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Loot mit Fate Core abbilden?
Shadom:
Was ist Loot?
Geld und Ausrüstung.
Ein Ressourcenbalken bringt nur dann Sinn wenn Geld wirklich oft eine Rolle spielt.
Das tut es aber leider nicht in klassischer Fantasy. "einkaufen" passiert meistens höchstens 1 mal im Abenteuer und dann recht schnell.
Außerdem ist Gold in D&D&co nur ein Umweg zu mehr Ausrüstung.
Dann lieber als Aspekt mit freiem Invoke. Also bei der Shoppen nach Ausrüstung einmal +2 auf den Wurf kriegen. Der Wurf ist nicht dazu da zu schauen wie günstig etwas ist, sondern was man bekommt. Guter Wurf=Gute Ausrüstung.
Was ist Ausrüstung?
Wenn Ausrüstung nicht wichtig wäre, dann nur die Skills. Da aber das Schwert +2 eine wichtige Rolle spielt in D&D&co sollte es etwas genauer angeschaut werden.
Die einfachste Variante: Ein Stunt!
Das Schwert +2 gibt schlicht +2 auf Kämpfen wenn dabei dieses Schwert benutzt wird.
Um zu Balancen sollte man diese Stunts aber nicht einfach so verteilen. Dann hat bald jeder 10 Stunts.
Also entweder die Anzahl begrenzen oder die Lebensdauer. Ich würde beides machen.
Bei mir würde als Bauchentscheidung folgendes dabei rauskommen:
Dauerhafte Ausrüstungsstunts werden wie gewohnt mit Refresh bezahlt. Das begrenzt die Anzahl automatisch.
Loot und eingekaufte Ausrüstung kann auch ohne Refresh als Stunt ausgegeben werden, ist dann aber nicht dauerhaft.
Da kann man wild einmal einsetzbar für Potions&co und "bis zum Ende des nächsten Spielabends" usw. miteinander mischen.
Wenn man dann als SL ein bißchen Umsicht übt bei der Ausgabe von Loot und den Einkaufen Wurf auf 1mal pro Spielabend begrenzt, ist das managebar.
Wenn man Loot oder eingekaufte Ausrüstung dauerhaft behalten will kann man natürlich einen Refresh ausgeben. Um die Lebensdauer zu verdoppeln, kann man 1 Fatepunkt ausgeben.
Ist natürlich alles sehr abstrakt ohne narrative Begründung, aber wenn es eh deine Runde ist dann mach die Welt passend. Z.B.:
Magische Gegenstände sind per se instabil. Auch ein magisches Schwert verliert all seine Magie schon nach kurzer Zeit/wenigen Nutzungen. Ein einmal verzauberter Gegenstand muss immer wieder aufgeladen werden. Dieser "Zauber" erfordert zwar kein großes magisches Talent (=kann jeder SC), muss aber für jeden Gegenstand einzeln duchgeführt werden und ist schlicht aufwändig und anstrengend (=kostet Refresh zum dauerhaften Erhalt oder 1 Fatepunkt fürs einmal aufladen).
Gute Magier können auch Stasiszauber machen, um verzauberte Gegenstände ihre Ladung nicht verfallen zu lassen. Diese Stasisfelder sind allerdings nicht bewegbar (=in Dungeons kann ein aufgeladenes verzaubertes Schwert auf einem magischen Podest sein).
(Optional): Ein Gegenstand, der zu lange nicht aufgeladen war, verliert seine magische Matrix komplett und muss komplett neu verzaubert werden (=unmöglich mit einem Fatepunkt uralte Stunts von vor 3 Abenteuern wieder zu holen was deren Buchhalten unnötig macht).
:
Meine Empfehlung für "inspiriert von D&D, bloß in einer zeitgemäßen Designsprache" wäre ja Dungeon World – das SRD ist kostenlos online verfügbar
That said: Ich wüsste nicht, was gegen Loot in Fate spricht.
Das einfachste wäre: Du findest ein Schwert. Toll, du hast jetzt ein Schwert, damit kannst du Schwert-Kram machen. Wenn du vorher kein Schwert hattest, kannst du jetzt damit jemenden den Kopf einschlagen. Wenn du kein normales Schwert findest, sondern ein Lichtschwert, kannst du damit durch Dinge schneiden, die du mit einem normalen Schwert nicht durchtrennen könntest. No further rules needed. Du bekommst keine Boni oder so, aber bestimmte Dinge geben dir "narrative permissions". Wenn du ein Pferd findest, kannst du darauf reiten und damit schneller von A nach B kommen, als wenn du zu Fuß unterwegs wärst – nicht, weil du irgendwelche handfesten spielmechanischen Boni bekommen würdest, sondern einfach weil's Sinn macht.
Eine andere Möglichkeit wäre, den Loot als (eher vagen) Situationsaspekt aufzuschreiben: Schätze des Drachen Smaug oder so. Mit ein paar Free Invocations drauf. Die kannst du immer nutzen, wenn dir der Loot von Nutzen sein könnte. Beispielsweise bei einer Einkaufstour, um einen versemmelten Recourcen-Wurf zu korrigieren. Oder bei einem sprichwörtlichen Schwanzvergleich mit anderen professionellen Schatzräubern, um damit zu prahlen und sie zu beeindrucken (um unterstützung zu bekommen oder Helfer anzuheuern). Du kannst die Free Invocations nicht nur für die üblichen +2 Bonus ausgeben, sondern auch für Story Details, beispielsweise um einen ganz bestimmtes Gegenstand aus dem Loot zu ziehen. "In dem Drachenhort war doch bestimmt irgendeine legendäre Zwergenwaffe! [use free invocation for story detail]" (natürlich kannst du aus den Schätzen des Drachen Smaug etwas anderes ziehen als aus der Löchrigen Geldbörse von Bert dem Bettler) Damit musst du nen Loot gar nicht vorab im Detail festlegen, sondern du gibst nur eine grobe Richtung vor, und lasst die Spieler die Einzelheiten im Laufe des Spiels selbst definieren.
Beide Optionen sind natürlich kombinierbar. Du ziehst also ein legendäres Zwergenschwert aus dem Schatz, cool. Wieso ist es denn legendär? Du bekommst vielleicht keine konkreten spielmechanischen Boni, aber Orks haben vielleicht davor Angst. Oder es schneidet sogar durch Stein. Das gibt dir zwar keinen Bonus auf deine Würfel, ist aber "narrative truth". Ein Ork, der dich angreifen will, muss vielleicht erst einmal eine Willens-Probe bestehen, um dich angreifen zu können. Und während die Waffen der anderen am Steingolem funkensprühend abgleiten, bist du der einzige, der ihn wirklich verwunden kann.
Und natürlich kann jeder Gegenstand auch selbst einen temporären Aspekt bekommen, wenn er für die Story wichtig wird – das legendäre Schwert mag keine permanenten Boni haben (es sei denn, du opferst einen Stunt dafür), aber du kannst natürlich immer einen Fate-Punkt ausgeben.
La Cipolla:
--- Zitat ---Eine andere Möglichkeit wäre, den Loot als (eher vagen) Situationsaspekt aufzuschreiben: Schätze des Drachen Smaug oder so. Mit ein paar Free Invocations drauf. Die kannst du immer nutzen, wenn dir der Loot von Nutzen sein könnte.
--- Ende Zitat ---
So mache ich das auch mit spezifischen Gegenständen in Spielen, in denen die wichtig sind. Ein Aspekt "Baustellenhelm" und evtl. freie Einsätze drauf. Man kann ihn dann meistens auch einmal ohne Einsätze oder Fate-Punkte einsetzen, aber dadurch geht er verloren.
Quaint:
Also Loot mit Fate ist nicht ganz leicht.
Etwas leichter wird es, wenn man mit Ausrüstung mit Werten spielt und mit Geld bzw. entsprechendem Geldstreßbalken.
Da kann man durchaus so Sachen machen wie mein Vorredner es angedeutet hat.
- man kann auch einfach Schätze finden, mit denen man Geldstreß löschen kann, oder mal (einmalig) einen Bonus auf einen Kaufwurf erhält oder so Sachen
- dieselben könnten evtl. auch irgendwie angerechnet werden falls man mal seinen Ressourcen-Skill steigern möchte
- man kann sie evtl. auch in anderweitige Vorteile ummünzen (z.B. geht man einen Saufen und hat dann einen Kontakt, dem man vielleicht auch mal einen Gefallen abverlangen kann)
- richtig mächtige und dauerhafte Ausrüstung würd ich über Stunts machen
- die kann man aber auch erstmal temporär zur Verfügung stellen, so für eine Session oder so, und dann kann man dann immernoch schauen ob man es dauerhaft macht, für einen Fatepunkt zeitweise verlängert oder ob es halt verloren geht, kaputt geht oder auch einfach seine Signifikanz einbüßt
- andere käuflich erwerbbare respektive lootbare Vorzüge kann man auch machen, die haben dann halt 0 bis 2 free invokes (auch abhängig davon wieviel man investiert hat um sie zu bekommen) und die kann man dann ja ggf. mit sich herumtragen, bis sie verbraucht sind
- das muss auch nicht immer streng nach Vorlage gehen, man kann also durchaus auch mal ganz ketzerisch Heiltränke machen, die ein paar Punkte Streß oder sogar ne leichte Konsequenz löschen, oder eine Spange an die Waffe packen, die ihr Elementarschaden dazu gibt (weswegen die dann vielleicht für einen Kampf +1 Waffenschaden macht)
- ggf. kann man auch ganz abwegige Sachen machen, wie etwa die Gruppenkasse nach Fate-Fraktal, die dann auch eigenen Streß hat, eigene Aspekte und vielleicht auch sowas wie Stunts (die dann evtl. Gruppenmitgliedern Vorzüge gewähren), da würde ich dann aber bei den einzelnen Charakteren die Geld-Streß-Tracks weglassen.
Shadom:
Noch eine Möglichkeit:
Mit den Meilensteinen synchronisieren.
Loot taucht nur dann auf wenn es Meilensteine gibt, die Fertigkeitspunkte geben.
bzw. nur dann Meilensteine, wenn Loot auftaucht.
Das steigern der Fertigkeiten bzw. das kaufen von neuen Stunts oder umbenennen von Aspekten sind die mechanischen Effekte von Loot/Meilensteinen.
Ein Abenteuer könnte also so enden:
"..., so dass ihr vor den Schätzen des Lich Königs steht.
Hier würde ich dann erstmal Schluss machen. Das wäre ein bedeutender Meilenstein. Was wollt ihr steigern?... ahh okay. Ja, cool! Dann würde ich sagen, dass in den Schätzen ein magisches Schild drin war mit dem du dich verteidigen kannst. ...
Hat eigentlich jemand Interesse an einem magischen Ring? Ich hab da einen coole Plotidee zu und wenn einer einen seiner Aspekte dafür umtauscht, dann kann ich das super einbringen."
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