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Tödlichkeit der 5E

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Scurlock:

--- Zitat von: Rhylthar am 19.05.2016 | 17:08 ---Denn der Einwand, warum der DMG das überhaupt vorschlage, ist halt schon seicht vor dem Hintergrund, dass die "Tödlichkeitseinschätzung" des DMG hinten und vorne nicht funktioniert und einer der Lead Designer propagiert, dass man eine Bonus-Action vor der eigenen Action nehmen kann (mein persönlicher Mini-Rant).

--- Ende Zitat ---
Das liegt ja nicht am DMG...offenbar funktionieren die Einschätzungen grundsätzlich nicht im System. 

Arldwulf:

--- Zitat von: Scurlock am 19.05.2016 | 16:54 ---Dieser Analyse kann ich nur bedingt zustimmen. Ja, ich denke auch, dass viele Regelelemente der 5E für alternative Herangehensweisen eher hinderlich sind. Allerdings sehe ich hier eher, dass das viele Charakter-Bling-Bling die Spieler und auch den SL blind für alternative Herangehensweisen macht.

--- Ende Zitat ---

Ist sicher etwas was aus mehreren Richtungen wirkt. Ich hab jetzt auch schon häufiger Spieler (mich inklusive) gesehen deren alternativen dann mangels SL Hilfen einfach übergangen wurden. Ich würde da das System nicht ganz aus der Verantwortung nehmen, ein gutes System hilft dem SL und ermutigt ihn dazu, und bietet den Spielern Regelvorschläge wie sie etwas umsetzen können.

Was die Regeleinfachheit angeht: Ich finde man merkt diesen Effekt besonders stark beim Encounterdesign. Auf den ersten Blick orientiert sich die 5e dort wie so oft stark an der Vorgängeredition. Die Monster werden über einen XP Pool herangezogen und sind mit eigenen, nicht den Spielercharakteren entsprechenden Regeln gebaut, haben verschiedene Angriffs und Verteidigungsoptionen und wiederaufladbare Fähigkeiten. Doch schaut man genauer hin, so wurden zwei Beschreibungsebenen gestrichen, Monsterrolle und Spezialrolle, welche über die Verwendung als Gruppe Auskunft gaben. Dies wurde ersetzt durch den allseits bekannten Multiplikator. Und damit man weiter (trotz weggefallener Monsterrolle) Monster auch auf höheren Stufen verwenden kann gibt es die Bounded Accuracy.

Das ist als System fraglos simpler und zumindest für die Designer leichter entwerfbar. Aber auch Ursache für viele der hier angesprochenen Probleme und als System wesentlich schlechter benutzbar. Würde man dies aber durch eine Hausregel ersetzen so müsste man das ganze System umschmeißen und sehr viel neuschreiben.

Rhylthar:

--- Zitat ---Das liegt ja nicht am DMG...offenbar funktionieren die Einschätzungen grundsätzlich nicht im System.
--- Ende Zitat ---
Keine Ahnung, schon mal ohne Feats bzw. nur mit Basic Rules probiert?

Gerade ohne Feats dürfte schon eine Verschiebung stattfinden.

Scurlock:

--- Zitat von: Rhylthar am 19.05.2016 | 17:20 ---Keine Ahnung, schon mal ohne Feats bzw. nur mit Basic Rules probiert?

Gerade ohne Feats dürfte schon eine Verschiebung stattfinden.

--- Ende Zitat ---
Sicher wird dies einen positiven Effekt haben. Nur befürchte ich, dass dies die grundsätzliche Unwucht in den Regeln nicht ausgleichen wird. Bis in den unteren mittleren Stufen funktioniert in meinen Augen die 5E auch sehr gut, das Machtverhältnis zwischen Charakteren und Monstern erscheint da recht ausgeglichen. Ab der 5ten Stufe etwa aber wird diese Balance über den Haufen geworfen und die Schere zwischen Charakterpower und Monsterpower klafft zunehmend auseinander. Da sind dann die Feats das kleinste Problem.

Persönlich warte ich noch auf Dungeonesque und schau mir an, ob es da gelungene alternative Regeln auf Basis der 5E geben wird. Ansonsten wird es wohl wieder eine Rückkehr zu OSR geben, denn die 5E so zu hausregeln, dass es (wieder) passt, ist mir zu mühselig. Und damit meine ich nicht nur die Rastregeln, sondern explizit auch das ständige Anpassen von Monstern und Encounterhäufigkeiten. Weiterhin ist es auch schwieriger, ein System im Nachhinein anzupassen und dies auch der Gruppe zu vermitteln, als das System einfach zu wechseln.

Feuersängers Kommentar finde ich da dann auch recht treffend:

--- Zitat ---Vielleicht wäre es da besser, von vornherein ein reines "Totwürfel" System zu nehmen in dem es von vornherein nur den Standardangriff gibt, dann werden auch keine Erwartungen enttäuscht wenn die Spieler ihre Spielsachen nicht einsetzen dürfen.
--- Ende Zitat ---
 

Eulenspiegel:

--- Zitat von: ElfenLied am 19.05.2016 | 16:55 ---Boss-/Solokämpfe werden einfach schnell zur Farce, wenn der Gegner in der ersten Runde per Save-or-Lose rausgenommen wird.
--- Ende Zitat ---
Den spannendsten Endkampf hatte ich in einem Western-Game, wo sich unser Sheriff mit dem gegnerischen Revolverhelden um High Noon zum Duell getroffen haben.

Es war klar: Derjenige, der zuerst zieht, erschießt sehr wahrscheinlich den anderen, bevor er zurückschießen kann. - Obwohl also ein einziger Schuss darüber entschieden hat, ob unser bester Revolvermann oder der gegnerische "Endboss" stirbt, war es trotzdem extrem spannend. (Wir hatten uns extra versteckt auf die Lauer gelegt, um den Revolverhelden doch noch zu erschießen, falls er das Duell gewinnen sollte.)

Fazit:
Ein einzelner Wurf kann extrem spannend sein. Es muss den Spielern halt nur klar sein, dass dieser eine Wurf extrem zu Sieg/Niederlage beiträgt.

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