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Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Achamanian:
Also erst mal: Ich finde es tatsächlich relativ unsinnig, sich in der Diskussion am vorgescripteten Tod der Gezeichneten aufzuhängen - denn das ist nun wirklich der Punkt, den man ganz leicht an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann, weil hier das Abenteuer zu Ende ist und ihr Tod/Überleben keine Auswirkungen mehr auf die Kampagne haben können. Wer sich hier aus irgendeinem inneren Zwang heraus ans Abenteuer meint halten zu müssen, ist echt mal selber schuld ...
Aber dazu:
--- Zitat von: Atreju am 22.04.2015 | 07:40 ---Plotbasierte Kaufabenteuer sollen also alle möglichen Handlungsvarianten ausgearbeitet vorlegen anstatt nur den angedachten und einigen angedeuteten/wenig ausgearbeiteten Alternativen? Ist das dein Ernst? Die muss man immer an die eigene Gruppe und den Spielstil anpassen. Wer sich daran stört, soll halt keine kaufen.
--- Ende Zitat ---
Es gibt aber doch Möglichkeiten, Abenteuer so aufzubereiten, dass es für den SL relativ einfach ist, abweichende Verläufe zu berücksichtigen - und die G7 macht das eben nur ganz, ganz schlecht bzw. gar nicht. Da gibt es halt immer nur dieses lapidare: "Natürlich können Sie alles machen, wie sie wollen, wir präsentieren hier alles aber genau so, als würde immer das von uns Vorgesehene passieren."
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Schönes Beispiel ist diese Geschichte mit Galotta und der Ogerkeule in "Goldene Blüten": Da wird davon ausgegangen, dass die SC bei einer Kommandomisssion (Ogerkeule erbeuten) Erfolg haben. Auf die Möglichkeit eines Scheiterns und dessen Bedeutung für den Rest der Kampagne wird nicht eingegangen. Dabei wäre das so leicht gewesen: Einfach mal überlegen, an welchen Punkten Galottas kleine Ogerarmee in der Folge auftauchen und einen relevanten Unterschied machen würde, und das dem SL als konkreten Vorschlag hinschreiben. Natürlich kann ich mir das als SL auch selbst ausdenken/zusammenreimen, ist in diesem Fall auch gar nicht besonders schwierig. Aber das Abenteuer vermittelt einem erstmal, dass die Kommandomission der SC erfolgreich sein muss, damit alles "richtig" weitergehen kann, anstatt von Anfang an zu berücksichtigen, dass verschiedene Ausgänge gleichberechtigt möglich sind und man mit allen irgendwas anfangen kann.
(Ich nehme das als Beispiel, weil ich es geleitet habe und mich relativ genau daran erinnere - tatsächlich sind die SC hier gescheitert, was zur Folge hatte, das Galotta später seine kleine Ogerarmee hatte ...)
aikar:
--- Zitat von: Atreju am 22.04.2015 | 07:40 ---Plotbasierte Kaufabenteuer sollen also alle möglichen Handlungsvarianten ausgearbeitet vorlegen anstatt nur den angedachten und einigen angedeuteten/wenig ausgearbeiteten Alternativen? Ist das dein Ernst? Die muss man immer an die eigene Gruppe und den Spielstil anpassen.
--- Ende Zitat ---
+1.
--- Zitat von: Rumpel am 22.04.2015 | 08:00 ---Es gibt aber doch Möglichkeiten, Abenteuer so aufzubereiten, dass es für den SL relativ einfach ist, abweichende Verläufe zu berücksichtigen
--- Ende Zitat ---
Prinzipiell ja. Aber ich denke, das ist nur bis zu einem gewissen Abenteuerumfang machbar. Ich denke eben, dass das bei einer Kampagne in der Größenordnung der 7G nicht mehr möglich ist, da die Auswirkungen exponentiell steigen.
Die 7G betreffen praktisch jedes Reich und Volk in Aventurien. Meine Gruppe hat z.B. tatsächlich Botschafter zu den Orks (!) geschickt.
Dann kannst im letzten Drittel schreiben: "Wenn X und Y im Königreich C passiert ist und Z nicht und A so passiert ist wie in Variante B dann...."
Die Kampagne hat so schon 1000 Seiten.
Wenn du sie wirklich so ergebnisoffen halten willst, steigt das schnell auf ettliche tausend Seiten an.
Also meiner Meinung nach zwar ein toller Wunsch, aber eine Utopie für eine ganze Kampagne.
Und meines Wissens machen die Abenteuerpfade (die ja im Eingangspost als Vergleich genannt wurden) das auch nicht.
Das als KO-Kriterium für die 7G zu nennen ist weder sinnvoll noch fair.
FlawlessFlo:
--- Zitat von: Atreju am 22.04.2015 | 07:40 ---Plotbasierte Kaufabenteuer sollen also alle möglichen Handlungsvarianten ausgearbeitet vorlegen anstatt nur den angedachten und einigen angedeuteten/wenig ausgearbeiteten Alternativen? Ist das dein Ernst? Die muss man immer an die eigene Gruppe und den Spielstil anpassen. Wer sich daran stört, soll halt keine kaufen.
--- Ende Zitat ---
Ich habe die Borbarad-Kampagne stets als Eisenbahnfahrt hier beschrieben und auch noch nie einen anderen Anspruch daran gestellt. Du hast allerdings behauptet, die Borbarad-Kampagne würde Alternativen anbieten. Und das tut sie mMn nicht wirklich. Ändern kann ich selber immer alles, unterstützen tut mich die Kampagen allerdings nicht dabei. Dazu müsste sie prinzipiell offener gestaltet sein, also eher als eine Problembeschreibung mit Ablauferklärung, was wann passiert, wenn nichts dagegen unternommen wird, sowie Hilfsmittel für den SL, zu extrapolieren, wie es weitergeht, wenn eingegriffen wurde. Dazu halt detailierte Beschreibungen der NSCs und deren Verstrickungen in den Plot sowie der möglichen / wahrscheinlichen Handlungsorte. Das wäre aber natürlich ein ganz anderes Biest, als die Borbarad-Kampagne. Ich fordere auch nicht, dass sie so sein sollte, nur müsste sie so sein (oder näher an dem dran sein), um wirklich Alternativen anbieten zu können.
K!aus:
Langsam finde ich die Diskussion aus DnD Sicht etwas merkwürdig. Ich bin jetzt einfach mal so dreist und mache aus dem Bug ein Feature: Ja, DSA hat eine penible und detailierte ausgearbeitete Welt und diese G7 Kampagne ist ein essentieller Bestandteil des Metaplots. Das führt leider ein wenig dazu, dass die Kampagne für Spieler mehr zu einem mitlaufen wird.
Aber jetzt mal im Ernst: Seitens DnD wäre man doch froh, man hätte so eine enge Verzahnung zum Setting, oder? Ich meine, DnD ist per so so frei von einem Hintergrund, dass Railroading im großen Stil gar nicht nötig ist, weil es sowieso keinen Metaplot gibt, den es zu halten gilt. Ich behaupte mal frech, dass DnDler froh wären, sie hätten diese Probleme wie eine G7 Kampagne.
Klar, es gibt einige Settings für DnD und die Realms sind sicherlich ziemlich ausgearbeitet, aber ich habe im :T: noch nicht gelesen, dass sich jemand um einen Metaplot schert. Die Übergänge von 3.5 auf 4 und 5 sind aller eher technischer Natur: Da wird auf der Metaebene darüber gejammert, dass die Geschichte wieder X Jahre vorgespult wird und - ach ja - das Magiesystem jetzt gar nicht mehr passen würde!
Das einzige was mir noch in den Sinn kommt ist Shadowrun, wo es glaube ich in den Kampagnen Harlekin und Renraku: Shutdown um Metaplots ging. Ich habe aber auch da nie Gejammer über vermeintliches Railroading gelesen. Vielleicht habe ich auch nie genung nachgeschaut, kann auch sein.
Ich verstehe gerade echt nicht, warum DSA im DnD Subforum Railroading im großen Stil einer Kampange vorgeworfen wird.
Gruß,
Klaus.
Achamanian:
@Klaus:
ich finde es völlig richtig, die Aventurien-Verzahnung als Feature zu präsentieren (habe ich in meinem ersten Post hier ja auch gemacht).
Ich halte es nur für verfehlt, wenn die Kampagne hier als "offen" dargestellt wird, weil sie das halt einfach nicht ist. Man sollte schon wissen, worauf man sich mit dem Ding einlässt, und dann kann man ja immer noch abwägen, ob das das richtige für die eigene D&D-Kampagne ist.
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