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MIDGARD Regionen und Kulturen

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Boba Fett:
Ich hab ausdem ganzen einfach mal einen eigenen Thread gemacht.

koschkosch:
Okay...

also erstmal: Ywerdonn. Im Anhang zum Abenteuer(band) "Die Insel des Widdergottes" findet sich eine Seite Hintergrund zu Ywerdonn. Ich fass mal sinngemäß anhand deiner Fragen zusammen:

Ywerdonn bezeichnet eine Region, die ehemals zu Erainn gehörte, aber von kriegerischen Adeligen aus dem Süden Clanngadarns vor rund 150 erobert worden ist. Diese ehemals zu Erainn zählenden Regionen sind: die Stadt Almhuin (die auf den Resten einer elfischen Stadt erbaut ist, glaube ich), die Halbinsel Crobhinmor und das Gebiet um Faeldún, eine Festung, die das Tal zwischen dem Corrangebirge und den Congan-Bergen bewacht, die einzige relativ leicht für ein Heer begehbare Passage hinein in das Herz Erainns. Nördlich dieser Region(en) gibt es noch Teile, die zu Ywerdonn zählen, die aber schon immer in twyneddischer Hand waren (ich nehme an, die Ursprungsgebiete, aus denen die "kriegerischen Adeligen" stammen). Das sind die Gebiete nördlich der oben angesprochenen, die immer schon zu Clanngadarn gehörten. Die "neuen" "erainnischen" Gebiete sind nicht dem Hochkönig verpflichtet, sondern die twyneddischen Fürsten/Eroberer dürfen hier schalten und walten wie sie wollen. Sie benehmen sich offenbar sehr despotisch und beuten Land und erainnische Bevölkerung aus. Die schon ursprünglich twyneddischen Gebiete im Norden davon gehören herrschaftstechnisch zu Clanngadarn. Hier gibt es auch keine erainnische Bevölkerung.

Bryddonor war einmal das parallel zu Ywerdonn eroberte östliche Reich der "kriegerischen Adeligen" aus Clanngadarn. Aber dieses Reich zerfiel schon im Partisanenkrieg zwischen erainnischen Rebellen und twyneddischen Besatzern und die Gegend gehört nun wieder zu Erainn. Es gibt dort im Hochland, in den Bergen, Stämme, die den Twyneddin ähneln, sich aber weder Erainn, noch Clanngadarn oder Ywerdonnischen Fürsten unterwerfen. Diese Stämme spielen aber auch keine Rolle, sie sind arm und hausen wild in ihren Rundburgen in den Bergen. Ich würde behaupten, dass Händler, die dort durchreisen, sowohl von Erainnern als auch Twyneddin respektiert werden. In Ywerdonn und Clanngadarn und umgekehrt im Norden Erainns werden Erainner bzw. Twyneddin allerdings möglicherweise als Spione der jeweiligen anderen Region angesehen und angefeindet. Würde ich aber nicht so eng sehen, nur werden die dann nicht bei Fürsten oder lokalen Machthabern vorgelassen, könnte ich mir denken. Gibt aber nichts genaueres offizielles dazu.

Ich denke, hieraus kann man sich schon einiges zu Ywerdonn <-> Erainn <-> Clanngadarn herauslesen, oder?

koschkosch:
Nehmen wir mal das Grenzgebiet zwischen Clanngadarn und Alba, also die Gwinelberge, in den Fokus:

Hierzu gibt es ganz gute Infos und hervorragende Abenteuer, die soweit ich weiß noch erhältlich sind. Da wären "Das Grüne Sigil", "Der Grüne Jäger", "Melzindar" und die "Runenklingen"-Bände. Außerdem natürlich im oftmals besungenen Alba-QB. Zusammengefasst trauen sich die Albai und die Twynnedin nicht weiter als bis zur Schwert- bzw. Speerspitze. Die Twynnedin sind generell schlechter gerüstet als die Krieger der Grenzfestungen und die Clankrieger der Hochlandclans, die an der Albisch-Twyneddischen Grenze leben. Zwischen dem Clan Turon, der vor langer Zeit aus einem twyneddischen Stamm entstammt, und den Twyneddin jenseits des Pengannion und der Gwinelberge gibt es sogar einen regelrechten Hass. Aber dadurch, dass in dem Gebiet der Gwinel-Berge keine reichen Weidegründe, keine nennenswerten Bodenschätze und ziemlich unwegsame Wildnis herrscht, garniert mit herumstreifenden Orcs, Dunkelwölfen und Schlimmerem (Drachen aus den Höhen des Pengannions zum Beispiel), sowie allerhand Geisterwesen und Untoten, die von den Schlachten in und seit dem seit 800 Jahren vergangenen Krieg der Magier übriggeblieben sind, existieren, gibt es keine großen Bestrebungen von beiden Seiten der Berge, die anderen anhaltend anzugreifen.

Ist das was, womit du arbeiten kannst?

koschkosch:
Zu Clanngadarn gibts wenig. Ich stelle es mir ein wenig früh-arturianisch vor. Clanngadarn ist das Land freier Stämme und Dörfer, menschenleerer Regionen, karger Heide, weiten Grassteppen, kalten Seen... Ein Land der Barden. Ein Land, in dem die Staats-Religion von den Druiden kontrolliert und gefördert wurde, in der aber diejenigen wenigen, die höhere Bildung genossen haben, dem druidischen Glauben anhängen. Die Staats-Religion ist nur für das einfache Volk. So sind dann wohl auch die Priester den Druiden nicht an Macht gleichgestellt. Die Druiden haben bei vielen Mächtigen Clanngadarns Berater und nehmen Einfluss auf die Politik. Die meisten Fürsten Clanngadarns sind in sich zerstritten und verfehdet. Der Hochkönig hat zwar den Anspruch, ihm sollten alle Stämme und Fürsten Clanngadarns folgen, aber faktisch herrscht er nur über sein Kernterritorium und außerhalb seiner (kurzen) Reichweite kann er kaum Einfluss ausüben. Und da seine militärische Macht von den anderen Fürsten mit ihren Kriegern abhängt, muss er sie sich gewogen halten. So ist es auch zu erklären, dass im Osten von Clanngadarn "keltische Barbaren" leben, nur im Westen "walisisches Mittelalter" vorherrscht.

Fuardain hingegen ist noch weit spärlicher besiedelt als Clanngadarn. Dort herrscht neben dem druidischen Glauben auch der Schamanismus vor. Stell dir Alaska vor, oder Nord-Canada. Weite Flächen mit spärlicher Vegetation. Oft ganzjährig Schnee. Wind. Eis. Natürlich werden die wenigen menschlichen Bewohner dort in ihren kleinen Stammesgemeinschaften wenig Kontakt zur Außenwelt pflegen. Sie haben sich (offenbar gemeinschaftlich, keine Ahnung wie) von Clanngadarn losgesagt. Der Hochkönig hat keine Möglichkeit, sie unter sein Banner zu zwingen, da seine Kerntruppen im Südwesten liegen, unerreichbar weit weg von Fuardain.

Es gibt auch Elfen und Drachen in Clanngadarn, und die Twyneddin betrachten zumindest Drachen etwas respektvoller als ihre südlichen Nachbarn. Sie haben soweit ich weiß eine ursprünglichere Beziehung zu den Drachen über ihre Barden, die hier neben den Druiden auch die Legendenbewahrer sind. Der Hochkönig trägt immerhin einen Drachen im Banner...

Hm... was brauchst du noch?

koschkosch:
Vielleicht zu den Twyneddin in Clanngadarn, Ywerdonn und Fuardain noch  folgendes:

Sie sind in Sippen organisiert, die jeweils einem Penadd (Fürst) unterstehen, der je nach Region gewählt, durch göttliches Urteil bestimmt, durch Abstammung legitimiert, etc etc wird. Dieser Penadd untersteht manchmal noch einem Ard-Penadd, einem mächtigeren Fürsten als lokaler Machtausüber. Muss aber nicht so sein.

Alle Twyneddin sind sehr darauf bedacht, ihre Ehre und die ihrer Familie zu schützen. Ehrverlust bedeutet oft Exil (manchmal mit lebensgefährlichen Questen, um seine Ehre durch eine große Tat, von der die Barden singen werden, wiederherzustellen.

Es gibt einige Fettnäpfchen für Fremde, wie sie sehr schnell ihren Besitz oder auch ihren Kopf verlieren können.

Das Gastrecht ist den Twyneddin über alle Maßen heilig, aber es gilt minimal 1 Tag und 1 Nacht. Kann also sein, dass ein Reisender morgens bei Sonnenaufgang nach einer Nacht im Zelt des Penadd und hoher Bewirtung direkt geköpft und ausgeraubt wird.

...war halt nicht schnell genug weg.

Die Twyneddin glauben, das im Kopf die wichtigen Tugenden und Kräfte des Menschen wohnen. Deswegen betreiben sie einen ausgeprägten Kopfkult und es gilt als ehrenvoll, einem besiegten Feind den Kopf zu nehmen (und ggfls auch mitzunehmen, zu präparieren und zuhause aufzustellen).

Man denke an den Kopf des Riesen Mimir den Odin in der nordischen Sage als Berater immer bei sich hat. So ähnlich kann man sich die Twyneddin in Bezug auf Köpfe vorstellen.

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