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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: HEXer am 28.07.2025 | 20:49
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Mir ist aufgefallen, das Rollenspiel hier oft als Hobby bezeichnet wird. Klar ergibt irgendwie Sinn. Aber ist es auch oder eher eine Subkultur? Was meint ihr?
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Ich korrigiere mich:
Subkultur
beides!
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Mehr Hobby als Subkultur. Wir weichen nicht so stark von der allgemeinen Gesellschaft ab.
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Denkbar wäre es schon, da die meisten dieses Hobby eher geheim halten und sich nur unter Ihresgleichen über Rollenspiel unterhalten.
Zumindest habe ich kaum jemanden kennengelernt, der damit groß hausieren geht, dass er Rollenspiele spielt.
Per Definition bedeutet Subkultur ja, dass eine Gruppe sowas wie ein eigenes Wertesystem untereinander lebt. Wäre daher schwierig, die Rollenspieler als Subkultur zu betrachten, da sie sich in anderen Punkten doch deutlich unterscheiden können.
Andererseits würde ich eine Subkultur, die vernünftige, positive Werte lebt und vertritt sogar begrüßen, angesichts des zu beobachtenden schleichenden Werteverfalls in der breiten Gesellschaft. Aber das jetzt im Detail zu benennen und zu erklären, würde wahrscheinlich für dieses Forum wieder zu politisch werden und gehört glaub ich auch nicht hierher.
Ja, ich würde RPG weiterhin eher als Hobby verstehen, da Rollenspieler sich treffen, um Rollenspiele zu spielen. Dabei müssen sie gar nicht unbedingt immer die selben Ansichten und Werte teilen, wie es vielleicht in einer Subkultur üblich wäre.
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Wenn ich mir so Wikipedia's Meinung (https://de.wikipedia.org/wiki/Subkultur) zum Thema "Subkultur" anschaue...dann definitiv eher Hobby. Vielleicht noch "Szene", wie ebendort auch angesprochen, aber nicht Subkultur an sich.
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Meiner Schätzung nach ist Rollenspiel für ca. 5% der Spielenden eine Subkultur, für ca. 25% ein schönes Hobby und für die restlichen rund 70% ein mehr oder weniger netter Zeitvertreib.
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Es ist ein Hobby. Wir haben keine über das Spielen selbst im weitern Sinn hinausgehende Gemeinsamkeiten wie Kleidung, Alltagsjargon (also ein Spielfachbegriffe) oder Werte und Normen, die Rollenspieler von anderen abgrenzen. Und. Ich sehe da auch gar keine Intention, dies zu tun - eher geht es hin zu einer Normalisierung und Anerkennung des Tuns in der Gesellschaft.
Und das begrüße ich durchaus. Ich will spielen, vielleicht noch im D&D-T-Shirt fachsimpeln, aber das soll es auch werden sein.
Ich muss da kein abgrenzendes "Wir" haben, das ja auch Anpassungsdruck erzeugt.
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Eindeutig Hobby.
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Wieso oder?
Etwas mehr Ambiguitätstoleranz, Herr HEXer :headbang:
Für die eine ist es beides, sie lebt auch im Reallife eine gehörige Portion Firunsgläubigkeit, kleidet sich fäntelalterlich-aventurisch und hat immer mindestens einen W20 dabei, tendenziell derer eher3.
Für den anderen ist es ein Hobby.
Er spielt es mit seinen Buddys und lebt es im Reallife nicht weiter aus. Redet nicht mit Fremden drüber und kleidet sich keinesfalls zugehörig.
Und dazwischen gibts alles. Bunt, Grau, Schwarzweiß.
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Denkbar wäre es schon, da die meisten dieses Hobby eher geheim halten und sich nur unter Ihresgleichen über Rollenspiel unterhalten.
Zumindest habe ich kaum jemanden kennengelernt, der damit groß hausieren geht, dass er Rollenspiele spielt.
Wenn's wirklich nur nach dem "Geheim halten" ginge, dann wären fast alle Hobbies auch Subkulturen. Wer außer den fanatischeren Anhängern einschlägiger Sport- und insbesondere Fußballvereine gibt denn schon überhaupt jemals groß mit seinen Freizeitaktivitäten an, wenn er sich nicht unter Gleichgesinnten weiß? ;)
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Wenn's wirklich nur nach dem "Geheim halten" ginge, dann wären fast alle Hobbies auch Subkulturen. Wer außer den fanatischeren Anhängern einschlägiger Sport- und insbesondere Fußballvereine gibt denn schon überhaupt jemals groß mit seinen Freizeitaktivitäten an, wenn er sich nicht unter Gleichgesinnten weiß? ;)
Noch nie auf der Straße von einem Trupp Briefmarkensammler aufgemischt worden, die dich mit ihren Pinzetten fertigmachen? ~;D
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Noch nie auf der Straße von einem Trupp Briefmarkensammler aufgemischt worden, die dich mit ihren Pinzetten fertigmachen? ~;D
Also, mir ist das noch nie passiert...trotzdem natürlich mein Beileid. ~;D
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Wieso oder?
.... das ist vielleicht ein wichtiger Punkt. +O)
Für manche ist es ein Hobby und die verstehen dann auch nicht, warum sich andere Erfolg, Verbreitung wünschen und vielleicht auch irgendwo gemeinschaftliches Engagement erwarten (oder zumindestens erhoffen).
Und für andere ist es eben Subkultur, verbunden mit Identifikation, Lebenseinstellung oder dergleichen. Und zu der gehört eben noch mehr, als sich nur zum Spielen treffen.
Die gründen dann Vereine, setzen sich vor die Youtube Cam, um was für "die Community" zu machen oder betreiben jahrelang ein Forum, in dem sie sich dann von einigen wenigen anfeinden lassen, wie scheiße sie den "Betrieb" führen. ;)
Die Hobbyisten lassen sich am Spieltisch bespaßen, so wie im Kino auch, sind nicht bereit, groß Geld zu investieren und auch immer mal mehr oder minder pünktlich oder zuverlässig (je nach Lebenseinstellung natürlich).
Die Subkultur-Lebenden verzweifeln am ewigen SpL Dasein und daran, dass Sie ihren Mitspielern zum hundertsten Mal irgend eine Regel erklären, Würfel und Stifte ausleihen müssen und warum hat der Idiot schon wieder sein Charakterdokument vergessen..? Und Chips & Coke bringt er auch nie mit, säuft sie aber in Hektolitern...
Die Subkultur-Member würden lieber in toxischen Runden zocken als gar nicht oder wenn "gar nicht" suchen sie sich Rollenspiele, die man auch im Solo Mode zocken kann. Die Hobbyisten zucken mit den Schultern, wenn es mal wieder ausfällt und gehen halt ins Kino und nehmen es locker hin, wenn der Spielleiter frustriert das Handtuch wirft...
Danke für die Erkenntnis! :d
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Es ist ein Hobby. Wir haben keine über das Spielen selbst im weitern Sinn hinausgehende Gemeinsamkeiten wie Kleidung, Alltagsjargon (also ein Spielfachbegriffe) oder Werte und Normen, die Rollenspieler von anderen abgrenzen. Und. Ich sehe da auch gar keine Intention, dies zu tun - eher geht es hin zu einer Normalisierung und Anerkennung des Tuns in der Gesellschaft.
Und das begrüße ich durchaus. Ich will spielen, vielleicht noch im D&D-T-Shirt fachsimpeln, aber das soll es auch werden sein.
Ich muss da kein abgrenzendes "Wir" haben, das ja auch Anpassungsdruck erzeugt.
Was der Affe sagt.
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Eindeutig ein Hobby. Und wie jedes Hobby, kann auch dieses unterschiedlich intensiv gelebt werden.
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Subkultur? Was kommt als nächste Frage,... ob Rollenspieler eine Sekte sind?
Also: klares Nein.
Leben wir alle irgendwie "zusammen" in einem Stadtteil? Sind wir auch in anderen Dingen irgendwie "sortiert?" Ich kenne eine Runde in welcher ein "Arbeitloser Sozialschmarotzer" (Er nennt sich selbst so) zusammen mit einem höheren Abteilungsleiter einer Konzerns zusammenspielt (welcher mehr Geld hat als alle anderen am Spieltisch zusammen). Sind wir irgendwie so das wir alle irgendwie eine gleiche definierte Politische Weltanschauung haben? (Also ggf eben auch "keine"?). Das einzige was ich wirklich sehe ist das in unserem Hobby die Akademikerdichte höher ist als der durchschnitt der Bevölkerung (aber sie ist nicht 100%).
Ne, da könnte man auch Fussballspielen als Subkultur bezeichnen. So ähnlich sehe ich es jedenfalls wobei sich Fussbal mir nie erschlossen hat.
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Es hängt - wenig überraschend - an der Definition. Und dann am individuellen Verhalten, vor allem an der Intensität, mit der wir das betreiben.
Mein Eindruck ist, dass intensiv betriebenes Hobby große Überschneidungen mit Subkulturen hat; zumindest im umgangssprachlichen Sinn. Wenn "Manga" oder "Cosplay" oder "K-Pop" Subkulturen sind, dann sind wir das auch.
Im (strengeren) soziologischen Sinn allerdings eher nicht - da geht es, wenn ich es richtig verstehe, vor allem um abweichende Wertesysteme. Das sehe ich bei uns eher nicht. Selbst bei der "Nerd-Subkultur", von der wir wohl irgendwie ein Teil wären, wenn es sie denn gäbe, erkenne ich das nicht so richtig. Allerdings hat man da dann auch das Problem, dass es vor allem um die Faktoren Religion und Gewaltbereitschaft zu gehen scheint. Sowas wie "Freizeitgestaltung" allein reicht eigentlich nicht - im umgangssprachlichen Sinne geht es aber genau darum.
Also: Tjoa... ~;D
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Subkultur? Was kommt als nächste Frage,... ob Rollenspieler eine Sekte sind?
Weiß nicht. Was kommt denn sonst als Nächstes: Statt Fragen abzuwerten direkte persönliche Beleidigungen? Aaaaalter… Geheimtipp: Wenn du eine Frage doof findest und nichts konstruktives zu sagen hast: Du musst dann nicht schreiben.
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Es hängt - wenig überraschend - an der Definition. Und dann am individuellen Verhalten, vor allem an der Intensität, mit der wir das betreiben.
Mein Eindruck ist, dass intensiv betriebenes Hobby große Überschneidungen mit Subkulturen hat; zumindest im umgangssprachlichen Sinn. Wenn "Manga" oder "Cosplay" oder "K-Pop" Subkulturen sind, dann sind wir das auch.
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Ja, das trifft es m.E. schon ziemlich gut. Generell zwar eher Hobby, aber bei starker Beschäftigung zumindest teilweise subkulturelle Aspekte/eine subkulturelle Anmutung.
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Ich würde sagen ein Hobby innerhalb der Nerd-Subkultur.
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Also in den späten 80ern empfand ich es stark als Subkultur.
Heutzutage nur noch Hobby.
Mag aber auch dran liegen, dass ich generell finde dass es keine echten Subkulturen mehr gibt.
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Ja, das trifft es m.E. schon ziemlich gut. Generell zwar eher Hobby, aber bei starker Beschäftigung zumindest teilweise subkulturelle Aspekte/eine subkulturelle Anmutung.
Ich denke bei der genannten Auswahl handelt es sich eher um Szenen als Subkulturen.
Daher wäre ich beim Rollenspiel im allgemeinen beim Hobby bis hin zum aktiv werden in der Szene (Vereinstätigkeit usw.) für eine Subkultur fehlen größere Gemeinsamkeiten bei Werten, Normen und Verhaltensweisen. Was die Diskussionen in diesem Forum ja immer wieder zeigen. Es gibt sicherlich Nutzer aus unterschiedlichen Subkulturen hier, die Rollenspielszene an sich ist aber keine.
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Ich bin nicht darin, Begriffe scharf zu definieren, und in meiner eher pragmatisch geprägten Sichtweise ist mir das meistens auch ziemlich schnurz.
Ich sehe aber auch einen großen Unterschied zwischen dem Casual Gamer, der alle zwei Wochen mit Freunden zusammenkommt, um einen Abend lang nett zu spielen und dem fast schon fanatischen Rollenspieler, der 100 Systeme kennt, in X Foren und Discord-Servern darüber diskutiert und zusätzlich noch drei Abende die Woche spielt.
Für mich ist es nur ein Hobby, auch wenn ich mich wahrscheinlich etwas mehr mit Rollenspiel beschäftige als der Durchschnitts-RPGler.
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Subkultur würde beinhalten, dass es außer der direkten Tätigkeit des Rollenspielen einen Bereich "drumrum" an kulturellen Dingen gibt.
ZB beim Skateboardfahren gab es Skateboard-Bands, einen eigenen Skateboard Art Style mit bestimmten namhaften Künstlern, Magazine, Contests wo sich alle treffen, usw.
TTRPG hat(te) Cons, Illustratoren wie Larry Elmore, Keith Parkinson, Brom und einige andere, evtl mittelalterliche Musik oder die Gothszene oder Metalszene die da so ein bisschen dranhing in gewissen Teilen, auch einige eigene Magazine, etc...
Durch das Internet wurde zwar alles irgendwie populärer und größer, aber irgendwie auch x-beliebiger, so dass es eben nicht mehr wie eine definierte Subkultur für mich rüberkommt. Aber ist eben überall so, finde ich.
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Ich denke bei der genannten Auswahl handelt es sich eher um Szenen als Subkulturen.
Ja, ist vermutlich korrekt. Wobei felixs ja schon anmerkt, dass das im umgangssprachlichen Sinne gemeint war, aber Szene dürfte korrekter sein. Das Ganze ist dann vielleicht Teil der Nerd-Subkultur, aber nicht scharf genug abgegrenzt für etwas Eigenes.
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Finde auch "Nerd-Subkultur" nicht unproblematisch. Ist das nicht auch eher eine Szene?
Gleichwohl wird das, und das meinte ich oben auch, umgangssprachlich so verwendet.
"Subkultur" im strengen Sinne ist etwas, was das ganze Leben prägt und ein gewissermaßen vollständiges Lebensmodell und Weltbild bietet. Ohne eine religiöse oder politische Komponente wird das schwierig. Kriminalität mit lebensprägendem Verfolgungsdruck ist noch eine weitere Möglichkeit. Vermutlich wird man den Begriff der "Subkultur" vor allem historisch erfassen müssen und da geht es vor allem um politische, später auch religiöse Gegenkulturen. Man könnte versuchen, starke Abgrenzung zur Hauptkultur (meinetwegen auch "Leitkultur") als Merkmal anzunehmen. Eigentlich ist in der postmodern interpretierten Welt auch die Unterscheidung zwischen "Kultur" und "Subkultur" hinfällig. ("Eigentlich", weil ich das selbst nicht glaube).
Man könnte auch versuchen, einen Test mit Analogien zu probieren: Wenn jemand täglich in Schach-Foren unterwegs ist, auf dem Tisch im Büro eine Schach-Tasse hat, und wenn der sich in seiner Freizeit mit Schach-Leuten trifft und sich ein Leben ohne Schach kaum vorstellen kann; und wenn es außerdem mehr als eine handvoll solcher Leute gibt - haben wir dann eine Schach-Subkultur?
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Ja, ist vermutlich korrekt. Wobei felixs ja schon anmerkt, dass das im umgangssprachlichen Sinne gemeint war, aber Szene dürfte korrekter sein. Das Ganze ist dann vielleicht Teil der Nerd-Subkultur, aber nicht scharf genug abgegrenzt für etwas Eigenes.
Wenn es sowas wie eine Nerd-Subkultur gibt, wäre es wohl genau das :d
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Subkultur? Was kommt als nächste Frage,... ob Rollenspieler eine Sekte sind?
Also: klares Nein.
Leben wir alle irgendwie "zusammen" in einem Stadtteil? Sind wir auch in anderen Dingen irgendwie "sortiert?" Ich kenne eine Runde in welcher ein "Arbeitloser Sozialschmarotzer" (Er nennt sich selbst so) zusammen mit einem höheren Abteilungsleiter einer Konzerns zusammenspielt (welcher mehr Geld hat als alle anderen am Spieltisch zusammen). Sind wir irgendwie so das wir alle irgendwie eine gleiche definierte Politische Weltanschauung haben? (Also ggf eben auch "keine"?). Das einzige was ich wirklich sehe ist das in unserem Hobby die Akademikerdichte höher ist als der durchschnitt der Bevölkerung (aber sie ist nicht 100%).
Ne, da könnte man auch Fussballspielen als Subkultur bezeichnen. So ähnlich sehe ich es jedenfalls wobei sich Fussbal mir nie erschlossen hat.
Zählt Punk für dich eine Subkultur? Darüber kann man doch genau dasselbe sagen.
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Zählt Punk für dich eine Subkultur? Darüber kann man doch genau dasselbe sagen.
Selbst wenn die Übereinstimmung in diesen Punkten gegeben wäre, käme bei Punk doch noch ein politisches, zumindest jedenfalls irgendwie abgrenzendes Element dazu.