Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
Erstes Turbo-Fate: gibts da ein gutes Einstiegsabenteuer?
Bad Horse:
Da es bei Fate keine Waffenwerte gibt, finde ich es ein bisschen haarspalterisch, dem Spieler einen Fatepunkt für eine Kettensäge abzuknöpfen.
Der soll lieber mit Wahrnehmung einen Vorteil "Ich habe eine Kettensäge" erschaffen und den kostenlos einsetzen.
Wisdom-of-Wombats:
Bei FAE und Fate Core gilt auch der Grundsatz: Sage ja, oder lass würfeln. D.h. wenn aus meiner Sicht als SL jetzt gerade kein trifftiger Grund einfällt, warum ein Gegenstand an diesem Ort nicht vorhanden ist, dann gibt es den Gegenstand. Und wenn es den Gegenstand jetzt erstmal nicht gibt, kann der Spieler ihn durch Umschauen zum Beispiel erschaffen. Clever oder Sneaky wie er ist, hat er den passenden Gegenstand erspäht. Dann legt man einen Aspekt mit Vorteil erschaffen an (was in allen Fällen besser ist als einen Fate Punkt zu spendieren, einfach wegen der Free Invokes).
Chruschtschow:
Beim Faktenschaffen wird ja auch gerne was vergessen: "Declare a Story Detail: To add something to the narrative based on one of your aspects, spend a fate point." Wenn ich also ein Fakt schaffe, so muss das auch meinen Aspekten beruhen. Zum Beispiel kann ich statt einer Kettensäge auch eine Bazooka zücken. Ich muss nur in einem überdrehten Superheldensetting unterwegs sein und den Aspekt Ein Keller voller Wummen haben. In dem Fall war es auch ein Vorteil. Wegen dem Riesenroboter. In der Kirche. Das habe ich am ersten GRT mit ein paar Noch-nie-Rollenspielern gehabt. Surreal, aber gut.
Mit dem Beispiel kann ich natürlich nur eingeschränkt die Behauptung aufstellen, dass die Nummer mit dem Bürgermeister unrealistisch ist. Egal. Also: eine Vorteil-erschaffen-Aktion ist erst ein Mal eine Aktion. Dabei kann Aktion auch weit gefasst sein, indem zum Beispiel mit einer kleinen Rückblende etwas mit einer Contacts-Probe vorbereitet wird, das jetzt in der Situation zündet. Welche Aktion hat der Spieler denn durchgeführt um Bürgermeister zu werden? Ich mach dann mal Wahlkampf? Ich niete den alten Bürgermeister um, damit die Stelle vakant ist? Ich habe alle maßgeblichen Leute bestochen? Ich war reichlich Klinkenputzen?
Ganz viele dieser Probleme lösen sich auf, wenn man sich an die goldene Regel hält. Einer deiner Spieler will eine Bombe zücken? Macht das denn in der Fiktion, in diesem Setting, in dieser Situation Sinn? Das muss immer die erste Frage sein. Wenn ich bei einem Walanderkrimi in der Sauna sitze, muss ich mich schon arg anstrengen, um die Gründe zu begründen. Bin ich in einem WoW-artigen Setting und spiele einen Goblin? Da muss ich wahrscheinlich nicht mal würfeln, um zu sagen, dass ich eine habe.
Ich stimme Murder-of-Cows "Sage ja, oder lass würfeln" zu. Das ist super. Aber es erfordert als erstes, dass sich die Leute - Spieler und SL - einfach auch dran halten, was man da spielt. Wenn ich plötzlich im Noirkrimi plötzlich anfange über Häuser zu springen, ist auch ein zünftiges "Nein!" angebracht.
Wisdom-of-Wombats:
--- Zitat von: Chruschtschow am 20.02.2016 | 18:01 ---Mit dem Beispiel kann ich natürlich nur eingeschränkt die Behauptung aufstellen, dass die Nummer mit dem Bürgermeister unrealistisch ist. Egal. Also: eine Vorteil-erschaffen-Aktion ist erst ein Mal eine Aktion. Dabei kann Aktion auch weit gefasst sein, indem zum Beispiel mit einer kleinen Rückblende etwas mit einer Contacts-Probe vorbereitet wird, das jetzt in der Situation zündet. Welche Aktion hat der Spieler denn durchgeführt um Bürgermeister zu werden? Ich mach dann mal Wahlkampf? Ich niete den alten Bürgermeister um, damit die Stelle vakant ist? Ich habe alle maßgeblichen Leute bestochen? Ich war reichlich Klinkenputzen?
--- Ende Zitat ---
Der Bürgermeister sollte meiner Meinung nach in Charakteraspekten auf dem Charakterblatt angelegt sein. Bei FAE ist es ja durchaus möglich, dass der Charakter noch offene Aspekte hat. Dann kann man kurz drüber reden, ob es Sinn macht und sich dann den Aspekt eintragen. Ist kein Aspekt mehr frei, dann muss der Spieler Zeit darauf verwenden, in der Geschichte Bürgermeister zu werden und dann mit einem Minor Milestone einen Aspekt entsprechend umschreiben.
Wenn man den Wahlkampf nicht ausspielen will, bietet sich eine Challenge an.
1) Sorgfältig Klinkenputzen (Careful)
2) Blendende Reden halten (Flashy)
3) Kraftvoll argumentieren (Forceful)
4) Heimlich die Wahl manipulieren (Sneaky) ~;D
So in der Art. Am Ende kann man dann anhand der gelungenen Würfe den Wahlausgang bestimmen.
--- Zitat von: Chruschtschow am 20.02.2016 | 18:01 ---Ich stimme Murder-of-Cows "Sage ja, oder lass würfeln" zu. Das ist super. Aber es erfordert als erstes, dass sich die Leute - Spieler und SL - einfach auch dran halten, was man da spielt. Wenn ich plötzlich im Noirkrimi plötzlich anfange über Häuser zu springen, ist auch ein zünftiges "Nein!" angebracht.
--- Ende Zitat ---
Ja! Stimme ich voll zu.
nobody@home:
--- Zitat von: Bad Horse 8 am 20.02.2016 | 17:45 ---Da es bei Fate keine Waffenwerte gibt, finde ich es ein bisschen haarspalterisch, dem Spieler einen Fatepunkt für eine Kettensäge abzuknöpfen.
Der soll lieber mit Wahrnehmung einen Vorteil "Ich habe eine Kettensäge" erschaffen und den kostenlos einsetzen.
--- Ende Zitat ---
Wenn der Spieler die Kettensäge braucht, weil er sonst gegen das Beispielpflanzenmonster erst gar keine plausible Angriffsaktion starten könnte, macht das schon einen Unterschied.
Und den Vorteil zu erschaffen, kostet natürlich erst mal eine Aktion -- und damit Zeit -- und kann auch mal fehlschlagen. Ist also Ermessenssache des Spielers, was ihm lieber ist: den Fate-Punkt sparen oder keine freie Watsche des Monsters riskieren.
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