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[FAE] Alternative Approaches?

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La Cipolla:
Oder, um es anders zu sagen: FAE ist ein perfektes Beispiel, wenn es darum geht, ein Raster in seiner Gesamtheit zu übersetzen, nicht einzelne Wörter.

1of3:

--- Zitat von: Molcho am 29.06.2016 | 00:51 ---Was würdest du dir denn alternativ als funktionaler vorstellen können?

--- Ende Zitat ---

Ja, die Frage ist bei Fate: Wozu hat man da überhaupt Fähigkeiten? Oder Approaches? Die Charakterbeschreibung wird schon durch die Aspekte erledigt. Zur Charaktererbeschreibung brauchts die nicht.

Dann möglicher Weise zur Spotlight-Verteilung. Also in bestimmten Personen sind Leute mit passend guten Fähigkeiten dran. Das klappt aber auch nicht, wenn immer irgendwie jeder Approach passt.

Mechanische Taktik ist damit schon mal gar nicht zu machen, weil sie mechanisch sogar noch gleicher sind.

Im Grunde: Streichen. Komplett. Spiel mit Aspekten und Ende.

Chruschtschow:
Ich habe schon den Eindruck, dass sie zur Beschreibung des SC gehören und auch helfen. Ein Krieger mit +3 in Kraftvoll, einer mit +3 in Flink und einer mit +3 in Sorgfältig sind schon unterschiedlich (Conan vs. Erol Flynn vs. Blechdose). Und die verschiedenen Methoden haben ja durchaus Unterschiede, wenn es ums gleiche Problem geht. Wenn ich über die zusammenbrechende Brücke fliehen will, hat Flink es leicht, weil das sein ureigenstes Terrain ist. Aber wer partout sorgfältig über die fix zusammenstürzende Brücke will, muss wahrscheinlich mit einer ganz andere Schwierigkeit rechnen, denn Sorgfältig steht für langsames planvolles Vorgehen. Genauso die Lautstärke beim kraftvollen Türöffnen. Das geht. Wahrscheinlich sogar ganz gut. Nur ist es halt laut.

Es zieht eine zweite Ebene zur Beschreibung rein. Halt ein Adverb zu den Verben, die ich als Tätigkeiten aus meinen Aspekten ableiten kann. Mir hilft's.

La Cipolla:

--- Zitat ---Ja, die Frage ist bei Fate: Wozu hat man da überhaupt Fähigkeiten? Oder Approaches? Die Charakterbeschreibung wird schon durch die Aspekte erledigt. Zur Charaktererbeschreibung brauchts die nicht. [...]
Im Grunde: Streichen. Komplett. Spiel mit Aspekten und Ende.
--- Ende Zitat ---

Na ja, Fate will ja auch klassische Spieler ansprechen, und viele klassische Spieler stellen sich quer, wenn es Proben gibt, bei denen die Charaktereigenschaften keinen Einfluss haben. (Aspekte decken das nicht ausreichend ab, selbst wenn man stark daran koppelt, wann geprobt wird.) Fate würde ohne Fertigkeiten/Approaches also mit ziemlicher Sicherheit sein Designziel verfehlen, eine Brücke zwischen klassisch und modern zu schlagen.

Eine Variante, die deiner Logik folgt, ohne dieses Ziel zu verfehlen, wäre übrigens im Toolkit und nutzt praktisch die Aspekte als Fertigkeiten/Methoden, zusätzlich zu ihren Standardfunktion. Finde ich persönlich aber extrem unhandlich und unelegant.

Auf der Gruppenebene kann man Fate natürlich wunderbar ohne Fertigkeiten/Approaches spielen, siehe bspw. auch Tiny Fate, was ja """fast""" offiziell ist und mich persönlich extrem hypt. Da geht dann aber eine Komplexitätsebene verloren, die für einige (nicht nur klassisch veranlagte) Spieler durchaus ein Pro-Argument darstellt, schon aus dem Selbstzweck heraus. Sollte man also vor Augen haben.


Noch was: Die Fertigkeiten/Approaches können auch eine kleine Hilfe für Anfänger (und andere Spieler) sein, bei denen es mit der Kreativität nicht allzu weit her ist. Sie sind ja in einem gewissen Sinne ein Interface, das die sehr offenen Handlungsoptionen eines Rollenspiels narrativ kodiert. Wenn ein Spieler also einen hohen Wert in Stealthy und Careful hat, wird er überlegen "Wie kann ich das Stealthy oder Careful erledigen?" und dann vielleicht eine Idee kriegen. Die Aspekte können dafür manchmal zu spezifisch und manchmal zu vage sein.

nobody@home:
@Chruschtschow:
Yep. Es ist halt nicht zwangsläufig richtig, daß jede Methode tatsächlich alles gleich gut kann, und selbst da, wo das umständehalber mal der Fall ist, wird das "Wie" des Vorgehens das Ergebnis wahrscheinlich mitbestimmen. Der Kraftvolle Weg, durch eine verschlossene Tür zu kommen, ist nun mal normalerweise eher das gewaltsame Aufbrechen derselben, und das macht Lärm und läßt eine kaputte Tür zurück...

Natürlich -- speziell im Fall Kampf kann man wahrscheinlich für zumindest allgemeine Angriffs- und Verteidigungsaktionen so ziemlich jede Methode verwenden, wenn man's entsprechend formuliert, einfach weil das Thema da so breit gestreut ist, daß irgendwas eigentlich immer geht. Das ist aus meiner Sicht aber in Ordnung, weil ich in der Situation kein Problem damit habe, daß sämtliche SC zumindest von der Grundkompetenz (beste gerade brauchbare Methode) her am Ende ungefähr gleich stark sind; das Scheinwerferlicht soll sich ja gerade da einigermaßen fair verteilen, und die ausgesprochenen "Profikämpfer" haben den "Amateuren" im Kampf ja immer noch den Situationsvorteil durch passende Aspekte und Stunts voraus.

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