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Wie man als Paladin Orks helfen kann [war: "Letzte Worte und Anekdoten"]
Quaint:
Achja, es ist halt auch nicht jedes DnD gleich. In vielen Runden wir ja z.B. bei Orks oder anderen oftmals als Kanonenfutter gebrauchten Völkchen das Vorhandensein von Nichtkämpfern ausgeklammert - wenn man da ein Orklager ausräumt, findet man also oft keinerlei alter, weibliche oder jugendliche Orks. Weil das würde ja unangenehme Fragen aufwerfen.
Und, naja, ich bin nicht immer der Freund von politisch korrektem DnD, so ein Paladin hat ja auch die Aufgabe, das Böse zu vernichten. Und das kann durchaus heißen dass die letzten Überlebenden eines Orkstammes auchnoch ausrottet, damit die sich nicht wieder vermehren und meinetwegen in 10 Jahren wieder eine Bedrohung darstellen. Sicher könnte man damit auch anders umgehen (Gefängisse, Waisenhäuser, die Leute dann auch zum Guten bekehren und resozialisieren etc.) aber das zum muss zu machen...
Nach Gesinnungslogik tut man ja etwas gutes, wenn man das Böse vernichtet. Das muss sich also nicht zwingend mit rechtschaffen gut beißen.
Ich hab auch schonmal scherzhaft argumentiert, der christliche Teufel wäre nach DnD Maßstäben vermutlich guter Gesinnung, möglicherweise sogar rechtschaffen. Immerhin ist eine seiner wesentlichen Aufgaben, bei göttlichen Prüfungen zu helfen (es ist keine Prüfung, wenn man nicht verlieren kann), die bösen Menschen in der Hölle für ihr tun bezahlen zu lassen (wohlgemerkt nach entsprechendem Urteilsspruch etc.) und die nicht ganz so bösen Menschen im Fegefeuer zu läutern, damit sie ins Himmelreich aufsteigen können.
Tarjan:
--- Zitat von: Quaint am 30.05.2016 | 12:16 ---Nach Gesinnungslogik tut man ja etwas gutes, wenn man das Böse vernichtet. Das muss sich also nicht zwingend mit rechtschaffen gut beißen.
--- Ende Zitat ---
Es wird deutlich gesagt, dass ein Paladin keine Wehrlosen töten darf. Ein Paladin darf nur im Kampf töten. Und dann nur unter bestimmten Vorraussetzungen:
--- Zitat von: http://easydamus.com/lawfulgood.html ---When will a lawful good character take a life? A lawful good being kills whenever necessary to promote the greater good, or to protect himself, his companions, or anyone whom he's vowed to defend. In times of war, he strikes down the enemies of his nation. He does not interfere with a legal execution, so long as the punishment fits the crime. Otherwise, a lawful good character avoids killing whenever possible. He does not kill a person who is merely suspected of a crime, nor does this character necessarily kill someone he perceives to be a threat unless he has tangible evidence or certain knowledge of evildoing. He never kills for treasure or personal gain. He never knowingly kills an innocent being.
--- Ende Zitat ---
;)
Arldwulf:
Ich denke halt man muss zwischen der Spielersicht und der Charaktersicht unterscheiden. Der Spieler kann durchaus glauben er würde die Orkbedrohung vernichten und damit dem Land helfen indem er Orkkinder tötet. Insbesondere weil die weitere Entwicklung der Spielwelt, abseits des Abenteuers ihm ja egal sein kann, und er nur den kurzfristigen Gedanken "Bedrohung weg=Problem erledigt" verfolgen muss.
Für den IG Charakter ist dies anders, für diesen kann die Entscheidung zu so einer Tat über den aktuellen Kontext hinausgehen, kann seinem Orden schaden, seinem Gott und der Entwicklung des Landes. Kann neue Bösewichte erschaffen. Er handelt nicht Moralisch weil er täglich Moralin schluckt, sondern aus Überzeugung damit tatsächlich das beste zu tun. Darum ist dies eben auch keine Einschränkung der Optionen, sondern moralisches Handeln aus dieser Überzeugung heraus selbst die sinnvollste Option - und nur aus Spielersicht, im Kontext eines Abenteuers gibt es andere Optionen welche sinnvoller sind.
Man könnte es als "Ein Sieg mit den falschen Mitteln kehrt sich zur Niederlage um" beschreiben.
Quaint:
Äh, ja, die reinweißen Lichti-Paladine wurden manchmal so dargestellt. Nannte man dann oftmals auch Rechtschaffen Blöd. Und das war damals schon nicht in allen Runden gängige Praxis in der Form. Und heute, 5te Edition, Alignmentfreiheit für Paladine, und so Archetypen wie den Vengeance Paladin.
Und selbst das hier zitierte kann man auch anders auslegen.
"A lawful good being kills whenever necessary to promote the greater good." Sagen wir mal wir würden es als dem höheren Wohl zuträglich erachten, wenn keine Banden von Orks die Gegend unsicher machen. Und behalten wir im Hinterkopf, das Orks sich rasch fortpflanzen und ohne Intervention wohl mit ihren kulturell üblichen Praktiken fortfahren, wie etwa Überfällen. Voila, hat man doch eine prima Rechtfertigung. Und in einem typischen DnD Setting, in einer von Orks geplagten gegend, würden dir ohnehin die wenigsten Leute ingame zustimmen, dass es sich bei Orks um "Personen" handelt. Das sind halt Monster, nech.
Tarjan:
--- Zitat von: Arldwulf am 30.05.2016 | 12:26 ---Ich denke halt man muss zwischen der Spielersicht und der Charaktersicht unterscheiden. Der Spieler kann durchaus glauben er würde die Orkbedrohung vernichten und damit dem Land helfen indem er Orkkinder tötet. Insbesondere weil die weitere Entwicklung der Spielwelt, abseits des Abenteuers ihm ja egal sein kann, und er nur den kurzfristigen Gedanken "Bedrohung weg=Problem erledigt" verfolgen muss.
Für den IG Charakter ist dies anders, für diesen kann die Entscheidung zu so einer Tat über den aktuellen Kontext hinausgehen, kann seinem Orden schaden, seinem Gott und der Entwicklung des Landes. Kann neue Bösewichte erschaffen. Er handelt nicht Moralisch weil er täglich Moralin schluckt, sondern aus Überzeugung damit tatsächlich das beste zu tun. Darum ist dies eben auch keine Einschränkung der Optionen, sondern moralisches Handeln aus dieser Überzeugung heraus selbst die sinnvollste Option - und nur aus Spielersicht, im Kontext eines Abenteuers gibt es andere Optionen welche sinnvoller sind.
Man könnte es als "Ein Sieg mit den falschen Mitteln kehrt sich zur Niederlage um" beschreiben.
--- Ende Zitat ---
seh ich genauso. Wieso hier überhaupt noch diskutiert und relativiert wird, wenn ein Grundelement des Paladinseins weder vom erwähnten SL noch vom Paladinspieler (und seinem SC) nicht verstanden oder ausgeblendet wird, nämlich DASS-MAN-KEINE-WEHRLOSEN-WESEN-TÖTET
Da hört es schon auf. Da brauch ich keinen Paladin spielen. Da tuts ein Krieger auch und der bitte ohne lawful good.
--- Zitat von: Quaint am 30.05.2016 | 12:34 ---Äh, ja, die reinweißen Lichti-Paladine wurden manchmal so dargestellt. Nannte man dann oftmals auch Rechtschaffen Blöd. Und das war damals schon nicht in allen Runden gängige Praxis in der Form.
--- Ende Zitat ---
Wie gesagt, ich und einige andere hier sind der Meinung, dass ein Paladin die "gute Seite" vertritt und das beinhaltet nicht gerade das abschlachten oder sonstige Beseitigen von Lebewesen.
Ich muss keinen Paladin spielen, wenn ich ihn nicht als "Kämpfer für das Gute" darstellen kann und will.
Oh "Rechtschaffen Blöd" super. Man kann sich's so einfach machen, und die neue Ed scheint das zu unterstützen.
Ich finde, ein Paladin muss etwas Besonderes sein. Und dazu gehören all die Schwierigkeiten einer solchen Einstellung.
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