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Der Benniefluss
alexandro:
--- Zitat von: Sashael am 2.05.2015 | 01:36 ---Nö, falsch.
Uninspiriert bedeutet zum einen nicht ungefährlich. Es bedeutet 08/15 Rollenspiel ohne Highlights. Also so richtig ohne Highlights. Nicht mal Flackern. Auch nicht schlecht, aber halt auch nicht toll. So lalala. Man kann aber auch Kämpfe uninspiriert kämpfen. Ich finde zum Beispiel nicht, dass die ausführliche Beschreibung eines Standardangriffs zu einem Bennie führen sollte. Das reißt mich nämlich nicht mit und hält ehrlich gesagt auch den Spielfluss etwas auf. Wenn also Spieler XY eine Minute lang beschreibt, auf welche Weise sein Charakter seine Klingen kreisen lässt, um dann einen sicheren Standardangriff zu machen, weil alles andere ja Risiko bedeutet, dann ist diese Beschreibung vielleicht Fun, aber weder Fast noch Furious. Und reißt das theoretische Spieltempo in einem ziemlich krassen Ausmaß herunter. Und genau DAS würde ich niemals belohnen wollen. Wenn ich als SL regelmäßig Kicker-Events auffahren muss, damit es weitergeht und die eigentlich ziemlich sinnlose Diskussion über die weitere Vorgehensweise an der nächsten Tür endlich mal endet, dann ist das Verhalten der Spieler keinen Bennie wert. Und so weiter und so fort.
--- Ende Zitat ---
Da unterscheiden wir uns: bei mir ist es bereits einen Bennie wert, wenn die Spieler ohne zögern ins Abenteuer springen ("Unsere Kuh Bertha ist von Goblins entführt worden."). Spiele aber auch sehr sandboxig und die Spieler treffen die Entscheidung sich in Gefahr zu begeben und nehme das nicht als Standard an. Ebenso gibt es Bennies wenn sie Plotfäden spinnen ("Der BBEG ist beim letzten Mal entkommen - ich höre mich mal um, ob es Hinweise auf neue Aktivitäten von dem gibt.").
"Durchschnittliches" Rollenspiel bedeutet nicht, dass man z.B. keine Bennies für Abenteuereintiege vergeben sollte ("Weil die Spieler die ja sowieso annehmen - was sollen sie sonst machen, wenn ich großer Meister ihnen nichts zum Spielen liefere?"). Was für einige "durchschnittlich" ist (weil wir es schon oft erlebt haben) ist für andere ein großes Abenteuer.
Unte "uninspiriert" verstehe ich NICHT 08/15, sondern Tavernenspiel mit minimalem Würfeln.
--- Zitat ---Der Versuch, möglichst risikoarm zu spielen, führt zu bennie-unwertem Verhalten, was zu zu wenigen Bennies führt, was eine Unsicherheit darstellt, was zum Versuch führt, möglichst risikoarm zu spielen. Angesichts der Tatsache, dass die Spieler aber bereits erlebt haben, wie mehrere SCs recht sang- und klanglos von einem nebensächlichen Angriff um die Ecke gebracht wurden, ist der Versuch, risikoarm zu spielen, aber schon wieder verständlich.
--- Ende Zitat ---
"Risikoarm" =! langweilig. Einer der Spieler hat (nachdem er gesehen hat, wie ein anderer in Rippers den explodierenden Würfeln zum Opfer fiel) seinem Charakter das Handicap "Feigling" gegeben und spielt immer aus, wie er versucht sich aus potentiell gefährlichen Situationen rauszulavieren (was manchmal auch den gegenteiligen Effekt hat). Trotzdem ist das unterhaltsam und er kriegt immer mal wieder einen Bennie dafür.
Sashael:
--- Zitat von: alexandro am 2.05.2015 | 19:31 ---Da unterscheiden wir uns: bei mir ist es bereits einen Bennie wert, wenn die Spieler ohne zögern ins Abenteuer springen ("Unsere Kuh Bertha ist von Goblins entführt worden.").
--- Ende Zitat ---
Okay, sorry, aber das finde ich albern.
De facto ist die Existenz des Abenteuers der einzige Grund, warum man sich zum Spielen trifft. Soll ich Bennies verteilen, weil die Spieler zum Termin erschienen sind? Oder weil einer eine Tüte Chips für alle auf den Tisch legt? Oder weil jemand seine Würfel dabei hat?
"Mein Charaker ist sehr krank. Er hustet. Hust hust!"
"Wow! Hier ein Bennie für Charakterspiel!"
Wenn jemand den Nachteil "Feigling" hat und diesen zu seinem Nachteil(!) ausspielt, ja, das ist einen Bennie wert. Wenn jemand "Neugierig" hat und bei jeder unpassenden Gelegenheit einen Diskussion über das weitere Vorgehen anfängt, dann ist das keinen Bennie wert!
Wenn jemand Nachforschungen anstellen würde , dann wäre das vielleicht (kommt sehr auf die Umstände an) einen Bennie wert. Aber wenn die Eigeninitiative nahe bei Null liegt ... nope, no Bennie. Genauso, wenn jemand in kompletter Blindheit die Gruppe in Gefahr bringt ("Hä, was´n jetzt los?"), dann ist das in meinen Augen keinen Bennie wert. Würde der Spieler das mit Absicht machen und darauf hinweisen, dass er die Gefahr sucht, weil er sich nach Action sehnt, dann ist das wieder was ganz Anderes.
Bennies werden immer wieder als ein Belohnungsinstrument dargestellt, mit welchem man den Spielern zeigt, was man gerne sehen möchte. Ich möchte keine stundenlangen Monologe über die Ausführung der nächsten Standardaktion. Ich möchte keine Spieler, die nur bei offensichtlichen blinkenden Neonschildern "Adventure: This way ->" den Arsch hochkriegen. Ich möchte keine Spieler, die blind durch das Setting stolpern in der Meinung, der SL wird sich schon irgendeine coole Story ausgedacht haben, die er uns an der passenden Stelle auf dem Silbertablett serviert.
Also gibt es für Aktionen in dieser Richtung logischerweise keine Bennies. Und auch nicht für wirklich Offensichtliches.
"Rechts geht es in die endlose Wüste der niemals endenden Langeweile, links ruft eine Prinzessin um Hilfe."
"Ich gehe nach links."
"Kluge Wahl, hier ist ein Bennie."
:gaga:
alexandro:
--- Zitat von: Sashael am 2.05.2015 | 20:13 ---Okay, sorry, aber das finde ich albern.
De facto ist die Existenz des Abenteuers der einzige Grund, warum man sich zum Spielen trifft.
[...]
Also gibt es für Aktionen in dieser Richtung logischerweise keine Bennies. Und auch nicht für wirklich Offensichtliches.
"Rechts geht es in die endlose Wüste der niemals endenden Langeweile, links ruft eine Prinzessin um Hilfe."
"Ich gehe nach links."
"Kluge Wahl, hier ist ein Bennie."
--- Ende Zitat ---
Wie gesagt: bei mir ist Abenteuer das, was die Spieler machen. Wenn ein SL so phantasielos ist, dass es nur einen Weg gibt, wo man langgehen kann, ansonsten gibt es kein Abenteuer, dann ist das einfach bemitleidenswert.
--- Zitat ---Wenn jemand Nachforschungen anstellen würde , dann wäre das vielleicht (kommt sehr auf die Umstände an) einen Bennie wert. Aber wenn die Eigeninitiative nahe bei Null liegt ... nope, no Bennie.
--- Ende Zitat ---
Wie stellt man bei dir ohne Eigeninitiative Nachforschungen an? Das klingt so absurd, dass ich es mir nicht einmal wirklich vorstellen kann.
--- Zitat ---Wenn jemand "Neugierig" hat und bei jeder unpassenden Gelegenheit einen Diskussion über das weitere Vorgehen anfängt, dann ist das keinen Bennie wert!
--- Ende Zitat ---
Wenn es mit seiner Neugier zu tun hat schon. Wenn er auf die Gruppe einredet, erstmal die Bibliothek des Nekromanten anzugehen, statt sich um den Nekromanten selbst zu kümmern, dann ist das einen Bennie wert.
Und natürlich kriegt wer leckere Sachen zum Spieleabend mitbringt, Neulingen Würfel leiht oder Charakterbilder/bemalte Minis zum Spielen mitbringt auch mal einen Bennie außer der Reihe. In was für einer Gruppe von narzistischen Einzelkindern spielst du denn, dass du das als "normal" betrachtest?
Feuersänger:
BTW: meine Erfahrung zum Mechanismus "Bennie für das Anspielen von Nachteilen" ist, dass das meistens ein Minusgeschäft ist. Sprich, wenn ich eine meiner Hindrances "aktiviert" und dafür einen Bennie bekommen habe, hat das meistens eine Situation getriggert, aus der wieder rauszukommen wesentlich mehr als einen Bennie gekostet hat, und meist nicht nur mich sondern alle.
So wird einem das jedenfalls auch schnell abgewöhnt.
Vasant:
Echt? Ich kenn das hauptsächlich als Abenteueraufhänger/-veränderer oder Anlässe für Charakterspielkrempel. Dass jemand die Situation mitm Bennie wieder entschärfen musste, hatte ich echt selten.
Das spieltechnisch schlimmste waren die "Feiglinge", die dann halt aus dem Kampf geflohen sind und ihre Kameraden alleine gelassen haben. Die mussten dann aber auch keine Bennies ausgeben, waren ja weg ~;D
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