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Worin besteht das Ziel Eurer Charakteroptimierung (Powergaming?)
Crimson King:
--- Zitat von: Chiarina am 16.02.2015 | 15:29 ---Es geht ja auch nicht darum, die Leute zu spielen, die was drauf haben und sich aufopfern, sondern die zu spielen, die nichts drauf haben und für die sich andere opfern ;)
--- Ende Zitat ---
Zum einen ist das in den meisten Fällen langweilig, zum anderen ist DnD genau dafür nicht konzipiert.
Rentin:
--- Zitat von: Nevermind am 16.02.2015 | 13:35 ---Geht es um den ....
Bei beiden kann ich (leider?) nur aus 2ter Hand mitreden, denn wir hatten bei SR(3) einen Mitspieler, der sich immer Teflonchars gebaut hat, Sozial und Regeltechnisch.
Und bei dem war es eine Mischung aus Charkompetenz nach oben ausreizen, und einer seinen ersten Runden anerzogenen Angst, dem SL einen 'Hebel' gegen den Char zu geben. Sein Charkonzept für eine eher LowPowerRunde war dann ein voll vercyberter Cola/Wasser-trinkender Ex-Konzernsoldat, der eigentlich nur in seiner Wohnung sass, auf Jobs wartend, oder Trainieren ging, Kontakte wurden auch eigentlich nur 'für' den Job und mit der erwartung Jobtechnisches von ihnen zu bekommen gepflegt, und in seiner Wahrnehmung sind auch Connections one-way, ein Informant gibt ihm Infos gegen Geld, wird aber NIEMALS Infos über seinen Char rausrücken.
--- Ende Zitat ---
Um genau den ging es mir. Aber bitte, Eure persönlichen Gründe für das Optimieren stehen immer noch im Vrodergrund. Und zwar nicht die Standardvariante Starker Kämpfer, intelligenter Zauberer oder geschickter Schurke, sondern, die Tausendsassas, die immer überall alles können und wenns dann mal ans Eingemachte geht immer die Reißleine parat haben.
--- Zitat von: Chiarina am 16.02.2015 | 13:39 ---Das Gegenteil ist beispielsweise Lanzelot: Der beste Krieger der Welt. Hier entsteht Spannung dadurch, dass er trotz seiner vorhandenen Super-Fähigkeiten in Schwierigkeiten gerät.
Beides kann funktionieren, behaupte ich mal. Auch im Rollenspiel. Für D&D will ich´s allerdings nicht behaupten. Da kenne ich mich nicht gut genug aus.
Chiarina.
--- Ende Zitat ---
Hier, Clara beschreibt es doch sehr gut. So einen Charakter wie Lanzelot, das hat doch was. Unbesiegbar auf dem Schlachtfeld und dann rutscht er aus und landet in der zukünftigen Königin. Er macht sich selbst Vorwürfe, das ist Drama, Baby!
Und ja, funktioniert auch in D&D
--- Zitat von: Nevermind am 16.02.2015 | 13:44 ---Aber ist nicht das Thema, warum Spieler kompetente/Problemvermeidende Chars bauen, und nicht ey man kann auch Looser Spielen, und dabei spass haben?
Also, warum spielt man Lanzelot, nur ohne Frauenproblem. :)
--- Ende Zitat ---
Hier ist eine Multi-Diskussion entstanden. Es gibt nicht nur ein Thema, sondern mehrere, je nachdem wer welchen Beitrag wie auffasst. Das macht es imho sowieso spannender.
--- Zitat von: Crimson King am 16.02.2015 | 13:45 ---Teflonbillie bezieht sich auch auf emotionale Unangreifbarkeit. Ansonsten ist es bei DnD immer möglich, von Seiten der Spielleitung noch größere Kanonen aufzufahren.
--- Ende Zitat ---
Dann wären wir wieder beim Wettrüsten, das gilt es ja zu vermeiden. Daher der Vertrauensvorschuss des SL. Ich überlege mir, sollte ich tatsächlich noch mehr Spieler bekommen, jedem einen Marker zu geben, mit dem er ein Situation, welche seinen Char betrifft ungültig macht. Sozusagen einen Überbenny und seis nur drum, guten Willen zu zeigen.
--- Zitat von: ChaosAmSpieltisch am 16.02.2015 | 13:49 ---Weil durch den Dungeon ziehen, Monster mashen und danach die Beute versaufen und verhuren, Spaß bringt, und man eben nicht irgendwer, sondern eben der beste in seinem Fach sein will.
Rollenspiel sollte man nicht immer mit irgendwelchen Romanen vergleichen, sondern mit verschissener Fanfiction voller Mary-Sues. Der Autor liebt seine Story und seinen Mary-Sue-Charakter und die Rollenspielrunde sollte die gleiche Liebe für ihre Charaktere aufbringen, egal was alle anderen hochgeehrten Rollenspieler™ sagen.
Die schwächliche, picklige Hühnerbrust kann man auch im RL sein, da sollte man im Rollenspiel auch rocken können, Drachen, Riesen und Orks im Rudel töten, und danach die schönste Maid der Stadt bekommen (und das trotz CHA 1, und wer was anderes meint, kann gerne den Wayne-Train nehmen)
--- Ende Zitat ---
Gerade ne Monatskarte bestellt.
--- Zitat von: Arkam am 16.02.2015 | 15:45 ---Hallo zusammen,
für mich ist ein Powergamer ein aktiver Spieler der sein System kennt ...
Ein System bei dem regelgerechte Teflon Billis möglich sind ist aus meiner Sicht ein schlechtes System. Soziale Teflon Billis funktionieren nach meiner Erfahrung eigentlich nur dann wenn der Spielleiter extreme Nischen akzeptiert und schützt und den Hintergrund nicht ausspielt.
Gruß Jochen
--- Ende Zitat ---
Ich habe das mal abgekürzt, ich möchte mich nur bedanken. Insbesondere die Auflistung der verschiedenen Systeme gefällt mir sehr gut.
Rentin:
--- Zitat von: Schwerttänzer am 16.02.2015 | 11:50 ---Begründung?
Ist doch nicht gerade ein unpassendes Ablenkungsmanöver
--- Ende Zitat ---
Nicht wenn der Wachturm nur wenige Meter von Deiner Position entfernt ist und die anderen Wachtürme die Suchscheinwerfer auf das Gebiet ausrichten. Die Gruppe war gerade mal 100 Meter über einen kleinen Anlegesteg gelaufen, als einer der Spieler aufsah und meinte: "Ich hab gar nichts auf Heimlichkeit."
Dann zog er in aller Seelenruhe den Rakwerfer vom Rücken und blies den etwa 30 Meter entfernten Wachturm in tausend Fetzen. Nun ging der Alarm los, Suchscheinwerfer und jede Menge Soldaten stürmten zur Stelle der Explosion. Nach dem der Rest der Gruppe zurück zum Boot wollte, schoß der besagte Spieler noch eine Rakete aufs Boot (auf dem noch die drei Helferlein-NSC saßen), verfehlte dieses allerdings und lud dann die nächste Rakete ein. Zwei andere Gruppenmitglieder entwaffneten ihn dann, aber er hob wieder den Werfer auf. Nur weil der dritte Entwaffnungsversuch erfolgreich war und ein anderer Charakter sofort den Werfer aufhob und damit zum Boot lief konnte die Gruppe fliehen.
Daraufhin gab es eine In-Game Diskussion zwischen dem Rakschützen und dem Char meiner Frau. Letztere spielt ihre Aufregung dann auch mit vollem Elan, deutete an, dem Raketenwerfer-Char eine Klatsche auf den Hinterkopf zu geben, betitelte ihn als Idioten und wollte wissen, was ihn zu einer derart dämlich Tat getrieben hat. Der beschuldigte Spieler lachte sich dabei ordentlich den Ast ab und wir vertagten das Gespräch auf den nächsten Spielabend. Dazwischen haben wir versucht unsere Art zu spielen (auch das wir uns IN-GAME streiten) zu erklären und wie er dabei mitwirken konnte. Am nächsten Spielabend interessierte es den Spieler nicht mehr, er wollte kämpfen und reagierte nicht auf die Versuche ein In-Game Gespräch zu führen. Das wars dann.
Boba Fett:
--- Zitat von: Rentin am 14.02.2015 | 02:11 ---Hallo Tanelornen! Oder doch Tanelornesen?
--- Ende Zitat ---
Tanelornis
Moin!
Abgesehen davon, dass (wie gesagt) Charakteroptmierung unabhängig von Rollenspiel steht:
--- Zitat ---Optimiert Ihr gerne Euren Charakter? Dann würde es mich brennend interessieren, welche Ziele Ihr dabei verfolgt.
--- Ende Zitat ---
Andersherum: Ich spiele gerne kompetente Charaktere.
Wenn es im Regelwerk dann dazugehört, dass man optimieren muß, nehme ich es in Kauf.
Aber ich optimiere nicht zwangsweise "to the max" und bastel stundenlang herum, nur um das Quentchen "mehr" zu erwirtschaften.
Der Charakter muss "kompetent genug" sein. Was das ist, definiert der SpL durch die Darstellung des Settings und die Mitspieler mit ihren SCs im Vergleich.
Rentin:
--- Zitat von: Arldwulf am 16.02.2015 | 10:08 ---Sowas passiert ja auch nicht absichtlich. Man sieht den Charakter der scheinbar mit allem klar kommt, und versucht ihm etwas zu bieten mit dem er Probleme bekommt.
Und stellt dann fest, dass er diese Probleme dadurch löst, dass er andere Stärken nutzt um seine Schwächen auszugleichen, oder um etwas gegen diese zu tun. Und bemüht sich dann noch mehr, diese Gegenmaßnahmen zu unterlaufen.
Das kann sich dann schnell hochschaukeln, auch dann wenn man nicht der böse SL ist, sondern eigentlich nur dem Spieler etwas Thrill geben wollte, oder anderen zeigen wollte "hey, der ist gar nicht so unverwundbar".
Auch wenn man mit diesem Fokus auf den Teflonbilly eigentlich erst dafür sorgt, dass sich alles um die Suche nach dessen Schwächen dreht. Das ist so ein wenig vergleichbar wie der Versuch ein Loch in eine Wasserfläche zu schlagen damit diese nicht nur glatt und konturlos ist. Egal wo man hinhaut - das Wasser fließt von den Seiten wieder hinein. Lasse ich es dagegen laufen und sich verästeln, so entsteht von alleine ein einzigartiges Muster.
--- Ende Zitat ---
Das Hochschaukeln habe ich hoffentlich hinter mir, da gab es einige unschöne Szenen, aber aus Fehlern lernt man bekanntlich. Ich binde die Spielercharaktere in meine Welt ein und dazu gehören unter anderem auch Dinge, die sich erst einmal nachteilig auf den Charakter auswirken (unser Kleriker zum Beispiel ist gegenüber seinen Vorgesetzten total hörig und befolgt deren Befehle auch über die Köpfe der anderen Chars hinweg, was auch in der laufenden Kampagne zu einer hochinteressanten Szene eskaliert ist). In diesem Falle war der Nachteil, das der Kleriker die Gruppe für 6 Tage verlassen hat, um einem Hochkleriker Bericht zu erstatten. Das ist erst mal nicht tragisch, wenn dann aber ein Halbleichnahm zu bekämpfen ist, wirds unlustig. Im Nachhinein wird der Orden des Klerikers nun Freiwillige schicken um bei einer großen Aufgabe zu helfen.
In unserer Runde spielen wir die Schwächen der (Nicht-)Spielercharakter wie selbstverständlich aus, ich habe aber in den letzten Wochen hier viel gelesen und bin immer wieder über dieses Thema gestolpert und habe mich entschieden mich über die Hintergründe zu informieren. Und trotz der ungenauen Fragestellung, habe ich doch schon einige Sachen gelernt. Ich hoffe das geht noch etwas weiter, aber das wird die Zeit zeigen. Eine Diskussion hier ist sehr spannend und ich ziehe großen Nutzen daraus, insbesondere da ich ja jetzt auch wieder Spieler (in einer SW Runde) bin.
--- Zitat von: Edvard Elch am 16.02.2015 | 10:11 ---Ich spiele eigentlich kein D&D und meine Systemkenntnisse sind eher rudimentär, ich finde das Thema aber interessant.
@Rentin: Auch für mich wird nicht so wirklich greifbar, auf welches Phänomen du jetzt genau raus willst. Du fragst, wieso Spieler optimieren (also mit den harten Regeln von D&D arbeiten, um starke Charaktere zu bauen) sprichst aber gleichzeitig von Teflonbillys, die – korrigiere mich, wenn ich das falsch verstanden habe – keine Angriffsfläche für Drama bieten und nicht ordentlich mit der Welt vernetzt sind (wofür D&D keine Regeln hat). Ich sehe da nicht so recht den Zusammenhang und bin verwirrt. Könntest du vielleicht mal – ironie- und sarkasmusfrei – ein oder zwei prototypische(s) Beispiel(e) posten, damit wir wissen, von welchem Verhalten du jetzt genau sprichst und wo dein Problem damit ist?
--- Ende Zitat ---
Eigentlich meinte ich tatsächlich die TB, welche weder noch durch Drama oder Regeln angreifbar sind. Ich weiß nicht, ob es da noch einen weiteren Begriff gibt und kann mich gar nicht oft genug für die misslich gestellte Frage entschuldigen.
Eben jene Spieler, welche sich immer dann auf das Regelwerk berufen wenn auch nur der kleinste Nachteil für sie im Raum steht. Sei es der Sniper, der immer hinten bleibt und Mörderschaden rauspumpt, sich aber sofort beschwert, das er die anschleichenden Raider nicht bemerkt hat. Der sein Metawissen geschickt einsetzt, zu jeder Zeit an jedem Ort des Geschehens ist, lalala.
Ich nenn sie ab sofort A-löcher.
Aber, aufgrund der Frage des Optimierens kamen hier so viele gute Antworten zusammen, das ich mich lieber darauf konzentrieren möchte.
--- Zitat von: Rhylthar am 16.02.2015 | 10:13 ---Definiere mir Haken und Ösen.
D&D 5E kennt für den Background "Flaw", "Bond" und "Ideal". Damit habe ich imho, wenn ich nicht gerade als Flaw die Angst vor Breitmaulnashörnern genommen habe, dem SL schon Dinge gegeben, bei denen er ansetzen kann, was auch vollkommen okay ist, so lange er nicht permanent mit moralischen Dilemmata wie "Paladin vs. Orc Baby" kommt.
--- Ende Zitat ---
Auch wieder ein sehr gutes Beispiel, aber wer zwingt einen Spieler, sich daran zu halten? Nicht das ein Zwang notwendig sein sollte, aber nehmen wir mal den Flaw "I have trouble keeping my true feelings hidden. My sharp tongue lands me in trouble." (Quelle D&D PHB Seite 131).
Der Spieler ist allerdings rhetorisch sehr begabt und weiß es, seinem Gegenüber Honig ums Maul zu schmieren. Er bleibt immer cool und verliert nie die Contenance. Und wenn dieser Spieler sein Verhalten trotz gutem Zuredens nicht ändert, dann ist das eben so? Dann hat er zwar einen Nachteil, aber den muss er ja nicht ausspielen.
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