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[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe

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torben:
Session 16: Teil 3

Als der Morgen graut, wenden sie sich nach Norden und folgen dem Grünweg in die Hügelgräberhöhen. Sobald die Gefährten die ersten Höhenzüge passieren, beginnt sich eine unsichtbare Schwere auf ihre Gedanken zu legen. Am Abend des 18. März 2782 3Z erreichen sie die mitten in den Hügelgräberhöhen gelegene Ruine und machen Rast. Im Lauf des Tages hat sich das Wetter zunehmend verschlechtert und kaum haben sie sich eingerichtet, ziehen dichte Nebelschwaden auf und kalter Nieselregen erschwert ihre Bemühungen um ein wärmendes Feuer.

Am 19. März 2782 3Z führen sie ihre Pferde am Zügel nach Westen und verschwinden schon bald in Nieselregenwolken und Nebelbänken. Selbst die Elben haben mit der Zeit Mühe, nicht die Orientierung zu verlieren. Allmählich wenden sie sich erst nach Nordwesten und laufen weiter, bis das Licht immer trüber wird und langsam die Dunkelheit hereinbricht. Damit Arrohir und Maira nicht blind durch die Nacht irren müssen, entzünden sie zwei Fackeln. Das wärmende Licht hat einen beruhigenden Effekt auf die Menschen, aber auch Bóin II. und Khufur sind insgeheim froh um die Fackeln, denn auch sie werden von einer ihnen unbekannten Unruhe erfasst. Schliesslich befinden sie sich unversehens am östlichen Rand einer Senke. Als sie hinabsteigen, klart die Sicht auf und der Nebel gibt den Blick auf das Hügelgrab frei, das Tinulin und Bóin II. und finden gehofft hatten. Während sie sich dem auf der Westseite gelegenen Grabeingang nähern, vernehmen die Zwerge plötzlich ein leise mahlendes Geräusch und mit einem Mal fühlen sie sich, als würde etwas an ihren Knochen nagen und sie aufzulösen beginnen. Bevor sie weitergehen, weist Tinulin sein Pferd Tulco an, mit den anderen Pferden auf Abstand zu gehen, jedoch in Rufdistanz zu bleiben.

Als sie den Eingang erreicht haben, bereiten sie sich darauf vor, das Grab zu betreten. Tinulin stimmt einen leisen Gesang an, der die Herzen aller Gefährten zuversichtlich stimmt und Calendin versenkt sich zusätzlich in eine kurze Meditation, die seine Abwehr gegen die dunklen Kräfte steigert. Dann ziehen sie ihre Waffen und Khufur rollt den Türstein beiseite. Gemeinsam überschreiten Tinulin und Bóin II. als erste die Türschwelle und betreten die oberste Stufe einer etwa zwei Meter breiten Treppe, die ins Innere des Grabes führt. Augenblicklich verspüren beide eine gänzlich unnatürliche Kälte und Schwärze, die ihnen aus dem Grab entgegenschlägt. Als Tinulin einen kurzen Moment zögert und denkt, dass das Grab noch immer von einem Schattenwesen bewohnt sein könnte, was ihm als Information bereits genügt hätte, wischt Bóin II. seine Zweifel mit den Worten "Wir haben da noch eine Rechnung offen." beiseite. Ohne weiter nachzudenken steigen sie tiefer ins Grab hinab, gefolgt von Arrohir und Khufur, während Maira und Calendin die Nachhut bilden. Als sie den Fuss der Treppe erreicht haben, können sie trotz ihrer Fackeln kaum die Wände der sich anschliessenden Kammer erahnen. Arrohir und Khufur flankieren Tinulin und Bóin II. links und rechts und gemeinsam rücken sie langsam vorwärts. Fast zu spät bemerken Arrohir und Khufur, das sich auf einmal an beiden Wänden Durchgänge auftun, aus denen sie von untoten Wesen angegriffen werden, die ihnen aufgelauert haben. Arrohir kann sich dem lähmenden Gefühl entziehen, das von den schwach grünlich leuchtenden Augen des Untoten ausgeht. Geistesgegenwärtig stösst er dem Gegner die Klinge seines Schwertes Farongyrth, dem Totenjäger, in die Brust und mit einem kurzen, überraschten Schrei löst sich der Schatten auf, ohne weiteren Schaden anzurichten. Khufur hat auf der anderen Seite nicht so viel Glück. Der Blick des Untoten fixiert ihn und lässt ihn mit der lähmenden Gewissheit zurück, dass er sich langsam von innen her auflösen wird.
[Technisch gesprochen: Arrohir widersteht dem Magieangriff des Untoten und ihm gelingt ein sofort tödlicher kritischer Treffer auf der Tabelle für grosse Wesen, als er mit dem Schwert zurückschlägt. Khufur widersteht dem Magieangriff des Untoten auf seiner Seite trotz der Inspiration durch Tinulins Lied (+10 auf Widerstandswürfe) knapp nicht und agiert während den nächsten 16 Runden mit einem Abzug von -90 auf alles.]
Mit einem Mal lässt die Dunkelheit nach und im Schein ihrer Fackeln sehen sie zwei weitere Untote, die ein grünliches Schimmern verströmend aus tiefer im Grab gelegenen Zugängen auf die Gruppe zukommen. Die grösste Gefahr geht jedoch ganz eindeutig von einem weiteren Schattenwesen aus, das - eine untote Aura des Zweifels ausstrahlend - ebenfalls herankommt und den Kampf gegen die Eindringlinge aufnimmt. Plötzlich wird sich Tinulin des grossen Fehlers bewusst, den sie begangen haben, indem sie das Grab trotz der offensichtlichen Anzeichen auf seine Bewohnheit betreten haben. Nun scheint es aber bereits zu spät für einen geordneten Rückzug und so stellt er sich dem grosen Grabunhold mit gezogener Waffe entgegen, während sich die anderen um die kleineren Schattenwesen kümmern. Noch bevor der Noldo mit seinem Schwert Luinmacil zum Schlag ausholen kann, ballt sein Gegner mit einer ausholenden Bewegung die linke Faust und zieht sie mit einem Ruck zurück. Zum grossen Schrecken aller bricht Tinulin augenblicklich regungslos zusammen. Als Bóin II. wenig später die Gelegenheit hat, löst er sich von einem der kleinen Untoten und nimmt mit seiner Axt Kibil-Burk Mass an dem grossen Schatten. Gleichzeitig dringt auch Arrohir von der anderen Seite vor und indem er riskiert, von dem kleineren Untoten in die Flanke geschlagen zu werden, hebt er Farongyrth gegen den grossen Grabunhold. Dieser fixiert Bóin II. mit seinen stechenden und grünlich schimmernden Augen und vollführt nochmals die verhängnisvolle Handbewegung. Auch Bóin II. sackt ohne nur noch ein Wort sagen zu können in sich zusammen und bleibt reglos am Boden liegen. Arrohir lässt sich durch das Unglück, das Bóin II. widerfahren ist, nicht von seinem Angriff abbringen und führt mit Faronyrth einen kraftvollen Streich gegen seinen Gegner. Dieser scheint jedoch weit weniger beeindruckt als erhofft und als sich die kalten, toten Augen dem jungen Mann zuwenden, wird sich Arrohir der unmittelbaren Gefahr für sein Leben bewusst. Er ist so vom Blick seines Gegners eingenommen, dass er fast nicht mitbekommt, wie Khufur seinen grossen Streithammer nach einem Schlag gegen den einen der kleineren Untoten erschreckt fallen lässt. Nach seiner anfänglichen Starre hatte sich der junge Zwerg fangen können und war seinem Gegner wieder entgegengetreten. Es war ihm gelungen, mit seinem Streithammer einen Hieb gegen den Untoten auszuführen, doch sofort hatte seine Waffe einzufrieren begonnen, so dass er sie schliesslich loslassen musste.
[Technisch gesprochen: Tinulin verfehlt seinen Widerstandswurf gegen den Seelenraub-Zauber des grossen Grabholds um -1: Bonus gegen Leitmagie +25, Bonus durch Inspiration +10, 1W100-Wurf 66 = 101, abzüglich Basisangriffsergebnis des Unholds gegen Metallrüstung von -35 und WW-Modifikation des Zaubers von -20 = 46. Mit 47 wäre der Widerstandswurf gelungen. Damit entschwindet seine Seele für 16,8 Stunden in den Limbus.
Bóin II. verpasst den Widerstandswurf um -8: Bonus gegen Leitmagie +0, Bonus durch Inspiration +10, 1W100-Wurf 84 = 94, abzüglich Basisangriffsergebnis des Unholds gegen Metallrüstung von -35 und WW-Modifikation des Zaubers von -20 = 39. Seine Seele wird voraussichtlich für 5,6 Tage im Limbus weilen.
Arrohirs Angriff mit Farongyrth gelingt und er kann zwei kritische Treffer gegen den grossen Untoten landen... diese sind mit 01 und 07 aber alles andere als effizient. Khufur besteht schliesslich den automatischen Kälteangriff auf seine Waffe, der vom Untoten bei Zufügung eines Treffers ausgeht, ebenfalls um -1 nicht, worauf sie einzufrieren beginnt. Alles in allem sehr suboptimal.]
Eine kurze Weile besieht sich der grosse Grabunhold Arrohirs gefährliche Waffe und sagt dann mit Blick in Arrohirs zweifelnde Augen: "Lege Deine Waffe nieder. Dann darfst Du Deine Gefährten nehmen und abziehen. Ihre Waffen wie auch die Deine bleiben aber hier." Ohne lange nachzudenken, senkt Arrohir sein Schwert und legt es vorsichtig auf den Boden des Grabes. Unter den toten Augen der Grabunholde schleppt Arrohir zusammen mit Calendin, der total verängstigten Maira und Khufur, der vor lauter Schrecken noch immer kaum zu einer koordinierten Bewegung fähig ist, die Körper von Tinulin und Bóin II. aus dem Hügelgrab. Als sie die Treppe erreichen, sagt der grosse Grabunhold zu Arrohir: "Kehre nicht hierher zurück oder Du wirst bleiben." Oben an der Treppe angekommen, wendet sich Arrohir an seinen Gegner und sagt: "Es werden immer wieder Leute zu diesem Grab kommen. Gib uns jetzt unsere Waffen und ich verspreche Dir, dass wir diesen Ort nie wieder behelligen werden." Auf dieses Angebot erhält der junge Mann keine Antwort und nachdem Maira Khufur ihre Hand auf die Stirn gelegt und damit den Schrecken von ihm genommen hat, ziehen sie sich so rasch wie möglich zurück. Sie laden Tinulins und Bóins II. Körper, von denen sie nur schwächste Lebenzeichen vernehmen, auf die Pferde und ziehen sich in Richtung Osten zurück.

Unter Calendins Führung erreichen sie am 20. März 2782 3Z eine Stunde nach Sonnenaufgang völlig erschöpft den Grünweg an einer Stelle nördlich der Ruine, von der aus sie tags zuvor gestartet waren.

// Metageblubber: Der Kampf im Hügelgrab und der Verlust der Artefakt-Waffen der Gruppe war natürlich ein herber Schlag für die Spieler. Andererseits war das für mich als SL ein gangbarer Weg, um den Charaktern den Rückzug zu ermöglichen. Im Nachgang zum Spiel hat sich Tinulins Spieler sehr darüber geärgert, dass er beim Betreten des Grabes die verschiedenen von mir aufgestellten Zaunpfähle nicht beachtet hat. Er war immer noch davon ausgegangen, dass das Grab unbewohnt und die Kälte und Schwärze einfach noch "Nachwehen" des nach Ithilien abgewanderten Unholds sein könnten.
Wir haben daraufhin über eine allfällige Rückabwicklung der Szene bis zum Betreten des Grabes gesprochen, was ein bisschen das Thema "Spielerentscheidungen haben (keine?) Konsequenzen / Entwerten von Spielerentscheidungen" anschneidet (Ich habe das Vorhandensein des Grabunholdes nicht von der Betretens-Entscheidung der Spieler abhängig gemacht, sondern der war dort fest "gebucht"  >;D ). Die Spieler haben gesagt, sie wollen eigentlich jetzt nicht 30 Sessions einfach nur damit verbringen, die Waffen ihrer Charaktere zurück zu bekommen.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Das ist natürlich auch nicht meine Absicht, zumal natürlich weder ein TPK noch die Entwaffnung der Charaktere im Voraus geplant oder besonders angestrebt gewesen war. Ich hatte den ganzen Zusammenstoss rund um das Hügelgrab grösstenteils improvisiert und hatte dort eigentlich keinerlei direkt für die aktuellen Hauptziele der Charakter (und Spieler) relevanten Dinge vorgesehen, mal abgesehen von der Erkenntnis für die Spieler und Charakter, dass der Unhold im Hügelgrab nicht identisch ist mit jenem in Ithilien. Diese Wendung kann aber durchaus Stoff für ein paar neue Ideen und Herangehensweisen der Gruppe geben und ich lasse mich da einfach mal ein bisschen inspirieren  :DIch wäre grundsätzlich für eine Rückabwicklung zu haben gewesen, aber einfach nur vor dem Hintergrund, dass der Spieler von Tinulin da um zwei Uhr morgens einfach nicht richtig geschaltet hat, der Charakter die Sache aber eigentlich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit anders angegangen wäre. Trotzdem haben sich auch die Spieler jetzt für das Weiterspielen beim jetzigen Stand mit den Konsequenzen des Kampfes entschieden, was ich sehr begrüsse, denn es bringt wahrscheinlich auch wieder neue Aspekte und Schwerpunkte ins Spiel.

Jetzt also nochmals im Namen meiner Spieler die Frage, wer von Euch Mitleid mit ihnen hat  ;D

torben:
Und weiter geht's...

Session 17: Teil 1
20.3.-3.4.2782 3Z
Hügelgräberhöhen - Bree - Imladris

Am Ende ihrer Kräfte errichten Caledin, Arrohir, Khufur und Maira am Rande des Grünwegs ein notdürftiges Lager. Während Calendin Wache hält, versucht Maira verzweifelt und erfolglos, Bóin II. und Tinulin aufzuwecken. Nachdem alle ein bisschen geruht haben, brechen sie am späten Vormittag wieder auf und begeben sich nach Norden in Richtung Bree. Arrohir hat Tinulin vor sich auf dem Pferd und Bóins II. regloser Körper lehnt an Maira. Calendin bereitet Arrohir darauf vor, dass er alleine nach Bree reiten soll, um in der Ortschaft einen Wagen, Decken, Waffen und allenfalls ein weiteres Pferd zu beschaffen. Noch bevor sich Arrohir am Nachmittag auf den Weg machen kann, spürt er plötzlich, dass Tinulin sich ganz schwach zu regen beginnt. Sofort machen sie Halt und stellen ihre beiden Zelte auf. Sobald Tinulin stark genug ist, um die Augen kurzzeitig zu öffnen, stellt ihm Calendin einige Fragen, um herauszufinden, ob die Seele des Noldos Schaden genommen oder ob gar ein ein böser Geist von ihm Besitz ergriffen hat. Der Waldelb ist beruhigt, als Tinulin nach einer Weile sagt, Maira sei für ihn wie eine menschliche Tochter, wie eine Tochter. Von diesen Worten berührt streicht ihm Maira durchs Haar und sagt, es werde alles gut, denn seine Tochter kümmere sich um ihn. So sehr sie auch hoffen, stellt sich bei Bóin II. bis zum Abend keine Verbesserung ein und Tinulin ist weiterhin so schwach, dass er noch nicht einmal einen Arm heben kann.
[Der Spieler von Tinulin erzählt, wie die Geschichte weitergeht: "Da kommen ein paar Sindar und räumen das Grab aus und nehmen je eine Waffe mit." Spieler von Bóin II.: "Da muss dann halt so ein Sinda sterben." Spieler von Tinulin: "Ja oder wenn es ein Zwerg ist, der Luinmacil bekommt, dann schabt der all das Zeug von der Waffe, was nicht Mithril ist '...ich muss das Ding erstmal richtig sauber machen.'"]
Bevor sie sich zur Ruhe begeben, bereitet Calendin ein Schreiben vor, das Arrohir in Bree den "Waldläufern" übergeben soll. Bei diesen Leuten handle es sich um grossgewachsene Menschen mit dunklem Haar, die Arrohir entfernt an die Dunedain von Gondor erinnern könnten. In dem Schreiben wendet sich der Waldelb an Magras, der vor zehn Jahren, als Calendin in Imladris zuletzt von den Waldläufern dieser Gegend gehört hatte, der örtliche Anführer gewesen war. Er ersucht um Hilfe und weist darauf hin, dass der Überbringer der Botschaft wisse, wo die Hilfesuchenden zu finden seien.

Am nächsten Morgen kann sich Tinulin grade mal knapp aufsetzen und so ist nicht an eine Fortsetzung der Reise zu denken. Während Arrohir mit Calendins Brief nach Bree reitet, rasten die anderen und Maira kümmert sich um Bóin II. und Tinulin, der von Calendin über die Geschehnisse seit dem Kampf im Hügelgrab informiert wird. Arrohir treibt sein Pferd Windraes unnachgiebig an und lässt allmählich die Hügelgräberhöhen hinter sich. Das Land wird nach Norden hin flacher und in der Entfernung erkennt er die Überreste einer Grünhecke, die sich einst von einem westlichen gelegenen Wald bis weit nach Osten erstreckt haben muss. Noch etwas weiter nördlich kommt eine lange Allee in Sicht, die parallel zu der ehemaligen Grünhecke verläuft. Vor sich erkennt Arrohir einen langgezogenen Hügel, in dessen Südflanke zahlreiche Höhlen getrieben wurden, deren Ausgänge alle mit runden Türen versehen sind. Dahinter erstreckt sich ein grosser Wald nach Norden. Am Fuss des Hügels umgibt ein Erdwall mit einer Holzpalisade die Ortschaft Bree. Es ist später Nachmittag, als Arrohir das Westtor erreicht und mit dem Torwächter ein paar freundliche Worte wechselt. Wie Calendin ihm aufgetragen hat, begibt er sich zum Gasthaus zum "Tänzelnden Pony", das ihm auch vom Torwächter als die beste und grösste Unterkunft im ganzen Ort empfohlen wird. Er lässt Windraes in der Obhut des Stallknechts Grabb und kann beim Wirt des "Tänzelnden Ponys" ein Einzelzimmer für eine Nacht buchen. Arrohir nutzt die Zeit bis zum Abendessen, um bei einem Wagner einen einachsigen Karren zu erstehen, der über Nacht mit einer einfachen Planenkonstruktion versehen werden soll, damit das Ladegut wind- und regenschützt transportiert werden kann. Bei einem Waffenschmied erwirbt er zwei einfache Eisenlangschwerter und eine Handaxt, die wohl in erster Linie für das Spalten dicker Holzscheite konzipiert wurde. Zum Schluss kauft er noch zwei schwere und vier leichtere Decken. Nach diesem Einkauf sind die Geldreserven des Ordens beinahe erschöpft und Arrohir verzichtet daher darauf, noch ein weiteres Pferd als Zugtier für den Karren zu erstehen. Zurück im Gasthaus setzt er sich in die Schankstube und sieht sich nach den von Calendin beschriebenen Waldläufern um. Als er niemanden ausmachen kann, auf den die Beschreibung zutreffen könnte, wendet er sich einigen sehr kleinen Leuten zu, die gut gelaunt Bier trinken, singen und dabei aus hölzernen Pfeifen Rauch in die Luft blasen. Vom Wirt erfährt er, dass es sich bei diesen lebensfreudigen Gesellen um sogenannte Hobbits handle, die einen guten Anteil der in Bree ansässigen Bevölkerung ausmachen. Weiter im Westen gebe es noch mehr von ihnen. Vom Wirt über Arrohirs Nachfrage informiert, tritt schon wenig später einer der Hobbits zu dem jungen Mann an den Tisch und bietet ihm an, einen Zug aus seiner Pfeife zu nehmen. Arrohir will sich natürlich keine Blösse geben und nimmt einen tiefen Zug. Ein heftiger Hustenreiz schüttelt ihn und er hat Glück, dass er sich nicht übergeben muss. Für kurze Zeit verschwimmt alles vor seinen tränenden Augen und ihm schwirrt der Kopf. Das scheint die anwesenden Hobbits sehr zu amüsieren und sie ermuntern ihn, es nochmals zu versuchen. Auf den beissenden Reiz in der Lunge gefasst, gelingt es Arrohir diesmal, den Rauch ein- und auszuatmen, ohne dabei zu husten. Die Hobbits gratulieren ihm und nachdem sie sich noch ein bisschen unterhalten und miteinander angestossen haben, lassen sie Arrohir wieder alleine.
[Arrohirs Widerstandswurf beim ersten Zug von der Pfeifenkraut-Pfeife ist eine 07 mit entsprechendem Ausgang. Beim zweiten Mal kommt er mit einem Widerstandswurf von 95 sehr viel besser davon.]
Als er nach einer Weile den Blick wieder durch den Raum schweifen lässt, entdeckt er plötzlich einen Mann, der Calendins Beschreibung der Waldläufer in vielen Teilen entspricht. Ohne gross zu zögern begibt er sich zu dem Mann und fragt ihn, ob er ein Waldläufer sei. Als er keine verneinende Antwort erhält, erzählt er dem Fremden in kurzen Sätzen, was seinen Gefährten und ihm in den Hügelgräberhöhen zugestossen ist. Dazu drückt er dem Mann Calendins verschlossenen Brief in die Hände. Nachdem Arrohir seine Ausführungen beendet hat, nickt ihm der Mann wortlos zu. Als Arrohir wieder aufsteht, sagt ihm der Mann, er heisse Andor, damit die Hilfesuchenden auch wüssten, an wen er sich gewandt habe. Kaum ist Arrohir wieder an seinem Tisch, überkommt ihn ein ungekannter Heisshunger und er stürzt sich geradezu auf das aufgetischte Gulasch. Als er einige Zeit später noch einmal im Ruam umblickt, ist von Andor nichts mehr zu entdecken.

Am Morgen des 22. März 2782 3Z hat Arrohir grosse Mühe, seinem stolzen rohirrischen Schlachtross Windraes beizubringen, dass er den neuerstandenen Karren zurück zum Rest der Gruppe ziehen soll. Er versucht ihm es damit zu erklären, dass auch ein edler Streiter wie er sich mit eiskaltem Wasser habe übergiessen müssen. Nun sei es eben an Windraes, über seinen Schatten zu springen und niedere Arbeit zu verrichten. Aber erst nachdem Arrohir den Wagen zu Windraes gezogen und ihm einen Apfel gegeben hat, lässt sich das edle Tier schliesslich widerwillig vor das Gefährt spannen. Nachdem er sich vom Wirt des "Tänzelnden Ponys" verschiedene Würste, Brot, Speck, Käse, Äpfel und andere Köstlichkeiten hat einpacken lassen, verlässt Arrohir wenig später Bree und fährt auf dem Grünweg in Richtung der Hügelgräberhöhen. Gegen Mittag trifft er auf die übrigen Gefährten, die am Morgen wieder in Richtung Bree aufgebrochen waren. Tinulin hatte sich mit Calendins Hilfe knapp im Sattel halten können, doch Bóin II. ist noch immer ohne Bewusstsein. Stolz präsentiert Arrohir den anderen, was er in Bree alles organisiert hat und er berichtet Calendin von seinem Zusammentreffen mit dem Waldläufer Andor. Beim Anblick des vor den Karren gespannten und sichtlich unzufriedenen Windraes weiss Maira gar nicht, ob sie lachen oder Arrohir tadeln soll. Nachdem sie eine ausgiebige Mittagsrast gemacht haben, ist Tinulin soweit bei Kräften, dass er ohne Hilfe stehen kann. Tinulin und Calendin glauben, dass Bóin II. am ehsten von den heilkundigen Elben in Imladris geholfen werden könnte. Daher wollen sie auf der grossen Oststrasse in Richtung des Nebelgebirges und zum verborgenen Elbenreich reisen. Maira lenkt den Wagen,vor den sie nun das Pferd Blosma als Zugtier gespannt haben. Khufur hält auf der Ladefläche bei Tinulin und Bóin II. die Stellung und hat aus den von Arrohir mitgebrachten Vorräten bereits eine schmackhafte Mahlzeit für seinen Meister zusammengestellt, in der Hoffnung, er werde bald die Augen öffnen. Nachdem sie Bree durchquert haben, schlagen sie östlich der Ortschaft am Waldrand nahe dem Dörfchen Combe ihr Lager auf. Wenig später kommen zwei grossgewachsene Menschen zum Lager der Gefährten und Arrohir erkennt den Waldläufer Andor, der ihnen bei der Begrüssung seinen Begleiter Finrim vorstellt. Die beiden stammen tatsächlich aus Magras' Sippe und sehen im Gebiet um Bree nach dem Rechten. In der Unterhaltung mit Calendin, der in der Zeit, als er in Imladris gelebt hatte, auch mehrmals mit den dunedainischen Waldläufern unterwegs gewesen war, sichern ihm Andor und Finrim zu, dass die Waldläufer ein Auge auf die Oststrasse haben werden, während die Gruppe nach Osten reist. Andor sagt dem Waldelb aber auch, dass sie grosses Glück gehabt hätten in den Hügelgräberhöhen, denn es gebe bei ihnen das Sprichwort "Was in die Hügelgräber geht, bleibt auch dort".

Am nächsten Morgen ist Tinulin wieder in der Lage zu reiten und er fühlt sich auch sonst wiederhergestellt. Der Verlust von Luinmacil, dem Schwert, das sein Vater Elvëanwe eigenhändig gschmiedet und lange Jahre geführt hatte, geht ihm allerdigs sehr nahe. Der Noldo bedankt sich bei Calendin für sein umsichtiges Handeln und auch Maira dankt er für ihre Fürsorge. Während den nächsten Tagen reisen die Gefährten auf der grossen Oststrasse nach Osten und nähern sich langsam dem Berg Amon Sul, der Wetterspitze.
Am Mittag des 25. März 2782 3Z sind sie noch einen halben Tag vom Amon Sul entfernt, als zur grossen Freude aller plötzlich Bóin II. die Augen aufschlägt. Der Zwerg ist jedoch dermassen geschwächt, das Maira seine Lebenszeichen erst für reines Wunschdenken seines Schülers Khufur hält. Bevor sie weiterreisen und am Abend den Fuss der Wetterspitze erreichen, wird als erstes die zwergische Kehle mit etwas Bier angefeuchtet. Calendin steigt auf den Berg, um sich von dort einen Überblick über ihren weiteren Weg zu verschaffen. Oben angekommen erkennt er die Reste der Grundmauern der grossen Festung, welche die Könige von Arnor hier einst erbaut hatten und die im Jahre 1409 3Z nach langer Belagerung schliesslich vom Hexenkönigs von Angmar geschleift und dem Erdboden gleichgemacht worden war. Heute Abend kann der Waldelb aber weit und breit keine Bedrohung für die Gruppe ausmachen. Als er zum Lager zurückgekehrt ist, besprechen die Gefährten das weitere Vorgehen. Zum Entsetzen von Maira möchte Tinulin eigentlich am liebsten sofort und alleine zum Hügelgrab zurückkehren. Er hofft, mit dem Grabunhoald einen Pakt schliessen zu können, gemäss welchem die Gruppe ihre Waffen zurück erhält und im Gegenzug den Schatten fortan in Ruhe lässt und niemandem die Lage seines Grabes preisgibt. Er rechnet sich realistische Chancen für diesen Plan aus, denn der Grabunhold würde ansonsten Gefahr laufen, immer wieder von immer mächtigeren Verbündeten und Nachfolgern des Ordens heimgesucht zu werden, was schliesslich seinen Untergang bedeuten würde. Maira ist fassungslos, dass Tinulin auch nur erwägt, sich dem Grauen aus dem Grab noch einmal zu stellen und dann auch noch alleine. Unterstützung erhält sie dabei von Arrohir, der ebenfalls keinen Grund sieht, sich nochmals der Gefahr dieses Grabunholds auszusetzen, nur um das Schwert Farongyrth und die anderen Waffen zurückzuholen. Für die Elben steht hingegen ausser Frage, dass die Waffen um jeden Preis wiederbeschafft werden müssen. Maira kann diese Sturheit schliesslich nicht länger ertragen, steigt auf ihr Pferd Niestha und reitet nach Osten in die tiefschwarze Nacht. Tinulins Elbenaugen erkennen allerdings gleich, dass sie schon nach knapp 200 Metern wieder absteigt und sich an den Rand der Strasse setzt. Der Noldo reitet ihr nach und spricht nochmals mit ihr. Sie entschuldigt sich bei ihm dafür, weggeritten zu sein und seine Pläne in Frage gestellt zu haben. Die Angst davor, dass ein allfälliger Alleingang zu seinem Tod führen könnte, sei für sie aber nur sehr schwer hinzunehmen. Gemeinsam kehren sie zum Lager zurück und Tinulin vespricht, den Entscheid bis zum Morgen zu vertagen. Unterdessen hat Calendin festgestellt, dass Bóin II. ihn erkennt und sein Geist wohl ebenfalls nicht korrumpiert wurde.

Weiter geht's bei Teil 2

torben:
Session 17: Teil 2

Am nächsten Morgen erklärt Tinulin, dass die Gruppe doch erst nach Imladris gehen und dort um Rat und Hilfe für Bóin II. nachsuchen solle. Es sei aber klar, dass er und sicher auch Bóin II. nochmals zu dem Hügelgrab zurückkehren werden müssen. Unterwegs erfährt Calendin von Khufur, dass dieser auf gar keinen Fall nochmals in das Grab gehen wolle. Seinen Meister Bóin II. würde er aber selbst dorthin begleiten, wenn es sein müsse. Der Waldelb rät Khufur, Bóin II. nichts vom Verlust seiner Axt Kibil Burk zu sagen solange er noch nicht wieder bei Kräften ist. Als Bóin II. später am Tag die Kraft hat nachzufragen, was passiert sei, dehnt Khufur die Wahrheit ziemlich weit, um seinen Meister nicht zu beunruhigen. Als dieser schliesslich nach seiner Waffe verlangt, gibt ihm Khufur nach einigem zögern Kibil Rost, wie sie das Handbeil aus Bree nennen, in die Hand. Der erfahrene Kämpfer erkennt natürlich sofort, dass dies nicht seine Axt sein kann und er regt sich so sehr auf, dass er schliesslich erschöpft das Bewusstsein verliert.
Den nachdenklich schweigenden Tinulin im Blick gesteht Maira ihrem Bruder Arrohir etwas später, dass sie das Gefühl hat, alles falsch gemacht zu haben und im Orden fehl am Platz sein, zumal sie mit ihren Widerworten offenbar auch Tinulin seiner Sicherheit bei seinen Entscheidungen beraubt habe. Als Bóin II. später am Tag wieder aufwacht, wird er von Khufur und Maira über den Verlust seiner Axt Kibil Burk aufgeklärt. Der Zwerg ist darüber so aufgebracht, dass er Maira am Handgelenk packt. Glücklicherweise ist er aber noch zu schwach, um ihr richtige Schmerzen zuzufügen und schon nach kurzer Zeit verliert er erneut das Bewusstsein. Als Arrohir eine anerkennende Bemerkung über Mairas Mut, dem Zwergen die Wahrheit zu sagen, macht, sagt sie ihm, es wäre vielleicht doch besser gewesen, wenn sie Tinulin nicht in seine Entscheidung über die Rückkehr zum Grab reingeredet hätte. Als Calendin am Abend von einem kleinen Jagdausflug ohne Fleisch und nur mit ein paar Flechten zurückkehrt, merkt er, dass die Stimmung im Lager sichtlich angespannt ist. Beim Essen appelliert er daher an den Gruppengeist. Tinulin sagt, die Gruppe habe entschieden, zunächst nach Imladris zu gehen, weshalb über diesen Entscheid nun nicht mehr weiter nachgegrübelt werden müsse. Zu Maira sagt er, dass er den Gedanken der direkten Rückkehr bei seiner ersten Äusserung noch nicht zu Ende gedacht hatte. Wäre ein Mensch oder ein Zwerg im Grab zurückgeblieben, wäre die direkte Rückkehr geboten gewesen. Die Waffen aber haben Zeit und sie werden sie erst nach einem Aufenthalt in Imladris holen. Nachdem er diese Worte gehört hat, legt Arrohir die Hand auf sein einfaches Schwert aus Bree und flüstert ihm zu "bis der König zurückkehrt".

Die nächsten Tage der Reise vergehen ereignislos, was die Gefährten vor allem den wachsamen Augen der Waldläufer zuschreiben. Am Abend des 29. März 2782 3Z erreichen sie den Fluss Mitheithel, Grauquell, und das auf der Ostseite der steinernen Brücke gelegene Gasthaus "Zur letzten Brücke". Bóin II. hat sich schon etwas erholt, doch scheint der Genesungsprozess bei ihm erheblich länger zu dauern als bei Tinulin. Khufur kümmert sich vorbildlich um seinen Meister und hilft ihm unter anderem bei so zentralen Dingen wie dem Biertrinken. Diese Beschäftigung scheint das Einzige zu sein, was den erfahrenen Zwergen zumindest zeitweise aus dem tiefen Tal der Verzweiflung zu holen vermag, in das er wegen des Verlusts seiner Axt, die er von seinem Onkel Cóin geerbt hatte, gestürzt ist. Der Wirt des Gasthauses ist sichtlich überrascht darüber, auch Elben ein Quartier bieten zu dürfen und er gibt sich grosse Mühe, auch ja alles recht zu machen. Ausser der Gruppe übernachtet auch ein Zwerg aus dem Blauen Gebirge im Gasthaus, wie Khufur bei einem kurzen Gespräch mit ihm erfährt.
[Die Gruppe hat ein 5-Bett-Zimmer bekommen und der Wirt hat für ein sechstes Gruppenmitglied Stroh ausgelegt. Maira fragt Arrohir (ganz im Stile eines bestimmten Youtube-Klassikers): "Wieso liegt denn hier Stroh auf dem Boden?...]

Die weitere Reise durch die Trollhöhen bis zum verborgenen Tal von Imladris verläuft zur Freude der Gefährten erneut recht ereignislos. Nur einmal vernehmen sie in der Nähe ihres Lagers das Geheule von Wölfen, die jedoch weiterziehen.

Am Nachmittag des 3. April 2782 3Z erreichen die Gefährten zum Gesang von Tinulin den Eingang zum Tal von Imladris, ohne dass die Menschen oder Zwerge gewusst hätten, wie genau der Weg dorthin verlaufen ist. Bóin II. fühlt sich an diesem Tag zum ersten Mal körperlich wieder ganz hergestellt, und er möchte eigentlich noch immer so schnell wie möglich zurück zum Hügelgrab. Tinulin geht ein Stück voraus und erklärt den verborgenen elbischen Wachposten, wen er da mit sich zurück nach Hause bringt. Alle werden in das Tal eingelassen und die Menschen und Zwerge sind verzückt beim Anblick von Elronds Haus. Calendin erklärt den Zwergen, dass es sich hier um eine elbische Zufluchtsstätte handelt und bittet sie, sich zurückhaltend und angemessen zu verhalten.
[Spieler von Khufur (sich an die entpsrechende Szene aus der extended Version von Jacksons HdR erinnernd): "Oh, da würde ich jetzt so gerne eine Arschbombe in diesen Muschelbrunnen machen, so nackt wie mich Aule erschaffen hat.]
Der Verwalter des Hauses heisst Tinulin, Calendin und die übrigen Gefährten willkommen. Nachdem Tinulin ihm kurz erzählt hat, was vorgefallen ist, will er sich für sie um eine Audienz bei Herrn Elrond bemühen und bittet sie, am Abend in die grosse Halle zu kommen.
Bis auf Calendin werden alle Gefährten im Haus von Tinulins Eltern Elvëanwe und Nenwen untergebracht. Vorerst begleiten sie aber den Waldelb zum daneben angebauten Haus seiner Eltern Calenorn und Fimlass, die sie freundlich begrüssen. Fimlass erkennt sofort, dass ihr Sohn erst kürzlich einem grossen Schrecken ausgesetzt war. Die Gefährten werden auf einem Balkon verköstigt, während Tinulin zum grossen Wasserfall geht, wo er seine Mutter, die Sinda Nenwen, antrifft. Die Tochter des im Blauen Gebirge ansessigen Sehers Tarindon sieht ihrem Sohn in die Augen und sagt, sie freue sich sehr darüber, dass er in einem Stück zurückkehrt ist. Sie nehmen sich in den Arm und an ihr Unwohlsein über seinen Weggang aus den Elbenreichen zu den Menschen denkend, überreicht Tinulin ihr ein Stückchen Felsgestein vom Hügel beim Firienwald, wo das Heim des Ordens entsteht. Dann sagt er ihr, sie solle sich die stolzen Pferde ansehen, welche seine Begleiter aus Rohan mitgebracht haben. Seinen fragenden Blick beantwortet sie schliesslich damit, dass sein Vater Elvëanwe bei der Schmiede auf ihn warte. Tinulin begibt sich sogleich zu seinem Vater und erzählt ihm nach einer kurzen Begrüssung ganz direkt vom Verlust des von ihm geschmiedeten Schwertes Luinmacil sowie der Waffen von Bóin II. und Arrohir. Elvëanwe hört sich den Bericht ruhig und gefasst an und ist erstmal froh, dass sein Sohn heil ist. Dann fragt er aber gleich, wie und wann Tinulin das Schwert zurückholen will und gibt zu bedenken, dass er es ihm zwar mitgegeben, dass er aber auch Jahrhunderte in seine Fertigung investiert habe und viel von ihm in das Schwert eingeflossen sei. Der junge Noldo weiss noch keine Antwort auf diese Frage und Elvëanwe sagt, dass man sehe, dass etwas von ihm an Tinulins Seite fehle. Wenig später stellt Tinulin seinen Eltern die übrigen Gefährten vor. Nenwen sieht Maira lange in die Augen und beginnt dann leicht zu lächeln. Bóin II., der statt seiner Rüstung den elbischen Mantel aus dem goldenen Wald von Lorien trägt, geht nach der Begrüssung mit Elvëanwe zur Schmiede, wo der Noldo dem Zwerg viel über die Erschaffung des Schwertes Luinmacil erzählt und sie über den Verlust der Axt Kibil Burk reden. Das Gespräch macht Bóin II., der sich seit dem Verlust seiner Waffe für einen totalen Versager und unwürdigen Zwergen hält, etwas Mut.

Am Abend werden die Gefährten beim Haupthaus von Herrn Elrond zum Essen empfangen und er nimmt sich die Zeit, um jeden der Gruppe kurz zu untersuchen und einige Worte zu wechseln. Tinulin sagt er, dass auch er schon Verluste erlitten habe, auch immaterielle. Hätte er nicht loslassen können, dann wäre er jetzt wohl auch nicht mehr hier in Imladris. Tinulin wird klar, dass Elrond damit auf den Tod seiner Frau Gilraen anspielt. Bóin II. wünscht der Herr von Bruchtal viel Glück bei seinem Vorhaben der Rückgewinnung der Axt. Er gibt ihm zu bedenken, dass wenn er bereits jetzt schon eine genaue Vorstellung davon habe, wie er wieder und wieder im Kampf gegen den Grabunhold scheitern werde, er sich genau auf diesen Moment vorbereiten könne, in der Hoffnung, dass es anders kommen möge. Zu Calendin sagt Elrond, dass er sich überlegen solle, wohin ihn sein Weg führe und dass man nicht um jeden Preis zweimal die gleiche falsche Abzweigung nehmen müsse, nur weil man seinem Führer überall hin folge. Arrohir sagt der Herr von Imladris, dass das Zweifeln Teil des Menschseins sei, dass man aber am Leben sein müsse, um zweifeln zu können. Zu Khufur sagt Elrond, dass er ihm keine Ratschläge geben könne, was die Verbundenheit zwischen Zwergen betreffe. Er erachte es aber als hinterfragungswürdig, wenn ein Anführer etwas Materielles über sein eigenes Leben und das seines Gefolgsmannes stelle. Schliesslich spricht Elrond zu Maira über das Treffen von Entscheidungen und das Verhältnis zwischen Menschen und Elben sowie die Konflikte, die aus ihren unterschiedlichen Sicht- und Herangehensweisen entstehen können.

// Metageblubber: Das war nun also die erste Session, nachdem die Gruppe praktisch alle ihre Artefakt-Waffen eingebüsst hat. Die Spieler hatten vor der Session schon angekündigt, dass sie wohl nach Imladris gehen werden, was früher oder später ohnehin angestanden wäre zur Informationssuche. Zwar hatte mir der Spieler von Arrohir und Tinulin schon kurz nach der letzten Session gesagt, dass er sich vorstellen könnte, dass die Gruppe einen Deal mit dem Grabunhold abschliessen will, bei dem sie die Waffen gegen die Zusicherung seiner Ungestörtheit bekommen, während der Session war ich aber dennoch überrascht, als Tinulin diese Idee dann wirklich aussprach, verbunden damit, dass er das alleine machen wolle.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Die Reaktion des Unholds in einem solchen Fall stand für mich schon immer fest: er vernascht sein Opfer beim nächsten Mal wirklich und unwiderbringlich (was er Arrohir gegenüber ja auch schon angekündigt hatte). Nach der Session habe ich dem Spieler in einer Diskussion über die Möglichkeiten des Unholds gesagt, dass der Alleingangsentscheid von Tinulin mit allergrösster Wahrscheinlichkeit (sprich nur abhängig von den Würfelergebnissen beim sicher stattfindenden Kampf) fatal geendet hätte.Die von mir mitgeführte Maira hatte auch in dieser Session einen in meinen Augen fast zu grossen (Drama-)Anteil (auch in der Entscheidfindung der Gruppe), aber die Spieler meinten, als Heilerin habe sie in nicht-kampf-bezogenen Situationen einen wichtigen Einfluss in der Gruppe. Naja, kann aber trotzdem gerne etwas weniger werden.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich hatte durch sie aber immerhin die Möglichkeit, Tinulins Alleingang ingame zu kommentieren und seinen sehr wahrscheinlichen Tod zu verhindern. Trotzdem, weniger wäre mehr, zumal die Spieler ja wirklich auch frei entscheiden können sollen. Ich bin während der Session darüber sogar an den Punkt gekommen, wo ich dachte "gut, dann soll Tinulin seinen Willen haben", aber da hatte er sich dann schon umentschieden.Die Geschehnisse in Imladris waren dann allesamt Improvisation und beim Spielen war ich mit meiner Darstellung von Elrond schon sehr schnell alles andere als zufrieden. Er kam irgendwie rüber wie so ein kleines besserwisserisches A***loch. Aber naja, das kann ich ja in der nächsten Session korrigieren.

Und zum Schluss: Tinulins Spieler ist ob der stoischen Ruhe der Mitlesenden hier schwer in Rage  ;) und er hält Euch für schlicht zu faul, Euch zu meinen Gemeinheiten, die ich ihnen angedeihen lasse, zu äussern  ~;D
Also zeigt ihm, dass Ihr nicht faul seid und schreibt, ob und was gut ist/nervt, ob Ihr regeltechnische Fragen habt, Euren Mitleid mit den Spieler/dem Spielleiter bekunden wollt...  :)

Chaos:
Eine Runde Mitleid für Tinulins Spieler...

Und für die anderen Spieler auch...


Ich jedenfalls bin gespannt, ob/wie sie ihre Waffen zurückbekommen.

torben:
Vielen Dank an Chaos für die Runde Mitleid für Tinulins Spieler (der gleichzeitig auch Arrohir und Khufur spielt) und den Spieler von Bóin II. und Calendin.  :)
Das wird einerseits ihn resp. die beiden sehr freuen, denn dadurch fühlen sie sich sicher darin bestärkt, dass ich ihre armen Charakter ständig von einem Skandal in den nächsten schicke.  ;D

Andererseits freut's mich natürlich, denn damit kann ich ihnen zeigen, dass sie falsch damit liegen, wenn sie glauben, dass Euch Ihr Schicksal Banane ist. Von daher an alle: Bitte mehr davon!  :d

Die nächste Session steht schon bald an und dann werden wir hoffentlich eine Idee davon bekommen, ob und wie die Waffen wiederbeschafft werden könnten... also ich hab mir da schon was überlegt...  >;D

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