Autor Thema: Star Trek Beyond  (Gelesen 42933 mal)

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Offline Kowalski

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #100 am: 1.02.2016 | 19:54 »
Einige diese Filme belehren aber nicht, sondern spiegeln nur wider was im Mainstream so los ist.
Top Gun, ID4, Ein Mann sieht rot, etc., das sind nicht primär AgitProp Filme.

Die Rote Flut, Pearl Harbor und andere Machwerke dagegen schon. Die Grenze ist oft fließend und ob ein naives Bild oder ein überzeichnetes Feindbild gezeichnet wird und es Schwarz-Weiss Denke gibt, ja das macht dann schon einen Unterschied.

Egal. Ich finde Star Trek kann dadurch glänzen das es eben ein positivistisches Technik- und Gesellschaftsbild zeigt.
Nicht alles wird schlechter, sondern alles wird besser. Kleinen Schritt für kleinen Schritt.
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alexandro

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #101 am: 1.02.2016 | 20:17 »
Das ist aber ziemlich Minimal.

Auch nicht minimaler als "Aggressiver Romulaner".

Aber es geht auch ausführlicher: "Maschinenwesen, mit monothematischer Programmierung, die auf der sturen Suche nach ihrem Schöpfer eine Bedrohung für alles und jeden in ihrem Weg darstellen".   ::)

Offline Talasha

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #102 am: 1.02.2016 | 21:50 »
Aber es geht auch ausführlicher: "Maschinenwesen, mit monothematischer Programmierung, die auf der sturen Suche nach ihrem Schöpfer eine Bedrohung für alles und jeden in ihrem Weg darstellen".   ::)
Aber der eine ist ein eiskalter Richter, der andere ein Kind auf der Suche nach seinem Papa.

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Offline Kowalski

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #103 am: 1.02.2016 | 22:42 »
Aber der eine ist ein eiskalter Richter, der andere ein Kind auf der Suche nach seinem Papa.

Naja, die "Problematik" ist doch das hier Amateure über K.I. sinnieren und Unsinn verzapfen.
Bisher waren die meisten Aliens in SF Büchern oder Filmen sind Menschen in Kostümen.
Und auch K.I.'s sind immer von der menschlichen Warte aus beschrieben.

Was an sich nicht schlimm ist, aber die Anzahl an aufrechten Humanoiden ist doch frappierend.
Und selbst die Kzin (Gibt es bei Ringwelt UND bei Star Trek) und Vargr (Traveller)... LAAAANGWEILIG.

Da sind die Footfall Elefanten interessanter.
Aber ST hat ja zum Glück vielfältige Aliens, hoffe es gibt mehr davon.
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Wulfhelm

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #104 am: 2.02.2016 | 12:59 »
Einige diese Filme belehren aber nicht, sondern spiegeln nur wider was im Mainstream so los ist.
Top Gun, ID4, Ein Mann sieht rot, etc., das sind nicht primär AgitProp Filme.
Also: Ein von der US Navy direkt mitgestalteter Militärwerbefilm wie Top Gun "belehrt nicht" und spiegelt nur wider, "was im Mainstream so los ist", während - sagen wir mal - eine ST-Folge wie Chain of Command das Äquivalent von Der Ewige Jude ist.

Wieder was gelernt.

(Eigentlich kann man von Filmen wie Jud Süß übrigens sehr gut behaupten, dass sie nur widerspiegelten, was im "Mainstream so los" war... zu ihrer Zeit.)
« Letzte Änderung: 2.02.2016 | 14:34 von Wulfhelm »

Offline Kowalski

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #105 am: 2.02.2016 | 14:47 »
Also: Ein von der US Navy direkt mitgestalteter Militärwerbefilm wie Top Gun "belehrt nicht" und spiegelt nur wieder, "was im Mainstream so los ist", während - sagen wir mal - eine ST-Folge wie Chain of Command das Äquivalent von Der Ewige Jude ist.

Wieder was gelernt.

(Eigentlich kann man von Filmen wie Jud Süß übrigens sehr gut behaupten, dass sie nur widerspiegelten, was im "Mainstream so los" war... zu ihrer Zeit.)

Leider hast Du meinen ersten Post in dieser Reihe hier anders verstanden als ich den gemeint hab.

Ich will KEINEN Star Trek Film als AgitProp Film.
Und ich hab es auch nicht behauptet das die ST Filme das sind.

Bzgl "Top Gun": Das die F-5 und T-38 so ÜBERHAUPT nicht auf MIGs passen (ausser von den Flugeigenschaften vielleicht, aber das ist eh in Top Gun eher "Mäh" dargestellt) und das eher ein Loblied auf die Navy-Fliegerei ist und darüber hinaus eigentlich KEINE politische Botschaft hat (ausser das es draussen irgendwelche Bad Guys, wie z.B. Vietnam, gibt).

Aussenpolitisch ist das ein nicht-Film.
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #106 am: 2.02.2016 | 18:34 »
Bzgl "Top Gun": Das die F-5 und T-38 so ÜBERHAUPT nicht auf MIGs passen (ausser von den Flugeigenschaften vielleicht, aber das ist eh in Top Gun eher "Mäh" dargestellt) und das eher ein Loblied auf die Navy-Fliegerei ist und darüber hinaus eigentlich KEINE politische Botschaft hat (ausser das es draussen irgendwelche Bad Guys, wie z.B. Vietnam, gibt).

Aussenpolitisch ist das ein nicht-Film.
Wiki sagt dazu:
"Movie producer John Davis claimed that Top Gun was a recruiting video for the Navy, that people saw the movie and said, "Wow! I want to be a pilot." After the film's release, the US Navy stated that the number of young men who joined wanting to be Naval Aviators went up by 500 percent."

Das ist definitiv und unverhohlen ein Propagandafilm für die US-Navy.
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #107 am: 2.02.2016 | 18:47 »
Wiki sagt dazu:
"Movie producer John Davis claimed that Top Gun was a recruiting video for the Navy, that people saw the movie and said, "Wow! I want to be a pilot." After the film's release, the US Navy stated that the number of young men who joined wanting to be Naval Aviators went up by 500 percent."

Das ist definitiv und unverhohlen ein Propagandafilm für die US-Navy.

Tja, hätten sie nur statt Kelly McGillis Kathy Bates genommen, wäre das nicht passiert....
(Was jetzt keine Kritik an Kathy, sondern an der männlichen Spezies ist)

Das sich amerikanische Filmemacher nicht zu schade sind auch mal das amerikanische Militär ziemlich positiv darzustellen sollte nicht verwundern. Es gibt ja auch Gegenbeispiele.
Wobei die Kritik an den politischen Entscheidern und Entscheidungen deutlicher ist als an den Soldaten die da (man verpflichtet sich zwar freiwillig, geht aber selten davon aus das Politiker einen in einen ungerechtfertigten Konflikt schicken... ) unfreiwillig im Dienst sind.
Das die Militärdienste einer der Kanäle für sozialen Aufstieg und, vor allem, auch eine vernünftige, leistbare, Ausbildung sind, tut ein übriges.
Aber naiv und idealistisch sind da noch die meisten (oder haben die Wahl Militärdienst oder Knast)
« Letzte Änderung: 2.02.2016 | 18:57 von Kowalski »
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #108 am: 2.02.2016 | 20:54 »
Tja, hätten sie nur statt Kelly McGillis Kathy Bates genommen, wäre das nicht passiert....
(Was jetzt keine Kritik an Kathy, sondern an der männlichen Spezies ist)
[...]

Und hätte man damals gewusst, was man heute weiß, wären wegen Kelly vermutlich mehr junge Frauen zur Navy gegangen.  ~;D
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Offline Kowalski

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #109 am: 2.02.2016 | 21:17 »
Soll ich das jetzt verstehen?
Ah, ok. Wiki-Fu.
Hmm. Es mag jetzt Prozentual mehr homosexuelle Frauen geben die so einen Beruf ergreifen würden, aber der Anteil der anderen Berufe bei der Navy überwiegt.
Und auch der Anteil der nicht-homosexuellen jeweils beiden Geschlechts.
(Wobei es auch die 100% homo, 0% hetero und 0% homo, 100% hetereo und allerlei Zwischenstufen gibt.)

Und Frauen sind da erst mal weniger hormongesteuert als vernünftig.
« Letzte Änderung: 2.02.2016 | 21:26 von Kowalski »
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #110 am: 2.02.2016 | 21:22 »
Kelly Mcgillis hatte (ca.) 2009 ihr Coming Out.
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #111 am: 2.02.2016 | 21:27 »
Kelly Mcgillis hatte (ca.) 2009 ihr Coming Out.

Den angeturnten ist das glaube ich erst mal egal....
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Offline Talasha

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #112 am: 2.02.2016 | 21:39 »
Den angeturnten ist das glaube ich erst mal egal....
Oder sie fangen erst recht an zu sabbern.  ;)
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Offline Kowalski

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #113 am: 2.02.2016 | 22:39 »
Das meinte ich ja eben  :d
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #114 am: 2.02.2016 | 23:17 »
Klar, die Möglichkeit gibt es auch.  ;D
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Offline Yerho

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #115 am: 6.02.2016 | 17:49 »
Das Problem daran ist, dass zwar der Anteil gestiegen ist, aber das Ganze handwerklich nie im 21. Jahrhundert angekommen ist.

In Sachen Konzept und Umsetzung ist das in meinen Augen kaum über Kirks Dropkick und Rikers Axe Handle Blow aus dem Weltraumkarate-Handbuch hinausgekommen.

Nun, die "Marines", die später an Bord der NX-01 dabei waren, waren als kämpfende Einheit, die *zusätzlich* zur eigentlichen Schiffsbesatzung mitgeführt wird durchaus glaubhaft ... und stießen vielen Zuschauern auf, die das einfach nicht mit "Star Trek" verbanden. Meines Erachtens passte es aber zu der "Besser haben und nicht brauchen als brauchen und nicht haben"-Politik der Erde, bevor es eine Föderation gab und natürlich zur besonderen Situation, dass es gerade einen Angriff auf die Erde gegeben hatte.

Ansonsten fände ich es aber auch wenig passend, wenn die Rumpfbesatzung eines irdischen (Prä-) Starfleet-Raumschiffs aus Kampfsäuen bestehen würde, die in sämtlichen Schlagetottechniken brillieren. Die Besatzung heutiger Militärschiffe (Und Starfleet ist noch nicht einmal eine rein militärische Institution ...) hat auch nur eine eher rudimentäre Infanterie-Kampfausbildung und im Prinzip *gar keine* Hand-to-hand-Kampfausbildung, sondern bedient die Bord(waffen)systeme und bekommt im Notfall (Durchführung oder Abwehr eines Entermanövers, Aufnahme Gefangener etc.) 'ne Knifte, 'nen Helm und 'ne Weste ausgehändigt.

Wenn also ein Starfleet-Offizier mit einem bösen Buben im Clinch liegt, *können* die angewendeten Techniken gar nicht wesentlich über das hinausgehen, was man bereits als Kadett in Kneipenschlägereien angewandt hat - es sei denn, man hat einen anderweitigen militärischen Background (Siehe Tuvok an Bord der Voyager, der ja auch ein paar Besatzungsmitglieder kampftechnisch ertüchtigen sollte ...) oder sich intensiv privat angeeignet hat.

Wenn es darum geht, Peinlichkeiten zu vermeiden, ist es dann besser, dass über die Inszenierung zu lösen und bei den Basics zu bleiben, also auf die ohnehin unglaubwürdige Darstellung von Nahkampf-Expertise zu verzichten und im Zweifelsfall einfach mal einen - anzunehmenderweise gesunden und halbwegs sportlichen - Offizier ganz ungeschult oder bestenfalls semiprofessionell zuhauen zu lassen, als wäre er in einer Kneipenschlägerei. Das macht sich auf jeden Fall besser, als 1.) die Story so zu verquirlen, dass eine Starfleet-Crew plötzlich aus Nahkämpfern besteht und 2.) sämtliche Kampfszenen perfekt, aber im Kontext unglaubwürdig zu choreographieren.

Einem Offizier und Gentleman wie Picard kauft man es ab, dass er fechten und diese Grundkenntnisse auch auf exotische (z.b. klingonische) Waffen anwenden kann und auch seine klassischen Boxeinlagen waren - abgesehen vom (für TNG typischen) lächerlichen, weil einfach nicht dazu passenden zweihändigen Finishing Move - durchaus akzeptabel. Auch Archer hat in entsprechenden Situationen einfach mal ganz unprätentiös zugelangt.

Mehr muss echt nicht sein. Die Schiffbesatzung muss wissen, wie herum man einen Phaser hält: die Hauptfiguren können zusätzlich noch eine durchmischte Profession im Handgemenge aufweisen und wenn man's modernsieren will, dann hat man zusätzliche Raum(lande)soldaten an Bord, deren hauptsächliche Aufgabe es ist, Leute unterschiedlicher Spezies möglichst effizient über den Jordan zu schicken. Zum Ausgleich müssen diese dann aber auch rein gar nichts über die Systeme des Schiffes wissen, auf dem sie stationiert sind - außer vielleicht, wie im Brandfall die Handfeuerlöscher funktionieren. ;)
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #116 am: 6.02.2016 | 18:08 »
Bei ENT gab es ja die Makos die Nasse Arbeit da waren.
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Offline YY

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #117 am: 6.02.2016 | 18:45 »
Fantomas, das sind zwei verschiedene Baustellen - einmal, was die Leute tatsächlich in der Fiktion können oder auch nicht, und zum Anderen, wie die Actionszenen rein handwerklich umgesetzt sind.


Dass Hauen, Schießen und Co. bei Starfleet nicht gerade oberste Priorität haben, ist ja ok.
Von der Warte aus gesehen ist es sogar fast genial, was die Leute sich von Anfang an im ab und zu gezeigten Training so abhalten - das zeigt perfekt, wie daneben das institutionalisierte Training ist und wie parallel von privater Seite aus rumgestümpert wird.
War natürlich niemals die Absicht - sogar ganz im Gegenteil - aber das macht es um so schöner ;D

Den Ären Kirk und Picard kann man da noch zugute halten, dass das ganze Thema damals schon rein inhaltlich von unglaublich viel ungeeignetem Schrott geprägt war und man als Außenstehender kaum eine Chance hatte, die paar Perlen zu entdecken.


Aber was die Konzeption und die filmische Inszenierung von Actionszenen angeht, ist ENT mMn eben auch nicht sonderlich weiter gekommen - auch wenn ich da keine sonderlich große sample size habe.
Da gibt es z.B. immer noch ausufernde Gespräche hinter der Deckung oder es wird zwar mal im laufenden Gefecht gebeamt, aber in so lächerlicher Form, dass man sich nur noch mit der flachen Hand vor die Stirn schlagen möchte.
Oder es wird eben technisch "fortgeschrittener" Kram stümperhaft dargestellt.


Allerdings stellt sich mir jetzt die Frage, wie viele Film- oder Serienbeispiele es gibt, wo die Leute in der Fiktion nicht sonderlich gut sind, aber das filmisch formvollendet dargestellt wird (einzelne Szenen in Saving Private Ryan und die Endgegnermookhorde in Way of the Gun vielleicht...).
Meistens bekommt man ja nur dann eine ansehnliche Kampfszene hin, wenn man weiß, um was es geht - und dann ist sehr schnell die Tendenz da, dass die Charaktere "zu viel" können.

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alexandro

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #118 am: 6.02.2016 | 19:02 »
Aber der eine ist ein eiskalter Richter, der andere ein Kind auf der Suche nach seinem Papa.

Naja, "Richter" würde ich Nomad nicht gerade nennen - bzw. er ist soweit ein Richter, wie Robin Arryn ein Richter ist ("He is a bad man. I want to watch him fly!" - könnte direkt von Nomad stammen). Nomad ist ein bockiges Kind, mehr nicht.
« Letzte Änderung: 6.02.2016 | 19:09 von alexandro »

Offline Yerho

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #119 am: 6.02.2016 | 19:23 »
Aber was die Konzeption und die filmische Inszenierung von Actionszenen angeht, ist ENT mMn eben auch nicht sonderlich weiter gekommen - auch wenn ich da keine sonderlich große sample size habe.
Da gibt es z.B. immer noch ausufernde Gespräche hinter der Deckung oder es wird zwar mal im laufenden Gefecht gebeamt, aber in so lächerlicher Form, dass man sich nur noch mit der flachen Hand vor die Stirn schlagen möchte.
Oder es wird eben technisch "fortgeschrittener" Kram stümperhaft dargestellt.

Okay, dann habe ich dich hauptsächlich deshalb falsch verstanden, weil das nun wirklich kein typisches Problem von Star Trek ist, sondern praktisch beobachtbarer Usus in Film und Fernsehen. Natürlich ist es ziemlich spezifisch für Star Trek (oder zumindest für Serien-SF), wenn man sich vor einem lichtschnellen Energiestrahl in Deckung wirft, allerdings ist das auch nur die Steigerung des Blödsinns, wenn man dies bei einem bereits abgefeuerten Projektil versucht. Und dass die Deckung meistens aus leeren Plastikfässern besteht, die sicherlich weder einem Energiestrahl noch einer Kugel standhalten würden, ist ebenfalls nicht spezifisch für Star Trek.

Sprich, daran liegt es sicherlich nicht, dass Star Trek trotz veränderlicher Action-Anteile im Niedergang befindlich ist, denn in anderen sowohl mehr als auch weniger action-orientierten Formaten werden die gleichen Mängel damals wie heute auch vom Publikum akzeptiert oder sogar begrüßt.

Streiten könnte man sich daher auch darüber, ob es wirklich Mängel oder nicht doch eher Konventionen für bestimmte Formate sind. Ich finde dein Beispiel mit den ausufernden Dialogen in der Deckung so schön, dass ich es gleich mal aufgreifen möchte: Natürlich ist das grundsätzlich unrealistisch. Die Frage ist nur, ob Realismus überall passt. In einem realistischen Kriegsdrama erwartet und/oder akzeptiert das Publikum die Leerstelle bzw. hat selber das nötige Hintergrund(halb)wissen um sich zu erklären, warum die Charaktere jetzt meinetwegen ohne viele Erklärbärismen (Die ja eher den Zuschauer vorbereiten sollen ...) in einer zugespitzten Situation so gehandelt haben, wie sie es eben taten. Sie wissen, was etwaige taktische Zeichen bedeuten oder auch nur, warum die Charaktere eben nicht allzu lange in einer Deckung geblieben sind, obwohl diese zumindest in der Zweidimensionalität des Bildschirms einer Festung gleichkam.

Aber nicht nur bei Star Trek sondern auch bei etlichen Agenten-, Krimi- und anderen SF-Serien weiß der größte Teil der Zielgruppe nicht einmal halb, was die sinnvollste Handlungsweise ist, wenn man in einer Deckung unter Beschuss steht. Wenn da Captain A sich nicht kurz mit seinem IO abspricht, versteht kein Aas, warum die jetzt TTV machen oder gun blazing den Durchbruch wagen müssen. Kurz gesagt, viele Zuschauer lieben Feuergefechte und ihre Helden unter Beschuss, aber die Wenigsten wissen, wie man sich in einem solchen befindlich verhält und welche Optionen ihre Helden haben, aus der Geschichte halbwegs intakt herauszukommen.

Und jetzt wird's ganz kompliziert: Wenn man im echten Leben Leute ohne Kampferfahrung oder wenigstens eine umfassendere theoretische Kampfausbildung in der gleichen Situation hat, werden sich diese in ihrer Deckung ziemlich viel falsch machen. Damit wird es schon fast wieder realistisch, wenn Starfleet-Offiziere in Deckung ausufernde Dialoge führen - ganz abgesehen davon, welche erzählerische Funktion das außerdem hat.
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #120 am: 6.02.2016 | 20:20 »
Streiten könnte man sich daher auch darüber, ob es wirklich Mängel oder nicht doch eher Konventionen für bestimmte Formate sind. Ich finde dein Beispiel mit den ausufernden Dialogen in der Deckung so schön, dass ich es gleich mal aufgreifen möchte: Natürlich ist das grundsätzlich unrealistisch. Die Frage ist nur, ob Realismus überall passt.

Ich behaupte, dass er in den meisten Fällen zumindest nicht hinderlich ist.

Da gibt es ja ab den 2000ern einige Beispiele in Film und Serie, wo das recht gut umgesetzt wurde (und einige Vorreiter aus den 90ern).
An Teilen der Zuschauerschaft geht das dann eben vorbei, aber das bedeutet nur, dass für die kein "Zusatznutzen" besteht.

Die Erzählkonventionen müssen sich dann eben leicht anpassen, aber z.B. The Shield hat das mMn ziemlich vorbildlich hinbekommen.


Damit wird es schon fast wieder realistisch, wenn Starfleet-Offiziere in Deckung ausufernde Dialoge führen - ganz abgesehen davon, welche erzählerische Funktion das außerdem hat.

Außer, dass denen dann eben kein Nachteil daraus erwächst  ;)
Und wie gesagt, den erzählerischen Part kann man mit etwas Geschick auch woanders hin schieben/anders umsetzen, ohne dass man da großartig Abstriche machen müsste.


Aus meiner Perspektive ist es heutzutage - unabhängig von Star Trek - hauptsächlich Trägheit, Faulheit, Schlampigkeit und "das haben wir schon immer so gemacht", wenn mir das irgendwo begegnet.

War früher eben so, aber heute kann man das eigentlich nicht mehr bringen.
Uneigentlich beiße ich mir öfter mal auf die Faust und bin sehr wählerisch, was ich mir anschaue...  :P
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #121 am: 6.02.2016 | 20:34 »
Vergesst die Sicherheitsabteilung nicht.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #122 am: 6.02.2016 | 20:54 »
Die Sicherheitsabteilung, die keine oder so gut wie keine spezialisierte Ausrüstung hat und nichts kann außer Sicherheitstheater (wenn auch i.d.R. aus dramaturgischen Gründen)?

Die spielt doch unserer Interpretation 100% in die Hände.
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #123 am: 7.02.2016 | 02:54 »
Also in meiner GURPS Star Trek Adaption ist die Uniform der Star Fleet Besatzung ein Energy Cloth.
Und die meisten Offiziere sind in mindestens normalen HTH Techniken bewandert.

Aber das ist halt nur mein ST Paralleluniversum.

Was ein Spacemarine tragen würde sah man in Star Trek: Das unendeckte Land

Das ST als Serie jetzt nicht Mil-SciFi ist finde ich gut, deswegen muss die Serie auch keine Super-Duper Experten als Berater in dem Bereich einstellen.
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #124 am: 7.02.2016 | 09:30 »
Speziell, aber nicht nur im HTH-Bereich wird es auch schnell ein Fall für ein erweitertes Studium in Xeno-Anatomie, weil nun einmal ein Großteil der möglichen Kontrahenten Aliens sind.

Bei Star Trek sind die immerhin meist Hominiden oder gar Humanoiden, weshalb die meisten Grapple- und Wurftechniken durchaus funktionieren dürften, aber auf eine Wirksamkeit der antrainierten Schläge und Tritte wäre da kein Verlass. Dass fängt damit an, dass Star-Trek-Aliens häufig irgendwelche Horn- und Knochenpartien genau dort im Gesichtsbereich haben, wo man eigentlich mal einen zünftigen Kopftreffer anbringen würde und wohl auch die ansonsten in Frage kommenden inneren (und äußeren: "Aim for the Knees!" ;)) Organe nicht unbedingt immer da liegen, wo man sie analog zum Menschen vermutet.

Sich jetzt die nötigen Trefferzonen und Reflexe für jede möglicherweise feindliche Spezies *nebenbei* anzutrainieren, halte ich für ziemlich ausgeschlossen. Das bleibt Personal vorbehalten, für die bewaffneter und unbewaffneter Kampf die Hauptaufgabe ist und das ordentlich Zeit in deren Vorbereitung investieren kann. Wenn man jedoch hauptsächlich ein Raumschiff führen und in Schuss halten muss, fehlt dafür einfach die Muße.
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