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[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
Lysander:
Klingt ja interessant. Vielleicht kriege ich auch noch eine Mittelerde-Runde gebacken die wohl in diese Richtung gehen sollte.
Magie hast du ja eh noch genug. Dazu gaebs bei mir aber auch , selten und mehr im Sueden, Ordenszauberer.
torben:
Endlich bin ich dazu gekommen, die noch kurz vor Silvester 2015 gespielte Session 29 aufzuschreiben.
Auch in dieser Session hat's wieder Elemente gegeben, über die hier im Tanelorn erst kürzlich diskutiert wurde, z.B. der Einsatz von Rätseln im Spiel.
Aber lest selbst...
Session 29:
1.9.2782 3Z - 21.3.2783 3Z
Zadan n'Bawâb in der Firienmark - Cameth Brin - Gasthaus "Zur letzten Brücke" in Rhudaur
Während Hargrimm im schimmernden Licht des Crosparsteins den von Fürst Harkval niedergeschriebenen Text aus dem Kleinzwergischen übersetzt, befolgen Tinulin und Calendin die Anweisungen der in diese Geschichte geschickt verpackten Faltanleitung. Nachdem sie alle notwendigen Faltungen vorgenommen haben, ist aus der doppelseitigen Karte eine neue Karte entstanden, welche auch einen Richtungspfeil und die Information "3 Kilometer bis Cameth Brin" zeigt. Zwar rätseln die Gefährten über einige Geländemarkierungen und Flussläufe auf dieser neuen Karte, alles in allem scheinen sie nun aber einen sehr konkreten Hinweis auf die Lage der Kleinzwergenbinge von Cameth Brin in Händen zu halten. Was ihnen nun allerdings noch fehlt, ist eine genaue Umgebungskarte von Cameth Brin, mit welcher sie die kleinzwergische Karte zur Deckung bringen könnten. Bóin II. und Hargrimm sind ob der neuen Hinweise so aufgekratzt, dass sie am liebsten gleich wieder in Richtung Rhudaur aufbrechen würden. Tinulin hingegen macht einen baldigen Aufbruch von Mairas Entscheid abhängig. Fiis Aufzeichnungen zufolge scheint es eine gefährliche Statue bei der Kleinzwergenbinge gegeben zu haben, weshalb eine Aufteilung der Gruppe und ein Aufbruch ohne Heilerin heikel wäre. Maira würde sich vor einem erneuten Aufbruch gerne erst ausgiebig mit ihrer alten Lehrerin Fairin über das auf der letzten Reise Erlebte austauschen, in der Hoffnung dadurch besser verstehen zu können, wie die von Untoten zugefügten Wunden behandelt werden könnten. Zudem möchte die junge Heilerin ihren Mann Ivradil besuchen, den sie nun schon fast ein ganzes Jahr nicht mehr gesehen hat. Die übrigen Gefährten zeigen Verständnis für Mairas Wünsche und so beschliessen sie, erst im nächsten Frühjahr nach Rhudaur aufzubrechen.
In den nächsten Tagen führt Maira intensive Gespräche mit Fairin, während Tinulin viel Zeit bei den Büchern im Calomindo, dem Turm der Ordensgemeinschaft, verbringt.
Am 8. September 2782 3Z brechen Calendin und Arrohir zusammen mit Maira nach Minas Tirith auf, während Fairin von Caedmon und Evin zurück in den Firienwald begleitet wird. Gemeinsam begeben sie sich zur Grenze, um dort die von König Fréaláf von Rohan in Aussicht gestellten Passierbewilligungen für sich und ihre Angehörigen zu beantragen. Vor dem Aufbruch sucht Fairin Tinulin im Calomindo auf und befragt ihn nach Hargrimm und seinen Absichten. Sie sagt ihm, der verschlagen wirkende Blick des unansehnlichen Kleinzwergen habe sie nachdenklich gemacht und sie wisse nicht, ob mehr dahinter stecken könnte. Der Noldo bekräftigt Fairin gegenüber, dass Hargrimm edle Absichten verfolge und der Gruppe bei der Wiederbeschaffung ihrer Waffen sehr geholfen habe. Seit sie ihn kennengelernt haben, habe Hargrimm viel von seinem Misstrauen ihnen gegenüber abgebaut und auch wenn es jetzt noch von Zeit zu Zeit aufblitze, meine er es in aller Regel nicht mehr so.
Am 12. September 2782 3Z brechen auch Bóin II., Khufur und Hargrimm nach Minas Tirith auf, im Gegensatz zu den anderen bevorzugen sie es diesmal aber, die Strecke wandernd zurückzulegen. Die Zwerge möchten Hargrimm die selbst in ihren Augen imposante Stadt aus Stein zeigen, wobei Khufur eindringlich davon abrät, sich in Stadtteile mit Bordellen zu verirren.
Als Calendin, Arrohir und Maira am 14. September 2782 3Z in Minas Tirith ankommen, quartieren sie sich in ihrem Stammgasthof, dem Gasthaus "Zum Burghof" im vierten Ring auf der Südseite ein. Wenig später bringen die Männer eine mit dem Siegel des Ordens der Wächter des Lichts versehene Botschaft für Beregond zur Festungswache, in welcher sie den Truchsess über den Stand ihrer Bemühungen im im nördlichen Königreich unterrichten. Nachdem sie eine Weile gewartet haben, wird Arrohir mitgeteilt, er habe sich am nächsten Morgen zur zehnten Stunde wieder bei der Festungswache zu melden, da der Truchsess ihn zu sprechen wünsche. Danach besuchen sie zusammen mit Maira Ivradils Bruder Imlos und dessen Frau Meril, die Mairas altes Haus im fünften Ring auf der Südseite zum Wohnsitz genommen hatten.
Nach einem fröhlichen Wiedersehensabend begeben sich Calendin, Arrohir und Maira am Morgen des 15. September 2782 3Z erneut zur Festungswache beim 7. Ring. Als ihnen gesagt wird, nur Arrohir werde vom Truchsess empfangen, übergibt der junge Mann Calendin sein Schwert Farongyrth und folgt der Wache, während die beiden anderen zum Gasthaus zurückkehren. Truchsess Beregond empfängt Arrohir in der Grossen Halle und lässt sich ausführlich berichten, was der junge Mann auf seiner Reise in den Norden erlebt hat. Als Arrohir zum Ende seiner Schilderung gekommen ist, klärt ihn Beregond darüber auf, dass er die Truppen an Ithiliens Grenzen, vor allem bei Cair Andros und Osgiliath, verstärkt habe. Da die Waldläufer sich zur Zeit aber nur noch höchst selten nach Ithilien hinein begeben, sei unklar, was der Feind plane. Über Ologs oder auch ein Schattenwesen habe er jedoch seit der Truppenverstärkung keine neuen Meldungen mehr erhalten.
Dann stellt der Truchsess mit einigem Unmut fest, dass Arrohir bis jetzt noch sehr wenig unternommen hat, um mehr über das Erbe von Arvedui, dem letzten König von Arthedain, in Erfahrung zu bringen. Arrohir versucht Beregond verständlich zu machen, dass in der alten Königsstadt Fornost Erain zwar vielleicht Hinweise auf König Arvedui und die vom Truchsess begehrte Truhe mit seinen Edikten zu finden sein könnten. Aber selbst die in der Gegend ansässige Bevölkerung vermeide es tunlichst, diesen offenbar verfluchten Ort aufzusuchen. Die Kontakte zu den weisen Elben von Imladris habe Arrohir ebenfalls nicht zur Informationsbeschaffung nutzen können, da sie stets schon in anderer Weise auf die Hilfe dieser gütigen Seelen angewiesen waren. Der Truchsess ist mit diesen Erklärungsversuchen nur mässig zufrieden und er schärft Arrohir nochmals ein, dass es seine Pflicht sei, die Aufträge seines Herrn auszuführen. Er habe Grosses vor für das Reich Gondor und könne nicht ewig warten, bis Arrohir endlich anpacke, was zu oberst auf seiner Prioritätenliste stehe. Arrohir reagiert auf diesen Anwurf nur mit einem Nicken und sagt, er werde sich beim nächsten Aufbruch der Ordensmitglieder nach Rhudaur, der im kommenden Frühjahr geplant sei, um den Auftrag des Truchsess kümmern und ihn über seine Fortschritte informieren. Nachdem ihn der Truchsess mit wohlwollenden Worten entlassen hat, begibt sich Arrohir zu Calendin und Maira und erzählt ihnen, dass er weiterhin nach dem Vermächtnis von König Arvedui suchen solle. Während Arrohir nach Zadan n'Bawâb zurückkehrt, um seinen Eltern auf dem Acker zu helfen, reiten Calendin und Maira weiter nach Südwesten zu Ivradils Anwesen in den südlichen Ausläufern des Weissen Gebirges, wo sie am 23. September 2782 3Z eintreffen. Die Wiedersehensfreude zwischen Maira und Ivradil ist riesig und die beiden verbringen einige sehr innige Tage, während Calendin, der vor allem zum Schutze Mairas mitgekommen war, die Umgebung des Anwesens erkundet. Schon kurz nachdem Arrohir am 21. September 2782 3Z in Zadan n'Bawâb eingetroffen ist, werden Caedmon und Evin nach Edoras geladen, wo sie die königlichen Passierscheine für sich und ihre Angehörigen im Empfang nehmen sollen.
Nachdem die Zwerge auf ihrem Weg nach Minas Tirith wegen Hargrimms unansehnlicher Erscheinung mehrfach angepöbelt wurden und beinahe in die eine oder andere Schlägerei verwickelt worden wären, erreichen sie schliesslich am 27. September 2782 3Z, bereits ziemlich missgestimmt, die Hauptstadt von Gondor. Aufgrund der gegenüber dem Kleinzwergen teils offen ausgesprochenen Unflätigkeiten und Verwünschungen, beschliessen die Zwerge, sich die Stadt nur kurz anzusehen und brechen so schon zwei Tage später wieder nach Zadan n'Bawâb auf.
Am 15. Oktober 2782 3Z machen sich Calendin und Maira in Begleitung von Ivradil auf die Reise nach Zadan n'Bawâb. Zur Freude der jungen Heilerin hat sich ihr Mann bereit erklärt, den Winter an ihrer Seite im kalten Norden des Landes zu verbringen. Als sie am 31. Oktober 2782 3Z in der Firienmark eintreffen, sind auch Caedmon und Evin mit den Passierscheinen für alle aus Caedmons Haushalt und Fairin wieder aus Edoras zurückgekehrt.
Bóin II. möchte die Zeit in der Firienmark möglichst gut nutzen und nimmt das Kampftraining mit Khufur und Arrohir wieder auf. Hargrimm beteiligt sich nur selten an den Übungen, auch wenn ihm das in Bóins II. Augen sicher gut tun würde. Tinulin spricht mit Calendin und auch mit Bóin II. erneut über seine Idee, Hargrimm als siebtes Mitglied in den Orden der Wächter des Lichts aufzunehmen. Calendin könnte sich den Kleinzwergen zwar schon als Ordensbruder vorstellen, jedoch glaubt er nicht so recht daran, dass Hargrimm die Gruppe weiterbegleiten würde, wenn die Kleinzwergebinge von Cameth Brin erst gefunden sei. Bóin II. ist der Meinung, Hargrimm solle erst sein immer wieder aufkeimendes Misstrauen gegenüber der Gruppe weiter ablegen, aber dann wäre er auch in seinen Augen ein valabler Kandidat. Auch Bóin II. glaubt aber, dass Hargrimm lieber in der Kleinzwergenbinge bleiben würde, als mit dem Orden umherzuziehen. Tinulin sieht das im Grundsatz nicht als Hinderungsgrund und gibt zu bedenken, dass es interessant wäre, wenn der Orden in der Kleinzwergenbinge von Cameth Brin ein Aussenquartier errichten könnte, das von Hargrimm verwaltet würde.
Als Bóin II. ein paar Tage später Hargrimm bei einigen Bechern Bier fragt, ob er sich vorstellen könnte, ein Calotirno, ein Mitglied des Ordens der Wächters des Lichts, zu werden, antwortet der Kleinzwerg, dass dies natürlich eine grosse Ehre für ihn bedeuten würde. Allerdings habe er alles, was er in Rhudaur und danach unternommen habe, im Namen seines Vaters, des Fürsten, gemacht. Dann fragt er Bóin II., ob er und die anderen Ordensmitglieder ihn zu seinem Fürsten begleiten würden, nachdem die Kleinzwergenbinge von Cameth Brin gefunden sei. Wenn das Erbe erst angetreten sei, könne sich dies sehr positiv auf den Entscheid über die Ordenszugehörigkeit auswirken. Bis dahin stehe er aber einzig im Dienst des Fürsten und könnte daher über den Beitritt zum Orden nicht alleine befinden. Bóin II. versteht Hargrimms höfliche Zurückhaltung und erkundigt sich, wie weit es denn bis zu seiner Heimat sei, damit er sich auch Gedanken über Hargrimms Begleitung machen könne. Der Kleinzwerg kann Bóin II. jedoch nur äusserst vage Angaben machen und es scheint, als habe er nie über Karten oder Ähnliches verfügt, aus denen man die Entfernung hätte abschätzen können. So erfährt Bóin II. lediglich, dass Hargrimms Heimat irdendwo viele Wochen zu Fuss nördlich von Angmar liegen muss, jenseits der Eisenzinne und hinter dem Donnersee, bei dem es sich offenbar nicht um ein Binnengewässer zu handeln scheint. Ein Vergleich mit den Landkarten des Ordens zeigt, dass sich das von Hargrimm beschriebene Gebiet ausserhalb der ihnen bekannten Gefilde befinden muss.
// Metageblubber:
Zum Rätsel:
In dieser Session kam nicht nur einfach ein Rätsel zum Einsatz, es war sogar eines, das ich meinen Spielern schon vor 14 Jahren im Rahmen der Vorvorgänger-Kampagne (die Artemin-Gruppe) gestellt hatte.
Die Spieler konnten sich nur noch sehr vage an das Rätsel erinnern. Da sie aber auf der von mir eingescannten und ausgedruckten alten Version der Karte die eine oder andere Faltung ausmachen konnten und zudem wussten, dass aus den Buchstaben auf beiden Kartenseiten das Wort "Cameth Brin" entstehen muss, gelang es ihnen noch am Ende der Session 28 auch ganz ohne Rätseltext, die Karte korrekt zu falten. Vor Beginn von Session 29 habe ich die Karte daher nochmals retouchiert und sie ihnen nochmals ungefaltet gegeben mit dem Hinweis, dass die Zeichen auf der Karte in kleinzwergisch geschrieben sind, was nur Hargrimm versteht. Ohne die verräterischen Faltungslinien war es ihnen ohne den Rätseltext selbst mit dem Wissen, dass "Cameth Brin" rauskommen muss, nicht mehr möglich, die Karte ohne Anleitung zu falten. So hatte der Rätseltext dann doch noch seinen Einsatz.
Bei diesem Rätsel erhalten die Spieler ein Blatt Papier, das auf beiden Seiten mit einer Karte bemalt ist. Diese beiden "Grundkarten" sind völlig nutzlos und können neben gewissen Geländemarkierungen und Schriftzeichen auch fehlleitende Hinweise enthalten, in meinem Fall etwa der Hinweis "45 Kilometer bis zur westlichsten Grenze Cardolans". Vor 14 Jahren ist die Gruppe diesem Fehlhinweis prompt gefolgt und hat so einen Abstecher in irgendeinen Wald gemacht, der rein gar nichts mit der Sache zu tun hatte ~;D . Als Zweites erhalten sie einen Rätseltext in Form einer Geschichte. In der Geschichte erzählt Harkval, wie er in einem Traum über eine Welt läuft und diese sich zu verändern beginnt, sobald er an ein Ende der Welt (=Kartenrand) stösst. Die Spieler müssen die von Harkval genannten Geländepunkte auf der einen oder anderen Grundkarte ausfindig machen und seinem Weg folgen, um so herauszufinden, wie die Karte zu falten ist. Wenn sie alle Faltungen richtig machen, entsteht aus den beiden Grundkarten eine komplett neue Karte, auf welcher dann auch die richtigen Hinweise zu finden sind.
Ich persönlich mag diese Art von Rätseln, bei denen die Spieler selber grübeln können und sollen. Die Spieler arbeiten sich dann meist gemeinsam durch das Rätsel und wenn sie die Lösung gefunden haben, wird sie in der Regel dem hellsten jener Charaktere zugewiesen, der vom findigen Spieler gespielt wird. Dabei finde ich die Variante schön, intelligentere Charaktere "besser zu stellen", indem sein Spieler zusätzliche Infos bekommen könnte, um eher auf die Lösung zu kommen… oder ich gebe diesem ehe einen Tipp oder so.
Ich bevorzuge in Regel Rätsel, die irgendeinen logischen Ansatz haben, bei denen man aber für die Lösung auch ein bisschen um die Ecke denken muss, oder wo's nicht mit reiner Mathematik gemacht ist, sondern z.B. erst Worte richtig gedeutet werden müssen.
Zur Aussprache zwischen dem Truchsess und Arrohir:
Der Spieler von Arrohir fand den Auftritt von Truchsess Beregond, so wie ich ihn gegeben habe, erst ziemlich daneben, resp. übertrieben. Er meinte, der Truchsess müsse doch einsehen, dass man zwar vielleicht schon einfach mal in der Fremde die Hand ausstrecken könne, dass das aber am Ende wahrscheinlich nicht wirklich zielführend sein oder andere Parteien verärgern könnte, zumal wenn da auch einfach nur so ein einzelner Mensch wie Arrohir etwas verlangen sollte.
Ich habe dagegen gehalten, dass es aus Sicht des Truchsess, der eine grosse Vision hat, sehr wohl naheliegend sein könnte, einfach mal die Finger in andere Gebiete auszustrecken und zu fordern, wovon er glaubt, dass es ihm gehört (oder gehören sollte)… sowas kennen wir ja auch von gewissen Grossmächten in der aktuellen Zeit… Ich liess auch mal kurz durchblicken, dass der Truchsess auch auf Arrohirs sofortigem Aufbruch trotz Winterzeit bestehen könnte. Ingame habe ich das dann aber nicht aufs Tapet gebracht, ebensowenig wie die Möglichkeit zu sagen, dass wenn Arrohir sich der Sache nicht gewachsen fühle, der Truchsess ohne Probleme auch seinen Vater Caedmon losschicken könne, wenn ihm danach sei.
In der Nachbesprechung haben wir die unterschiedlichen Sichtweisen auf das Verhalten und Vorgehen des Truchsess, der ein sehr ambitionierter Mann war (unter seiner Herrschaft ist Gondor gemäss Tolkiens Aufzeichnungen in der Aufzählung der Jahre nochmals zu grosser Stärke gewachsen), dann nochmals angeschaut. Dabei haben wir dann festgehalten, dass er Arrohir einfach nochmals sehr ins Gewissen geredet und ihm klar gemacht hat, dass sein Auftrag für Arrohir eigentlich oberste Priorität haben sollte. Später ist Arrohirs Spieler dann auch noch eingefallen, dass er ja sogar eine "Beschlagnahmungsbescheinigung" vom Truchsess ausgestellt erhalten hat, was seine Position gegenüber anderen Leuten zumindest theoretisch stärken könnte.
Weiter geht's bei Teil 2
torben:
Session 29: Teil 2
Schon bald fällt im Weissen Gebirge der erste Schnee und aufgrund ihrer Kenntnisse über die Beschwerlichkeiten in Rhudaurs Winter, scheint es Tinulin und Calendin ratsam, dieses Gebiet nicht vor Anfang März des nächsten Jahres aufzusuchen.
Nachdem das alte Jahr zu Ende gegangen ist, kommt Anfang Februar des Jahres 2783 3Z die Heilerin Fairin aus dem Firienwald nach Zadan n'Bawâb, um die Gefährten vor ihrem Aufbruch noch einmal zu sehen.
Gut ausgerüstet brechen am 7. Februar 2783 3Z Tinulin, Calendin, Bóin II, Arrohir, Khufur, Maira und Hargrimm mit ihrem Wagen und den Pferden Tulco, Gaul, Barufax, Windraes, Bjarni, Niestha und Blosma als Packpferd in Richtung Rhudaur auf.
Am 24. Februar 2783 3Z erreichen die Gefährten nach einer grösstenteils unspektakulären Reise die Stadt Tharbad, wo sie im Gasthaus "Gelber Hahn" übernachten. Tags darauf folgen sie dem Ostufer des Mitheithels nach Nordosten, bis sie mehrere Tage später am südlichsten Zipfel der Region En Egladil, was so viel bedeutet wie "Im Winkel", erneut über den Fluss setzen, um in der Ortschaft Fennas Drunin zu übernachten. Von hier aus geht die Reise weiter nach Norden und nachdem die Gefährten die Grosse Oststrasse passiert haben, kommen sie schliesslich am 16. März 2783 3Z in Cameth Brin an. Die noch kurzen Tage, die widrigen Witterungsverhältnisse und auch der teilweise noch sehr feuchte Boden haben die Reise von Tharbad bis nach Rhudaur länger dauern lassen, als die Gruppe eigentlich geplant hatte. Als sie den kleinen Pass wenige Kilometer südlich von Cameth Brin überqueren, müssen sie feststellen, dass hier gerade nochmals zehn Zentimeter Neuschnee gefallen sind. Nördlich eines kleinen Flusses sehen sie den Hügel von Cameth Brin, dessen Westflanke beinahe senkrecht abfällt. Die mehrheitlich aus Holzhäusern bestehende Ortschaft drückt sich eng an das untere Ende dieser steilen Klippe. Hoch oben über der Siedlung erkennen sie auf einem überhängenden Felsvorsprung die Überreste einer einst grossen dunedainischen Festung, dem ehemaligen Sitz von Calimendil, wie sie aufgrund der Hinweise in Monsats Schreiben vermuten. Nach Osten hin fällt der Hügel vom Cameth Brin weniger steil ab und dort scheint auch der einzige Aufgang zur Ruine zu liegen.
In Cameth Brin angekommen, begeben sich die Gefährten ins Gasthaus "Zur fetten Gans", um sich für die nächsten Tage einzuquartieren. Allerdings müssen sie rasch feststellen, dass ihnen die meisten Gäste und auch der Wirt nicht sehr gewogen sind und vor allem Bóin II., Khufur und Hargrimm werden mit manch einem üblen Schimpfwort bedacht. Tinulin, der fieberhaft darüber nachdenkt, wer oder was die Menschen hier gegen die Gefährten aufgebracht haben könnte, sieht, dass der Wirt einen Jungen losschickt, vermutlich um jemanden zu verständigen. Calendin folgt dem Burschen vor die Türe und sieht, dass er in südlicher Richtung aus dem Ort hinausreitet. Drinnen ist mittlerweile Arrohir, der die Zwerge mit Worten verteidigen zu müssen glaubt, mit einigen Gästen aneinander geraten und es wird allmählich klar, dass die Leute hier zum Bären-Clan von Rumbar gehören, der in Cameth Brin das Sagen hat. Bevor es jedoch zu Handgreiflichkeiten kommt, springt Arrohir ein anderer Gast zur Seite und sagt, es sei weder erwiesen, dass Bóin II., Khufur und Hargrimm die fraglichen Zwerge gewesen seien noch dass Vitrings Entscheid tatsächlich durch irgendwelche Zwerge beeinflusst worden sei. Tinulin wird klar, dass der Mann ein Anhänger von Vitrings Krähen-Clan sein muss und dass es hier offenbar um die Folgen des Zusammentreffens der Zwerge mit Vitring im vergangenen Jahr geht. Wie Tinulin von Brindor, dem Anführer einiger dunedainischer Waldläufer, über die Hügelmenschen-Clans erfahren hatte, versucht die verdammte Axt Vitring schon seit einiger Zeit sein Einflussgebiet nach Westen hin bis Cameth Brin zu erweitern. Als der Mann kurze Zeit später das Gasthaus verlässt und ihm zwei grobschlächtige Kerle vom Bären-Clan folgen, nehmen zur Sicherheit des Mannes auch der Noldo und Calendin die Verfolgung auf. Es gelingt ihnen, die Schläger abzulenken und der Anhänger von Vitring flüstert Calendin zu, er solle ihn am nächsten Mittag bei der Ruine treffen, die hoch über der Ortschaft thront.
Als die Elben wieder zum Gasthaus zurückkommen, hat sich die Stimmung drinnen bereits so aufgeheizt, dass die Gefährten beschliessen, die Nacht ausserhalb des Ortes zu verbringen. Sie verlassen Cameth Brin in südlicher Richtung und reiten auf dem Weg, auf welchem sie gekommen waren, zurück zur Furt über den kleinen Fluss. Sie sind noch nicht sehr weit gekommen, als sie von einer Reiterei und zwei riesigen Bären eingeholt werden. Calendin erkennt unter den Reitern den vom Wirt ausgesandten Boten. Ein stämmiger Mann stellt sich der Gruppe als Brombar vor, Neffe von Rumbar, dem Anführer des Bären-Clans. Nachdem er einen langen Blick auf Bóin II., Khufur und Hargrimm geworfen hat, nickt er seinen Begleitern zu und sagt er mit verächtlichem Ton, dass hier tatsächlich drei Zwerge seien, von denen einer ausserordentlich hässlich anzusehen sei. Als Tinulin eine Erklärung verlangt, sagt Brombar:
"Vor einigen Monaten hat Rumbar vom Bären-Clan die verdammte Axt Vitring aufgesucht und ihm ein Bündnis angeboten, bekräftigt durch die Verheiratung von Rumbars Tochter Ranga mit Vitrings Sohn Vitras. Auch der Katzenschiss Seylos ist mit seinen Samtpfoten vor Ort gewesen. Später hat man vernommen, dass nur einen Tag nach diesem Gespräch drei Zwerge, so wie diese hier, in der Vitringsburg vorgesprochen hätten, nachdem sie zuvor in den Lagern der Parteien gesehen worden waren, wo sie vermutlich herumspioniert haben. Was auch immer der genaue Inhalt ihrer Intrige mit Vitring gewesen sein mag, sie haben die Hochzeit zwischen Ranga und Vitras sabotiert und Vitring dazu bewogen, den in Aussicht gestellten Bund mit dem Bären-Clan doch nicht einzugehen. Viel schlimmer noch, sie haben irgendwie dafür gesorgt, dass Vitring mit König Ubbo von den Mondleuten verhandeln und mit ihm gemeinsame Sache machen konnte. Und nun tauchen hier, in Land des Bären-Clans, drei Zwerge auf, deren Beschreibung sich, zumindest was die Unansehnlichkeit des einen betrifft, sehr mit jenen Gesellen trifft, die Vitring das Bündnis mit Rumbar ausgeredet haben. Wer auch immer ihr Zwerge seid, wisst, dass ihr auf dem Boden des Bären-Clans weder willkommen seid noch geduldet werdet. Heute Nacht dürft ihr noch hier lagern, aber danach müssen zumindest die Zwerge das Gebiet des Bären-Clans verlassen."
Damit wendet Brombar sein Pferd und reitet mit seinen Männern zurück nach Cameth Brin. Die beiden Bären jedoch bleiben in der Nähe der Gruppe, auch als sie schliesslich bei der Furt ihr Lager für die Nacht aufschlagen. Tinulin überlegt einen Moment, ob er sich vom Lager fortschleichen und in einem Waldstück westlich von Cameth Brin nach Hinweisen auf die Kleinzwergenbinge suchen soll. Er verwirft diesen Gedanken aber wieder, da er sich nicht sicher ist, ob die Bären auf irgendeine Weise mit dem Clan kommunizieren können. Beim Essen besprechen die Gefährten die Lage und kommen zu Hargrimms Enttäuschung zum Schluss, dass es das beste ist, wenn sie alle gemeinsam zur Grossen Oststrasse reiten und die Zwerge im Gasthaus "Zur letzten Brücke" unterbringen. Von dort aus sollen dann die Elben und Menschen nach Cameth Brin zurückkehren, eine genaue Umgebungskarte beschaffen und nach der Kleinzwergenbinge suchen.
Am Morgen des 17. März 2783 3Z sind die beiden riesigen Bären nirgends mehr zu sehen. Bei kaltem Nieselregen machen sich bis Calendin alle auf den Weg und reiten über den kleinen Pass nach Süden. Der Waldelb dagegen folgt einem Pfad nach Nordosten und umreitet so den Hügel von Cameth Brin auf der Südseite. Als er die Ostseite des Hügels erreicht hat, führt er sein Pferd Gaul zu einem kleinen Waldstück, das sich an die Nordflanke eines östlich des Weges gelegenen, weiteren Hügels anschmiegt. Dann folgt der Waldelb zu Fuss dem alten Pfad, der zur Ruine der Festung von Cameth Brin hinauf führt. Oben angekommen, sieht sich Calendin einen Moment in der Gegend um, er kann aber keine Geländemarken ausmachen, die ihn an die Geheimkarte von Fürst Harkval erinnern würden. Zur Mittagszeit versteckt er sich in der Nähe der Überreste des moosbewachsenen Hauptturmes und sieht nach einiger Zeit den Mann, der sich am Abend zuvor für sie eingesetzt hatte, zwischen den Ruinen auftauchen. Calendin gibt sich ihm zu erkennen und der Mann stellt sich ihm als Tiran vor und bestätigt, ein Anhänger von Vitrings Krähen-Clan zu sein. Calendin sagt, er sei daran interessiert, eine möglichst genaue Karte von der Umgebung um Cameth Brin zu erwerben. Tiran empfiehlt dem Waldelben, sich hierzu an Matto oder den alten Säufer Toddy zu wenden, der die meiste Zeit im Gasthaus "Zur fetten Gans" anzutreffen sei. Calendin erinnert sich daran, dass Toddy den Gefährten schon im vergangenen Jahr bei der Suche nach Monsats Turm behilflich gewesen war. Er bedankt sich bei Tiran für die Hilfe und reitet dann den Gefährten hinterher, die er noch vor dem Abend einholt. Die Reise durch die Trollhöhen bis zur Grossen Oststrasse verläuft ohne weitere Komplikationen, und sie folgen ihr nach Westen, bis sie am Abend des 21. März 2783 3Z das Gasthaus "Zur letzten Brücke" auf der Ostseite des Mitheithel erreichen.
// Metageblubber:
Hier haben die Gefährten nun die Auswirkungen ihrer Paktiererei mit Vitring vom Krähen-Clan zu spüren bekommen. Ich habe erst überlegt, ob und auf welchem Weg die Leute vom Bären-Clan Wind davon bekommen haben könnten, dass die Zwerge ihre Finger bei Vitring im Spiel gehabt haben. Dann ist mir wieder eingefallen, dass die Kleinzwerge als ziemlich unansehnlich und hinterhältig aussehend beschrieben und üblicherweise selbst von anderen Zwergen gemieden werden. Diese auffällige Unansehnlichkeit hatte ich in den letzten Sessions immer wieder mal angesprochen, da ich dachte, das könnte mal noch relevant werden. Nun konnte ich dieses Merkmal nutzen, um zu erklären, weshalb die Zwerge in Cameth Brin mit den drei "Spionen" in der Vitringsburg in Verbindung gebracht werden. Da an den Gesprächen mit Vitring aber nur die Zwerge beteiligt waren (was die Bären-Clan Leute bei einem Bier in der Schenke oder von einem fahrenden Händler erfahren haben könnten), hatte Brombar nichts gegen die Anwesenheit der Menschen (und Elben, die er aber nicht als solche erkannte) auszusetzen.
torben:
Auch hier geht's mal wieder weiter. Ich finde es ja spannend, wie häufig im Tanelorn Themen angesprochen werden, zu welchen sich dann in meiner Gruppe auch gleich aktuelle Beispiele finden. War es in der letzten Session mit der Kleinzwergenkarte der Umgang und Einbau von Rätseln (:T: - Thread: http://www.tanelorn.net/index.php/topic,92727.0.html), geht es in der aktuellen Session eher um das Thema Verletzungen und Heilungen (:T: - Thread: Heile, heile, Segen - von Draufpusten bis Thoraxdrainage http://www.tanelorn.net/index.php/topic,96996.0.html)... aber dazu später mehr, jetzt machen wir uns erst mal auf die Suche nach der Binge der Kleinzwerge von Cameth Brin...
Session 30:
21.3.-2.4.2783 3Z
Gasthaus "Zur letzten Brücke" in Rhudaur - Cameth Brin - Trollhöhen
Arrohir organisiert ein grosses Zimmer für die ganze Gruppe und kann beim Wirt auch gleich noch eine grobe Karte der Umgebung von Cameth Brin erstehen. Bei einem Krug Bier besprechen die Gefährten das weitere Vorgehen. Da die Zwerge und Hargrimm im Gebiet des Bären-Clans nicht willkommen sind, einigen sie sich darauf, dass nur die Elben zusammen mit den Menschen erneut nach Cameth Brin gehen. Dort sollen sie eine noch genauere Karte beschaffen, denn auch jene des Wirtes zeigt nicht genügend Details, um für die Suche nach der Kleinzwergenbinge von Nutzen zu sein. Anhand einer genaueren Karte sollen Tinulin und die anderen dann auch schon in der Gegend nach dem Eingang zur Binge suchen. Nach zwölf Tagen wollen sie sich schliesslich etwas nördlich einer alten Ruine, ungefähr zwei Tagesreisen von Cameth Brin entfernt, wieder mit den Zwergen treffen.
Noch vor dem Aufbruch am 22. März 2783 3Z geht Bóin II. zu Tinulin und entschuldigt sich beim Noldo dafür, ihm beim Zusammentreffen mit Brombar vom Bären-Clan mit einer Bemerkung über das Vorgehen der Gruppe etwas in den Rücken gefallen zu sein. Die ständigen Anfeindungen der Hügelmenschen hätten ihn aufgebracht und unüberlegte Worte über seine Lippen kommen lassen. Nachdem sich beide Gruppen beim Wirt mit Proviant für je 8 Tage eingedeckt haben, brechen Tinulin, Calendin, Arrohir und Maira nach Cameth Brin auf, während die Zwerge in ein günstigeres Fünf-Bett-Zimmer wechseln.
Die Reise der Elben und Menschen durch die Trollhöhen verläuft ohne Probleme und am 26. März 2783 3Z erreichen sie den kleinen Pass wenige Kilometer südlich von Cameth Brin. Fieberhaft suchen sie die Gegend nach Übereinstimmungen mit den auf der gefalteten Kleinzwergenkarte eingezeichneten Flussläufen ab. Schliesslich gelangen sie zum Schluss, dass das Zielgebiet südöstlich von Cameth Brin zu finden sein müsse. Nach einigen Diskussionen steht fest, dass Calendin und Maira in die Ortschaft reiten sollen, um eine genauere Karte zu besorgen, während Tinulin und Arrohir auf einem Hügel östlich von Cameth Brin warten.
Schon bald darauf betreten Calendin und Maira das Gasthaus "Zur fetten Gans". Als Calendin vorgibt, sich für die Umgebung von Cameth Brin zu interessieren, empfiehlt ihnen der Wirt, sich von Brar, dem Jäger, in der Gegend umherführen zu lassen. Brars Dienste erscheinen dem Waldelb überteuert und er glaubt darüber hinaus auch nicht, dass dabei für die Gefährten brauchbare Erkenntnisse gewonnen werden könnten. So begeben sie sich zum alten Säufer Toddy, der sich ebenfalls im Gasthaus aufhält, und indem Calendin den alten Mann immer weiter mit Alkohol abfüllt, erfahren sie, dass er tatsächlich über eine gute Gebietskarte verfügen soll. Nachdem als Preis für die Karte 62 Bronzestücke zuzüglich sämtlicher Getränke, die Toddy diesen Abend noch trinken würde, ausgehandelt sind, begleiten Calendin und Maira ihn zu seinem Haus. Zu ihrer Überraschung wartet in der Behausung ein kleiner Kauz auf Toddy und setzt sich ihm zur Begrüssung auf die Schulter. Als der alte Mann Calendin die wirklich sehr detaillierte Karte übergibt und der Waldelb sich nach Orten erkundet, die in irgendeiner Art speziell seien, sagt er, sie sollten unbedingt den Schwarzforst meiden. Das Waldstück gleich westlich von Cameth Brin habe ursprünglich den Namen Rehholz getragen, aber schon seit mehr als hundert Jahren sei es ein Ort des Grauens geworden und niemand, der sich dort hineinwage, komme wieder heraus.
[Trotz dieses Winks mit dem Zaunpfahl glaubt der Spieler von Tinulin immer noch, dass sich die Zwergenbinge südöstlich von Cameth Brin befindet. Auch der in der Kleinzwergenkarte versteckte "Typus B"-Hinweis, dass die Beschriftungen auf einer Karte gewöhnlich so ausgerichtet sind, dass Norden oben ist, wenn man sie lesen kann, scheint den Spielern nicht aufgefallen zu sein.]
Mit der Karte im Gepäck reiten sie zu Tinulin und Arrohir zurück und zusammen richten sie in einem kleinen Wäldchen auf der Nordseite des Hügels ihr Nachtlager ein. Hier soll am nächsten Tag ihre Suche beginnen.
[Beide Spieler ignorieren weiterhin den Hinweis mit dem Schwarzforst komplett, auch wenn Tinulins Spieler sich daran erinnert hat, dass in Fiis Tagebuch eine schwarze Statue erwähnt wurde.]
Als sie am nächsten Tag die Suche aufnehmen, entdecken sie nach einer Weile an der Nordflanke des Hügels eine Höhle. Tinulin erinnert sich daran, dass Fii in ihrem Tagebuch eine schwarze Statue vor dem Eingang zur Binge erwähnt hat. Er besteht daher darauf, dass Arrohir und Maira vor der Höhle warten, während die Elben sich im Inneren umsehen. Als Tinulin und Calendin in der Höhle verschwunden sind, ärgert sich Arrohir ein bisschen darüber, dass sie ihn nicht haben mitgehen lassen. Im Inneren erkennen die Elben, dass die Höhle einst von Bären bewohnt gewesen war, ausser einigen Stalagmiten und Stalaktiten sowie einen Riss in der Decke entdecken sie aber keine Auffälligkeiten. Zu ihrer Enttäuschung weist nichts darauf hin, dass sich hier der Eingang zur Kleinzwergenbinge von Cameth Brin befinden könnte. Den ganzen Rest des Tages bleibt ihre Suche erfolglos, ganz gleich auf welche Art und Weise sie auch ihre Karten miteinander vergleichen und nach Übereinstimmungen in der Natur suchen.
[Bóins II. Spieler erwägt bereits, ob die Entfernungsangabe "3 Kilometer bis Cameth Brin" sich auf den Ort beziehen könnte, auf welchem bei Toddys Karte der Schriftzug "Cameth Brin" steht, da dieser Schriftzug ja sicher schon seit 1000 Jahren auf allen Karten immer an derselben Stelle angebracht werde.]
Am Morgen des 28. März 2783 3Z suchen Tinulin und Maira das gleiche Gebiet nochmals rückwärts ab, wobei sie auch nochmals die Bärenhöhle aufsuchen und dort die Kleinzwergenkarte auch kopfüber halten, dies mit der Überlegung, dass die Zwerge ja die Welt von unten und somit kopfüber sehen könnten. Calendin und Arrohir sehen sich derweil an der Westflanke des Hügels um. Am Abend sind sich die Elben ziemlich sicher, dass sie die Kleinzwergenbinge bisher an der falschen Stelle vermutet haben. Dennoch kehrt Tinulin auch am nächsten Morgen nochmals zur Bärenhöhle zurück, um sich ein letztes Mal darin umzusehen. Schliesslich gelangt der Noldo zum Schluss, dass hier wirklich kein Eingang zur Kleinzwergenbinge zu finden ist.
[Technisch gesprochen: Tinulins Wahrnehmungswurf ist eine UM 97 + 17 + 151 Wahnehmungsbonus ergibt einen vollkommenen Erfolg, weshalb er die Information erhält, dass in der Bärenhöhle wirklich kein Zugang zur Kleinzwergenbinge zu finden ist.]
Den Rest des Tages verbringen Tinulin, Calendin, Arrohir und Maira damit, das kleine Waldstück nach Geländemarken abzusuchen, welche sie mit ihren Karten in Übereinstimmung bringen könnten. Doch auch hier bleibt ihre Suche erfolglos. Am Abend erinnert sich Tinulin an das Schreiben des Barden Monsat, gemäss welchem sich die Kleinzwergenbinge ein Stück südwestlich von Cameth Brin befunden haben soll. Sie beschliessen daher, sich am nächsten Morgen in der Nähe des Schwarzforsts umzusehen.
Als sie am Morgen des 30. März 2783 3Z unterwegs zu ihrem neuen Suchgebiet sind, fragt der schon etwas ernüchterte Calendin Tinulin, weshalb sie sich eigentlich die Mühe dieser Suche machen. Der Noldo antwortet seinem Freund, dass die Entdeckung der Kleinzwergenbinge dem Orden vielleicht eine versteckte Operationsbasis einbringen könnte. Zudem könnten sie so auch herausfinden, wie Hargrimm eigentlich tickt.
Nachdem sie südlich an Cameth Brin vorbeigeritten sind und dabei von mehreren Bauern argwöhnisch beobachtet wurden, sehen sie, wie eine gut 20 köpfige Reiterei von Norden her auf die Ortschaft zuprescht. Wenig später betreten sie ein gutes Stück südwestlich der Ortschaft ein kleines Waldstück, welches unmittelbar an den Schwarzforst angrenzt. Schon nach kurzer Zeit stossen sie auf Bärenspuren und an mehreren Bäumen erblicken sie kleine Windspiele aus Holz. Schliesslich entdecken sie auf einem grossen Stein einen siebenzackigen Strohstern, Tinulins Familienwappen nicht mal ganz unähnlich.
[Kommentar von Tinulins Spieler zum Strohstern: S K A N D A L Ö S!]
Auch um den Stein herum erkennen sie Bärenspuren, welche in nord- und südwestlicher Richtung kommen und gehen. Um schneller voran zu kommen, durchkämmen sie das Waldstück systematisch, bis sie plötzlich auf einen Mann treffen, der von einem riesigen Bären begleitet wird. In gebrochenem Westron erklärt er ihnen, dass sie hier nichts verloren haben, da dies der Bärenwald sei, der dem Bären-Clan gehöre. Um Streitereien zu vermeiden, beschliessen die Gefährten, das Wäldchen zu verlassen, wobei ihnen der Jäger mit seinem Bären folgt. Er sagt ihnen, dass sie ohne die Erlaubnis von Brombar auch kein anderes Waldstück auf dieser Seite von Cameth Brin betreten dürfen. Auf Arrohirs Nachfrage nimmt der Mann den Schwarzforst von dieser Regelung aus, wobei er aber anfügt, dass sich sowieso niemand mit klarem Verstand an diesen üblen Ort begeben würde. Als sie wieder beim Saum des Bärenwäldchens angekommen sind, erkennen sie in einigen Kilometern Entfernung die Reiter, welche sie zuvor schon gesehen hatten. Sie stehen bei einer Furt über den kleinen Fluss südlich von Cameth Brin und gehören ganz offensichtlich zu Vitrings Krähen-Clan, denn sie scheinen sich mit mehreren Männern vom Bären-Clan ein wüstes Wortgefecht zu liefern.
Um den Jäger vom Bären-Clan abzuschütteln, reiten die Gefährten erst noch ein Stück nach Westen, bevor sie umkehren und sich zu Fuss in den Schwarzforst wagen, nachdem sie ihre Pferde ausserhalb des Waldes zurückgelassen haben. Schon nach wenigen Schritten durch diesen dunkel wirkenden Mischwald überkommt sowohl die Menschen wie auch die Elben ein Gefühl, als würden sie von allen Seiten beobachtet und verfolgt. Nachdem sie ein gutes Stück in den Wald vorgedrungen sind, glauben Tinulin und Calendin plötzlich, die Gegend von der Kleinzwergenkarte her wiederzuerkennen. Kurze Zeit später erreichen sie den oberen Rand einer Senke, in deren Mitte ein kleiner Sumpf liegt. Gemäss der Karte müsste sich am nördlichen Ende des Sumpfes der Eingang zur Kleinzwergenbinge befinden. Doch noch bevor sie sich genauer umsehen können, kommen plötzlich zwei Bären aus dem Unterholz auf die Gruppe zugelaufen, deren Fell so schwarz ist, dass es einen bläulich schimmernden Farbstich aufweist. Die Tiere scheinen äusserst agressiv und die Gefährten ziehen ihre Waffen, um sich zu verteidigen. Tinulin, Calendin und auch Arrohir nehmen Maira schützend in ihre Mitte, doch plötzlich scheinen sich auch die umstehenden Bäume gegen sie verschworen zu haben. Die schweren Äste von gleich vier Bäumen schlagen nach den Gefährten aus, ein für Tinulin völlig unverständliches Verhalten, das er sich nur damit erklären kann, dass hier eine ganz dunkle Aura am wirken sein muss. Zunächst können sie sich der vielen Angriffe einigermassen erwehren, doch dann wird Arrohir so hart vom Ast einer Schwarzerle erwischt, dass ihm sein Schwert Farongyrth aus der Hand geschlagen wird.
[Technisch gesprochen: Der Angriff des Baumes gegen Arrohir ist eine UM 97 + 40 + 100 Offensivbonus - 105 Defensivbonus ergibt einen kritischen Treffer E. Der kritische Hieb E ist eine UM 80, was Arrohir etwas Schaden macht und ihn seine Waffe fallen lässt.]
Die Gefährten müssen zwar einige harte Treffer einstecken, glücklicherweise wird bei diesem Kampf aber keiner von ihnen ernsthaft verwundet. Nachdem es ihnen schliesslich gelungen ist, die beiden Bären zu erschlagen und Farongyrth wieder zu behändigen, treten sie rasch den Rückzug an. Das Gefühl, vom ganzen Wald verfolgt zu werden, wird immer stärker und bringt Arrohir so aus der Fassung, dass er beim Rennen beinahe gestolpert wäre. Verbeult und zerzaust erreichen sie schliesslich den Waldsaum und rufen ihre Pferde. Mit der sicheren Erkenntnis, nun die Lage der Kleinzwergenbinge von Cameth Brin zu kennen, reiten sie zur Furt über den kleinen Fluss südlich der Ortschaft und richten neben der Hauptstrasse ihr Lager für die Nacht ein.
Am nächsten Morgen brechen sie nach Süden auf, um zwei Tage später, am 2. April 2783 3Z, Bóin II., Khufur und Hargrimm etwas nördlich der verlassenen Ruine auf dem Weg nach Cameth Brin zu treffen. Nachdem sie den Treffpunkt erreicht haben, errichten sie ihr Lager und warten gespannt auf ihre Gefährten.
// Metageblubber:
Tinulin ist ja ein Elb, dazu noch ein Noldo, weshalb es sein Spieler immer einen Affront findet, wenn sich die Natur - meist in Form von Bäumen - gegen ihn richtet. Aber auch das kommt halt mal vor, wenn auch sehr selten und immer mit Grund. :)
Weiter geht's bei Teil 2
torben:
Session 30: Teil 2
Bóin II., Khufur und Hargrimm hatten die Tage nach dem Aufbruch der Elben und Menschen genutzt, um dem Wirt des Gasthauses "Zur letzten Brücke" ein bisschen zur Hand zu gehen. Am Abend des 27. März 2783 3Z waren sie schliesslich zu Fuss, ihre Pferde am Halfter mit sich führend, aufgebrochen und der grossen Oststrasse nach Osten gefolgt. Den Wagen der Gemeinschaft hatten sie beim Gasthaus zurückgelassen. Bóin II. hatte dazu geraten, nachts zu reisen, um so Trollen oder anderen Gefahren besser aus dem Weg gehen zu können. Die ersten beiden Nächte waren ereignislos verlaufen und sie waren gut vorangekommen. In den frühen Morgenstunden des 29. März 2783 3Z hatten sie die grosse Oststrasse verlassen und den Weg nach Norden eingeschlagen, der vorbei an den Trollhöhen nach Cameth Brin führt.
Als sie in der Nacht vom 29. auf den 30. März 2783 3Z schon einige Kilometer zurückgelegt haben, vernehmen sie plötzlich von den Hügeln westlich des Weges her das Geheul zahlreicher Wölfe. Bóin II. und seine Begleiter wissen, dass sie weder schnell noch unauffällig genug sind, um jagenden Wölfen zu entkommen, wenn sie erst einmal entdeckt sind. Nachdem schon bald klar wird, dass das Wolfsrudel ihre Witterung aufgenommen hat, bereiten sich die Zwerge auf einen harten Kampf vor. Es dauert nicht lange, da machen die Zwerge und Hargrimm zahlreiche Wölfe in der Dunkelheit aus, die sie in einem wilden Blutrausch angreifen. Es entbrennt ein zäher Kampf, bei dem Bóin II., Khufur und auch Hargrimm viele Bisswunden einstecken müssen. Gleichwohl bestärkt sie die Hoffnung, dass sie ihre Gegner am Ende vertreiben oder erschlagen könnten, solange diesen nur kein ernsthafter Treffer gelingen würde. Doch dann nimmt das Schicksal eine für die Zwerge ebenso unerwartete wie folgenschwere Wende. Während sie sich noch immer voll im Kampf mit den Wölfen befinden, hören sie auf einmal vom östlich des Weges gelegenen Waldrand her die grollenden Rufe mehrerer Trolle, die sich ebenfalls auf der Jagd befinden. Das laute Gejaule der Wölfe und der Kampflärm müssen sie angelockt haben und sie sehen in den Zwergen eine willkommene Beute, die sie nur noch zu erschlagen und den Wölfen abzuluchsen brauchen. Der Boden unter Bóins II. Füssen zittert, als die grossen Trolle mit ihren massigen Körpern heranstürmen. Eingeschüchtert durch diese neue Kampfpartei, ziehen sich die meisten der Wölfe ein Stück zurück, doch werden die Zwerge dadurch kaum entlastet. Bóin II. und seine Begleiter sehen sich nun den mächtigen Knüppeln und Pranken der Trolle gegenüber, deren Fingernägel spitz und hart wie Klauen sind. Die Wucht, mit welcher die Trolle zuschlagen ist, immens und es dauert nicht lange, bis Hargrimm beim Versuch, seinen Gegner zu erschlagen, einen Volltreffer mit einem groben Knüppel einstecken muss. Der Schlag trifft den Kleinzwerg so schwer, dass er vor Schwäche bewusstlos wird und mit einer starken Blutung zu Boden geht. Als daraufhin ein Wolf versucht, Hargrimm an einem Fuss aus dem Getümmel zu ziehen, um sich an ihm gütlich zu tun, erschlägt ihn ein Troll kurzerhand mit einem einzigen Hieb seiner Faust, in der er einen grossen Fels hält. Dieser Anblick lässt nun auch die letzten Wölfe das Weite suchen, womit den schon schwer angeschlagenen Bóin II. und Khufur aber immer noch drei Trolle gegenüberstehen. Mit einem heroischen Angriff mit seinem grossen Streitkolben gelingt es Khufur, einen der Trolle zu erschlagen und kurz darauf sinkt auch ein zweiter Troll, von Bóins II. Mithrilaxt getroffen, leblos zu Boden.
[Technisch gesprochen: Khufurs Angriff führt zu einem kritischen Treffer, der gegen die Trolle auf der Tabelle für grosse Wesen ermittelt wird. Er würfelt eine UM 66, was bei Verwendung seines "normalen" Streitkolbens einen gut platzierten Halstreffer ergibt. Die Wucht zerreisst die Halsschlagader, macht 15 Treffer und führt nach 6 Runden Handlungsunfähigkeit zum Tod.]
Die noch verbliebenen zwei Trolle gehen nun in Verteidigungsstellung, doch auch Bóin II. und Khufur sind mittlerweile so geschwächt, dass jeder Treffer der letzte sein könnte. Bóin II. holt noch einmal zum Angriff aus, doch gelingt es ihm nicht, seinen Gegner von den Füssen zu reissen. Krachend schlägt der Knüppel des grossen Trolls beim Gegenangriff auf Bóins II. Schild und vor den Augen des erfahrenen Kämpfers wird es schwarz. Über die Massen geschwächt und blutend, geht Bóin II. bewusstlos zu Boden. Mit einem verzweifelten Schlag gelingt es Khufur, seinen Meister zu rächen und den Troll zu fällen. Schwer atmend und völlig auf dem Zahnfleisch gehend, sieht sich der Zwerg nun noch einem einzigen Troll gegenüber, der ebenfalls schon sehr angeschlagen ist. Noch einmal holt Khufur mit seinem zweihändigen Streitkolben aus, doch trotz eines guten Treffers gelingt es ihm nicht ganz, seinen Widersacher zu erschlagen. Schwer verwundet zieht sich der Troll langsam rückwärts taumelnd zurück und Khufur wirft ihm noch eine Wurfaxt hinterher. Die zwergische Waffe trifft den Troll und bleibt stecken, vermag ihn aber nicht zu erledigen. Als Khufur klar wird, dass der Troll den Kampf aufgegeben hat und vorerst nicht zurückkommen wird, sieht er sich auf dem Schlachtplatz um und humpelt dann wackelig zu Bóins II. bewusstlosem Körper. Sich der Worte seines Meisters erinnernd, öffnet er Bóins II. Rucksack und findet darin eine Phiole mit einem Heilung versprechenden Trank sowie ein Stück eines mineralischen Gesteins, das die Fähigkeit hat, Blutungen bei Zwergen zu stillen. Zuerst behandelt Khufur Bóins II. Blutung mit dem Stein, dann flösst er ihm vorsichtig den Heiltrank ein. Schon nach kurzer Zeit öffnet der erfahrene Kämpfer müde und schwach die Augenlider.
[Technisch gesprochen: Als Bóin II. wegen einer Überzahl an Treffern bewusstlos zu Boden geht, hat Khufur noch 8 Treffer, bevor auch er das Bewusstsein verliert. Es gelingt ihm, den letzten Troll noch einmal zu treffen und ihn so einzuschüchtern, dass er das Weite sucht. Dank dem Heiltrank kann er Bóin II. so weit heilen, dass dieser genau 1 Trefferpunkt vor der Bewusstlosigkeit steht. Das war wirklich äusserst knapp.]
Dann wendet sich Khufur dem bewusstlosen Hargrimm zu und stoppt auch seine Blutung mit Hilfe von Bóins II. speziellem Mineral. Der Kleinzwerg hat jedoch schon zu viel Blut verloren und wurde zu stark geschwächt, um sich ohne zusätzliche Heilung von alleine erholen zu können. Im Wissen darum, nicht mehr viel Zeit zu haben, durchsucht Khufur die wenigen Habseligkeiten der Trolle nach Heilmitteln. Währenddessen holt Bóin II. aus Hargrimms Gepäck Frenjas Kugel und sich an die Handgriffe des Kleinzwergen erinnernd, öffnet er sie und nimmt den Crosparstein heraus. Behutsam bringt er den Stein an Hargrimms Axt Dunkelfluch an und legt ihm die Waffe auf die Brust in der Hoffnung, der Crosparstein könne den Kleinzwergen heilen. Tatsächlich beginnt der Stein in der Axt zu leuchten und wenig später wacht Hargrimm für einen kurzen Moment auf. Sein Blick sucht Bóin II. und Khufur und beide fest anblickend, sagt er schwer atmend:
"Mein Körper ist gebrochen und ich werde nie wieder zu meinem Volk zurückkehren oder die Kleinzwergenbinge von Fürst Harkval finden. Dies ist mein letzter Wille, den zu erfüllen ich Euch, Bóin II. und Khufur, bitte: Bringt den Dunkelfluch, den Crosparstein sowie Frenjas Kugel zu meinem Vater Horge. Benutzt aber unter keinen Umständen den Dunkelfluch."
Dann schliesst Hargrimm die Augen wieder und dankt Khufur mit seinem letzten Atemzug, während dieser den Crospar anfleht, den Kleinzwerg zu retten. Mühsam erhebt sich Bóin II. und durchsucht noch einmal einen der Trolle, doch ausser einem Schlauch mit alkoholisch riechendem Inhalt findet er nichts, das Hargrimm Heilung bringen könnte. Verzweifelt flösst er dem Kleinzwerg einen Schluck von dem Gebräu ein, doch dieser regt sich nicht mehr und plötzlich nimmt das Leuchten des Crosparsteins ab, bis er nur noch fahl in der Dunkelheit schimmert.
Am Ende seiner Kräfte sinkt Bóin II. neben Hargrimms Leichnam nieder und sagt, er habe versagt. Khufur versucht ihm Trost zu spenden und sagt, er habe so grossartig gekämpft, wie er es noch nie zuvor bei einem Zwergen gesehen habe und er sei stolz, Bóin II. seinen Meister nennen zu dürfen. Dann rappelt sich Khufur wieder auf und sucht, noch immer wackelig auf den Beinen, in der Dunkelheit nach den Pferden, die beim Angriff der Wölfe davongelaufen waren. Nachdem er sie wieder eingefangen hat, kehrt er zum Kampfplatz zurück, wo Bóin II. noch immer regungslos neben Hargrimm verharrt. Da in der Nähe kein Baum und auch kein anderer sicherer Unterschlupf zu sehen ist, hilft Khufur schliesslich Bóin II. auf Barufax und wuchtet mit letzter Kraft Hargrimms toten Körper auf den Rücken eines der anderen Pferde. Dann trottet er, Barufax und die anderen Pferde am Zügel führend, langsam, traurig und müde weiter auf dem Weg nach Norden. Sie sind noch nicht lange unterwegs, da vernimmt Khufur hinter sich erneut das Geheul von Wölfen, doch es scheint, als würden sich die Raubtiere nicht weiter für die Zwerge interessieren, sondern sich an den getöteten Trollen sattfressen. Nachdem Khufur mehrere Kilometer durch die Nacht getaumelt ist und seine Kräfte ihn endgültig zu verlassen drohen, setzt er alles auf eine Karte und führt die Pferde zu einem Gebüsch am nahegelegenen Waldrand. Dort hievt er Bóin II. vom Pferd und lehnt ihn an einen Baumstamm. Kaum hat er sich neben seinen Meister gesetzt, fallen auch dem erschöpften Khufur die Augen zu.
Die Sonne hat schon fast ihren höchsten Stand erreicht, als Bóin II. und Khufur am nächsten Morgen, es ist der 30. März 2783 3Z, erwachen. Im Schlaf haben sie sich zwar ein kleines bisschen erholt, doch auch jetzt sind sie noch äusserst angeschlagen und jeder Misstritt könnte fatale Folgen nach sich ziehen. Gleichwohl sind sich die Zwerge einig, dass sie Hargrimm rasch bestatten sollten, wie es sich für einen Kleinzwergen von seinem Rang und Namen geziemt. Nach einem Blick auf ihre Karte beschliessen sie, zum Turm des Barden Monsat zu wandern, der einen guten Tagesmarsch nordwestlich von ihnen liegt. Dort wollen sie Hargrimm neben Monsat, seiner Frau und dem dunedainischen Waldläufer bestatten, der dort im vergangenen Jahr von einer Orkbande getötet worden war. Nach einer kleinen Stärkung verlassen sie schon bald den Weg und wandern den ganzen Tag durch einen langsam aus dem Winterschlaf erwachenden Mischwald. Gegen Abend nähern sie sich Monsats Turm und Khufur bittet Bóin II. zu warten, während er die Lage erkundet. Als er sich vorsichtig an den Turm heranschleicht, wird er plötzlich von einem Mann angesprochen, der ihn offenbar vom Turm aus entdeckt hatte. Khufur gibt sich zu erkennen, nennt seinen Namen und erklärt, dass er und sein Meister Bóin II. im Turm Zuflucht suchen wollten. Der Mann bittet Khufur kurz zu warten und wenig später kommen zwei dunedainische Waldläufer aus dem Gebäude und stellen sich als Cardil und Alrist, Männer aus Brindors Gefolge, vor. Während sie Khufur zu Bóin II. begleiten und gemeinsam die Pferde zum Turm führen, erzählt ihnen der Zwerg, dass sie Brindor im letzten Jahr bei diesem Turm getroffen hatten, nachdem sie eine Bande Orks getötet und vertrieben hatten. Cardil und Alrist waren damals nicht dabei gewesen, haben aber von dem Vorfall gehört und danken den Zwergen für ihre Unterstützung gegen die Orks. Während sich Bóin II. im Turm mit einer Suppe stärkt, erklärt Khufur Cardil den Wunsch der Zwerge, ihren von Trollen erschlagenen Begleiter Hargrimm an diesem Ort zur letzten Ruhe zu betten. Der Waldläufer ist damit einverstanden und er hilft Khufur dabei, ein flaches Grab auszuheben. Der Zwerg ist bekümmert, da er weiss, dass ein echter Zwerg im Stein ruhen sollte und dies daher eigentlich kein angemessenes Grab ist, aber er hat weder die Zeit noch die Kraft, um jetzt noch etwas an diesem Umstand ändern zu können. Nachdem er zusammen mit Bóin II. Hargrimms leblosen Körper in das Grab gelegt hat, nimmt er dem Kleinzwergen seinen Ring aus Crospar ab. Auch wenn er es in seiner letzten wachen Minute nicht erwähnt hat, ist sich Khufur dennoch sicher, dass Hargrimm gewollt hätte, dass auch der Crosparring zu seinem Vater gebracht werde. Khufur beweint Hargrimm und gelobt, seinem letzten Willen Folge leistend, die Axt Dunkelfluch, den Crosparstein, Frenjas Kugel sowie den Corsparring zu Horge zu bringen. Nachdem das Grab mit Erde bedeckt ist und auch Khufur noch ein bisschen Suppe zu sich genommen hat, können sich die Zwerge im ersten Stock des Turmes auf den einfachen Strohmatrazen der Waldläufer ausruhen und schlafen schon nach kurzer Zeit erschöpft ein.
Als sie am nächsten Morgen aufwachen, fühlen sich Bóin II. und Khufur schon merklich stärker als noch am Tag zuvor. Wie sie von Cardil erfahren, liegt das unter anderem daran, dass Alrist der Suppe eine heilende Tinktur hinzugefügt hatte. Während sie sich ein kleines Morgenmahl zubereiten, erzählen sie den Waldläufern, dass sie zwei Nächte zuvor auf der Strasse nach Cameth Brin von Wölfen und Trollen angegriffen worden waren und Hargrimm in der Schlacht gefallen sei. Diese Information interessiert die Waldläufer sehr und bald danach bricht Alrist auf, um seinem Anführer Brindor Meldung zu machen. Cardil gestattet Bóin II. und Khufur, noch länger in Monsats Turm zu bleiben und so ruhen sich die Zwerge zwei Tage lang aus.
Am Morgen des 2. April 2783 3Z machen sich Bóin II. und Khufur reisefertig, um sich am Abend mit Tinulin, Calendin, Arrohir und Maira etwas nördlich einer alten Ruine zu treffen, ungefähr zwei Tagesreisen von Cameth Brin entfernt. Khufur begibt sich nochmals zu Hargrimms Grab und verabschiedet sich im Stillen von dem Kleinzwerg. Als die Zwerge Cardil fragen, was sie ihm schuldig seien, winkt er ab und sagt, da sie im letzten Jahr die Orks aus diesem Turm vertrieben und damit einen getöteten Waldläufer gerächt hätten, seien sie quitt. Der Waldläufer begleitet die Zwerge bis zum nördlichen Saum des Waldstücks und wünscht ihnen dann alles Gute auf ihrer Reise.
Es wird bereits dunkel, als Calendin in der Ferne zwei Zwerge ausmacht, die drei Pferde mit sich führen. Dem Waldelb ist sofort klar, dass es sich Bóin II. und Khufur handeln muss, aber er ahnt noch nicht, wo Hargrimm geblieben sein könnte. Gemeinsam gehen die Elben auf die Zwerge zu, die bis dahin das Lager der Gefährten noch nicht entdeckt haben. Als sie bei Bóin II. und Khufur angelangt sind und sie freudig begrüssen, erkennen sie rasch die gedrückte Stimmung der Zwerge und ihren noch immer angeschlagenen Zustand. Als Tinulin sich nach Hargrimms Verbleib erkundigt, bricht es schliesslich aus Bóin II. heraus und mit verzweifelter Stimme sagt er, er habe versagt. Hargrimm sei bei Monsats Turm begraben. Als wenig später auch Maira und Arrohir bei den Zwergen eintreffen, ist die junge Heilerin ob der schlechten Verfassung von Bóin II. und Khufur derart bestürzt, dass sie zunächst gar nicht realisiert, dass Hargrimm nicht mehr unter den Lebenden weilt. Ohne weiteren Verzug werden die Zwerge ins Lager geführt, wo Maira sogleich mit der Heilung von Khufurs zahlreichen Blessuren beginnt. Kaum hat sie dem Zwerg ihre heilenden Hände aufgelegt, schläft er auch schon vor Erschöpfung ein. Dann wendet sich Maira Bóin II. zu und heilt auch seine Verletzungen. Arrohir hat sichtlich Mühe, mit dieser ihm so unwirklich, ja absurd, erscheinenden Realität von Hargrimms Tod umzugehen und er hält sich still im Hintergrund.
Als die Zwerge eingeschlafen sind und auch Arrohir und Maira sich zur Ruhe begeben, sagt Calendin zu Tinulin, er habe bis zuletzt gewisse Zweifel und Vorbehalte Hargrimm gegenüber gehabt. Aber jetzt, wo er nicht mehr da sei, vermisse er den Kleinzwerg dennoch. Tinunlin antwortet seinem Freund, er vermute, dass sie vielleicht noch in den hohen Norden aufbrechen werden müssen, um Hargrimms Verwandte aufzusuchen.
// Metageblubber:
Nun ist Hargrimm also durch die Hand der Trolle gestorben. Das war allerdings keineswegs meine Absicht oder auch nur im Ansatz (für diese Session oder überhaupt) geplant gewesen. Nachdem wir im ersten Teil der Session die Suchaktion der Elben und Menschen durch hatten und uns den Zwergen zuwendeten, meinte Bóins II. Spieler "Jetzt ein paar Trolle, das wär schön". Tja und ich bin ja nun der letzte, der den Spielern einen Wunsch verweigern würde >;D. Nur dass die Trolle nicht wie vom Spieler angedacht einzeln und im Einminutentakt angedackelt kamen, sondern halt erst ein paar Wölfe die Zwerge anrauhten, bevor dann der troll'sche Feinschliff erfolgte.
Die Zwerge hatten das Problem, bei diesem Kampf ohne Heilerin dazustehen, weshalb Ausfälle durch kritische Treffer schnell fatale Folgen hätten haben können, zumal nur Bóin II. über einige wenige Heilmittel verfügte. Im Kampf gegen Trolle kommt aber erschwerend hinzu, dass sie aufgrund ihrer Grösse und Kraft jeweils mindestens doppelten Trefferschaden verursachen, so dass ein Kampf auch ohne kritischen Treffer sehr bald tödlich enden kann, wenn die Trefferpunkte unter 0 sinken. Dann wird der Charakter bewusstlos und stirbt ohne Heilung nach Ablauf einer bestimmten Anzahl Runden (abhängig vom Konstitutionswert).
Im Laufe des Kampfes zeigte sich, dass es die Trefferpunkte waren, die hier über Leben und Tod entscheiden würden und es wurde diesmal richtig knapp für die Zwerge (Hargrimm bewusstlos unter Null, Bóin II. bewusstlos und dann auf +1 geheilt und Khufur mit 8 Trefferpunkten Rest). Während dem Kampf bedeutete das richtiges Dosieren der gegnerischen Angriffe, weshalb sich dann auch ein Troll eindrücklich (im wahrsten Sinne ;) ) mit einem etwas zu vorwitzigen Wolf beschäftigte, was ja aber gut in die Szene passte.
Als Hargrimm bewusstlos wurde, rechnete ich noch gar nicht wirklich damit, dass das sein Ende bedeuten würde, es war aber gut, dass er und keiner der anderen als erster aus dem Kampf ausschied. Als es mir dann dämmerte, befand ich das für eine durchaus spielbare Version - die Trollhöhen und auch die Trolle sollten nie unterschätzt werden und haben ja auch schon Hargrimms Begleiter das Leben gekostet. Nun musste er aber noch seinen letzten Willen kundtun, wofür ich dann die Szene mit dem Crosparstein verwenden konnte. Auch wenn es natürlich nicht nach den Regeln war, dass Hargrimm da nochmals die Augen aufmacht, aber es passte einfach sehr gut und gab dem Ganzen einen würdigen, ja epischen, Rahmen.
Die Spieler hatten wohl wirklich nicht damit gerechnet, dass diese an sich so "normale Reise durch die Trollhöhen" so gravierende Folgen nach sich ziehen könnte. Ich wurde denn auch von Tinulins Spieler in der Zeit nach der Session immer wieder (im Spass) "Murderer" genannt und er bezichtigte mich, ich hätte Hargrimm umgebracht :)
Mit Hargrimms Tod haben sie ein potentielles Ordensmitglied verloren und die Rückgewinnung der Kleinzwergenbinge ist nun wohl kaum noch Thema für die Gruppe. Dafür haben sie nun das Versprechen am Hals, das die Zwerge Hargrimm in Bezug auf seinen letzten Willen gegeben haben. Dieser Umstand könnte sich im weiteren Verlauf der Kampagne auch noch als spannend erweisen.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Den Spielern ist bis jetzt nicht aufgefallen, dass Hargrimm, der sich ja zuvor als Sohn von König Harke ausgegeben hat, in seinem letzten Willen gesagt hat, die Zwerge sollen die Crosparsachen zu seinem VATER HORGE bringen (dem Bruder des Königs)... war Hargrimm am Ende vielleicht doch keine so ehrliche Haut, wie Tinulin gerne geglaubt hätte? >;D ... ich hab mir schon vor ein paar Sessions darüber mal Gedanken gemacht...
Die Spieler vermissen übrigens schmerzlich die Unterstützung des Tanelorn gegen ihren ach so bösen Spielleiter ;D Aber vielleicht unterstützt ihr ja auch einfach lieber mich und wollt sehen, dass sich die Spieler ordentlich anstrengen müssen, um in Mittelerde zu bestehen? Sagt's uns hier und jetzt und natürlich auch wenn ihr sonst irgendwelche Fragen oder Anmerkungen habt :)
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