Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielberichte

[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe

<< < (16/66) > >>

torben:
Session 32: Teil 3

Am Morgen des 18. Mai 2783 3Z bezahlt Tinulin dem Gastwirt ein Entgelt, das Bóin II. und Khufur die Tränen in die Augen getrieben hätte und sie begeben sich zum Hafen.
[Als es um die Aufenthaltskosten geht und die Spieler einen Preis maximal im Bereich einiger Silberstücke erwarten, sagt der Speilleiter: "Das sind hier ja Elben, die mit Edelmetallen eher gut ausgestattet sind und die ihnen als Zahlungsmittel daher keinen so hohen Wert beimessen, wie das andernorts der Fall ist. Daher dürfte ein angemessenes Entgelt eher einige Goldstücke betragen." Die Gesichter der Spieler - unbeschreiblich. In der Folge, unter anderem bei den Fährkosten, kam dann seitens der Spieler die Redewendung auf: "Und weil sie viel davon haben, gibt man ihnen halt ein bisschen mehr."]
Ihren Wagen haben die Gefährten beim Gasthaus zurückgelassen, da er für die Überfahrt erst hätte auseinandergebaut werden müssen. Nachdem Tinulin die elbischen Matrosen, welche die Bóin II. und Khufur mürrisch betrachten, davon überzeugt hat, dass sie das Schiff nicht mit einem zwergischen Fluch belegen werden, zahlt er, von den Zwergen ungesehen, für alle einen grosszügigen Preis und gemeinsam besteigen sie das Schiff. Um nicht zum Gespött der Matrosen zu werden, nimmt Khufur allen Mut zusammen und setzt sich, den grossen Mittelmast des Fährschiffes fest umfassend, mit geschlossenen Augen hin und hofft darauf, dass die Elben ihr Handwerk verstehen. Die Überfahrt ist wegen des Am Wind-Kurses eher rauh und das Schiff muss mehrmals aufkreuzen, um den gegenüberliegenden Hafen zu erreichen. Khufur sieht sich schon bald untergehen und sein Magen ist nicht nur einmal kurz davor, seinen gesamten Inhalt auf das Deck zu ergiessen. Selbst Arrohir wird aufgrund des ruppigen Kurses etwas schwummrig in der Magengegend. Schliesslich erreichen sie aber ohne Zwischenfälle West-Mithlond und verlassen mit ihren Pferden die Fähre. Da es bereits etwas später ist und Khufur genug von der Schaukelei hat, verbringen sie noch eine Nacht in der elbischen Stadt, bevor sie am nächsten Tag losreiten.

Die ersten Tage der Reise entlang dem Blauen Gebirge nach Norden sind ereignislos und am Abend des 22. Mai 2783 3Z kommt das elbische Dorf Calenros von Tinulins Grossvater Tarindon in Sicht. Tinulin ist ein Stück vorausgeritten und trifft vor dem Eingang zur Ortschaft auf seinen Verwandten. Der weise Sinda ist einerseits erfreut, seinen Enkel wiederzusehen, andererseits aber auch etwas bestürzt, als er erfährt, dass Tinulin in Begleitung zweier Zwerge reist und zudem zum Zwergenfürst Brom unterwegs ist. Tarindon hatte im Ersten Zeitalter lange in König Thingols Hallen in Menegroth gewohnt und den tödlichen Streit der Zwerge und Sindar um das Nauglamir miterlebt, das Halsband der Zwerge, in welches Thingol den Silmaril einfassen liess, den Beren Morgoth entrissenen hatte. Jede Seite bezichtigte seither die andere der Schuld an den Gemetzeln und ein tiefer Keil aus stetigem Misstrauen und Zwist war damit zwischen die Sindar und die Zwerge getrieben. Tinulin sagt seinem Grossvater, dass er sich in letzter Zeit ein bisschen mehr mit der Ahnenseite seiner Mutter auseinandergesetzt habe und Tarindons Vorbehalte gegenüber Zwergen nun etwas besser verstehen könne. Er schlägt daher vor, dass die Gefährten ausserhalb von Calenros lagern und nur er zusammen mit Maira, welche Tarindon ja bereits kennengelernt habe, zu Besuch komme. Calendin verbringt den Abend damit, Holzschäfte für neue Pfeile herzustellen, während Tinulin und Maira mit Tarindon über die Geschehnisse seit ihrem letzten Aufenthalt in der Elbensiedlung sprechen.

Am nächsten Tag brechen sie wieder auf und erreichen am 25. Mai 2783 3Z das Örtchen Eruimar, wo sie ihren Proviant auffrischen und Bóin II. und Khufur zu ihrer Freude zum ersten Mal seit langer Zeit wieder einen Schluck von Zwergen gebrauten Bieres erhalten.

Weiter nach Norden führt ihr Weg und am 28. Mai 2783 3Z erreichen die Gefährten das Dorf Culwic, wo sie im Gasthaus "Zur Felsenquelle", einem uralten Gebäude, absteigen. Während die Zwerge sich in der Gaststube mit den Einheimischen unterhalten, gönnt sich Maira auf dem Zimmer ein Bad und redet dabei mit Tinulin über die Zeit, als er nach der Niederwerfung Morgams und der Zerstörung des alten Zadan n'Bawâb in Rohan für gut 20 Jahre nach Imladris zurückgekehrt war.

Nach einigen weiteren entspannten Reisetagen erreichen sie am 2. Juni 2783 3Z den Eingang zum Nan-i-Naugrim, dem Tal der Zwerge, wo sich Fürst Broms Hallen befinden. Bóin II. erinnert sich an die Abzweigung des Weges in das Tal, worauf die Zwerge von ihren Pferden steigen und Bóin II. vorangeht. Tinulin und Calendin legen je ein zwerigsches Amulett mit einem eingefassten Diamanten an, welche sie, wie auch Bóin II., für ihre Taten bei der Erkundung der Ruinen von Belegost und der Rückgewinnung der Perle Nimphelos von Fürst Brom erhalten hatten. Nach kurzer Zeit treffen sie auf zwei zwergische Wächter, welche Bóin II. und Khufur freundlich begrüssen und den Elben skeptische Blicke zuwerfen. Um unnötige Auseinandersetzungen zu vermeiden, geht Bóin II. alleine zu Broms Hallen, während die übrigen Gefährten beim Eingang zum Tal der Zwerge ihr Lager aufschlagen.

Als Bóin II. Broms Hallen betritt, trifft er schon bald auf Fjol, einen Zwergenschmied, den er zuletzt vor mehr als zwanzig Jahren bei seinem letzten Aufenthalt im Nan-i-Naugrim gesehen hatte. Nach einer freundlichen Begrüssung setzen sich die beiden bei einigen Krügen Bier hin und Bóin II. berichtet dem alten Schmied, was sich im Osten der Welt zugetragen hat. Fjol ist bestürzt, als er erfährt, dass König Thrórs Reich unter dem Berg Erebor dem Feuer des Drachen Smaug zum Opfer gefallen ist. Schon nach kurzer Zeit wird sich Bóin II. mit Fjol über die Herstellung von drei guten Wurfäxten handelseinig, auch wenn der erfahrene Kämpfer feststellen muss, dass gute Arbeit und gutes Material auch hier ganz offensichtlich einen ordentlichen Preis haben.
Schliesslich ruft ein tiefer Gong die Zwerge zu einem Festessen in die grosse Halle und auch Bóin II. folgt dem Ruf. In der Halle gibt es ein kleines Gedränge, bei dem Bóin II. sich von hinten an einem vor ihm gehenden Zwerg festhalten muss, um nicht zu stolpern. Als sich dieser empört umdreht, sieht Bóin II. dass es sich bei der Berührten um eine Zwergin und ihren daneben stehenden, bereits vor Wut rot anlaufenden Ehemann handelt. Die Zwergin ist über Bóins II. rüpelhaftes Verhalten ausser sich und fordert von ihm Satisfaktion. Bóin II. hat keine Ahnung, was ihn dabei erwartet, aber er kann der Forderung nicht entgehen und folgt daher dem Paar zu einem erhöhten Absatz, auf dem an einer grossen Tafel Fürst Brom mit mehreren anderen hochrangigen Zwergen sitzt. Nachdem die Zwergin Brom den Vorfall und ihr Begehren geschildert hat, erklärt der Fürst dem einigermassen verblüfften Bóin II., dass sie ihn zur Satisfaktion hier vor allen Zwergen ohrfeigen dürfe. Daraufhin sei es Bóin II. gestattet, den Ehemann der Zwergin zu ohrfeigen, da dieser nicht genügend auf seine Gemahlin acht gegeben habe, wodurch es überhaupt erst zu diesem Zwischenfall gekommen sei. Darauf dürften sich der Ehemann und Bóin II. je abwechselnd so lange ohrfeigen, bis einer nicht mehr könne. Dem erfahrenen Kämpfer ist das jedoch zu blöd und so hält er nur der Zwergin die Wange hin, worauf die Angelegenheit mit einer klatschenden Ohrfeige und dem Gelächter zahlreicher Zwerge in der Halle erledigt wird.
Als sich die Zwerge dem Festmahl zuwenden, wird Bóin II. von Fürst Brom freundlich begrüsst. Der Fürst entschuldigt sich für das etwas komisch anmutende Satisfaktionsverfahren, welches er damit erklärt, dass die Zahl der weiblichen Zwerge in seinen Hallen leider nur gering sei und sie deshalb einen besonderen Schutz geniessen. Bóin II. erzählt dem Fürsten, dass er auf der Suche nach Informationen im Zusammenhang mit dem Untergang des Königreichs Arthedain sei und fragt, ob er sich die Chroniken der Stadt ansehen dürfe, was ihm gestattet wird. Dann eröffnet er Brom, dass er nicht alleine hergekommen sei, sondern wieder mit den Elben Tinulin und Calendin sowie dem Zwerg Khufur und zwei Menschen reise. Auf seine Anfrage wird ihm gestattet, seine Gefährten im etwas ausserhalb der Hallen gelegenen Gasthaus "Zur Steinmühle" unterzubringen. Als Bóin II. im weiteren Gespräch schliesslich fragt, ob bei Broms Zwergen das Volk der Kleinzwerge, der Berg "Eisenzinne" oder der "Donnersee" bekannt seien, sagt ihm der Fürst, weder vom gesuchten Volk noch von den genannten Orten je etwas vernommen zu haben.
Noch am gleichen Abend bricht Bóin II. zu den Gefährten auf und führt sie zum Gasthaus "Zur Steinmühle", wo sie die Nacht verbringen.

Am nächsten Morgen gehen Bóin II. und Khufur zum Schmied Fjol, der bereits die Arbeit an den Wurfäxten aufgenommen hat. Khufur erkundigt sich bei Fjol wegen einer zweihändigen Axt, da er wie Bóin II. ein Axtkämpfer werden möchte. Als der Schmied hört, dass Khufur ursprünglich aus König Thrórs Gefolge stammt, nimmt er sich viel Zeit und sucht dem jungen Zwerg eine passende Waffe. Als die gewünschte Axt schliesslich gefunden scheint, scheitert das Geschäft jedoch daran, dass Bóin II., der Khufur Geld für die Waffe vorgeschossen hätte, so ungeschickt über den Preis verhandelt, dass Fjol sich in seiner Ehre als aufrechter Schmied verletzt fühlt und vom Verkauf der Axt absieht.
Die nächsten Tage verbringen Bóin II. und Khufur damit, die Chroniken der Stadt über den Zeitraum von 1974 3Z bis 1980 3Z nach Hinweisen auf König Arvedui zu durchforsten. Sie finden heraus, dass ab 1974 3Z immer wieder Menschen von Osten her auf der Flucht zum Fluss Lhun gekommen und beim Versuch der Überquerung teilweise ertrunken sind. Im Jahr 1975 3Z wird dann der Aufmarsch eines grossen Heeres von Menschen erwähnt, dem sich auch Elben angeschlossen hätten. Bei ihrer Suche halten die Zwerge auch immer Ausschau nach Hinweisen, die ihnen bei der Suche nach Hargrimms Vater helfen könnten, doch bleiben sie diesbezüglich erfolglos.

Am 7. Juni 2783 3Z treffen die Gefährten schliesslich Vorbereitungen für ihren Aufbruch. Bóin II. holt die drei fertiggestellten Wurfäxte bei Fjol ab und schenkt zwei davon Khufur, der sich sehr darüber freut.

// Metageblubber:
In dieser Session gab es viele Momente der Erinnerung an die letzte Kampagne, in welcher Caedmon mit Tinulin, Bóin II., Calendin und den übrigen Mitgliedern der damaligen Gruppe in die versunkenen Minen der verschollenen Zwergenstadt Belegost vorgedrungen sind - ein epischer Kampagnenteil, der vor allem Bóins II. Spieler sehr gefallen hat und in guter Erinnerung geblieben ist. Aber auch die alte Gaststätte "Zur Felsenquelle" in Culwic hat eine lange Geschichte, denn in ihr spielten sich einige zentrale Episoden der vorvorletzten Kampagne (Realzeit vor mehr als 12 Jahren), welche um das Jahr 1376 3Z spielte. Das Haus steht dort somit schon mehr als 1407 ehrwürdige Jahre.

Die Satisfaktionsnummer in der Festhalle ist aus einer reinen Improvisation entstanden. Bóins II. Spieler hätte schon lange gerne mal eine richtige Kneipenschlägerei, aber das war dann doch kein so passender Ort dafür. Eine solche war aber gar nicht meine Intention gewesen, sondern ich wollte die Seltenheit der Zwergenfrauen einstreuen und was das auf den Umgang mit ihnen für Einflüsse hat. Naja vielleicht bekommt Bóin II. seine Schlägerei ja ein andermal.

Wie gesagt, die Spieler haben die Hoffnung auf Unterstützung durch Euch schon fast aufgegeben. Zu recht?  ;)
Lasst's uns wissen, ebenso wenn Ihr Fragen oder Anregungen zur Geschichte, dem System oder den Abläufen habt.  :)

torben:
Auch hier geht's endlich mal wieder weiter resp. ich bin endlich dazu gekommen, die Geschehnisse der Session 33 niederzuschreiben. Diesmal ging's ohne allzuviel Geschichtliches mal wieder ein bisschen zur Sache...

"Orks, endlich Orks für Culor!"... Auszug aus Calendins Vorfreude

Session 33
7.6.-1.7.2783 3Z
Nan-i-Naugrim, Blaues Gebirge - Annuminas - Tarmabar

Bevor die Gefährten vom Nan-i-Naugrim aufbrechen, rekapitulieren sie nochmals alles, was sie bisher über König Arveduis Flucht aus Fornost Erain in Erfahung gebracht haben. Sie gelangen zum Schluss, dass ihr Weg sie wohl oder übel in die alte Königsstadt führen wird, da sie nur vor Ort Gewissheit darüber erlangen können, ob die Gesetzestruhe aus der Stadt geschafft wurde. Zudem treibt eine innere Stimme Arrohir dazu an, nach Fornost zu gehen, wo er hofft, sich über sich selbst klar zu werden. Zunächst begeben sich Bóin II. und Khufur aber erneut zum Schmied Fjol, um mit ihm nochmals über den Kauf einer zweihändigen Axt zu sprechen und um einen kleinen zwergischen Rundschild für Maira zu erstehen. Fjol könnte aus einem der Weissmetallschwerter der Gefährten eine Axt fertigen, doch scheitert diese Option am Preis sowie der dafür benötigten Zeit. Nachdem der Kauf des Rundschilds erledigt ist, lässt sich Fjol Khufur zuliebe doch noch breit schlagen und bietet dem jungen Zwerg nochmals die Axt an, über deren Preis sie sich einige Tage zuvor nicht einig geworden waren. Fjols Verkaufsangebot ist inzwischen allerdings von 26 auf 39 Goldstücke gestiegen, was er damit begründet, dass jede Waffe ihren Stolz habe und er sie daher nicht zum selben Preis hergeben könne, für welchen sie schon einmal verschmäht wurde. Bóin II. blutet bei diesem Preis zwar das Herz, er ist aber noch immer davon überzeugt, dass die Waffe aus Schwarzmetall, einem äusserst seltenen und widerstandsfähigen Material, geschmiedet wurde. So lässt er sich schliesslich auf den Handel ein und schiesst dem dankbaren Khufur das Geld für die Axt vor, welche gemäss Fjol den Namen "Halsabschneider" trägt.
Als Bóin II Maira ihren neuen Schild übergibt, ist die junge Heilerin nur mässig begeistert und sagt, das klobige Ding würde sie nur bei der Versorgung der Verletzten behindern, was der erfahrene Kämpfer aber nicht als Ausrede für einen mangelhaften Selbstschutz gelten lässt.

Am nächsten Morgen, dem 8. Juni 2783 3Z, brechen die Gefährten in Richtung Süden auf und gelangen nach elf Tagen zum Fluss Lhun, den sie mit einer Fähre überqueren. So erreichen sie am 18. Juni 2783 3Z die Ortschaft Caras Celairnen, wo sie im Gasthaus "Zur roten Laterne" übernachten. Als Bóin II. hier Khufurs Axt nochmals genauer unter die Lupe nimmt, bemerkt er, dass er sich bei der Bestimmung des Metalls vertan hat und sie bloss aus gewöhnlichem zwergischen Edelstahl statt aus Schwarzmetall geschmiedet ist. Diese Erkenntnis behält er aber für sich.
[Bóin II. hatte in Session 32 beim Schmiede-Wurf zum erkennen des Metalls gepatzt und daher den Edelstahl der Axt fälschlicherweise für das viel bessere und teurere Schwarzmetall gehalten.]
Die Gefährten planen, von Caras Celairnen aus nach Westen zu reiten. Zuerst wollen sie die am südlichen Ufers des Sees Nenuia gelegenen Ruinen der Stadt Annuminas aufsuchen, wo die Könige von Arnor gelebt hatten, bevor sie ihren Sitz nach Fornost Erain verlegten. Die kommenden Nächte ihrer Reise verbringen sie jeweils in kleinen Weilern am Weg, da sie in Caras Celairnen Gerüchte darüber aufgeschnappt haben, dass Fallensteller in der Gegend ihre Fallen des Öfteren geleert oder ihre Beute grauslich zerfetzt vorgefunden hatten.

Am Morgen des 23. Juni 2783 3Z lassen sie den letzten Weiler westlich des Sees Nenuial hinter sich und reiten schon bald auf einem fast verschwundenen Pfad nach Osten. Sie schlagen ihr Lager bei einem Wäldchen in der Nähe des südwestlichen Seeufers auf und Calendin sucht vergebens nach Material für den Bau weiterer Pfeile.
[Spieler von Tinulin, sich an die gelbe Feder im Hut der Hobbit-Büttel erinnernd: "Pfeilmaterial gibt's weiter südlich."]

Nachdem der See den ganzen nächsten Tag hinter einem dichten und unheimlichen Nebelschleier verborgen war, errichten sie am Abend ihr Lager in den Ruinen eines alten Turmes, der von einer langgestreckten Erhebung nach Norden über das Wasser blickt. Während ein kühler Wind von Nordosten feuchte Luft heranträgt, untersuchen die Zwerge den Boden der Turmruine und können nach einer Weile die Umrisse eines zugeschütteten Kellerabstiegs entdecken.

Bóin II. und Khufur verbringen den ganzen nächsten Tag damit, den Keller freizulegen, da sie es für möglich halten, dass Arveduis Sohn Aranarth die Gesetzestruhe auf seiner Flucht hier versteckt haben könnte. Unterdessen gehen Tinulin und Maira zum nördlichen Rand der Erhebung und blicken auf den grossen See, der immer wieder mal zwischen dichten Nebelfetzen hervorschaut. Im Keller der Ruine finden die Gefährten nur eine halb verrottete Kiste, in der sich zehn mit Grünspan überzogene Kupfermünzen befinden. Auf einigen kann Arrohir ein Gesicht sowie die Prägung "Tarondor 570" erkennen. Der junge Mann steckt die Münzen ein, damit er Truchsess Beregond wenigestens etwas von seiner Reise in den Norden mitbringen könnte. Als es am Abend zu regnen beginnt und sich das Wetter auch am nächsten Morgen nicht bessert, lagern sich noch den ganzen nächsten Tag in der alten Ruine.

Am nächsten Tag, dem 27. Juni 2783 3Z, kehrt die Sonne zurück und die Gefährten reiten weiter nach Osten, bis am späten Nachmittag die auf einem Hügel gelegenen Ruinen der Stadt Annuminas in Sicht kommen. Die Elben und auch Arrohir und Maira beschleicht das Gefühl, dass sie von der Stadt aus beobachtet werden, weshalb sie in einem grossen Bogen auf die Südseite des Hügels reiten. Dort angekommen, trennt sich Tinulin von den anderen und schleicht sich durch das hohe Gras an die nächstgelegenen Ruinen heran. Schon bald entdeckt er einige Orks, die in den zerfallenen Grundmauern eines Turmes Stellung bezogen haben. Leise zieht er sich zu den anderen zurück und teilt ihnen seine Entdeckung mit. Nach kurzer Besprechung schleicht der Noldo zusammen mit Calendin erneut los und schon wenig später erreichen die beiden Elben östlich der Orkstellung einige grosse Bäume. Calendin sieht nun endlich den ersten Einsatz für seinen neuen Bogen, den grossen Culor, gekommen und gut verborgen legt er auf eine der Orkwachen an, während Tinulin noch ein bisschen weiterschleicht. So gross ist Calendins Vorfreude auf seinen ersten Schuss, dass er alles um sich herum vergisst und just in dem Moment ausrutscht, als er die Sehne davonschnellen lässt. Der elbische Pfeil fliegt in steilem Bogen davon, während Calendin sich den Kopf an einer Baumwurzel anschlägt und benommen liegenbleibt.
[Calendins erster Angriff mit dem grossen Bogen Culor ist ein Patzer UM 02. Der Patzerwurf ist eine 93, womit Calendin ausrutscht und für die nächsten sechs Runden benommen ist... Calendins Spieler hatte sich drei Sessions auf diesen ersten Angriff mit dem Bogen gefreut ist nach diesem Patzer kurz davor, die Fassung zu verlieren.]
Als Tinulin einen Blick zurückwirft, erkennt er Calendins Missgeschick und schleicht schnell zu seinem Freund zurück. Auch die Menschen und Zwerge haben sich inzwischen in die Nähe der Baumgruppe geschlichen, nachdem sie die Pferde nach Süden fortgeschickt hatten. Als Maira die Elben erreicht, ist Calendin noch immer verwirrt, worauf die junge Heilerin mit einem genervten Blick zu Bóin II. demonstrativ ihren Schild löst und zu Boden fallen lässt. Während sie sich noch um Calendin kümmert, hören die Gefährten auf einmal den schrägen Klang eines Orkhorns - sie wurden entdeckt. Es dauert nicht lange, da stürmen von Osten her vier Wölfe den Hügel entlang auf die Gruppe zu. Bóin II. und Khufur werfen ihnen ihre Wurfäxte entgegen und Tinulin erlegt den vordersten mit einem Pfeil. Der Kampf beginnt gleich an mehreren Fronten, denn vom Hügel kommen nun auch zahlreiche Orks herabgerannt. Calendin ist dank Mairas Hilfe schnell wieder einsatzfähig und es entbrennt ein kurzer, aber heftiger Kampf, in dessen Verlauf Calendin Culor endlich gebührend in Dienst nehmen kann. Nachdem alle Gegner erschlagen sind, ruft Arrohir die Pferde der Gruppe herbei. Tinulin erkundet derweil das Königsviertel der Stadt und entdeckt, dass die Orks beim grossen Sternenturm am nordwestlichen Rand der Stadt gelagert hatten. Der Turm ist das am besten erhaltene Gebäude der alten Stadt und dort errichten nun auch die Gefährten ihr Lager, nachdem sie das Erdgeschoss von den Habseligkeiten der Orks gesäubert haben. Arrohir übernimmt die Wache, während Tinulin und Calendin schleichend die Ruinen erkunden. Sie stellen fest, dass die erschlagenen Orks und Wölfe die einzigen Gegner in der Stadt waren.
[Calendin schleicht wie ein junger Gott: UM 97 + 97 + 75 + Schleichen 175 = 444... er nimmt sich nicht mal mehr selbst wahr.]
Tinulin entdeckt auf der Nordseite des Stadthügels mehrere Hügelgräber unterschiedlichen Alters. Auf dem Türstein des augenscheinlich jüngsten Grabes kann er folgende, in der hochelbischen Sprache Quenya gehaltene Inschrift entziffern:

Es werde stille die gute Welt
Hier ruht König Argeleb I. von Arnor und Arthedain

Tinulin ist sich sicher, dass dies das Hügelgrab ist, welches Artemain dû Anduin, Aldatir und ihre damaligen Gefährten um das Jahr 2579 3Z für die Gebeine von König Argeleb I. aufgeschüttet haben. Die Inschriften der älteren Hügelgräber sind bereits so weit verwittert, dass der Noldo sie in dem abnehmenden Licht und dem vom See her aufsteigenden Nebel nicht entziffern kann. Er erkennt aber immerhin, dass bei zwei Gräbern die Inschrift geschwärzt und zerbröselt ist. Da die Gräber grundsätzlich unberührt aussehen, lässt er es schliesslich bei einer äusseren Inspektion bewenden. Anschliessend holt der Noldo alle Wächter des Lichts und gemeinsam halten sie an König Argelebs I. Grab eine Andacht. Arrohir paust die Inschrift von Argelebs I. Grab sowie den Namen auf einem weiteren Hügelgrab auf ein Stück Perga-ment durch, um es vielleicht nach Gondor zu Truchsess Beregond zu bringen.
Als die Dunkelheit hereinbricht, bildet sich dichter Nebel über dem See und Tinulin klettert in den 2. Stock des verfallenen Sternenturms, um einen besseren Blick über die Ruinen zu haben. Er kann jedoch nur erkennen, dass der Nebel vom See her schon bald in dicken Schwaden an den Stadthügel stösst und langsam heraufzuwabern beginnt. Kurz darauf wird es merklich kälter und der Elb begibt sich wieder zu den übrigen Gefährten, die ein kleines Feuer entzündet haben und Wache halten. Nach einem kurzen Mahl fallen Arrohir und Maira in einen unruhigen Schlaf, von dem der junge Mann immer wieder hochschreckt. Auch Maira scheint von einem schlimmen Traum heimgesucht zu werden, in dem sich grosse Wölfe ihrem Lager nähern. Derweil glauben die Wache haltenden Elben, in der Dunkelheit das Lachen, aber auch Schreie von zahlreichen Kindern zu vernehmen.

Am nächsten Morgen sind Arrohir und Maira sehr unausgeschlafen. Die junge Heilerin ist entsetzt, als sie hört, dass Tinulin und Bóin II. planen, eine ganze Woche in der Stadt auszuharren und in dieser Zeit jeden Winkel nach Hinweisen auf König Arveduis und Aranarths Flucht abzusuchen. Im Laufe des Gesprächs wird den Elben aber klar, dass Aranarth nach dem Sieg über den Hexenkönig Zeit gehabt hätte, die Gesetzestruhe aus einem allfälligen Versteck in Annuminas zu holen. Da er jedoch ohne sie nach Imladris gekommen ist, dürften in Annuminas mit grösster Sicherheit keine Erbstücke von König Arvedui zu finden sein. Dennoch verbringen die Gefährten noch den ganzen Tag sowie eine weitere für die Menschen äusserst erschöpfende Nacht in Annuminas. Bóin II. und Khufur durchstöbern die Ruine der königlichen Bibliothek und entdecken unter allerlei Schutt zwei grosse Granitplatten, welche den Zugang zu den unteren Stockwerken des Gebäudes zu versperren scheinen. Sie vermuten, dass die Herren von Annuminas diese Türen bereits zu der Zeit verschüttetet haben, als sie die Stadt verliessen. Da sie nicht die nötigen Grabungswerkzeuge bei sich haben, um der Sache auf den Grund zu gehen, beschliessen die Gefährten, am nächsten Morgen die Stadt zu verlassen und auf einem Umweg über das Auenland nach Bree zu reiten. Diese Route halten sie aufgrund der zunehmenden Erschöpfung sowie der Albträume von Arrohir und Maira für sicherer als den direkten Weg entlang der alten Königsstrasse, die nahe an Fornost Erain vorbeiführt.

Von der unheimlichen Stimmung der Ruinen von Annuminas sichtlich gezeichnet, brechen die Gefährten am Morgen des 29. Juni 2783 3Z auf und reiten zurück nach Westen. Je weiter sie sich von der alten Königsstadt entfernen, umso leichter werden ihre Herzen. Nachdem sie den See Nenuial hinter sich gelassen haben, stossen sie am 1. Juli 2783 3Z auf den kleinen Handelsweg, den sie einige Tage zuvor verlassen hatten. Sie folgen ihm nach Süden und erreichen am Abend das Örtchen Tarmabar, wo sie in einem gemütlichen Gasthaus ein Zimmer beziehen. Nach einem ausgiebigen Bad finden Arrohir und Maira zum ersten Mal seit mehreren Tagen wieder ruhigen und erholsamen Schlaf.

// Metageblubber:
Es hilft einem auch die tollste Waffe nichts, wenn die Würfel nicht wollen. Immerhin konnte Calendins Spieler nach seinem unglaublichen Erstangriffspatzer Culor dann doch noch gebührend einsetzen.

Zu Annuminas hatte ich nicht viel vorbereitet und mich vor allem daran zu erinnern versucht, was die Vorgängergruppe von Artemain dû Anduin dort getan hatte. Hätte ich meine Unterlagen dazu im Vorfeld noch besser studiert, wäre auch in Bezug auf die Hügelgräber und den Zustand des Sternenturmes noch ein bisschen mehr rumgekommen. Ich wollte es jedenfalls vermeiden, dass die Gefährten jetzt jedes Hügelgrab von Annuminas auf mögliche Grabunholde untersucht und man da einen Kampf nach dem anderen ausspielen muss. Das liess sich zum Glück umgehen, indem Tinulin die Gräber grundsätzlich für unangetastet erachtete. Ich nehme an, Tinulins Spieler hätte die Gräber eigentlich auch nicht betreten wollen.

Zu einem anderen Gebäude in Annuminas:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)In den Quellenbüchern und auch in dem Buch zur Palantir-Quest wird die Bibliothek von Annuminas als noch immer bestehender Ort aufgeführt, an welchem die Abenteurer wichtige Informationen einholen könnten. Ich war mir nicht mehr ganz sicher, wie ich den Zustand der Stadt und des Bibliotheksgebäudes beim letzten Besuch der Artemain-Gruppe gut 200 Jahre früher ( und vor ca. 15 Jahren Realzeit) beschrieben hatte (ich hatte wie gesagt meine Notizen und Aufschriebe dazu nicht mehr konsultiert) und schon damals war nicht so ganz klar, ob die Bibliothek grundsätzlich noch besteht oder nicht. Also hab ich jetzt durchblicken lassen, dass es grundsätzlich noch einen intakten Zugang geben könnte, dass dieser aber schon seit vielen Jahren verschüttet wurde, was die Spieler dann auch als absichtliche Tat der nördlichen Dunedain werteten. Ich selbst habe mich hingegen immer gefragt, weshalb die Bibliothek bei der Verlegung des Königssitzes nicht einfach mit nach Fornost Erain geschafft wurde.
Naja egal, die Bibliothek ist für mein Szenario sowieso ohne Bedeutung, aber so kann ich sie auch zu späteren Zeiten noch zum Einsatz bringen, falls dies notwendig sein sollte.
Die Spieler haben am Ende der Session darüber spekuliert, was sie wohl in Fornost Erain erwarten könnte... resp. was ich mir dort für sie ausgedacht haben könnte... und ihnen sind selbst gaaaaaaaaanz üble Gedanken gekommen  >;D   Mehr dazu nächstes Mal  :D

torben:
Jetzt ist endlich "nächstes Mal" und darum geht's hier jetzt auch wieder weiter...

"Im Norden, da steht ein leeres Grab..."  :)

Session 34: Teil 1
1.7.-24.7.2783 3Z
Tarmabar - Bree - Gegend um Fornost Erain

Am 2. Juli 2783 3Z brechen die Gefährten von Tarmabar auf, durchqueren das Auenland und gelangen nach 10 verregneten, aber immerhin einigermassen warmen Tagen am Abend des 11. Juli 2783 3Z nach Bree, wo sie sich ein weiteres Mal im Gasthaus "Zum tänzelnden Pony" einquartieren. Sie wollen sich in der Ortschaft mit Schaufeln, Meisseln und anderen Werkzeugen ausrüsten, die sie zur Räumung von verschütteten Dingen benötigen könnten. Zu ihrer Freude, und wie sie sich erhofft hatten, treffen sie in der Gaststube auf die beiden Waldläufer Andor und Finrim. Calendin spricht die grossgewachsenen Männer an und eine Dreiviertelstunde später treffen sie sich mit den Gefährten auf ihrem Zimmer. Tinulin und Arrohir schildern den Waldläufern kurz den Plan der Gruppe, nach Fornost Erain zu gehen, um dort nach einigen Erbstücken König Arveduis zu suchen sowie nach Hinweisen auf seinen Verbleib. Sie erhoffen sich von den Waldläufern des Nordens Informationen und vielleicht auch eine Karte der verlassenen Stadt. Andor sagt, sie müssten das Anliegen der Gefährten erst mit ihrem Anführer Magras besprechen, da es offenbar auch um die Bergung allfällig gefundener Erbstücke des Königshauses geht. Der Waldläufer hält die Ruinen der alten Königsstadt für noch gefährlicher als die Hügelgräberhöhen und er warnt die Wächter des Lichts eindringlich. Nicht nur Wölfe, Orks und Trolle würden sich immer wieder in den Ruinen aufhalten, sondern sie würden auch von dunklen Erscheinungen heimgesucht und der reine Geist könne dort keine Ruhe finden.
[Die Spieler sprechen darüber, ob es in Ithilien oder Fornost Erain schlimmer ist. Spieler von Tinulin: "In Fornost gibt's Fussballspiele des FC Grabunhold gegen den FC Klein-Nazgul und auf den Rängen gibt's ein paar hohle Gouhls. Und wenn's ihnen nicht passt, werfen sie ihre Köpfe aufs Feld."]
Nach der Besprechung ziehen sich Andor und Finrim zurück und die Gefährten begeben sich zur Ruhe. Am nächsten Tag erstehen Bóin II. und Khufur allerlei Grabungswerkzeuge, während Tinulin und Maira einige Heilkräuter einkaufen.

Am 16. Juli 2783 3Z kommt Andor zurück nach Bree und führt die Gefährten auf verschlungenen Wegen in den Wald nordöstlich der Ortschaft, wo sie auf Magras, den Anführer der Waldläufer in diesem Gebiet, Finrim sowie zwei weitere Männer des Clans stossen. Nachdem sich alle gegenseitig vorgestellt haben, erzählt Arrohir Magras, dass er nach Fornost Erain gehen wolle, um sein Erbe zu ehren und vielleicht auch einige Gegenstände zu retten und nach Gondor zu bringen, wo ein reges Interesse am Norden bestehe. Tinulin erkennt an Magras' Gesichtsausdruck, dass er an Arrohirs Plänen keinen Gefallen findet. Er bittet den Anführer der Waldläufer daher zu einem Gespräch unter vier Augen, bei welchem er ihm erklärt, dass er vom Herrn von Imladris beauftragt sei, für die Sicherheit und das Verbleiben aller gefundenen Erbstücke im Norden besorgt zu sein. Die Worte des Noldos überzeugen Magras und er sichert den Gefährten seine Unterstützung zu. Er schlägt vor, dass sie sich in zwei Tagen beim leeren Grab des unbekannten Kriegers treffen sollen. Als Magras sieht, dass die Gefährten diesen Ort nicht zu kennen scheinen, sagt er:

"Das Grab des unbekannten Kriegers, wie es ursprünglich hiess, liegt auf einem kleinen Hügel etwas nördlich von Bree auf der Ostseite der alten Königsstrasse, die nach Fornost Erain führt, das heute nur noch Totendeich genannt wird. Der Überlieferung zufolge soll es vor nun etwas über 200 Jahren plötzlich, von einem Tag auf den anderen, da gewesen sein: ein einfaches, flaches Grab. Niemand wusste, wer es errichtet hatte noch wer dort begraben lag, denn kein Name befand sich darauf. Aufgrund der Lage so abseits der bewohnten Gebiete gingen viele davon aus, es müsse sich um einen Krieger handeln, der hier seine letzte Ruhe gefunden hatte, weshalb es schon bald "das Grab des unbekannten Kriegers" genannt wurde. Doch dann, einige Jahre später, fanden die Waldläufer das Grab am Jahrestag plötzlich geöffnet vor und es war leer. Auch jetzt wusste niemand, was dort vorgefallen war, aber das Grab wurde seither nicht angerührt und auch nicht wieder verschlossen. Es ist nun bekannt als "das leere Grab des unbekannten Kriegers".

Als Andor die Gefährten zurück nach Bree geleitet, lassen sich Tinulin und Calendin ein bisschen zurückfallen, um ungestört das weitere Vorgehen abzusprechen. Calendin rät davon ab, nach Fornost Erain zu gehen, da es einfach zu gefährlich sei. Tinulin erinnert den Waldelb daran, dass sie von Herrn Elrond den Auftrag erhalten hätten, die alte Königsstadt aufzusuchen und herauszufinden, was dort am Wirken ist. Calendin entgegnet, dass er Herrn Elronds Auftrag nicht genau gleich verstanden habe, aber er ist vorerst bereit, den Gefährten bei den Vorbereitungen zu helfen.
[Während der Session liest Calendins Spieler outgame die Passage des Besuchs von Artemain dû Anduin und seinen Begleitern in Fornost Erain im Jahre 2579 3Z aus Fiis Tagebuch vor. Darin ist festgehalten, dass Artemain damals König Arveduis Herold Ondril von einem alten Fluch befreit hat. Entgegen Ondrils Wunsch, dass sein Leichnam verbrannt werden solle, beschlossen Artemain und der Waldelb Aldatir, Ondril in einem einfachen Grab etwas nördlich von Bree beizusetzen. Die Spieler befürchten das Schlimmste...]

Den 17. Juli 2783 3Z nutzen die Gefährten, um genügend Proviant für 20 Reisetage einzukaufen, bevor sie am 18. Juli 2783 3Z aufbrechen und am späteren Nachmittag beim Hügel mit dem leeren Grab des unbekannten Kriegers mit Magras und seinen Waldläufern zusammentreffen. Es handelt sich tatsächlich nicht um ein grosses Hügelgrab, sondern nur um eine flache Mulde in einer kleinen Erhebung, welche von einigen Steinen umgrenzt wird, von denen jedoch mehrere fehlen. Die Mulde ist komplett offengelegt und Magras erklärt ihnen, dass seit dem Tag, an welchem das Grab plötzlich offenstand, nie auch nur ein Grashalm darin gesprossen sei. Tinulin kommt das sehr verdächtig vor und er könnte sich vorstellen, dass Morgam, die rechte Hand des Hexenkönigs, sein Erzfeind, mit dem Caedmon, Bóin II., Calendin und er vor über 20 Jahren zuletzt gerungen hatten, hier seine schwarze Hand im Spiel gehabt hat. Vor 20 Jahren hatten sie diesen schrecklichen Schatten besiegt, doch wer weiss, was er zuvor noch alles Böses gewirkt hat. Der Noldo setzt sich in der Nähe des Grabes ins Gras, um zu meditieren.
Vor seinem geistigen Auge wandelt sich die Welt und mit schwarzen Wolken ziehen von Norden ein gewaltiges Gewitter und ein Eissturm herauf. Dann wird Tinulin plötzlich der schwarzen Gestalt Morgams gewahr. Zu Füssen des Untoten erkennt der Noldo im grellen Licht eines über den Himmel jagenden Blitzes das geöffnete Grab: es ist leer. Im nächsten Moment glaubt Tinulin, vom stechenden Blick Morgams rot glühender Augen durchbohrt zu werden und der eisige Schmerz, der von der Narbe ausgeht, die ihm die schwarze Klinge eines Untoten am Bein zugefügt hatte, reisst ihn jäh aus der Meditation.
Als der Noldo seine Vermutung durch die Meditation bestätigt glaubt, erhebt er sich und spricht, die Hand über das Grab haltend, einige reinigende Worte, welche diesem Ort seine Ruhe zurückgeben sollen. Dann informiert er Calendin und Magras über die Erkenntnisse, die er aus der Meditation erhalten hat. Indem Morgam hier gewirkt zu haben scheint, ist für Tinulin klar, dass dies spätestens jetzt eine Angelegenheit des Heren Calatirnoron, des Ordens der Wächter des Lichts, geworden ist. Von Andor erfahren sie, dass sich zu verschiedenen Zeiten immer wieder von Angmar oder anderen Orten her kommende Orks bis in diese Gegend vorgewagt haben und vorwagen. Die Waldläufer würden ihr Möglichstes versuchen, um den Feind zu bekämpfen, doch immer wieder seien sie zahlenmässig so hoch unterlegen, dass ein Angriff keine Aussicht auf Erfolg hätte. Tinulin spricht seine Vermutung aus, nämlich dass es sich bei dem leeren Grab des unbekannten Kriegers um das Grab von König Arveduis Herold Ondril handeln könnte. Er erzählt den Anwesenden, dass Artemain und seine Begleiter im Jahre 2579 3Z, also vor etwa 204 Jahren, nach Fornost Erain gegangen seien. Dort hätten sie den mit einem schwarzen Fluch belegten Kopf Ondrils gefunden, der seit seinem Tod im Jahre 1974 3Z unbeschreibliche Qualen hatte ertragen müssen. Artemain sei es gelungen, Ondril von seinem Fluch zu erlösen und der Herold habe ihm dafür seine Rüstung und sein Schwert Farongyrth vermacht, welche nun von Arrohir getragen werden. Calendin sieht Tinulin ungläubig an und sagt, er hoffe doch schwer, dass Aldatir und Artemain sowie ihre Begleiter damals nicht so naiv gewesen seien und Ondril in einem Grab beigesetzt hätten, statt seinen Leichnam zu verbrennen. Im weiteren Verlauf des Abends übergibt Magras den Elben eine Karte von Fornost Erain. Andor erzählt ihnen, dass es Gerüchten zufolge einen unterirdischen Fluchtgang aus dem zu oberst gelegenen Königshof geben solle, der zumindest in die tiefer gelegenen Stadtteile, wenn nicht gar aus der Stadt heraus, führen solle.

Am nächsten Morgen, es ist der 19. Juli 2783 3Z, informiert Tinulin auch die übrigen Calatirnor über seine Vermutung, dass Ondril einst von Artemain und seinen Freunden in das nun leere Grab gebettet wurde. Später, so steht zu befürchten, hat Morgam Ondrils Leichnam aus dem Grab geholt und ihn wieder nach Fornost Erain gebracht, in welcher Absicht und zu welchem Zweck auch immer. Arrohir ist der festen Überzeugung, dass Ondril befreit wurde und kein Sklave Morgams mehr ist. Maira ist entsetzt, als sie vernimmt, dass dieser Ort von Morgam aufgesucht worden sein könnte, doch entgegen ihren Warnungen möchte Arrohir nach Fornost Erain, um Ondril zu begegnen. Nach einer kurzen Besprechung beschliessen die Wächter des Lichts, allen Gefahren zum Trotz nach Fornost Erain zu reiten. Calendin bittet Magras, eine Nachricht über ihre Entdeckung und ihr Vorhaben nach Imladris zu schicken, falls sie aus der alten Königsstadt nicht zurückkehren sollten. Den ganzen Tag reiten die Gefährten nach Norden und übernachten in den Ruinen einer kleinen Siedlung.


// Metageblubber:
Sehr schön war, als Calendins Spieler die Begebenheit um Ondrils Befreiung im Jahre 2579 3Z aus Fiis Tagebuch vorlas und beide Spieler stutzten, als sie den Wunsch Ondrils lasen, seine Gebeine sollten verbrannt werden. Diesen Wunsch haben die Spieler damals total ignoriert und den Herold statt dessen begraben. Jetzt wurde den Spielern klar, dass dieses Vorgehen Ondril zum Verhängnis geworden sein und er ein weiteres Mal zu einem gefolterten Wesen geworden oder nun gar selbst als grosser Untoter unterwegs sein könnte. Calendins Spieler vermutete unter anderem, Ondril könnte wegen der Missachtung seines Wunsches sauer auf Arrohir (als Nachkomme Artemains) sein, wobei die Konsequenzen noch nicht absehbar wären.

Weiter geht's bei Teil 2

torben:
Session 34: Teil 2

Als die Gefährten am nächsten Tag wieder aufbrechen, treibt ein kühler Wind allmählich immer dunklere Wolken von Norden heran, was den Elben gar nicht gefällt. Tinulin sagt Arrohir, er solle versuchen, seine Sinne für ein Wesen des Schattens zu sensibilisieren, denn es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sie in Fornost Erain auf einen Untoten stossen werden. Nachdem sie am Abend ihr Lager aufgeschlagen haben, werden Arrohir, Maira und abwechselnd je einer der Zwerge schlafen geschickt, während die anderen Wache halten. Arrohir verfällt in einen Albtraum, in welchem er sich dem leeren Grab des unbekannten Kriegers nähert. Er sieht, wie sich eine Hand aus dem Grab emporstreckt und nach einem gleissenden Blitz hält sie plötzlich das Schwert Farongyrth umklammert. Er vernimmt noch die aus dem Grab hallenden Worte "Komm zu mir zurück.", dann wacht der junge Mann erschrocken auf. Schnell sieht er nach seinem Schwert und Tinulin versucht ihn zu beruhigen. Er sagt ihm aber auch, dass dies erst der Anfang des Schmerzes sei, den er zu suchen sich aufgemacht habe. Calendin vermutet, es könne auch sein, dass es sich um Ondrils Grab gehandelt hat und er sauer auf den Träger seines Schwertes, also Arrohir, ist. Der junge Mensch hingegen ist von Ondrils Reinheit und Rechtschaffenheit überzeugt und glaubt, dass er nicht vom Schatten korrumpiert wurde. Arrohir ist sichtlich gezeichnet und ob seiner Erkenntnisse leidend, gelingt es ihm nicht mehr, erneut einzuschlafen. Die ganze Nacht hindurch hält er sein Schwert Farongyrth in der Hand und Tinulin wacht über ihn. Als der Morgen anbricht, sagt Arrohir schliesslich, Farongyrth sei nicht das Schwert des Toten. Maira hatte zwar keine schlimmen Träume, erholt fühlt sie sich dennoch nicht, als die Gefährten wenig später weiterziehen.

Je näher die Wächter des Lichts an diesem Tag der verlassenen Königsstadt Fornost Erain kommen, desto düsterer wird die Stimmung und kalter Regen durchnässt sie ein weiteres Mal. Links und rechts der alten Königsstrasse sehen sie die zunehmend verkrüppelten, verbrannten, ausgerissenen und zersplitterten Überreste der Bäume, die einst eine lange Allee gebildet hatten und die heute nur noch stumme Zeugen des Grauens sind, das sich über das Land gelegt hat. Tinulin singt leise ein elbisches Lied, um damit die Stimmung der Gruppe zu heben. Gegen Abend haben sie Fornost fast erreicht und auf der Ostseite des Weges befindet sich nun das untere Ende eines parallel verlaufenden Bruches. Sie finden einen Schneise in dem Bruch, durch welche sie nach Osten ansteigend zur Oberkante des Hügels gelangen können. In dem von West nach Ost ausgerichteten Aufgang sind sie vor neugierigen Augen aus dem nördlich des Bruchs gelegenen Fornost geschützt und so beschliessen sie, hier ein Lager einzurichten. Fast genau westlich von ihnen erkennen sie in der zunehmenden Dunkelheit den rötlichen Schimmer zweier Lagerfeuer. Tinulin findet rasch heraus, dass sie von mehreren Orks angefacht wurden, welche nur wenige Kilometer entfernt ihr Lager in der Ebene südwestlich von Fornost in den Ruinen einer Befestigungsanlage aufgeschlagen haben. Gemäss ihren Karten führt die alte Königsstrasse von Fornost zur westlich gelegenen Stadt Annuminas durch diese Ruinen, während die von Bree herauf kommende Strasse östlich daran vorbei nach Fornost führt. Arrohir hat in dieser Nacht nochmals denselben Traum vom leeren Grab des unbekannten Kriegers und seinem Schwert Farongyrth, doch sind die damit einhergehenden Eindrücke diesmal noch um Vieles stärker, deutlicher und erschreckender. Aber auch die Zwerge überkommt in dieser Nacht ein mulmiges Gefühl und Khufur zündet sich zur Beruhigung eine Pfeife an.

Als der Morgen des 22. Juli 2783 3Z fahl zu dämmern beginnt, sind Arrohir und Maira ziemlich erschöpft, denn sie konnten fast die ganze Nacht über kein Auge zumachen, ohne dass sie von üblen Träumen heimgesucht worden wären. Die Gefährten führen ihre Pferde dem Aufstieg durch den Bruch folgend weiter nach Osten und stossen fast am oberen Ende des Kanals auf eine gut versteckte und sehr heimelige Nische in der Nordwand, in welcher sie ihr neues Lager aufschlagen. Sogleich versuchen Arrohir und Maira wieder zu schlafen und werden dabei von Bóin II. und Khufur bewacht, während die Elben kundschaften gehen. Sie schleichen oben auf dem Bruch entlang nach Norden, bis sie eine gute Sicht sowohl auf Fornost wie auch auf die südwestlich gelegene Befestigungsruine haben. Die Elben entdecken zahlreiche Orks und Wölfe in der Stadt und von vielen Orten steigt der Rauch kleiner Kochfeuer in den grau verhangenen Himmel. Tinulin bemerkt, dass eine Gruppe von etwas mehr als zwanzig Orks sowie einigen Wölfen vom Osttor von Fornost Erain aus nach Nordosten aufbricht. Als die Elben gegen Abend zum Lager zurückkommen, erzählt Maira Tinulin sogleich, dass sie eingeschlafen war und einen Albtraum hatte. In ihrem Traum sei sie wieder Dorf ihrer Kindheit in Rohan gewesen, in der Nacht, als es von dunländischen Banditen überfallen und niedergebrannt wurde. Aber anders als damals sei im Traum Tinulin nicht in ihrem Dorf erschienen. Tinulin versucht der verängstigten jungen Heilerin Trost zu spenden, indem er ihr sagt, dass er damals dort gewesen sei und auch jetzt da sei. Als es dunkel geworden ist, sucht sich Calendin einen günstigen Ort oben auf dem Bruch, um die westlich in der Ebene gelegene zerfallene Befestigungsanlage zu beobachten. Er rechnet dort mit ungefähr 15 Orks. In der Nacht vernehmen die Gefährten im kühlen und nassen Wind neben dem Heulen vieler Wölfe auch ein leises, aber durchdringendes Wehklagen.

Die nächsten beiden Tagen nutzen Tinulin und Calendin, um sich ein genaueres Bild über die Stärke und Zahl der Feinde in Fornost und der näheren Umgebung zu verschaffen: Am 23. Juli 2783 3Z schleichen sie auf einen Hügel östlich von Fornost Erain und erkennen rasch, dass es mehrere in der Stadt verteilte Orklager gibt, bei welchen sich meist auch mehrere Wölfe aufhalten. Die Stadt schmiegt sich an einen nach Westen hin in mehreren Stufen ansteigenden Hügel, der auf der Westseite beinahe senkrecht abfällt. Auf der Ostseite liegen die Ruinen der Unter- und der Mittelstadt, über welchen weiter westlich hoch aufragend die Ebene des Königshofes thront. Die einzelnen Ebenen sind von mehr oder weniger zerfallenen Mauern umgeben und die Elben erkennen, dass die zwischen den Stadtteilen liegenden Tore notdürftig ausgebessert und von Orks besetzt sind. Auf der Südseite der Mittelstadt sehen sie eine hohe Spalte, die tief in den Fels unter der Ebene des Königshofs führt. Bei ihrer Zählung der gegnerischen Truppen kommen sie auf etwa 120 Orks, 40 Wölfe und mindestens vier Trolle, die zu Calendins Verdruss in der vermutlich riesigen Höhle unter dem Königsfelsen hausen.
Als die Elben am nächsten Tag durch die Ebene nach Westen schleichen, sehen sie, dass es dort lediglich eine schmale Strasse gibt, die von Süden her kommend allmählich entlang der Steilwand ansteigt, um nach mehreren Toren schliesslich auf der Ebene unterhalb des ehemaligen Königshofes in die Stadt zu münden. Bereits aus der Ferne erkennen sie, dass das oberste Tor in der Steilwand eingestürzt und unpassierbar ist. Im Laufe des Tages erscheint es den Elben, als herrsche in Fornost ein einigermassen reges Kommen und Gehen verschiedener Truppenteile und als diene die alte Königsstadt den Feinden zumindest zum Teil auch einfach als sicherer Durchgangspunkt auf ihren Märschen. Dieser Eindruck verstärkt sich für Tinulin noch zusätzlich, als er sich, gut verborgen, in eine Meditation begibt und dabei eine Art Zeitrafferblick aus der Vogelperspektive auf die Stadt erhält. Lediglich im obersten Bereich des Königshofes mit der Zitadelle erscheint das Bild um einiges statischer zu sein, ganz so als ob sich dort eine dauernde Besatzung aufhalte. Als Tinulin sein geistiges Auge umherschweifen lässt, um nach einem möglichst günstigen Zugang zur Stadt zu suchen, fühlt er sich plötzlich entdeckt, als sich aus der Dunkelheit der Zitadelle ein rotes Augenpaar auf ihn richtet. Sofort bricht der Noldo die Meditation ab und kann nur hoffen, dass er nicht entdeckt wurde. Bevor die Elben zum Lager zurückkehren, sehen sie sich noch auf der Nordseite der Stadt um und erkunden eine nur schlecht bewachte Stelle am Fuss der Mauer zur Mittelstadt. Gemäss der Karte, welche sie von Magras erhalten hatten, könnte sich hier möglicherweise ein geheimer Zugang zur Stadt befinden. Tatsächlich entdeckt Tinulin die Umrisse eines Ganges, doch scheint er mehrere Meter tief mit Schutt aufgefüllt worden zu sein, weshalb auch an dieser Stelle kein heimliches Eindringen möglich ist. Als der Noldo schliesslich auf dem Rückweg zu Calendin trotz aller Heimlichkeit fast von einem Ork auf der Stadtmauer entdeckt wird, ist für ihn klar, dass es der Gruppe kaum gelingen wird, unbemerkt in die Stadt vorzudringen. Ernüchtert schleichen die Elben zurück zum Lager und besprechen die Lage mit den übrigen Gefährten. Gemäss ihren Beobachtungen scheinen immer zwei bis drei Orktrupps pro Tag nach Fornost zu kommen, einige Tage zu bleiben und dann wieder aufzubrechen, wobei es keine festen Zeiten für all diese Wechsel zu geben scheint. Auch das Erlebnis mit den roten Augen während seiner Mediation spricht Tinulin an, was zu verschiedenen Theorien und Spekulationen führt. Schliesslich greift der Noldo die schlimmste aller Befürchtungen auf, nämlich jene, dass ihr Erzfeind Morgam, die schwarze Hand, der erste Diener des Hexenkönigs, tatsächlich nicht vernichtet sein und sich in Fornost Erain aufhalten könnte. Sollte dies wirklich der Fall sein, so müssten die Gefährten in jedem Fall in die Stadt vordringen und ihn stellen. Maira ist ob dieser Aussicht völlig entsetzt und sagt, um nichts in der Welt wolle sie Morgam noch einmal begegnen müssen, zumal ihr Traumengel Tinulin ihr gesagt habe, dass es einem Menschen nur einmal im Leben zugemutet werden könne, sich einem Wesen wie Morgam zu stellen. Der Noldo versucht die junge Heilerin zu beschwichtigen, indem er sagt, dass sie von der Pflicht der Wächter des Lichts, Morgam persönlich Einhalt zu gebieten, ausgenommen sei.


// Metageblubber:
Die Spieler haben während der ganzen Session immer wieder darüber spekuliert, ob Morgam, der Erzfeind von Tinulin, Calendin, Bóin II. und Maira aus der vorangegangenen Kampagne wirklich besiegt resp. vernichtet wurde oder nicht und ob er sich jetzt in Fornost Erain aufhalten könnte. Und falls er in Fornost Erain sein sollte, ob er Ondril foltert oder ob es eben Ondril selbst ist, der nun als böser Untoter dort sein Unwesen treibt. Die verschiedenen haarsträubenden Möglichkeiten haben bei den Spielern zu grosser Verwirrung und fast ein bisschen Panik geführt... Arrohirs Spieler sagte mehrmals "Wehe, wenn Ondril jetzt ein Böser geworden ist! Das darf der gar nicht werden! Das kann der gar nicht werden, der ist viel zu standhaft!" ...  >;D ~;D
Was meint Ihr, befürchten die Spieler zu Recht das Schlimmste? Schreibt's uns  :)

torben:
Die Gefährten nähern sich Stück für Stück der (noch?) unbekannten Gefahr in Fornost Erain...

Session 35: Teil 1
24.7.-26.7.2783 3Z
Gegend um Fornost Erain

Noch am Abend des 24. Juli 2783 3Z besprechen die Gefährten die Möglichkeit eines Angriffs auf die Orksbesatzung der verfallenen Wehranlage in der Ebene südwestlich von Fornost Erain. Die Ruinen liegen knapp zehn Kilometer von der Königsstadt entfernt und sind von der Zitadelle auf der Spitze des Stadthügels aus gut einsehbar, weshalb der Angriff gut geplant werden müsste. In der Nacht versuchen die Gefährten ihre Wachsamkeit noch zu erhöhen, während sich Tinulin nochmals in eine Meditation begibt, um mehr über die roten Augen in der Zitadelle herauszufinden. Vor seinem geistigen Auge nähert sich der Noldo vom Lagerplatz der Gefährten aus durch die tiefschwarze Nacht dem höchsten Punkt des Stadthügels von Fornost Erain. Als er dem grosser Turm schon sehr nahe gekommen ist, leuchten auf der Spitze des Turmes mit einem Mal zwei rote Augen auf, doch bemerkt Tinulin sogleich, dass sie nicht ihn ins Visier genommen haben, sondern an ihm vorbei in Richtung seiner Gefährten blicken. Rasch versucht er, die Aufmerksamkeit der Augen auf sich zu lenken, indem er in seiner Vision laut verkündet: "Hier bin ich. Wer bist Du?" Langsam wenden sich ihm die roten Augen zu und er vernimmt die heiser gezischten Worte: "Ich bin..." - da wird Tinulin jäh aus seiner Meditation gerissen und erkennt als Erstes Calendin, der ihm rasch erklärt, was im Lager vorgefallen ist, während der Noldo meditierte: Während Tinulin sich geistig ganz der Erforschung der Zitadelle gewidmet habe, sei Bóin II. plötzlich von einer Unruhe gepackt worden und er schien grosse Ängste ausstehen zu müssen, denen er schliesslich nicht mehr habe standhalten können. Da habe er plötzlich seine Axt gepackt und sei geradewegs aus dem Lager gerannt, gefolgt von Khufur, der seinen Meister nicht alleine lassen wollte. Calendin habe daraufhin rasch Arrohir und Maira geweckt, bevor er Tinulin unsanft aus der Meditation geholt habe. Arrohir sagt, er habe ganz abscheuliche Träume gehabt, während Maira zumindest in diesem ersten Teil der Nacht nicht von dunklen Träumen heimgesucht worden war. Nachdem er sich kurz umgesehen hat, macht sich Tinulin sogleich an die Verfolgung der Zwerge. Er muss nicht sehr weit laufen, denn die beiden kommen ihm schon bald entgegen, nachdem sich Bóin II. nach kurzer Zeit wieder in den Griff bekommen hatte. Der erfahrene Kämpfer hatte sich plötzlich mit Ängsten konfrontiert gesehen, wie er sie seit den Tagen seiner Kindheit nicht mehr gefürchtet hatte. Dazu war ein Gefühl gekommen, als ob eine eisige Hand sein Herz zerdrücke. Schliesslich hatte er es nicht mehr ausgehalten und hatte nur noch fliehen wollen. Tinunlin versucht, seinen Freund noch weiter zu beruhigen und begleitet ihn zusammen mit Khufur zurück zum Lager der Gefährten.
[Die Spieler müssen einen Widerstandswurf gegen das Gemisch aus Furcht und Magie machen, welches Fornost Erain umgibt. Es ist der erste Wurf der Session für Bóins II. Spieler. Er patzt - ein zwergischer Standard à la Bóin II.. Bei einem Endergebnis von -41 erinnert sich Bóin II. an die Angst, die er als Kind hatte, als er sich beim Initiierungsritual seines Stammes unter tropfendes Wasser stellen musste. Damals fürchtete er, das Wasser werde ihn auflösen, was bedeuten würde, dass er kein echter harter Zwerg wäre. Hinzu kam die Angst, sein Herz werde von einer eisigen Hand zerdrückt.]
Tinulin informiert die anderen kurz darüber, dass er wieder rote Augen im Turm von Fornost gesehen habe und drauf und dran gewesen sei, mit dem Untoten in Kontakt zu treten. Leider sei seine Vision aber unterbrochen worden, kurz bevor der Schatten seinen Namen gesagt habe. Während der Noldo für den Rest der Nacht oben auf dem Bruch Wache hält, beobachtet Calendin die Orks bei der verfallenen Wehranlage auf der Ebene. Aufgrund des heraufziehenden Nebels können die Elben jedoch nur sehr wenig in der trüben Dunkelheit erkennen. Bóin II. findet noch längere Zeit keinen Schlaf und bemerkt, dass Arrohir sich unruhig umherwälzt. Schliesslich wacht dieser stöhnend auf und sagt, er habe noch einmal den Traum vom leeren Grab des unbekannten Kriegers gehabt, aus dem sich eine knochige Hand gestreckt und plötzlich Farongyrth umklammert gehalten habe. Auch dieses Mal habe er die Worte einer Grabesstimme gehört, die gesagt habe: "Komm zu mir zurück".
[Arrohir patzt leicht beim Wurf für die Schlafqualität, der aufgrund der speziellen Umstände nötig ist. Das Endergebnis von -7 bringt ihm eine weitere Episode des ihm bereits bekannten Albtraums, wobei auch diesmal die Intensität der Erfahrung zunimmt.]

Der Morgen des 25. Juli 2783 3Z bricht mit Nebel und leichtem Nieselregen an. Arrohir ist von der Nacht total erschöpft und so beschliessen die Gefährten, erst gegen Mittag aufzubrechen. Bis dahin gelingt es dem jungen Mann endlich, ein bisschen Erholung zu finden. Als die Sonne hinter den dichten Wolken ihren höchsten Stand erreicht hat, wollen Tinulin und Calendin zum oberen Rand des Bruches schleichen, um von dort aus die verfallene Wehranalge in der Ebene zu beobachten. Kaum dass sie sich auf den Weg gemacht haben, bemerkt Tinulin jedoch gleich, dass Calendin sich in dem ansteigenden Gelände so ungeschickt bewegt, dass es für jeden feindlichen Späher ein Leichtes sein müsste, ihn zu entdecken. Rasch zieht er den Waldelben daher in ein Gebüsch und sie gönnen sich erstmal auch eine kleine Ruhepause, bevor sie wieder aufbrechen.
[Nachdem der Spieler bei seinem ersten Wurf für Bóin II. gepatzt hatte, patzt er nun auch bei seinem ersten Wurf der Session für Calendin, und das massiv: UM 02 - 98 - 100 - 26 + Schleichen 175 = -47. Da ist nichts mit elbischer Heimlichkeit.]
Oben am Bruch angekommen, erkennen die Elben, dass sich zur Zeit 15 Orks und 5 Wölfe in der alten Wehranlage aufhalten. Rasch gehen sie zurück zum Lager und besprechen mit den übrigen Gefährten den Plan für ihren Angriff, der am nächsten Tag erfolgen soll.
[Mit den Gedanken immer wieder bei der Frage, wer wohl das böse Wesen im hohen Turm von Fornost sein könnte, hat der Spieler von Calendin einen Namen für den vermutlich neuen Untoten: Morondril, was sich aus mor = schwarz und Ondril zusammensetzt... das wäre eine Überlegung wert.]

Weiter geht's bei Teil 2

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln