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[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe

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Chaos:
Ach nee, dafür, dass sie sich ohne Not mit einem Drachen angelegt haben, gibt´s bei mir kein Mitleid.

Wie heißt es auf Englisch so schön? "Play stupid games, win stupid prizes."

Und, Respekt: Smaug ist ein richtig schönes Riesen-Arschloch!

torben:
@Chaos:
Das ist im Grunde genommen sehr richtig. Die Spieler werden demgegenüber aber vermutlich darauf beharren, dass es ja gar nicht vorhersehbar war, dass Smaug genau dann vorbeikommen könnte, wenn sie in Thal plündern gehen... zumal es am Ende nicht mal sie selbst waren, die den Drachen mit der Glocke alarmiert haben.
Aber auch sonst hätten sie sich natürlich nicht darauf verlassen können/dürfen, dass Smaug nicht kommt...  >;D

Und dass Smaug in "richtig schönes Riesen-Arschloch" ist, nehme ich einfach mal als Kompliment  ;D ;D  Ja, wenn man schon so eine historische Superfigur an den Start führt, dann muss sie schon auch ein bisschen was bieten  >;D

torben:
Jup, es geht wieder weiter.  :)
Was sind wohl die nächsten Pläne der Gefährten, nachdem die Elben dem Drachen Smaug knapp entronnen sind?

Session 83: Teil 1
6.7. - 23.8.2786 3Z
Hügelkette zwischen Thal und Grórs Hallen - Gelaidh Gelin - Malachithöhlen

Der Morgen des 6. Juli 2786 3Z ist noch nicht weit fortgeschritten, als Mo Tinulin und Calendin danach befragt, was nach ihrem Aufbruch nach Thal vorgefallen sei. Calendin berichtet ihr darauf von ihrem schicksalhaften Erkundungsgang, der Entdeckung der aus den Ostlinggebieten stammenden Plünderer sowie dem Zusammentreffen mit dem Drachen Smaug. Darüber, was sich nach dem Erscheinen des Drachen zugetragen hat, schweigt der Waldelb indessen, und auch Tinulin mag sich nicht zu den Umständen des Verlusts seines linken Ohres äussern.
Als Calendin bald darauf zum Aufbruch drängt und dabei sagt, er freue sich jetzt einfach auf die Malachithöhlen, sieht Khufur nochmals wehmütig in Richtung des Erebors, worauf ihm Mo tröstend ihre Hand auf die Schulter legt und sagt: "Komm, es geht weiter. Es geht immer weiter." Während die Gefährten das Lager abbrechen, geht Mo zu Tinulin, der schon die ganze Zeit über sehr ernst ist, und sagt, sie habe gesagt, dass sie ihm nicht aufs Schienbein pusten würde, wenn er eigenmächtig nach Thal gehen sollte. Nun würde sie ihm jedoch aufs Ohr pusten, falls das etwas an der Situation verbessern könnte, doch leider stehe die Heilung einer solchen Verletzung, noch dazu an einem elbischen Körper, nicht in ihrer Macht. Der Noldo bedankt sich für die mitfühlenden Worte, und schon bald darauf reiten die Gefährten zügig Richtung Osten davon.
Als sie am Abend ein einfaches Lager errichten und die Elben und Zwerge die Wachen untereinander aufgeteilt haben, ist Calendin zu Mos grosser Freude mit einem kleinen Feuerchen einverstanden. Während die Heilerin sogleich ihr Ritual durchführt, begibt sich der Waldelb auf Nahrungssuche und kommt schon wenig später mit einigen Heidelbeeren zurück.

Nach einer ruhigen Nacht mit nassem Nebel reiten die Gefährten schon früh am nächsten Morgen weiter. Unterwegs besprechen Tinulin und Bóin II. das weitere Vorgehen. Bóin II. geht davon aus, dass die Zwerge in seiner Heimat den Verlust von Tinulins Ohr nicht ungeschehen machen können, dafür aber sicherlich in der Lage sein sollten, ein stilvolles und effizientes Hörgerät für den Noldo herzustellen. Da eine solche Prothese für Tinulin unter keinen Umtänden in Frage kommt, denkt er daran, zu König Thranduil in den Düsterwald zu gehen, obschon er Bóin II. natürlich auch weiterhin zu seiner Heimat begleiten möchte. Der Noldo gibt zu bedenken, dass er bei dieser Gelegenheit bei Thranduil schon mal ein gutes Wort für die Zwerge einlegen könnte, damit sie hierfür bei der Rückkehr nach Westen im nächsten Frühling nicht nochmals den Düsterwald betreten müssten. Bóin II. bedauert derweil, dem Händler Rowin den Streitkolben aus Dóings Schmiede abgekauft und damit den Grundstein für die verhängnisvolle Expedition nach Thal gelegt zu haben. Tinulin kann ihn aber zumindest in dieser Hinsicht beruhigen und sagt ihm, dass er in jedem Fall zu der verlassenen Stadt gegangen wäre. Mehr als alles andere verwundert den Noldo indes noch immer, dass Smaug ihn all seiner Vor- und Umsicht zum Trotz entdecken konnte.

Am Abend des 9. Juli 2786 3Z tragen Bóin II. und Tinulin den übrigen Gefährten ihre Gedanken bezüglich der weiteren Reise vor. Bóin II. zeigt sich dabei zwar zuversichtlich, dass die Zwerge der Malachithöhlen Tinulin eine schöne Ohrprothese schmieden könnten, vermutet allerdings, dass dies gleichwohl nicht nach dem Geschmack des Noldos sein könnte. Dieser wiederum erklärt, dass er zu Thranduil, dem König der Waldelben des Düsterwalds, gehen könnte. Da allerdings davon auszugehen sei, dass der König ebenso schlecht auf die Zwerge zu sprechen sei wie diese auf die Elben, würde er diesen Weg alleine gehen und alles daran setzen, noch vor dem Wintereinbruch zu den Malachithöhlen zu gelangen. Während Calendin seinen Freund davor warnt, dass Thranduil ihn für die Reizung des Drachen einsperren oder gar töten lassen könnte, geht Tinulin in erster Linie davon aus, dass der Elbenkönig an seiner Geschichte interessiert sein könnte. Bóin II. sagt, er verstehe Tinulins Wunsch nach Heilung, zumal er selbst auch schon mehrfach an Körper und Geist entstellt worden sei. Gleichwohl macht er nochmals Werbung für ein anständiges, zwergisches Metallohr, da er gegen eine Trennung der Gefährten ist und zudem seine Zweifel hat, ob Tinulin alleine in der Lage wäre, die Malachithöhlen zu finden. Calendin gibt zu bedenken, dass vor allem der Weg bis Esgaroth gefährlich sein dürfte, weshalb er dafür ist, diesen Weg im nächsten Frühling gemeinsam zu gehen. Mo wiederum sagt, dass sie Tinulin nicht aufs Schienbein pusten könne, wenn er alleine zu Thranduil gehen sollte. Sie versteht aber den Wunsch des Noldos und hält dafür, dass die Behandlung besser früher als später in Angriff genommen werden sollte. Tinulin selbst hört der Diskussion die ganze Zeit nur mit einem Ohr, seinem ihm verbliebenen, zu, enthält sich aber der zu fällenden Entscheidung. Nachdem sie die verschiedenen Argumente für die eine oder andere Vorgehensweise noch eine Weile abgewogen haben, beschliessen die Gefährten, gemeinsam Richtung Düsterwald zu ziehen. Dieser Entscheid rührt Tinulin sichtlich, und er bedankt sich beinahe ein wenig verunsichert bei seinen Freunden für die Unterstützung und sagt, dafür hätten sie etwas bei ihm gut.

Wie sehr der Entscheid der Gefährten Tinulin bewegt, zeigt sich auch noch am nächsten Tag, als der Noldo vor lauter Rührung kaum in der Lage ist, sich auf dem Rücken seines Pferdes Tulco zu halten. Dass sie daher nur sehr langsam vorwärts kommen, macht indessen nichts, da an diesem Tag neben dem Noldo auch Mo und die Zwerge ihre liebe Mühe mit ihren Reittieren bekunden. Während den nächsten Tagen reiten die Gefährten zurück zum südlichen Ende des Langen Sees und erreichen am Abend des 19. Juli 2786 3Z den Weiler Londaroth, wo sie ein weiteres Mal im Gasthaus "Zum Langen See" Quartier beziehen. Beim Abendessen spricht sich Calendin dafür aus, dass die Menschen und Zwerge hier auf Tinulin und ihn selbst warten sollten. Arrohir hingegen möchte die Elben begleiten, und es dauert eine ganze Weile, bis sie ihm seinen Wunsch ausgeredet haben. Als Tinulin allerdings plötzlich einfällt, dass er statt zu Thranduil auch zu Aldatirs heilkundiger Ehefrau Galadhwen nach Gelaidh Gelin gehen könnte, besteht Arrohir erneut und umso mehr darauf, die Elben begleiten zu dürfen. Seinen Wunsch begründet er damit, dass die Gattin von Artemain dû Anduins langjährigem Weggefährten Aldatir der Insel im Fluss beim alten Zadan n'Bawâb in Rohan ihren Namen gegeben habe und er sie daher unbedingt sehen wolle. Es bedarf einer längeren Diskussion, bis die Elben den jungen Dunadan schliesslich damit vertrösten können, dass Galadhwen sicher zu ihm kommen werde, falls dies auch ihr Wunsch sein sollte. Nachdem dieses Vorgehen beschlossen ist, reserviert Khufur beim Wirt ein grosses Zimmer für vorerst zwei Wochen. Tinulin ist mit Calendins Vorschlag einverstanden, schon am nächsten Morgen zu Fuss zum Düsterwald aufzubrechen und ihn ein ganze Stück südlich des Waldflusses zu betreten, da dies der direkteste Weg nach Gelaidh Gelin ist und Tinulins Ohr höchste Priorität geniesst.

Als sich die Elben am Morgen des 20. Juli 2786 3Z von ihren Freunden verabschieden, sagt Mo zu Calendin, er solle gut auf "den Grossen" aufpassen. Auf seine zynische Antwort, dass ihm das bis jetzt ja super gelungen sei, erwidert die schöne Heilerin mit einem verschmitzten Lächeln, er solle sich jetzt halt mal endlich richtig anstrengen. Als Arrohir wenig später noch einmal versucht, Calendins Herz zu erweichen und ihn mitzunehmen, schüttelt der Waldelb nur stumm den Kopf und zieht gleich darauf mit Tinulin los. Die beiden Elben wandern den ganzen Tag bei regnerischem Wetter nach Westen und übernachten im Schutz einer Baumgruppe in der Nähe des Düsterwaldes.

Am 21. Juli 2786 3Z betreten Tinulin und Calendin den wegelosen Düsterwald, und der Waldelb muss schon bald eingestehen, so einen Wald noch nie gesehen und gespürt zu haben. Calendin fühlt die Eigenständigkeit des alten Waldes, der sich den Elben nie untergeordnet zu haben scheint, sondern sie einfach in sich leben lässt, ohne sich aber um ihre Bedürfnisse zu scheren. Je weiter sie vordringen, desto grössere Schwierigkeiten bekunden Tinulin und Calendin mit der Orientierung, weshalb sie schon bald eine Pause machen und den Wald einfach auf sich wirken lassen. Da sie weit und breit keine Spuren von anderen Elben ausmachen können, beschliessen sie, zum Waldrand zurückzukehren und doch dem weiter nördlich gelegenen Waldfluss zu folgen.

Gegen Mittag des 22. Juli 2786 3Z erreichen die Elben den Waldfluss, der aus dem Düsterwald heraus in ein riesiges Fenn mit hohem Schilfgras fliesst. Sie folgen dem Gewässer auf einem kleinen Pfad flussaufwärts in den Wald und treffen schon nach kurzer Zeit auf drei Waldelben, die sie in ihrer eigenen Sprache begrüssen. Calendin stellt sich und Tinulin vor und sagt bezüglich ihrer Herkunft "von Imladris", was den Anführer der Waldelben verwundert, weshalb Tinulin erklärt, dass sie nicht auf dem direktesten Weg hergekommen seien. Als der Waldelb Tinulins Kopfverband betrachtet und fragt, ob er verwundet worden sei, bestätigt dies der Noldo und fügt an, dass sie auf der Suche nach Heilung für seine Verletzung und zu diesem Zweck unterwegs nach Gelaidh Gelin seien. Nachdem die Waldelben Tinulin und Calendin den Weg zu Thranduils Hallen und weiter nach Gelaidh Gelin beschrieben haben, setzen die beiden Calatirnor ihren Marsch fort. Unterwegs reift in Tinulin der Entschluss, direkt zu Galadhwen zu gehen, ohne einen Zwischenhalt in Thranduils Hallen einzulegen.

Nachdem sie auch die Nacht hindurch gewandert sind, erreichen Tinulin und Calendin am 23. Juli 2786 3Z zur Mittagszeit die kleine, tief im Düsterwald gelegene Elbensiedlung Gelaidh Gelin. Tinulin war bereits einige Jahre zuvor einmal für kurze Zeit hier gewesen und geht auf direktem Weg zum Flet der Freunde seines Vaters, wo er nach Aldatir und seiner Ehefrau ruft. Es dauert es nicht lange, bis Galadhwen erscheint und die beiden Elben freundlich begrüsst, wobei sie sagt, dass ihr Ehemann nicht da sei.
[Als Tinulin nach den Freunden seines Vaters ruft, passiert seinem Spieler ein schöner Versprecher, denn er ruft: "Aldatir? Glorwen? Ist jemand hier?" Statt Glorwen wäre natürlich Galadhwen richtig gewesen, zumindest wenn man davon ausgeht, dass sich Calendins Verlobte in seiner Abwesenheit nicht im Düsterwald vergnügt..."]
Die anmutige Elbin ist erfreut, Calendin persönlich kennenzulernen, von dem ihr Aldatir nach seiner Rückkehr aus Rohan nach dem Sieg über das Schattenwesen Morgam im Jahr 2759 3Z erzählt hatte. Als sich beim Anblick von Tinulins Kopfverband Sorgenfalten auf ihr Gesicht schleichen, erklärt ihr der Noldo, dass er nicht zu Thranduils Hallen habe gehen wollen, sondern hoffe, dass sie ihm mit ihrer Heilkunst beistehen könne. Rasch führt sie die beiden Calatirnor auf ihr Flet und nimmt Tinulin kurz darauf vorsichtig den Verband ab, während er sie liebevoll ansieht und dabei die Zuneigung seines Vaters Elvëanwe zu dieser wunderbaren Frau vollends zu verstehen beginnt. Galadhwen ist erschüttert, als sie die durch den Schnitt entstellte linke Kopfseite Tinulins erblickt. Noch grösser wird ihr Grauen aber, als er dazu seine Hand öffnet und ihr das von Smaugs feurigem Atem verbrannte Ohr offenbart und mit betrübter Stimme sagt: "Die Macht des Drachen ist unermesslich." Bestürzt und erschrocken weicht Galadhwen einen halben Schritt zurück, bevor sie sich wieder fängt und sich danach erkundigt, was Tinulin zugestossen sei. Der Noldo erklärt ihr darauf, dass er den Drachen Smaug unterschätzt habe, als er einen Blick auf Erebor habe werfen wollen. Die entsetzliche Erkenntnis, dass Tinulin dem Drachen Smaug tatsächlich Auge in Auge gegenüber gestanden haben muss, lässt Galadhwen kurz erstarren, doch dann fragt sie, wie es komme, dass nur sein Ohr, nicht aber auch seine linke Kopfhälfte versengt sei. Tinulin erwidert, dass der Drache ihn durchschaut und herausgefunden habe, was ihm wirklich wichtig sei. Um das Leben seines Freundes zu bewahren, habe er sich das linke Ohr abgeschnitten, worauf Smaug es versengt und ihm als Zeichen mitgegeben habe. Nach dieser Erklärung sieht sich Galadhwen die Verletzung und auch das versengte Ohr nochmals genau an und gelangt nach einer Weile zur Einschätzung, dass die Wunde bei konsequenter und sorgfältiger Behandlung mit genügend Zeit ohne sichtbare Spuren geheilt werden könne. Das versengte Ohr sei hingegen nicht mehr zu heilen, und Tinulin müsse damit ebenso zu leben lernen wie mit den inneren Verbrennungen, welche Smaug seinem Geist zugefügt habe. Mit diesen Worten bittet die anmutige Waldelbin Tinulin und auch Calendin, sich auf eine Liege zu legen, während sie sogleich mit der Zubereitung einer Tinktur beginnt. Als sich der Noldo bei Galadhwen für die Hilfe bedankt, lächelt sie ihn an und erwidert, dass sein Vater dasselbe auch für sie getan hätte, worauf Tinulin entgegnet, dass Elvëanwe sie immer sehr gemocht und stets verehrt habe. Schon wenig später trägt Galadhwen die frisch hergestellte Paste auf Tinulins Wunde und verbindet sie sorgfältig, bevor sie dem Noldo etwas Ruhe verordnet. Anders als Calendin will es Tinulin aber nicht gelingen, in eine erholsame Meditation abzugleiten, denn die Wunde erhitzt sich und beginnt auch bald zu pochen. In der Annahme, dies gehöre zum Heilprozess dazu, sagt der Noldo jedoch nichts, bis Galadhwen bei der Kontrolle am Abend entsetzt aufschreit, als sie die Wunde völlig entzündet vorfindet und ihn dafür tadelt, dass er sich nicht gemeldet habe. Rasch stellt sie eine andere Paste her, welche die Entzündung schon nach kurzer Zeit zu lindern beginnt und in ihr eine Ahnung aufkeimen lässt, welche von Tinulin und Calendin bestätigt wird, als sie erzählen, dass der Drache ihre Gesichter abgeleckt habe. Da das Zusammentreffen mit Smaug schon beinahe drei Wochen zurückliegt, ist Galadhwen besorgt, denn so hatte das Gift des Drachen trotz dem Versuch, es mit Wasser abzuwaschen, genügend Zeit, um tief in die Haut einzudringen. Dieser Umstand erschwert die Heilung von Tinulins Verletzung zusätzlich, und es könnte sogar sein, dass der Noldo eine Narbe davonträgt, was sicherlich genau die Absicht des Drachen gewesen sein dürfte.
[Technisch gesprochen: Galadhwen patzt bei der Herstellung und Anwendung der ersten Tinktur mit einer UM 01, was eine Entzündung der Wunde nach sich zieht. Da Tinulin und Calendin Galadhwen bis dahin jedoch nichts davon erzählt hatten, dass Smaug ihre Gesichter abgeleckt hatte, habe ich nicht ihren Fehler bei der Herstellung der Paste, sondern Smaugs Verschlagenheit als Ursache für die eingetretene Behinderung der Heilung herangezogen.]
Erneut wendet die Waldelbin ihr ganzes Wissen und Geschick auf, um eine neue Tinktur herzustellen, welche auch Smaugs Gift entgegenwirkt, und trägt diese schliesslich vorsichtig auf Tinulins Wunde auf. Anschliessend unterhält sie sich mit Calendin und erzählt ihm auf seine Nachfrage, dass ihr Ehemann Aldatir auf einer Mission im Wald unterwegs sei und erst in ungefähr zwei Wochen zurückkehren werde. Als sich Galadhwen nach den Umständen der Reise nach Thal erkundigt, berichtet ihr Calendin ausführlich, was sich seit dem Langen Winter im Jahr 2758/59 3Z im Leben der beiden Elben, aber auch jenem der Familie dû Anduin und später Zadan n'Bawâb, zugetragen hat. Am Ende seiner Ausführungen sagt er, dass sie nun mit Arrohir unterwegs seien, Artemains Nachfahren und Caedmons Sohn, der Galadhwen sehr gerne kennen gelernt hätte. Calendins Bericht bedrückt die anmutige Waldelbin, denn es will ihr scheinen, als könnten die Menschen der Familie dû Anduin und später Zadan n'Bawâb nicht zur Ruhe finden. Als Calendin fragt, was sie wohl zu erwarten hätten, wenn sie den Düsterwald mit Bóin II. und Khufur sowie Arrohir und Mo durchqueren würden, rät ihm Galadhwen aufgrund der Haltung der Waldelben gegenüber den Zwergen von einem solchen Vorhaben ab. Im weiteren Gespräch erklärt ihr Calendin nicht nur, dass Tinulin zu König Thranduil gehen und ein Entschuldigungsschreiben für Fürst Thrór erhältlich machen wolle, damit Khufur seinem Herrn wieder unter die Augen treten könne. Er erläutert der Waldelbin auch die Hintergründe und Umstände der Expedition nach Thal. Als er ihr während seines Berichts zur Hand gehen will, bedankt sie sich, verordnet aber auch ihm etwas Ruhe, da auch er noch einiges zu verarbeiten habe, schliesslich habe sich Tinulin ein Ohr abgeschnitten, um Calendins Leben zu retten.
Bis zum Abend sieht Galadhwen jede halbe Stunde nach Tinulin und scheint mit der Wirkung der Tinktur grundsätzlich zufrieden zu sein. Am Abend erzählt ihr Calendin mehr von Arrohir, Maira und Mo und zaubert ihr mit der Beschreibung seiner Verlobten Glorwen ein Lächeln aufs Gesicht. Als er dabei seine Befürchtung ausspricht, dass Glorwen durch Smaugs Schandtat Schaden genommen haben könnte, versucht die Waldelbin, ihn etwas zu beruhigen. Da sie Calendin seine Sorgen jedoch nicht nehmen kann, sagt sie schliesslich, dass dies die Bürde sei, welche Glorwen und er gemeinsam zu tragen und ertragen hätten, wenn er in die Welt ausserhalb der Elbenreiche ziehe. Nachdem sie nochmals nach dem inzwischen eingeschlafenen Tinulin gesehen hat, zieht sich Galadhwen schliesslich zur Nachtruhe zurück und überlässt Calendin seinen Gedanken.

Am Morgen des 24. Juli 2786 3Z fühlt sich Tinulin schon weitaus besser, aber er ist dennoch ziemlich ernüchtert, als ihm Galadhwen erklärt, dass er die Heiltinktur von nun an wöchentlich auf seine Wunde auftragen müsse und es mehrere Monate dauern könne, bis sich herausstelle, ob die Heilung erfolgreich sei. Als Tinulin der Waldelbin seinen tief empfundenen Dank ausspricht, erwidert sie, dass sie in erster Linie glücklich darüber sei, dass Elvëanwe und Nenwen trotz der Begegnung mit dem Drachen noch einen Sohn hätten, der zu ihnen zurückkehren könne. Da übergibt ihr der Noldo einen Saphir, einen Rubin und einen Diamanten und sagt, diese Steine könnten seine Dankbarkeit für ihre Hilfe zwar nicht aufwiegen, aber er wolle sie ihr gleichwohl als Gruss aus der den Noldor nahestehenden Welt der Steine und Mineralien da lassen. Bei diesen Worten lächelt die anmutige Waldelbin gedankenverloren und sagt: "Wie der Vater, so der Sohn", worauf Tinulin die Tinktur in die Höhe hält und erwidert: "Und immer wieder grosse Taten von der wundervollen Galadhwen."
Auf Anraten Galadhwens bleiben Tinulin und Calendin noch eine Woche bis zur zweiten Anwendung der Tinktur in Gelaidh Gelin, und Calendin nutzt die Gelegenheit, um sich vom örtlichen Bogenbauer Teerong für 5 Silberstücke 30 Waldelbenpfeile bauen zu lassen. Am Ende der Woche weist Galadhwen Tinulin nochmals in die Anwendung der Tinktur ein und rät ihm, die Wunde jeweils solange unbedeckt zu lassen, bis die Salbe ganz eingezogen ist. Zur einfacheren Kontrolle sowie als Abschiedsgeschenk übergibt sie ihm einen kleinen runden Silberspiegel, der auf der Rückseite mit einem Blumenmotiv verziert ist.

Weiter geht's bei Teil 2

torben:
Session 83: Teil 2

Als Tinulin und Calendin am Morgen des 1. August 2786 3Z von Gelaidh Gelin aufbrechen, erkundigt sich Galadhwen nach ihrem Weg, da sie von Tinulins Idee gehört habe, von König Thranduil ein Entschuldigungsschreiben für Fürst Thrór erhältlich machen zu wollen. Der Noldo winkt jedoch ab und sagt, er habe von diesem Vorhaben bereits Abstand genommen, da dies zumindest jetzt noch nicht seine Aufgabe sei und Fürst Thrór ihn zudem bisher noch nicht ein einziges Mal empfangen habe. Als Calendin sich erkundigt, ob den Zwergen nördlich des Düsterwalds Gefahr von Elben drohen könnte, verneint dies Galadhwen, sagt aber gleichzeitig, dass sie dort dafür andere Gefahren zu gewärtigen hätten. Während Calendin die anmutige Waldelbin zum Abschied in den Arm nimmt und ihr dankt, gibt ihr Tinulin einen Kuss auf die Stirn und sagt: "Mögen die Sterne Vardas auf den Wald und seine lieblichen Geschöpfe scheinen." Galadhwen wünscht ihnen darauf eine gute Reise, wo auch immer ihr Weg sie hin führen werde, und mahnt sie, gut auf Arrohir aufzupassen.
Sobald die Gefährten einige Kilometer zurückgelegt haben, bedankt sich Tinulin bei Calendin für seine Hilfe und Unterstützung.

Am Morgen des 2. August 2786 3Z erreichen die beiden Elben König Thranduils Hallen und melden der Wache, dass sie bis zum Nachmittag verweilen werden und dem König Red und Antwort stehen würden, falls er an Informationen aus der Welt ausserhalb des Waldes interessiert sein sollte. Da der König jedoch bis zum Nachmittag nicht nach ihnen schicken lässt, brechen Tinulin und Calendin schliesslich wieder auf und erreichen nach einem langen Marsch am späten Abend den östlichen Rand des Düsterwaldes. Von hier aus folgen sie demselben Weg zurück nach Londaroth, den sie einige Tage zuvor in der anderen Richtung gegangen waren. Unterwegs fragt Tinulin seinen Freund, ob es ihnen wohl vergönnt sein werde, auch noch in einem kommenden Zeitalter durch die Welt wandern zu können. Vielleicht hätte dann auch er eine Frau, und vielleicht wären sie dann zu viert unterwegs. Bis dahin gälte es allerdings, noch viele Wölfe und Orks zu bekämpfen.

Als die Elben am Abend des 4. August 2786 3Z schliesslich beim Gasthaus "Zum Langen See" in Londaroth eintreffen, kommt gerade Arrohir aus dem Stall und sieht, dass der Noldo noch immer einen Verband um den Kopf trägt. Sogleich erkundigt er sich bei Calendin, ob sie Galadhwen gesehen hätten und wie es ihr und Tinulin gehe. Der Waldelb erwidert, dass es Galadhwen gut gehe und sich auch Tinulins Zustand allmählich bessere, bevor er anfügt, dass die Entscheidung, ohne Arrohir in den Düsterwald zu gehen, gut gewesen sei. Auch Bóin II. und Khufur freuen sich über das Wiedersehen mit den Elben und sind entzückt, als Tinulin mit entschlossener Stimme sagt, dass es nun endlich zu den Malachithöhlen gehe. Zu Khufur sagt der Noldo, dass er nicht bei König Thranduil gewesen sei und folglich auch nicht um ein Entschuldigungsschreiben ersucht habe, da die Wunden dieses Konflikts einfach noch zu frisch seien. Schliesslich kommt auch Mo hinzu und sieht sich nach einer freudigen Begrüssung fasziniert Tinulins Wunde an. Der Noldo erklärt der schönen Heilerin, dass das Gift von Smaugs Speichel die Heilung der Wunde erschwere, und erläutert ihr die genaue Handhabung von Galadhwens Tinktur. Wenig später stossen die Calatirnor auf eine hoffentlich unbeschwerte Weiterreise zu den Malachithöhlen an.

Bóin II. hatte den Aufenthalt in Londaroth genutzt, um Proviant für zwei Wochen zu organisieren, und so brechen die Gefährten schon am nächsten Morgen auf. Mos Bewegungen auf ihrem Pferd Tinas sind ein Abbild vollendeter Eleganz, was Arrohir zu einem anzüglichen Spruch veranlasst, den die liebreizende Dunländerin aber geflissentlich überhört. Mit Mos Unterstützung und unter ihrer genauen Beobachtung behandelt Tinulin am 7. August 2786 3Z seine Wunde erstmals selbst. Nachdem sie die Nacht vom 11. auf den 12. August 2786 3Z erneut in der Ortschaft Grasgard verbracht haben, sieht sich Khufur am Morgen ausserstande, sich auf dem Rücken seines Pferdes Bjarni zu halten, weshalb er schliesslich den ganzen Tag neben seinem Reittier herläuft.

Am Abend des 16. August 2786 3Z erreichen die Gefährten die nahe beim Eingang zum Tal von Fürst Grórs Reich gelegene Brücke über den Fluss Carnen, und Tinulin stimmt ein trauriges Lied auf Quenya über den Abschied von Mittelerde an. Auch wenn der Noldo sehr schön singt, raubt Bóin II. dem Lied mit seiner sehr schräg gesummten Begleitung dennoch jegliche Anmut. Als es am nächsten Morgen daran geht, die Brücke über den Carnen zu überqueren, kann sich Mo nur mit viel Glück im Sattel halten und einen Abwurf verhindern, als ihr Pferd Tinas unvermittelt scheut und steigt. Bis sie das Tier gleich darauf wieder unter ihre Kontrolle gebracht hat, ist Arrohir schon zu ihr gelaufen, um ihr seine Hilfe anzubieten. Seit ihrem Aufbruch von Londaroth hatten der junge Dunadan und die liebreizende Dunländerin ihre kleinen, meist nicht ganz ernst gemeinten Streitereien wieder intensiviert, weshalb ihn Mo sogleich wütend für das störrische Verhalten ihres Pferdes verantwortlich macht, statt sich über sein Hilfsangebot zu freuen.
[Technisch gesprochen: Mo unterläuft beim Reitmanöver ein Patzer, weshalb ihr Pferd scheut und steigt, wobei sie sich aber immerhin im Sattel halten kann. Da sie sich aber natürlich keine Blösse geben will, macht sie lieber Arrohir für das Verhalten ihres Pferdes verantwortlich, auch wenn sie weiss, dass ihn - diesmal - keine Schuld trifft.]
All ihren Schimpftiraden zum Trotz bleibt Arrohir für den Rest des Tages immer in Mos Nähe, zumal Bóin II. absteigt und neben seinem Pferd Barufax läuft, weshalb die Gefährten sowieso nicht sehr schnell vorankommen.

Als die Gefährten der Zwergenstrasse von Grórs Hallen zu den Malachithöhlen während drei Tagen gefolgt sind, richten sie am Abend des 19. August 2786 3Z in einem Waldstück ein kleines Nachtlager ein. Calendin und Arrohir begeben sich zwar sogleich noch auf die Jagd, doch aufgrund der bald hereinbrechenden Dunkelheit kehrt der junge Dunadan schliesslich um, während der Waldelb weiterpirscht und schon wenig später die Abdrücke eines grossen Huftiers entdeckt. Den Spuren folgend schleicht Calendin weiter, bis er plötzlich zwei Trolle bemerkt, die sich in Richtung der Zwergenstrasse, und damit des Lagers der Gefährten, durch die Büsche schlagen. Gut verborgen schleicht ihnen Calendin in rund 30 Metern Abstand hinterher, bis die beiden Trolle, denen offenbar der Geruch des Kochfeuers in die Nase gestiegen ist, nur noch rund 200 Meter vom Lager entfernt sind und nach einem kurzen Blickwechsel plötzlich laut brüllend losstürmen.
Dem im Lager Wache haltenden Tinulin entgeht der Lärm der Trolle natürlich nicht, und rasch ruft er nach Mo, die sich nach der Durchführung ihres Feuerrituals schon zur Ruhe begeben hatte. Wie die Zwerge ist auch Arrohir, der seine Rüstung nach seinem kurzen Jagdausflug nicht nochmals angezogen hatte, in wenigen Augenblicken kampfbereit. Als die Trolle gleich darauf in das Lager stürmen, stellt sich Bóin II. leicht vor Tinulin, um die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich zu lenken und den Noldo vor einem möglicherweise fatalen Doppelangriff zu bewahren. Tatsächlich gelingt es dem Zwerg, die Trolle auf sich zu ziehen, doch da schlägt auch schon Calendins erster Pfeil mit grosser Präzision und Wucht in den Rücken des einen Trolls ein, worauf er benommen ins Lager stolpert und Bóin II. im Fallen leicht streift. Den Hieb des zweiten Trolls pariert der Zwerg routiniert, während Tinulin dem Ungetüm mit seinem Schwert Luinmacil sogleich eine tödliche Kopfwunde beibringt. Khufur hat derweil mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, denn der vom Getrampel der stolpernden Trolle bebende Boden lässt ihn an die Zeit auf dem wackeligen Schiff Havspöke denken, worauf er unwillkürlich das Gleichgewicht verliert und sich dabei einbildet, er würde gerade über eine tote Meeresschildkröte stolpern. Schon im nächsten Moment hat sich der verbliebene Troll wieder gefasst und greift erneut Bóin II. an. Da Calendin auf einen sofortigen zweiten Schuss verzichtet und auch kein anderer der Gefährten den Troll ausschalten kann, verpasst dieser Bóin II., der unverständlicherweise und ganz entgegen seinem eigenen Credo auf eine Parade verzichtet hat, eine ordentliche Schelle mit seiner krallenbewehrten Pranke. Dieser Angriff kann Bóin II. trotz allem kaum beeindrucken, und bevor der Troll noch ein weiteres Mal zum Schlag ausholen kann, wird er schon durch einen Pfeil aus Calendins Köcher zur Strecke gebracht. Erst jetzt bemerken die Gefährten, dass Mo mittlerweile aus ihrem Zelt gestürzt ist und beim Anblick der beiden Trolle vor Entsetzen zu schreien begonnen hat. Khufur und Arrohir kümmern sich sogleich um den angeschlagenen Bóin II., der seinen Fehler bereits analysiert hat und ganz konsterniert einräumt, nicht pariert zu haben. Tinulin versucht derweil vergeblich, Mo zu beruhigen, denn als er ihr sagt, dass die beiden Trolle Kreaturen der Nacht seien, weigert sie sich umso heftiger, sich den schaurigen Kolossen zu nähern und scheint zudem zu überhören, dass sie im Licht der Sonne zu Stein werden.
Da die Trolle nicht zu bewegen sind, verlegen die Gefährten ihr Lager ein Stück, und nachdem Arrohir Mos Zelt am neuen Ort aufgestellt hat, wird sie von Tinulin ins neue Lager geführt. Anschliessend bringt der Noldo Bóin II. zu Mo, damit sie sich um seine Blessuren kümmern kann. Der erfahrene Kämpfer ist ob seines Fauxpas im Kampf noch immer fassungslos und erklärt der schönen Heilerin, dass er für seinen massiven Fehler bezahlen müsse und keine Heilung verdient habe. Mo erwidert darauf mit einem hinreissenden Lächeln, dass sie sehr wohl gesehen habe, wie massgeblich er dazu beigetragen habe, dass die Kreaturen der Nacht nicht bis zu ihr vorgedrungen seien, weshalb er sich ihren Dank und seine Heilung durch ihre Hände sehr wohl verdient habe. Mit diesen Worten berührt sie Bóin II. sanft an den Wangenknochen, worauf seine Schmerzen allmählich verfliegen. Nachdem Bóins II. Heilung abgeschlossen ist, kommt Arrohir zu Mo und bietet ihr einige getrocknete Früchte an. Die schöne Dunländerin sucht sich einen Dörrapfel aus und dankt dem jungen Dunadan für die Stärkung wie auch für die Versetzung ihres Zeltes.

Der Rest der Nacht verläuft ohne Zwischenfälle, und Tinulin und Bóin II., die sich die erste Wache teilen, unterhalten sich nochmals über den raschen und glücklichen Ausgang dieses unerwarteten Kampfes. Als der Morgen des 20. August 2786 3Z dämmert, steht für alle Gefährten ausser Mo fest, dass die Höhle der Trolle aufgesucht und ausgeräumt gehört. Keines ihrer noch so klug gewählten Argumente kann ihre vier Begleiter von ihrem Vorhaben abbringen, weshalb Mo schliesslich entnervt aufgibt und den anderen widerwillig folgt. Für Calendin ist es ein Leichtes, die Spur der Trolle zurückzuverfolgen, bis nach mehreren Kilometern eine Höhle in einer Felsflanke in Sicht kommt. Da sich Mo beharrlich weigert, auch nur in die Nähe der Höhle zu gehen, erklärt sich Arrohir schliesslich bereit, mit ihr draussen zu warten. Der junge Dunadan will nämlich nicht gänzlich ausschliessen, dass sich der eine oder andere Troll aufgrund des bedeckten Wetters vielleicht doch aus der Höhle wagen könnte, und verspricht grossspurig, Mo beschützen zu wollen, worauf sie jedoch nur knapp erwidert, er solle einfach still sein. Ihr strenger Ton reizt den jungen Dunadan und spornt ihn an, noch mehr Geräusche zu machen, indem er etwa sein Pferd Windraes und auch Mos Schulter tätschelt. Die Reaktion der bis dahin sich nervös umschauenden Dunländerin lässt nicht lange auf sich warten, denn plötzlich schmiegt sie sich ganz eng an Arrohir an und wirft ihm dabei schwer verliebte Blicke zu, allerdings nur solange bis er, von ihrer Anmut völlig aus dem Konzept gebracht, verstummt.
Die Elben und Zwerge schleichen derweil durch eine Senke und legen die letzten 120 Meter bis zum Höhleneingang beinahe lautlos zurück. Im Inneren der Höhle entdeckt der leicht vorausschleichende Calendin zwei Trolle, die es sich an einem Feuer so gemütlich gemacht haben, dass der eine von ihnen eingeschlafen ist. Ohne lange zu zögern, jagt der Waldelb dem schlafenden Troll einen tödlichen Pfeil zwischen die Augen und ist dabei so meisterhaft am Werk, dass er beinahe noch im selben Augenblick schon einen zweiten Pfeil auf die Sehne gelegt hat. Der zweite Troll ist derweil so darin vertieft, das Feuer mit einem Stock zu schüren, dass er vom Hinschied seines Kumpanen gar nichts mitbekommen hat. Als jedoch plötzlich Bóin II. auf ihn zutritt und mit lauter Stimme und erhobener Axt sagt, dass die Zwerge hier die Herren seien, schreckt der Koloss mit unerwarteter Geschwindigkeit hoch. Vom Anblick der Gefährten sichtlich überrascht, schleudert er seinen glühenden Stock Tinulin entgegen, der etwas versetzt hinter Bóin II. ebenfalls ins Licht vorgerückt ist. Im folgenden Kampf gegen die Gefährten hat der Troll nicht den Hauch einer Chance und kann Bóin II. nur dank einer überraschenden Finte leicht am Schienbein verwunden.
Während Calendin gleich darauf ins Freie tritt, um Arrohir und Mo Entwarnung zu geben, durchsuchen die Zwerge und Tinulin das Lager der Trolle und finden dabei eine aufgebrochene Schatulle mit 66 Gold- und 106 Silberstücken, eine zersplitterte Axt sowie ein Stück eines Kettenhemdes. Für Bóin II. ist es ein Leichtes festzustellen, dass all diese Gegenstände, die sie sorgsam einpacken, zwergischen Ursprungs sind. Draussen ist Arrohir derweil etwas trotzig, weil er wegen Mo nicht am Kampf gegen die Trolle teilnehmen konnte und sie ihn dazu auch noch mit ihrem verliebten Getue voll in die Schranken gewiesen hat.
Bald darauf setzen die Gefährten ihre Reise fort und erreichen am Abend des 23. August 2786 3Z die Malachithöhlen.

// Metageblubber:

Während der Session habe ich festgestellt, dass die Heilung des äusseren Ohres (inkl. kompletter Verlust) je nach beruflichem Werdegang schon als Heilspruch der 3. Stufe angeboten wird. Mo wäre dazu also grundsätzlich problemlos in der Lage. Ich habe ihre dahingehende Unfähigkeit zunächst damit erklärt, dass sie sich mit der elbischen Lebenskraft noch nicht so gut auskennt, als dass sie einen abgetrennten Körperteil nachwachsen lassen könnte. Als sich später Galadhwen der Verletzung angenommen und bei der ersten Anwendung ihrer Heilsalbe gepatzt hatte, war klar, dass da noch etwas anderes mit reinspielt, zumal es auch nicht einfach eine Sache von wenigen Stunden bis zur vollständigen Heilung sein sollte, wie das bei den Zaubern eigentlich vorgesehen ist. Hier konnte der Drachenspeichel eine gute Begründung für die Entzündung und die stark verzögerte Heilung liefern, und schliesslich wäre das ein weiterer Grund gewesen, weshalb Mo die Heilung nicht hätte vornehmen können.

Der Kampf gegen die Trolle am Ende der Session hat mich als Spielleiter am Ende ein bisschen länger beschäftigt, als ich es gewollt hätte. Schon mein Versuch, die aus meiner Sicht bestehende Problematik den Spielern im Nachgang zur Session auf ein paar Zeilen eingedampft näherzubringen, ist mehrfach fehlgeschlagen. Gleichwohl konnten wir die Situation im Nachgang zur Session nochmals aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten und ich habe schon einige mögliche Anpassungen für die Zukunft angedacht.

Nun sind die Gefährten also endlich bei den Malachithöhlen angekommen. Und nun? Was wollen sie hier eigentlich genau ausser ein bisschen Sightseeing? Das haben sie mir noch gar nicht gesagt, also wird wohl einfach das Schicksal zuschlagen und ihnen schon den einen oder anderen Knüppel, äh, Gesteinsbrocken, zwischen die Füsse werfen...  >;D >;D >;D

torben:
Hier geht's auch mal wieder weiter. "Ab in die Ferien!" So oder so ähnlich haben sich die Spieler das für die Charakter wohl gedacht. Ob sie es auch bekommen werden?

Session 84: Teil 1
23.8. - 3.11.2786 3Z
Malachithöhlen - Höhle der Wasserprüfung

Als sich die Gefährten am Abend des 23. August 2786 3Z den Malachithöhlen nähern, steigen sie rechtzeitig von ihren Pferden und wandern das letzte Stück zu Fuss, um nicht schon aufgrund ihrer Art zu reisen für unnötigen Gesprächsstoff zu sorgen. Schon bald kommt das grosse, rund 10 Meter hohe Eingangstor in Sicht, dessen Verzierungen aus Kupfer und Malachit in der Abendsonne leuchten. Als sie herangekommen sind, erkennt Bóin II. den Zwerg Firi als eine der vier Wachen und stellt ihm seine Begleiter unter Nennung ihrer Abstammung vor. Bei Mo fällt ihm auf, dass er bezüglich ihrer Herkunft nur "die Tochter ihrer Mutter aus Dunland" sagen kann, und ihm wird klar, dass er noch immer nichts Genaueres über den Hintergrund der liebreizenden Heilerin in Erfahrung bringen konnte. Bei der Vorstellung von Tinulin und Calendin wird Firi stutzig und erkundigt sich sogleich, von welchem Volk die beiden stammen. Als er bemerkt, dass es sich bei den beiden Herren um Elben handelt, wendet er sich entsetzt an Bóin II. und klärt ihn über seine Entdeckung auf, dass Bóin II. Elbsvolk bei sich führe, ganz so als ob dies auch für den erfahrenen Kämpfer eine ungeheuerliche Neuigkeit darstellen müsste. Bóin II. bleibt jedoch ganz ruhig, worauf Firi leicht verunsichert sagt, er müsse erst nachfragen, ob er die Elben hereinlassen dürfe.
Um allfälligen Missverständnissen vorzubeugen, begleitet Bóin II. Firi kurzerhand zu Fürst Floori von den Malachithöhlen und begrüsst auf dem Weg freudig alle Zwerge, die ihnen begegnen. Beim Fürst angekommen, erzählt Firi: "Herr, Bóin II. hat Elbsvolk mitgebracht. Elbsvolk! Zwei!!" Bóin II. erklärt darauf, dass Tinulin und Calendin seine Freunde seien, die ihn schon vor mehr als 20 Jahren begleitet hätten, als er noch mit seiner Ziehtochter Uunukka auf Reisen gewesen sei. Als er verspricht, für die beiden Elben zu bürgen, ist der Fürst damit einverstanden, Tinulin und Calendin in den Malachithöhlen willkommen zu heissen. Nachdem dies geklärt ist, berichtet Bóin II., dass der Weg von Fürst Grórs Hallen zu den Malachithöhlen mit Trollen verseucht sei und er und seine Begleiter gleich vier dieser Ungetüme erschlagen hätten. Unter Hinweis darauf, dass sie in der Höhle der Trolle einige, höchstwahrscheinlich zwergische Sachen gefunden hätten, verspricht er, diese dem Fürsten am nächsten Tag vorzulegen. Noch ist die Unterredung aber nicht beendet, denn Firi bringt vor, dass Bóin II. auch Menschen und sogar Pferde mitgebracht habe, welche ihnen offenbar als Reittiere gedient hätten. Bóin II. stellt daher klar, dass einer der Menschen Arrohir sei, ein Nachfahre von Artemain dû Anduin, der einst den Drachen Culgor besiegt hätte. Beim Elben Tinulin handle sich sodann um den Sohn von Elvëanwe, der auch schon mit Artemain dû Anduin unterwegs gewesen sei. Als Floori den Namen "Artemain" hört, sagt er mit sichtlicher Bewunderung: "Ah, Artemain dû Anduin, der schon mit Papa Gloori unterwegs war." Als Firi schliesslich erwähnt, dass Bóin II. sogar in Begleitung von Weibsvolk reise, ist Floori entzückt und freut sich für Bóin II., dass dieser offenbar eine Frau gefunden habe. An dieser Stelle sieht sich Bóin II. zu einer Richtigstellung veranlasst und erklärt, dass es sich im Fall von Frau Mo anders verhalte. Als er erwähnt, dass die schöne Heilerin aus Dunland stamme und quasi in nächster Nachbarschaft zu König Thrór wohne, regt auch dieser Umstand Flooris Interesse, der Bóin II. bittet, am nächsten Morgen doch gleich mit all seinen Begleitern vorstellig zu werden.
Wieder zurück beim Tor führen Bóin II. und seine Gefährten unter den stauenden Blicken zahlreicher Zwerge ihre Pferde zu den unterirdischen Stallungen, in welchen ansonsten vornehmlich Esel und Maultiere untergebracht sind. Bóin II. ist ob dem gut verlaufenen Begrüssungsgespräch bester Laune, derweil sich Tinulin alles interessiert ansieht und Arrohir den beiden zwergischen Stalljungen drei Silberstücke gibt und dabei darum bittet, dass sie den Pferden noch etwas zusätzliches Stroh geben. Nachdem der junge Dunadan ankündigt hat, später nochmals vorbeizuschauen und sie den Pferden die ganze Ausrüstung abgenommen haben, führt Bóin II. die nun schwerbeladenen Calatirnor zur Unterkunft seiner Familie. Der erfahrene Kämpfer ist für seine Verhältnisse ungewöhnlich aufgeregt, als er schliesslich die Glocke zum Eingang läutet.

Zu Bóins II. Freude ist es seine Ziehtochter Uunukka selbst, die Bóin II. die Türe öffnet und ihm mit einem freudig überraschten "Bóin II. Ada!" um den Hals fällt. Trotz dieses kleinen Gefühlsausbruchs ist die bei den Lossoth aufgewachsene Hobbitfrau insgesamt wesentlich ruhiger als noch zur Zeit ihrer gemeinsamen Reisen mit Bóin II., und man merkt ihr die über zwanzig Jahre in der strengen Schule der Zwergenfrauen deutlich an. Da Mo bisher kaum etwas über Uunukkas Herkunft gehört hat, erkundigt sie sich bei Arrohir erstaunt, ob alle Zwergenkinder so aussehen würden, worauf sie der junge Dunadan aber an Bóin II. verweist. Nach ihrem Ziehvater begrüsst Uunukka ihre alten Weggefährten Calendin und Tinulin, wobei sie sich sogleich nach dem Kopfverband des Noldos erkundigt. Dieser erklärt ihr, dass er eine Wunde am Ohr habe, und sagt, dass sie ihm beim Auftragen der Heiltinktur helfen dürfe. Den jungen Arrohir betrachtet Uunukka eine ganze Weile, bevor sie ihn schliesslich freundlich willkommen heisst und sagt, dass in ihm zwar Einiges von seinem Vater stecke, sich in seinem Äusseren aber auch seine Mutter widerspiegle. Als Bóin II. Uunukka erklärt, dass Mo aus Dunland komme, sieht sie die liebreizende Heilerin erst skeptisch an, bevor sie sagt, dass sie einige Vorbehalte gegen Dunland habe. Die Tatsache, dass sie mit Bóin II. unterwegs sei, genüge ihr aber als Beweis, um sie ohne weiteres willkommen heissen zu können. Schliesslich nimmt die Hobbitfrau, die sich selbst als Zwergin sieht, ihren Ziehvater Bóin II. an der Hand und führt ihn in die Hallen seiner Familie, wo die Gefährten schon gleich auf Bóins II. Mutter Glaidis treffen. Als Bóin II. der betagten Zwergin seine Begleiter vorstellt, sagt sie, dass ihr die fremdländischen Namen bis auf "Mo" zu lang seien und sie es mit "Tin", "Cal" und "Arr" versuchen werde, während "Khufur" schon deutlich einprägsamer sei. Nach und nach stossen auch Bóins II. Onkel Pebbi sowie sein als Händler etwas vornehmer gekleideter Vater Móin zu der fröhlichen Begrüssungsversammlung. Von seinem Vater erfährt Bóin II., dass sein Bruder Nóin noch im Laden der Familie arbeite und erst später nach Hause kommen werde. Móin ist beim Anblick der beiden Elben zwar erst noch etwas skeptisch, doch Bóin II. kann ihm versichern, dass mit ihnen alles in bester Ordnung ist.
Nachdem Bóin II. für alle Anwesenden ein Begrüssungsbier organisiert hat, entschuldigt er sich kurz und geht seine Schwester Isis begrüssen, für die es sich, ganz nach den Regeln für unverheiratete Zwerginnen, nicht geziemen würde, sich an einer solchen Begrüssungsfeier fremden Männern zu zeigen. Da ihr Bóin II. aber verspricht, dass sich alle Gefährten artig verhalten werden, kommt schliesslich auch sie für einen kurzen Moment in die grosse Halle und wird dort von ihrem stolzen Bruder als der grösste Schatz seiner Familie präsentiert. Allen guten Vorsätzen zum Trotz kann Khufur kaum seine Augen von Isis' schönem Bart und ihren prallen Rundungen lassen, weshalb er schliesslich nur noch beschämt zu Boden blickt. Nachdem alle auf Bóins II. Heimkehr angestossen haben, geht Glaidis kochen, während Uunukka ihrem Ziehvater Löcher in den Bauch zu fragen beginnt. Dieser beginnt darauf von Arrohirs Schwester Maira zu erzählen, welche Uunukka noch als kleines Mädchen in Erinnerung hatte, und davon, dass sie das alte Anwesen Zadan n'Bawâb in Rohan besucht hätten.
Nach einer Weile treten zwei weitere Zwerge ins Licht der Gemeinschaftshalle und werden von Bóin II. freudig begrüsst, der sie sogleich seinen Gefährten als seinen älteren Bruder Nóin sowie seinen Onkel Cóin vorstellt. Als er Tinulin mit dem altgedienten Zwergenkämpfer bekannt macht, bedankt sich der Noldo bei ihm für die Rettung seines Vaters Elvëanwe, als dieser bei einer gemeinsamen Mission bei der Durchquerung des Anduins beinahe ertrunken wäre. Nachdem Cóin Arrohir eine Weile gemustert hat, sagt er schliesslich, er hoffe, dass er ein bisschen weniger stur als sein Ahnherr Artemain sei. Sich an seinen alten Weggefährten erinnernd, kommt Cóin auch wieder Artemains Schwert Farongyrth in den Sinn, worauf Arrohir die Klinge entblösst und dem alten Zwerg zeigt. Als sich Cóin bald darauf Mo zuwendet und sie fragt, wer sie sei, flüstert ihr Arrohir mit einem fiesen Grinsen zu: "Stell Dich mal schön vor, sonst mache ich das und sage, dass Du meine -" Weiter kommt er jedoch nicht, denn Mos Blick und der gleichzeitig erhobene Zeigefinger lassen keinen Zweifel daran, dass sie ihm diesen oder eher noch einen spitzeren Gegenstand aus Metall zwischen die Rippen jagen würde, sollte er es wagen, sie als seine Hausmaid zu bezeichnen. Wieder Cóin zugewandt, sagt die schöne Heilerin knapp, dass sie Mo heisse und aus Dunland komme, was den alten Zwerg aufhorchen und eine nachdenkliche Miene aufsetzen lässt. Es zeigt sich, dass Cóin den Gesprächen der Gefährten wohl schon eine Weile zugehört hatte, denn als Mo nachfragt, ob ihm "Dunland" etwas sage, erwidert Cóin, dass er lange Zeit vor der Ankunft König Thrórs schon einmal in Dunland gewesen sei, ohne aber genauer auf die Umstände jener Reise einzugehen.
Schliesslich wendet sich Cóin Khufur zu, der die ganze Zeit über still Bóins II. Familie studiert und dabei Isis immer wieder verstohlen gemustert hat. Mit ehrlichem Mitgefühl in der Stimme erkundigt sich der alte Zwerg danach, was sich genau in der alten Königsstadt Erebor zugetragen habe, worauf sich Khufur Mühe gibt, ihm die Geschichte vom Überfall des Drachen Smaug und des Rückzugs König Thrórs so verständlich wie möglich zu erzählen, ohne in Tränen auszubrechen. Schliesslich erklärt er Cóin auch, wie er in Dunland mit Bóin II. zusammengetroffen und sein Schüler geworden sei. Bei der Erwähnung von "Dunland" sieht Cóin nochmals zu Mo hinüber und fragt Khufur, was ihre Rolle in der Gemeinschaft sei, worauf Khufur nicht ohne eine gewisse Bewunderung erklärt, dass sie die neue Heilerin der Gruppe sei, die Gefährten aber noch nicht allzu lange begleite.
Als sich Isis einige Zeit später von den Gefährten verabschiedet, um sich in ihre Gemächer zurückzuziehen, verneigt sich Khufur und läuft dabei knallrot an. Nachdem Tinulin Uunukka gezeigt hat, wie sie Galadhwens Heiltinktur auf sein verletztes Ohr auftragen muss, und ihr dabei offenbart hat, wie die Verletzung zustande gekommen ist, beziehen auch die Gefährten alsbald ihre ihnen zugeteilten Einzelzimmer. Schliesslich sitzen nur noch Bóin II. und Cóin in der Halle und unterhalten sich bis tief in die Nacht über die Erlebnisse der Gefährten.

Am nächsten Morgen, es ist der 24. August 2786 3Z, begeben sich die Gefährten gemeinsam zu Fürst Floori, wobei Tinulin als einziger sein Schwert bei sich führt, zumindest bis er Luinmacil am Eingang zur Halle des Fürsten der Wache übergeben muss. Nach einer weiteren ausführlichen Vorstellung seiner Begleiter legt Bóin II. die kaputte Axt, den Fetzen einer Kettenrüstung sowie die gefüllte Geldschatulle aus der Trollhöhle vor Fürst Floori auf einen Tisch. Zum Fürst gewandt sagt er, dass die Gefährten es auf sich nehmen würden, die Schatulle zu verwahren, falls sich ihr Eigentümer nicht finden lassen sollte. Floori bedankt sich für dieses Angebot, stellt aber klar, dass alle herrenlosen Dinge von Wert dem Fürsten für einen Fonds auszuliefern sind, aus welchem mittellose Hinterbliebene von Zwergen unterstützt werden, die im Dienst für den Fürsten ihr Leben gelassen haben. Als er anschliessend mit einem Blick zu Tinulins Verband fragt, ob er sich in der Trollhöhle den Kopf gestossen habe, holt der Noldo sein verbranntes Ohr hervor und sagt, dass dies sein Ohr sei, welches er als Preis habe geben müssen, um zusammen mit Calendin einen letzten Blick auf Erebor zu erhaschen. Er fährt fort: "Ich bin gekommen, um zu verkünden, dass Smaugs Macht unerreicht ist und er nicht schläft." Floori erwidert, es sei erstaunlich, dass sich Tinulin für diese Erkenntnis ein Ohr habe versengen lassen müssen, zumal bekannt sei, dass sich niemand dem Drachen entgegenstellen könne. Selbstkritisch gibt Tinulin zu, dass er den Drachen unterschätzt und sich selbst für genug befähigt gehalten habe, um sich der Aufmerksamkeit des Untiers sicher entziehen zu können.
Anschliessend erkundigt sich Fürst Floori nach den Plänen der Gefährten, worauf Bóin II. erklärt, dass sie gemeinsam in den Malachithöhlen überwintern wollen und alle bereit seien, auf die eine oder andere Art mitanzupacken. Der Fürst erteilt darauf sowohl den Menschen, wie auch den Elben die Erlaubnis zur Überwinterung in den Malachithöhlen, solange ihm keine Beschwerden zu Ohren kommen. Nachdem sich Tinulin für die gewährte Gastfreundschaft bedankt hat, erklärt Floori, dass es in erster Linie Bóins II. Sache sei, für seine Gäste zu sorgen und sie zu verköstigen, bevor er auf König Thrór zu sprechen kommt. Bóin II. erzählt, dass der König mit Khufur und weiteren Zwergen seiner Schar vom Erebor nach Dunland geflohen und auf der Westseite des Nebelgebirges Zuflucht sowie freundliche Aufnahme durch die dortigen Menschen gefunden habe. Auch wenn es ihm im Grossen und Ganzen gut gehe, sei Thrór nach dem Verlust Erebors verständlicherweise dennoch sehr frustriert. Am Ende seiner Ausführungen übergibt Bóin II. Fürst Floori das versiegelte Schreiben, welches ihm Fürst Grór mitgegeben hatte, worauf sich der Fürst danach erkundigt, auf welchem Weg Bóin II. und seine Begleiter angereist seien und wann sie Erebor aufgesucht hätten. Da erzählt Bóin II. die ganze Geschichte der leidvollen Expedition zum Erebor, die ihren Anfang mit dem Kauf eines zwergischen Streitkolbens von einem Händler südlich des Langen Sees genommen hatte. Als er mit seiner Geschichte bei den Geschehnissen in Thal angekommen ist, übernehmen Tinulin und Calendin und schildern ihre Begegnung mit dem Drachen Smaug. Floori zeigt sich erstaunt darüber, dass der Drache die Elben einfach so hat gehen lassen, worauf Tinulin erwidert, dass dem keineswegs so sei. Er habe sein Ohr eingebüsst und müsse nun der Welt verkünden, über welch unbezwingbare Macht der Drache verfüge und dass er niemandem raten könne, sich in seine Nähe zu begeben. Seiner Meinung nach könnte Erebor, wenn überhaupt, nur mit grossen Armeen zurückerobert werden, aber keinesfalls mit Einzelaktionen. Er selbst habe Smaugs feines Sensorium unterschätzt, welches ihm eine ungeheure Macht verleihe. Als Bóin II. bestätigend einwirft, dass er das Flammeninferno über Thal aus der Entfernung mitangesehen habe, hakt Floori nach und möchte wissen, weshalb sich die Zwerge nicht selbst nach Thal begeben hätten, wenn sie doch davon ausgegangen seien, dass der Drache schlafe. Bóin II. erklärt, dass die Elben die verlassene Stadt nur auskundschaften sollten, bevor alle Gefährten gemeinsam nach Thal gegangen wären, um von dort zwergische Waffen zu bergen. Ihr Verdacht, dass die Stadt von Ostlingen geplündert werde, habe sich tatsächlich bestätigt, mit dem Erscheinen des Drachen habe sich ihre Mission zur Verhinderung zukünftiger Plündereien aber erledigt.
Floori ist von Bóins II. Erzählkünsten derart angetan, dass er nach einer Weile Essen und Bier für alle auffahren lässt und den erfahrenen Kämpfer sodann bittet, ihm von all seinen Erlebnissen seit seinem letzten Aufbruch vor sechs Jahren zu berichten. Dieser Aufforderung kommt Bóin II. gerne nach, zumal sie die Möglichkeit zu ausgiebigem Bierkonsum eröffnet, und schildert seine Abenteuer mit den Calatirnor in aller Ausführlichkeit. Dabei nimmt er natürlich eine etwas andere Gewichtung der Ereignisse vor als etwa Arrohir, der unter anderem bei der Expedition nach Fornost Erain zahlreiche Ergänzungen zu Bóins II. Erzählung einfliessen lässt. Tinulin fällt schon bald auf, dass Mo Bóins II. ganzem Bericht sehr aufmerksam folgt, ganz so als versuche sie, bisher bestehende Lücken in ihrem Bild der Erzählung zu schliessen und Zusammenhänge zu ergründen. Der Noldo ergänzt Bóins II Schilderungen nur in Bezug auf das Zusammentreffen mit dem Drachen Smaug und erwähnt ansonsten lediglich, dass die Malachithöhlen stets ein Lichtblick für seinen zwergischen Freund gewesen seien. In seinem Bericht kommt Bóin II. auch immer wieder auf das Misstrauen zu sprechen, welches die Völker gegeneinander hegen, wobei er in diesem Zusammenhang die Orte Zadan n'Bawâb wie auch Imladris heraushebt, an welchen allen zivilisierten Völkern mit grosser Offenheit begegnet werde.
Es ist bereits später Nachmittag, als Bóin II. seinen Bericht abschliesst und damit auch die Unterredung mit Fürst Floori zum Ende kommt. Nachdem sie sich bereits von der Tafel erhoben haben, erkundigt sich Tinulin, ob hier in den Malachithöhlen die nötigen Kenntnisse vorhanden seien, um sein versengtes Ohr zu versilbern oder in Glas zu fassen. Floori erwidert, dass er sich um diese Frage kümmern wolle, worauf der Noldo ihm dankend zunickt. Bevor sie den Fürsten schliesslich verlassen, erklärt Bóin II., dass er sich gerne für die Ausbildung der jungen Kampfzwerge zur Verfügung stellen würde, worüber Floori nachzudenken verspricht.

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