Tanelorn.net

Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Pen & Paper - Lets Plays, Podcasts & Blogs => Thema gestartet von: Weltengeist am 2.09.2021 | 18:43

Titel: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 2.09.2021 | 18:43
Da ich es irgendwie nicht fassen kann, dass es hier immer noch keinen Sammelthread zum Kommentieren, Bejubeln, Belästern etc. von Critical Role gibt - hier, bitteschön! ~;D
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 2.09.2021 | 19:06
Und gleich mal aus einem anderen Thread geklaut:

Yikes. Wenn ich Aabria sehe, klick ich automatisch weg seit EXU... Ich kann die Frau einfach nicht ab.

Dabei war das Problem bei EXU für mich nicht mal die Spielleiterin... ;D
(Wenn ich Liam gewesen wäre, hätte ich die Runde spätestens nach der 2. Sitzung verlassen...)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Infernal Teddy am 2.09.2021 | 19:37
Ich bin glaube ich der einzige der mit der zweiten Kampagne nichts anfangen konnte
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 2.09.2021 | 20:01
Ich bin glaube ich der einzige der mit der zweiten Kampagne nichts anfangen konnte

Not sure. Ich bin nach 4 Folgen ausgestiegen (vor allem, weil ich die SC nicht mochte).
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: schneeland am 2.09.2021 | 20:09
Ich war bei Staffel 2 auch raus. Lag aber a) auch an Zeitgründen und b) daran, dass eigentlich Staffel 1 schon hätte eher enden dürfen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Raven Nash am 2.09.2021 | 20:51
Ich muss gestehen, dass ich eigentlich nie über 4-5 Folgen raus gekommen bin, und das auf Xmal. Ich hab einfach nicht die Geduld, mir 4 Stunden Leute bei RP anzusehen.
Bei EXU wollte ich dann (weil überschaubar) mal wirklich gucken - und konnte dann die SL und mehrere der Spieler einfach nicht leiden.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Gambit am 2.09.2021 | 21:53
Ich bin bei Staffel 2 mit meiner Freundin zusammen mittlerweile bei Folge 113 und wir sind weiterhin schwer begeistert. Es stimmt einfach alles und ich hätte niemals im Leben damit gerechnet, das es so unfassbar spannend ist einer Spielrunde über 4 Stunden zuzuschauen genau so unterhaltsam/erfüllend sein, wie beim zuschauen von guten Serien oder Filmen. EXU fand ich persönlich übrigens auch großartig, die erste Staffel habe ich allerdings nicht geschaut :)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: tantauralus am 2.09.2021 | 21:59
Staffel zwei hatte für mich am Anfang das Problem, dass die Strory gefühlt zu Sandboxig war. Der "relevante" Main Story Arc kam erst recht spät auf Trab.

Die Characterentwicklung war in C2 auch langsamer, was aber wahrscheinlich daran lag, dass in C1 die Spieler ja schon deutlich länger mit den Chars vertraut waren.

Ich war bei Staffel 2 auch raus.

Das erklärt warum in Talks Machina keine Frage mehr von dir aufgetaucht ist (wobei ich Talks Machina auch schon ewig nicht mehr verfolgt habe).
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: CAA am 2.09.2021 | 22:02
Staffel 2 habe ich echt gerne "geschaut". Beim Kochen, putzen, etc pp....

EXU hab ich irgendwo in Folge 3 ausgemacht. Das war mir zu sehr "Bier und Bretzel". Soll ja jeder Spaß haben wie er möchte, und es ist schön zu sehen dass die das ganze anscheinend doch noch irgendwo nen Stück weit für sich selber machen und nicht nur fürs Publikum.... aber ich hoffe die nächste Staffel wird wieder ernsthafter.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 3.09.2021 | 06:29
Ich hab einfach nicht die Geduld, mir 4 Stunden Leute bei RP anzusehen.
Bei EXU wollte ich dann (weil überschaubar) mal wirklich gucken - und konnte dann die SL und mehrere der Spieler einfach nicht leiden.

Das kann ich beides genauso unterschreiben. Ich habe bei den großen Kampagnen schnell gemerkt, dass ich einfach nicht die Zeit habe, jede Woche 4 Stunden lang anderen Leuten beim Rollenspielen zuzusehen. Und bei EXU habe ich einfach die Krise gekriegt...

EXU hab ich irgendwo in Folge 3 ausgemacht. Das war mir zu sehr "Bier und Bretzel".

Das finde ich unfair gegenüber echten Bier-und-Brezel-Spielern. Hier haben einfach 4 von 5 Spielern beschlossen, dass sie diesmal den Clown spielen und jeden Versuch einer Handlung durch (IG-)Blödeleien torpedieren. Das klappt meist prima, wenn es einer macht, aber wenn es fast die ganze Gruppe tut, ist es kein schöner Anblick. Mir haben Aabria und Liam einfach nur leid getan (allerdings hätte ich an ihrer Stelle hinter den Kulissen ein paar Gespräche geführt), und nach der 3. Episode habe ich es nicht mehr über mich bekommen, nochmal einzuschalten.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Raven Nash am 3.09.2021 | 09:01
Für mich war EXU eigentlich schon bei der "wir pinkeln alle besoffen vom Dach"-Szene vorbei. Mag meiner Abneigung gegen Besoffene an sich geschuldet sein, aber ich fand das weder lustig noch hat es irgendwas zur Story beigetragen. Und nachdem da irgendwie nichts in die Gänge kam, war's dann auch uninteressant.

Ich weiß ja nicht, wo der Unterschied zwischen "ernsthaften" RP und "Bier und Bretzel" liegen soll. Schauspielerisch ist jeder Spieler der EXU-Runde den diversen deutschen Streams meilenweit überlegen, egal ob ich sie nun mag oder nicht. Ist halt ihr Job. Ich hatte aber den Eindruck, dass Aabria so irgendwie keine wirkliche Story hatte, und das bißchen dann auch noch torpediert wurde.

Bei Staffel 1 wurde man irgendwie reingestoßen (klar, war ja auch eine laufende PF-Kampagne, die auf 5e konvertiert wurde), Staffel 2 hatte zumindest einen Einstieg. Aber wie gesagt: Ich hab weder die Zeit noch die Geduld dafür. So hin und wieder mal ein wenig gucken finde ich aber ganz nett.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Zanji123 am 3.09.2021 | 09:10
ich gehöre wohl zu den wenigen die nur mal in die erste Folge der ersten Staffel reingesehen haben... aber schon allein die Soundqualität hat mich da etwas abgeschreckt... aber okay habs mir ne Stunde gegeben so nebenbei aber nö... klickte irgendwie nicht.

Währenddessen kann ich mir die Rime of the Frostmaiden Lets play der Orkenspalter jederzeit "anhören" (aber auch das nur unregelmässig hin und wieder)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Noshrok Grimskull am 3.09.2021 | 09:49
Ich habe tatsächlich beise Kampagnen von CR komplett angeschaut.
Na gut, zum Teil angeschaut, zum Teil nur angehört. Ich habe die Dinger immer angehabt, wenn ich nebenher Miniaturen bemale oder Gelände bastel. Finde ich in Kombi ganz angenehm und entspannend.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Raven Nash am 3.09.2021 | 11:02
aber schon allein die Soundqualität hat mich da etwas abgeschreckt...
Da musst du einige Folgen später reinschauen - oder gleich die 2. Staffel. Mit zunehmenden Erfolg kam nämlich auch massives Sponsoring (was ich auch nicht so toll finde, weil mir die Werbung auf den Sack geht) und ein ganzes Studio mit Equipment. Mittlerweile ist es IMHO schon überfrachtet mit Zeug...
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Gambit am 3.09.2021 | 11:18
Die Soundqualität (und der semi-optimale Einstieg) ist einer der Gründe, warum viele Fans empfehlen mit der ersten Staffel ab Episode 24 zu starten. Zum einen ist dann die Audio Qualität deutlich besser, zum anderen startet da der nächste Story Arc (Briarwood). Staffel 2 ist natürlich durch die Bank weg von guter Qualität. Ich gehöre auch zu den Leuten die die Werbespots am Anfang (und die Art Gallery im Mittelteil) niemals missen möchten. Der geballte Wahnsinn von Sams Werbeaktionen ist (für mich) meist ganz großes Kino. Und bei EXU fand ich auch Cozy Matt mit Omar ganz toll. Freue mich schon auf die 3. Staffel und hoffe das es mit EXU nach einem Weilchen weiter gehen wird, ich vermisse die Chaostruppe schon ein wenig, insbesondere nach der schönen Wrap-up Episode :)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: klatschi am 3.09.2021 | 11:19
Ich höre Campaign 2 gerade als Podcast, und springe einfach am Anfang immer zur intromusik - dann ist das mit der Werbung überhaupt nicht tragisch :-)

Habe lange gebraucht, um nen Zugang zu CR zu bekommen, aber was sie einfach gut vermitteln, ist Lust und Spaß an der Sache und ich halte Matt Mercer für einen sehr sehr unterhaltsamen DM, weil er unglaublich variabel mit seiner Stimme ist und auch Monster etc. wirklich schön darstellt. Und er hält durch die Art und Weise, wie er beispielsweise Kämpfe moderiert, die Sache gut am Laufen!
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Timo am 4.09.2021 | 21:46
@Raven Nash
ich würde gerne wissen was dich an der EXU SL gestört hat? Mir waren CR 1&2 zu lang, EXU zu albern, aber die SL fand ich richtig gut, konnte die Szenen gut beschreiben.

In Misfits and Magic fand ich sie sehr gut als SL:
https://www.youtube.com/watch?v=C1VffF1Z5-Y
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: klatschi am 12.09.2021 | 13:57
Bin nun bei Staffel zwei bei folge 15 oder so, inzwischen sind alle Charaktere bis auf Beau in meinen Augen interessant.
Zwei Dinge, die ich etwas ärgerlich finde sind die vielen Nebenkonversationen am Tisch (weswegen auch einiges nicht gehört oder kapiert wird) und die stellenweise schon seltsam anmutende fehlende System Mastery. Es muss ja keiner ein DnD 5 Profi sein aber dass man nach einer 600 Stundenkampagne und nun x Stunden in der zweiten Kampagne die Grundlagen ned auf die Reihe bekommt, dafür kann ich irgendwie kein Verständnis aufbringen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Vecna am 12.09.2021 | 14:02
Es muss ja keiner ein DnD 5 Profi sein aber dass man nach einer 600 Stundenkampagne und nun x Stunden in der zweiten Kampagne die Grundlagen ned auf die Reihe bekommt, dafür kann ich irgendwie kein Verständnis aufbringen.

Der Schwerpunkt wird halt auf die Charaktere gelegt, und dass sie für die Konsumenten interessant sind. Nicht ganz unähnlich zu Millionen D&D(5e)-Tischrunden weltweit.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: schneeland am 12.09.2021 | 14:05
@klatschi:
Hat man m.E. in der ersten Staffel auch schon gemerkt - für einige der Spieler spielt das Regelsystem m.E. quasi keine Rolle, da geht es mehr oder weniger allein ums Schauspiel.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Raven Nash am 12.09.2021 | 14:16
@Raven Nash
ich würde gerne wissen was dich an der EXU SL gestört hat? Mir waren CR 1&2 zu lang, EXU zu albern, aber die SL fand ich richtig gut, konnte die Szenen gut beschreiben.

In Misfits and Magic fand ich sie sehr gut als SL:
https://www.youtube.com/watch?v=C1VffF1Z5-Y
Ich komm mit ihrer Art einfach nicht klar. Hat keine rationalen Gründe - ich find sie einfach langweilig und gleichzeitig nervig. Und die Runde an sich tat dann ihr Übriges. Da waren mindestens drei Chars dabei, die ich als SL wahrscheinlich gleich beim Pinkeln vom Dach hätte fallen lassen...
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Raven Nash am 15.09.2021 | 10:07
Habe gestern mit The Nautilus Ark angefangen, dem One-Shot mit Ashley als GM - und ich finde hier sowohl sie als auch die Spieler spitze. Travis nehm ich den Gunney wirklich ab (was wohl an seinem Aussehen liegt) und auch der Rest spielt mal wieder sehr cool. Ashleys "Mother"-Stimme ist einfach grandios.  :D
Wobei das Cosplay nicht hätte sein müssen.

Warum sie allerdings zwei Regelsysteme (Mothership und Alien) kombinieren mussten, erschließt sich mir nicht so ganz...
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 15.09.2021 | 10:18
Danke für den Hinweis, dann schaue ich da vielleicht doch mal rein, wenn ich die Zeit finde.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: klatschi am 15.09.2021 | 11:27
Der Deadlands one shot ist auch klasse!
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 1.10.2021 | 13:08
Gerade gesehen: Die Ankündigung für die dritte Kampagne (https://www.youtube.com/watch?v=j5_xVBpqwTo) ist raus.

Für diejenigen, die Gelaber, Overacting und Ablesen vom Teleprompter nicht gut ertragen, hier die Kurzfassung:

Die Kampagne startet am 21. Oktober 2021 (Donnerstage auf Twitch, Montage auf Youtube). Sie spielt (erwartungsgemäß) auf der Welt Exandria, und zwar in der Wüstenregion Marquet (https://criticalrole.fandom.com/wiki/Marquet). Zu den Neuerungen gehört eine Pausenwoche pro Monat, in der man beispielsweise eventuell versäumte Sendungen nachholen kann. Außerdem soll es im Vorfeld ein "History of Exandria"-Video mit einem Überblick über die Welt bzw. die bisherigen Kampagnen geben, was gerade für Neueinsteiger sicherlich keine schlechte Idee ist.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Gambit am 1.10.2021 | 13:23
Ich freue mich schon sehr und bin gespannt wie sie die anderen DMs da mit reinbringen werden. Jeden letzten Donnerstag Pause ist sinnvoll und gut für Matt. Das die Fanart Gallery in der Mitte wegfällt finde ich schade, aber dafür gibt es ja dann die Website. Marquet war auch die naheliegende Wahl und ich bin gespannt wie chaotisch die Gruppe diesmal wird  >;D
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: tantauralus am 1.10.2021 | 13:30
ggf auch für manche wichtig:
* weiterhin wird (wie seit Pandemie-Beginn) vorher aufgezeichtnet und das dann ungeschnitten gesendet (anstadt wie früher live).
* keine Art-Reels mehr zu Beginn und in der Pause (gut so, muss ich nicht mehr vorspulen), allerdings ist mir unklar ob es weitherhin eine Pasue in der Ausstrahlung geben wird
* Spielt in der Timeline nach Exandria Unlimited (also damit auch nach C1 und C2)

Für mich gilt:
* schade für die Künstler, aber das Art-Reel war ein Relikt der Live-Stream Zeit und wird bei der aktuellen Art der Produktion nicht mehr benötigt
* bedingt durch Änderungen in meiner Haupthobby Ausrichtung (WoW -> Board Game Twitch) ist es mir ganz recht durchschnittlich nur 3 statt bisher 4 Folgen pro Monat anschauen/hören zu können, das ist mir persönlich ausreichend. ich wäre auch mit nur 2 Folgen pro Monat zufrieden gewesen.
* endlich mehr zu Marquet, ich bin so was von gespannt wie Matt den Kontinent ausbauen wird (und wette schon darauf, dass wir in max. 2 Jahren einen 5e Band dazu haben werden)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Raven Nash am 1.10.2021 | 13:31
Ich werde gelegentlich reinschauen. Demnach ich die Fanart-Gallery genau wie die Werbung übersprungen habe, weil uninteressant, wird mir hier auch nichts abgehen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 1.10.2021 | 13:34
* endlich mehr zu Marquet, ich bin so was von gespannt wie Matt den Kontinent ausbauen wird (und wette schon darauf, dass wir in max. 2 Jahren einen 5e Band dazu haben werden)

Der Gedanke hat mich auch schon gestreift... ;D
(nicht dass ich den bräuchte, aber das Geld werden sie sicher nicht liegen lassen)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: schneeland am 8.10.2021 | 13:47
Critical Role hat es in die FAZ geschafft - wenn auch nur über den Umweg der Twitch-Leaks: #TWITCHLEAKS: Ach, guck an! (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/was-twitchleaks-so-alles-offenbart-17574193.html).

Schöne Randnotiz: der Begriff "Würfel-Rollenspiel" :)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 13.10.2021 | 20:23
Der Blick in die Geschichte (https://www.youtube.com/watch?v=DYBM3myR914) von Exandria ist jetzt auf Youtube. Leider werde ich weiterhin das Gefühl nicht los, dass die Welt absolut nichts bietet, was neu oder anders wäre als in Dutzenden von EDO-Fantasy-Welten zuvor...
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: CK am 13.10.2021 | 20:51
Vielleicht ist dann der Legend of Vox Machina Trailer (https://youtu.be/3eRRwcTdhtE) interessanter.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: schneeland am 14.10.2021 | 00:38
Der Blick in die Geschichte (https://www.youtube.com/watch?v=DYBM3myR914) von Exandria ist jetzt auf Youtube. Leider werde ich weiterhin das Gefühl nicht los, dass die Welt absolut nichts bietet, was neu oder anders wäre als in Dutzenden von EDO-Fantasy-Welten zuvor...

Das ist in diesem Fall vermutlich eher Feature als Bug - es ist eine relativ klassische Fantasy-Welt, in der alle Rassen und Klassen aus dem D&D5-Regelwerk Platz finden, und die somit einen ordentlichen Rahmen für Fantasy-Heldengeschichten in der Serie bietet. Zudem hat, wer über Critical Role neu in D&D5 einsteigt, damit gleich eine vergleichsweise zugängliche Welt für eigene Kampagnen (für die Vergessenen Reiche gibt es ja bis heute keinen offiziellen Settingband für D&D5 und die Menge an Altmaterial ist auch keine geringe Hürde für Neueinsteiger).
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 14.10.2021 | 06:44
Ich rätsele ja immer, was Leute motiviert, eine eigene Welt zu schreiben und dabei dafür zu sorgen, dass sie genauso ist wie all die anderen vor ihnen. Aber ich vermute, dass der Grund im Falle von CR schlicht "Copyright" lautet - es ist dann eben ihre eigene und sie können damit machen, was sie wollen, ohne dass jemand was von "Urheberrecht" oder "Verstoß gegen den Kanon" schreit.

Für mich macht es die Sache aber immer gleich weniger attraktiv, weil es den Geist von "hatten wir schon hundert Mal" atmet.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: klatschi am 14.10.2021 | 07:15
Ich rätsele ja immer, was Leute motiviert, eine eigene Welt zu schreiben und dabei dafür zu sorgen, dass sie genauso ist wie all die anderen vor ihnen. Aber ich vermute, dass der Grund im Falle von CR schlicht "Copyright" lautet - es ist dann eben ihre eigene und sie können damit machen, was sie wollen, ohne dass jemand was von "Urheberrecht" oder "Verstoß gegen den Kanon" schreit.

Für macht es die Sache aber immer gleich weniger attraktiv, weil es den Geist von "hatten wir schon hundert Mal" atmet.

Die Gruppe hat mWn jedoch bereits in Exandria gespielt, bevor sie gestreamt haben (damals noch mit Pathfinder).

Dass es jetzt Copyright technisch sinnvoll ist, ist sicherlich gut und für Neueinsteiger über CR ist es ein schöner Anlaufpunkt, durch die Streams haben sie ja die Möglichkeit, Teile der Welt kennenzulernen und Charaktere lieb zu gewinnen (Pumaht Sol zum Beispiel).

Es gibt schon auch Gründe, warum man selbst eine relativ „gewöhnliche“ Fantasywelt erfindet für seine Kampagne - zum einen ist vieles weniger ausdefiniert, man kann also Anregungen der Spieler problemlos einbauen, in Sachen Technologie und Schwarzpulver ist Exandria ja definitiv weiter als beispielsweise die Schwertküste (habe Kampagne 1 nicht gehört, aber Percy ist ja ein Gunslinger, oder?) und man kann halt relativ leicht seine eigene Kampagnenidee umsetzen, ohne dass man sich über seitenweise Lore Gedanken machen muss. Und zu guter letzt: Worldbuilding macht Spaß (oder kann Spaß machen).

Ich denke nicht dass Matt Mercer gedacht hat: Exandria wird der Wurf meines Lebens, da werde ich Bücher zu veröffentlichen. Zumindest das, was ich von der ganzen Entwicklung bei CR mitbekommen habe, ist, dass die alle selbst ziemlich überrascht waren vom Erfolg.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: bobibob bobsen am 14.10.2021 | 08:03
Zitat
Ich rätsele ja immer, was Leute motiviert, eine eigene Welt zu schreiben und dabei dafür zu sorgen, dass sie genauso ist wie all die anderen vor ihnen. Aber ich vermute, dass der Grund im Falle von CR schlicht "Copyright" lautet - es ist dann eben ihre eigene und sie können damit machen, was sie wollen, ohne dass jemand was von "Urheberrecht" oder "Verstoß gegen den Kanon" schreit.

Für macht es die Sache aber immer gleich weniger attraktiv, weil es den Geist von "hatten wir schon hundert Mal" atmet.

Wenn man die als Gruppe erstellt dann kann das Teil des Spielerlebnisses -vergnügens werden.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Raven Nash am 14.10.2021 | 09:08
Ich rätsele ja immer, was Leute motiviert, eine eigene Welt zu schreiben und dabei dafür zu sorgen, dass sie genauso ist wie all die anderen vor ihnen.
Ganz einfach: Weil sie eben NICHT so ist wie all die anderen. Und sei es auch nur ein Detail. Alle EDO-Welten sind irgendwo Mittelerde - und dann eben auch wieder nicht. Sei es das technische Level, Kulturen, etc.

Oder auch einfach deshalb, weil man sich eben nicht in die Fesseln eines kommerziellen Settings schlagen will. Denn in der Realität gilt das "mach es zu deiner eigenen Welt" einen feuchten Furz, sobald ein Spieler sich einarbeitet. Diskussionen sind dann vorprogrammiert. Und je bekannter das Setting ist, umso mehr Diskussionen gibt es. Also muss der SL eigentlich der größte Experte am Tisch sein - der den Wissensvorsprung auch noch halten muss.

Das alles entfällt bei einem Homebrew-Setting. Der SL hat immer den Wissensvorsprung, kann ändern was noch nicht festgelegt wurde, und Ideen der Gruppe einarbeiten. Und er kann das Setting auch thematisch anpassen, selbst wenn es "nur" ein EDO-Setting ist.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Gambit am 19.10.2021 | 21:29
Das Behind the Scene zum neuen Set. Wow, ich bin eeeecht gespannt :) https://www.youtube.com/watch?v=BfB4lVnL4CM
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: schneeland am 19.10.2021 | 21:43
Nochmal ordentlich hochgerüstet! Eher nichts mehr für mich (ich mochte die handgezeichneten Karten auf Papier), aber man muss schon anerkennen, dass sie das Ganze mittlerweile auf einem ziemlich hohen Niveau betreiben.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Alexandro am 19.10.2021 | 21:47
Cool, da muss man erstmal hinkommen, dass man sich den Wunsch nach einem perfekten Gamingroom erfüllen kann (in dem man hauptberuflich einmal pro Woche die eigene Hauskampagne spielt).  ;)

Was die Welt angeht, so mag sie (in Teilen) ähnlich wie andere Welten sein, allerdings gefällt mir, dass sie etwas "aufgeräumter" ist.

Gerade bei den Realms hat man das Gefühl, dass die Geschichte der Welt kreisförmig verläuft und sich ständig Dinge wiederholen ("schon wieder ein Krieg der Götter" - "schon wieder ein hochmagisches Reich, welches sich durch Hubris zerstört") - bei Exandria ist das alles etwas definierter und es ist klar was gemeint ist, wenn man z.B. vom "Age of Arcanum" spricht.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: klatschi am 20.10.2021 | 00:00
Ich freu mich einfach für die Truppe und für Matt Mercer, der da doch viel Energie reinsteckt.
Die haben Spaß dran, die können Geld mit Rollenspiel verdienen und können sich nun einen Gaming Room bauen, der all ihre Wünsche erfüllt. Ist einfach mega cool und ich find es geil, dass das möglich ist heutzutage  :d
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 20.10.2021 | 07:23
Cool, da muss man erstmal hinkommen, dass man sich den Wunsch nach einem perfekten Gamingroom erfüllen kann (in dem man hauptberuflich einmal pro Woche die eigene Hauskampagne spielt).  ;)

Japp, es sei ihnen gegönnt. Für mich als Spielleiter wäre das ein Alptraum (noch mehr vorbereiten, noch mehr, worauf ich in der Sitzung achten muss), aber wenn MM das gerne machen mag, kann das natürlich richtig cool werden. Ich bin gespannt, was das Ding kann.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Gambit am 23.10.2021 | 01:20
Sehr guter Einstieg und sehr interessante Characterwahl, auch wenn einige Optionen so erschreckend naheliegend waren, ich diese aber nicht erwartet hatte ;D Musste mich erstmal an die andere Sprachweise von Marisha und Laura gewöhnen. Sams Promo Feuerwerk hat meine Erwartungen Himmelweit übertroffen und das neue Set macht echt mächtig was her. Was mich so richtig gefreut hat, wie gut hörbar diesmal die Musik abgemischt ist. Freue mich auf Episode 2 :)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Runenstahl am 26.10.2021 | 14:11
Abgesehen von kleinen Schnipseln hier und da, war das die erste CR Folge die ich je ganz gesehen habe. Ich werde das gemeinsam mit meiner Frau weitergucken. Hauptsächlich weil sie da soviel Spaß dran hat. Ich selbst finde das zwar interessant und durchaus unterhaltsam aber es ist mir auch zuviel Zeitaufwand für etwas das ich lieber selbst aktiv spiele.

Meine Eindrücke:
- Spieler und SL machen ihre Arbeit sehr gut. Mercer beschreibt toll und schafft es eine sehr schöne Atmosphäre zu vermitteln. Da können sich viele SL (mich eingeschlossen) eine Scheibe von abschneiden.
- Mich persönlich würde die sehr langsame Erzählweise nerven (in 4 Stunden schafft man es so gerade mal die Charaktere vorzustellen und bestreitet einen Minikampf. Das Abenteuer endet damit das man einen potentiellen Auftraggeber trifft).
- Einen solchen Einstieg würde ich keiner Gruppe zumuten wollen: erstmal nur mit 2 Spielern arbeiten, dann nach gefühlten 45+ Minuten kommen 2 weitere Spieler dazu und nach weiteren 45+ Minuten dann der Rest... d.H. eben dieser Rest darf 1,5 Stunden Däumchen drehenend auf den Einsatz warten ? In einer Show wie hier geht das natürlich, aber zuhause am Tisch wäre das schon recht ungünstig.
- Zumindest ich selbst bevorzuge eine etwas straffere Erzähle bei der die Handlung mehr vorankommt (egal ob es sich dabei um die SL-Story oder selbst gesteckte SC Ziele handelt).
- An der ein- oder anderen Stelle läßt Matt die gesamte Gruppe Wissenswürfe machen. Das handhabe ich anders (nur die beiden besten Würfeln) weil man sonst immer Erfolg hat sofern nur genügend Spieler da sind.
- Ein wenig baff war ich über die teilweise Regelunkenntnis einige Mitspieler. Besonders als meine Frau mir sagte das das deren 3. Kampagne ist und die immer noch nachfragen müssen wieviel Silber man für 1 Gold bekommt. Wohlgemerkt solche Spieler gibt es auch in meinen Runden. Aber das hier sollten doch irgendwie Profis sein, oder ?
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Raven Nash am 26.10.2021 | 14:28
- Mich persönlich würde die sehr langsame Erzählweise nerven (in 4 Stunden schafft man es so gerade mal die Charaktere vorzustellen und bestreitet einen Minikampf. Das Abenteuer endet damit das man einen potentiellen Auftraggeber trifft).
Bei der 2. Kampagne hat man die Kleingruppen nicht gesehen, da war Episode 1 die Zusammenführung der granzen Gruppe. Hier macht man es eben "live". Finde ich - bei einer so großen Gruppe - aber sinnvoll: Grüppchen von 2-3 Chars zuerst zusammenführen, dann erst die komplette Crew. Bei meinen 3 Spielern daheim ist das natürlich völlig sinnfrei.
Zitat
Zumindest ich selbst bevorzuge eine etwas straffere Erzähle bei der die Handlung mehr vorankommt (egal ob es sich dabei um die SL-Story oder selbst gesteckte SC Ziele handelt).
Kannst du dir bei einer so großen Gruppe abschminken - zumindest wenn die Spieler auch Charakter- und Storyspiel haben wollen, und nicht nur von Kampf zu Kampf hetzen.
Zitat
achfragen müssen wieviel Silber man für 1 Gold bekommt.
Durchaus berechtigte Frage, wenn man nicht allein von Standard-D&D Werten ausgeht. Wechselkurse können durchaus lokal verschieden sein (ich weiß jetzt nicht, ob Matt das schonmal so gehandhabt hat).
Ansonsten sind die Spieler charakterbezogen, d.h. sie wissen was der Char kann, beschäftigen sich aber mit wenig sonst. Und wenn sie einen neuen Char spielen, brauchen sie eine Weile, bis sie dessen Fähigkeiten kennen. Kann ich gut nachvollziehen - ich erwarte bei mir am Tisch auch nicht, dass sich die Spieler groß in die Regeln einarbeiten. Vor allem da ich, genau wie Matt, nicht alles strikt nach PHB oder gar DMG handhabe.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Zed am 26.10.2021 | 16:21
Hätten diejenigen, die CR einigermaßen kontinuierlich gucken, Lust, hier eine Kurzzusammenfassung nach einer Ausstrahlung zu posten? Vielleicht so:

(in 4 Stunden schafft man es so gerade mal die Charaktere vorzustellen und bestreitet einen Minikampf. Das Abenteuer endet damit das man einen potentiellen Auftraggeber trifft).
plus (wenn es das gab) ein Hinweis auf ein Highlight?

Es würde den unregelmäßigen Guckern sehr helfen, noch einigermaßen am Ball zu bleiben.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: schneeland am 26.10.2021 | 17:17
Es gab, wenn ich das richtig gesehen habe, bei Kampagne 2 immer eine offizielle Zusammenfassung (von Dani Carr, einer der Mitarbeiterinnen des Teams).
Ich würde annehmen, dass das auch bei Kampagne 3 wieder der Fall ist.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Metamind am 26.10.2021 | 17:22
… , aber man muss schon anerkennen, dass sie das Ganze mittlerweile auf einem ziemlich hohen Niveau betreiben.

Es ist ihr Beruf, es ist professionelles Entertainment. Die sind (mittlerweile) meilenweit von jedem anderen „Hobby“–Rollenspieler entfernt. Mit 10 Millionen Dollar in 2 Jahren von Twitch alleine, plus Einnahmen durch Nutzerabos, persönlichen und Firmensponsorings, YouTube-Zweitverwertung und Merchandise ist ein Gaming-Raum Pflicht.

WotC beglückwünscht sich bestimmt jeden Tag, dass sie mehr Geld in Marketingaktivitäten als ins Regeldesign gesteckt haben. ;D
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 26.10.2021 | 19:41
Hätten diejenigen, die CR einigermaßen kontinuierlich gucken, Lust, hier eine Kurzzusammenfassung nach einer Ausstrahlung zu posten? Vielleicht so:
 plus (wenn es das gab) ein Hinweis auf ein Highlight?

Es würde den unregelmäßigen Guckern sehr helfen, noch einigermaßen am Ball zu bleiben.

Kleiner Tipp: Solche Kurzzusammenfassung findest du in der Wikipedia:
https://en.wikipedia.org/wiki/Critical_Role_(campaign_three) (https://en.wikipedia.org/wiki/Critical_Role_(campaign_three))
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Zed am 26.10.2021 | 19:49
Kleiner Tipp: Solche Kurzzusammenfassung findest du in der Wikipedia:
https://en.wikipedia.org/wiki/Critical_Role_(campaign_three) (https://en.wikipedia.org/wiki/Critical_Role_(campaign_three))
Danke, Weltengeist!
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: flaschengeist am 26.10.2021 | 21:17
WotC beglückwünscht sich bestimmt jeden Tag, dass sie mehr Geld in Marketingaktivitäten als ins Regeldesign gesteckt haben. ;D

Ins Regeldesign musst du auch nicht viel Geld stecken, wenn du so schlau bist, einen offenen Test über 2 Jahre mit zigtausenden "Ehrenamtlern" zu machen  ;D. 
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Chan am 27.10.2021 | 08:26
Wobei man aber sagen muss, CR hat sich ohne das zu tun der Marketingabteilung von WotC entwickelt. Die klatschen bestimmt immer noch in Hände weil das so klappt. Da das Ganze als pathfinder Runde mal gestartet ist, ist paizo wahrscheinlich am im Tisch beißen.
Ich hab die erste Staffel viel beim Mini bemalen geschaut. Es ist sehr gute nebenbei Unterhaltung. Wie eine Serie könnte ich es nicht schauen. Aber der Erfolg gibt ihnen recht.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Jiba am 27.10.2021 | 08:48
Ich würde sagen, die Professionalität gibt ihnen Recht. Das sind eben ausgebildete, telegene, erfahrene Voice-Actors. Das merkt man den Runden an – die Leute sind vom Fach. Da kommen deutsche Let's Plays einfach nicht ran, weil die Professionalität fehlt. Ich wünschte mir manchmal es wäre da zumindest auf Laientheater-Niveau. Zur Verteidigung: Auch viele Let's-Plays aus dem amerikanischen Raum, die Verlage ausrichten, sind nicht gut.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Raven Nash am 27.10.2021 | 09:47
Zur Verteidigung: Auch viele Let's-Plays aus dem amerikanischen Raum, die Verlage ausrichten, sind nicht gut.
Oh ja, die meisten leiden unter US-typischem Overacting. Wenn der SL dann auch noch meint, er müsse die ganze Zeit in der Art des Conan-Erzählers reden, bin ich raus.

Bei deutschen Let's Plays scheitere ich meistens daran, dass die Leute keinen geraden Satz rauskriegen. So ein wenig Sprechtraining bevor man so etwas macht, würde nicht schaden.

Bei CR merkt man eben, dass genau das Sprechtraining den Unterschied ausmacht - die Leute stellen mit ihrer Stimme Personen dar, die können das im Sitzen.  ;)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 27.10.2021 | 12:01
Wobei man aber sagen muss, CR hat sich ohne das zu tun der Marketingabteilung von WotC entwickelt. Die klatschen bestimmt immer noch in Hände weil das so klappt. Da das Ganze als pathfinder Runde mal gestartet ist, ist paizo wahrscheinlich am im Tisch beißen.

Das habe ich mir auch schon so manches mal gedacht. Ob CR wohl genauso erfolgreich geworden wäre, wenn sie ein anderes Rollenspiel verwenden würden? Und falls ja, wie würde der Rollenspielmarkt derzeit aussehen?
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Chan am 27.10.2021 | 17:03
Interessante Frage.
Ich denke pathfinder 2. Edition würde wesentlich regelleichter daher kommen.
Die 5. Edition ist ja auch gerade passend zur ersten Staffel rausgekommen und hatte Glück, das mercer sie bereit willig direkt genommen hat.
Ein Mitarbeiter von CR hat ja, weil er umgezogen ist auch ein ähnlichen shadowrun Stream aufgezogen. Der funktionierte dann nicht so gut, obwohl er ähnlich professionell aufgezogen war.
In diesem Format steht die Unterhaltung im Vordergrund. Da darf das System nicht zu einnehmend sein. Daher kommt DnD 5 ganz gut. War irgendwie alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 27.10.2021 | 17:13
In diesem Format steht die Unterhaltung im Vordergrund. Da darf das System nicht zu einnehmend sein. 

Das gleiche gilt aber auch, wenn man sich fragt, welches System wohl massentauglich genug ist, um einen neuen Hype (wie den, den wir gerade erleben) auszulösen. Nur gibt es außer D&D ja auch noch jede Menge andere "nicht zu einnehmende" Systeme. Ich frage mich halt, ob sich die genauso viele Leute angesehen hätten oder ob hier doch die Zugkraft des seit Jahrzehnten bekannten Namens "Dungeons and Dragons" gewirkt hat...
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: klatschi am 27.10.2021 | 18:57
D&D zieht als Titel sicher.  Ich könnte mir aber vorstellen, dass CR aufgrund der professionellen Sprecher und damit der guten Unterhaltungsqualitäten auch mit anderen Systemen gut geklappt hätte, solange die Regeln ned zu sehr im Vordergrund stehen.

Der Wechsel zu DND 5 war sicher auch der mangelnden Regeltiefe bei den Spielern geschuldet - die hatten bei Pathfinder sicher nochmal mehr Probleme als bei DnD 5 und ich meine auch gelesen zu haben dass das für Matt Mercer ein wichtiges Argument war.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 27.10.2021 | 19:00
Der Wechsel zu DND 5 war sicher auch der mangelnden Regeltiefe bei den Spielern geschuldet - die hatten bei Pathfinder sicher nochmal mehr Probleme als bei DnD 5 und ich meine auch gelesen zu haben dass das für Matt Mercer ein wichtiges Argument war.

Das würde mich allerdings überhaupt nicht wundern - ich bin ja selbst auch kein Super-Regellerner, aber was die teilweise nach über 250 (!!!) Spielsitzungen noch immer nicht wissen, ist schon krass.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: schneeland am 27.10.2021 | 19:05
Das würde mich allerdings überhaupt nicht wundern - ich bin ja selbst auch kein Super-Regellerner, aber was die teilweise nach über 250 (!!!) Spielsitzungen noch immer nicht wissen, ist schon krass.

Man merkt da m.E. recht deutlich, wie sehr das Schauspiel im Vordergrund steht. Wahrscheinlich würde die Show genauso gut oder noch besser mit einem leichtgewichtigeren Regelwerk funktionieren (persönlich fand' ich gerade die längeren Kämpfe in Staffel 1 auch nicht wirklich spannend anzuschauen). Andererseits ist D&D halt, gerade in den USA, das Rollenspiel. Insofern passt es natürlich, dass sie sich dafür entschieden haben.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Gambit am 28.10.2021 | 16:51
Hier ist die schriftliche Zusammenfassung von Episode 1, Staffel 3: https://critrole.com/critical-recap-critical-role-c3e1-the-draw-of-destiny/
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 10.11.2021 | 22:33
Bin immer noch bei Episode 1. Gefällt mir eigentlich besser als die Auftakte von Staffel 1 und 2. Aber wenn Ashley innerhalb der ersten 5 Minuten gleich mal ohne Rücksicht auf ihre Begleiter einen netten (und offensichtlich wichtigen) NSC bestiehlt ("mein Charakter ist eben so") und noch ein paar Minuten später ernsthaft fragt, wie das mit der Initiative nochmal funktioniert (nach über 140 Sitzungen 5E), dann bin ich schon erleichtert, dass sie nicht an meinem Spieltisch sitzt...
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 18.11.2021 | 07:19
Habe es inzwischen bis Episode 2 geschafft (ja, ich weiß, ich weiß, wir sind bei Episode 4) und bin nach wie vor recht angetan. Zwar merke ich deutlich, dass ich auf D&D nach wie vor nicht so richtig kann ("Ich mache dann mal meine Action... mit zwei Angriffen... und dann noch meine Bonus Action... und dann noch meine Free Action..." ::)) und dass 8 Spieler am Spieltisch für meinen Geschmack etwa 4 zu viel sind, aber es macht mir Spaß, da zuzuschauen. Zumindest die Gruppenzusammenführung und Anwerbung fand ich schon mal gut gemacht, Matt beim Rollen-Spielen zuzuhören ist immer wieder ein Genuss, und gerade Travis ist ein Spieler, wie ich ihn jederzeit in meinen Runden willkommen heißen würde.

Ich werde also erstmal dabei bleiben. :d
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: CAA am 20.11.2021 | 21:12
Nach dem doch etwas Bier & Brezeligem EXU bin ich mit Campaign 3 echt glücklich. Macht Spaß. Wobei es mir ein Mysterium ist, wie/warum das mit 8 Spielern funktioniert.

Für jene die sich über Sir BERTRAND BELL wundern und "neu dabei" sind:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Raven Nash am 21.11.2021 | 08:58
Nach dem doch etwas Bier & Brezeligem EXU bin ich mit Campaign 3 echt glücklich. Macht Spaß. Wobei es mir ein Mysterium ist, wie/warum das mit 8 Spielern funktioniert.
Ich gehe mal davon aus, dass das damit zu tun hat, dass das
a) professionelle Voice-Actors sind und
b) ein grobes Skript vorliegt.
Insgesamt also ein wenig Stegreiftheater mit professionellen Schauspielern. Da lassen sich auch 8 Spieler noch handeln. Mir persönlich ist es aber zuviel - weshalb ich bisher auch nur ganz kurz in die 1. Folge reingesehen hab.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: klatschi am 21.11.2021 | 11:34
Ich gehe mal davon aus, dass das damit zu tun hat, dass das
a) professionelle Voice-Actors sind und
b) ein grobes Skript vorliegt.
Insgesamt also ein wenig Stegreiftheater mit professionellen Schauspielern. Da lassen sich auch 8 Spieler noch handeln. Mir persönlich ist es aber zuviel - weshalb ich bisher auch nur ganz kurz in die 1. Folge reingesehen hab.

Gibt es ein grobes Script?

Ich denke der größere Unterschied ist die Tatsache dass sich alle bewusst sind, dass sie für eine Sendung und Zuschauer spielen und entsprechend akzeptieren dass sie nicht immer komplett screentime haben. Jeder bekommt seine ein, zwei Momente pro Sitzung und von Zeit zu Zeit ein größeres Spotlight.
Da nehmen sich dann auch alle gut genug zurück und lassen es den anderen.

Dieses Bewusstsein ist denke ich ein wichtiger Faktor
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Alexandro am 21.11.2021 | 12:03
Das. Und ebenso die Tatsache, dass sie das hauptberuflich machen und sich nicht nach ihrem normalen Job noch hinsetzen und spielen (normalerweise: manchmal haben sie auch noch andere VA gigs). Das ist auch ein Faktor in der Konzentrationsfähigkeit (sieht man auch im Unterschied zu Campaign 1, wo sie das eher noch "nebenbei" gemacht haben und daher viel stärker "casual" waren).
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 21.11.2021 | 22:09
Habe mir gerade die letzte Stunde von Episode 2 angesehen und fand, dass die 8 Spieler da definitiv viel zu viele waren. Vor allem, weil da auch kaum noch Disziplin da war - es wurde durcheinandergequatscht, die Screentime der anderen nicht respektiert und jeder Versuch von Matt, Stimmung aufzubauen, durch irgendeinen Spruch oder eine Blödsinnsaktion zerstört.

Mag aber auch daran liegen, dass mich Fearne (Ashleys Figur) so hart annervt wie ein DSA-Schelm. Die ist mir schon bei Exandria Unlimited so auf die Nerven gegangen, dass ich nicht mehr weitergeguckt habe, und jetzt macht sie gleich so weiter. Muss mich jetzt erstmal abregen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 25.12.2021 | 17:37
Oh Mann, die sind schon wieder bei Episode 8... ich habe gerade mal mit Nummer 5 angefangen. Keine Ahnung, wie es andere Leute schaffen, mehr als 4 Stunden pro Woche "Critical Role" zu gucken... :o
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Bubblegum am 25.12.2021 | 18:35
b) ein grobes Skript vorliegt.

Wurde schon sehr oft von offizieller Seite widersprochen. Ich glaube es auch nicht.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Galotta am 26.12.2021 | 11:23
Keine Ahnung, wie es andere Leute schaffen, mehr als 4 Stunden pro Woche "Critical Role" zu gucken... :o
Hören. Als Podcast. Beim Autofahren. Sport. Einschlafen. Kochen. Es gibt in der Woche sehr viel Zeit dafür...
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: schneeland am 26.12.2021 | 12:50
Oh Mann, die sind schon wieder bei Episode 8... ich habe gerade mal mit Nummer 5 angefangen. Keine Ahnung, wie es andere Leute schaffen, mehr als 4 Stunden pro Woche "Critical Role" zu gucken... :o

War bei mir einer der Gründe, warum ich aufgehört habe, CR zu schauen - das ist mir mindestens Faktor 2 zu viel Inhalt pro Woche.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Gambit am 26.12.2021 | 13:14
Vorteil ist ja, dass jetzt mindestens eine Woche pro Monat pausiert wird. Also relativ angenehm, um auch mal aufholen zu können.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 26.12.2021 | 14:05
Vorteil ist ja, dass jetzt mindestens eine Woche pro Monat pausiert wird. Also relativ angenehm, um auch mal aufholen zu können.

Hatte ich anfangs auch gedacht, aber mir geht's wie schneeland - es ist etwa doppelt so viel Content wie ich schaffe. Da rettet mich der Pausentag (der zudem im ersten Monat gleich mal gecancelt wurde) leider auch nicht mehr...

Naja, werde ich halt irgendwann im Jahr 2035 fertig mit Campaign Three... ~;D
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Alexandro am 26.12.2021 | 14:47
Ich habe genug Zeit beim Wohnung aufräumen, Bügeln, Joggen, Minis bemalen, z.T. auch bei Homeoffice... die eine Folge pro Woche ist da schnell weggeschaut (bzw. gehört, weil ich nicht aktiv hinschaue), ich höre in der Regel gut 15-20h an Let's Plays, Podcasts oder ähnlichem Content pro Woche.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Runenstahl am 26.12.2021 | 22:48
Wahrscheinlich würde die Show genauso gut oder noch besser mit einem leichtgewichtigeren Regelwerk funktionieren. Andererseits ist D&D halt, gerade in den USA, das Rollenspiel. Insofern passt es natürlich, dass sie sich dafür entschieden haben.

Wobei sie auch schon öfters One-Shots mit anderen Systemen gemacht haben. Die machen einfach was ihnen Spaß macht. Und D&D ist vermutlich (ähnlich wie bei uns am Tisch) einfach der kleinste gemeinsame Nenner mit dem sich die meisten anfreunden können.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Bubblegum am 26.12.2021 | 22:51
Sie haben halt in der Kerngruppe schon lange vor der Aufzeichnung D&D gespielt und Matt kennt sich als DM am Besten damit aus.    ┐(シ)┌
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Metamind am 26.12.2021 | 23:00
Wobei man aber sagen muss, CR hat sich ohne das zu tun der Marketingabteilung von WotC entwickelt.

Wir wissen nicht, was für Deals über welche Kanäle da gelaufen sind. Als ich vor Jahren mit YouTubern über Produktplatzierungen im fünfstelligen Bereich diskutiert habe, wollten wir auch nie, dass da irgendwas von "sponsored by" steht. Es sollte alles schön organisch wirken.  ;)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 29.12.2021 | 21:50
Episode 5:
1 Stunde 50 für einen einzigen Kampf? Auf Level 3? Und das ist der leichtgewichtige Vetter von 3.5 / Pathfinder? Boah. 7 Spieler sind eindeutig zu viel für meinen Geschmack...

Außerdem fühlt sich der Kampf auch auf Level 3 schon mehr wie "X-Men" an als wie Sword&Sorcery; mehr Superfähigkeiten als normale Aktionen - hätte ich eigentlich erst auf höheren Stufen erwartet.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: klatschi am 29.12.2021 | 22:16
7 Spieler sind eindeutig zu viel für meinen Geschmack...

sehe ich auch so :-)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Gambit am 29.12.2021 | 22:27
Meine Freundin und ich so "Endlich sind sie wieder zu 8!"  ;D Falls jemand das wundervolle neue Opening noch nicht mitbekommen haben sollte :) https://www.youtube.com/watch?v=Kpdh5S9myc4
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: schneeland am 12.01.2022 | 18:27
Die Critical Role-Serie nähert sich der Veröffentlichung - einen neuen Trailer gibt's hier: Youtube (https://youtu.be/JvwxQSc-3os).
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Tintenteufel am 12.01.2022 | 18:39
Die Critical Role-Serie nähert sich der Veröffentlichung - einen neuen Trailer gibt's hier: Youtube (https://youtu.be/JvwxQSc-3os).

 :headbang:
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Runenstahl am 12.06.2022 | 23:51
Wir gucken jetzt Exandria - Calamity mit Brennan Lee Mulligan als SL. Ich muß sagen das er mir noch besser gefällt als Matt. Vermutlich weil er ein wenig dichter an meinem eigenen Stil liegt (mehr rumblödeln). Dennoch schafft er es eine äußerst dramatisch / ernste Atmosphäre zu schaffen. Gefällt mir wirklich gut. Muß wohl mal gucken was (außer Comedy) er sonst noch so gemacht hat.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Timo am 13.06.2022 | 15:44
Sehr viel, ist aber nur auf einem Bezahlchannel zu sehen:
https://www.dropout.tv/
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Bombshell am 13.06.2022 | 22:40
Sehr viel, ist aber nur auf einem Bezahlchannel zu sehen:
https://www.dropout.tv/

Das stimmt. Den gesamten Inhalt kriegt man dort, aber man kann auch ein paar Staffelanfänge und zum Teil gesamte Staffeln auf dem Dimension 20 Youtube-Kanal (https://www.youtube.com/c/dimension20show) finden. Ich empfehle Unsleeping City (https://www.youtube.com/watch?v=AdJaWHk_HAk&list=PLhOoxQxz2yFPI_0_7EviC1tX_nwq8SNxe).
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Timo am 14.06.2022 | 15:13
Ich fand ja Misfits and Magic auch super, auch wenn Brennan da kein SL ist.

Lord of the Rings Escape from Bloodkeep ist auch super (da spielt auch Matt Mercer mit)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Gambit am 18.06.2022 | 16:47
Gerade in kleiner Gruppe das Calamity Finale zuende geschaut. Unglaublich und durch und durch ein absolutes Meisterwerk von allen beteiligten *schnief* Ich hattte schon durch die Ankündigung und Trailer große Hoffnung, aber das hat mich dann doch einfach mal umgehauen :'( :'( :'(
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Runenstahl am 21.06.2022 | 20:55
Wir haben jetzt etwas mehr als die erste Stunde des Finales gesehen. Spannend.

Mini-Spoiler: Die erste Stunde Spielzeit deckt ca. 1 Sekunde in in-time ab. Da das ganze eine 6 Stunden Episode ist bekommen wir also geschätzt wohl insgesamt eine komplette Kampfrunde zu sehen. Dürfte damit gleichzeitig die längste und kürzeste Session aller Zeiten sein ;)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Alexandro am 1.07.2022 | 20:48
Hab mir jetzt das Calamity-Ding zuende angeschaut.

Hat mich eher nicht so begeistert. Zuviel Solo-Play (in einem Fall eine dreiviertel Stunde mit einem Charakter, während die restlichen SC nur zuschauen), zuviel Railroading, insgesamt von der Ankündigung (welterschütternde Bedrohungen für hochstufige Charaktere) in der Ausführung zu banal (ein Steuerdisput und ein 08/15-Kult).

Und persönlicher pet-peeve: warum sind soviele SL der Meinung, dass sie starke Emotionen durch GESCHREI und plötzliches Schlagen mit der Handfläche auf den Spieltisch darstellen müssen? War gerade letztes Wochenende auf einer Con, wo ein SL am Nachbartisch dieses Rollenspiel-Äquivalent zu Jump-Scares in Horrorfilmen (nur noch nerviger als Jump-Scares) unbedingt immer wieder anwenden musste, deswegen finde ich es eher unschön von Brendan, massiv auf diese "Technik" zurückzugreifen und zur Nachahmung dieser zu animieren.  >:(
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: CAA am 1.07.2022 | 21:26
Was heißt zu viel Railroading? In dem 4teiler ging es von Anfang an darum, die letzten Stunden und Minuten einer Zivilisation zu spielen... dass es da keine 20 Abende langen Nebenplot auf Basis der Entscheidungen der Spieler geben würde, ist hoffentlich wenig überraschend.

Im Rahmen einer Show funktioniert das mit dem Geschrei und dem auf dem Tisch klopfen (mMn.) gut. Das Leute das auf Cons auch machen... gibt wohl nicht nur nen Mercer Effekt, sondern auch nen Brendan Effekt  :ctlu:
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Alexandro am 1.07.2022 | 21:46
Nein, gerade in einer Show will ich mir das nicht anhören. In einer Spielrunde ist das schon nervig genug (gab leider schon lange vor Calamity Leute, welche das für die Höchstform der Schauspielkunst gehalten haben), aber ein Let's Play ist im Grunde ein Hörspiel "fehlende Stimmmodulation" eben das Äquivalent der schlechten Kindersprecher auf den Europa-Kassetten damals.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Noir am 1.09.2022 | 15:12
Ich fand ja Misfits and Magic auch super, auch wenn Brennan da kein SL ist.

Lord of the Rings Escape from Bloodkeep ist auch super (da spielt auch Matt Mercer mit)

Ich habe jetzt - zum ersten mal - tatsächlich Spaß an einer Actual Play Runde. Ich hab jetzt 2 komplette Folgen Escape from Blood Keep geguckt und ich hab mich teilweise scheckig gelacht. Zuerst war ich etwas enttäuscht, als sich plötzlich rauskristallisierte, dass das Ganze auf Comedy gemünzt war ... aber als ich mich damit arrangiert hatte, hatte es mich. Was selten der Fall ist. Aber hier hat es für mich funktioniert. Allein dass der Nazgul Vinguri von Mercer "Leland" heißt, reißt mich förmlich vom Stuhl. Ich weiß nicht wieso :D Außerdem finde ich fast alle Spieler am Tisch - vor allem Amy Vorpahl - unglaublich sympathisch.


Ich überlege tatsächlich testweise Dropout zu abonnieren.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Noir am 28.02.2023 | 12:47
Dimension 20 hat einen neuen Teaser rausgehauen, der für Fans von Actual Plays (und Critical Role) wohl ein ziemlicher Paukenschlag sein könnte:

https://www.youtube.com/watch?v=rM0CfvUbVNE
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: General Kong am 28.02.2023 | 13:04
Ich bin nun wahrscheinlich als Würfelmumie nicht die Zielgruppe, aber ich fand die 30 Sekunden nun weder aussagekräftig noch Interesse heischend. Eher nichtssagend, aufgesetzt und den Typen mit dem wohl sardonisch wirken sollendem Lächeln unfreiwillig peinlich.

Damit vertreibt sich die Jugend also die Lebenszeit ... jaja  :korvin:

(Nicht wie ICH, der ich den Mist nicht nur anschaue, sondern auch noch kommentiere!)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: CAA am 28.02.2023 | 13:12
Als Gelegenheits-Hörer von Dimension 20 und Critical Role ist das in keinster Weise überraschend - dass ist nicht die erste Zusammenarbeit zwischen den beiden.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Noir am 28.02.2023 | 13:20
Überraschend nicht. Trotzdem ein Big Thing, wenn ich mir die Kommentarspalten in Social Media anschaue.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: klatschi am 28.02.2023 | 13:38
Dimension 20 hatte ich bisher nicht auf dem Schirm. Muss mal gucken, da ich gerade erst halb durch bin mit c3, brauche ich eh noch ein bisschen, bis ich wieder freien Platz in der Podcast-Liste habe 😂
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Gambit am 1.03.2023 | 09:39
Ich freue mich sehr drauf, ergibt ja auch Sinn nachdem Brennan den Calamity Mehrteiler bei Critical Role geleitet hat. Bin sehr gespannt 😊
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: schneeland am 20.04.2023 | 18:50
CR machen wohl ihr eigenes System bzw. gleich zwei:
Zitat
Two new RPG systems we’ll be releasing: Illuminated Worlds (https://darringtonpress.com/illuminated-worlds-system/), optimized for short story arcs and adaptable to myriad settings, and Daggerheart (https://darringtonpress.com/daggerheart/), a fresh take on fantasy RPGs with emphasis on longer campaigns and rich character options.
At Gen Con this year, you’ll be able to play AND purchase Queen by Midnight, and you’ll even be able to take our two upcoming RPGs for a spin. We hope to see you there!

Quelle: ENWorld (https://www.enworld.org/threads/critical-role-announces-two-new-rpgs.697261/)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 20.04.2023 | 19:09
Oh, nice. :d

Da haben sie während der OpenGL-Diskussion den Kopf erstmal unten gelassen, hinter den Kulissen aber ihre Konsequenzen gezogen. So hätte ich das an ihrer Stelle auch gemacht...
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Zed am 20.04.2023 | 19:14
Danke für die Info, und die Ankündigung finde ich richtig gut!

Ein eigenes CriticalRole-System als Konkurrenz zu DnD ist nochmal ein deftiger Aufschlag zu dem Preis, die die WotC schon zahlen mussten, würde ich sagen.

Wenn Mercer und Co ihr System nicht völlig in den Sand setzen, dann kann es dank ihrer Popularität eine starke Nummer Zwei hinter DnD werden...
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: sma am 20.04.2023 | 22:21
Wenn Mercer und Co ihr System nicht völlig in den Sand setzen, dann kann es dank ihrer Popularität eine starke Nummer Zwei hinter DnD werden...
Aus "ein W6-Poolsystem von Stras Acimovic und Layla Adelman für kurze Sessions in allen Genres" kann man alles oder nichts schließen, aber für mich klingt das jetzt erst mal mehr nach einem Indy-Story-Game als einem D&D-Klon. Stras hat Credits bei Blade in the Dark und zu Layla fand ich auf die schnelle nichts außer dass sie (?) wohl 2019 und 2020 Judge bei den Ennies war, ohne aber dort vorgestellt worden zu sein.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Zed am 20.04.2023 | 22:33
I dachte eher an "Daggerheart, a fresh take on fantasy RPGs with emphasis on longer campaigns and rich character options"...
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: sma am 20.04.2023 | 22:41
I dachte eher an "Daggerheart, a fresh take on fantasy RPGs with emphasis on longer campaigns and rich character options"...
Okay, verstehe. Das klingt "klassischer", aber da wissen wir noch weniger und es wird nicht mehr dieses Jahr erscheinen und muss dann gegen die D&D-Neuauflage von 2024 (wie immer die auch heißen wird) und die Spiele von Kobold Press und Matt Coville ankämpfen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Zed am 20.04.2023 | 23:07
Das mit der Nr 2 kann auch nur etwas werden, wenn "Critical Role" von DnD auf Daggerheart wechselt. Oder sie zumindest erfolgreiche Nebenrunden von Daggerheart auf YT&Twitch übertragen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: klatschi am 20.04.2023 | 23:55
Wünsche der Truppe viel Erfolg - mir ist CR ja sehr sympathisch (bin gerade bei der aktuellsten Folge von Campaign 3 angelangt) und ich kann mir vorstellen, dass das für Hasbro/WotC schon unangenehm ist.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Bombshell am 22.04.2023 | 13:46
CR machen wohl ihr eigenes System bzw. gleich zwei:  …

Es gibt auch noch ein paar mehr Infos auf CR's YouTube-Kanal (https://www.youtube.com/watch?v=_Ynl9weMWb8). Die Entwicklungsarbeit wird nicht von den bekannten Gesichtern durchgeführt.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Dreamdealer am 24.04.2023 | 12:29
Denke spätestens im August nach dem GenCon hat man einen besseren Einblick was für ein System es wird.
Werden die einen Kickstarter dafür veranstalten? Der bringt ja nochmal mehr Publicity.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Gambit am 25.05.2023 | 20:45
Ein How to Play zu Candela Obscura ist jetzt draußen und ebenfalls der Quickstart  :headbang: Ich setz mich jetzt mal ans lesen, am 06.06 wird der One-Shot geleitet :)

How to Play Video: https://www.youtube.com/watch?v=lj3esbC29bE

Quickstart: https://darringtonpress.com/play-candela-obscura-with-our-new-quickstart-guide/
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Selganor [n/a] am 26.05.2023 | 17:16
Wenn sie einen Kickstarter machen sollten (nicht dass sie den bräuchten) dann vermutlich um den Bedarf an 1. Druckauflage abzuschätzen. Nicht dass das Teil gleich am Erscheinungstag ausverkauft ist und die nächste Auflage Wochen/Monate dauert.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: sma am 26.05.2023 | 18:55
Wenn sie einen Kickstarter machen sollten (nicht dass sie den bräuchten) dann vermutlich um den Bedarf an 1. Druckauflage abzuschätzen. Nicht dass das Teil gleich am Erscheinungstag ausverkauft ist und die nächste Auflage Wochen/Monate dauert.
Ich glaube kaum, dass ihnen das allein 10% vom Umsatz wert ist.

Für die Bedarfsabschätzung haben sie ja andere Zahlen: Das Regel-Erklärvideo: Aktuell ~190k Aufrufe, die Views aller Streams (aktuell ~171k für Folge 1 auf twitch plus die Live-Zuschauer von gestern, deren Zahl ich nicht kenne) und die Downloads des Schnellstarters (das wissen nur die). Ich rate aber, dass sie da auch schon bei mindestens 100k liegen.

Nimmt man an, dass davon 20% die Bücher auch kaufen, werden sie schon mal mindestens 20k losschlagen können und wäre es nur im Direktvertrieb, einen Umsatz von $1,4 Mio generieren können.

Nachtrag: Gestern haben 29,7k Leute zugeschaut, aktuell schauen gerade 4k einen Rerun.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Kaskantor am 26.05.2023 | 19:30
Über Daggerheart gibt es aber noch nichts konkretes oder?
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Selganor [n/a] am 26.05.2023 | 20:02
https://darringtonpress.com/daggerheart/
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Sphyxis am 26.05.2023 | 21:48
Hmh, erst reingeschaut, aber Candela Obscura wirkt auf mich wie eine Art von PbtA oder zumindest Forged in the Dark System, oder etwa nicht?
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: schneeland am 26.05.2023 | 21:53
Zentrale Inspirationen sind in der Tat Blades in the Dark und Vaesen (siehe Twitter-Kommentar des Designers (https://twitter.com/spenserstarke/status/1661785477249392640?s=46&t=hxlG14XcGzmXOOcEnXon3g)). Warum man's nicht gleich in den Schnellstarter reingeschrieben hat, weiß ich auch nicht (bzw. halte ich für schlechten Stil), aber in der Vollversion soll das wohl auch explizit gemacht werden.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: sma am 6.08.2023 | 12:19
Gestern gab es ein Sneak-Peak-Video (https://www.youtube.com/watch?v=1tDy9E_Oqi8) zu Daggerheart, das von den Fans von Critical Role als D&D-Killer gehandelt wurde, nachdem im April der Name erstmals erwähnt wurde. Ein D&D-Killer ist es nicht, dazu ist es zu anders.

Für mich macht es das aber interessanter.

Aus dem Video:

Man würfelt mit 2W12 gegen eine Schwierigkeit. Die nach dem welcher der beiden Würfel die größere Zahl zeigt, hat man zusätzlich noch einen "Ja, und" (der Hoffnungswürfel ist größer) bzw. "Ja, aber" (der Furchtwürfel ist größer) Effekt. Das soll das Spiel erzählerischer machen.

Charaktere haben eine Klasse, eine Basis (keine Ahnung), eine Herkunft, dann verteilt man 4 Punkte auf Eigenschaften (Gewandtheit, Stärke, Genauigkeit, Intuition, Auftreten und Wissen), bestimmt die Maxima für Trefferpunkte und Stresspunkte, wählt seine Waffe, Rüstung und weitere Ausrüstung, erfindet ein Aussehen und den Hintergrund und kann losspielen, falls man nicht auch noch Beziehungen zu anderen SCs festlegen will. Die Charaktererschaffung (zumindest für das Testspiel) ist schnell und einfach.

Offenbar spielt man mit Karten, denn die Klasse gibt wohl ein "Domain Deck" vor, das sagt jedenfalls der im Video fotografierte Zettel. Da gibt es "I am your Shield" als Karte, die man ausspielen kann, um statt eines Verbündeten den Schaden selbst zu absorbieren, oder eine "Not good enough" Karte, um den Schaden nochmal zu würfeln.

Im Prinzip ist auch die Klasse und die Abstimmung (und bestimmt auch die Basis) eine Karte und es sieht so aus, als wenn man das alles so auf seinen Charakterbogen legt (oder heftet). Ich rate auch, dass man seine Karten alle einmal ausspielen muss, bevor man sie wieder einsetzen kann oder sie refreshen beim Rasten oder so, jedenfalls kann man die Ressourcen limitieren und verhindern, dass die Leute immer die eine einzige Sachen machen, was extrem langweilig ist.

Ein Druide, ein Warden of Renewal, der mit Intuition zaubert, kann laut Karte z.B. eine Kreatur berühren und für 3 Punkte Hoffnung 1W4 Trefferpunkte heilen. Außerdem kann er einmal pro Tag eine Zone der Ruhe erschaffen, in der die Gruppe Stress (die zweite Ressource neben Trefferpunkten) abbauen kann.

Außerdem steht auf dem Charakterbogen ein "Starting Move", also eine leichte Anleihe bei PbtA. Auf dem Charakterbogen steht auch, wie man steigert, da kreuzt man dann Dinge an (ein weiterer Trefferpunkt, ein weiterer Stresspunkt, eine weitere Rüstung, eine weitere Domain-Karte usw.).

Man startet mit zwei Hoffnungspunkten (steht auf dem Bogen) und kann maximal 5 haben und kann einen ausgeben um einem Verbündeten und zwei ausgeben um sich selbst zu helfen (was immer das bedeutet). Offenbar bezahlt man mit diesen auch Zauber. Ob man sie bekommt, wenn man ein "ja, und" würfelt? Wurde leider nicht gesagt.

Trefferpunkte scheint es relativ wenige zu geben (6), allerdings verliert man nur dann einen, wenn der Schaden eine bestimmte Schwelle überschreitet, also bei 4+ Schaden etwa, der sicherlich zuvor durch die Rüstung modifiziert wurde (Schutz 3 steht da auf dem Zettel). Als Waffenschaden konnte man W8 lesen. Bei 9+ wären es dann 2 und bei 14+ 3 Wunden beim Beispielcharakter. Außerdem gibt es noch Stresspunkte, die nicht weiter erwähnt wurden. Statt mehr Trefferpunkten pro Stufe (die es zum Steigern gibt) wird jeweils die Schwelle erhöht, wer Stufe 10 erreicht hat, muss 41+ Schaden bekommen, um 3 Wunden (ähm Trefferpunkte) zu kassieren (und 7+ für eine und 23+ für zwei Wunden).

Nette Idee: Wer alle TP verliert und sterben will, hat noch einen kritischen Erfolg bei irgendwas und dann war's das. Ansonsten gibt man 1 Punkt Hoffung aus, um nicht zu sterben. Hat man keine, muss man würfeln und hat hoffentlich einen Erfolg mit Hoffnung.

Klingt soweit spannend.

Ich finde interessant, dass sie so stark auf Karten setzen. Das könnten einige für zu "brettspielig" halten, hat aber den großen Vorteil, dass man schlanke Grundregeln braucht und alle Sonderregeln auf den Karten stehen, die man dann jeweils verteilen kann. Und da inzwischen vornehmlich online gespielt wird, ist es ja auch kein Problem, virtuelle Karten in beliebiger Menge zu verteilen und man kann im selbst Stil auch ja selbst solche Karten erstellen.

Eine Gefahr, die man Hasbro ja vorwirft ist natürlich, dass es total naheliegend ist, einzelne Karten zu verkaufen, vielleicht sogar Booster-Packs zu bauen, wo Karten unterschiedlicher Qualität drin sind, und so ein "Pay to win" zu erschaffen. Kaufe dir jetzt das total krasse Schwert der doppelten Schwärfe, dass zweifachen Schaden macht, wenn du dem SL nachweisen kannst, dass du es vor weniger als einem Monat gekauft hast (danach wird es dann stumpf).

Davon abgesehen, kannst du aber Leute mit PbtA-style charakterspezifischen Playbooks, wo alles drauf steht, was du zum Spielen und Steigern wissen musst, plus Karten, wo ebenfalls alles drauf steht, was du wissen musst, einfacher abholen als mit einem 400+ Seiten Regelwerk, das niemand Lust hat zu lesen, nur um die Abenteuer der CR-Gang am eigenen Tisch nachzuerleben. Die Karten, gerade wenn man vermutlich vor dem Spiel ein Deck bauen soll, wo nur eine Handvoll Karten enthalten sind, verhindern auch die Auswahlparalyse und könnten sogar dazu führen, dass sie Spieler vielleicht sogar schon bevor sie dran sind überlegen, was sie in ihrer Runde tun wollen. Man darf ja mal träumen :)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Colgrevance am 6.08.2023 | 12:25
Danke für die Zusammenfassung, das System hört sich soweit erstaunlich gut an! Vielleicht kannst du mir noch eine Frage zu den Regeln beantworten:

Zitat
Man würfelt mit 2W12 gegen eine Schwierigkeit.

Wird die Schwierigkeit vom GM festgelegt, oder ist die vom System vorgegeben? Ich mag inzwischen Spiele lieber, bei denen ich als SL nicht erst einen konkreten Schwellenwert überlegen muss - das würde für mich dann definitiv gegen Daggerheart sprechen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: klatschi am 6.08.2023 | 12:36
Gestern gab es ein Sneak-Peak-Video (https://www.youtube.com/watch?v=1tDy9E_Oqi8) zu Daggerheart, das von den Fans von Critical Role als D&D-Killer gehandelt wurde, nachdem im April der Name erstmals erwähnt wurde. Ein D&D-Killer ist es nicht, dazu ist es zu anders.

Für mich macht es das aber interessanter.

Aus dem Video:

Man würfelt mit 2W12 gegen eine Schwierigkeit. Die nach dem welcher der beiden Würfel die größere Zahl zeigt, hat man zusätzlich noch einen "Ja, und" (der Hoffnungswürfel ist größer) bzw. "Ja, aber" (der Furchtwürfel ist größer) Effekt. Das soll das Spiel erzählerischer machen.

Charaktere haben eine Klasse, eine Basis (keine Ahnung), eine Herkunft, dann verteilt man 4 Punkte auf Eigenschaften (Gewandtheit, Stärke, Genauigkeit, Intuition, Auftreten und Wissen), bestimmt die Maxima für Trefferpunkte und Stresspunkte, wählt seine Waffe, Rüstung und weitere Ausrüstung, erfindet ein Aussehen und den Hintergrund und kann losspielen, falls man nicht auch noch Beziehungen zu anderen SCs festlegen will. Die Charaktererschaffung (zumindest für das Testspiel) ist schnell und einfach.

Offenbar spielt man mit Karten, denn die Klasse gibt wohl ein "Domain Deck" vor, das sagt jedenfalls der im Video fotografierte Zettel. Da gibt es "I am your Shield" als Karte, die man ausspielen kann, um statt eines Verbündeten den Schaden selbst zu absorbieren, oder eine "Not good enough" Karte, um den Schaden nochmal zu würfeln.

Im Prinzip ist auch die Klasse und die Abstimmung (und bestimmt auch die Basis) eine Karte und es sieht so aus, als wenn man das alles so auf seinen Charakterbogen legt (oder heftet). Ich rate auch, dass man seine Karten alle einmal ausspielen muss, bevor man sie wieder einsetzen kann oder sie refreshen beim Rasten oder so, jedenfalls kann man die Ressourcen limitieren und verhindern, dass die Leute immer die eine einzige Sachen machen, was extrem langweilig ist.

Ein Druide, ein Warden of Renewal, der mit Intuition zaubert, kann laut Karte z.B. eine Kreatur berühren und für 3 Punkte Hoffnung 1W4 Trefferpunkte heilen. Außerdem kann er einmal pro Tag eine Zone der Ruhe erschaffen, in der die Gruppe Stress (die zweite Ressource neben Trefferpunkten) abbauen kann.

Außerdem steht auf dem Charakterbogen ein "Starting Move", also eine leichte Anleihe bei PbtA. Auf dem Charakterbogen steht auch, wie man steigert, da kreuzt man dann Dinge an (ein weiterer Trefferpunkt, ein weiterer Stresspunkt, eine weitere Rüstung, eine weitere Domain-Karte usw.).

Man startet mit zwei Hoffnungspunkten (steht auf dem Bogen) und kann maximal 5 haben und kann einen ausgeben um einem Verbündeten und zwei ausgeben um sich selbst zu helfen (was immer das bedeutet). Offenbar bezahlt man mit diesen auch Zauber. Ob man sie bekommt, wenn man ein "ja, und" würfelt? Wurde leider nicht gesagt.

Trefferpunkte scheint es relativ wenige zu geben (6), allerdings verliert man nur dann einen, wenn der Schaden eine bestimmte Schwelle überschreitet, also bei 4+ Schaden etwa, der sicherlich zuvor durch die Rüstung modifiziert wurde (Schutz 3 steht da auf dem Zettel). Als Waffenschaden konnte man W8 lesen. Bei 9+ wären es dann 2 und bei 14+ 3 Wunden beim Beispielcharakter. Außerdem gibt es noch Stresspunkte, die nicht weiter erwähnt wurden. Statt mehr Trefferpunkten pro Stufe (die es zum Steigern gibt) wird jeweils die Schwelle erhöht, wer Stufe 10 erreicht hat, muss 41+ Schaden bekommen, um 3 Wunden (ähm Trefferpunkte) zu kassieren (und 7+ für eine und 23+ für zwei Wunden).

Nette Idee: Wer alle TP verliert und sterben will, hat noch einen kritischen Erfolg bei irgendwas und dann war's das. Ansonsten gibt man 1 Punkt Hoffung aus, um nicht zu sterben. Hat man keine, muss man würfeln und hat hoffentlich einen Erfolg mit Hoffnung.

Klingt soweit spannend.

Ich finde interessant, dass sie so stark auf Karten setzen. Das könnten einige für zu "brettspielig" halten, hat aber den großen Vorteil, dass man schlanke Grundregeln braucht und alle Sonderregeln auf den Karten stehen, die man dann jeweils verteilen kann. Und da inzwischen vornehmlich online gespielt wird, ist es ja auch kein Problem, virtuelle Karten in beliebiger Menge zu verteilen und man kann im selbst Stil auch ja selbst solche Karten erstellen.

Eine Gefahr, die man Hasbro ja vorwirft ist natürlich, dass es total naheliegend ist, einzelne Karten zu verkaufen, vielleicht sogar Booster-Packs zu bauen, wo Karten unterschiedlicher Qualität drin sind, und so ein "Pay to win" zu erschaffen. Kaufe dir jetzt das total krasse Schwert der doppelten Schwärfe, dass zweifachen Schaden macht, wenn du dem SL nachweisen kannst, dass du es vor weniger als einem Monat gekauft hast (danach wird es dann stumpf).

Davon abgesehen, kannst du aber Leute mit PbtA-style charakterspezifischen Playbooks, wo alles drauf steht, was du zum Spielen und Steigern wissen musst, plus Karten, wo ebenfalls alles drauf steht, was du wissen musst, einfacher abholen als mit einem 400+ Seiten Regelwerk, das niemand Lust hat zu lesen, nur um die Abenteuer der CR-Gang am eigenen Tisch nachzuerleben. Die Karten, gerade wenn man vermutlich vor dem Spiel ein Deck bauen soll, wo nur eine Handvoll Karten enthalten sind, verhindern auch die Auswahlparalyse und könnten sogar dazu führen, dass sie Spieler vielleicht sogar schon bevor sie dran sind überlegen, was sie in ihrer Runde tun wollen. Man darf ja mal träumen :)

Danke für die Zusammenfassung - ich finde Kartenbasierte Systeme ja cool und bin gespannt was da alles kommt.
Es würde natürlich Sinn machen dass sie anfangen, Exandria zweigleisig zu veröffentlichen - einmal als 5e Vatiante und einmal als Daggerfall Variante
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Bombshell am 6.08.2023 | 13:58
Eine Gefahr, die man Hasbro ja vorwirft ist natürlich, dass es total naheliegend ist, einzelne Karten zu verkaufen, vielleicht sogar Booster-Packs zu bauen, wo Karten unterschiedlicher Qualität drin sind, und so ein "Pay to win" zu erschaffen. Kaufe dir jetzt das total krasse Schwert der doppelten Schwärfe, dass zweifachen Schaden macht, wenn du dem SL nachweisen kannst, dass du es vor weniger als einem Monat gekauft hast (danach wird es dann stumpf).

Wird das Spiel von Hasbro verlegt?
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: sma am 6.08.2023 | 18:00
Wird das Spiel von Hasbro verlegt?
Nein, Darrington Press (https://darringtonpress.com/). Aber lass es mich noch einmal formulieren: Darrington Press könnte bei einem kartenbasierten Spiel das machen, was man Hasbro unterstellt, dass sie es bei D&D im Rahmen ihres VTT und/oder durch eine Annäherung an Magic the Gathering vorhaben. Ich sage nicht, dass sie's vorhaben. Es ist nur so, dass kartenbasierte Spiele in der Vergangenheit nicht so beliebt waren, u.a. weil man halt die Karten extra und pro Spieler kaufen musste.

Danke für die Zusammenfassung, das System hört sich soweit erstaunlich gut an! Vielleicht kannst du mir noch eine Frage zu den Regeln beantworten:

Wird die Schwierigkeit vom GM festgelegt, oder ist die vom System vorgegeben?
Das weiß ich leider nicht, dazu sagt der Mensch im Video nix.

Ich würde raten, weil das Spiel ja im Grundsatz eher narrativ ist, dass sie nur eine grobe Regel haben: 14+ für einen normalen Erfolg und dann +3/-3 für einfache oder schwere Erfolge.

PS: Hier hat jemand mit einer echt üblen Handschrift seinen Charakterbogen (https://twitter.com/darkroxas95/status/1687307261180346368) aus dem Spiel als X-krement gepostet. Da sieht man noch mal starke PbtA/BitD-Playbook -Anleihen, was ich grundsätzlich gut finde.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: sma am 8.08.2023 | 16:09
Ein Fan trägt hier alle Informationen zu Daggerheart (https://daggerheart.org/) zusammen. Mehr als das eine Video von comicbook.com scheint es merkwürdigerweise immer noch nicht zu geben.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Selganor [n/a] am 13.08.2023 | 18:05
Gestern kam dieses Video (https://www.youtube.com/watch?v=lL0hr95QJ-M) raus das (soweit es der Macher auf dem GenCon in Testrunde mitgekriegt hat) auch mal auf Regeldetails eingeht
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: sma am 13.08.2023 | 18:30
Interessant. Zusätzlich zu dem, was ich weiter oben schon schrieb, ist damit offenbar ein Pasch ein kritischer Erfolg (8,3% Wahrscheinlichkeit) und neben normalen Proben kann man mit Vor- oder Nachteil würfeln und dann noch 1W6 zum Wurf addieren oder abziehen. Auch sagt er, dass wenn man getroffen wird, aber die Verwundungsschwelle nicht erreicht wird, stattdessen einen Punkt Stress abgezogen wird.

Er stellt auch noch mal klar, dass man, um dem Tod zu entkommen, nicht einfach nur einen Punkt Hoffnung ausgibt, sondern sein Maximum permanent um 1 reduziert. Gefällt mir.

Ich teile seinen Eindruck, dass das System relativ viele Stellschrauben hat und ich es nicht "zu einfach" finde. Es scheint eine gute Mischung auf crunchy und storytelly zu sein. Ich bleibe weiterhin gespannt…
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Dreamdealer am 13.08.2023 | 20:32
Die Videos machen Bock auf mehr. Ist schon was über das Release Datum bekannt? Im Video wird irgendwas von einem Jahr gesagt.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: sma am 13.08.2023 | 21:31
Die Videos machen Bock auf mehr. Ist schon was über das Release Datum bekannt? Im Video wird irgendwas von einem Jahr gesagt.
Nächstes Jahr soll es einen Playtest geben. Und danach dann das Spiel. Ich würde auf irgendwann in 2025 tippen.

Erst mal müssen sie ja Candela Obscura (Ende 2023) und Illuminated Worlds (Anfang 2024) rausbringen und vorher wird es definitiv nicht viel mehr zu Daggerheart geben, damit sie die Aufmerksamkeit der Fans auch ordentlich fokussieren.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: schneeland am 14.08.2023 | 00:56
Wer möchte kann einen längeren Artikel über Matt Mercer auf slate.com (https://slate.com/human-interest/2023/08/dungeons-dragons-critical-role-matthew-mercer-twitch.html) lesen. Beim Querlesen fällt nichts wirklich Neues auf, aber es ist zumindest ganz nett geschrieben.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: sma am 16.08.2023 | 15:48
Bob World Builder hat auch noch mal alles bisher bekannte (https://www.youtube.com/watch?v=U0MZojA7PuY) zusammengefasst.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: schneeland am 2.11.2023 | 01:03
Wer möchte, kann sich jetzt für einen öffentlichen Playtest von Daggerheart registrieren: Tweet (https://twitter.com/DarringtonPress/status/1719429053978149126) / Direktlink (https://www.surveymonkey.com/r/TNVWKVX).
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Smoothie am 14.03.2024 | 23:46
und hier kann man mal reinschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=8vXe48xQSoo
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Zed am 29.05.2024 | 14:55
Ich poste hier, um die Expert:innen von Critical Role zu bitten, in diesem Thread einmal zu beschreiben, wie Matt Mercer das Thema "Diplomatie" (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,128281/topicseen.html) mit seiner Gruppe behandelt. Man mag ihn für überhyped halten, aber dass er und seine Truppe mindestens gutes bis tolles Rollenspiel mit viel Fokus auf "Zwischenmenschliche Dialoge" treiben, sollte wenig umstritten sein.

Das könnte einen interessanten Beitrag (vielleicht sogar mit Videobeispiel?) zur Diskussion ergeben.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: bulettenkarl am 2.10.2024 | 15:06
Habe anfangs noch CR geschaut aber es ist fühlt sich für mich zu sehr wie eine Unterhaltungsshow an.
Ich bin tatsächlich auf TheGlassCannon umgestiegen, da sich das Ganze (egal ob Live Show, Stream, oder Aufzeichnung) eher wie eine Tischrunde anfühlt und mir die Leute auch sympathischer sind.
Versteht mich nicht falsch, Matt ist gut in dem was er tut und als Show funktioniert das auch, mich hat es irgendwann aber verloren.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Zed am 18.02.2025 | 19:02
Die dritte Critical-Role-Kampagne ist ja kürzlich zu Ende gegangen. Im Netz habe ich vergeblich eine Review vom Finale (über 8 Stunden) im Speziellen und der gesamten dritten Kampagne im Allgemeinen gefunden.

Verfolgte hier jemand die Kampagne? Magst Du uns Deinen Eindruck zusammenfassen?
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Namo am 18.02.2025 | 19:22
Auf deren Seite ist eine schöne Recap Seite zu jeder Folge. Anfangs noch als Video, später als Text. Finde das ganz gut zu lesen. Vielleicht hilft dir das zumindest was die Handlung des Finales angeht. Die Reviews sind an sich ja etwas gemischt. Am Ende wurden halt 10 Jahre und drei Kampagnen zu einem gemeinsamen Ende gebracht. Schon eine starke Leistung, wobei ich so in den Themen auch nicht drin bin und immer mal nur Schnipsel aufschnappe.

https://critrole.com/tag/critical-recap/ (https://critrole.com/tag/critical-recap/)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Selganor [n/a] am 18.02.2025 | 20:00
Die dritte Critical-Role-Kampagne ist ja kürzlich zu Ende gegangen. Im Netz habe ich vergeblich eine Review vom Finale (über 8 Stunden) im Speziellen und der gesamten dritten Kampagne im Allgemeinen gefunden.

Verfolgte hier jemand die Kampagne? Magst Du uns Deinen Eindruck zusammenfassen?
Ich habe vor LANGER Zeit (Episode 85?) aufgehört kontinuierlich zu schauen und bin bisher nicht dazu gekommen wieder aufzuholen. (Sind ja nur knapp 40 Folgen mit im Schnitt 4(?) Stunden).

Man hat der Kampagne aber schon angemerkt, dass Matt da die ganze bisherige Lore (aus seiner und den EXU-Kampagnen) zusammengezogen hat und auf ein "Ende" (bitte keine Spoiler) zusammenbringt.

Der "casual watcher" wird die ganzen Anspielungen/Hintergründe/... wahrscheinlich nicht sinnvoll einordnen können, das könnte der Grund sein warum die Kampagne nicht so beliebt ist.

Die Tatsache, dass Bell's Hells auch nicht so wirklich die "Helden" sind hilft vielleicht auch nicht.

Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Runenstahl am 18.02.2025 | 20:34
Ich habe die 3. Kampagne komplett gesehen. Kampagne 2 gucken wir derzeit noch (ca. 2/3 gesehen schätze ich) und Kampagne 1 kenne ich nur als die Animierte Show da mir dort die Qualität zu mies war.

Wie bei allen Kampagnen gibt es Höhen und Tiefen. Mir persönlich hat die Chemie in der 2. Kampagne besser gefallen (und das geht scheinbar vielen anderen auch so).

Das Finale ist ein gutes Ende für die Character Arcs aller drei Kampagnen und beendet ein Zeitalter von Exandria. Damit fängt aber auch ein neues an...
Ich fand es etwas langwierig aber gut erzählt / gespielt. Viel mehr kann ich dazu nicht sagen ohne zu spoilern.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Dreamdealer am 19.02.2025 | 10:42
Ich bin recht spät auf CR aufmerksam geworden und habe mich komplett durch Season 1 und Season 2 gehört (nur als Podcast) zum Autofahren oder schlafen.
Die erste Season fand ich noch cool, die zweite Season hat mir schon nicht mehr so gut gefallen, ich fand sie sehr zerfasert. Season 3 bin ich gerade erst bei
Episode 11, also habe noch viel vor mir, aber so wirklich vom Hocker hat sie mich bisher noch nicht gerissen.

Ich habe sehr viel Respekt vor dem was Matt und alle anderen da machen, allein konsequent bei den Charakteren in der "Stimme" bleiben, ist Hammer.
Das ist/war ja ihr Job als Voice Actors. Es gibt echt viele schöne Szenen und Momente die cool ausgespielt werden, Matt hat manchmal echt wirklich tolle
Beschreibungen. Dennoch würde ich mich als Spieler in den Kampagnen langweilen. Manches (gerade die Live Episoden) fühlt sich einfach zu sehr fürs
Publikum an. Der Höhepunkt des Rollenspiels TM ist es definitiv für mich nicht, ABER sie haben RPG nochmal mehr ins Rampenlicht gerückt und defnitiv
nicht schlecht.

Ich werde weiterhin den Podcast der dritten Season hören, und wenn nur zum einschlafen...
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Namo am 19.02.2025 | 12:29
Nach meinem bruchstückhaften Empfinden fühlte sich die erste Staffel eben auch einfach noch am ehesten nach dem heimischen Spieltisch an. Abgeschlossene storyarcs innerhalb der Kampagne, alte und neue Bedrohungen mit vielen schönen Klischees die eben dazu gehören bis hin zu der Bedrohung durch ein Drachenbündnis. Staffel 2 war dann schon deutlich "polierter". Und Staffel 3 wirkt wirklich sehr stark nach einem Medienprodukt und hat einfach einiges an Authentizität verloren. Hilfreich ist die Charakter Zusammenstellung der Gruppe hierbei natürlich auch nicht wirklich. Und dennoch haben eben alle Staffeln - und auch Staffel 3 - ihre Höhepunkte wie ich finde.

Ich sag es mal ganz ehrlich als das Sensibelchen dass ich bin - stellenweise habe ich bei gewissen Highlight Szenen die ich mir angesehen habe - wirklich Tränen in den Augen. Und zwar so dass ich wirklich schlucken muss so gerührt bin ich. Bei so etwas! Das ist schon krass.   
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 19.02.2025 | 13:07
Ich bin schon lange raus. Habe zu Beginn von Staffel 3 nochmal einen Anlauf genommen, habe dann aber (wie bei beiden Staffeln zuvor) irgendwann aufgegeben.

Ja, ich mag zumindest Teile der Welt, die Matt Mercer da gebaut hat (wenn sie nur nicht ausgerechnet für D&D mit allem und scharf wäre). Und seine Art zu leiten finde ich auch nach wie vor toll.

Von den Spielern dagegen bin ich weitaus weniger begeistert als die meisten. Mit Ausnahme von Travis merkt man eigentlich bei niemandem, dass sie Voice Actors sind (oder irgendeine Art von Actor). Und dann werden die Charaktere scheinbar nicht nach dem Prinzip gebaut, was gut in die Kampagne (oder auch nur zusammen-) passen würde, sondern eher nach dem Grundsatz "Wer ist die allergrößte special snowflake?"

Und ja, ich tue mich auch schwer damit, anderen Leuten eine Stunde lang zuzusehen, wie sie einen Kampf auswürfeln und sich dabei wie 16-Jährige benehmen. Vor allem aber wüsste ich beim besten Wille nicht, wo ich ~500 Stunden hernehmen soll, um mir eine ganze Staffel "Critical Role" anzusehen...

Schade. Die Idee war gut, aber der Weltengeist noch nicht bereit... :-[
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Selganor [n/a] am 19.02.2025 | 13:10
Zum Glück haben sie ja Legend of Vox Machina bei der zumindest die wichtigsten Storylines (teilweise wohl auch schon von aktuelleren Sachen erweitert/modifiziert) in deutlich schneller schaubarer Form vorgeführt werden.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: schneeland am 19.02.2025 | 13:13
Nach meinem bruchstückhaften Empfinden fühlte sich die erste Staffel eben auch einfach noch am ehesten nach dem heimischen Spieltisch an. Abgeschlossene storyarcs innerhalb der Kampagne, alte und neue Bedrohungen mit vielen schönen Klischees die eben dazu gehören bis hin zu der Bedrohung durch ein Drachenbündnis.
...

Für die Anfangsphase würde ich das so unterschreiben. Da saßen sie ja auch quasi noch an Tapeziertischen, hatten Süßkram auf dem Tisch liegen und, auch wenn die Audioqualität vielleicht nicht so toll war, war da noch ein Rest angenehmer Hemdsärmeligkeit. Spätestens im letzten Drittel ging es dann aber m.E. schon stark in Richtung professionelles Medienprodukt - für mich hat das schon Einiges vom anfänglichen Reiz weggenommen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Namo am 19.02.2025 | 13:32
Das stimmt natürlich. Dennoch fand ich bei allen glaubhaft, dass sie eine enge Beziehung zu ihren Charakteren aufgebaut haben. Da kam es trotz der Produktion für mich schon authentisch rüber. Auch die Trauer um das Ende - gerade bei Matt - fand ich wirklich echt.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Zanji123 am 19.02.2025 | 15:14
und wir dürfen halt den krassen Impact nicht unterschätzen.

Ich mein was mittlerweile an (Semi) Professionellen D&D Kampagnen auf youtube ist. Ich dachte lange Zeit die DiceActors sind da am nähesten ran aber mir wird mittlerweile mehrere Deutsche Kanäle vorgeschlagen die ähnlich Professionell das aufziehen das es schon teilweise arg übertrieben ist wie sehr man versucht always in character zu sein und überdramatisch schauspielert.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: schneeland am 19.02.2025 | 15:17
Den Einfluss auf die Rollenspielwelt wollte ich auch gar nicht kleinreden - das ist eine reine persönliche Wertung, dass es mir in der Anfangszeit besser gefallen hat (v.a. Whitestone/Briarwoods fand' ich wirklich gut gelungen).
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Namo am 17.03.2025 | 10:20
Als punktueller CR Zuschauer bzw. eher Highlight-Zuschauer habe ich mir wegen Hype den ich am Rande mitbekommen habe das Ende der letzten Folder von EXU Divergence angesehen. Holy Moly. Mal unterstellt, dass Matt Mercer davon wirklich nichts wusste - und mir wirkt das relativ authentisch von seiner Reaktion her - ist das eine herrliche Verneigung vor ihm und ein fantastischer Twist und Endpunkt für die Miniserie und 10 Jahre CR. Absolut fantastisch und ein Liebesbrief an ihn. Passend das es gerade Liam ist, der hier die Hauptrolle spielt. Das sind genau seine Szenen.

Ich packe es mal in einen Spoiler

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Das hat mich echt begeistert und gerührt. 
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: gilborn am 19.03.2025 | 01:35
Danke für den Hinweis, als einer der sich auch nur dir Highlights anschaut.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Smoothie am 18.04.2025 | 21:13
Als punktueller CR Zuschauer bzw. eher Highlight-Zuschauer habe ich mir wegen Hype den ich am Rande mitbekommen habe das Ende der letzten Folder von EXU Divergence angesehen. Holy Moly. Mal unterstellt, dass Matt Mercer davon wirklich nichts wusste - und mir wirkt das relativ authentisch von seiner Reaktion her - ist das eine herrliche Verneigung vor ihm und ein fantastischer Twist und Endpunkt für die Miniserie und 10 Jahre CR. Absolut fantastisch und ein Liebesbrief an ihn. Passend das es gerade Liam ist, der hier die Hauptrolle spielt. Das sind genau seine Szenen.

Ich packe es mal in einen Spoiler

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Das hat mich echt begeistert und gerührt.

habs jetzt auch gesehen. Die ersten Folgen Divergence sind schon etwas zäh, aber das Ende ist wirklich brillant. Hab solide geheult.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Boba Fett am 15.06.2025 | 15:16
Du sprichst etwas an, was ich für ein großes Problem halte: die Rollenspielsozialisierung durch CR oder andere YouTube Creator.

Wirklich? Du findest es also schlimm, dass jemand anderen Leuten Rollenspiel vorspielt und zeigt, wie er selber zu spielen gedenkt und damit ein paar hunderttausend Leute ins Hobby holt, die sich sonst wahrscheinlich vor ihr Computerrollenspiel gehockt hätten?
Nur, weil die sich dann abgucken, wie der das macht und versuchen auf die gleiche Weise Spaß zu haben?
Dann sollten wir also den Gratisrollenspieltag abschaffen? Und keine Neulinge mehr ins Hobby holen in dem wir sie einfach mal mitspielen lassen?
Statt dessen werden wir dann Gratisregelwerke an Ziegelsteine binden und sie irgendwelchen Fremden mit den Worten "Und jetzt sieh zu, wie Du damit klar kommst, von mir erfährst Du nichts! Sonst ahmst Du mich noch nach!" an der Kopf werfen? Oder was? 
:Ironie:
Cirtical Role und die anderen Medien (Stranger Things, BBT) haben "mal eben" eine ganze neue Generation von Rollenspielern ins Hobby geholt.
Die haben wie vielen Leuten gezeigt, was man am Tisch (oder online machen kann) und wievielen Leuten damit die Corona Pandemie etwas erträglicher gemacht?
Wieviele Leute haben damit wiederum ihr Geschäftsmodell im Rollenspielsektor gefunden?
Und du findest das "gefährlich"?
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ach, die Spieler wollen DSA?  >;D  ~;D

Nein, das wollen sie nicht. Denn DSA (bzw. die DSA Community aus den 90ern) ist auch eine Form von Gapekeeping gewesen, denn sie hat sich missionarisch dafür eingesetzt, dass es nur eine einzige wahre Art und Weise geben kann, wie man richtig Rollenspiel macht. Und alles andere was kein Rollespiel und wurde schlecht geredet.
Und darin enthalten war zum einen ein "sich aufzwingender" Aventurien-Kanon inklusive einer Mindestkenntnis, die man besitzen muss, um überhaupt mitspielen zu dürfen. Und das, was vielfach an Abenteuern (auch kommerziell) gespielt wurde, war eher "Reenactment" und kein Storytelling - denn beim Storytelling entwickeln Spielleiter und Spieler gemeinsam eine Geschichte (meist ergebnisoffen) und spielen nicht die Geschichte nach, die irgendein Autor in ein Kaufabenteuer abgedruckt hat.

Zum Thema Scripting: Ich glaube, dass sich diese Runde einfach zu lange und zu gut kennt und sich auch privat (da sind Leute miteinander befreundet und verheiratet - meint irgendwer, dass die nicht abseits der Kamera übers Rollenspiel reden?) austauscht. Und das deswegen Vorlagen erkannt und aufgenommen werden. Und der Spielleiter seinerseits auch seine Buddies kennt und weiß was er zu liefern hat, um die happy zu machen - oder wo er ihnen Screentime geben sollte, damit sie sich in Szene setzen können.
Das gleiche hab ich in meiner Runde. Ich spiele seit 1984. Mit drei von vier Leuten spiele ich jetzt mindestens seit 1989 zusammen. Und wir sind alle befreundet, treffen uns zu Feiern, gehen zusammen auf Parties, fahren teilweise gemeinsam in den Urlaub. Letztens haben wir "the Watch" angeguckt (BBC TV serie zur Stadtwache aus der Scheibenwelt (Pratchett)). Und Lady Cybill holt aus der Tasche einen Sumpfdrachen und nutzt ihn als Flammenwerfen.
Unsere Spielerin kreischt "das will ich für meinen Charakter auch!!!" - so what? Klar wusste ich, dass sie das sagen würde, und ich wusste, dass sie ab diesem Moment die Serie suchten wird. Und nein, das gibt es für ihren Charakter aktuell nicht, weil es nicht passt, aber es wird natürlich vorgemerkt.
Und wenn man das filmen würde, wird irgendwer kreischen "Das war doch abgesprochen, das ganze Spiel ist doch gescriptet! Diesen Boba halte ich für eine Bedrohung für das freie Rollenspiel. Er nümmt Einfluss auf die armen unschuldigen Noobs!"
Was ich aber glaube, ist, dass diese Runde ihr spiel gut "cuttet", also brutale Versprecher, Lachsalven oder irgendwas anderes rausschneidet. Die werden sicherlich auch Pausen machen und sich dann unterhalten und das findet bei uns ("Raucher...") auch statt. Und da spielt man als Spielleiter natürlich auch gern Mäuschen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Raven Nash am 15.06.2025 | 15:23
Ganz ehrlich und ohne Ironie: das ist echt die bescheuerteste Form von Gatekeeping, die ich bisher wahrgenommen habe.
Mein ganz persönlicher Eindruck ist ja, dass das kein Gatekeeping ist, sondern schlicht die Angst vor dem Vergleich.
Wenn die Spieler sehen, dass es eben auch anders geht als das, was man seit Jahrzehnten auf den Tisch knallt - und Geschmack dran finden. Dann müsste man vielleicht was ändern...

Ich hab auf die Art von Matt schon gespielt, lange bevor ich überhaupt über CR gestolpert bin. Eigentlich schon vor dem Internet. Nicht so perfekt und vor allem nicht mit solchen Spielern. Aber die Methode ist die selbe.
Ich war eher überrascht, dass das für so viele besonders war. Talking about a bubble...
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: caranfang am 15.06.2025 | 15:30
Mein ganz persönlicher Eindruck ist ja, dass das kein Gatekeeping ist, sondern schlicht die Angst vor dem Vergleich.
Wenn die Spieler sehen, dass es eben auch anders geht als das, was man seit Jahrzehnten auf den Tisch knallt - und Geschmack dran finden. Dann müsste man vielleicht was ändern...

Ich hab auf die Art von Matt schon gespielt, lange bevor ich überhaupt über CR gestolpert bin. Eigentlich schon vor dem Internet. Nicht so perfekt und vor allem nicht mit solchen Spielern. Aber die Methode ist die selbe.
Ich war eher überrascht, dass das für so viele besonders war. Talking about a bubble...
Für die amerikanischen D&D-Spieler war dies etwas besonderes. Die meisten D&D-Spieler waren (und sind es wohl immer noch) gamistische Spieler, wo man von einem Encounter zum nächsten springt und auch sonst nicht viel ausgespielt wird. Ich habe mal vor Jahren ein offizielles Adventurers' League-Abenteuer auf dem ConLeo gespielt. Der DM sagte uns amEnde, dass dieses Abenteuer für 2 Stunden ausgelegt war, wir haben vier benötigt, und nur weil wir unsere Charaktere auch ausgespielt haben. In so fern, ist CR für viele D&D-Spieler in den US etwas besonderes. Viele haben erst da lerent, was Rollenspiel auch sein kann.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Der Hasgar am 15.06.2025 | 15:39
Also wenn man jetzt nur die Elemente nimmt und nicht die Qualität der Ausführung, dann würde ich auch sagen, dass unsere Tischrunden eher wie bei CR laufen:

- man versucht, möglichst "In-Character" zu bleiben (gelingt natürlich nicht immer)
- ein Großteil der Szenen wird ausgespielt, NSC haben Farbe und auch eine eigene Persönlichkeit
- die Spielerinnen und Spieler versuchen, ihren SCs tatsächlich eine Persönlichkeit zu verleihen

Aber natürlich sind wir keine Schauspieler oder Voice Actors und damit kommen bei weitem nicht so flüssige Szenen dabei raus  ~;D
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Boba Fett am 15.06.2025 | 15:43
Mein ganz persönlicher Eindruck ist ja, dass das kein Gatekeeping ist, sondern schlicht die Angst vor dem Vergleich.

Aber das eine ist doch immer die Ursache des anderen.
Oder meinst Du, dass die DSA Leute der gar nicht so guten alten Zeit das aus reiner Selbstgefälligkeit gemacht haben.
Okay, da mag ein bisschen auch das "wir haben den heiligen Grahl gefunden und der darf nur auf diese Weise verehrt werden" Kultismus dabei gewesen sein.
Aber stell die mal vor die Powergamer und Buttkicker hätten es den Leuten einfach gezeigt, weil spaßig es sein könnte, einfach mal Goblins zu verdreschen, die Prinzessin zu retten und am Ende reich mit dem Schatz und mit magischen Artsyfartsy-fakten aus dem Dungeon zu stolpern, um dann im Wirtshaus zum schwarzen Keilerei ordentlich Party zu machen. Sicherlich wären da noch einige Mittelalterplausibilitäts-Nachspieler geblieben und hätten weiter DSA gezockt. Aber andere hätten wohl ins andere Lager gewechselt.
Oder festgestellt, das es noch mehr gibt und sich was ganz anderes gesucht.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Boba Fett am 15.06.2025 | 16:06
Also wenn man jetzt nur die Elemente nimmt und nicht die Qualität der Ausführung, dann würde ich auch sagen, dass unsere Tischrunden eher wie bei CR laufen...

Naja, wenn man Travis Willingham mal so im off zuhört oder auch den anderen, dann haben die auch gar nicht so wenig "out of character" Talk und ziemlich viele alberne Kommentare, die teilweise echt unter der Gürtellinie liegen.

Insofern machen die also auch eine ganze Menge "Quatsch".

Exakt kann ich das nicht sagen, denn CR haben für mich meistens zu viele Player am Start - mehr als 5 finde ich anstrengend. Deswegen habe ich bisher nur die aktuelle Umbra mit 2 Folgen angesehen, sonst bisher nur einige wenige Folgen kreuz und quer und auch selten vollständig von Anfang bis Ende.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Prisma am 15.06.2025 | 21:17
Wirklich? Du findest es also schlimm, dass jemand anderen Leuten Rollenspiel vorspielt und zeigt, wie er selber zu spielen gedenkt und damit ein paar hunderttausend Leute ins Hobby holt, die sich sonst wahrscheinlich vor ihr Computerrollenspiel gehockt hätten?
Erst mal, danke für die Entschuldigung und die Transparenz. Ich weiß das zu schätzen.  :d
Mir geht es nicht um Gatekeeping, ich gehöre noch zu der Generation die über ihr Hobby schweigen und lügen musste, um nicht von anderen beschämt und belächelt zu werden. Das Leute ins Hobby geholt werden und es größer wird, ja, in die Nähe des Mainstreams kommt, davor haben wir früher nicht mal geträumt. (Genauso wenig wie von einem AAA-Spiel für Cyberpunk 2020. Und auch das ist wahr geworden.) 
Mir geht es darum, dass Leute nicht getäuscht werden, besser: sich nicht täuschen, dass sie reinen Wein eingeschenkt bekommen und nicht unter falschen Erwartungen leiden.
Das CR (und BBT und ST) Leute ins Rollenspiel geholt haben, ist unbestritten. Aber woher nimmst du die Gewissheit das CR wirklich "ein paar hunderttausend" Leute ins Hobby geholt hat? Die meisten werden schlicht Zuschauer sein. Ich denke, besser: ich vermute, es wird so sein wie bei 40K, wo viele nur wegen der Romane und der Lore dabei sind, ohne das Tabletop zu spielen.

Die haben wie vielen Leuten gezeigt, was man am Tisch (oder online machen kann) und wievielen Leuten damit die Corona Pandemie etwas erträglicher gemacht?
Wieviele Leute haben damit wiederum ihr Geschäftsmodell im Rollenspielsektor gefunden?
Und du findest das "gefährlich"?
Ja. Aber nicht so wie du denkst. (Ich dachte eigentlich, es läge auf der Hand.)
Ich möchte, dass alle das Hobby umfassend genießen können. Wie gesagt sollen sich die Leute nicht an einem Hochglanzprodukt täuschen, wie die Erfahrung am Spieltisch und an den Cons wirklich ist. Denn da liegt die Gefahr, dass Leute abspringen. Als Spieler: "Oh, mein SL ist ja gar nicht wie Mercer. Dann lasse ich das alles sein und gucke weiter CR" Und als SL: "Oh, mein Gott, was mache ich nur falsch?! Ich kann nicht so gut sein wie Mercer. Mercer is God." Ein Actualplay von Orkenspalter halte ich für wesentlich informativer und näher an der Realität als das "Trugbild" was CR bietet.
Vielleicht erinnerst du dich: Vor einigen Jahren gab es etwas ähnliches mit den Rocket-Beans. Da gab es Berichte über Chaos-Blödel-Runden auf Cons, die aber keiner mochte. Und diese Spieler haben in unserer Szene keinen Anschluss gefunden. Manche Spieler sollen sogar enttäuscht aus echten Runden ausgestiegen sein und den SL kritisiert haben: "Das sei ja nicht wie bei den Beans." Und es hat für Ungemach bei den "echten" Rollenspielern und bei den "Bean-Rollenspielern" gesorgt.
(Ich war damals selber irgendwie sauer, als ich das gelesen habe, obwohl ich ja gar nicht betroffen war. Doch meine Wut war ungerecht, denn die "Bean-Spieler" konnten ja nichts dafür. Die sind dem "Trugbild" zum Opfer gefallen. Das mag ja auch nicht im Sinne der Beans gewesen sein, aber das ist nun mal so abgelaufen.) Ob Rocket-Beans oder Critical Role, ich möchte nicht dass Neulinge - die sowieso knapp sind - darunter leiden. Und wir alten Hasen auch nicht.


Nein, das wollen sie nicht. Denn DSA (bzw. die DSA Community aus den 90ern) ist auch eine Form von Gapekeeping gewesen, denn sie hat sich missionarisch dafür eingesetzt, dass es nur eine einzige wahre Art und Weise geben kann, wie man richtig Rollenspiel macht. Und alles andere was kein Rollespiel und wurde schlecht geredet.
Und darin enthalten war zum einen ein "sich aufzwingender" Aventurien-Kanon inklusive einer Mindestkenntnis, die man besitzen muss, um überhaupt mitspielen zu dürfen. Und das, was vielfach an Abenteuern (auch kommerziell) gespielt wurde, war eher "Reenactment" und kein Storytelling - denn beim Storytelling entwickeln Spielleiter und Spieler gemeinsam eine Geschichte (meist ergebnisoffen) und spielen nicht die Geschichte nach, die irgendein Autor in ein Kaufabenteuer abgedruckt hat.
Ach, Mensch, geschenkt. Das war ein Witz. Meine Smilies sind sogar in deinem Zitat von mir. Ich sehe doch jedes Wort was du oben schreibst genau so. Reenactment ist ein guter Begriff, ich gehe sogar noch weiter: Aventurien ist eine Art Museumswelt, zumindest damals. Da durfte man alles angucken, aber nichts anfassen, geschweige denn verändern.


Zum Thema Scripting:
Da bleibe ich meiner Position treu. Denn CR ist eine hochprofessionelle Produktion. Da fließt Geld rein. CR ist eine Marke. Es gibt Schauspieler, ein Production-Team, Verträge, Technik. Das machen die nicht in der Garage. Da wird nichts riskiert. Klar, wird es Freiräume für Blödeln oder Improvisationen geben. Da wird aber nichts dem echten Zufall überlassen. Das glaube ich einfach nicht, selbst wenn die es behaupten, weil der Charme dann raus wäre.


Was ich aber glaube, ist, dass diese Runde ihr spiel gut "cuttet", also brutale Versprecher, Lachsalven oder irgendwas anderes rausschneidet. Die werden sicherlich auch Pausen machen und sich dann unterhalten und das findet bei uns ("Raucher...") auch statt. Und da spielt man als Spielleiter natürlich auch gern Mäuschen.
Das ist ein gutes Argument. Da könnte man vieles nachträglich korrigieren. Auch "falsche Entscheidungen" der Spieler oder Reshoots machen, mit noch mehr Drama. Aber auch das wäre ja kein "echtes" Rollenspiel.
Übrigens, streamen die denn nicht? Da würde es nicht gehen.


Mein ganz persönlicher Eindruck ist ja, dass das kein Gatekeeping ist, sondern schlicht die Angst vor dem Vergleich.
Vergleich ist ein gutes Stichwort. Ein valider Vergleich ist doch gar nicht möglich. Auf der einen Seite steht Critical Role (Schauspieler, Production Team, lange Vorbereitung etc.) und auf der anderen ein "echter" Spielleiter, der in seiner spärlichen Freizeit, nach der Arbeit gestresst, Abenteuer vorbereitet. Mit Tageshöhen und -tiefen kämpfen muss (seine Spieler auch) und nicht cutten und nochmal drehen kann. Mercer hingegen muss nicht mit "Schweigsamen", "Powergamern", "Niezufriedenen", "Systemfanatikern" usw. spielen. Da sagt auch niemand spontan ab, oder hat seinen Charakterbogen die Hälfte der Zeit nicht dabei. Das ist das echte Leben! Und was ist mit Cons, wo man sich auf fremde Leute als SL sofort einlassen, sogar einfühlen, muss. Wo Spielern eine Runde technisch gesehen egal sein und man auch mal einen Arschlochspieler dabei haben kann? Ich glaube nicht, dass dies in Mercers "Modellspielleitungswelt" funktioniert. Klar, mag der als Star auf Cons auftreten und eine kuratierte Runde leiten, aber da werden entsprechende Spieler hingesetzt. Das ist nämlich dann keine Runde, sondern ein PR-Termin. Für einen validen Vergleich, müssten erst einmal gleiche Bedingungen herrschen. Die sind einfach nicht gegeben.
Dann noch die Sache mit der Erfahrung. Es gibt SLs die haben 30, sogar 40 Jahre Erfahrung. Sind aber keine ausgebildeten Schauspieler, oder YouTube-Personas. Auf D&D-Youtube tummeln sich dann Influencer wie Mercer, Bob the Worldbuilder oder Ginni Di. (Das sind nur Influencer-Platzhalter, für das Argument. Ich greife die jetzt nicht an.) Die gelten als die besten Spielleiter der Welt, weil die seit D&D5E wie Pilze aus dem YT-Boden geschossen sind, wegen der Monetarisierung natürlich, und werden zu Events eingeladen und angeblich zahlen Leute da 2.000 bis 5.000 Dollar um in so einer Runde dabei zu sein. (Bei Satine Phoenix waren 2K pro Platz sogar bestätigt worden, iirc., bevor die abgestürzt ist) Hat das noch was mit "echtem" Rollenspiel zu tun? Am Esstisch? Ist da auch nur ansatzweise ein valider Vergleich möglich? Wohl kaum. Die können den eigentlichen Nerds mit den 30, 40 Jahren Erfahrung im "echten" Rollenspiel nicht das Wasser reichen. Aber es sieht halt gut auf YT aus. Die einen sind wegen den Hobbys hier, die anderen wegen des Geldes. 


Für die amerikanischen D&D-Spieler war dies etwas besonderes. Die meisten D&D-Spieler waren (und sind es wohl immer noch) gamistische Spieler, wo man von einem Encounter zum nächsten springt und auch sonst nicht viel ausgespielt wird. Ich habe mal vor Jahren ein offizielles Adventurers' League-Abenteuer auf dem ConLeo gespielt. Der DM sagte uns amEnde, dass dieses Abenteuer für 2 Stunden ausgelegt war, wir haben vier benötigt, und nur weil wir unsere Charaktere auch ausgespielt haben. In so fern, ist CR für viele D&D-Spieler in den US etwas besonderes. Viele haben erst da lerent, was Rollenspiel auch sein kann.
Das ist ein gutes Argument, was vieles erklären würde. Dann wäre aber Europa der Kontinent der "Mercerartigen"-Spielleiter, weil sowas wie Charakterausspielen, direkte Rede usw. bei uns ein weitverbreiteter Quasistandard ist.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Alexandro am 15.06.2025 | 22:23
Wenn Leute etwas anderes vom Rollenspiel erwarten, dann finde ich das nichts schlechtes. Das Hobby verträgt durchaus unterschiedliche Ansichten darüber, wie es zu spielen ist (und wenn sie keine SL mit diesen Erwartungen finden, dann können sie ja eine eigene Gruppe aufmachen).

Was die Behauptung angeht, dass diese Leute "ein anderes Hobby spielen"... ich erinnere mich noch gut an die Fanpro-Foren, wo Leute welche die Shadowrun- und DSA-Romane gelesen haben aufgeschlagen sind, und gerne etwas mehr zur Welt erfahren wollten, und dann auf irgendwelche Vollpfosten getroffen sind, die ihnen gesagt haben sie sollen erstmal die Rollenspielbücher lesen. Ja, nee... so baut man keine Begeisterung für sein Hobby auf.
Und selbst wenn sich ein paar von denen dann dafür entscheiden, nur zu konsumieren und nicht aktiv zu spielen - so what? Das Hobby verträgt diese nebeneinander existierenden Strömungen problemlos, solange da nicht ein paar Querköpfe der Meinung sind einen "Ich bin mehr Fan, als du"-Konflikt vom Zaum brechen zu müssen (diese Art von verbalem Schwanzvergleich hat schon zahlreiche Fandoms zerstört).

Was das Thema Scripting angeht, dazu gibt es ein sehr gutes Video:
https://youtu.be/m0fc-v1s0PA?

EDIT: Was die bezahlten SL-Gigs (mit teilweise recht hohen Beträgen) angeht, so liegt dies in erster Linie daran, dass es Bedarf dafür gibt. Und das liegt daran, dass D&D gerade ziemlich steil geht, und die Leute aus anderen Hobbys gewohnt sind, Unsummen dafür zu investieren (und sich nicht vorstellen können, dass es auch billiger geht). Viele der SL, welche sich das bezahlen lassen, stellen recht bald fest, dass sie für etwas bezahlt werden, was sie eigentlich kostenlos machen würden... einige hören deswegen auf sich bezahlen zu lassen, andere (wie Mhaire) versuchen einen tatsächlichen Mehrwert zu bieten, damit die Spielenden dann auch etwas mehr für ihr Geld bekommen.
Auch unser Rollenspielverein hatte schonmal so eine Anfrage (bezahlter SL für einen Junggesellenabend) und haben da jemanden vermittelt. Diese Leute wollen in erster Linie:
a) spielen
b) für das Spielen Geld ausgeben (weil sich das dann "wertiger" anfühlt, sunk cost fallacy und so)
Ob das ein ein bekannter YTer ist oder nicht, ist ihnen in der Regel egal.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Sphinx am 16.06.2025 | 00:11
Da bleibe ich meiner Position treu. Denn CR ist eine hochprofessionelle Produktion. Da fließt Geld rein. CR ist eine Marke. Es gibt Schauspieler, ein Production-Team, Verträge, Technik. Das machen die nicht in der Garage. Da wird nichts riskiert. Klar, wird es Freiräume für Blödeln oder Improvisationen geben. Da wird aber nichts dem echten Zufall überlassen. Das glaube ich einfach nicht, selbst wenn die es behaupten, weil der Charme dann raus wäre.

Das ist ein gutes Argument. Da könnte man vieles nachträglich korrigieren. Auch "falsche Entscheidungen" der Spieler oder Reshoots machen, mit noch mehr Drama. Aber auch das wäre ja kein "echtes" Rollenspiel.
Übrigens, streamen die denn nicht? Da würde es nicht gehen.

Bis ende 2023 oder war es 2024 waren es noch Life Streams. Danach haben sie auf Prerecorded umgestellt.

Die Sache ist in meinen Augen: Wenn es gescripted und mit Takes aufgezeichnet wäre, dann wäre es eine richtig schlechte Qualität. Bis auf gute Microphone und Kameras und das jemand zwischen den Bildern switch läuft der Rest manuell über Mercers Steuerpult ab. Und da passieren laufend Fehler, von Beleuchtung nicht angepasst über vergessen die Musik passend weiter zu drücken....
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Raven Nash am 16.06.2025 | 07:55
Mercer hingegen muss nicht mit "Schweigsamen", "Powergamern", "Niezufriedenen", "Systemfanatikern" usw. spielen. Da sagt auch niemand spontan ab, oder hat seinen Charakterbogen die Hälfte der Zeit nicht dabei.
Ich muss wohl Matt heißen.  ~;D
Nein, die Probleme hab ich nicht. Hatte ich auch noch nie. Ja, Absagen, aber auch die kommen immer spätestens am Vortag.
Charakterbögen bleiben hier (bis auf eine Spielerin, die eh immer ein Journal macht und das auch immer dabei hat).
Ist jetzt zwar Off-Topic, aber IMHO sind diese Probleme auch stark mit "Spielfrequenz" verzahnt. Je mehr Runden man hat, umso eher hat man diese Sorgen. Ich hab halt immer nur eine Runde (und will auch nicht mehr - das ist genug Sozialkontakt für die Woche).

@Skripting: Ich denke, was Viele vergessen ist, dass das Schauspieler sind. D.h. die bauen einen Charakter nicht nur als Wertesammlung, sondern "legen ihn an". Die machen sich ganz genau Gedanken darüber, was ihn motiviert, was seine Backstory ist, wie er die Welt sieht, usw. Und darüber reden die mit Matt im Vorfeld. Und der baut das dann auch ganz bewusst in die Storyline ein. Und die Spieler bleiben dann vor allem auch in ihrer Rolle - die drehen nicht mal ihre Ansichten um 180°, nur weil sie sich einen Vorteil versprechen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Boba Fett am 16.06.2025 | 08:30
Da bleibe ich meiner Position treu. Denn CR ist eine hochprofessionelle Produktion. Da fließt Geld rein. CR ist eine Marke. Es gibt Schauspieler, ein Production-Team, Verträge, Technik. Das machen die nicht in der Garage. Da wird nichts riskiert. Klar, wird es Freiräume für Blödeln oder Improvisationen geben. Da wird aber nichts dem echten Zufall überlassen. Das glaube ich einfach nicht, selbst wenn die es behaupten, ...

Da können wir nur bei 'agree to disagree' enden.

Und zum Cutting: Ich schrieb darüber, störende Elemente (Lachen, blödeln, F-Wort ...) zu entfernen. Ich glaube nicht, dass da Szenen nachproduziert werden. Da CR lange Zeit bei Twitch war, ist das auch unwahrscheinlich.

Ich habe selbst schon im deutschen Internet an ein paar Plays mitgemacht, und weiß daher auch, dass da manchmal einiges gescriptet aussieht, weil man sich vor Kamera einfach anders verhält. Wer nicht daran gewöhnt ist (ich zum Beispiel) verhält sich erst mal hölzern und unnatürlich aber vor allem ist man sich bewusst, dass man unter Beobachtung steht. Und ebenso wenig wie man dann in der Nase popelt, wird man dann irgendwelche "wollen wir das wirklich machen" oder andere Debatten anfachen, die die Handlung unterbricht. Sowas und einiges anderes macht man einfach nicht. Die Handlung geht also den ersten gangbaren Weg und nicht den besten, weil sich nicht so lange Zeit zum Brainstorming gelassen wird. Das muss die Spielleitung auch wissen und entsprechend berücksichtigen, in dem der Weg halbwegs offensichtlich ist.
Ausserdem spielt man sich "Bälle" gegenseitig zu, um Spotlight zu verteilen. Und sowas wird einem vorher auch gesagt - dass man eben Leuten, deren Charakter länger nicht im Vordergrund stand, den Ball zuspielt.
Und genau so reagiert man auch eher positiv und konstruktiv auf Ereignisse und spiellt nicht die maulende Myrte. "Oh, Mann, eine magische Ziege! Die hab ich mir ja schon lange gewünscht. Was kann sie denn? Milch geben? Toll, ich wollte mich ja nach der Kampagne zur Ruhe setzen und eine Käserei aufmachen!" Und ja, das ist übertrieben. Aber genau so, wie man nicht um Loot-Verteilung diskutiert, sondern lieber eine gute spielerische Szene daraus macht, das Artefakt was man fand dem jenigen auszuhändigen, zu dem es am besten passt, weiß der Spielleiter auch, wie er sowas angemessen unterbringen kann.
Und es ist auch klar, was nicht erwünscht ist - also wie anzüglich darf es werden, wie sieht es mit Fluchen. PvP aus, etc.

Natürlich sind das alles Rampensäue, sonst wären sie nicht im Geschäft. Andererseits waren die CR Crew-Mitglieder vorher auch keine A-Promis, sondern Voice-Actors und so. Die sind schon gut und wissen, wie sie Gestik, Mimik und Stimme einsetzen. Da kommt meiner Meinung nach auch ein Großteil der CR Magie her.



Und ich will nicht immer nur "nö" schreiben, deswegen schreibe ich jetzt mal auf, wie ich glaube, dass Matt Mercer seine Kampagnen und Abenteuer gestaltet.

Ich denke auch, dass Mercer als Spielleiter seine Kampagnen und Abenteuer grundsätzlich nicht wirklich ergebnisoffen und wie eine Sandbox gestaltet.
Der hat schon einen Plot - für die Kampagnen Entwicklung einen eher vagen - nennen wir das mal "Milestones" die abgelaufen werden müssen und für das aktuelle Event einen konkreteren, der aber flexibel genug ist, um auf Spieler zu reagieren.

Die Kampagne funktioniert mit seinen Meilensteinen, wo man hin muss und wo Sachen erledigt werden müssen und Ereignisse in Gang gesetzt werden, ähnlich wie das Autobahn fahren. Von Hamburg nach München fährt man los und mitten drin sagt einem Google, der Weg über Magdeburg wäre schneller. Und dann hat man die Wahl. Mitten drin will irgendwer abgeholt werden, also fährt man auch nen Umweg.
Also ganz grob sind Ziel und Richtung bekannt, nach und nach konstruiert sich die Route, die anfangs aber nicht vorbestimmt war. Möglicherweise hatte der Fahrer diesen Weg als "wahrscheinlich" oder als eine der wahrscheinlichen Routen im Kopf. Mehr aber eben auch nicht. Die Vollsperrung wegen Unfall lässt sich eben genauso wenig hervorsagen, wie die panische Flucht wegen beinahe TPK.

Tom Finn (DSA Autor) hat kürzlich einen Vortrag gehalten, wie man ein "gutes" Abenteuer schafft (https://www.youtube.com/watch?v=Ak9OLb_8bzg).
(finde ich sehenswert, auch wenn ich da bei einigem nicht mitgehe, sind da viele Sachen drin, die man sich mal bewusst machen kann)
Und ich glaube, Mercer macht das bei seiner Rund ähnlich.

Und vor allem: er weiß, wie seine Leute ticken. Die haben schon vorher gespielt, haben am Eßtisch zu Hause mit grottigster Qualität, an der man sehen kann, das nichts davon auf "wir machen daraus ein Millionengeschäft" programmiert war, angefangen, haben sich dann von Geek & Sundry hosten lassen (und auch da wird mehr das "wir können besser und keiner von uns muss sich um die scheiß Technik kümmern" im Fokus gestanden haben, als kommerzielle Interessen. Und erst danach haben sie in ein eigenes "Studio" gewechselt und sich professionalisiert.
Das war ein just for fun und hat sich dann zu einem Geschäftsmodell entwickelt. Die hatten Problemspieler, von denen sie sich verabschieden mussten und spielen in einem Freundes- und Familienkreis.

Und auch in der Unterhaltungsbranche gilt "never touch a running system - never change a winning team".
Dementsprechend wird alles, was Erfolg zeigt, weiter gemacht und es wird nicht groß experimentiert. Experimente kann man machen, wenn die Quoten ohnehin sinken.
Also spielen die weiter wie bisher, weil der Erfolg bisher nie ausgeblieben ist.

Und ja, mitlerweile ist es natürlich ein kommerzielles Unternehmen. Wenn Du nicht gewinnorientiert denkst und in der Lage bist, Chancen zu erkennen und zu nutzen, dann verhungerst Du in den USA.
Die Leute sind ja nicht dumm.

Aber das heisst nicht, dass Critical Role sich vorher hinsetzt und den Handlungswerdegang durchspricht und besondere Szenen vorbereitet. Es heißt eher, dass die eine Art Trail-Roading (Wortschöpfung von Settembrini, finde ich sehr gut) betreiben, mit Leuten, die über Jahre wirklich sehr gut aufeinander eingespielt sind und durch ihre Voice-Actor Erfahrung eben noch das Sahnehäubchen draufsetzen.

Und das darf man anders sehen. Wie immer.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: klatschi am 16.06.2025 | 08:39
Da können wir nur bei 'agree to disagree' enden.

Und ich will nicht immer nur "nö" schreiben, deswegen schreibe ich jetzt mal auf, wie ich glaube, dass Matt Mercer seine Kampagnen und Abenteuer gestaltet.

Ich denke auch, dass Mercer als Spielleiter seine Kampagnen und Abenteuer grundsätzlich nicht wirklich ergebnisoffen und wie eine Sandbox gestaltet.
Der hat schon einen Plot - für die Kampagnen Entwicklung einen eher vagen - nennen wir das mal "Milestones" die abgelaufen werden müssen und für das aktuelle Event einen konkreteren, der aber flexibel genug ist, um auf Spieler zu reagieren.

Die Kampagne funktioniert mit seinen Meilensteinen, wo man hin muss und wo Sachen erledigt werden müssen und Ereignisse in Gang gesetzt werden, ähnlich wie das Autobahn fahren. Von Hamburg nach München fährt man los und mitten drin sagt einem Google, der Weg über Magdeburg wäre schneller. Und dann hat man die Wahl. Mitten drin will irgendwer abgeholt werden, also fährt man auch nen Umweg.
Also ganz grob sind Ziel und Richtung bekannt, nach und nach konstruiert sich die Route, die anfangs aber nicht vorbestimmt war. Möglicherweise hatte der Fahrer diesen Weg als "wahrscheinlich" oder als eine der wahrscheinlichen Routen im Kopf. Mehr aber eben auch nicht. Die Vollsperrung wegen Unfall lässt sich eben genauso wenig hervorsagen, wie die panische Flucht wegen beinahe TPK.

Tom Finn (DSA Autor) hat kürzlich einen Vortrag gehalten, wie man ein "gutes" Abenteuer schafft (https://www.youtube.com/watch?v=Ak9OLb_8bzg).
(finde ich sehenswert, auch wenn ich da bei einigem nicht mitgehe, sind da viele Sachen drin, die man sich mal bewusst machen kann)
Und ich glaube, Mercer macht das bei seiner Rund ähnlich.

Und vor allem: er weiß, wie seine Leute ticken. Die haben schon vorher gespielt, haben am Eßtisch zu Hause mit grottigster Qualität, an der man sehen kann, das nichts davon auf "wir machen daraus ein Millionengeschäft" programmiert war, angefangen, haben sich dann von Geek & Sundry hosten lassen (und auch da wird mehr das "wir können besser und keiner von uns muss sich um die scheiß Technik kümmern" im Fokus gestanden haben, als kommerzielle Interessen. Und erst danach haben sie in ein eigenes "Studio" gewechselt und sich professionalisiert.
Das war ein just for fun und hat sich dann zu einem Geschäftsmodell entwickelt. Die hatten Problemspieler, von denen sie sich verabschieden mussten und spielen in einem Freundes- und Familienkreis.

Und auch in der Unterhaltungsbranche gilt "never touch a running system - never change a winning team".
Dementsprechend wird alles, was Erfolg zeigt, weiter gemacht und es wird nicht groß experimentiert. Experimente kann man machen, wenn die Quoten ohnehin sinken.
Also spielen die weiter wie bisher, weil der Erfolg bisher nie ausgeblieben ist.

Und ja, mitlerweile ist es natürlich ein kommerzielles Unternehmen. Wenn Du nicht gewinnorientiert denkst und in der Lage bist, Chancen zu erkennen und zu nutzen, dann verhungerst Du in den USA.
Die Leute sind ja nicht dumm.

Aber das heisst nicht, dass Critical Role sich vorher hinsetzt und den Handlungswerdegang durchspricht und besondere Szenen vorbereitet. Es heißt eher, dass die eine Art Trail-Roading (Wortschöpfung von Settembrini, finde ich sehr gut) betreiben, mit Leuten, die über Jahre wirklich sehr gut aufeinander eingespielt sind und durch ihre Voice-Actor Erfahrung eben noch das Sahnehäubchen draufsetzen.

Und das darf man anders sehen. Wie immer.

Sehr schön geschrieben und argumentiert, so in etwa interpretiere ich das auch.
Trail-Roading ist wirklich eine passende Wortschöpfung dafür, kudos! :-)

Das ist ein gutes Argument, was vieles erklären würde. Dann wäre aber Europa der Kontinent der "Mercerartigen"-Spielleiter, weil sowas wie Charakterausspielen, direkte Rede usw. bei uns ein weitverbreiteter Quasistandard ist.

In Deutschland dank Kiesow und seines erzieherischen Ansatzes und XP for roleplay?  ~;D
"Hund, willst du mein Eisen spüren?"
scnr
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Boba Fett am 16.06.2025 | 08:50
Ein Nachwort noch zum Thema "konditierter Einstieg ins Rollenspiel":

Natürlich kommt fast jeder mit einer mehr oder minder vagen Vorstellung von "was ist Rollenspiel" ins Hobby.
Und der Konsum von CR wird da auch beeinflussen. Genau wie die Runde, wo man mal zugeguckt oder zum Einstieg mitgespielt hat. DSA hat Deutschland geprägt. Mittlerweile ist es D&D5, was Deutschland prägt.
Das ist nicht zu leugnen, aber ich finde auch nicht verwerflich. Und ja, es mögen auch Leute aus dem Hobby ausscheiden, weil sie mit unrealistischen Erwartungen anfangen.
Genau wie Leute auch ausschieden, weil sie nicht bereit waren, 2500 Seiten Aventurisches Hintergrundsmaterial zu studieren, bevor man mit dem Spielen anfängt. Die Einstiegshürde ist nicht null und wir kommen alle mit Bias ins Spiel.
Aber genau so haben sich auch extrem viele Leute inzwischen anderen Spielen zugeordnet. Powered by the Apolakritze, Shadowdark, Cthulhu, Pathfinder, was auch immer. Der Markt ist so groß wie lange nicht mehr und so bunt wie noch nie. Und zwar, weil die ganzen neuen eben nicht homogen ihre D&D5 spielen und Mercer immitieren - davon wird es sicherlich einige geben.

Abgesehen davon gibt es mitlerweile genug YT Tutorials, wo einem erklärt wird, warum es unsinn ist, das zu wollen, was man sich abgucken kann und was man besser anders macht.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Sphinx am 16.06.2025 | 10:01
Ja denke Boba Fett hat das gut zusammen gefasst.

Ich weiß z.B. das Matthew auch im Improv Theather bereich unterwegs war oder vielleicht noch ist. Und auch andere Dort wie Taliesin einen Theater Background haben. Er hatte auch an Spieler und Speziell DMs den Tipp, das wenn man besser werden sollte, ein Improv Kurz sehr hilfreich sein kann. Was auch der Grund war warum ich mal so einen Improv Tageskurs mitgemacht habe.
Selbst in dem einen Tag lernt man ohne Druck wie man "Ja" sagt und zusammen aus dem nichts eine Story spinnt.
Wenn man das verinnerlicht und sich dann Gegenseitig gut den Ball zuspielt, sieht das von außen alles wie geplant aus.

Ich hab auf meine Frage bei dem Kursleiter, der auch Improv Shows auf der Bühne aufführt, ob sich die Darsteller dort vorher ein "Setting" für die Scene überlegen nur verwunderte Blicke bekommen. Da hat wirklich niemand einen Plan, einer fängt einfach an und der rest macht mit.
Dazu gehört dann aber auch das merken wenn eine Scene sich totläuft...man also im Rollenspiel zur nächsten springen sollte. Oder was sich lohnt weiter auszuspielen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: caranfang am 16.06.2025 | 14:51
Da haben wir doch alle die Gründe zusammen, weshalb CR nicht geskriptet und auch nicht geschnitten ist.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Abenteurergilde am 16.06.2025 | 16:57
Ich will mich da kurz auch noch einmal zu Wort melden, weil ich das Thema „Wieso bemängeln Leute, dass Showrunden keine echte Spielrunden widerspiegeln?“ in einem anderen Thread angestoßen hatte und das hier tangiert: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,123447.msg135286462.html#msg135286462 (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,123447.msg135286462.html#msg135286462)

Ich bin der SL von den Dice Actors und befinde mich in gewissem Maße in ähnlichen Schuhen wie Matt Mercer. Die Definition von "geskriptet" ist mir bei den Vorwürfen immer ganz wichtig. Nehmen wir an, mein Barbar-Spieler sagt mir vier Wochen vor seiner OP, dass er für 12 Wochen ausfällt, aber die anderen sollen trotzdem weiterspielen können und wir überlegen uns dann gemeinsam, was der Charakter in der Zeit macht oder was er sich für seinen Charakter vorstellt. Das ist dann ein OT-Grund für eine IT-Handlung. Sowas kommt vor und ist doch umso mehr ein Beispiel vom Einfluss der "realen" Welt auf die Geschichte, also etwas total authentisches. Wenn es da Absprachen wegen Fresh Cut Grass gab, dann zeigt mir das eher, wie wichtig den Leuten die Integrität der Geschichte ist und dass die Handlung stimmig sein soll. In meinen Heimrunden mache ich das nicht anders. Genauso überlegt man sich doch auch gemeinsam, wie ein Charakter in die Geschichte eingeführt wird, wenn eine neue Person dem Spiel beitritt. Ist das dadurch schon "geskriptet"?

Bei "geplanten Story-Punkten" ist das eine Sache des Spielstils. Wenn sich alle vorher darauf geeinigt haben, ist das ja nicht weniger echtes Rollenspiel. Kaufabenteuer sind dahingehend auch geskriptet aber nicht weniger echtes Rollenspiel als eine komplette Sandbox. Bei mir (und da vermute ich Mercer ebenfalls) habe ich bestimmte Orte und Ereignisse im Sinn, die ich gerne anspielen möchte, und so einen losen roten Faden geplant, der aber durch die Entscheidungen der Spielis dann in verschiedene Richtungen gebeugt wird. Dabei achte ich darauf, Situationen zu schaffen, aber nicht, wie diese Situationen enden, und dass ein bestimmtes Ende einer Situation nicht die unbedingte Voraussetzung für die nächste geplante Situation ist. Gerade haben wir eine Storyline um einen magischen Ort, der zur Backstory eines Charakters gehört, und eine feindliche Armee, die diesen magischen Ort zerstören will. Ich habe nicht geplant, ob die Feinde es schaffen oder ob der Ort bewahrt wird. Das ergibt sich dann im Spiel. Ich hatte aber lange geplant, dass dieser Ort besucht werden wird und dementsprechend schon vorher Hintergründe zu dem Ort eingestreut. Dazu habe ich mich mit der Spielerin abseits der Spielrunde zusammengesetzt, um den magischen Ort ihrer Hintergrundgeschichte auszuarbeiten. Auch da die Frage: Ist das jetzt "geskriptet"?

Ich denke, dass das "Gefühl für Drama" oder eine "Intuition für Storytelling" bei Schauspielern am Spieltisch da manchmal unterschätzt wird. Spannende und dramatische Ideen, die in der Geschichte durch die Charaktere umgesetzt werden, entstehen durchaus spontan und bedürfen da keiner vorherigen Absprache. Da ist es ein wachsamer, guter Blick auf die Geschehnisse und was der eigene Charakter tun kann, um der Geschichte zu dienen. Weil eben von allen das Ziel ist, dass eine schlüssige und spannende Geschichte entsteht. Dazu gehört dann auch schon, nicht die optimale Kampfrunde zu spielen sondern von sich aus auch mal zu sagen, dass der eigene Charakter eventuell gerade unter Schock steht und eine Runde aussetzt (kleiner Rant am Rande für die, die Ratschläge für optimale Züge in unsere Kommentare schreiben).

Ich glaube, solche Momente entstehen auch öfter und schlüssiger, je besser man sich kennt. Meine Spielis spielen ihre Motivationen aus. Wenn ich diese Motivationen anspiele, dann handeln sie so, wie ich es erwartet habe. Zufällig habe ich dann also eine dieser Handlung entsprechenden Antwort parat. Das wirkt wie abgesprochen, liegt aber eher daran, dass ich sie gut einschätzen kann und mich gut vorbereite. Das muss nicht heissen, dass das in Heimrunden nicht auch passiert, aber ein Tisch, bei den ausnahmslos alle so eingespielt sind, ist für Heimrunden dann auch wieder selten, weil da auch oft unterschiedliche Spielitypen zusammentreffen. Ich werde da trotzdem oft genug überrascht und muss dann spontan improvisieren. Bei CR gibt es das auch, ich denke da an eine Szene in Mighty Nein, als Caleb den geheim gehaltenen MacGuffin herausholt und einfach den Feinden übergibt. Da hat Mercer auch nicht mit gerechnet, was man ihm mMn deutlich ansieht.

Ich muss aber auch sagen, dass ich in Kampagne 3 von CR (aus dem, was ich so mitbekommen hatte - ich habe nicht alles selbst gesehen) tatsächlich das Gefühl hatte, dass Matt da bestimmte Story-Punkte durchdrücken möchte. Das sehe ich aber weniger als "Das muss aus einem Business-Grund passieren" sondern eher als "Matt möchte die drei Kampagnen zu einem bestimmten Abschluss bringen". Da wäre es vielleicht sogar eleganter gewesen, wenn er mit den Spielis im Hintergrund bestimmte Entscheidungen vorher besprochen hätte (was ihnen ja oft vorgeworfen wird). Ist aber (meiner Ansicht nach) eben nicht passiert.

Es gibt halt so einige Punkte, wo es Unterschiede zwischen CR und Heimrunden gibt. Das lässt mich aber nicht an der Authentizität des Spiels zweifeln.

- Alle sind (Synchron-)Schauspielis und haben deshalb einen ähnlichen Spielstil
vs.
- Eine Freundesgruppe trifft sich, wo einer nur Monster kloppen will, einer Rätsel lösen liebt und einer dramatisch schauspielt
 
- Viele Stunden Vorbereitungszeit von der SL
vs.
- Zwischen Job und Familie noch strugglen, den Spielabend vorzubereiten

- Keine Störungen während des Spiels
vs.
- Pizzabote klingelt, Freund ruft an, während des Kampfes Tiktok scrollen

- Technische Einschränkungen führen zu fokussiertem Spiel (bspw. kein durcheinander reden, weil die Mikros das später nicht abbilden können)
vs.
- Es entstehen Gespräche mehrerer Leute untereinander am Tisch und man schweift auch mal eine Weile ab, wenn man auf die anderen wartet

Dadurch ergibt sich eben eine andere, zielgerichtetere Art, zu spielen. Ich persönlich finde es gut, dass wir einen gemeinsamen Spielstil gefunden haben. Ich finde es super, dass wir keine Störungen während des Spiels erlauben und dass alle sich in der Verantwortung sehen, aufzupassen, mitzumachen und nicht am Handy zu sein. Das ist aber subjektiv. Ich mag fokussierte Runden, andere mögen vielleicht lieber lockere Runden. Finde aber nicht, dass die eine mehr und die andere weniger abbildet, was "echtes" Rollenspiel ist.

Anekdotische Evidenz: Ich lese bei uns öfter Kommentare von Leuten, die uns gefunden haben, nie etwas mit P&P zu tun hatten und nun froh sind, über ihren Schatten gesprungen zu sein, es einmal selbst auszuprobieren. Das ist für mich große Motivation, denn ich finde es gut, wenn mehr Leute Tischrollenspiele spielen. Ich glaube auch, dass neue Leute klug genug sind, zu erkennen, dass das Hobby vielschichtig ist und dass es unterschiedliche Spielstile und vor allem Können und Erfahrung gibt. Erwartungshaltung und Ansprüche und dass deshalb viele Leute dem Hobby den Rücken kehren, wird da mMn überbewertet. Etwas weiter oben gab es das "Fußball"-Argument, das bringe ich auch immer gerne. Ich geh ja auf den Bolzplatz um Spaß mit meinen Freunden beim Kicken zu haben, gucke aber trotzdem die WM und erwarte dabei aber nicht, dass mein Torwart nun so hält wie Matt Mercer.

Prisma erwähnte das Problem, dass Leute auf Cons kamen und dort nicht so gespielt wurde, wie sie es (von den Rocket Beans) erwartet haben. Ich kann dem lockeren Bier & Brezel Spielstil auch nichts abgewinnen, kann die Tatsache aber aus anderer Seite persönlich so unterschreiben: Ich war zweimal in meinen Leben rein zum selbst Spielen auf Cons, hatte dort selten Spaß und hab mich immer unwohl gefühlt, weil dort nie so gespielt wurde, wie ich das mochte. Es kam mir immer vor wie eine eingeschworene Gesellschaft und dass ich mit dem Ausspielen meines Charakters und dem Versuch von Rollenspiel eher komisch angeschaut werde. Ich habe eher Runden erlebt, in denen indirekte Rede verwendet wird und in denen es um den Plot und/oder die Kämpfe ging. Das ist nur meine eigene Erfahrung und sicherlich gibt es auf Cons eine große Vielfalt aller Spielstile. Dieses Unwohlsein habe ich aber immernoch auf reinen Rollenspiel-Cons, dass ich eben nicht zur typischen Szene dazugehöre. Ich bin deshalb sehr froh, dass mein Spielstil durch Actual Plays mehr in den Vordergrund gerückt ist, weil sich dadurch mehr Gleichgesinnte zusammenfinden können, die sich sonst vielleicht nicht auf Cons trauen oder sich dort ebenso fehl am Platz fühlen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Sphinx am 16.06.2025 | 17:27
Ich schaue sehr gerne Dokus über die Entstehung von Filmen. Etwas voll maximal gescriptetes wo wirklich Millionen dran hängen und takes wiederholen ganz normal ist. Und selbst da kommt es immer wieder dazu das Schauspieler was frei in einer Scene improvisieren. Und das dann so gut past das man es anstelle der vorher anders geplanten Scene im Film lässt. Und gute Schauspieler geben den Charaktern mitunter so einen eigenen Spin mit das es besser ist als das vorher geplante.
Bei einer Schulaufführung wäre der Partner dann so "Stop, Moment das steht so nicht im Drehbuch oder schauen verwirrt". Profis machen einfach mit und schauen was daraus wird.


Einfach am Rande:
Es gibt ja passende Pendants zum Mercer effect an allen möglichen Stellen.
Schönheitsideale von Instagram Models, die kein normaler Mensch erreichen kann.
Pornografie, wo manche meinen das wäre im Bett immer so und dann enttäuscht sind.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Prisma am 17.06.2025 | 00:07
Da können wir nur bei 'agree to disagree' enden.
Ursprünglich wollte ich auf einige Dinge noch eingehen, aber ich denke, darauf sollten wir es belassen. Denn die Positionen wurden dargelegt, begründet und beide Seiten sind von ihrer Position überzeugt. Neue Erkenntnisse sind bei weiterführender Diskussion nicht zu erwarten, daher: Soweit ein gutes Gespräch. :)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Kaskantor am 17.06.2025 | 06:15
Die haben ja ganz schön prominenten Zuwachs bekommen :)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Prisma am 17.06.2025 | 12:11
Zu den Fragen Schauspieler, Produktion, Aufbau, wie Mercer da sitzt etc. ist dieses Video von Prof DM interessant. Das zeigt auch die Unterschiede zwischen "Hochglanzprodukt" <-> "real thing" gut auf, wie ich finde: https://www.youtube.com/watch?v=_hu4LUCoqoE (https://www.youtube.com/watch?v=_hu4LUCoqoE)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Abenteurergilde am 17.06.2025 | 14:53
Zu den Fragen Schauspieler, Produktion, Aufbau, wie Mercer da sitzt etc. ist dieses Video von Prof DM interessant. Das zeigt auch die Unterschiede zwischen "Hochglanzprodukt" <-> "real thing" gut auf, wie ich finde: https://www.youtube.com/watch?v=_hu4LUCoqoE (https://www.youtube.com/watch?v=_hu4LUCoqoE)

...ja? Tut es das?
Ich sehe diesbezüglich nur "Meine Runde spielt zuhause, isst Popcorn und braucht manchmal länger zum Antworten" und dem gegenübergestellt eben "Das sind professionelle Schauspieler und Comedians mit Impro-Erfahrung". Wenn du das Studio meinst mit den Lichtern und dem Tisch und allem - Da sieht man doch in Facebook-Gruppen oder Instagram immer mal wieder Spieltische im Wohnzimmer, die auch mit Stimmungsbeleuchtung arbeiten und Monitore als Battlemap nutzen.

Ich störe mich halt immer noch am Begriff "real thing". Nur weil es anders ist, ist es nicht weniger real.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Prisma am 17.06.2025 | 15:23
...ja? Tut es das?
Ich sehe diesbezüglich nur "Meine Runde spielt zuhause, isst Popcorn und braucht manchmal länger zum Antworten" und dem gegenübergestellt eben "Das sind professionelle Schauspieler und Comedians mit Impro-Erfahrung". Wenn du das Studio meinst mit den Lichtern und dem Tisch und allem - Da sieht man doch in Facebook-Gruppen oder Instagram immer mal wieder Spieltische im Wohnzimmer, die auch mit Stimmungsbeleuchtung arbeiten und Monitore als Battlemap nutzen.

Ich störe mich halt immer noch am Begriff "real thing". Nur weil es anders ist, ist es nicht weniger real.

Okay. Du schreibst eigentlich schon selber was ich meine. Aber vielleicht hilft ein anderer Vergleich, um es mehr zu verdeutlichen: Wenn du ein Lets Play von einem Computerspiel guckst, und dir dann begeistert das Spiel kaufst, wird es bei dir zu Hause genauso sein. Du wirst dieselbe "echte" Experience haben wie der Letsplayer, der es vorgestellt hast.

Wenn du dir aber ein CR-Play anschaust und dir dann begeistert D&D5 oder Daggerheart kaufst, wirst du zu Hause eine ganz andere Experience haben. Das was dir vorgestellt wurde, was du nun glaubst für Rollenspiel zu halten, wirst du nicht bekommen. Du hast weder den ganzen Tag Zeit Rollenspielrunden vorzubereiten, bist weder ein professioneller Voiceactor oder Comedian und deine Freunde auch nicht. Da ist kein Studio mit Crew die das untermalt, auch wenn du Stimmungsleuchten und Musik hast. Auch sitzt du nicht hinter einem Monster-GM-Screen mit allerlei Streamingtechnik. Was du gesehen hast, war ein Hochglanzprodukt, was du aber bekommst ist eine ganz andere Experience. Und zwar die die jeder normale Spieler seit Beginn des Hobbys hat. Das "echte" Rollenspiel ist nicht das was man bei CR sieht, sondern was am Esszimmertisch passiert.

Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Raven Nash am 17.06.2025 | 15:35
Du hast weder den ganzen Tag Zeit Rollenspielrunden vorzubereiten, bist weder ein professioneller Voiceactor oder Comedian und deine Freunde auch nicht. Da ist kein Studio mit Crew die das untermalt, auch wenn du Stimmungsleuchten und Musik hast. Auch sitzt du nicht hinter einem Monster-GM-Screen mit allerlei Streamingtechnik.
Ich hör da nur "Mimimimi". Vielleicht schreibst du's verkehrt, oder ich lese es falsch, aber das liest sich wie "Ich kann das alles nicht bieten/haben, also darf man das den Leuten auch nicht zeigen, weil sonst sehen die, wie schlecht ich bin."

Ich hab nen Spieltisch. Ich könnte noch LEDs reinbauen (mach ich vielleicht auch mal), aber ich kann das Licht im Zimmer zumindest dimmen. Ich hab ähnliche Battlemaps wie CR (nicht von Dwarven Forge, sondern selber gebaute), ich hab ein Tablet, mit dem ich Musik via Soundbar abspielen kann. Und ich kann (soweit die Laryngitis mitspielt) Stimmen machen. Und ich spiele auf eine recht ähnliche Art und Weise (hab ich schon lange vorher gemacht).
Ist das CR-Niveau? Wohl nicht. Ist eben wie Amateuer-Boxen vs. Profis. Technisch ähnlich, aber bei einem steckt Geld dahinter, beim anderen nicht.
Ich fürcht mich aber auch nicht vor dem Vergleich.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Abenteurergilde am 17.06.2025 | 15:50
Wenn ich den Anspruch habe, in meinem Esszimmer Stimmungsbeleuchtung zu installieren und passende Musik abspiele, entferne ich mich dann vom "echten" Rollenspiel?

Wie gesagt sieht man immer häufiger SLs, die eben diese extra mile gehen. Die sich auf einem Tablet ein Soundboard zurecht legen und gleichzeitig auf dem Handy die Smartlights steuern. Die sich vielleicht noch ein paar Miniaturen und Terrain besorgen, weil sie da Bock drauf haben. Du gehst hier immer von einem absoluten Neuling aus ohne Rollenspielerfahrung, der dann eine Show sieht, sich nicht weiter informiert sondern einfach nur das Spiel kauft und dann enttäuscht ist. Ich halte Neulinge für klüger als das. Ich kann doch erkennen, dass ich kein professionelles Studio zuhause habe und dass das Leute sind, die das seit über 10 Jahren machen. Offensichtlich wird mein eigenes Spiel anders sein, als das der "Profis". Geht mir mit dem Letsplayer genauso, der +10er Killstreaks macht und ich schaffe nicht einen Kill. Macht trotzdem Spaß. Ich spreche dem Letsplayer aber nicht ab, dass er ein "echter" Gamer ist. Du sprichst hier aber den "Hochglanzprofis" ab, dass sie "echtes" Rollenspiel machen.

Mir geht es um die Begrifflichkeit, die Actual Plays damit automatisch herabsetzt. "Ach die machen doch kein ECHTES Rollenspiel." Das sehe ich halt anders. Gegen "Wer zuhause spielt hat eine andere Erfahrung als jemand von Critical Role" sage ich gar nichts. Das Rollenspiel an sich ist bei beiden aber trotzdem "echt".
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Prisma am 17.06.2025 | 21:16
Wenn ich den Anspruch habe, in meinem Esszimmer Stimmungsbeleuchtung zu installieren und passende Musik abspiele, entferne ich mich dann vom "echten" Rollenspiel?

Wie gesagt sieht man immer häufiger SLs, die eben diese extra mile gehen. Die sich auf einem Tablet ein Soundboard zurecht legen und gleichzeitig auf dem Handy die Smartlights steuern. Die sich vielleicht noch ein paar Miniaturen und Terrain besorgen, weil sie da Bock drauf haben.
Deine Extrameile ist wahrscheinlich nicht meine Extrameile. Das man technisch einiges machen kann ist klar. Ich habe etwa zur Coronazeit schon Kampagnen mit Discord und Tabletop Simulator geleitet, die auch technisch aufwendig waren, aber ich für meinen Teil ziehe es vor viel mehr in das Abenteuer-/Kampagnendesign zu investieren, als in die Technik. Die Technik ist für mich spielerisches Beiwerk, die "Abenteuersubstanz" ist mir wichtiger. Ich rede die Technik jetzt nicht schlecht, aber ein spannendes Abenteuer kommt auch völlig ohne Technik aus. Natürlich hat auch jeder seinen eigenen Stil.



Du gehst hier immer von einem absoluten Neuling aus ohne Rollenspielerfahrung, der dann eine Show sieht, sich nicht weiter informiert sondern einfach nur das Spiel kauft und dann enttäuscht ist.
Aber ja! Davon rede ich die ganze Zeit! Das ist doch eines meiner Kernpunkte für das Argument aus dem Daggerheart Thread, welches die Diskussion hier losgetreten hat. Die Leute werden mit CR rollenspielsozialisiert und glauben dass das was Mercer macht normales "echtes" Rollenspiel ist, was an den Tischen daheim passiert, und nicht ein poliertes Produkt. Siehe auch die Beispiele mit den Rocket-Beans. Das waren auch Neulinge die enttäuscht wurden.

Ich halte Neulinge für klüger als das. Ich kann doch erkennen, dass ich kein professionelles Studio zuhause habe und dass das Leute sind, die das seit über 10 Jahren machen. Offensichtlich wird mein eigenes Spiel anders sein, als das der "Profis".
Offenbar nicht. Sonst gäbe es den "Matt Mercer Effect" nicht, der SLs und Spieler frisst. Und das ist ein ausreichend verbreitetes Phänomen, dass es da extra einen Begriff gibt, den man googlen kann:
Zitat
The "Matt Mercer effect" in D&D refers to the phenomenon where players or Dungeon Masters (DMs) have unrealistically high expectations for their games, often based on the highly produced and professional nature of "Critical Role" campaigns, and specifically, the DMing style of Matthew Mercer. This can lead to disappointment when a home game doesn't match the high production value, roleplaying, or DMing skill of "Critical Role".

Erfahrene Spieler und SLs wissen sofort dass das nicht geht. Da fallen nur wenige dem Effekt zum Opfer.


Geht mir mit dem Letsplayer genauso, der +10er Killstreaks macht und ich schaffe nicht einen Kill. Macht trotzdem Spaß. Ich spreche dem Letsplayer aber nicht ab, dass er ein "echter" Gamer ist. Du sprichst hier aber den "Hochglanzprofis" ab, dass sie "echtes" Rollenspiel machen.

Mir geht es um die Begrifflichkeit, die Actual Plays damit automatisch herabsetzt. "Ach die machen doch kein ECHTES Rollenspiel." Das sehe ich halt anders. Gegen "Wer zuhause spielt hat eine andere Erfahrung als jemand von Critical Role" sage ich gar nichts. Das Rollenspiel an sich ist bei beiden aber trotzdem "echt".
Ja, ich bleibe auch dabei das es nicht "echt" ist. Weil die Hochglanzprofis ein Produkt machen, kein normale "echte" Spielrunde. Ihr als Dice Actors macht auch ein Produkt. Ihr nennt euch sogar "Actors", weil ihr diese auch seid. Wenn ich euch google kommt da ein hochprofessionelles Angebot: "Dungeons & Dragons (D&D) gespielt von bekannten deutschen Synchronsprechern. Packend und mitreißend wie ein Hörspiel." Ihr habt alle möglichen SoMe Kanäle und ihr habt sogar einen Shop für euer Merch! Um Himmels Willen, das ist doch keine normale Spielrunde aus dem "echten" Rollenspielerleben, das ist ein Produkt, mit dem Geld verdient werden soll. Und bei CR ist das ganz genauso.

Noch etwas, nur damit kein Mißverständnis entsteht: Ich greife euch nicht an! Ich will euch nichts böses und euer Angebot ist mir willkommen. Ich mache keine Aussage über die Qualität. Ich habe euer Produkt noch nicht gesehen, aber ich bin sicher ihr investiert da viel hinein, ich schaue bei Gelegenheit mal rein. Und es wird unterhaltsam sein, sonst wärt ihr nicht dort wo ihr jetzt seid. Ich wünsche euch auch viel Erfolg! Aber es ist keine Herabsetzung, sondern es ist so wie es ist. Eben ein Produkt. Ich hoffe, wir verstehen uns endlich. :)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Sphinx am 18.06.2025 | 00:26
Sind die beiden Seiten den exklusiv und schließen sich aus?

Wenn ich über alle möglichen Bereiche hinweg denke wo es Profi und Hobby Betreiber gibt. Ist es doch, auch wenn auf anderem Qualitätslevel, immer noch der gleiche Zeitvertreib. Ich kann doch einem Abfahrtsskifahrer nicht absprechen das er kein normales Skifahren mehr betreibt nur weil er eine festgelegte Strecke fährt.
Da ist das Beispiel mit der Pornoindustrie noch am ehesten so. Es wird mal vorgespielten Sachen eine falsche Erwartungshaltung generiert. Was dann für die "Erstnutzer" ernüchternd wird. Aber speziell da weil dort gerne vorgegaukelt wird es wäre eine ganz normale aus dem Leben gegriffene Scene.

Abseits von Horror Stories glaube ich auch nicht das es ein zu verbreitetes Problem ist. Ganz ehrlich wer schaut den jemand Erfahrenes in einem Sport zu und denkt sich. Ja der kann ja nix obwohl der das schon Jahre macht, ich mache das aus dem Stand mind. genauso gut. Ja sicher wird es Leute geben die so denken, aber die lernen dann auch schnell das es wohl doch mehr Übung braucht. Und das ist im Rollenspiel doch auch nicht anders, selbst wenn sie das als "normal" ansehen. Ist es doch Sache der Community ihnen zu zeigen das sie Falsch liegen und zwar ohne sie vor den Kopf zu stoßen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: caranfang am 18.06.2025 | 08:10
Irgendwie haben, die Skeptiker, die CR vorwerfen, geskriptet zu sein, etwas von Verschwörungstheoretikern. Denn genau wie diese, können sie die Beweise, die ihre Aussagen widerlegen, einfach nicht sehen. Und es ist auch genauso unmöglich, sie vom Gegenteil zu überzeugen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Raven Nash am 18.06.2025 | 08:27
Ganz ehrlich wer schaut den jemand Erfahrenes in einem Sport zu und denkt sich. Ja der kann ja nix obwohl der das schon Jahre macht, ich mache das aus dem Stand mind. genauso gut.
Gibt's im MMA mittlerweile häufiger, meistens Bodybuilder. Die Socials sind voll von den Videos, wo die dann auf's Maul kriegen.  ~;D

Zitat
aber ich für meinen Teil ziehe es vor viel mehr in das Abenteuer-/Kampagnendesign zu investieren, als in die Technik. Die Technik ist für mich spielerisches Beiwerk, die "Abenteuersubstanz" ist mir wichtiger. Ich rede die Technik jetzt nicht schlecht, aber ein spannendes Abenteuer kommt auch völlig ohne Technik aus.
Das ist jetzt so eine Aussage, die verleitet mich zum Kopfschütteln. Sie beinhaltet nämlich mal die Annahme, dass dein Abenteuerdesign besser wäre als das von CR - und das wiederspricht der Aussage davor, dass CR gescriptet ist, weil sonst niemals alles so perfekt zusammenpassen könnte. Abgesehen davon, dass Abenteuerdesign eine Menge mit persönlichem Geschmack zu tun hat und ich mir nicht anmaßen würde, hier eine Wertung vornehmen zu wollen. Ich weiß nur, was ich nicht mag.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Hereagain am 18.06.2025 | 08:29
Irgendwie haben, die Skeptiker, die CR vorwerfen, geskriptet zu sein, etwas von Verschwörungstheoretikern. Denn genau wie diese, können sie die Beweise, die ihre Aussagen widerlegen, einfach nicht sehen. Und es ist auch genauso unmöglich, sie vom Gegenteil zu überzeugen.

Ockhamms Rasiermesser. Mehr muss man dazu nicht sagen. Ich glaube niemand möchte bestreiten, dass CR ein Produkt ist.
Ich glaube auch, dass man sich einfach die Anfänge nochmal anschauen sollte.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: caranfang am 18.06.2025 | 08:38
Ockhamms Rasiermesser. Mehr muss man dazu nicht sagen. Ich glaube niemand möchte bestreiten, dass CR ein Produkt ist.
Ich glaube auch, dass man sich einfach die Anfänge nochmal anschauen sollte.
Und das ist doch genau das, was die Skeptiker nicht machen. Selbst wenn sie es machen, werden sie die Fehler, die Unprofessionaliät nicht sehen, weil sie die einfach nicht sehen wollen. Selbst wenn sie bei Matt Mercer mit am Tisch sitzen und mitspielen würden, wären sie immer noch der Meinung, dass dies alles nur geskriptet sei.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Der Hasgar am 18.06.2025 | 08:51
Ich denke, allein die Tatsache, dass CR mittlerweile eben ein Geschäft ist, sorgt bei den Skeptikern für eine andere Betrachtungsweise. Sobald jemand (in etwas größerem Maße als "ich habe 20 Patroens, die mich unterstützen") mit einer Sache Geld verdient, verändert das den Blick von außen.

Es ist ja auch nicht abwegig, zu sagen: Wenn damit ein nicht unerheblicher finanzieller Ertrag zu machen ist, wird das Ganze eben mehr Job als Hobby. Und im Job verhalten sich Menschen nunmal anders als im Hobby. 

Und ich denke, dass da auch zumindest einen Funken Wahrheit drin liegt. CR ist eine Show, ein Produkt. Und allein diese Tatsache sorgt dafür, dass es zumindest teilweise anders ist als die gemütliche Tischrunde zu Hause.

Das beweist allerdings nicht, dass es gescriptet ist. Und ich denke auch nicht, dass es für das Hobby Rollenspiel generell schädlich ist. Der Matt Mercer Effekt mag existieren. Aber ich gehe davon aus, dass gute Actual Plays am Ende immer eine positive Bilanz haben, was neue Spielerinnen und Spieler angeht.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Hereagain am 18.06.2025 | 09:42
Ich denke, allein die Tatsache, dass CR mittlerweile eben ein Geschäft ist, sorgt bei den Skeptikern für eine andere Betrachtungsweise. Sobald jemand (in etwas größerem Maße als "ich habe 20 Patroens, die mich unterstützen") mit einer Sache Geld verdient, verändert das den Blick von außen.

Es ist ja auch nicht abwegig, zu sagen: Wenn damit ein nicht unerheblicher finanzieller Ertrag zu machen ist, wird das Ganze eben mehr Job als Hobby. Und im Job verhalten sich Menschen nunmal anders als im Hobby. 

Und ich denke, dass da auch zumindest einen Funken Wahrheit drin liegt. CR ist eine Show, ein Produkt. Und allein diese Tatsache sorgt dafür, dass es zumindest teilweise anders ist als die gemütliche Tischrunde zu Hause.

Das beweist allerdings nicht, dass es gescriptet ist. Und ich denke auch nicht, dass es für das Hobby Rollenspiel generell schädlich ist. Der Matt Mercer Effekt mag existieren. Aber ich gehe davon aus, dass gute Actual Plays am Ende immer eine positive Bilanz haben, was neue Spielerinnen und Spieler angeht.

Natürlich ist eine Show. Natürlich sind das Profis, die wissen was sie tun. Es ist bestimmt auch kein Hobby mehr für sie. Aber sie sind mit einen Hobbyansatz erfolgreich geworden. Ich bezweifel, dass sie sich für jede Woche hinsetzen und ein Script für drei Stunden besprechen. Ihnen ist allen bewusst, dass sie für ein Publikum spielen und sich deshalb in entsprechen Situationen so verhalten, dass es so wirken könnte, als wäre da ein Script.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Sphinx am 18.06.2025 | 17:28
Ich glaube auch, dass man sich einfach die Anfänge nochmal anschauen sollte.

Ja man sieht über die Jahre wie es hier und dort immer besser wird. Es ist nicht so das es aus dem Stand raus so Professionell war wie es heute wirkt.

Natürlich ist eine Show. Natürlich sind das Profis, die wissen was sie tun. Es ist bestimmt auch kein Hobby mehr für sie. Aber sie sind mit einen Hobbyansatz erfolgreich geworden. Ich bezweifel, dass sie sich für jede Woche hinsetzen und ein Script für drei Stunden besprechen. Ihnen ist allen bewusst, dass sie für ein Publikum spielen und sich deshalb in entsprechen Situationen so verhalten, dass es so wirken könnte, als wäre da ein Script.

Vor allem weil sie auch noch Jobs neben CR ausüben und da für sowas vermutlich die Zeit fehlt.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Der Hasgar am 18.06.2025 | 17:41
Natürlich ist eine Show. Natürlich sind das Profis, die wissen was sie tun. Es ist bestimmt auch kein Hobby mehr für sie. Aber sie sind mit einen Hobbyansatz erfolgreich geworden. Ich bezweifel, dass sie sich für jede Woche hinsetzen und ein Script für drei Stunden besprechen. Ihnen ist allen bewusst, dass sie für ein Publikum spielen und sich deshalb in entsprechen Situationen so verhalten, dass es so wirken könnte, als wäre da ein Script.
Ich denke nicht, dass es gescriptet ist. Aber es hat sich wohl über die Zeit einfach verändert. Das (wahrgenommene) Unbeschwerte ist halt ein bisschen der (wahrgenommenen) Professionalität gewichen. Das heißt für mich aber wie gesagt nicht, dass das schlecht sein muss.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Prisma am 18.06.2025 | 23:55
Irgendwie haben, die Skeptiker, die CR vorwerfen, geskriptet zu sein, etwas von Verschwörungstheoretikern. Denn genau wie diese, können sie die Beweise, die ihre Aussagen widerlegen, einfach nicht sehen. Und es ist auch genauso unmöglich, sie vom Gegenteil zu überzeugen.
Und im Umkehrschluss haben die Fans für die Skeptiker etwas naives an sich. Die einen meinen Beweise präsentiert zu haben, für die anderen sind das aber nicht mal Indizien. Und so dreht sich das dann immer wieder und wieder. Aber ich wüsste auch nicht wie dieser Beweis erbracht werden könnte.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Murphy am 19.06.2025 | 00:16
Das Hauptproblem ist doch die Definition von "gescriptet". Ich persönlich glaube, dass die Show "gescriptet" ist.

Schreiben sie ein Drehbuch und spielen das dann runter? Das glaube ich nicht. Wenn erst dies für dich "gescriptet" ist, ist Critical Role nicht "gescriptet".

Erfindet Matthew Mercer seine grossartigen Szenenbeschreibungen und Monologe "on the spot"? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, und wenn er noch so genial wäre. Also macht er ein Script, so wie ich ein Kaufabenteuer vor mir habe. Da steht, was er in der heutigen Folge machen will, welche Orte es gibt, welche Gegner da kommen und welchen Monolog der Gegner heute halten wird. Da steht die Beschreibung einer neuen Location, von der er weiss, dass er die Gruppe heute dort hinführt.

Die Leute sind alle Profis und werden den Teufel tun, dem Matt seinen Plot-Arc zu zerstören, so wie das Tischrunden manchmal tun. Denn schliesslich geht es hier um etwas und man will vor Millionenpublikum niemanden blossstellen. Also spielt man schön mit, erfindet einen Dialog, ein paar Ausschmückungen, was ihr Charakter gerade so tut und spielt schön mit. Wenn der Matt die ganze Battle-Umgebung für eine Höhle gebastelt hat, die letzten zwei Wochen, dann gehen die Spielenden nicht an der Höhle vorbei, so wie Tischrunden das manchmal tun, weil sie gerade keine Lust auf Höhle haben, obwohl alle Hinweise auf Höhle hindeuten. Denn so fix ist der Matt auch nicht, sich schnell ein Terrain aus dem Hut zu zaubern, es zu bepinseln und zu wissen, was darauf gekämpft werden soll.

Zwischendurch gibt es das bestimmt, dass die Gruppe etwas macht, was der Matt nicht vorausgesehen hat und dann muss er halt neue Orte, Begegnungen, Kämpfe und NSCs für das nächste Mal vorbereiten. Trotzdem setzt er sich mit einem Script (vor sich oder im Kopf) an den Tisch. Die Spielenden kennen dieses Script wohl nicht. Aber es gibt eins. Daher ist die die Show meiner Ansicht nach "gescriptet".
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Prisma am 19.06.2025 | 00:38
Das Hauptproblem ist doch die Definition von "gescriptet". Ich persönlich glaube, dass die Show "gescriptet" ist.

Schreiben sie ein Drehbuch und spielen das dann runter? Das glaube ich nicht. Wenn erst dies für dich "gescriptet" ist, ist Critical Role nicht "gescriptet".
Ich meine irgend eine Form von Briefing oder Absprache, nicht Dialoge die auswendig gelernt werden. Also z.B. sowas wie: "Heute gehts in die Burg von Graf Schepper. Wichtige Orte sind Ballsaal (ihr erfahrt die traurige Geschichte der Zombiedienerin), Schlafzimmer des Grafen (ihr erwischt den Grafen inflagranti und könnt eine Jungfrau retten - die Jungfrau ist aber ein verkleideter "er", was der Graf nicht wußte = lustige Szene) und die Gruft, wo der Hauptkampf stattfindet."

Ich bin auch der Meinung dass dann dies passiert was du dargelegt hast:

Die Leute sind alle Profis und werden den Teufel tun, dem Matt seinen Plot-Arc zu zerstören, so wie das Tischrunden manchmal tun. Denn schliesslich geht es hier um etwas und man will vor Millionenpublikum niemanden blossstellen. Also spielt man schön mit, erfindet einen Dialog, ein paar Ausschmückungen, was ihr Charakter gerade so tut und spielt schön mit. Wenn der Matt die ganze Battle-Umgebung für eine Höhle gebastelt hat, die letzten zwei Wochen, dann gehen die Spielenden nicht an der Höhle vorbei, so wie Tischrunden das manchmal tun, weil sie gerade keine Lust auf Höhle haben, obwohl alle Hinweise auf Höhle hindeuten. Denn so fix ist der Matt auch nicht, sich schnell ein Terrain aus dem Hut zu zaubern, es zu bepinseln und zu wissen, was darauf gekämpft werden soll.
Und das ist in meinen Augen keine "echte" Runde, sondern eine Show.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Kaskantor am 19.06.2025 | 06:12
Vor allem sterben da so gut wie nie SC.

Und Profis? Nicht was die Regeln anging, beim Rest joar, Geschmackssache.

Ich denke bevor es am Tisch vielleicht zu einem TPK kommen würde, wird die Notbremse gezogen, dass die Kampagne nicht in Gefahr gerät, denn die Show muss weiter gehen :)

Wenn man das so spielt, mit Netz und doppeltem Boden, müsste man mMn nicht viel scripten…
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Raven Nash am 19.06.2025 | 07:17
Ich verstehe immer noch nicht, wo das großartig von dem abweicht, was ich jede Woche spiele. Ich weiß auch ganz genau, welche Battlemaps ich brauchen werde, wenn ich selber Abenteuer schreibe, schreibe ich mir Beschreibungen und Szenen vorher bereits zusammen.
Nur selten ergibt sich's komplett anders.
Warum? Weil ich meine Pappenheimer kenne. Weil ich weiß, welche Knöpfe ich bei jedem drücken muss, damit er/sie eben nicht an der Höhle vorbei läuft.
Mal abgesehen davon, dass man nicht weiß, ob Matt nicht auch so manche Battlemap im Hinterzimmer stehen lassen musste.

Und nein, bei uns gibt's keine Absprachen - wir kommunizieren die ganze Woche faktisch gar nicht miteinander.

Dazu kommt, dass CR ja auch keine Sandbox spielt, in der die Spieler machen können, was sie wollen. Wenn man einem Storyarc folgt, hat man als SL zumindest mal eine Richtung.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Sphinx am 19.06.2025 | 08:11
Ich erinnere nur an einen Seitenplot wo Mat Colville als Gastspieler einsteigen sollte und viel Arbeit seinerseits rein geflossen ist für die Vorbereitung. Dann saß er im Hinterzimmer bereit einzusteigen und die Gruppe hat etwas komplett anderes gemacht. Dann ist er unverrichteter Dinge wieder Heim gefahren. War in Kampagne 2 hat er auch auf seinem eigenen Youtube Kanal erzählt das man als DM eben damit leben muss wenn etwas anders als antizipiert passiert.
Und Mat Mercer hat auch schon Karten Präsentiert die nicht Benutzt wurden weil die Spieler was anderes gemacht haben.

Ja das ist auch kein Beweis für irgendwas :)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: caranfang am 19.06.2025 | 08:17
Ich erinnere nur an einen Seitenplot wo Mat Colville als Gastspieler einsteigen sollte und viel Arbeit seinerseits rein geflossen ist für die Vorbereitung. Dann saß er im Hinterzimmer bereit einzusteigen und die Gruppe hat etwas komplett anderes gemacht. Dann ist er unverrichteter Dinge wieder Heim gefahren. War in Kampagne 2 hat er auch auf seinem eigenen Youtube Kanal erzählt das man als DM eben damit leben muss wenn etwas anders als antizipiert passiert.
Und Mat Mercer hat auch schon Karten Präsentiert die nicht Benutzt wurden weil die Spieler was anderes gemacht haben.

Ja das ist auch kein Beweis für irgendwas :)
Bezieht sich dies vielleicht auf die Szene, in der Mercer einen Charakterbogen zerreißt?
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Sphinx am 19.06.2025 | 08:23
Uff keine Ahnung. Ich höre CR nur im Auto als "Hörspiel". Und die Story hab ich von Coleville auf seinem Channel mitbekommen. Weiß nur das es in Kampagne 2 war und irgendwas in Rexxentrum, wo die Gruppe aber die Stadt verlassen hat anstatt dem Plot in der Stadt zu folgen wie erhofft.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Prisma am 19.06.2025 | 08:45
Ich verstehe immer noch nicht, wo das großartig von dem abweicht, was ich jede Woche spiele. Ich weiß auch ganz genau, welche Battlemaps ich brauchen werde, wenn ich selber Abenteuer schreibe, schreibe ich mir Beschreibungen und Szenen vorher bereits zusammen.
Du erstellst ein Szenario, welches die Spieler bespielen können. Der Unterschied liegt darin dass du deinen Spieler aber vorher nicht sagst, dass sie Ballsaal, Schlafzimmer und Gruft unbedingt besuchen sollen, weil das die Drama-Hotspots sind, die dein Publikum sehen soll.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: caranfang am 19.06.2025 | 09:05
Du erstellst ein Szenario, welches die Spieler bespielen können. Der Unterschied liegt darin dass du deinen Spieler aber vorher nicht sagst, dass sie Ballsaal, Schlafzimmer und Gruft unbedingt besuchen sollen, weil das die Drama-Hotspots sind, die dein Publikum sehen soll.
Sorry, aber genauso geht Mercer vor. Sonst gäbe es nicht immer wieder Phasen, in denen die Gruppe etwas anderes macht als geplant.Da die Gruppe aber schon seit Jahren jede Woche zusammen spielt, kennt er seine Spieler und kann sie ziemlich gut einschätzen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Boba Fett am 19.06.2025 | 09:12
Du erstellst ein Szenario, welches die Spieler bespielen können. Der Unterschied liegt darin dass du deinen Spieler aber vorher nicht sagst, dass sie Ballsaal, Schlafzimmer und Gruft unbedingt besuchen sollen, weil das die Drama-Hotspots sind, die dein Publikum sehen soll.

Ich glaube nach wie vor nicht, dass das "den Spielern vorher sagen" irgendwo stattfindet.

Abgesehen davon: Gehen wir mal davon aus, dass Du deine drei großen Events und Begegnungen für das Abenteuer an drei bestimmte Orte festgelegt hast.
Welche Spielrunde geht dann vorher nach Hause? "Wir haben jetzt alles außer dem Ballsaal, dem Schlafzimmer und der Familiengruft durchsucht, aber nur leer, boring und Sackgasse entdeckt - die drei verbliebenen Orte sind garantiert genau so. Wir sind am falschen Ort - let's go home!"
Really? Das findet irgendwo am Spieltisch statt? Und der Spielleiter zuckt mit den Schultern und packt die Kartons mit den mühseelig vorbereiteten Terrain und Maps wieder ein?
Und da gibt es kein "Als Ihr auf den Weg nach draußen auf dem Gang an den Türen des Ballsaals vorbeikommt, hört..." Hinweis, um das vorbereitete nicht doch noch zu nutzen?
Das kann ich ehrlich gesagt nicht glauben! Die Spieler sind doch auf der Suche nach etwas, dass Unterhaltung beschert und konditionieren ihre Charaktere auch dementsprechend.
Und der Spielleiter hat sich Arbeit gemacht und möchte auch präsentieren und schauen, wie das vorbereitete ankommt. Der wird Hinweise einstreuen.

Und dementsprechend: Ich glaube, dass es auch genau so in den Streaming Events (auch bei CR) läuft. Da wird vorher nichts verraten. Aber es werden ingame Hinweise eingestreut.
Und die Leute kennen sich genug, um diese auch wahrzunehmen und aufzugreifen. Und darüber entwickelt sich dann Story & Pacing.
Daneben sind die Leute befreundet und es gibt ja auch 2 Ehepaare. Da wird es Kommunikation geben. Aber kein "seht mal in der Gruft nach" sondern ein "Schatz, Laura hat mir heut eine Whatsapp geschickt. Travis  möchte mit seinem Grogg am Freitag unbedingt mal jemanden so richtig was auf die Fresse geben können. Ich glaub sein Casting lief nicht so gut..."
oder irgendwas in der Art. Und genau das gibt es das bei uns in der Runde auch. Wenn ich von unserer Spielerin Katja zu Spielbeginn den "Tür auf, rein in den Dungeon!" Spruch höre, weiß ich, dass ich mit seichtem Socialising nicht kommen brauch. Und auch, wie ihre Arbeitswoche war...
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Boba Fett am 19.06.2025 | 09:26
Ich verstehe immer noch nicht, ...

Du, wir sind hier bei "glauben" angelangt. Das hat wenig mit "verstehen" zu tun.
Einige Glauben, dass das CR Theater völlig gescriptet und vorher abgesprochen ist, so wie beim Wrestling.
Die meisten glauben das nicht und gehen davon aus, dass die Leute am Tisch wirklich Rollenspiel machen.
Glauben kann man nicht durch Beobachtungen oder Erfahrungen widerlegen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Abenteurergilde am 19.06.2025 | 10:43
Ah ich verstehe, die "echte" Runde ist das, wo die Spielis machen dürfen, was sie wollen, und nicht die Runde, wo sie das machen, was der SL geplant hat.
Wenn diese zwei Dinge sich überschneiden, ist die Runde nicht mehr "echt"  :Ironie:

Also wirklich. Dafür streue ich doch Hinweise im Vorfeld, dass der Ballsaal interessant sein könnte. Wenn ich weiß, dass die Helden durch die Katakomben in die Burg kommen, streue ich da einen Geist ein, der ihnen erzählt, dass er im Ballsaal gestorben ist. Von hinten erstochen, er weiß nicht, wer es war. Schon wollen die Spielis da hin. Dafür muss ich denen nicht vorher sagen, dass sie dann nachher dahin gehen müssen.

Sollten die Spielis jetzt nicht in den Ballsaal gehen, überdenke ich nochmal, mit wem ich da spiele. Wir haben in der Session Zero besprochen, dass wir gemeinsam spielen wollen. Wenn irgendwo offensichtlich die Geschichte ist, und sie absichtlich daran vorbeilaufen, dann können sie von mir auch kein Abenteuer erwarten.

Ich würde das Zitat von Murphy dementsprechend abändern: "Die Leute sind alle Profis und werden den Teufel tun, dem Matt seinen Plot-Arc zu zerstören, so wie das Tischrunden manchmal tun. Denn schliesslich MÖCHTEN DIE SPIELIS DAS ABENTEUER ERLEBEN UND HABEN SPASS DARAN." Das hat mit Millionenpublikum nichts zu tun. Mir als Spieli würde es keinen Spaß machen, an der Geschichte vorbeizulaufen, und mir als SL würde es keinen Spaß machen, wenn die Spielis es tun. Also passiert das nicht. Das hat nichts damit zu tun, dass Leute zugucken.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Sphinx am 19.06.2025 | 10:50
Ich denke es gibt auch öfter Sachen die Ortsunabhängig geplant sind. Information X kann vom/im Ballsaal, Schlafzimmer oder vom Pförtner gewonnen werden. Sofern es logisch ist weiß halt der nächste NPC das wonach die SCs fragen und nicht nur Kurt der Sohn des Schankwirts. Ich denke auch die Informationsdichte ist extrem hoch und das die Spieler an 80% der Infos vorbeilaufen, aber wenn die Informationen unterschiedlich sind führen sie zum selben Ziel.
Oder das es für viele Probleme nicht eine Fixe Lösung gibt sondern das ganze sehr flexible ist. Sobald die Spieler eine gute Idee haben, geht auch nie neu gefundene Lösung.

Mache ich alles in meiner Runden genauso auch wenn es weit weniger viel ausgearbeitetes ist. Die LazyDM Methode nutzt auch nur 10 Hinweise auf den Plot, aber legt überhaupt nicht fest wo man sie findet. Speziell diesen Punkt nutze ich IMO recht erfolgreich.

Welche Spielrunde geht dann vorher nach Hause? "Wir haben jetzt alles außer dem Ballsaal, dem Schlafzimmer und der Familiengruft durchsucht, aber nur leer, boring und Sackgasse entdeckt - die drei verbliebenen Orte sind garantiert genau so. Wir sind am falschen Ort - let's go home!"
Really? Das findet irgendwo am Spieltisch statt? Und der Spielleiter zuckt mit den Schultern und packt die Kartons mit den mühseelig vorbereiteten Terrain und Maps wieder ein?
Wenn die Spieler auf gar keinen Plot Hook Reagieren, sollte das der Moment sein wo man Stop sagt und ein Gespräch führt. Sofern der Konsens ist, Spieler wollen einen Plot spielen und nicht nur rumdödeln, sollten sie einen Plot auch annehmen (sofern es nicht so abseits des Interesses der beteiligten ist, da wäre dann ein anderes Problem).
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Prisma am 19.06.2025 | 12:01
Dass sich Spieler entscheiden können bestimmte Orte trotz aller Hinweise nicht zu besuchen, scheint keinem in den Sinn zu kommen. Dass durch aktive Spielerentscheidungen Drama gekappt werden kann, muss wohl auch neu sein. "Oh, kein Kampf gegen Graf Schepper, wir nehmen einfach nur die Wertsachen aus der Schatzkammer und dann tschö!" "Ah, nein, der Dämon ist zu gefährlich, da gehen wir lieber. Vielleicht kommen wir wieder, wenn wir ein paar Stufen aufgestiegen sind."

Aber die Diskussion führt zu nichts. Glaubt halt fest an die Integrität eurer Helden und Götter, hört ihre Hörspiele, seht ihre Shows und frohlocket: Denn das Risiko dass dieses hochproduzierte Produkt Zuschauer und Geld verliert, weil das Drama zu kurz kommen könnte, werden die garantiert eingehen. Ist doch so! Schließlich sind es ja Profis, die aus einer Branche kommen die solche Risiken besonders liebt. Die machen das ja auch nur zu ihrem eigenen Vergügen und das Millionenpublikum darf halt bloß dabei sein. Wirklich, sehr freundlich von ihnen. (Ach, wenn ihr schon dabei seid, vergesst nicht was im Shop zu kaufen.)
 :Ironie:
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Abenteurergilde am 19.06.2025 | 12:35
Dass Spielis aktiv Drama suchen, muss dann wohl auch neu sein. Wie gesagt: Meine Spielis *wollen* gegen Graf Schepper kämpfen, wenn sie schon im Schloss sind. Im Vordergrund steht die spannende Handlung, für alle am Tisch. Selbstverständlich gibt es andere Tische, wo das anders ist. Aber eben nicht bei CR, nicht bei den Dice Actors und nicht bei offensichtlich weiteren Tischen hier im Thread, weil die Leute eben Bock darauf haben, nicht die Story crashen zu wollen sondern auf Meta-Ebene lieber kooperativ spielen wollen. Und das geht auch ohne vorherige Absprachen, sondern mit context-clues.

Was ich auch noch in Frage stellen möchte ist die Idee, dass nur der geplante Weg der SL das Drama ist, das für das Millionenpublikum geeignet ist. Manche Spielis sind eben darauf bedacht und so geschickt, aus jeder Situation eine spannende Geschichte zu machen, und ich bin mit jedem Weg zufrieden. Kein Kampf gegen Graf Schepper und wir nehmen nur die Wertsachen mit? Das hat dann eben andere Konsequenzen. Gibt dann keinen Kampf, aber dafür tiefgründige moralische Gespräche darüber, wie der Graf an das ganze Gold gekommen ist und wen er dafür ausbeutet. So etwas lässt sich improvisieren, ich lebe das ja täglich. Meine Sessions beginnen mit offenen Situationen, Kampf gegen den Grafen ist möglich, es kann aber auch was ganz anderes passieren. Und ich habe auch ein Publikum, das eine spannende Geschichte miterleben will. Die brauche ich aber nicht mit den Spielis einstudieren, die ergibt sich von selbst, das ist die Magie vom Tischrollenspiel.

Es gibt halt nicht den einen Weg, den die SL durchdrücken will und an den sich alle zu halten haben. Was soll in der Geschichte denn schief gehen, damit das Millionenpublikum verärgert ist? Der Kampf gegen den Grafen fällt aus? Lässt sich eben in den meisten Fällen durch gutes Spiel auffangen. Und bei manchen Fällen gab es ja auch schon deutlich Backlash. Mollymauk-Situation oder der Goldfisch-Vorfall. Sowas skriptest du nicht vorher.

Aber ja, ich habe leider auch nicht die Zeit, da weiter zu diskutieren. Für mich ist offensichtlich, dass:
- Critical Role "echtes" Rollenspiel betreibt, wie es auch in unzähligen Esszimmern gemacht wird
- Plot Points nicht abgesprochen sind und keiner der Spielis weiß, was hinter der nächsten Tür lauert
- dies möglich ist, weil alle am Tisch auf eine spannende und dramatische Geschichte aus sind und dies durch ihr Spiel ermöglichen können
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: caranfang am 19.06.2025 | 12:41
Man wird Leute wie Prisma nicht davon überzeugen können, dass sie falsch liegen. In dieser Hinsicht ähneln sie typischen Verschwörungstheoretikern.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Hereagain am 19.06.2025 | 12:53
Jetzt werden hier Spilstile vermisst und nicht über Script gesprochen.

Wir haben auf unseren Discord-Server jeden Dienstag Rollenspiel:

Alle zwei Wochen spielen wir "Die Bestie" (Cthulhu): Dort ist es genauso. Wir entscheiden uns mal Dinge zu tun, weil die Kampagne es von uns verlangt, so dass der SL nicht alles um die Ohren fliegt, da es eine sehr alte Kampagne ist und viele Schienen hat. Das könnte als gescriptet wirken ist es aber nicht. (Stil wie ihn wohl die Abenteurergilde nutzt)

Auf der anderen Seite Spielen wir an den anderen Tagen 5E mit der City of Arches, welche ein riesiger Abenteuerschauplatz ist und ich nicht weiß wa als nächstes passiert. Da laufen die Spieler an dem Plot im Ballsaal vorbei um sich mit der Diebesgilde in der Unterstadt anzulegen. Ich bin da flexibel und es wirkt wie ein Script, aber ich improvisiere einfach ganz viel und haben für die Kampagne sortiert ~60 Battlemaps bereit, so dass ein Spieler mal fragte, ob ich alles vorbereitet habe: Nein. Ich improvisiere es. Wirkt aber auch wie ein Script. (Eher Prismas Stil)

@Argument: Das stirbt ja keiner

Naja ein Charakter ist in Kampagne 2, innerhalb eines nicht so wichtigen Kampfes, gestorben. Aber wer stirbt bitte in 5E, wenn sich die SL an die Encounterregeln hält? In der 5E zu Sterben, dass muss man jenseits von stufe2 schon echt wollen.


Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Abenteurergilde am 19.06.2025 | 12:55
Jetzt werden hier Spilstile vermisst und nicht über Script gesprochen.

Egal welcher Spielstil - Bei beiden sagt die SL nicht vorher den Spielis, was hinter der nächsten Tür lauert.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Hereagain am 19.06.2025 | 12:57
Egal welcher Spielstil - Bei beiden sagt die SL nicht vorher den Spielis, was hinter der nächsten Tür lauert.

Stimmt. Trotzdem sagtest du, wenn meine Spieler an den Plotpunkt vorbeilaufen, dann können sie kein Abenteuer erwarten.  ;)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Boba Fett am 19.06.2025 | 13:40
Stimmt. Trotzdem sagtest du, wenn meine Spieler an den Plotpunkt vorbeilaufen, dann können sie kein Abenteuer erwarten.  ;)
Man kann in jedem Spielstil aktiv oder unaufmerksam mehr oder minder absichtlich an allen dramatischen oder abenteuerlichen Optionen vorbeilaufen.
Dazu muss es keine "Plotpoints" geben, die letztendlich ja auch nur ein "hier kann es weitergehen" Angebot sind.
In der Sandbox gibt es genauso diese Angebote, nur dass die eben weniger vorgeplant oder forciert werden.

Ich hatte auch schon superparanoide Spieller, die vorher anscheinend einen sadistischen Spielleiter hatten und in einer sandboxigen Exploremap wirklich alles versuchten, um da einfach nur unbemerkt durchzukommen. Und da musste ich mich wirklich fragen, ob da jetzt Intervention erlaubt ist (eigentlich nicht), oder ob man die irgendwann irgendwo ankommen lässt und den Versuch aufgibt.
Wir haben das dann unterbrochen und drüber geredet und danach wurde es etwas besser - aber auch nur etwas. Wenn einmal Misstrauen im Spieler steckt, dass die Spielleitung im Bestrafermodus agieren, wird es schwierig, das wieder herauszubekommen. "Nein, wir sind nicht im BDSM Studio. Und hör auf, mich Meister zu nennen!" - "Ja, Meister!"
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Alexandro am 21.06.2025 | 18:59
Zu den Fragen Schauspieler, Produktion, Aufbau, wie Mercer da sitzt etc. ist dieses Video von Prof DM interessant. Das zeigt auch die Unterschiede zwischen "Hochglanzprodukt" <-> "real thing" gut auf, wie ich finde: https://www.youtube.com/watch?v=_hu4LUCoqoE (https://www.youtube.com/watch?v=_hu4LUCoqoE)

Das ist einfach nur "Mir schauen viele Leute zu, deswegen versuche ich mich einigermaßen zu präsentieren". Da gibt es keine Unterschiede zu den Orkenspaltern (welche du ja als Beispiel für "authentisches" Rollenspiel anführst) - schau dir mal an, wie Mhaire dasitzt, wie deren Set ausgeleuchtet ist, usw., da findest du einen Großteil von dem wieder, was Prof DM bei Mercer anmerkt (Mhaire und Nico sind auch beides Menschen, welche schonmal im Medienbereich gearbeitet haben - insofern ist es nicht überraschend, dass sie diese Kenntnisse auch für die Präsentation ihres Kanals verwenden).

Und im kleineren Umfang macht das auch jeder Rollenspieler: wenn ich komplett unbekannte Spielende zum ersten Mal zu einer Runde einlade, dann betreibe ich deutlich mehr Aufwand, sowohl was die Abenteuervorbereitung angeht, als auch beim Aufräumen der Wohnung (sogar Ecken die man kaum sieht, werden gründlich geputzt), während ich bei regelmäßigen Runden wesentlich entspannter bin (eher grobe Plots und die Spielenden dann einfach machen lassen, kein Problem wenn im Regal Stapel mit angelesenen Büchern liegen, etc.).
Ebenso bei Conrunden, wo ich mich anders präsentiere, als bei Heimrunden.
Heißt das, das Conrunden weniger "authentisch" sind, als Heimrunden? Nö, denn das ist nur Präsentation, nicht der Inhalt.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Der Hasgar am 21.06.2025 | 19:23
Das ist einfach nur "Mir schauen viele Leute zu, deswegen versuche ich mich einigermaßen zu präsentieren". Da gibt es keine Unterschiede zu den Orkenspaltern (welche du ja als Beispiel für "authentisches" Rollenspiel anführst) - schau dir mal an, wie Mhaire dasitzt, wie deren Set ausgeleuchtet ist, usw., da findest du einen Großteil von dem wieder, was Prof DM bei Mercer anmerkt (Mhaire und Nico sind auch beides Menschen, welche schonmal im Medienbereich gearbeitet haben - insofern ist es nicht überraschend, dass sie diese Kenntnisse auch für die Präsentation ihres Kanals verwenden).

Und im kleineren Umfang macht das auch jeder Rollenspieler: wenn ich komplett unbekannte Spielende zum ersten Mal zu einer Runde einlade, dann betreibe ich deutlich mehr Aufwand, sowohl was die Abenteuervorbereitung angeht, als auch beim Aufräumen der Wohnung (sogar Ecken die man kaum sieht, werden gründlich geputzt), während ich bei regelmäßigen Runden wesentlich entspannter bin (eher grobe Plots und die Spielenden dann einfach machen lassen, kein Problem wenn im Regal Stapel mit angelesenen Büchern liegen, etc.).
Ebenso bei Conrunden, wo ich mich anders präsentiere, als bei Heimrunden.
Heißt das, das Conrunden weniger "authentisch" sind, als Heimrunden? Nö, denn das ist nur Präsentation, nicht der Inhalt.

Ich habe lustigerweise gerade Mhaire aber schon in mehreren Videos sagen hören, dass das Spiel bei einem gefilmten Lets Play bei ihnen durchaus etwas anders ausfällt als bei ihren privaten Runden. Man achte ein bisschen mehr auf die Story und dass es flüssig vorangeht.

Edit: Ich denke allerdings nicht, dass es das Ganze deshalb übel verfälscht.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Murphy am 21.06.2025 | 21:05
Ich habe lustigerweise gerade Mhaire aber schon in mehreren Videos sagen hören, dass das Spiel bei einem gefilmten Lets Play bei ihnen durchaus etwas anders ausfällt als bei ihren privaten Runden.

Total richtig! Masken des Nyarlathotep hat bei Orkenspalter TV zum Beispiel wenig mit der Art zu tun, wie man die Kampagne zu Hause spielt. Gekürzt, Kapitel angesagt, einiges weggelassen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Smoothie am 27.07.2025 | 11:56
sie spielen nächstes Jahr in Berlin in der Uber-Arena (hat so ca. 15000 Sitzplätze)
Tickets ab 130€
das ist schon recht absurd, wo unser Nerdhobby gelandet ist...
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 27.07.2025 | 12:03
sie spielen nächstes Jahr in Berlin in der Uber-Arena (hat so ca. 15000 Sitzplätze)
Tickets ab 130€

Wer jetzt - Orkenspalter oder CR?
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Smoothie am 27.07.2025 | 12:15
Critical Role
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Prisma am 27.07.2025 | 13:05
Trotz seiner Verbreitung haben die letzten zehn Jahre unserem Hobby nicht gut getan.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 27.07.2025 | 13:28
Trotz seiner Verbreitung haben die letzten zehn Jahre unserem Hobby nicht gut getan.

Das sehe ich anders. Ohne die letzten zehn Jahre wären wir jetzt ein langsam schrumpfender Haufen alter Säcke, die sich Geschichten von früher erzählen. So aber kenne zumindest ich inzwischen wieder ziemlich viele junge Leute Anfang 20, die spielen - eben auch dank CR & Co.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: flaschengeist am 27.07.2025 | 13:30
Trotz seiner Verbreitung haben die letzten zehn Jahre unserem Hobby nicht gut getan.
 

Ich finde auch schade, dass Critical Role hier ein weiteres Beispiel ist für "im Leben keine Möglichkeit liegen lassen, alles was geht zu monetarisieren". Gerade in den USA - einer Gesellschaft mit Kapitalismus im "Endstadium" - ist diese Haltung bei vielen natürlich bis in die letzte Faser ihres Seins eingedrungen. Und das passt schlecht zu einem DIY Hobby, in dem das kostenlose Teilen von Inhalten mit zur DNA gehört(e).
Andererseits heißt mehr Leute im Hobby mehr potentielle Mitspieler und mehr Menschen, mit denen man sich über RPG austauschen kann. Also ist die Sache aus meiner Sicht sowohl gut als auch schlecht.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: kizdiank am 27.07.2025 | 15:16
Das sehe ich anders. Ohne die letzten zehn Jahre wären wir jetzt ein langsam schrumpfender Haufen alter Säcke, die sich Geschichten von früher erzählen. So aber kenne zumindest ich inzwischen wieder ziemlich viele junge Leute Anfang 20, die spielen - eben auch dank CR & Co.

+1

Ich sehe ebenfalls immer mehr junge Leute die im Hobby nachwachsen - und die bleiben keinesfalls alle bei D&D hängen, sondern schauen sich auch neue Sachen an. Und dank der Verbreitung offener und freier Lizenzen für Rollenspiele gibt es auch genug Bastel- und Kreativitätspotential.

Über die Vorstellung, 130 Euro für einen Arena-Sitzplatz hinblättern, um CR live am Horizont zu erblicken, kann ich trotzdem nur verwundert den Kopf schütteln. Aber wem's gefällt. Leben und leben lassen, ich gönne es den Machern.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Runenstahl am 27.07.2025 | 15:25
Ich selbst schaue Critical Role gerne, würde aber auch nicht soviel Geld dafür ausgeben. Ist für mich aber auch dasselbe mit Konzerten. Auch bei Bands die ich mag gebe ich nicht das Geld für Konzerttickets aus. Das ist mir dann für 2 Stunden Unterhaltung doch meist viel zuviel für zu wenig Gegenwert (bei Critical Role werden es zumindest eher 4 Stunden sein). Da ja aber viele Konzerte regelmäßig ausverkauft sind (auch solche die durchaus teurer sind) gibt es wohl genug Menschen denen das Erlebnis das Geld sehr wohl wert ist. Muß halt jeder selbst wissen wieviel ihm solch ein Erlebnis Wert ist.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: kizdiank am 27.07.2025 | 15:34
[...] gibt es wohl genug Menschen denen das Erlebnis das Geld sehr wohl wert ist.

Das ist es wohl: Es geht ums Gesamterlebnis, inklusive Interaktion mit anderen Fans usw.

Tatsächlich wurde mir gerade bewusst, dass ich im Glashaus sitze. Neulich wollte ich bei DriveThruRPG ein PDF erwerben und wurde darauf hingewiesen, dass sich dieses bereits in meiner Sammlung befindet. Ich besitze eine Menge Rollenspiele, die ich (a) nie spiele, (b) nie gelesen habe und in Teilen habe ich sie (c) sogar schon komplett vergessen. Insofern sind 130 Euro für ein Erlebnis-Event und die Erinnerung daran vielleicht doch gar kein schlechter Preis. ;D
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Zed am 27.07.2025 | 16:00
Insofern sind 130 Euro für ein Erlebnis-Event und die Erinnerung daran vielleicht doch gar kein schlechter Preis. ;D

Ich bin neidfrei und gönnen ihnen ihren (auch finanziellen) Erfolg - und auch neugierig: Was meint Ihr bleibt bei derartigen Veranstaltungen bei den Creatorn hängen?

Die Location ist ja sicher nicht günstig. Die Basiskosten werden nicht ohne sein und unabhängig von der Zahl der Besuchenden anfallen…

Und was schätzt Ihr, wieviele nach Berlin zu CR kommen werden?

Ich bin ganz schlecht im Schätzen, aber ich lege mal vor :

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Smoothie am 27.07.2025 | 16:47
Ich selbst schaue Critical Role gerne, würde aber auch nicht soviel Geld dafür ausgeben. Ist für mich aber auch dasselbe mit Konzerten. Auch bei Bands die ich mag gebe ich nicht das Geld für Konzerttickets aus. Das ist mir dann für 2 Stunden Unterhaltung doch meist viel zuviel für zu wenig Gegenwert (bei Critical Role werden es zumindest eher 4 Stunden sein). Da ja aber viele Konzerte regelmäßig ausverkauft sind (auch solche die durchaus teurer sind) gibt es wohl genug Menschen denen das Erlebnis das Geld sehr wohl wert ist. Muß halt jeder selbst wissen wieviel ihm solch ein Erlebnis Wert ist.

das trifft auch meine Einstellung gut. Ich wollte auch nix schlechtes sagen im ersten Post, ich bin nur wirklich verblüfft über diese Pen and Paper Popstars Veranstaltungen. Skuril halt.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: General Kong am 27.07.2025 | 16:53
Für mich ist Rollenspiel kein Zuschauersport. Ich habe Critical Role oder Orkenspalters Publikumssitzungen noch nie geschau und werde das auch nicht tun (ich fülle mir mein Brathuhn ja auch nicht mit Nougat um herauszufinden, ob das schmeckt).

Jeder wie er mag.

Dass die da nun mit Geld verdienen, ist mir schnurz. Sollen sie, wenn sie Leute finden, die ihnen beim Spielen zusehen.
Ich schau auch keien Fußball. Viele andere finde das toll. Sollen sie.

Insgesamt hat das Ganze dem Hobby eher gut getan wegen der Verbreitung und gewachsenen gesllschaftlichen Anerkennung. Zumindest wissen die Leute ungefähr, wovon man redet bzw. was man da so macht - und eben auch NICHT macht ... nicht mehr jedenfalls ... eine Kindsofpferung an Orcus und schon ist man auf alle Zeiten DER UNMENSCH - lächerlich!
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 27.07.2025 | 16:58
Jedem das seine halt. Anderswo hier im Forum geben Leute Geld aus für D&D-Sammelkarten, Limitierte Deluxe-Ausgaben, den authentischen Spieltisch aus hundertjähriger Eiche oder schlicht den zwanzigsten Kickstarter, den sie nie lesen werden. Warum soll es mich jetzt stören, wenn jemand Geld dafür ausgibt, anderen beim Rollenspielen zuzuschauen?

Ich gönn's dem "Bunch of Nerdy Voice Actors", wenn sie erfolgreich sind. Und falls sie es jetzt noch schaffen, Hazbro mit ihrem Daggerheart ein bisschen Dampf zu machen, kriegen so von mir Sonderapplaus von der Seitenlinie. Und das, obwohl ich das wohl nie spielen werde. Die haben Schwung in die Community gebracht - sollen sie ruhig auch ein bisschen Geld damit verdienen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: HEXer am 27.07.2025 | 17:04
Für mich ist Rollenspiel kein Zuschauersport. Ich habe Critical Role oder Orkenspalters Publikumssitzungen noch nie geschau und werde das auch nicht tun (ich fülle mir mein Brathuhn ja auch nicht mit Nougat um herauszufinden, ob das schmeckt).

Jeder wie er mag.

Dass die da nun mit Geld verdienen, ist mir schnurz. Sollen sie, wenn sie Leute finden, die ihnen beim Spielen zusehen.
Ich schau auch keien Fußball. Viele andere finde das toll. Sollen sie.

Insgesamt hat das Ganze dem Hobby eher gut getan wegen der Verbreitung und gewachsenen gesllschaftlichen Anerkennung. Zumindest wissen die Leute ungefähr, wovon man redet bzw. was man da so macht - und eben auch NICHT macht ... nicht mehr jedenfalls ... eine Kindsofpferung an Orcus und schon ist man auf alle Zeiten DER UNMENSCH - lächerlich!

Ganz ehrlich? Ich sehe immer noch nicht, wo durch eine quantitative Zunahme des Rollenspielhobbies eine qualitative Verbesserung stattfinden soll. Ansonsten sehe ich das wie mon Général: Ich habe noch nie let's plays geguckt und werde das auch nicht. Wozu? Das ist wie damals am Spielplatzrand stehen und zugucken wie andere Spaß haben. Mit einem Hauch (seelen-) Porno. Und dass die damit nun Geld verdienen? Tjoah, man kann sich ja hierzuforum mal umsehen, wie viel noch über Spielen und Machen auf der einen und konsumieren auf der anderen Seite geschrieben wird.

Das was die da machen ist nicht mehr das Hobby, wie ich es mache. Und nicht mehr eine Community für mich.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Boba Fett am 27.07.2025 | 17:23
Wenn es dir nix bringt, dann musst du das ja auch nicht schauen.
Aber dann formulier deine Meinung bitte nicht so, dass man sich herab gewürdigt fühlt, wenn man sich von Actual plays unterhalten lassen kann.
"am Spielplatzrand stehen und zusehen, mit einem Hauch von Seelenporno."
Vielen Dank dafür! :q

Ganz ehrlich? Ich sehe immer noch nicht, wo durch eine quantitative Zunahme des Rollenspielhobbies eine qualitative Verbesserung stattfinden soll.

Wenn unter allen Rollenspielenden 10% gute Rollenspieler und 1 Promille gute Rollenspiel-Autoren sind, ist des dann besser 1000 Rollenspieler zu haben oder eine Million?
Unter welchen Umständen findet man leichter eine Spielrunde zum Mitspielen?
Unter welchen Umständen findet man eher ein Rollenspielsystem, das einem wirklich zusagt?

Du nimmst doch auch am Rollenspiel-Treff in deinem Heimatort teil - waren ja schon mal zusammen da. Meinst Du wirklich, dass es sowas zwischen 1995 und 2010 gegeben hätte? Und die Stadt in meiner relative Nähe hat 4x so viele Einwohner. Trotzdem: Damals? keine Chance...!

Es gab mal Zeiten, da hattest Du die Wahl zwischen DSA, Shadowrun oder Vampire. Alles andere war so an den Rand gedrängt, dass man es vergessen konnte, Mitspieler oder Supplements zu bekommen. Englische Ware tauchte mangels Kundschaft nicht in den Regalen auf und AD&D oder anderes Zeug wurde nur lapidar übersetzt. Bist Du an die Öffentlichkeit gegangen und hast Leute zu interessieren versucht, hast Du durchaus auch wen gefunden, meistens aber nicht für "auf Dauer". Genau so viele haben dich aber auch schief angeschaut "Rollenspiel, soso, aha. Mit Leder und so, oder?"...

Mir ist es so, wie es seit cirka 2015 läuft wirklich lieber.

Und Actual Plays sind so eine Sache: ich gucke ein paar davon, aber bei den meisten sitzen wir zu viele Mitspieler drin und dadurch wird es unübersichtlich (insbesondere wenn es nicht "native language" ist). Und es gibt ganz oft Leuten, den kann ich beim Spielen nicht zuschauen. Keine Ahnung warum, die sehe ich und bin weg. Bei anderen Systemen sind mir Leute aber sympatisch und dann geb ich denen eine Chance.
Früher hatten wir in meinem Freunschaftskreis 3-4 Spielrunden und da haben sich die Leute auch immer mal so ausgetauscht und gegenseitig inspiriert. Job & Familie haben das reduziert und jetzt muss ich gucken, wo ich Ideen abschauen kann. (und manchmal auch "wie man es lieber nicht macht".)
Mit ChatGPT rumzumachen ist auch eine Lösung, aber nicht so unterhaltsam.

Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: HEXer am 27.07.2025 | 17:39
Freut mich für dich. Tut mir leid, wenn das falsch rüberkam, aber ich wollte die (Rollenspiel-) Welt gar nicht erklärt bekommen. Ich mach das ja auch nicht erst seit gestern. Ich kenne all die Pro-Argumente schon. Ich teile sie nur eben nicht bzw. bewerte das halt insgesamt anders. Und deine Schlussfolgerung, dass bei mehr Rollenspielenden und mehr Systemen dann ja auch mehr Gutes dabei ist, ist mindesten mal einseitig. Es sind nämlich auch viel mehr Deppen und viel mehr Schrott dabei, durch den man sich dann wühlen bzw. konsumieren muss. Bei sehr eingeschränkter Zeit und Reichweite. Da habe ich genau nichts gewonnen.
Ach warte! Ich kann ja immer noch coolen, hippen Leuten beim Spaß haben zugucken! Na dann ist ja alles gut…
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Boba Fett am 27.07.2025 | 17:46
"agree to disagree"
und bin raus, denn ich möchte mich nicht ärgern lassen.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: sma am 27.07.2025 | 18:13
Ich bin neidfrei und gönnen ihnen ihren (auch finanziellen) Erfolg - und auch neugierig: Was meint Ihr bleibt bei derartigen Veranstaltungen bei den Creatorn hängen?

Die Location ist ja sicher nicht günstig. Die Basiskosten werden nicht ohne sein und unabhängig von der Zahl der Besuchenden anfallen…

Man sagt ja allgemein, 50+% der Einnahmen gehen an den Veranstalter.

Bei 15.000 Plätzen und 130€ sprechen wir von ca. 2 Mio mit dem Risiko, nicht alles ausverkauft zu bekommen und so vielleicht nur 1 Mio einzunehmen.  Ich habe mal ChatGPT recherchieren und schätzen lassen, was die Uber Arena so kostet. Die Aussage 0,4M€ bis 2M€ klingt für mich nicht unrealistisch. Im einzelnen:

Die Miete für zwei Tage (weil Auf/Abbau) beträgt 150k€ plus 100k€ für die Technik. Dazu noch 20k€ Infrastruktur/Logistik. Personalkosten für Ordner, Sicherheit, Reinigung usw. schlagen auch noch mal mit 100k€ zu Buche. Dann 10k€ für Backstage Catering. Und 20k€ Versicherung für die Zeit. Das sind 0,4M€ (minimum). Nicht enthalten ist da jetzt die Entwicklung des ganzen Konzepts, Marketing, die Anreise und Unterbringung, und die Gebühr, die der Veranstalter selbst nimmt.

Dessen Management Fee liegt bei 10-20% – Umsatz. Der Betreiber der Halle möchte ebenfalls 10-15% Venue Share. Und auch der Ticketanbieter will Geld, etwa 5%.  Also gehen bis zu 40% des Umsatz schon mal einfach so ab. Vom Rest müssen dann die Kosten bezahlt werden und was dann noch über bleibt, können sich die 8 CRs aufteilen. Bei 1M€ Umsatz (halb ausverkaufte Halle), wären das 200k€, also 25k€ pro Nase. Ich denke aber, die haben auch noch mal ein Team, das bezahlt werden will, also ist es  vielleicht die Hälfte.

Dafür muss unsereins ganz schon viel stricken, wie es so schön heißt, aber für's Showgeschäft ist das jetzt nicht so viel. ChatGPT schätzte eine Gage von 5k€-20k€ für "normale" Künstler.

Wenn sie die Halle ausverkaufen, lohnt es sich schon eher.

Ich habe ChatGPT auch die Anzahl der Critter schätzen lassen. Für Deutschland 15k-20k, für Österreich 7k, für Polen, Dänemark, Niederlande, usw. jeweils 2k bis 5k, also könnten über 30k im Einzugsbereich liegen. Da finde ich 15k bei dem Ticketpreis schwer vorstellbar. Andererseits haben sie auch 18k Tickets (2 Shows) in Australien verkauft und 12k in London in 2023 und in den USA machen sie regelmäßig 10k an Besuchern. Daher: 7999 ist meine Zahl.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Olania am 27.07.2025 | 18:30
Ich gehe eigentlich davon aus, dass die Halle am Ende ausverkauft ist.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: tarinyon am 27.07.2025 | 19:31
Da bin ich mal sehr gespannt. Ich bin ja der Meinung, dass die Zahl der Rollenspielerinnen und Spieler in Deutschland notorisch überschätzt wird. Aber evtl. schauen sehr viele Leute Critical Role, die niemals RPG zocken. Zumindest war das bei allen jungen Leuten, mit denen ich jemals über RPG geredet habe, so. Niemand von denen hat mehr als ein, zweimal gezockt und kannte RPGs entweder von RocketBeans oder von Critical Role.

Ich verstehe es nicht, warum Leute für sowas Geld bezahlen. Glaube auch nicht, dass es für das Hobby gut ist. Trägt eher zur Kommodifizierung des eigentlichen Spiels bei. Das ist so wie dieser ganze Ramsch, der einem über Kickstarter vertickt wird. Bald spielt niemand mehr ohne Bezahlung und ohne CNC-gefräste Würfeltürme.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: tantauralus am 27.07.2025 | 19:38
Die Eurapa-Termine 2026 sind Edinburgh, London und Berlin.
Und die werden wahrscheinlich alle am Ende ausverkauft sein da da auch alles aus den Nachbarländern hin will, denn wer weiß wann die das nächste mal in Europa sind (nachdem wir ja bei der 10 Jahres "Tour" 2025 komplett ausgelassen wurden).

Die "Fan Experience Tickets" für 420€ werden sicher auch alle weg gehen, das es für viele Europär die einzige Chance sein wird dem Cast je Face2Face Fragen stellen zu können (ohne Signing-Session :-( ), da Convention Auftritte in Europa wegen der sehr sehr geringen Anzahl an europäsichen Cons an denen der Cast teilnimmt problemlos an einer halben Hand abzählbar sind).
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Weltengeist am 27.07.2025 | 19:43
Ich teile sie nur eben nicht bzw. bewerte das halt insgesamt anders. Und deine Schlussfolgerung, dass bei mehr Rollenspielenden und mehr Systemen dann ja auch mehr Gutes dabei ist, ist mindesten mal einseitig. Es sind nämlich auch viel mehr Deppen und viel mehr Schrott dabei, durch den man sich dann wühlen bzw. konsumieren muss.

Das ist jetzt aber nicht sonderlich logisch argumentiert. Denn wenn man das Argument zu Ende denkt, wäre es ja am Besten, es gäbe gar keine Rollenspieler - dann gäbe es endlich auch keine schlechten Rollenspieler und keinen Schrottoutput mehr... ;)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Lyonesse am 27.07.2025 | 20:37
Ich verstehe es nicht, warum Leute für sowas Geld bezahlen. Glaube auch nicht, dass es für das Hobby gut ist. Trägt eher zur Kommodifizierung des eigentlichen Spiels bei. Das ist so wie dieser ganze Ramsch, der einem über Kickstarter vertickt wird. Bald spielt niemand mehr ohne Bezahlung und ohne CNC-gefräste Würfeltürme.
Ohne mich großartig damit beschäftigt zu haben - habe mal eine halbe Sitzung von Critical Role gesehen-, aber ich sehe das entspannt. Natürlich laufen demnächst mehr GMs rum, die ihre Dienste gegen Bezahlung anbieten, aber um da wirklich dauerhaft erfolgreich zu sein, muss man sich vermutlich schon ziemlich strecken. Außerdem ist Rollenspielen als Spieltyp für eine Kommerzialisierung doch eher weniger geeignet. Das ist ein Erzählspiel wo man mehr oder weniger Erfolg haben kann, aber es gibt - anders als beim E-Sport - ja keinen Gewinner. Natürlich können einem die Spieler oder Spielerinnen der Gruppe sympathisch sein, und das bringt einen auch vielleicht zum Ticketkauf, aber ich sehe da auf die Dauer kein großes Potential für diese Art Veranstaltung. Trotzdem ist das, was da gerade abgeht, schon recht eindrucksvoll.
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Zed am 27.07.2025 | 20:49
@sma
Das klingt recht sinnig, danke!
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: Prisma am 27.07.2025 | 21:26
Die "Fan Experience Tickets" für 420€ werden sicher auch alle weg gehen, das es für viele Europär die einzige Chance sein wird dem Cast je Face2Face Fragen stellen zu können (ohne Signing-Session :-( ),
Die Besucher bekommen was sie verdienen.  ::)
Titel: Re: Critical Role
Beitrag von: HEXer am 27.07.2025 | 23:25
Das ist jetzt aber nicht sonderlich logisch argumentiert. Denn wenn man das Argument zu Ende denkt, wäre es ja am Besten, es gäbe gar keine Rollenspieler - dann gäbe es endlich auch keine schlechten Rollenspieler und keinen Schrottoutput mehr... ;)

Du kennst mich doch - seit wann gebe ich denn was Logisches von mir?

Ich wollte da jetzt eigentlich eine längere Antwort schreiben, aber warum sollte ich? Ich will (im Gegensatz zu manchen hier) ja niemanden zwingend von meiner Meinung überzeugen. Das ist nur mühselig und sorgt bei allen beteiligten nur für Ärger und für Streit im Forum. Mir ist das Hobby viel zu Mainstream und kommerziell geworden und ich brauche weder eine Bühne noch eine Community noch ein Einkommen daraus. Noch brauche ich immer mehr, mehr, mehr von allem. Wenn eine Subkultur zum Mainstream wird, bestehen halt gewisse Gefahren.

Ich zieh mich dann halt raus. Vielleicht ist das in einem Forum mit bald 1.000 Seiten „Zu spät, ich konnte nicht widerstehen“ und Fotothreads über möglichst prall gefüllte Rollenspiel Regale auch einfach nicht angebracht.