich zurück. Da sonst niemand das Kochen übernehmen will, nimmt sich Bóin II. dieser Aufgabe an, doch sein Gericht ist derart ungeniessbar, dass sich Tinulin schliesslich bereit erklärt, bis auf weiteres für die Gefährten zu kochen, was in Mos Augen ein akzeptables Angebot ist.
[Technisch gesprochen: Bóin II. patzt beim Kochwurf mit einem Endergebnis von -34 massiv.]

Am nächsten Tag werden die Gefährten gegen Mittag von einer rohirrischen Reiterpatrouille angehalten, können ihre Reise nach Vorweisung des Passierscheins für Mo aber ohne Zwischenfälle fortsetzen, bis sie von einem Gewitter zu einer zweistündigen Pause gezwungen werden. Die weitere Reise bis Forn Buhr, wo die Gefähren am Abend des 28. März 2786 3Z eintreffen, verläuft ebenfalls ohne nennenswerte Zwischenfälle. Heah-thane Liam begrüsst die Gefährten und Mo freundlich und lädt sie zu einem gemeinsamen Abendessen mit seiner Frau Fealidh und seinem Sohn Brian ein. Während dem Essen erklärt er den Gefährten, dass die bei der nördlichen Anduinfurt gelegene Befestigung Tirith Limlaith seit dem Langen Winter 2758/59 3Z verlassen sei, weil Rohan nach dem Krieg schlicht noch immer über zu wenige Männer verfüge. Der Heah-thane glaubt, dass der Feind die dortige Furt über den Anduin vom nördlichen Flussufer aus, welches dem Düstwald zugewandt ist, beobachte. Nach dem Essen spricht Brian Arrohir auf Mo an und rät den jungen Dunadan, sich vor der schönen Dunländerin in Acht zu nehmen. Auf ihre weiblichen Reize angesprochen, die Brian nicht verborgen geblieben sind, erwidert Arrohir, dass sein Herz noch für eine andere Frau schlage.

Nachdem die Gefährten am 29. März 2786 3Z morgens ihren Proviant aufgefrischt und allerlei Ausrüstung sowie Kraftfutter für die Pferde eingekauft haben, brechen sie von Forn Buhr in Richtung Norden auf und werden noch ein ganzes Stück von Heah-thane Liam begleitet. Gegen Abend erreichen sie Athrad Onodlo, die alte Entwasserfurt, und am Westufer kommt das Dorf in Sicht, aus welchem Tinulin im Winter 2758/59 3Z Maira gerettet hatte, als es von Dunländern überfallen und in Schutt und Asche gelegt wurde. Als Tinulin Mo Mairas Geschichte erzählt, hört die schöne Dunländerin ruhig zu, bevor sie sagt, dass ihr Volk solche Überfälle zu Hunderten erlebt habe. Auf Tinulins Bitte hin erzählt sie von einem derartigen, mörderischen Überfall, den die Rohirrim im Zuge der Inbesitznahme Calenardhons, wie Rohan zu jener Zeit noch hiess, auf ein dunländisches Dorf auf der Ostseite des Isen verübt hatten. Als sie zum Ende ihres Berichts gekommen ist, sagt Tinulin, es sei wichtig, die in beiden Fällen entstandenen Emotionen zu bewahren, sich aber auch in die Gefühle der anderen zu versetzen.

Auch die nächsten Tage reiten die Gefährten weiter nach Norden und gelangen am späten Nachmittag des 5. April 2786 3Z zu einer Furt über den Fluss Limlaith. Der Fluss führt aufgrund der Schneeschmelze so viel Wasser, dass die Furt praktisch nicht zu erkennen ist, weshalb die Gefährten ein Lager errichten und sich den ganzen nächsten Tag Zeit dafür nehmen, ein kleines Floss zu bauen. Am 7. April 2786 3Z schwimmt Calendin mit einem Seil über den Fluss, mit dessen Hilfe wenig später auch Bóin II. sicher, wenn dafür auch völlig durchnässt, auf die andere Seite gelangt. Mit Hilfe ihrer Seile, welche am Floss festgeknotet sind, bringen sie nach und nach ihre ganze Ausrüstung über den Fluss, bevor auch die übrigen Gefährten samt den Pferden das wilde Wasser unbeschadet durchqueren. Während die anderen noch mit der Flussüberquerung beschäftigt sind, bringt Calendin bereits ein Feuer in Gang, an welchem sich die teils ziemlich durchnässten Gefährten aufwärmen können. Arrohir reibt unterdessen die Pferde mit einer seiner Decken ab, und Tinulin bereitet mit den wenigen feucht gewordenen Proviantstücken ein schmackhaftes Abendessen zu, um sie zu verwerten, bevor sie verderben.
Nach dem Essen und einer weiteren Meditation legt sich Mo schon bald schlafen, während die Elben und Zwerge zunächst gemeinsam Wache halten. In der Nacht werden die Gefährten von einem plötzlichen Hagelsturm überrascht, und vom Unheil verheissenden Prasseln aus seinem Zelt gescheucht, versucht Arrohir, zusammen mit Mo und Calendin, den Pferden unter einer in die Höhe gehaltenen Plane Schutz zu bieten. Es dauert eine ganze Weile, bevor sich der Hagel erst in einen starken Regen und anschliessend gar in Schneeregen verwandelt. Als die Gefahr schliesslich gebannt ist und Arrohir zu Mo sagt, sie solle schon mal in ihr Zelt gehen, welches er noch besser abspannen wolle, funkelt ihn die schöne Dunländerin an und sagt, ein Pferdemensch habe an ihrem Zelt gar nichts zu machen. Der junge Dunadan lässt sich von diesen Worten nicht abhalten, weshalb Mo schliesslich einige Heringe seines Zeltes aus dem Boden reisst und ihn darauf hinweist, dass er nun andernorts zu tun habe. Arrohir beherrscht sich trotz dieser erneuten Provokation und beendet stoisch seine Arbeit an Mos Unterkunft, bevor er sich seinem eigenen Zelt widmet. Calendin gefällt das ungewöhnlich garstige Wetter überhaupt nicht, weshalb er die ganze Nacht über mit Tinulin und abwechselnd je einem der Zwerge Wache hält.

Der Morgen der 8. April 2786 3Z ist strahlend, und die Gefährten befinden sich nun nur noch wenige Tagesritte vom Goldenen Wald, dem Elbenreich Lorien entfernt, das Tinulin und Calendin zum ersten Etappenziel auf der Reise zu den Malachithöhlen erkoren haben. Sie reiten bis zum Abend und gelangen schliesslich zum grossen Fluss Anduin. Während die anderen ein Lager errichten, begibt sich Calendin in einem der nahegelegenen Waldstücke auf die Jagd. Als er nach rund vier Stunden einen Rehbock zu Gesicht bekommt, ärgert er sich sehr darüber, das Tier mit seinem ersten Pfeil nicht gleich getötet zu haben. So muss er ihm noch ein kleines Stück folgen, bevor er es zusammengesunken findet und ihm den Gnadenstoss geben kann. Als er das Tier endlich zum Lager zurückgeschleppt hat, ist Mo bereits mit leerem Magen schlafen gegangen. Tinulin brät sogleich einige Fleischstücke an, während er den Rest an einem Haken in den Rauch des Feuers hängt, um das Fleisch so für ein paar Tage haltbar zu machen.

// Metageblubber:

Die Reise in den Osten hat begonnen!

In dieser Session hatten wir so ziemlich am Ende eine grössere Diskussion bezüglich der Gefahr, die von der Überquerung des Flusses Limlaith ausgehen würde. Das Hauptproblem bestand einmal mehr in den aufgrund einer vielleicht nicht optimalen Situationsbeschreibung unterschiedlichen Vorstellungsräumen sowie der zur Anwendung gelangenden Physik. Im Rahmen des zur Nachbesprechung folgenden E-Mail-Verkehrs konnten auch noch einige andere Punkte angesprochen werden und liessen sich schliesslich alle Wogen gut glätten.

Zu Mo:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Die dunländische Heilerin war sehr überrascht, als Fairin plötzlich das Amulett Lothguil hervorholte. Bis zu ihrem 5. Geburtstag war das magische Artefakrt in Mos Besitz gewesen, bevor es ihr abhanden kam, und sie hatte es seither nicht mehr wiedergesehen.
Als diese Situation in der Session ausgespielt wurde, habe ich einen Schauspielen-Wurf für Mo gemacht, um festzulegen, wie sie auf die Überraschung reagiert und ob sie ihre Emotionen im Griff behält. Das Manöver gelang ihr mit einer UM 96 + 45 + 80 Schauspielen = 221 bestens, und nicht mal Calendin fiel auf, dass sie der Anblick des Amuletts extrem überraschte.
Als Tinulin Mo beim gemeinsamen Essen beiseite nahm, um sie zu fragen, ob sie ihrer Aufgabe gewachsen sei, habe ich einen weiteren Schauspielen-Wurf für die Heilerin gemacht. Mos Versuch, cool zu bleiben, misslang mit einem Patzer UM 01 - 48 + 80 Schauspielen = 33 gegenüber Tinulins Wahrnehmung mit 89 + 158 Wahrnehmung = 247. In der Folge bemerkte er, dass sie wegen Fairins Amulett Lothguil neidisch und verärgert war.

Über die Geschichte des Amuletts Lothguil, welches bereits in den früheren Kampagnen von Artemain dû Anduin eine Rolle spielte sowie Mos damit verknüpfte Vergangenheit werde ich bei Gelegenheit noch mehr schreiben. Für den Moment können wir uns schon mal merken, dass Mo auf überraschende Weise herausgefunden hat, dass da irgendeine Verbindung zwischen ihr und zumindest einem Teil der Gefährten besteht. Ob Lothguil das einzige Verbindungsglied ist?
Es macht viel Spass, mit Mo auf Konfrontationskurs zu den anderen Gefährten zu gehen, aber es gilt auch hier, das richtige Mass zu wahren, damit einerseits keine Spaltung der Gruppe eintritt und andererseits die Geschichte auch vorankommt (und sie möglichst nicht oder nur selten im Mittelpunkt steht).

torben:
Beinahe staune ich selbst, aber es ist tatsächlich "schon" ein weiterer Session-Bericht fertig geworden.
Viel Spass beim Lesen :)

Session 77: Teil 1
9.4. - 4.5.2786 3Z
Anduin südlich von Lorien - Rhunost

Nach einer ruhigen Nacht brechen Tinulin und Calendin am Morgen des 9. April 2786 3Z zu Fuss nach Lorien auf, während die übrigen Gefährten mit den Pferden im Lager zurückbleiben. Bóin II. übernimmt die Aufgabe, Mo zu erklären, weshalb die Elben von hier aus alleine weitergehen. Am 11. April 2786 3Z erreichen Tinulin und Calendin die Mündung des Silberlaufs in den Anduin und treffen schon bald auf einige elbische Wachen. Nach einem kurzen Gespräch überqueren sie mit Hilfe der von den Wachen gespannten Seile den aus dem Nebelgebirge herabkommenden Celebrant, wie der Silberlauf auf Sindarin genannt wird, und gelangen noch am selben Nachmittag nach Caras Galadhon. Am Fuss des grossen Mallorns ersucht Tinulin sogleich um eine Audienz bei der Herrin des Goldenen Waldes, während Calendin nach seiner Verlobten Glorwen Ausschau hält. Der Waldelb spürt allerdings recht bald, dass seine Auserwählte nicht in Lorien weilt, sondern sich wohl weiterhin in Imladris aufhält.
Als am Abend die Sterne am Himmel erstrahlen, werden Tinulin und Calendin zu Frau Galadriel vorgelassen. Der Noldo trägt sein Diadem, welches ihm sein Vater Elvëanwe übermacht hatte, und sagt auf Frau Galadriels Frage nach ihrem Begehr, dass er in den Fussstapfen seines Vaters komme und mit seinen Gefährten in den Nordosten ziehen wolle. Nachdem Calendin der Herrin von Lorien erzählt hat, wer die beiden Elben auf ihrer Reise begleitet, übergibt ihr Tinulin die Hälfte des ihm verbliebenen Schwarglasstaubs aus dem hohen Norden, so dass ihm noch eine knappe Viertelhand voll von dem seltenen Material verbleibt. In der Folge berichtet Calendin von der Expedition der Calatirnor zur Eisbucht von Forochel sowie den Geschehnissen nach ihrer Rückkehr. Als er am Ende seines Berichts angelangt ist, zeigt sich Frau Galadriel besorgt über Glorwens Verletzung, die ja lange in ihren Diensten gestanden hatte. Calendin kann sie etwas beruhigen und sagt, es gehe Glorwen bereits etwas besser. Als er sagt, er habe eigentlich gehofft, seine Verlobte hier anzutreffen, erwidert Frau Galadriel, dass sie herzlich willkommen geheissen und man sich gut um sie kümmern werde, wenn sie nach Lorien zurückkehren sollte. Anschliessend eröffnen Tinulin und Calendin der Herrin von Lorien, dass sie vielleicht zu Thranduil, dem Anführer der Elben des Düsterwalds gehen werden, worauf sie lediglich erwidert, dass Lorien keine Kommunikation mit ihm unterhalte. Als sich Tinulin danach erkundigt, ob eine Möglichkeit zur Überquerung des Anduins bestehe, erwidert Frau Galadriel, dass er und Calendin problemlos mit einer Wachpatrouille auf die andere Seite des grossen Flusses übersetzen könnten. Für ihre Begleiter und die Pferde müssten sie indessen eine andere Lösung finden. So könnten sie den Goldenen Wald beispielsweise auf seiner westlichen Seite entlang der tieferen Hänge des Nebelgebirges umwandern, wobei die wegelose Wildnis allerdings eine Herausforderung für die Pferde darstellen dürfte und sich zudem auch die Orks im Nebelgebirge immer weiter ausbreiten würden.
Nach dem Gespräch mit der Herrin von Lorien decken sich Tinulin und Calendin noch mit elbischer Wegzehrung ein und besprechen auf dem anschliessenden Rückweg zu ihren Gefährten das weitere Vorgehen. Calendin kann eine gewisse Enttäuschung über die in seinen Augen zu geringe Hilfsbereitschaft Frau Galadriels nicht verbergen, zumal er den Weg entlang dem Nebelgebirge für zu gefährlich hält.

Die Zwerge und Menschen sind erstaunt, als ihnen Tinulin und Calendin nach ihrer Rückkehr am Nachmittag des 14. April 2786 3Z eröffnen müssen, dass ihnen die Elben Loriens bei der Überquerung des Anduins keine Unterstützung gewähren. Da Tinulin die Reise primär für eine Angelegenheit der Zwerge hält, will er den Entscheid über die weitere Reiseroute in Bóins II. Hände legen. Der erfahrene Zwerg votiert hierauf für die Route entlang dem südlichen und östlichen Saum des Düsterwaldes auf der Men Romen, der Oststrasse, über welche er vor sechs Jahren von den Malachithöhlen zu Fürst Thrórs Hallen in Dunland gelangt war. Auch wenn er auf der Reise durch das riesige Gebiet der Ostlinge selbst nicht behelligt wurde, rät der Zwerg seinen Begleitern, vor allem Arrohir und Mo, sich nach der Überquerung des Anduins bei der südlichen Furt von Tirith Anduin bedeckt zu halten. Calendin erklärt Khufur, dass der Weg zum Waldelbenkönig Thranduil auf dieser Reiseroute sehr lang werde, was Bóins II. Schüler hinnimmt, auch wenn er gleichwohl froh wäre, wenn er seinem Fürsten Thrór etwas von Thranduil zurückbringen könnte, zum Beispiel ein Entschuldigungsschreiben oder Geld. Tinulin will Khufur die Hoffnung nicht gänzlich nehmen, macht ihm aber klar, dass er seine diesbezüglichen Wünsche lieber ganz hinten anstellen solle. Auch sich in die Sichtweite von Khufurs alter Heimat Erebor zu begeben, erachtet der Noldo wegen des Drachen Smaug für zu gefährlich. Dennoch lässt den Noldo dieser Gedanke nicht mehr ganz los. Als Calendin Mos fragenden Blick bemerkt, klärt er die schöne Heilerin über die Hintergründe der Vertreibung Fürst Thrórs und auch Khufurs vom Zwergenreich Erebor durch den Drachen Smaug auf. Arrohir erklärt anschliessend, dass die Calatirnor Khufur gleichwohl folgen sollten, schliesslich seien sie auch ihm in den hohen Norden gefolgt. Selbst Tinulin muss gestehen, dass es ihn interessiere, wie die Lage in Erebor sei, worauf Bóin II. erwidert, dass sie hierüber unterwegs sicher einige Informationen erhalten könnten. Da somit der Weg südlich des Düsterwalds entlang der Oststrasse als Reiseroute beschlossen ist, müssen die Gefährten erst wieder zurück nach Süden und zur südlichen Anduinfurt bei Tirith Anduin reiten.

Am nächsten Morgen kehren die Gefährten um und reiten zurück zum Limlaith, den sie einen Tag später ein ganzes Stück flussaufwärts ohne Probleme überqueren können.
[Technisch gesprochen: Für die Überquerung des Flusses sind pro Charakter 3 Reiten-Manöver nötig. Dabei explodieren ausser bei Bóin II. die Würfel bei allen Charaktern mindestens einmal, sodass sie quasi auf die andere Seite schweben.]
Sie folgen dem Weg weiter zurück nach Süden und umreiten so auf dem Weg nach Tirith Anduin das "Wold" genannte, hüglige und unwegsame Gebiet, als sie am 21. April 2786 3Z von einer rohirrischen Reiterpatrouille angehalten werden. Arrohirs etwas kurz und hastig vorgetragene Erklärung dafür, weshalb die Gefährten kreuz und quer durch die Ostmark reisen, macht den Anführer der Reiterei misstrauisch, zumal er der den jungen Dunadan nicht kennt. Nur weil er zum Geburtstag seiner Ehefrau wieder auf seinem Hof sein möchte, sieht er schliesslich davon ab, die Gefährten zu Heah-thane Liam zu führen, damit sie ihm Red und Antwort stehen, ganz gleich wie sehr Arrohir ihm beizubringen versucht, dass sie erst wenige Tage zuvor selbst bei Liam gewesen waren.

Am 28. April 2786 3Z erreichen die Gefährten schliesslich gegen Mittag die am südöstlichen Ende der Wold gelegene Ortschaft Tirith Anduin, von der nach dem Krieg des Langen Winters 2758/59 3Z nur noch eine kleine, in den Ruinen wiedererrichtete Garnison übrig geblieben ist. Arrohir geht alleine voraus, um den Kommandanten der Garnison über ihre Absicht zu informieren, den Anduin gleich am nächsten Morgen zu überqueren. Im Gespräch tritt Arrohir sehr selbstsicher und sogar ein bisschen überheblich auf, weshalb Kommandant Randar ihn erst zurechtweist, bevor er ihm erklärt, dass der am östlichen Anduinufer lauernde Feind keinesfalls unterschätzt werden dürfe. Die bei der Furt von Tirith Anduin beginnende Oststrasse werde von den Ostlingen beobachtet, die in viele kriegerische Nomadenstämme aufgegliedert seien. Diese Stämme werden je von einem Fürsten, einem "Tong", angeführt, die wiederrum einem "Tang" genannten König unterstellt sein sollen. Der Handel zwischen Dorwinion und Gondor sowie Rohan habe seit dem Langen Winter 2758/59 3Z immer mehr abgenommen und sei aufgrund der räuberischen Ostlinge mittlerweile praktisch vollständig zusammengebrochen. Erschwerend komme hinzu, dass die Ostlinge ein sehr eigenes Handelsverständnis hätten, welches sie  ganz nach ihrem Belieben durchsetzen würden.
In Gedanken noch bei dem beinahe schief gelaufenen Zusammentreffen mit der rohirrischen Reiterpatrouille bittet unterdessen Khufur Mo, im Zusammenhang mit den Reitern von Rohan auf die Verwendung von derber Sprache zu verzichten, da dies, wie er finde, nicht zu ihrem liebreizenden Antlitz passe. Über diese Bitte amüsiert, deutet Mo auf ihren Morgenstern und fragt den jungen Zwerg, ob die Verwendung dieser "Sprache" in seinen Augen passender sei. Khufur erwidert etwas kleinlaut, er sei grundsätzlich der Ansicht, dass Frauen hinter sieben Tresortüren verborgen an einen Herd gehören würden, doch da sein Meister Bóin II. diesbezüglich eine etwas andere Ansicht vertrete, passe der Morgenstern wohl zu ihr. Da lacht Mo und sagt mit einem Zwinkern, dass in diesem Fall auch die derbe Sprache passend sei.
Als Arrohir bald darauf die Neuigkeiten aus dem Gespräch mit Randar an seine Gefährten weitergibt, zieht Calendin in Erwägung, den Anduin wegen der feindlichen Späher im Schutz der nächtlichen Dunkelheit zu überqueren. Mo ist von dieser Idee ganz und gar nicht begeistert und sagt, sie wolle Arrohir nicht hinterherschwimmen müssen, wenn er in der Mitte der Furt ins Wasser falle, nur weil er wegen der Dunkelheit nichts sehen könne. Während den anderen dieser Einwand einleuchtet, erkennt Tinulin rasch, dass Mo damit in erster Linie von ihrer Furcht vor der Dunkelheit abzulenken versucht, weshalb er ihr beispringt und vorschlägt, sich in der Nacht zunächst zusammen mit Calendin einen Überblick zu verschaffen.

Die Sterne leuchten vom ungetrübten Himmel herab, als Tinulin und Calendin einige Stunden später zur Furt schleichen. Beim Fluss angekommen, glaubt Calendin für einen kurzen Moment, in den Hügeln rund 30 Kilometer weiter östlich die schmale Rauchsäule eines Feuers zu erkennen, ansonsten können die Elben aber nichts Verdächtiges entdecken. Nachdem sie noch eine Weile darüber gesprochen haben, was auf der anderen Seite des Fluesses wohl auf sie zukommen könnte, kehren sie zu ihren Gefährten zuück.

Bevor die Calatirnor am Morgen des 29. April 2786 3Z aufbrechen, kann Calendin nach einem Gespräch mit dem Kommandanten Randar noch zwei Tagesrationen Proviant für jeden Gefährten einkaufen. Auch wenn sie all ihren Schmuck ablegen, erkennt man dennoch rasch, dass sie gut ausgerüstet und keineswegs mittellose Reisende sind. Die Nacht ist sternenklar gewesen, aber als die Gefährten im Laufe des Morgens Tirith Anduin verlassen, hat sich die Sonne bereits hinter schweren grauen Wolken verborgen, und es regnet ohne Unterlass. Mo hält sich an diesem Morgen im Gegensatz zu Tinulin und Arrohir besonders gut im Sattel und fragt den jungen Dunadan mit einem überlegenen Lächeln, ob er vielleicht Muffensausen habe, jetzt da er sein geliebtes und für ihn sicheres Rohan verlassen müsse. Als Arrohir darauf erwidert, dass die ganze Sache nur zwölf Stunden früher genau anders herum ausgesehen hätte, wirft ihm die schöne Dunländerin einen bösen Blick zu und deutet an, ihn genau im Auge zu behalten. Nachdem die Gefährten die sandige Furt problemlos überquert haben, folgen sie der Strasse auf der anderen Seite nach Osten.
[Technisch gesprochen: Auch bei dieser Flussüberquerung explodieren die Würfel der Spieler vor allem zu Beginn am laufenden Band, weshalb alles glatt geht.]
Am späten Nachmittag passieren sie bei noch immer nicht enden wollendem Regen die bis auf die Fundamente geschleiften Überreste einer grösseren Siedlung aus längst vergangenen Tagen. Die ganze Zeit über tauschen Arrohir und Mo weiterhin nur halb ernstgemeinte Frotzeleien aus, was Khufur schliesslich dazu veranlasst, seinem Meister Bóin II. zuzuraunen: "Was sich liebt, das neckt sich." Als sie am Abend etwas abseits der Strasse ein Lager errichten, ist Tinulin zu Mos Verdruss gegen ein Licht spendendes Feuer. So zieht sich die Heilerin etwas trotzig in ihr Zelt zurück, nachdem sie mit Hilfe eines Holzspans von einer ihrer Fackeln ihr Feuerritual durchgeführt hat.

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torben:
Session 77: Teil 2

Als die Calatirnor am Morgen des 30. April 2786 3Z nach einer ruhigen Nacht bei deutlich besserem Wetter erneut aufbrechen, bekundet Tinulin einige Mühe mit seinem Pferd Tulco, weshalb Mo mit einem neckischen Unterton sagt, er solle abends einfach ein Lichtlein entzünden, dann könne er sicher besser schlafen und tags darauf entspannter auf dem Pferd sitzen. Dem Noldo ist jedoch nicht zum Spassen zu Mute, und er lässt sich von der kecken Dunländerin nicht aus der Reserve locken.
[Technisch gesprochen: Tinulin passiert beim Wurf für die tägliche Reitqualität sein bereits 5. Patzer der Session, und angesichts der zuvor auch bei ihm immer wieder explodierenden Würfel zeigt sich einmal mehr, wie nah Glänzen und Versagen beieinander liegen können.]
Nach einem weiteren Tagesritt und einer erneut ruhigen Nacht, entdecken die Elben am späten Nachmittag des 1. Mai 2786 3Z hinter sich eine kleine Reiterei, die aus den Hügeln herabkommt, an welchen sie einige Stunden zuvor vorbei geritten waren. Da eine Flucht vor den zehn Reitern für die Gefährten nicht in Frage kommt, besprechen sie noch kurz ihr Vorgehen, bevor sie anhalten und die Zwerge sowie Mo von ihren Pferden steigen. Als die Reiter heran gekommen sind, grüsst der zuvorderst stehende Bóin II. und verneigt sich tief, was einige der fremdländisch aussehenden Männer zum Lachen bringt. Nachdem sich der Anführer der Reiter in gebrochenem Westron als Jar vorgestellt hat, erkundigt er sich danach, wer und was die Gefährten seien und was sie hierher führe. Als Bóin II. antwortet, er komme aus dem Ostern, fragt Jar erstaunt: "Nurkitzeln?" Bóin II. sagt dieser Name, der eine Verballhornung einer Ortsbezeichnung in der Zwergensprache Khuzdul sein könnte, jedoch nichts, weshalb er verneint und klarstellt, aus dem im Nordosten liegenden Eisengebirge zu stammen, was Jar ein Lächeln entlockt. Bóin II. fährt mit seiner Erklärung fort und sagt, er und seine Gefährten seien unterwegs, um zu sehen, ob man zwischen dem Eisengebirge und dem Anduin eine Handelsroute aufbauen könne, worauf Jar die übrigen Gefährten interessiert in Augenschein nimmt. Als er langsam und dicht um sie herumreitet, hält er bei Arrohir inne und sagt auf Windraes deutend: "Folge zu Tong, mache Handel Hoppihoppi!" Arrohir erwidert, dass sein Pferd nicht zu handeln sei. Jar nimmt diese Abfuhr gelassen und wiederholt seinen Vorschlag noch ein paar Mal. Als sich Arrohir und auch Bóin II. weiterhin standhaft weigern, Windraes als Handelsware zu bezeichnen, wird der Ostling schliesslich ernst und weist seine Reiter an, sich aufzuteilen. Während zwei Ostlinge zurück zu den Hügeln aufbrechen, aus denen sie gekommen waren, reiten zwei weitere Männer der Oststrasse folgend voraus. Anschliessend wendet sich Jar nochmals an Arrohir und fordert ihn erneut auf, ihm zum Tong zu folgen, welcher darüber zu befinden habe, ob das Hoppihoppi des jungen Dunadans gehandelt werde. Um die Diskussion in eine andere Richtung zu führen, steckt Tinulin Bóin II. sieben Goldstücke zu, welche der Zwerg Jar als Ersatz anbieten soll. Bóin II. wendet sich darauf an den Ostling und sagt, dass er den Tong nicht enttäuschen wolle, das Pferd Windraes aber wirklich keine Handelsware sei. Er wolle keinen Ärger, weshalb er ihm an Windraes' Stelle sieben Goldstücke für den Tong geben und darum bitten wolle, dass Jar seine Reiter zurückbeordere. Der Anführer der Reiterei lehnt dieses profane Angebot sichtlich beleidigt ab und fordert stattdessen Bóin II. nochmals auf, ihm zusammen mit Arrohir zum Tong zu folgen. Während die Gefährten einige Blicke untereinander austauschen, reitet Jar nochmals zu Arrohir, bevor er mit Blick auf den prächtigen, für seinen Ahnherr gefertigten Schild mit dem Wappen der Familie dû Anduin sagt: "Folgen zu Tong, Handel Schild!" Der junge Dunadan lehnt zwar auch diesen Vorschlag vehement ab, doch Tinulin sagt zu seinen Gefährten, dass es ihn durchaus interessieren würde, wie das Handelssystem der Ostlinge funktioniert. Daher willigen die Calatirnor schliesslich ein, Jar zu seinem Tong zu folgen. Der Ostling ist erfreut, und wenig später eskortieren er und seine Reiter die Gefährten weiter auf der Strasse nach Osten. Als Bóin II. aus Interesse fragt, ob Jar mit seinem Pferd handeln würde, sieht sich der Ostling Barufax kurz an, bevor er erwidert: "Bóing Jar Handel Hoppihoppi, aber Tong entscheidet." Nach dieser Antwort lässt sich Bóin II. zu Arrohir zurückfallen und sagt dem jungen Dunadan, dass diese Ostlinge, die offenbar nicht mal seinen Namen richtig verstanden hätten, in seinen Augen nicht ganz dicht seien.
Als die Abenddämmerung hereinbricht, machen Jar und seine Begleiter Halt und errichten ein kleines Lager, wobei die Gefährten den Eindruck erhalten, dass es sich bei diesen Ostlingen um einen Elitetrupp handeln könnte, da sie keine Zelte, sondern lediglich Schlafdecken mit sich führen. Nachdem Calendin in der näheren Umgebung einige Vogeleier gefunden hat, bespricht er mit Arrohir das Vorgehen, falls der Tong sein Pferd Windraes tatsächlich für sich haben wolle. Der junge Dunadan stellt klar, dass er es als Raub betrachten und entsprechend handeln würde, sollte man ihm sein Pferd nehmen wollen. Calendin ist der Meinung, dass die Ostlinge nicht per se böse und insofern nicht mit Orks vergleichbar seien. Etwas später bespricht der Waldelb die Situation auch noch mit Tinulin, der nach wie vor gespannt darauf ist zu erfahren, wie der Handel hier funktioniert. Als Calendin seine Befürchtung äussert, der Tong könne sämtliche Regeln für den Handel vorgeben, erwidert Tinulin, dass sie ihm notfalls damit drohen könnten, dass er bei einem Kampf gegen die Gefährten viele Männer verlieren werde, was seine Stellung anderen Tongs gegenüber empfindlich schwächen würde.

Nach einer abermals ruhigen Nacht brechen die Ostlinge am 2. Mai 2786 3Z zusammen mit den Gefährten erneut auf und folgen auch weiterhin der Oststrasse. Während des Tages versucht Bóin II. vergebens, von Jar mehr über das Handelssystem der Ostlinge zu erfahren. Gegen Abend erreichen die Reisenden eine kleine Jurtensiedlung, in welcher ganz offensichtlich Jars Leute leben. Nachdem sie angekommen sind, kümmern sich die Ostlinge kaum um die Gefährten, weshalb Bóin II. von sich aus versucht, mit ihnen in Kontakt zu treten. Dafür ist er auch gerne bereit, eine Schale voll vergorener Stutenmilch zu trinken, welche ihm von den grundsätzlich freundlichen Einheimischen angeboten wird. Unterdessen erkundigt sich Mo bei Arrohir, ob er gewillt sei, das Leben aller Calatirnor aufs Spiel zu setzen, falls der Tong Windraes wirklich für sich beanspruchen sollte. Der junge Dunadan erwidert, dass er zumindest sein eigenes Leben für sein Pferd geben würde, bevor er zurückfragt, was sie tun würde, wenn der Tong ihren Armreif oder gleich ihren ganzen linken Arm wollen würde. Er jedenfalls sei bereit, für sie zu sterben. Diese klaren Worte Arrohirs machen die schöne Dunländerin nachdenklich, und es vergeht eine Weile, bevor sie nochmals das Wort an ihn richtet und sagt: "Ich hoffe, der Tong wird nicht Deinen linken Arm fordern." Mit seiner trockenen Erwiderung, dass er ihn schon einmal verloren habe, bringt Arrohir Mo zum Schmunzeln, bevor sie zu ihrem Zelt zurückkehrt.

Am nächsten Morgen schliessen sich Jar und seinen fünf Reitern noch 15 weitere Männer aus der Siedlung an, was die Gefährten nachdenklich stimmt, da dies das Kräfteverhältnis deutlich verschiebt. Nach einem ereignislosen Tagesritt kommt Jar am Abend zu Bóin II. und sagt mit sichtlicher Begeisterung: "Morgen Tong." In der Folge beraten Tinulin und Calendin das weitere Vorgehen, da es so aussieht, als könnte dies die letzte Chance der Gefährten für eine Flucht sein. Tinulin gibt sich jedoch weiterhin zuversichtlich, dass sich ihnen schon irgendeine Handlungsoption eröffnen werde, weshalb sie nichts unternehmen.

Als die Ostlinge am Nachmittag des 4. Mai 2786 3Z zusammen mit den Gefährten einen Bruch hinunter reiten, sehen sie an seinem unteren Ende zwischen zwei sich nördlich und südlich erstreckenden Waldstücken eine Siedlung, die teils aus Jurten und teils aus sehr alten Steingebäuden besteht. An die zum Teil schon zerfallenen Steinhäuser schliessen mehrere Pferdekoppeln an, und die Gefährten können auch mehrere Streitwagen erkennen, wie sie von den Ostlingen gerne im Kampf benutzt werden. Calendin fühlt sich bei diesem Anblick an ihre Belagerung durch die Ostlinge in Zadan n'Bawâb im Langen Winter vor gut 27 Jahren in Rohan erinnert. Schon kurz nachdem Jar die Reiterschar mit einem Hornsignal angekündigt hat, erklingen auch von der Siedlung her Hornsignale. Wenig später erreichen sie die Ortschaft, und als sie auf einem gepflasterten Platz vor einem alten Steingebäude anhalten und absitzen, sagt Jar zu Bóin II., dass er mit seinen Begleitern warten solle, während er den Tong über ihr Kommen informiere. Mit steigendem Puls fragt Bóin II. Tinulin, wie lange sie diese Farce noch mitmachen sollen. Deutlich gelassener als der Zwerg erwidert Tinulin, dass sie nun ihr ganzes diplomatisches Geschick einsetzen müssen, um die Situation nicht eskalieren zu lassen. Auf diese Antwort bleibt Bóin II. nur zu sagen, dass er sie in diesem Fall ja mal wieder voll in die Scheisse geritten habe.

// Metageblubber:

Die Spieler, vor allem jener von Bóin II. und Calendin, waren ziemlich empört darüber, dass die Elben von Lorien den Gefährten keine Hilfe bei der Überquerung des Anduins leisten wollten. Ich sehe das ein bisschen anders, denn einerseits leben die Elben von Lorien sehr zurückgezogen und lassen schon ganz grundsätzlich keine Zwerge in ihr Gebiet. Dem Argument, dass sie Boote ans südliche Ende Loriens hätten schicken können, ist entgegenzuhalten, dass die Gefährten auch ihre Pferde auf die andere Flussseite bringen wollten und die Elben von Lorien mit solchen Tranporten nicht besonders vertraut sein könnten. Klar, es wäre eine nette Geste gewesen, andererseits fragt sich, ob das Verteilen netter Gesten die Aufgabe der Herrin des Goldenen Waldes ist.
So mussten sich die Spieler halt etwas anderes einfallen lassen, und in der Folge zeigte sich für mich einmal mehr etwas, was ich schon einige Male glaube beobachtet zu haben: Die Spieler treffen Entscheidungen, bei denen sie die Grundlagen vorher nicht genau abklären, sondern mehr oder minder auf ihre eigene Vorstellung abstellen. Hier zeigte sich das, als die Charakter am Ende der Session von den Ostlingen aufgegriffen wurden und sich plötzlich in einer nicht ganz so vorteilhaften Situation wiederfanden. Als ich den Spielern im Nachgang zur Session meine diesbezüglichen Gedanken mitteilte, sagte Tinulins Spieler, dass er die Situation im Osten ganz anders eingeschätzt hätte als ich und auch die für eine andere Einschätzung notwendigen Informationen nicht gehabt hätte.
Wir haben eine Weile über die unterschiedlichen Sichtweisen diskutiert und sind dabei zu einer gangbaren Lösung gekommen.

Wir dürfen also gespannt sein, wie es weitergeht, jetzt da die Charakter also mit all ihrem Geld, ihren Artefaktwaffen und wertvollen Pferden mitten in einer feindlichen Ostling-Siedlung vor dem Tong dieses Landstrichs stehen. Arrohir scheint jedenfalls wild entschlossen, sein Hab und Gut, vor allem sein Pferd Windraes, wenn nötig mit dem Leben aller Gefährten zu verteidigen.

Wenn jetzt jemand von Euch kommt und den Spielern für ihr Vorgehen auch noch Mitleid spenden sollte, dann weiss ich auch nicht mehr weiter  ~;D
Solltet Ihr hingegen Fragen und/oder Anregungen haben, dann einfach her damit.  :)

torben:
Ich versuche ja wirklich aufzuholen, aber irgendwie läuft mir die Geschichte immer wieder davon... egal, hier kommt der Bericht der nächsten Session. Mal sehen, ob Arrohir heute Mitleid benötigt/bekommt :)

Session 78: Teil 1
4.5 - 19.5.2786 3Z
Rhunost - Men Celduin nahe Iach Celduin

Während die Gefährten auf dem Dorfplatz von Rhunost, wie diese Siedlung der Ostlinge in früheren Zeit genannt wurde, von ihren Pferden steigen, begibt sich Jar ins Innere eines der schon ziemlich heruntergekommenen Steingebäude, um den Tong über ihre Ankunft zu informieren. Immer mehr Bewohner der Siedlung umgeben die Gefährten, als Mo Arrohir einen lasziven Blick zuwirft und sagt, er solle Ruhe bewahren und, wenn ihm das helfen sollte, an sie denken. Der junge Dunadan erwidert trotzig, dass die Ostlinge Windraes bekommen könnten, aber nur für kurze Zeit. Als Jar bald darauf mit einem Mann von stämmiger Statur aus dem Gebäude kommt und ihn als Tong Kor vorstellt, tritt Bóin II. vor und stellt sich sowie seine Gefährten vor, wobei er jeweils auch den Namen des Vaters nennt, soweit er ihm bekannt ist. Tong Kor nickt dem Zwerg zu und dreht anschliessend mit einem interessierten Blick eine Runde um die Calatirnor. Bei Arrohir angekommen, bleibt Kor stehen und tätschelt das Pferd Windraes mit den Worten: "Schönes Hoppihoppi. Tong Kor handelt." Arrohir erwidert zunächst auf Sindarin: "Nur über meine Leiche", bevor er auf Westron sagt: "Wir haben schöne Handelsware." Als hätte der Tong ihn nicht verstanden, wiederholt er nochmals in reichlich Akzent behaftetem Westron: "Kor handelt Hoppihoppi!" und klatscht darauf kurz in die Hände, als wäre die Sache damit beschlossen. Anschliessend geht er zurück zu Bóin II. und sagt ihm mit einem gewinnenden Lächeln, welches gleichzeitig seine Überlegenheit demonstriert, dass die Gefährten seine Gäste seien und am nächsten Morgen gehandelt werde. Ohne eine Reaktion der Gefährten abzuwarten, weist er seine Männer an, die Stalltüren des Steingebäudes gleich neben seinem "Palast" zu öffnen und die Pferde der Calatirnor darin unterzubringen. Da sie angesichts der zahlreichen Ostlingkrieger vorerst keine andere Wahl haben, führt Arrohir Windraes und die anderen Pferde in den Stall, in welchem bereits zwei Ostlingpferde in einer der grossen Boxen untergebracht sind. Nachdem die Pferde abgesattelt und versorgt sind, verschliessen die Ostlinge die Boxen mit grossen Vorhängeschlössern, und auch die Stalltüre wird abgeschlossen, bevor zwei Ostlingwachen davor Stellung beziehen.
Jar führt die Gefährten um die Ecke des Hauses und eine Treppe hinauf in den ersten Stock des Gebäudes, wo sich direkt über dem Stall ein einziger, grosser Raum befindet, von dem in der hinteren Ecke nur noch ein kleines, abgetrenntes Abort wegführt. Jar deutet auf diesen hinteren Teil des Raumes und bedeutet den Gefährten dort ihr lager aufzuschlagen, während sich ein Teil seiner Männer vorne bei der Tür zur Treppe einrichtet. Wenig später wird ein grosser, mit Eintopf gefüllter Kessel hereingebracht, aus welchem sich auch die Gefährten bedienen dürfen. Bóin II. kann bei Jar für in seinen Augen 18 wucherische Zinnstücke zwei grosse, mit Bier gefüllte Krüge für sich und Khufur bestellen. Beim Essen setzt sich Mo nahe zu Arrohir und wischt ihm mit ihrem Finger auf verführerische Art den Mund sauber, nachdem er seine Schlüssel Eintopf geleert hat. Als Arrohir sagt, er mache sich Sorgen um sein Pferd und die kostbare Ausrüstung der Gefährten, haucht ihm Mo ins Ohr, er solle versuchen, an etwas anderes zu denken, wobei sie ihm sanft über den Rücken streicht. Anschliessend geht die Heilerin zu Tinulin und Calendin, die gerade leise besprechen, ob es möglich wäre, in der Nacht heimlich die Pferde der Gefährten zu stehlen. Damit könnten sie den Tong in die Verlegenheit bringen, das Hab und Gut der Gefährten nicht richtig gesichert zu haben. Mo hat zu diesen Überlegungen keine Meinung, sondern spricht den Elben gegenüber Arrohirs fatalistische Einstellung an. Die schöne Dunländerin sagt, sie versuche bereits viel, um den jungen Dunadan auf andere Gedanken zu bringen, aber da müsse sich rasch etwas ändern. Sie habe nicht sieben Jahre ihres Lebens in Gefangenschaft verbracht, um hier jetzt sinnlos zu sterben, nur weil Arrohir ihr aller Leben für seinen blöden Gaul opfern wolle. Mos Worte lassen Calendin aufhorchen, aber die Heilerin sagt nichts weiter zu ihrer Vergangenheit, sondern stellt nur nochmals klar, dass es Irrsinn sei, das Leben aller Calatirnor für Windraes zu opfern. Tinulin widerspricht ihr jedoch und sagt, Arrohir habe in dieser Hinsicht eine andere Sichtweise, und als Rohir habe sein Pferd eine ganz besondere Bedeutung für ihn. Er würde für Windraes ebenso sterben wie für sie selbst. Wieder auf den Pferdediebstahl zurückkommend, fragt Tinulin Mo, ob sie vielleicht die Wachen vor der Stalltüre ablenken könnte. Mo ist von dieser Idee gar nicht begeistert und gibt zu bedenken, dass neben den zwei Wachen auch noch Jars restliche Männer auf dem Dorfplatz lagern würden und im Falle eines Diebstahls ebenfalls abgelenkt werden müssten. Als der Noldo sie weiterhin fragend ansieht, sagt sie schliesslich entnervt, dass sie wohl durchaus in der Lage wäre, all diese Männer abzulenken, doch bevor es dazu kommen würde, würde sie Windraes lieber selbst töten. Erst als die schöne Dunländerin mit weit aufgerissenen Augen an sich herabsieht, begreift Tinulin, auf welche Ablenkungsmethoden sie anspielt, worauf der Noldo sofort erklärt, dass dies auf gar keinen Fall in Frage kommen würde. Als Calendin schliesslich Arrohir für die Besprechung beizieht, wirft ihm Mo ein mehr als nur gewinnendes Lächeln zu, aber der junge Dunadan erkennt, dass ihre Begierde nur gespielt ist, weshalb er nochmals klarstellt, dass er mit seinem Pferd von hier weiterziehen oder zusammen mit ihm sterben werde. Mo kann ob dieser in ihren Augen verbohrten Haltung nur den Kopf schütteln und begibt sich sichtlich genervt zu Khufur, um sich mit ihm zu unterhalten. Während die Elben mit Arrohir weiter beratschlagen, verlässt Bóin II. das Gebäude, wobei sich ihm jedoch sofort zwei von Jars Männern an die Fersen heften und ihm nicht mehr von der Seite weichen. Tinulin und Calendin gelangen zum Schluss, dass Bóin II. unbedingt nochmals mit Tong Kor sprechen und einen Handel über etwas anderes wie zum Beispiel Gold erreichen muss, ansonsten steht ein blutiger Ausgang dieser Geschichte zu befürchten. Als der Noldo Bóin II. nach draussen folgt, wird er ebenfalls von Jars Männern begleitet, und da sich Tinulin und Bóin II. nicht sicher sind, ob und wie viel Westron die Ostlinge verstehen, erklärt der Noldo dem Zwerg das Ergebnis der Beratungen in sehr einfach gehaltenem Sindarin. Als Bóin II. schliesslich begriffen hat, was Tinulin ihm mitzuteilen versucht, gehen die beiden gemeinsam zu Jar und können ihn für fünf Silberstücke dazu bringen, Tong Kor aufzusuchen und ihn um ein Gespräch sowie einen Handel noch am heutigen Tag zu bitten.

Als Jar die Gefährten wenig später mit einem Hornsignal auf den Dorfplatz ruft und sie Tong Kor neben ihm stehen sehen, wird ihnen klar, dass der Ostling, entweder aus Absicht oder einem Missverständnis heraus, nicht wie gewünscht ein Gespräch unter sechs Augen organisiert hat. Nachdem sich alle Gefährten bei Kor und Jar auf dem Dorfplatz eingefunden haben, sagt der Tong, ihm sei zugetragen worden, dass die Gefährten schon heute handeln wollen würden. Bóin II. erwidert darauf, dass die Zwerge schon immer gute Handelspartner gewesen seien, es vor einigen Jahren aber einen Zwischenfall mit einem Drachen gegeben habe. Jetzt würden sie jedoch die Handelsbeziehungen wieder aufnehmen wollen, und seine Begleiter seien samt und sonders Vertreter der handelsbeteiligten Völker. Zwar hätten sie auf dieser Reise keine Handelswaren dabei, dafür würden sie aber Gastgeschenke mit sich führen, was Kor gleichermassen erstaunt wie erfreut fragen lässt, ob Arrohirs Hoppihoppi ein Geschenk sei. Um Ruhe bemüht, verneint Bóin II. die Frage und schliesst gleichzeitig auch ein Tauschgeschäft über das Pferd aus, wobei er allerdings Pferde ganz allgemein nicht als zukünftige Handelsware ausschliessen möchte. Auf das Gastgeschenk zurückkommend, bittet Bóin II. Tinulin, dem Tong einen vom Noldo bereits zurvor vorbereiteten Beutel zu übergeben. Als Kor den Inhalt des Beutels auf seinen Schild schüttet und dabei nicht 60, wie Bóin II. angedacht hatte, sondern gleich 70 Goldstücke aus der Gruppenkasse zum Vorschein kommen ringt der Zwerg noch mehr mit der Fassung. Der Tong ist erfreut und sagt mit einem breiten Lächeln: "Gutes Geschenk. Jetzt Handel Hoppihoppi." Bóin II. versucht noch zu intervenieren, indem er erwidert, dass sie nichts zu handeln hätten und das Pferd ohnehin 8000 Goldstücke wert sei, aber der Ostling lässt den Zwerg einfach links liegen und zeigt mit der ausgestreckten Hand auf Arrohir, den er zu seinem Handelspartner erkoren hat. Der junge Dunadan scheint sich eine kecke List ausgedacht zu haben, denn er sagt in aufforderndem Ton: "Es ist ganuz einfach: Für das Pferd will ich eine Tochter von Kor zur Frau." Als der Tong nur kurz stutzt und gleich darauf nach "Hugu" schicken lässt, schwant dem jungen Dunadan, dass er gerade einen ganz üblen Fehler begangen haben könnte. Es dauert nicht lange, da tritt zwischen den versammelten Dorfbewohnern eine ziemlich unscheinbare junge Frau mit schiefem Blick und schrägen Zähnen hervor und wird von Kor als seine Tochter Hugu vorgestellt. Gleich darauf fragt der Tong, ob Arrohirs Handelsvorschlag "Windraes gegen Hugu" sein solle, wobei er präzisiert, dass Arrohir in diesem Falle fortan mit Hugu hier in der Siedlung wohnen müsse, oder ob er einen anderen Handel wünsche. Der junge Dunadan ist sichtlich erleichtert, dass ihm überhaupt ein Ausweg aus dem von ihm selbst angerichteten Schlamassel gewährt wird, und sagt schnell: "Anderer Handel", worauf Kor vergnügt in weiterhin holprigem Westron verkündet: "Reiterspiel. Bei Gewinn Einbezug von Caipas Pferd und bessere Bedingungen. Bei Niederlage ohne Caipas Pferd und schlechtere Bedingungen." In der Folge erfährt Arrohir, dass er bei den Reiterspielen gegen einen von Kors Männern im berittenen Bogenschiessen und Speerwerfen aus verschiedenen Lagen und auf verschiedene Distanzen antreten muss. Kurz will er sich darüber empören, dass seine Paradedisziplin Schwertkampf nicht zur Wahl steht, aber Kor erstickt jegliche Diskussionsversuche mit einem "Handel fair" im Keim. Während sich Arrohir und der Ostling Caipa bereit machen, erklärt Jar dem jungen Dunadan die Regeln und den genauen Ablauf, wobei er nicht müde wird hervorzuheben, dass es eine grosse Ehre sei, mit Tong Kor Handel treiben zu dürfen. Als Arrohir wenig später auf Windraes sitzt, tritt Mo zu ihm heran und sagt, jetzt solle er zeigen, ob die Dunländer die Rohirrim zu Recht fürchten. In Bezug auf seine Fähigkeiten im Speerwerfen verneint er dies sogleich, worauf ihm Mo viel Glück wünscht.
Arrohir beginnt den Bogenschiessbewerb und sagt mit lauter Stimme: "Das ist Windraes, mein Hoppihoppi, mein Bruder!" und reitet los.
[Spieler von Bóin II.:"...und reitet davon." Diese Version der Geschichte, welche für alle Umstehenden, vor allem aber für die übrigen Gefährten, sicherlich sehr überraschend gewesen wäre, haben wir zum Spass natürlich gleich noch ein bisschen weiter entwickelt, bevor das Spiel seinen richtigen Fortgang genommen hat.]
Arrohir und Caipa müssen auf einer pro Durchgang dreimal abzureitenden geraden Galoppstrecke jeweils drei Pfeile hintereinander auf je ein Ziel abschiessen, wobei sie im ersten Durchgang in den Steigbügeln stehen müssen. Zwar gereicht dem jungen Dunadan die Tatsache, dass er mit seinem Langbogen vom Pferd aus schiessen muss, nicht gerade zum Vorteil, dennoch gelingt der Auftakt recht gekonnt. Allerdings verpasst er seinen dritten Schuss, weil ihm just im Moment vor dem Lösen der Bogensehne Schweiss in die Augen tropft und ihn ablenkt. So geht der erste Durchgang, allerdings nicht nur wegen des einen, nicht geschossenen Pfeils, klar an seinen Kontrahenten Caipa, einen agilen Reiter mit einem für die Ostlinge typischen, untersetzten Pferd, der von der Menge für seine Leistung entsprechend bejubelt wird. Als Mo demgegenüber schon an Arrohir zu zweifeln beginnt, sagt Bóin II. schon fast resignierend, dass alle, die mit ihm reisen würden, verflucht seien. Allen Zweifeln zum Trotz steigert sich Arrohir jedoch in den nächsten beiden Durchgängen und kann sie für sich entscheiden, sodass es nach dem Bogenschiessbewerb 2:1 für Arrohir steht. Die durch seine Führung wieder gewonnene Hoffnung droht jedoch angesichts der Speere, die es im zweiten Bewerb vom Pferderücken aus zu werfen gilt, schon gleich wieder zu verblassen. Sein skeptischer Blick verrät sofort, dass Arrohir nur sehr wenig Übung im Umgang mit dieser Art von Waffe hat. Gleichwohl scheint dem jungen Dunadan das Glück an diesem Tag hold zu sein, denn es gelingt ihm, zumindest einen der ebenfalls drei Durchgänge zu gewinnen. Da so am Ende jeder der Kontrahenten insgesamt drei Durchgänge gewonnen hat, verkündet Tong Kor, dass ein vierter Speerdurchgang den Sieger bestimmen soll, was Arrohir natürlich gar nicht passt. Trotzdem fügt er sich in sein Schicksal, das ihm indessen auch dieses Mal wohlgesinnt ist, und kann die Reiterspiele mit einem Sieg im letzten Durchgang gewinnen. Auch wenn Arrohir mit seinem letzten Wurf gar nicht zufrieden ist und gerne einen noch triumphaleren Schlusspunkt gesetzt hätte, strahlt ihn Mo beinahe bewundernd an und sagt, es habe trotzdem gereicht. Nachdem Arrohir von seinem Pferd gestiegen ist und sich nochmals für die Anfeuerung bedankt hat, lächelt Mo ihn an und gibt ihm einen Kuss auf die Wange, wobei sie sagt: "Wenn die Anfeuerung schon so viel ausmacht, bin ich gespannt, was erst ein Kuss zu bewirken vermag." Der junge Dunadan hatte bei Mos Annäherung schüchtern den Kopf etwas gesenkt und ist nun knallrot, als er ihn wieder hebt.
Bevor die beiden Calatirnor die Sache weiter vertiefen können, vernehmen sie Tong Kors Stimme, der sich von Arrohirs Reitkünsten und dem Pferd Windraes beeindruckt zeigt und sagt, aufgrund seines Sieges werde Arrohir einen Handel mit guten Bedingungen erhalten. Da jedoch ein zusätzlicher Durchgang zur Kürung des Gewinners nötig gewesen sei, werde Caipas Pferd doch nicht in den Handel miteinbezogen. In der Folge erklärt der Ostling die Regeln des Handelsgeschäfts, welche vorsehen, dass Arrohir ein Angebot in Goldstücken für sein Pferd Windraes machen muss. Je nach dem Ergebnis zweier Würfel, die Kor im Anschluss rollen lässt und die ein Ergebnis zwischen eins und hundert oder gar mehr anzeigen können, muss Arrohir es bis zu zweimal erhöhen. Überwürfelt Kor Arrohirs letztes Angebot, erhält er Windraes für die Hälfte des Angebots. In den anderen Fällen hat Arrohir die Möglichkeit, Windraes für das Anderthalbfache seines Angebots zu "kaufen". In jedem Fall erhält Arrohir ein Dokument, welches bestätigt, dass die Calatirnor auf ihrer Reise zu den Malachithöhlen mit den Ostlingen Handel getrieben haben und auf der im Dokument festgehaltenen Route während einem bestimmten Zeitraum keinen weiteren Handel eingehen müssen. Den Gefährten kommen diese Regeln reichlich komisch und grundsätzlich verkehrt vor, denn weshalb sollte Arrohir für den Erhalt seines Eigentums bezahlen müssen? Angesichts der Übermacht der Ostlinge wagt Arrohir jedoch nicht, dem Ansinnen Kors zu widersprechen. Als Mo ihn erstaunt ansieht und fragt, ob er überhaupt das Geld habe, um an einen "Kauf" seines Pferds denken zu können, verneint dies der junge Dunadan. Als er die Gefährten um finanzielle Unterstützung ersucht, will Mo erst amüsiert loslachen, als ihr Tinulin aber erklärt, dass die Calatirnor überaus zahlungsfähig seien, verstummt die schöne Dunländerin erstaunt. Bóin II. hadert am längsten mit der Situation, schliesslich erklärt aber auch er sich bereit, den "Kauf" von Windraes mitzutragen. Gemeinsam errechnen sie, dass das letzte Gebot ein ganzes Stück über hundert liegen muss, damit Arrohir die Kaufoption auf sicher verbleibt. Während Mo noch immer ungläubig darüber staunt, dass man so viel Geld besitzen könnte, wendet sich Arrohir schliesslich an Kor und nennt als erstes Angebot 60 Goldstücke. Nachdem der Tong seine Würfel gerollt hat, huscht ein Lächeln über sein Gesicht, bevor er feierlich verkündet, das Angebot anzunehmen, was bedeutet, dass Arrohir Windraes für 90 Goldstücke kaufen kann. Mit Kors Einverständnis begibt sich Tinulin in Begleitung von Jar in ihre Unterkunft, um das Geld aus der Gruppenkasse zu holen. Nachdem Kor das Geld Münze für Münze nachgezählt und am Ende zufrieden genickt hat, erkundigt er sich bei Bóin II. nach ihrem Reiseziel sowie der Route, welche sie dorthin zu nehmen gedenken. Schliesslich stellt er ihnen das angekündigte Handelsdokument aus, welches ihnen bis zum 4. Juli 2786 3Z auf der direkten Strecke von hier bis Iach Celduin, einer kleinen Ortschaft ein paar Tagesritte südlich der Stadt Esgaroth auf dem langen See, den Entscheid überlässt, ob sie Handel treiben wollen. Mit der Übergabe des Dokuments ist der Handel mit Tong Kor abgeschlossen, und die Ostlingmenge beginnt sich langsam zu zerstreuen. Auch Tong Kor scheint sich nicht mehr weiter für die Gefährten zu interessieren, weshalb die Gefährten wenig später von Rhunost aufbrechen, nachdem sie von Jar erfahren haben, dass die Übernachtung im Ort nach dem abgeschlossenen Handel mit sieben Silberstücken zu Buche schlagen würde.

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torben:
Session 78: Teil 2

Als schliesslich die Abenddämmerung einsetzt und sich die Gefährten einen geeigneten Lagerplatz suchen, befinden sie sich schon einige Kilometer nordöstlich von Rhunost. Tinulin zieht sich mit einem Lied über den Mond und die Sterne Mos Argwohn zu, geht es darin doch auch um die damit einhergehende Dunkelheit. Um sie ein bisschen versöhnlicher zu stimmen, zeigt der Noldo ihr den gesamten Inhalt der Gruppenkasse von nunmehr immer noch mehr als 700 Goldstücken und 800 Silberstücken. Dieser schier unglaubliche und dazu noch so offen umhergetragene Reichtum verschlägt Mo für einige Momente die Sprache, bis Tinulin sie noch mehr in Verlegenheit bringt, indem er ihr im Namen der Calatirnor einen Silberring mit drei grossen Rubinen aus der Gruppenkasse schenkt. Nachdem Mo und Arrohir ihre jeweiligen Abendrituale vollführt haben und sich der junge Dunadan bei seinen Freunden nochmals für die gewährte Unterstützung bedankt hat, spricht Calendin Mo auf ihre Aussage bezüglich ihrer siebenjährigen Gefangenschaft an. Auf seine Frage, was es damit auf sich habe und ob sie ihm davon erzählen wolle, erwidert Mo, dass sie damit nur habe sagen wollen, dass es keine Dinge gebe, die so wichtig seien wie das eigene Überleben. Mehr wolle sie dazu jetzt aber nicht sagen. Die Nacht vergeht ruhig, und Tinulin kann während seiner Wache keine Verfolger ausmachen.

Als sie am nächsten Morgen wieder aufbrechen, bemerkt Tinulin, dass Mo ihren neuen Ring zwar mehrfach hervorholt und mit leuchtenden Augen ansieht, es aber gleichwohl nicht wagt, ihn anzuziehen. Mit respektvollem Abstand folgt die Strasse dem östlichen Saum des Düsterwaldes nach Nordosten. Nach einigen, mehrheitlich ereignislosen Tagen erreichen die Gefährten am 10. Mai 2786 3Z die Ortschaft Burh Sauthis, wo sie dank Kors Dokument tatsächlich keinen Handel treiben müssen und in Ruhe gelassen werden. Für ein zusätzliches Bronzestück kann Bóin II. dem Wirt zwei Stunden Freibier aus dem Ärmel leiern, was die Zwerge sogleich auskosten. Tinulin lässt es etwas gesitteter angehen und ordert vier Kelche sowie guten Wein aus Dorwinion, den er mit Calendin und den Menschen teilt, nachdem Arrohir und Mo die Pferde versorgt und sich dabei wieder etwas gekappelt haben. Die Stimmung ist sehr ausgelassen, weshalb Bóin II. versucht, ein bisschen mehr über Mos Lebensgeschichte in Erfahrung zu bringen. Mo lässt sich jedoch weiterhin nicht in die Karten schauen und gibt stattdessen die Geschichte vom grünen Waldmann zum Besten, ein dunländisches Märchen über eine unerwiderte Liebe.
Mo ist etwas angeheitert, als sie später auf dem Zimmer nur noch leicht bekleidet zu Arrohir tritt und ihm einen Kuss auf den Mund drückt, bei dem sie ihre Lippen allerdings durch ihre Hand von den seinen getrennt hält. Der Anblick ihres verführerischen Lächelns und der schwingenden Hüften, als sie zu ihrem Bett zurückkehrt, beeindruckt Arrohir schwer, und er hört sich leise zu sich sagen "fast wie Lirila".
[Mo macht ein Schauspiel-Manöver, das mit UM 98 + 91 + 80 Schauspielen = 269 so überragend ausfällt, dass sie ganz nach Belieben sämtliche Register bei Arrohir ziehen kann, was sie auch schamlos macht, zumal sie leicht angeheitert ist.]

Die weitere Reise führt die Gefährten auf ein Plateau hinauf, das an seinem westlichen Ende ein ganzes Stück in den Düsterwald hineinragt. Auf dem Weg nach Norden entlang dem östlichen Waldsaum übernachten die Gefährten noch einige Male in Weilern sowie Dörfern und kleinen Ortschaften, wobei sie Kors Handelsdokument weiterhin zuverlässig vor ungewollten Handelsverpflichtungen schützt. Nachdem Mo eines Abends ihr Feuerritual durchgeführt hat, erklärt ihr Tinulin den Sternenhimmel und erzählt vom Sternenseefahrer Eärendil. Als der Noldo schliesslich am Ende seiner Ausführungen angelangt ist, sagt Mo, dass ihr die Sonne gleichwohl lieber sei als die Sterne der Nacht. Tinulin versteht ihre Sicht der Dinge und erwidert, dass die Elben die Menschen auch die "Kinder der Sonne" nennen würden und sich selbst der grosse Feind der Welt vor der Sonne gefürchtet haben soll.

Die Gefährten bleiben weiter auf der Strasse, welche nördlich von Burh Alge "Men Celduin" genannt wird, da sie zum Fluss Celduin führt und ihm bis zur Brücke von Iach Celduin folgt. Am Nachmittag des 19. Mai 2786 3Z befinden sich die Calatirnor nur noch einige Kilometer von der Brücke von Iach Celduin entfernt, als die Strasse auf zwei Hügel am Rand eines dem Düsterwald vorgelagerten Waldstücks zuhält.

// Metageblubber:

Es war wieder eine sehr gemütliche und atmosphärische Session, bei welcher der Handel Tong Kors mit Arrohir über dessen Hoppihoppi, resp. die Verhinderung eines Blutbads im Mittelpunkt stand. Arrohirs Spieler war zunächst empört über die Auswahl der Waffen bei den Reiterspielen und sah sich massiv benachteiligt, musste sich aber schliesslich vom mitrechnenden Spieler von Bóin II. darüber aufklären lassen, dass seine Siegeschancen sowohl beim Bogenschiessen wie auch beim Speerwerfen höher waren als jene von Caipa. Mit der Gesamtsumme von 160 Goldstücken (70 GS Gastgeschenk und 90 GS "Kaufpreis" für Windraes) sind die Gefährten am Ende ziemlich glimpflich davongekommen, denn sie hatten im schlimmsten Fall mit einem letzten Gebot von 196 Goldstücken gerechnet, was zu einem "Kaufpreis" von 294 Goldstücken geführt hätte. Im Zuge dieser Verhandlung wurde dem Spielleiter auch zum ersten Mal seit langer Zeit der Inhalt der Gruppenkasse wieder offengelegt, in welcher sich unglaubliche 1031 Gold- und über 800 Silberstücke befanden. Zum Vergleich: der Bau des Calamindos, des Turmes des Lichts, hat zwischen 300 und 400 Goldstücke gekostet.

Ach ja, Khufurs Spieler fragte noch, weshalb die Milch, die Bóin II. bei diesen Nomadenvölkern, egal ob im hohen Norden oder nun im Osten, immer vergoren sein müsse. Das ist natürlich sehr einfach zu beantworten: wegen seiner Antialktoseintoleranz :)


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