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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Zwart am 26.03.2014 | 17:47

Titel: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Zwart am 26.03.2014 | 17:47
Unter
http://www.traumthal.de/2014/03/26/hinter-den-kulissen-umsaetze-im-rollenspiel/
plaudert Christian Löwenthal, Inhaber von PG, fröhlich über Auflagenzahlen und über die Kalkulation von Rollenspielbüchern.

Im Grunde werden viele viele Dinge die da stehen ja schon lange vermutet haben.
Aber wenn man das so liest, frage ich mich immer mehr warum überhaupt noch versucht wird mit Rollenspiel auf deutsch in Deutschland Geld zu verdienen.

Das PG die besten Umsätze der Branche hat, lass ich einfach mal so stehen. Zumal ich glaube, das bei Uhrwerk tatsächlich drei Leute festangestellt arbeiten. Da es aber keine anderen Zahlen gibt, hat Abanasia die Deutungshoheit. Und wenn die wirklich stimmen würden, würde sich schon eine gewisse Resignation in mir breit machen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Silent Pat am 26.03.2014 | 17:49
Das steht:

Zitat
Prometheus Games hat mit die besten Umsätze der Branche

Ist irgendwie eine andere Aussage ;)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Zwart am 26.03.2014 | 17:52
Ja, das stimmt. Das hab ich tatsächlich überlesen.
In der Grundaussage bleibt es aber gleich. Ich finde es irgendwie krass, das ein, gefühlter Hobbyverein wie PG, mit die besten Umsätze der Branche hat...
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Achamanian am 26.03.2014 | 17:54
Das bewegt sich von den Verkaufszahlen (nicht unbedingt vom finanziellen Aufwand) her so ziemlich genau im gleichen Bereich wie die etwas erfolgreicheren Print-Kleinverlage, zumindest in den Bereichen SF und Fantasy, mit denen ich vertraut bin. Von daher bin ich jetzt auch nicht überrascht und wüsste auch ehrlich gesagt nicht, wo die größere Käuferschar herkommen sollte.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: TeichDragon am 26.03.2014 | 18:10
Torsten Low hat das mal für seinen Kleinverlag aufgedröselt, was ihn ein Buch kostet: Durchkalkuliert (http://verlorene-werke.blogspot.de/2014/02/verlagsgeplauder-durchkalkuliert-von.html)

(Warum da diese komische Werbung drin ist, weiß ich nicht. Da muss es irgendwas zerschossen haben. Erschienen ist der Artikel eigentlich in dieser Reihe: Verlagsgeplauder (http://verlorene-werke.blogspot.de/p/verlagsgeplauder.html))
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Abanasinia am 26.03.2014 | 20:27
Zitat
In der Grundaussage bleibt es aber gleich. Ich finde es irgendwie krass, das ein, gefühlter Hobbyverein wie PG, mit die besten Umsätze der Branche hat...
Das sagt tatsächlich weniger über uns als über die Branche aus und genau darum geht es mir.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: am 26.03.2014 | 21:04
Vielen, vielen Dank für diese Ehrlichkeit, Worte und Zahlen. Das entspricht ziemlich genau dem Eindruck, den ich seit Jahren immer wieder predige. Die Mär, dass Rollenspielproduzenten in Eselsmilch baden, bleibt damit hoffentlich für immer im Reich der Legenden. Ich bewundere jeden, dessen Enthusiasmus weit genug für den Rollenspielbereich trägt, und kaufe tatsächlich viele Produkte aus reiner Solidarität mit den Verlagen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Boba Fett am 26.03.2014 | 21:13
Ich freu mich, dass endlich ein Verlag mit diesem unsinnigen Tabu bricht und Zahlen nennt.
Hochachtung vor diesem Schritt.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Samael am 26.03.2014 | 21:15
Vom reinen quantitativen und (produktions-)qualitativen Ausstoß von Pegasus und Ulisses ausgehend vermute ich, dass PG doch mit einigem Abstand die Nr. 3 ist (ungefähr... Uhrwerk gibt's ja auch noch).

Die Zahlen sind dennoch ziemlich ernüchternd.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.03.2014 | 21:24
Was müssten die Produkte ungefähr kosten um bei gleichen Verkaufszahlen einen angemessenen Profit zu bringen?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Zwart am 26.03.2014 | 21:39
Das sagt tatsächlich weniger über uns als über die Branche aus und genau darum geht es mir.
Absolut richtig.
Ich möchte das auch nicht missverstanden wissen. Das war keine Kritik an irgendetwas, sondern ein Ausdruck der  Ernüchterung.

Das ich in vielen Aspekten aber auch einfach naiv war, das wurde mir auch schon bei dem Besuch bei Ulisses klar.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Quendan am 26.03.2014 | 21:43
Das ich in vielen Aspekten aber auch einfach naiv war, das wurde mir auch schon bei dem Besuch bei Ulisses klar.

Wobei Ulisses da nochmal in einer ganz anderen Liga spielt, auf die kann man die Prometheus-Zahlen natürlich nicht anwenden. Die haben nicht ohne Grund alleine 4 (Marie Mönkemeyer, Eevie Demirtel, Alex Spohr, Jens Ullrich) festangestellte nur für DSA, sowie noch Leute für andere Bereiche (Michael Mingers, Janine Pörschke, Christian Lonsing). Und das nur wenn ich gerade keinen vergesse. Die werden auch von irgendwas bezahlt. ;)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Abanasinia am 26.03.2014 | 21:44
Tatsächlich war es noch nie so erfolgversprechend und erfüllend mit Rollenspielen Geld zu verdienen wie heute aber dazu komme ich erst in einem späteren Artikel. Erstmal die harten Umstände abarbeiten.  ;)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Odium am 26.03.2014 | 22:12
Auch von mir vielen Dank für diesen Artikel! Schön mal Fakten zu lesen!
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: La Cipolla am 26.03.2014 | 22:46
Vielleicht liegt es ja daran, dass Los Muertos inzwischen seit 5+ Jahren bei den verschiedensten Verlagen rumtuckert (die natürlich alle dieselben Geschichten zu erzählen haben, egal wie groß sie sind), aber irgendwie wundert mich der allgemeine Ernüchterungszustand hier ein wenig mehr als die Zahlen an sich. :D Dass das ganze Hobby (gerade abseits von DSA) eher so ein Liebhaberprojekt ist, wird doch jedes Mal klar, wenn irgendjemand über Geld redet. Oder wird das einfach ungern geglaubt?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 26.03.2014 | 22:51
Ja, das stimmt. Das hab ich tatsächlich überlesen.
In der Grundaussage bleibt es aber gleich. Ich finde es irgendwie krass, das ein, gefühlter Hobbyverein wie PG, mit die besten Umsätze der Branche hat...

Bei allem Respekt vor der Offenlegung (zwei Daumen hoch) MIT die besten Umsätze zu haben, sollte nicht so schwer sein ... wieviele Verlage haben wir denn in der Bananenrepublik Deutschland? Da macht doch jeder "mit" die besten Umsätze. Ist ja nicht so, dass wir 300 Verlage hätten, oder so ... nein, genau wie weiter unten beschrieben haben wir hierzulande etwa zwei Verlage die einzig und alleine  von Rollenspielen "leben" müssen - wenn man das "leben" nennen möchte. Respekt vor denjenigen, die sich diesen Weg ausgesucht haben: ich bevorzuge es doch Monat für Monat zu essen UND meine Miete zu zahlen ... nicht eins von beidem. Zumal es für Blutspenden ja kein Geld mehr gibt.

Und - nur um es angemerkt zu haben - das deckt sich dann auch mit dem, was ich schon immer gesagt habe.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: TeichDragon am 26.03.2014 | 22:57
Vom reinen quantitativen und (produktions-)qualitativen Ausstoß von Pegasus und Ulisses ausgehend vermute ich, dass PG doch mit einigem Abstand die Nr. 3 ist (ungefähr... Uhrwerk gibt's ja auch noch).

Uhrwerk hat einen deutlich höheren Produkt-Ausstoß als PG, wenn ich mich jetzt nicht komplett täusche.
Die (zumindest ungefähren) Auflagen-Höhen bei den Heidelbären waren ja in der Vergangenheit nicht unbedingt ein Geheimnis, und dass das ein reines Liebhaber-Ding dort war/ist, wurde auch immer gesagt. Also das die keine Zilliarden mit Warhammer/W40K scheffeln.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 26.03.2014 | 22:58
Vielleicht liegt es ja daran, dass Los Muertos inzwischen seit 5+ Jahren bei den verschiedensten Verlagen rumtuckert (die natürlich alle dieselben Geschichten zu erzählen haben, egal wie groß sie sind), aber irgendwie wundert mich der allgemeine Ernüchterungszustand hier ein wenig mehr als die Zahlen an sich. :D Dass das ganze Hobby (gerade abseits von DSA) eher so ein Liebhaberprojekt ist, wird doch jedes Mal klar, wenn irgendjemand über Geld redet. Oder wird das einfach ungern geglaubt?

Eigentlich nicht; die paar Geisteskranken Hobbyisten wie ich, die sich schon seit Jahren über das Spiel hinaus mit Verkaufszahlen, Marktwert, Analysen usw beschäftigen gingen eh immer von vergleichbaren Zahlen aus ... nur ab und an finden sich ein paar Hassprediger, die jenseits der Realität Zahlen aus der Luft greifen und gegen die pösenpösen Kapitalisten predigen ... das hat aber meiner Erfahrung nach oftmals damit zu tun, dass das eigene superdolle Rollenspiel von ebenjenen Verlagen abgelehnt wurde, oder - wenn es mal als interessant, innovativ und eventuell marktfähig eingestuft wurde, dann wollten die pösen Purschen das ganze zu "einen Ramschpreis" kaufen bzw. aus den ge-(und wahrscheinlich bereits ver-)planten 20K Autorenhonorar wird halt nichts ... weil die "* die ganze Kohle für sich selbst haben wollen".

Wie gesagt: die Zahlen decken sich mit bisherigen Erfahrungswerten und wer das jetzt erst so sieht lebt ohnehin in einer Fantasywelt.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: TeichDragon am 26.03.2014 | 23:04
Wobei Ulisses da nochmal in einer ganz anderen Liga spielt, auf die kann man die Prometheus-Zahlen natürlich nicht anwenden. Die haben nicht ohne Grund alleine 4 (Marie Mönkemeyer, Eevie Demirtel, Alex Spohr, Jens Ullrich) festangestellte nur für DSA, sowie noch Leute für andere Bereiche (Michael Mingers, Janine Pörschke, Christian Lonsing). Und das nur wenn ich gerade keinen vergesse. Die werden auch von irgendwas bezahlt. ;)

Daniel Simon Richter z.b. ;)
Aber Ulisses macht ja auch nicht NUR Rollenspiele.

Mantikore geht auch in Richtung Bellestrik und wo man die Spielbücher einordnen will, weiß ich gerade nicht.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 26.03.2014 | 23:04
Vielleicht liegt es ja daran, dass Los Muertos inzwischen seit 5+ Jahren bei den verschiedensten Verlagen rumtuckert (die natürlich alle dieselben Geschichten zu erzählen haben, egal wie groß sie sind), aber irgendwie wundert mich der allgemeine Ernüchterungszustand hier ein wenig mehr als die Zahlen an sich. :D Dass das ganze Hobby (gerade abseits von DSA) eher so ein Liebhaberprojekt ist, wird doch jedes Mal klar, wenn irgendjemand über Geld redet. Oder wird das einfach ungern geglaubt?

Ich für meinen Teil bin weniger ernüchtert als erstaunt. Zum einem war ich früher in der Werbebranche tätig und hatte mit viel kostenaufwändigeren Sachen zu tun, zum anderen muss ich einfach nur lachen wenn ich an unsere damaligen Publikationsauflagen denke und diese Zahlen so sehe. Auch heute noch, praktisch ein Jahrzehnt später und nach einem Wechsel in eine ganz andere Branche toppen wohl die Auflagenzahlen von Benutzerhandbüchern die wir nach Projekten verteilen anscheinend immer noch die Jahresauflagen von bestimmten Publikationen im RSP-Bereich.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 26.03.2014 | 23:12
Naja ... da wären wir wieder beim alten Problem: mir ist schon klar, dass die gegenwärtige Verlagsgeneration nicht mehr sehr flüssig ist, aber die Szene zehrt eben noch vom Marketing der 80er Jahre. Weder Verlage, noch Läden machen sich die Mühe neue Käuferschichten zu erschließen, weshalb ich persönlich die gesammte Verlags- (und Laden-)landschaft ja auch im semiprofessionellen Bereich ansiedle. professionelles Rollenspiel gibt es in Deutschland seit dem Ende der Äre Schmidt bzw. Amigo nicht mehr ... zumindest was das Kaufmännische angeht. Wer sich heutzutage beim erschließen neuer Kundschaft vornehmlich (wenn nicht gar: ausschließlich) auf Mund-zu-Mund-Propaganda verlässt ... dazu will ich nicht mehr sagen. Selbst "Todesstern Stuttgart" ist da sinnvoller.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Quendan am 26.03.2014 | 23:31
Daniel Simon Richter z.b. ;)
Aber Ulisses macht ja auch nicht NUR Rollenspiele.

Ja siehste mal, da hab ich den einzigen vergessen, mit dem ich damals noch zusammen in der Redax war. ~;D

Zu deinem anderen Punkt: Ulisses macht nicht nur Rollenspiele, aber fast ausschließlich. Und die Leute die ich aufgezählt habe, arbeiten entweder ausschließlich oder fast ausschließlich für den Verlag bei der Erstellung und Betreuung von Rollenspielen. Dazu kommen ja noch diverse Mitarbeiter im Vertrieb und im Lager, sowie Geschäftsleitung und Assistenz. Glaub mir, Ulisses IST jenseits aller Maßstäbe, um die es hier im Topic geht. Wir reden hier immerhin beim Beispiel vom Prometheus von einem Verlag, der eine Person ernähren kann laut Aussage von Christian. Das ist eine andere Liga als Ulisses mit dem großen Standbein DSA.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: JS am 26.03.2014 | 23:35
Ich bin weder ernüchtert noch erstaunt, denn ich war schon immer der Meinung, daß viele Rollenspieler überkühn und ein wenig zu "hobby- und egozentristisch" von viel zu hohen Phantasiezahlen ausgingen, vor allem auch bei der Schätzung der Summe aktiver (und kaufender) Rollenspieler in Deutschland. Aufschlußreich waren für mich auch Händlerberichte unter der Hand über ihre heutigen Verkaufszahlen und Gewinnmargen von Rollenspielprodukten; und selbst die großen US-Verlage hatten oder suchten sich ja schon seit längerem andere Standbeine als die reine Rollenspielveröffentlichung.

Wie auch immer... Diese Branche ist eine Herzblutbranche mit viel Euphorie, freier Tätigkeit und Verzicht; doch nur wenige können von ihr eine Existenz finanzieren. Ich denke nicht, daß das abgesehen von einigen Boomzeiten (so z.B. von DSA oder D&D3/d20/Pathfinder) oder Platzhirschen mal anders war oder sein wird.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: TeichDragon am 26.03.2014 | 23:44
[...] Das ist eine andere Liga als Ulisses mit dem großen Standbein DSA.

Dem will ich auch gar nicht so direkt widersprechen, wobei man Ulisses als Verlag und den F-Shop als Vertrieb halt auch als Konglomerat sehen muss.
Wenn ich mir anschaue, was da jeden Monat an Rollenspielen (Tabletops & Begleitmaterial [Battletech, Schicksalspfade, Warmaschine], Bellestrik und anderen Kram mal außen vor) raus gehauen wird, dann kann einem schon schwindlig werden.
Es ist natürlich nur eine subjektive Sicht, aber DSA und Pathfinder müssen schon ziemlich gut laufen. Alleine die Menge an "Dick"-Bänden für PF pro erstaunt mich immer wieder.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 27.03.2014 | 00:08
Was ich hart finde ist das in seiner Kalkulation für Illustrationen 5 mal so viel ausgeben wird wie für Texte. Wobei es ja lei wirkliches Geheimnis ist das die Illustratoren mehr verdienen als die Autoren.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: JS am 27.03.2014 | 00:18
Das merkt man vielen Texten allerdings auch an.
Jedoch: Gute Illus sind schon Blickfang und Portemonnaieöffner.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 27.03.2014 | 01:08
Das merkt man vielen Texten allerdings auch an.
Jedoch: Gute Illus sind schon Blickfang und Portemonnaieöffner.

Mmmh. Ich habe ca. 1975 das letzte Mal ein Buch wegen Bildern gekauft bzw. bei meinen Eltern den Kauf veranlaßt. RANT An dieser Entwicklung insgesamt ist Kickstarter schuld. RANT OFF.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: LordBorsti am 27.03.2014 | 01:54
(Disclaimer: Das folgende ist nicht ganz ernst gemeint)

6000€ Optik (Bilder/Layout) vs. 2000€ Inhalt (Text, Satz, Lektorat)

Das nenn ich mal style before substance   >;D
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Talasha am 27.03.2014 | 01:56
(Disclaimer: Das folgende ist nicht ganz ernst gemeint)

6000€ Optik (Bilder/Layout) vs. 2000€ Inhalt (Text, Satz, Lektorat)

Das nenn ich mal style before substance   >;D

Wenn man sich anguckt wie viele über die miese Optik der DSA-Regelwerke lästern.  ;)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: LordBorsti am 27.03.2014 | 02:03
Die Druckkosten finde ich auch ziemlich beachtlich, da Frage ich mich, inwiefern es sich lohnen würde stärker auf elektronische Produkte zu setzen. Und damit meine ich nicht nur pdfs sondern vor allem ebook Formate.

Ich lesen im Moment gerade mehrere Regelwerke parallel auf nem ebook reader und finde das sehr angenehm und komfortabel. So ein DIN A4 Hardcover, vollfarbig, hochwertiges Papier, Regelwerk sieht zwar schick aus, ist aber für das Lesen (vor allem bei längeren Lesesession) eigentlich eher unhandlich.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Gorbag am 27.03.2014 | 05:25
Die Druckkosten finde ich auch ziemlich beachtlich, da Frage ich mich, inwiefern es sich lohnen würde stärker auf elektronische Produkte zu setzen. Und damit meine ich nicht nur pdfs sondern vor allem ebook Formate.

Ich lesen im Moment gerade mehrere Regelwerke parallel auf nem ebook reader und finde das sehr angenehm und komfortabel. So ein DIN A4 Hardcover, vollfarbig, hochwertiges Papier, Regelwerk sieht zwar schick aus, ist aber für das Lesen (vor allem bei längeren Lesesession) eigentlich eher unhandlich.

Viel interessanter finde ich da die Frage, ob das PDF oder eBook nicht eigentlich in der heutigen Zeit als "Abfallprodukt" des normalen Entwicklungsprozesses entsteht und damit eine Einnahmequelle bei sehr geringer Investition ist (wenn man schon das Printprodukt fertig hat).
Es mag sein, dass ich etwas naiv daran gehe, aber die meisten Drucker bekommen ja Formate die sich hoffentlich relativ schmerzfrei in PDF konvertieren lassen sollten. Wenn man dann noch nett ist zieht man noch ein verlinktes Inhaltsverzeichnis ein (was auch eher die Ausnahme als die Regel ist im Moment) und fertigt. Das sollte doch eigentlich alles in 1-2 Personentagen gehen. Oder bin ich da jetzt sehr naiv und die Realität ist viel grausamer?

Was das Marketing angeht, ich denke es besteht gerade bei Neuerscheinungen kein Bedarf die ePub oder PDF-Version besonders stark zu bewerben, insbesondere bei kleiner Auflagenzahl. Dateien kann man als Verlag ja ohne große Kosten vervielfältigen, aber Printbücher werden billiger bei größeren Auflagen und die Auflagen sollen sich auch bitte gut abverkaufen. Damit liegt es im Interesse des Verlages, das die Kunden gar nicht richtig über die digitalen Varianten informiert sind. Wer nicht weis, dass es eine Datei gibt greift zur Druckversion und reduziert dadurch die Erstauflage. Erst wenn ich keine Papierversionen mehr habe oder meine Bestände schwinden will ich das der Kunde zum PDF greift oder besser auf die nächste Auflage wartet.

Aber generell wäre das ja auch eine interessante Frage in dem Bereich. Wie verhält sich so der Absatz von PDF-Versionen zu Druckausgaben?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Weltengeist am 27.03.2014 | 07:28
Bin ich überrascht über die Prometheus-Zahlen? Nicht die Spur.

Allerdings denke ich, dass es doch einige Rollenspiele in Deutschland gibt mit höheren Auflagen bzw. Verkaufszahlen. Jetzt wär's natürlich interessant zu hören, welche Auflagen DSA, Shadowrun und WH40K haben. Midgard wäre sicher auch interessant (die haben zwar sicher keine Riesenauflagen, verkaufen dafür aber fast alles, was sie rausbringen, binnen kurzer Zeit aus; da sind selbst 2 Jahre alte Quellenbücher schon nur noch zu Sammlerpreisen zu kriegen). Oder auch, mit welcher Auflage Splittermond gestartet ist, von dem ich irgendwie den Eindruck habe, dass sich bereits vor seinem Erscheinen schon mehr Leute damit beschäftigt haben, als Savage Worlds überhaupt Spieler hat.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: La Cipolla am 27.03.2014 | 07:47
Die SpliMos haben leider schon gesagt, dass sie nicht rausrücken. Das würde mich auch brennend interessieren, ebenso wie DSA5.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Luxferre am 27.03.2014 | 07:52
Als Verlagsmitarbeiter /-chef würde ich hier auch keine Zahlen rausrücken. Tanelornis sind doch gerade bei U wie die Geier und zerpflücken alles, was geht ... dabei fällt mir ein ... wo kann ich meinen Frust über den F-Shop loswerden?  >;D
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 08:01
Ich bin weder ernüchtert noch erstaunt, denn ich war schon immer der Meinung, daß viele Rollenspieler überkühn und ein wenig zu "hobby- und egozentristisch" von viel zu hohen Phantasiezahlen ausgingen, vor allem auch bei der Schätzung der Summe aktiver (und kaufender) Rollenspieler in Deutschland. Aufschlußreich waren für mich auch Händlerberichte unter der Hand über ihre heutigen Verkaufszahlen und Gewinnmargen von Rollenspielprodukten; und selbst die großen US-Verlage hatten oder suchten sich ja schon seit längerem andere Standbeine als die reine Rollenspielveröffentlichung.

Interessant sind eher Zersplitterung und Überseekäufe. Wenn man sich mal anschaut wie viele Sachen nur noch über DriveThru bezogen werden, gerade die, in die man einfach nur mal so reinschauen will, in Kombination damit wie unzählig viele Systeme anscheinend dann doch bespielt werden, dann schrumpfen hier natürlich die Druckauflagen zusammen, die einzelnen Verlage werden kleiner und der Standard geht runter in Richtung Hobbyisten, ist doch klar.
Kombiniert man das man den gehäuften Gratisangeboten für Core Rules oder GRWs, ist das doch dann alles kein Wunder mehr.
Ich muss an der Stelle mal ganz ehrlich sagen dass ich schon seit Jahren kein deutsches Buch mehr gekauft habe, zum einem wegen der lästigen Wartezeit, zum anderen wegen der oft nicht so prallen Übersetzungsqualität.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: JS am 27.03.2014 | 08:05
An dieser Entwicklung insgesamt ist Kickstarter schuld.

Ähm, nein, zumindest nicht bei mir. Den optische Anspruch hatte ich schon immer und tat gut daran, mir ganze Settings nur wegen der Illus zu kaufen, u.a. Midnight und Tribe 8; ist aber kein Automatismus.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Abaton23 am 27.03.2014 | 08:06
Die letzen 2 Jahrzehnte richtete sich die Mehrzahl der neuen Rollenspielangebote an Veteranen des Hobbys. Die Ausrichtung vieler Produkte vernachlässigte oft die Werbung neuer Spieler. Auch der Marktführer erschlägt Kunden mittlerweile mit einer Regelwut, welche junge Einsteiger weiterhin ignoriert. Regelbücher werden teuer, weil sie künstlerisch hochgezüchtet werden, weil Fanservice für Bestandssammler Vorrang vor Verständnis haben. Jetzt stehen die Früchte dieser Entwicklung an.

Ich denke, das Beispiel der lebendigen Dungeonslayers-Community zeigt, wie schlanke Regelwerke ohne bunte Bonbonoptik den Zeitgeist gut wiedergeben könnten. Schnelles Erlernen, schnelles Spiel, Begeisterung bei Neueinsteigern. Nur wollen sich Veteranen daran oft nicht gewöhnen und reden solche Angebote sogar vor jungen Interessenten kaputt. Viele Diskussionen in Foren zeigen sogar, wie Regelautoren von selbsternannten Rollenspielveteranen regelrecht in Korsetts gezwängt werden. Gibt die Situation von New-WoD zu denken? Oder das um Erlaubnis-bitten der DSA-Red. bei der Community?

Natürlich wird mir jetzt sofort wieder lauthals wiedersprochen werden -vermutlich von genau diesen selbsternannten Rollenspielveteranen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Weltengeist am 27.03.2014 | 08:09
dabei fällt mir ein ... wo kann ich meinen Frust über den F-Shop loswerden?  >;D

Mach doch einfach einen Konkurrenzthread zum Spielekram-Thread auf...

Wenn man sich mal anschaut wie viele Sachen nur noch über DriveThru bezogen werden,

Ach, dann ist es in Wirklichkeit DriveThru, die im Geld schwimmen? ~;D

Nein, ich denke wir haben es primär mit einer Mischung aus schrumpfenden Spielerzahlen, Gratismentalität und illegalen Kopien zu tun. Ich kenne jedenfalls viele Spieler, die außer für Würfel keinerlei Geld fürs Rollenspielen ausgeben, aber trotzdem alle Regeln und Quellenbände besitzen - wenn du verstehst, was ich meine.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Samael am 27.03.2014 | 08:16
Ich kenne jedenfalls viele Spieler, die außer für Würfel keinerlei Geld fürs Rollenspielen ausgeben, aber trotzdem alle Regeln und Quellenbände besitzen - wenn du verstehst, was ich meine.

So etwas bekomme ich auch immer wieder mal mit. Wenn ich dann noch WEISS, dass betreffende Person das Geld locker hätte, dann tue ich meine Missbilligung auch kund. 
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 08:20
Oder bin ich da jetzt sehr naiv und die Realität ist viel grausamer?

PDF und Druckvorlage sind meist identisch ;)

Nein, ich denke wir haben es primär mit einer Mischung aus schrumpfenden Spielerzahlen, Gratismentalität und illegalen Kopien zu tun. Ich kenne jedenfalls viele Spieler, die außer für Würfel keinerlei Geld fürs Rollenspielen ausgeben, aber trotzdem alle Regeln und Quellenbände besitzen - wenn du verstehst, was ich meine.

ich habe dazu mal einen witzigen Kommentar gehört als ich so einen "Sammler" mal gefragt habe warum er sich ein paar Sachen kauft, andere sich dagegen "so zulegt". Der meinte nämlich ihn kotzt es an zu voll-farb Hardcover Büchern mit Illu-Schwemme gezwungen zu sein, während er doch nur den Inhalt will. Deswegen hatte er sich z.B. alle Stars Without Numbers Sachen als PoD zugelegt, die meisten D&D 4E Sachen dagegen "nur so".
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Rhylthar am 27.03.2014 | 08:37
Tatsächlich war es noch nie so erfolgversprechend und erfüllend mit Rollenspielen Geld zu verdienen wie heute aber dazu komme ich erst in einem späteren Artikel. Erstmal die harten Umstände abarbeiten.  ;)
Über die Aussage bin ich gestolpert und freue mich auf den späteren Artikel.

Ich erinnere mich noch an Jahre auf der SPIEL in Essen, als es da die wirklich großen Stände der Verlage/Anbieter gab:

- AMIGO mit D&D
- F&S mit WoD, Engel und den englischen Sword & Sorcery-Produkten d20 (Warhammer damals auch?)
- FanPro mit Shadowrun und DSA
- Pegasus mit Cthulhu*
- kleinere Verlage (da lässt mich mein Gedächtnis im Stich)

*Cthulhu ist für mich immer noch ein Mythos ( ~;D ); ich kann kein bischen einschätzen, wie viel davon abgesetzt wird

Und es lief, für mich gefühlt, gut. Was hinterher passierte, gerade mit der unsäglichen Lizenzgeschichte von WotC steht auf einem anderen Blatt.

Heute dagegen:
Ulisses und Pegasus in "groß". Ende.

Deswegen bin ich ein wenig verwundert (andere User hier sagen ja ähnliches), dass es im Moment gut läuft, zumal ja ein "Spieler" momentan nicht auf dem Spielbrett vertreten ist. Ich bin ja durchaus gespannt, ob und wenn Ja, wie, WotC/Hasbro D&D Next in Deutschland an den Mann bringen will.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: JS am 27.03.2014 | 08:38
Die letzen 2 Jahrzehnte richtete sich die Mehrzahl der neuen Rollenspielangebote an Veteranen des Hobbys. Die Ausrichtung vieler Produkte vernachlässigte oft die Werbung neuer Spieler. Auch der Marktführer erschlägt Kunden mittlerweile mit einer Regelwut, welche junge Einsteiger weiterhin ignoriert. Regelbücher werden teuer, weil sie künstlerisch hochgezüchtet werden, weil Fanservice für Bestandssammler Vorrang vor Verständnis haben. Jetzt stehen die Früchte dieser Entwicklung an.

Ich denke, das Beispiel der lebendigen Dungeonslayers-Community zeigt, wie schlanke Regelwerke ohne bunte Bonbonoptik den Zeitgeist gut wiedergeben könnten. Schnelles Erlernen, schnelles Spiel, Begeisterung bei Neueinsteigern. Nur wollen sich Veteranen daran oft nicht gewöhnen und reden solche Angebote sogar vor jungen Interessenten kaputt. Viele Diskussionen in Foren zeigen sogar, wie Regelautoren von selbsternannten Rollenspielveteranen regelrecht in Korsetts gezwängt werden. Gibt die Situation von New-WoD zu denken? Oder das um Erlaubnis-bitten der DSA-Red. bei der Community?

Natürlich wird mir jetzt sofort wieder lauthals wiedersprochen werden -vermutlich von genau diesen selbsternannten Rollenspielveteranen.

Nö, nicht lauthals, ich frage mich nur...
- warum dann die aktuellen und nicht gerade unbekannten Systeme für Anfänger mit einfachen Regeln nicht boomen? Arborea, Einsamer Wolf & Co scheinen mir nicht gerade Beginnermagneten zu sein. (Im Gegenteil, ich empfehle für Neugierige ständig Einsamer Wolf Mehrspieler mit runder Standard-Fantasywelt und ernte i.d.R. Desinteresse.)
- ob z.B. Dungeonslayers von einer großen und vielschichtigen Gemeinde (inkl. Anfänger) profitiert oder lediglich von einer sehr aktiven Fangemeinde und seinen kostenfreien Veröffentlichungen. Wie auch bei Savage Worlds beobachtet, muß eine aktive und allseits präsente Anhängerschaft nicht gleichzeitig eine zahlenmäßig enorm große sein.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Luxferre am 27.03.2014 | 08:40
Zumal Dungeonslayers für den Einmannbetrieb sicherlich nicht zum Überleben reicht.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Weltengeist am 27.03.2014 | 08:43
Nö, nicht lauthals, ich frage mich nur...
- warum dann die aktuellen und nicht gerade unbekannten Systeme für Anfänger mit einfachen Regeln nicht boomen? Arborea, Einsamer Wolf & Co scheinen mir nicht gerade Beginnermagneten zu sein. (Im Gegenteil, ich empfehle für Neugierige ständig Einsamer Wolf Mehrspieler mit runder Standard-Fantasywelt und ernte i.d.R. Desinteresse.)

Weil sie (wie alle Rollenspielprodukte) nicht beworben werden? Weil man den Kram (wie bei allen Rollenspielprodukten) weder im Spielwaren- noch im Buchhandel bekommt? Weil jemand, der keinen Freund hat, der bereits Rollenspiele spielt, niemals damit in Kontakt kommt?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 08:46
Nö, nicht lauthals, ich frage mich nur...
- warum dann die aktuellen und nicht gerade unbekannten Systeme für Anfänger mit einfachen Regeln nicht boomen? Arborea, Einsamer Wolf & Co scheinen mir nicht gerade Beginnermagneten zu sein. (Im Gegenteil, ich empfehle für Neugierige ständig Einsamer Wolf Mehrspieler mit runder Standard-Fantasywelt und ernte i.d.R. Desinteresse.)

Ich spiele ja viel mit Neulingen, würde aber nie auf die Idee kommen mit ihnen eines der genannten Systeme zu spielen. Warum auch? Als SL kenne ich die Regeln und kann den Spielern dabei helfen, warum sollte ich dann zu einem System greifen das mir persönlich nichts bringt und mit dem ich nicht die Abenteuer erstellen kann, die ich leiten will?
Das andere Thema wären Leute die ohne einen "Alten Hasen" und von sich zum Hobby kommen, was ja irgendwie mangels Werbung und Präsenz nicht wirklich häufig ist.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: CAA am 27.03.2014 | 08:59
Zumindest in meiner Wahrnehmung hat das mit dem illegalen Kopieren auch ganz stark mit dem Alter bzw. der Lebenssituation zutun.

Wenn ich an die Realschule zurückdenke, was man da alles an PC-Spielen hatte, ohne sich auch nur 1 Spiel im Monat überhaupt leisten zu können.... etwas über ein Jahrzehnt später kauft man sich mehr PC-Spiele als man (wenn man ehrlich ist) überhaupt spielen kann.

Selbiges mit Rollenspielbüchern. Als man irgendwann angefangen hat, war man Schüler, Azubi, Student oder ganz vielleicht auch schon gerade fertig. Da ist das kostenlose wenn auch illegale Angebot halt finanziel sehr einfach. Und sich mit 5-6 Leuten ein Buch zu teilen mag zwar funktionieren, ist aber umständlich wenn man nicht gerade zufälligerweise in der selben Straße wohnt. Klar könnte man sich auch alles mögliche zu Geburtstagen und Weihnachten schenken lassen (was ja auch oft genug der fall ist), aber man will nicht erst in nem Viertel Jahr Scion ausprobieren. Sondern in 2 Wochen.

Heute hat das Pärchen mit der beeindrucksten Sammlung an illegal geladenen PDFs, die ich in diesem Kontext je gesehen habe, mehr als nur ein Regal voll Büchern.

Klar, das gilt bei weitem nicht für alle, dass man irgendwann anfängt von illegalen Kopien auf Bücher und oder gekaufte PDFs umsteigt. Aber zumindest in meiner Wahrnehmung ist das beim Großteil der Spieler der fall.

Dazu kommt noch, dass die Medienindustrie als ganzes uns insgesamt dazu erzogen hat, illegal digitale Inhalte zu nutzen. Oft genug hatte ich (vor der Steam Zeit) selbst für gekaufte Spiele einen Crack verwendet. Weil das CD wechseln, Onlinezwang und was auch immer sonst noch so gemacht wurde, in meinen Augen einfach Gängelei war. Und wenn ich ohnehin Zeugs von bestenfalls dubiosen Seiten verwende, dann kann ich es auch gleich komplett laden. Musik gab es lange Zeit auch nur mit nervigen DRMs. Ebenso bei TV-Serien. Netflix & co sind bis heute nicht in Deutschland verfügbar.

Keine Ahnung wie es bei Prometheus lief, aber zumindest bei DSA ist noch nicht so lange her, dass wenn man ein Buch als PDF haben wollte man gar keine andere Wahl hatte, als es sich von sonstwo zu laden. Während man bereits eine viel zu große Bibliothek bezahlter PDFs auf drivethrough hatte.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Der Nârr am 27.03.2014 | 09:06
Wir haben im Moment einen Neuling in der Runde und spielen mit dem Sachen wie Stormbringer und Shadowrun 4. Er findet sich in die Regeln genauso gut oder schlecht ein wie die alten Rollenspiel-Hasen.

Vor einigen Jahren hatten wir einige jüngere Neulinge, die sehr schnell ihre Lieblingssysteme gefunden haben - der eine Savage Worlds, der andere GURPS, einer DSA4 und einer schrieb gleich sein eigenes RPG.

Meiner Meinung nach braucht es keine speziellen Einsteiger-Systeme, wenn jemand ernstlich am Rollenspiel interessiert ist. Was aber meiner Meinung nach hilft, ist es, mit dem Neuling gemeinsam etwas Neues anzufangen. Die Integration eines Neulings (oder auch eines alten Hasens, der aber neu in der Runde ist) hat ihre eigenen Probleme, die leicht reduziert werden können, wenn einfach alle bei Null anfangen und so bestehende Gruppenstrukturen ein wenig aufgebrochen werden.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Luxferre am 27.03.2014 | 09:06
Da soll man sich nichts vormachen. Nimmt man bspw. 4Shared oder 7chan, dann sieht man täglich hunderte neuer Rollenspiel PDFs auf dem offenen Markt landen.

Bei vergriffenem Material ist das natürlich schön, weil die Mondpreise bei Amazing oder Ebay teilweise wirklich ekelhaft sind.
Andererseits arbeitet mindestens eine Person bei Paizo daran, die Links mit den illegalen PF-PDFs zu melden und offline nehmen zu lassen. Verständlich, weil der Firma sicherlich einige tausende Dollars jeden Monat abhanden kommen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 09:25
Da soll man sich nichts vormachen. Nimmt man bspw. 4Shared oder 7chan, dann sieht man täglich hunderte neuer Rollenspiel PDFs auf dem offenen Markt landen.

Bei vergriffenem Material ist das natürlich schön, weil die Mondpreise bei Amazing oder Ebay teilweise wirklich ekelhaft sind.
Andererseits arbeitet mindestens eine Person bei Paizo daran, die Links mit den illegalen PF-PDFs zu melden und offline nehmen zu lassen. Verständlich, weil der Firma sicherlich einige tausende Dollars jeden Monat abhanden kommen.

Zum Teil aber auch irgendwo verständlich. Mag jetzt nur mir so gehen, aber ich sehe den Nutzen vieler RSP-Produkte immer rapide schwinden und müsste eigentlich so konsequent sein und viele meiner Bücher verticken, einfach weil sie für mich wertlos geworden sind.
dazu kommt auch in den letzten Jahren der anhaltende Effekt das es etliche engagierte Amateure regelmäßig schaffen Dinge zu publizieren, die einfach die inhaltliche Qualität der Sachen von großen Verlagen so ziemlich in den Schatten stellen.

Wenn ich mir z.B. meine ganzen WH40K Bücher so ansehe, frage ich mich schon manchmal "Warum hast du dir das gekauft?".
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Feuersänger am 27.03.2014 | 09:53
Ich freu mich, dass endlich ein Verlag mit diesem unsinnigen Tabu bricht und Zahlen nennt.
Hochachtung vor diesem Schritt.

Wollt ich auch grad sagen. Find ich toll!

Wir hatten schonmal irgendwann einen Thread zu der Frage, warum alle ihre Zahlen immer als militärisches Staatsgeheimnis betrachten - waren aber natürlich nur Spekulationen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 09:56
Meiner Meinung nach braucht es keine speziellen Einsteiger-Systeme, wenn jemand ernstlich am Rollenspiel interessiert ist. Was aber meiner Meinung nach hilft, ist es, mit dem Neuling gemeinsam etwas Neues anzufangen. Die Integration eines Neulings (oder auch eines alten Hasens, der aber neu in der Runde ist) hat ihre eigenen Probleme, die leicht reduziert werden können, wenn einfach alle bei Null anfangen und so bestehende Gruppenstrukturen ein wenig aufgebrochen werden.

Solange Verlage sich darauf verlassen, dass die alten die neuen Spieler anlernen kann es anders auch nicht laufen. Ich gehöre hingegen einer Rollenspiel-Generation an, die keine alten Spieler vor sich hatte: hätte ich mit dem heutigen DSA4 oder PF anfangen "müssen", so hätte ich heute mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein anderes Hobby. Und das Problem (für die Verlage) aus obigem Beispiel lautet ja auch: sie haben keinen Einfluss darauf, was für ein System da weitergegeben wird. Um die Einsteigerprodukte zu erschwinglichen Preisen im Einzelhandel wird das Hobby langfristig nicht herumkommen können, es sei denn sie legen sich alle die Hoffmannsche Haltung zu.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 10:00
Verständlich, weil der Firma sicherlich einige tausende Dollars jeden Monat abhanden kommen.

Das glaub`ich nicht Tim. Letztlich dürfte den Verlagen in der Regel kaum bis kein wirtschaftlicher Schaden entstehen, da sich betreffende Personen das Originalbuch wohl einfach nicht gekauft hätten. Das ist nämlich die Crux mit diesen "surrealen Schadenswerten" beim illegalen download (den ich persönlich auch mehr als fragwürdig finde): wieviele dieser .pdf wären den tatsächlich legal erworben worden, wenn es keinen Rip gäbe? Ich schätze mal (aus meiner Erfahrung im Bekanntenkreis) höchstens 5%. Aber allerhöchstens. Insofern sollte man diesbezüglich vielleicht auch mal in die Schweiz blicken ...
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: CAA am 27.03.2014 | 10:10
Was ist den in der Schweiz?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 27.03.2014 | 10:13
Zitat
Jetzt wär's natürlich interessant zu hören, welche Auflagen DSA, Shadowrun und WH40K haben.
Zumindestsns DSA dürfte mindestens eine Größenordnung über der hier genannten Auflage liegen würd ich tippen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Greifenklaue am 27.03.2014 | 10:19
Zumindestsns DSA dürfte mindestens eine Größenordnung über der hier genannten Auflage liegen würd ich tippen.

Wenn Du mit einer GRößenordnung eine 10-er-Potenz meinst, dürfte das für die wenigsten DSA-Werke gelten.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 10:21
Was ist den in der Schweiz?

Da ist Sharing nicht illegal und trotzdem hat anscheinend noch keiner einen Schaden genommen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 10:22
Was ist den in der Schweiz?

In der Schweiz ist es nicht illegal bestimmte Daten herunterzuladen. Musik, Bücher, Texte können von jedem zu jeder Zeit kostenfrei (so man sie kostenfrei findet) heruntergeladen werden. Langfristig hat das dort zu einer Zunahme an Verkaufszahlen geführt, da eben eine große Menge Nutzer zunächst in die "illegale" Version hineingehört/-gelesen haben, um so zu einer Kaufentscheidung zu kommen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 10:25
Wenn Du mit einer GRößenordnung eine 10-er-Potenz meinst, dürfte das für die wenigsten DSA-Werke gelten.
Die Daten die wir noch haben spechen von ca. 20.000 GRW über den Lauf einer Edition. Bei den Abenteuern haben wir derzeit quasi nie Gesammtauflagen über 8.000 - und das sind schon die absoluten Spitzenreiter. Normale Auflagen liegen hier bei bis 3.000 Stück, zum Teil auch nur bei 1.000.

Beispiel: die 25-Jahre Edition wurde in 1000er Auflage produziert und kann noch heute in manchen Läden neu erworben werden ... das Interesse scheint also nicht soooo groß zu sein.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Samael am 27.03.2014 | 10:26
Das glaub`ich nicht Tim. Letztlich dürfte den Verlagen in der Regel kaum bis kein wirtschaftlicher Schaden entstehen, da sich betreffende Personen das Originalbuch wohl einfach nicht gekauft hätten. Das ist nämlich die Crux mit diesen "surrealen Schadenswerten" beim illegalen download (den ich persönlich auch mehr als fragwürdig finde): wieviele dieser .pdf wären den tatsächlich legal erworben worden, wenn es keinen Rip gäbe? Ich schätze mal (aus meiner Erfahrung im Bekanntenkreis) höchstens 5%. Aber allerhöchstens. Insofern sollte man diesbezüglich vielleicht auch mal in die Schweiz blicken ...

Du kannst kaum verlangen, dass die Leute die ihre Arbeitskraft in das .pdf gesteckt haben und von den Verkäufen leben wollen (und dazu die ehrlichen Käufer*!) das mit diesem Argument so "locker" sehen.


*Man ist als zahlender .pdf Käufer ja echt der Doofe... Ohne realistisch eine Strafe zu fürchten zu müssen gibt es zig Hanseln, die das gekaufte Produkt sich kostenlos beschaffen. Da zahlt man ja nur aus Idealismus oder Anständigkeit... Beides sind leider nicht sooo weitverbreitete Tugenden. Ich vermute daher, dass deine 5% vielleicht etwas niedrig gegriffen sind.
 
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Dark_Tigger am 27.03.2014 | 10:32
Viel interessanter finde ich da die Frage, ob das PDF oder eBook nicht eigentlich in der heutigen Zeit als "Abfallprodukt" des normalen Entwicklungsprozesses entsteht und damit eine Einnahmequelle bei sehr geringer Investition ist (wenn man schon das Printprodukt fertig hat).
JAIN. Natürlich sollte es kein Problem sein, ein PDF heraus zu bekommen, wenn ich das Buch in den Druck gebe, ABER:
Ein einfaches PDF ohne links, ohne Komfortfunktionen usw. zu verkaufen ist das Letzte, und sollte nicht unter totalverlust der Umsätze durch Datenpiraterie bestraft werden.

Da das Designen solcher Sachen auch Kosten in Höhe von 2-3 Manntagen verursacht, ist es sicher kein Abfallprodukt.
Leider wird die Abfallprodukt Strategie häufig genug gefahren. -_-
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 10:35
Drüben bei BattleTech hatte auch mal jemand zumindest ein bisserl die Hosen runter gelassen und sich über Auflagezahlen, Print Runs, Reprints und so Gedanken gemacht.

Total Warfare, also das GRW hat es auf 20K Auflage über 3 Reprints geschafft, ein 4ter steht an, die Zusatzbücher der Linie (Tactical Operations, Strategic Operations und das RSP dazu, A Time of War) haben ihren ersten Print Run ausverkauft, wobei nur für das RSP ein Reprint ansteht.

http://bg.battletech.com/?p=5336
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: CAA am 27.03.2014 | 10:36
*Man ist als zahlender .pdf Käufer ja echt der Doofe... Ohne realistisch eine Strafe zu fürchten zu müssen gibt es zig Hanseln, die das gekaufte Produkt sich kostenlos beschaffen. Da zahlt man ja nur aus Idealismus oder Anständigkeit... Beides sind leider nicht sooo weitverbreitete Tugenden. Ich vermute daher, dass deine 5% vielleicht etwas niedrig gegriffen sind.

Naja, man hat auch durchaus Vorteile als Käufer. Man muss sich nicht mit irgendwelchen Boards, toten links, der notwendigkeit Daten zu sichern, Viren und ewig hohen Downloadzeiten (man hat ja nicht bei allen Uploaddiensten nen Premium) rumplagen. Wenn ich eins meiner bei drivethrough gekauften PDFs haben will, habe ich sie idR in nem Bruchteil der Zeit, die es brauchen würde da in den entsprechenden Boards was zu finden - weltweit.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 10:38
ICh kaufe meine Sachen ja (aus Überzeugung) immer, zumal ich .pdf scheiße finde und lieber ein Buch im Regal stehen habe. Dennoch nutze ich bei restlos vergriffenen Sachen auch DriveThru. Ich kenne auch sehr viele Leute, die sich viele illegale .pdf ziehen, die sie dann oftmals gar nicht nutzen - und diese Leute würden sich die Sachen eben NICHT kaufen, auch dann nicht, wenn es die illegalen .pdf nicht gäbe.

Und sicher: ich kann die Autoren schon verstehen, aber der echte wirtschaftliche Schaden ist nun eben nicht über die Zahl der illegalen Kopien zu errechnen, auch nicht einmal ansatzweise. Dann lass es meinetwegen 10% sein - und ich glaube das ist wirklich sehr hoch gegriffen - aber mehr werden es nicht, egal wie schön man sich das (als Verlag/Autor) gerne reden würde. Siehe dazu auch Verkaufszahlen von Produkten, die es noch nicht ins Netz geschafft haben.

Für mich persönlich sind die .pdf Preise übrigens oftmals nicht nachvollziehbar hoch angesetzt. Warum sollte ich mir ein .pdf für 30€ kaufen, wenn mich das Buch 35€ kostet?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Samael am 27.03.2014 | 10:45
Und sicher: ich kann die Autoren schon verstehen, aber der echte wirtschaftliche Schaden ist nun eben nicht über die Zahl der illegalen Kopien zu errechnen, auch nicht einmal ansatzweise. Dann lass es meinetwegen 10% sein - und ich glaube das ist wirklich sehr hoch gegriffen - aber mehr werden es nicht, egal wie schön man sich das (als Verlag/Autor) gerne reden würde. Siehe dazu auch Verkaufszahlen von Produkten, die es noch nicht ins Netz geschafft haben.

Einigen wir uns auf 5-10%, grober Schätzwert. Dann kommts dann doch noch drauf an wie viele das absolut sind, und wie sich ihre Anzahl mit den tatsächlich zahlenden Kunden vergleicht. Da bist du wahrscheinlich leicht bei einem Verhältnis 1:1, d.h. es geht dem Verlag vielleicht 50% des möglichen Umsatzes durch illegale Downloads verloren.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: CAA am 27.03.2014 | 10:47
Also würden 5-10% der Leute 50% des Umsatzes generieren? Da müsste es ja wer weiss wie viele Gruppen geben, die noch nie ein bezahltes Produkt auch nur von weitem gesehen haben.

Bei in-app Verkäufen auf Android sieht es zwar so in etwa aus, aber irgendwie kommt mir das argh falsch vor.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Timo am 27.03.2014 | 10:56
BattleTech hat allerdings auch viele Fans.

Was bisher vergessen wurde und zumindest angekratzt ist ganz einfach, dass in den 70er/80er/großteil 90er die Konkurrenz zu den Rollenspielprodukten praktisch nicht vorhanden war, Brettspiele und die waren lange Zeit auch nur Risiko/Shogun und HeroQuest(und das hat ganz sicherlich noch Leute zum  P&P gebracht).

Fernsehen: bis Ende 80er drei-fünf Programme, dann Anfang 90er Satschüsseln und zig Programme inkl. reine Kinder-/Jugendsender

PC/Videospiele: der Pc war bis Anfang 90er ein Witz was Spiele betrifft, Konsolen waren schon interessant aber mit dem SNES/MegaDrive fingen sie an Jugendlichen andere leichterzu konsumierende Sachen zu bieten, dann mit Playstation kam der große Coolnesserfolg und PC legte ab da richtig los und dann fing die PC/VideospieleRPG Zeit an, die kaum neue P&P Spieler einbringt aber vielen besseres bietet ohne groß Zeit am Stück zu investieren

Internet: Seit das Internet für die Massen interessant wurde und MMOs schick(er) konzentriert sich der "gemeinsame Zeit verbringen"-Gedanke auf das Internet, man trifft sich im TS/Skype und spielt WoW/Battlefield/WoT zusammen ohne sein Haus zu verlassen

P&P ist einfach archaisch und nur für eine spezielle Gruppe an Losern Nerds interessant, nämlich die Idioten die Bücher lesen und nicht Party machen und dann auch noch nicht nur vor dem Fernseher/PC/Konsole sitzen und genug Fantasie haben um sich nur gedanklich in andere Welten zu versetzen.

Was Auflagen betrifft:
http://www.bildblog.de/auflage.php

und wenn es der dämlichsten, von jedem Deppen gekauften Zeitung so schlecht geht, wie soll es dann erst kleineren speziellen Produkten gehen?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Timo am 27.03.2014 | 10:59
@Archoangel
woher kennst du denn das pdf? Mund zu Mund Propaganda?
Im Preis der Pdf stecken: Autorenkosten, Server, Werbung, Mitarbeiter bezahlen können außerdem will man nicht zu viel Abstand zum Buch haben, da das ja auch noch Druckkosten erzeugt
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 11:00
Einigen wir uns auf 5-10%, grober Schätzwert. Dann kommts dann doch noch drauf an wie viele das absolut sind, und wie sich ihre Anzahl mit den tatsächlich zahlenden Kunden vergleicht. Da bist du wahrscheinlich leicht bei einem Verhältnis 1:1, d.h. es geht dem Verlag vielleicht 50% des möglichen Umsatzes durch illegale Downloads verloren.

Einigen ja:
50%: nein.

... lass es tatsächlich wieder eben diese höchstens 5-10% sein, dass dürfte realistisch sein. Sicher geht es um Geld, aber nicht allzuviel.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 27.03.2014 | 11:02
Zitat
Wenn Du mit einer GRößenordnung eine 10-er-Potenz meinst, dürfte das für die wenigsten DSA-Werke gelten.
ich meinte natürlich schon die "Wichtigen" Bände. Die ahben ja iirc schon ne limitierte Auflage von 1000 Stück.

Denn die "unwichtigen" gibt es bei den meisten kleineren deutschen Rollenspielen ja gar nicht bzw. zum Teil bei überhaupt keinem anderen Rollenspiel, ich wüsste jedenfalls nicht das bei irgend einen anderen Rollnspiel (egal ob deutsch, amerikanisch oder sonst woher) sowas wie die Vademecum-Reihe oder die Magier-Akademie-Reihe gäbe.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 11:03
Einigen wir uns auf 5-10%, grober Schätzwert. Dann kommts dann doch noch drauf an wie viele das absolut sind, und wie sich ihre Anzahl mit den tatsächlich zahlenden Kunden vergleicht. Da bist du wahrscheinlich leicht bei einem Verhältnis 1:1, d.h. es geht dem Verlag vielleicht 50% des möglichen Umsatzes durch illegale Downloads verloren.

Das kannst du so nicht betrachten. Ich kenne etliche Leute, und da zähle ich mich auch offen selbst dazu, die gerne Buch und PDF besitzen wollen, für das PDF aber nicht noch einen extra Online-Dandler bereichern wollen. Ich habe z.B. bei Sphärenmeister schon bei mehreren Buch-PDF-Bundles zugegriffen, einfach weil ich konnte. Bei Pathfinder, zumindest bei Regelanteil, ist das kein Problem, einfach weil es eine gut gepflegte SRD gibt, bei der man recht schnell auch den letzten Regelfitzel findet, bei anderen Systemen könnte ich dagegen narrisch werden wenn ich mich auf der Suche nach einer bestimmten Information durch einen Regalmeter totes Holz blättern muss. Ich habe hier recht viel RSP-Zeugs rumstehen, etwa praktisch alles was es für WHFRPG 2 und 3, WH40K, Pathfinder, Traveller, L5R, Pegasus-Cthulhu gibt, zudem auch recht viele OSR Sachen wie die Mongoose Ausgabe von Stars Without Numbers, Razor Coast, ACKS und auch die HC Ausgabe von Swords&Wizardry. Ich mag Totes Holz, ich zahle auch gerne dafür, auch viel lieber direkt vom Verlag als irgendeine PoD-Sache, aber ich kaufe nicht nur dir Form, ich kaufe den Inhalt und da kotzt es mich ehrlich gesagt an wenn ich keinen simplen Zugriff auf eine PDF-Version dieses Inhalts habe.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Ucalegon am 27.03.2014 | 11:08
Du kannst kaum verlangen, dass die Leute die ihre Arbeitskraft in das .pdf gesteckt haben und von den Verkäufen leben wollen (und dazu die ehrlichen Käufer*!) das mit diesem Argument so "locker" sehen.


*Man ist als zahlender .pdf Käufer ja echt der Doofe... Ohne realistisch eine Strafe zu fürchten zu müssen gibt es zig Hanseln, die das gekaufte Produkt sich kostenlos beschaffen. Da zahlt man ja nur aus Idealismus oder Anständigkeit... Beides sind leider nicht sooo weitverbreitete Tugenden. Ich vermute daher, dass deine 5% vielleicht etwas niedrig gegriffen sind.

Man kann es aber auch so halten wie Posthuman mit Eclipse Phase und das eigene Produkt gleich unter Creative Commons anbieten.

Wer (momentan) kein Geld hat/sich unsicher ist, ob ihm das Spiel gefällt/für PDFs prinzipiell nichts zahlt, weil er nur Print kauft etc. kann sich alles anschauen/alles spielen/alles an seine Freunde weitergeben/alles modifizieren ohne in die Piraterie-Ecke gedrängt zu werden.

Sicher, Eclipse Phase hat da aus mehreren Gründen einen Sonderstatus, ich glaube aber trotzdem das das Konzept bei einer treuen Fanbasis deutlich mehr Sinn macht als (im Vergleich zu Print) überteuerte PDFs anzubieten.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: La Cipolla am 27.03.2014 | 11:13
Ich denke, es kommt auch darauf an. Ich kann schon verstehen, warum man die deutschen Kauf-pdfs größerer Marken nicht frei zugänglich im Internet haben will, vor allem bei Erweiterungsbänden etc. Bei kleineren Produkten und/oder Grundregelwerken dagegen kann das schon mal gute und billige Werbung sein.
Liegt aber natürlich immer auch an den Umständen. Wenn der Wert stimmt und das Produkt ansprechend behandelt wird, neigen Leute viel eher dazu, Geld auszugeben; wenn schon der legale Zugang viel komplizierter ist als der illegale (und am besten noch Mondpreise verlangt), fragt man sich halt wirklich, wo die egoistische Motivation bleibt.

Allerdings würde ich auch sagen, dass das Ganze international, und erst RECHT national (!!) keinen großen Negativposten darstellt. Wenn man im Internet aktiv ist, übersieht man halt gern mal die eigene Perspektive, und selbst die Internetaktiven sind ja nicht durchgängig pdf-Bunkerer.
Außerdem, was schon gesagt wurde: Ein winziger Teil von denen, die groß runterladen, hätten sich den Kram sonst gekauft, so mein Eindruck. Es hilft also auch dabei, Nerds zu erschaffen (was wiederum den Umsätzen zugute kommen kann).

50% und ähnliche Zahlen sind vielleicht (!) realistisch, wenn es nur um den pdf-Markt geht. Wenn die richtigen Bücher dazukommen, tendiere ich auch eher zu 5-10%.


Um mal zum Thema zurückzukommen: Mich würde in einem der späteren Artikel ja mal brennend interessieren, wie so das Verhältnis zwischen gedruckten Buch und verkaufter pdf aussieht. =)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Fadenweber am 27.03.2014 | 11:14
Was ich hart finde ist das in seiner Kalkulation für Illustrationen 5 mal so viel ausgeben wird wie für Texte. Wobei es ja lei wirkliches Geheimnis ist das die Illustratoren mehr verdienen als die Autoren.

Für mich stellt sich das so dar: Viele Leute können irgendwie passabel schreiben und gehen auch selbst davon aus, dass sie das können. Wir sind schließlich das Land der Dichter und Denker, und im Rollenspielbereich, wo wir eh alle von Haus aus über Fantasie und Erzählexpertise verfügen, gleich dreimal. Ob ein Text richtig, richtig gut oder eben nur okay ist, aber immerhin seinen Zweck erfüllt, lässt sich zudem nicht immer sofort eindeutig sagen. Ob jemand hingegen gut genug zeichnen kann, um Aufträge an- und dafür Geld nehmen zu können, zeigt sich oft recht deutlich schon beim Überfliegen - die Hürde, sich Illustrator zu nennen, ist also tendenziell höher. Folge: Weniger gute Zeichner als verfügbare Autoren auf dem Markt (Angebot und Nachfrage, ick hör dir trapsen).
Einige dieser guten Illustratoren sind dann in der Regel gleich so gut und auch selbstbewusst genug, dass sie das tatsächlich zu ihrem Beruf machen können - womit sie an ihren Projekten aber auch genug verdienen *müssen* (sprich, selbst mit Herzblut und gutem Willen nicht unter einem bestimmten Satz arbeiten *können*), um insgesamt über die Runden zu kommen. Bei den Textern ist diese Professionalisierung seltener, bei den meisten bleibt es Liebhaberei neben einem "richtigen Beruf" (tm), der sie ernährt, so dass das Honorar hier womöglich im Schnitt eine andere Rolle spielt. Weil richtig gute Illus schon gleich beim Durchblättern wirken und zum Kaufreiz beitragen können, lohnt es sich für die Verlage, hier zu investieren, wenn sie denn können. Dann muss man angesichts der begrenzten Ressourcen allerdings woanders günstiger bleiben - und kann es nach obiger Überlegung halt beim anderen großen Posten der Texte (auch den professionell guten), obwohl ich sehr sicher bin, dass die Verlage uns Schreiberlingen da *liebend gern* auch deutlich mehr für gute Arbeit zahlen würden.

Zitat
dazu kommt auch in den letzten Jahren der anhaltende Effekt das es etliche engagierte Amateure regelmäßig schaffen Dinge zu publizieren, die einfach die inhaltliche Qualität der Sachen von großen Verlagen so ziemlich in den Schatten stellen.

Herzblutprodukte können in der Regel beliebig lange optimiert werden, weil eben keine wirtschaftlichen Existenzen daran geknüpft sind. Man konzentriert sich ganz auf den einen großen Wurf. Den Luxus hat der Verlag auf Dauer so nicht, der muss irgendwann abliefern und andere Projekte anstoßen oder sich aus einem zweiten Standbein so weit querfinanzieren, dass die RPG-Sparte schon wieder zum Liebhaberprojekt für nebenher wird. Wobei die Grenzen da natürlich fließend sind - ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen einzigen RSP-Verleger ohne genau dieses Herzblut gibt. Der würde dann nämlich sicher eine andere, lukrativere Sparte beackern. Nichtsdestotrotz wird es da beim Übergang vom Amateur zum Berufsverleger eine Verschiebung hin zu ganz anderen Sachzwängen geben.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Selganor [n/a] am 27.03.2014 | 11:21
Einigen wir uns auf 5-10%, grober Schätzwert. Dann kommts dann doch noch drauf an wie viele das absolut sind, und wie sich ihre Anzahl mit den tatsächlich zahlenden Kunden vergleicht. Da bist du wahrscheinlich leicht bei einem Verhältnis 1:1, d.h. es geht dem Verlag vielleicht 50% des möglichen Umsatzes durch illegale Downloads verloren.

Die 5-10% waren Leute die das PDF gekauft haetten wenn sie die "kostenlose" PDF-Version nicht "gefunden" haetten.
Du gehst also davon aus, dass das 5-10fache der tatsaechlichen Verkaeufe an PDFs so runtergeladen wurde?

Das duerften durchaus mehr sein, aber da kommt dann wieder die Frage auf:
Wie hoch ist der Anteil der "Jaeger und Sammler" bei solchen Downloads? Also Leute die den Kram einfach nur runterladen aber nicht wirklich (oder nie) in die Daten ueberhaupt reinschauen sondern um sie nur zu haben... Ich wuerde tippen dass der Anteil auch mal bei mindestens 50% der "kostenlos Downloads" liegt.
Diese Leute haetten die Sachen wahrscheinlich sowieso nicht gekauft sondern haben die PDFs nur runtergeladen "weil sie halt da waren"...

Im Preis der Pdf stecken: Autorenkosten, Server, Werbung, Mitarbeiter bezahlen können außerdem will man nicht zu viel Abstand zum Buch haben, da das ja auch noch Druckkosten erzeugt
Einige Verlage (z.B. Green Ronin) nutzen auch das PDF auch gerne noch als "Massentest" und verkaufen das PDF schon bevor das Buch zum Drucker geht. Sollten da noch irgendwelche Tippfehler drin sein bemerken den die Fans innerhalb der ersten 1-2 Tage und schon hat man zahlreiche Korrekturleser die sogar noch dafuer bezahlen ;)
Sobald dann die druckreife Version fertig ist kriegt das PDF nochmal ein Update dass sich jeder der die alte Version hat nochmal runterladen kann und gut ist's...
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 11:39
@teure Illustratoren: den Zusammenhand von Illus und Anzahl der verkauften Exemplare hätte ich dann doch gerne mal wissenschaftlich fundiert gesehen. schließlich befinden wir uns in einem Hobby, in dem die Bilder - wenn überhaupt - nur eine sehr sekundäre Rolle spielen. Aktuelles Beispiel: DSA4. Vor gar nicht allzu langer Zeit war der Aufschrei groß, dass Soisses die "alten" und "teuren" Illustratoren quasi feuert, also die Preise mehr als halbiert. Ich kann mich nicht erinnern, dass die neuen, billigeren Illustrationen einen nachhaltigen Einfluss auf die Auflagenstärke gehabt hätte. Einen Scheißdreck haben sie, um es mal genauer zu sagen. Ich persönlich mag zwar nette Bilder in den Büchern, aber mit Geschmäckern ist es ja bekanntlich wie mit Arschlöchern: jeder hat ein anderes.

Die Illus von PF finde ich persönlich zum kotzen und ich wäre sogar bereit mehr Geld für ein PF-Werk ohne Bilder zu zahlen! Und ich wäre viel dankbarer, wenn die Autoren mehr Geld bekämen als die Schmierfinken Illustratoren, schließlich kaufe ich ein Abenteuer, eine Spielhilfe, ein Regelwerk und nicht einen Kunstbildband. eventuell würden wir dann so langsam auch mal so etwas ähnliches wie professionelle Arbeit bekommen. Ist halt ein bisschen wie moderene PC-Spiele: Grafik - Huy ; Story - Pfui!
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: La Cipolla am 27.03.2014 | 11:42
Geschmack könnte aber der entscheidende Punkt sein. Es ist weiterhin eine Liebhaberszene, und kaum jemand wird seine Illustrationen (Gott sei Dank) peinlich genau danach aussuchen, was die meisten Prozente wirft.

Der PF-Weltenband der inneren See ist in meinen Augen immer noch unerreicht, was die Optik angeht. Aber das nur zur Relativierung.

Rollenspielbücher (fast) ohne Illustrationen müssten schon wahlweise echt geil aussehen (Fiasco) oder was ganz Besonderes bieten, um interessant zu sein. Und für Letzteres fällt mir tatsächlich gerade kein einziges Beispiel ein, was heißt, dass ich sowas einfach nicht kaufen würde.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 11:46
Du würdest ein Rollenspielbuch ohne Illus nicht kaufen? Das bringt gerade mein Weltbild ins wanken, O.K. dann haben die Verlage vielleicht ja doch recht, wenn noch mehr Leute so denken. Qualität des Wortes ist dann zumindest weniger Wert, als Qualität des Bildes ... hätte ich nicht gedacht, könnte aber erklären, warum (in meinen Augen) fast nur noch Schrott rauskommt.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 11:49
Rollenspielbücher (fast) ohne Illustrationen müssten schon wahlweise echt geil aussehen (Fiasco) oder was ganz Besonderes bieten, um interessant zu sein. Und für Letzteres fällt mir tatsächlich gerade kein einziges Beispiel ein, was heißt, dass ich sowas einfach nicht kaufen würde.

Interessant.

Ich liebe die neuen Traveller Bücher, ich mag SWN, ich liebe das PF Ultimate Campaign Buch. Die sind alle, sogar UC nach PF-Verhältnissen, schlicht und übersichtlich aufgebaut und stellen sich vor allem als Werkzeuge dar, die benutzt werden wollen.
Ich kaufe Bücher nach konkreten nutzen und in einem Werkzeugkasten Bildchen zu finden, ist doch irgendwie schräg.

Anders dagegen Dinge wie die L5R Bücher, die mit Exotic zu tun haben, da benötigt es stellenweise einer optischen Unterstützung um hinein zu finden, aber das ist ein ganz anderes Thema.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: gunware am 27.03.2014 | 12:03
was heißt, dass ich sowas einfach nicht kaufen würde.
Echt? Oh, da bin ich bei Archoangel. Mir geht es um Buchstaben, nicht um Bilder. Sagen wir es so, wenn es zwei Auflagen von einem RPG-Buch geben würde, eins mit Bildern und eins ohne, und die Preise würden entsprechend angepasst, dann würde ich eindeutig die günstigere Version ohne Bilder bevorzugen. Wie gesagt, Buchstaben sind für mich wichtiger. Ich habe nichts gegen Bilder, aber es muss nicht sein (für mich).
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Selganor [n/a] am 27.03.2014 | 12:04
Qualität des Wortes ist dann zumindest weniger Wert, als Qualität des Bildes ... hätte ich nicht gedacht, könnte aber erklären, warum (in meinen Augen) fast nur noch Schrott rauskommt.
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte heisst es ja.

Und es soll ja Leute geben die Buecher in denen Bilder drin sind die ihnen nicht gefallen gleich weniger toll finden als Buecher in denen Bilder sind die ihnen gefallen.
Und ein Buch ohne Bilder hat ja keine Bilder die einem gefallen koennen, kann damit also nur "schlechter" aber nicht "besser" sein als ein Buch mit Bildern.

Ich weiss z.B. von einigen Leuten die "noe, das hat mir beim Durchblaettern nicht gefallen also habe ich es nicht gekauft" als Argumente gegen ein Buch genannt haben. Und die Leute haben beim Durchblaettern sicher nicht wirklich in den Text reingelesen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 12:07
Wäre interessant diese bedeutung auf Romane auszudehnen: die müsstens sich ja sagenhaft besser verkaufen, wenn sie voller Bilder wären ... äh ... komisch ... das gab es früher mal, wurde dann aber eingestellt. Warum eigentlich?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 12:11
Wäre interessant diese bedeutung auf Romane auszudehnen: die müsstens sich ja sagenhaft besser verkaufen, wenn sie voller Bilder wären ... äh ... komisch ...

Comix.

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte heisst es ja.

Und es soll ja Leute geben die Buecher in denen Bilder drin sind die ihnen nicht gefallen gleich weniger toll finden als Buecher in denen Bilder sind die ihnen gefallen.
Und ein Buch ohne Bilder hat ja keine Bilder die einem gefallen koennen, kann damit also nur "schlechter" aber nicht "besser" sein als ein Buch mit Bildern.

Ich weiss z.B. von einigen Leuten die "noe, das hat mir beim Durchblaettern nicht gefallen also habe ich es nicht gekauft" als Argumente gegen ein Buch genannt haben. Und die Leute haben beim Durchblaettern sicher nicht wirklich in den Text reingelesen.

Zu verallgemeinernd. Bücher =/= Bücher und einige sollen ja Hilfen sein um sich ins Geschehen einzudenken, da sind Bilder Hilfsmittel, andere sind Funktionsbücher/Werkzeuge und da haben Bilder nun eigentlich nichts verloren.
Ein Bild von einem Moha in einem GRW um sich den vorzustellen? Ok. Etwas in einem Wege des Meisters? Sinnlos.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Weltengeist am 27.03.2014 | 12:12
Du würdest ein Rollenspielbuch ohne Illus nicht kaufen? Das bringt gerade mein Weltbild ins wanken, O.K. dann haben die Verlage vielleicht ja doch recht, wenn noch mehr Leute so denken. Qualität des Wortes ist dann zumindest weniger Wert, als Qualität des Bildes ... hätte ich nicht gedacht, könnte aber erklären, warum (in meinen Augen) fast nur noch Schrott rauskommt.

Manchmal braucht man halt ziemlich viele Worte, um ein einziges gutes Bild aufzuwiegen. Aktuell habe ich das beim Splittermond-Weltenband immer mal wieder gedacht: "Wenn ich dazu jetzt kein Bild gehabt hätte, hätte ich gar nicht gewusst, was damit gemeint war". Klar kann man das durch bessere Beschreibungen irgendwie wieder ausgleichen, aber ganz ehrlich: Einmal gucken dauert 3 Sekunden, die richtige ausführliche Beschreibung im Text finden und lesen dauert Minuten. Ich find's nicht verwunderlich, dass sich gerade fantastische Welten oft besser über Bilder als über Fließtext kommunizieren lassen (die Marvel Superhero-Romane, anyone?).
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Fadenweber am 27.03.2014 | 12:15
@teure Illustratoren: den Zusammenhand von Illus und Anzahl der verkauften Exemplare hätte ich dann doch gerne mal wissenschaftlich fundiert gesehen.

Dürfte genauso schwierig sein wie der gegenteilige Ansatz, dass die Illus sich nicht entsprechend als Eyecatcher auswirkten. DSA sitzt da bereits so fest im Sattel der deutschen RPG-Szene, dass ich das als Beispiel für problematisch halte. Wenn man manchen Thread hier im Tanelorn liest, müsste man sich schließlich fragen, warum sich DSA *überhaupt* noch auch nur einigermaßen verkauft (inhaltlich und regeltechnisch wird es schließlich auch gern geschmäht), geschweige denn Marktführerschaft besitzt - die hat es aber offenbar, wissenschaftlicher Zusammenhang zwischen empfundener Qualität und tatsächlicher Auflage hin oder her.
 
Ich kann da also nur aus meinem eigenen Kaufverhalten und Beobachtungen ableiten, die statistisch natürlich nicht signifikant sind und von den Deinen deutlich abweichen mögen. Was heißt das nun für die Verlage?

Zitat
Die Illus von PF finde ich persönlich zum kotzen und ich wäre sogar bereit mehr Geld für ein PF-Werk ohne Bilder zu zahlen! Und ich wäre viel dankbarer, wenn die Autoren mehr Geld bekämen als die Schmierfinken Illustratoren, schließlich kaufe ich ein Abenteuer, eine Spielhilfe, ein Regelwerk und nicht einen Kunstbildband. eventuell würden wir dann so langsam auch mal so etwas ähnliches wie professionelle Arbeit bekommen. Ist halt ein bisschen wie moderene PC-Spiele: Grafik - Huy ; Story - Pfui!

Die Frage ist halt: sehen das genügend Leute so wie Du und machen das dann auch, oder ist das wie mit Bio-Fleisch und Klamotten? Es würde bei der Umfrage in der Fußgängerzone ja jeder liebend gern mehr Geld für mutmaßlich bessere Ware aus menschen- und tierwürdigen Produktionsbedingungen ausgeben, nur wenn die dann für mehr Geld tatsächlich angeboten wird, kauft man doch aus guten persönlichen Gründen bei Lidl im Angebot. ;) In wievielen Rezensionen wird das Artwork prominent bewertet? Geschieht das nur der Form halber, weil's halt da ist, oder ist das doch relevant? Und warum nehmen Verlage (die ja tatsächlich inhaltliche Bandkonzepte in Auftrag geben und keine Bildbände) das Geld für die Illus in die Hand - weil sie die Illustratoren lieber haben als die Autoren? Weil sie's nicht besser wissen? Oder weil sie einen spürbaren Effekt bei Käufern wie La Cipolla (und mir) damit verbuchen?

Nachtrag, schreibe dank Broterwerb *deutlich* zu langsam ;)
Dass die Autoren im Vergleich schlechter finanziell wegkommen, muss im Umkehrschluss übrigens nicht heißen, dass sie zwangsläufig im gleichen Verhältnis schlechtere Qualität abliefern und dass der Verzicht auf gute Illus zu besseren Texten führen müsste. Der 'Preiskampf' für gute Arbeit und das Bewusstsein, hier einem Beruf nachzugehen, scheint nur eben in beiden Sparten - immer im ganz großen Raster der Übersimplifizierung +3 betrachtet - ein anderes. Viele Autoren können persönlicher Wertschätzung als Lohn höheres Gewicht beimessen als dem Honorar, weil es eben nicht ihr Hauptberuf ist.

Nur 'ne Theorie.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: gunware am 27.03.2014 | 12:40
Ich find's nicht verwunderlich, dass sich gerade fantastische Welten oft besser über Bilder als über Fließtext kommunizieren lassen
Ich schon. Aber ich bin auch wahrscheinlich eine Ausnahme, weil ich zu einem Comic nur greifen würde, wenn ich kein Buch habe.  Ich will lesen - und da sind Bilder überflüssig; - hm, überflüssig ist zu übertrieben gesagt, aber nicht unbedingt nötig. Eine "Buchstabenwüste" ist das, womit ich fantastische Welten verbinde, weil ich in die fantastische Welten (wenn wir RPG außer acht lassen, wo das gelesene und gesprochene Wort wichtig sind) durch Bücher eintauche - und das sind fast ausschließlich nur Buchstaben ohne Bilder.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 12:47
Du kannst kaum verlangen, dass die Leute die ihre Arbeitskraft in das .pdf gesteckt haben und von den Verkäufen leben wollen (und dazu die ehrlichen Käufer*!) das mit diesem Argument so "locker" sehen.
Ich verlange schon, dass jemand, der mit irgendwas Geld verdienen will, wirkliche Zahlen zu Hilfe nimmt und nicht einfach rumphantasiert. Alles andere ist unprofessionell.

Zahlen aus einem anderen Bereich (da es dort bereits langjährige Erfahrungswerte gibt): Bei Musik geben Leute, die Musik auch illegal herunterladen, 50% mehr Geld für Musik aus (http://draketo.de/licht/p2p/gewinnbeteiligung-entschuldigung). Selbst wenn du Merchandise und Konzertkarten weglässt, geben sie immernoch knapp 15% mehr aus.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Zwart am 27.03.2014 | 12:48
@Bilder in RPG-Büchern
Hach Gott...
also ich bin da ganz beim Pöbel.
Ich will RPG-Bücher die gut aussehen, sonst kaufe ich sie nicht. Die 80'er liegen lange hinter uns.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Feyamius am 27.03.2014 | 12:49
Die SpliMos haben leider schon gesagt, dass sie nicht rausrücken. Das würde mich auch brennend interessieren, ebenso wie DSA5.
Ja, mich auch. Sehr schade, diese sinnlose Geheimniskrämerei.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 12:49
Einigen wir uns auf 5-10%, grober Schätzwert. Dann kommts dann doch noch drauf an wie viele das absolut sind, und wie sich ihre Anzahl mit den tatsächlich zahlenden Kunden vergleicht. Da bist du wahrscheinlich leicht bei einem Verhältnis 1:1, d.h. es geht dem Verlag vielleicht 50% des möglichen Umsatzes durch illegale Downloads verloren.
Frag anders herum: Wie viele Leute verschenken das Buch (und kaufen es dafür natürlich), nachdem sie das illegal heruntergeladene PDF gelesen haben?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: TeichDragon am 27.03.2014 | 12:56
Du würdest ein Rollenspielbuch ohne Illus nicht kaufen?

Ich auch nicht.
Illustrationen gehören für mich zu Rollenspielen wie Butter auf das Brot.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Feyamius am 27.03.2014 | 12:59
Jopp, einfach nur Textwüsten könnt ich mir auch nicht geben.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Feuersänger am 27.03.2014 | 13:04
Mir sind Illus scheißegal. Ich habe auch schon des Öfteren Regelwerke "Text Only" gekauft, so eine solche Ausgabe angeboten wurde. Nicht zuletzt wegen des enormen Preisunterschiedes.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 13:09
Na Prima: da lass uns den Versuch mal wagen ... irgendein Rollo-Verlag bringt ein Buch mit und ohne Bilder raus. Beim gegeben Beispiel dürfte sich im Handel ein Unterschied von ca. 10€ ergeben. Mit Illus also 35€, ohne 25€ ... mal schauen, welches sich wohl besser verkaufen dürfte, bzw. wie viele Spieler sich finden, die für die Illustrationen 10 Öcken zusätzlich hinlegen würden.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 13:09
@Bilder in RPG-Büchern
Hach Gott...
also ich bin da ganz beim Pöbel.
Ich will RPG-Bücher die gut aussehen, sonst kaufe ich sie nicht. Die 80'er liegen lange hinter uns.

Zu verallgemeinert geantwortet. Ein, sagen wir mal, Merchant Prince für Traveller soll vor allem erst mal funktional sein und Tabellen und Regeln für den Handel bieten, die man schnell findet und schnell einsetzen kann. Diese Funktion steht absolut im Vordergrund und darf eben nicht durch Schmuckwerk und Illus erschwert werden, die dann den Textfluss oder Spalten stören.
Aber: Das ist ein Funktionsbuch.
Die Beschreibung einer Stadt dagegen ist eine vollkommen andere Sache, da braucht es Karten, Ansichten, Bewohner, einfach um die Fantasie des Lesers anzuregen.
Das darf man nicht über einen Kamm scheren.

Frag anders herum: Wie viele Leute verschenken das Buch (und kaufen es dafür natürlich), nachdem sie das illegal heruntergeladene PDF gelesen haben?

Habe ich schon mal gemacht, nachdem ich für jemanden ein Anime RSP gesucht habe. Die rezis waren mir zu mühsam bzw. voll von Fan-Sabber, also habe ich mir ein paar heruntergeladen und durchgelesen, bis ich dasjenige fand, von dem ich der Meinung war es würde den Geschmack treffen und das habe ich dann beim Roland bestellt.
Es ist einfach eine Tatsache das man bei den Textmengen nicht mehr einfach so in einen RSP-Laden gehen kann um da mal eben etwas quer zu lesen, dass das Personal praktisch keine Hilfe mehr darstellt eine völlig andere.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: LordBorsti am 27.03.2014 | 13:10
Bei mir hängt es stark davon ab, wofür das Buch gedacht ist.

Ein Grundregelwerk braucht keine tollen Bilder. Da hab ich lieber übersichtliche Tabellen, Flowcharts, etc. also Dinge, die mir das Erlernen der Regeln und das Arbeiten damit erleichtern.

Wenns aber ein Weltenband oder Quellenbuch ist, sollten da schon ansprechende Illustrationen drin sein.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: La Cipolla am 27.03.2014 | 13:14
Zitat
Na Prima: da lass uns den Versuch mal wagen ... irgendein Rollo-Verlag bringt ein Buch mit und ohne Bilder raus. Beim gegeben Beispiel dürfte sich im Handel ein Unterschied von ca. 10€ ergeben. Mit Illus also 35€, ohne 25€ ... mal schauen, welches sich wohl besser verkaufen dürfte, bzw. wie viele Spieler sich finden, die für die Illustrationen 10 Öcken zusätzlich hinlegen würden.

Ist eine Milchmädchenrechnung, denke ich. Ein großer Vorteil der Illustrationen ist der Werbeeffekt, etwa im Internet oder auf Con-Ständen (mal gemerkt, wie oft Leute da nur durchblättern?). Wenn du zwei Versionen hast, kriegst du den Werbeeffekt der teureren Version, weil das natürlich die ist, die du zeigst, oder deren Bilder du zeigst. Heißt, wie viele Leute welche Edition kaufen, wäre NULL aussagekräftig über die Zugkraft von Illustrationen, weil automatisch beide Editionen von den Bildern profitieren, selbst wenn eine davon überhaupt keine hat.
Umgedreht würde es sich GLAUBE ich nicht lohnen, beide in der Druckversion zu verkaufen, aber da bin ich mir nicht sicher. Kein Profi und so. ^^ Davon abgesehen glaube ich, dass es ungefähr 60/40 zugunsten der bebilderten Version wäre. Aber das ist wirklich nur noch geraten und zählt ausschließlich für die seltsame Situation, dass wirklich beides auf dem Tisch liegen sollte.

Der Werbeeffekt ist allgemein so eine Sache. Du sagst, du interessierst dich nicht für Illus, aber wer weiß, ob du ohne Illus jemals von dem Spiel erfahren hättest? Vielleicht wäre es nie aus Amerika rausgekommen oder hätte nie eine Fan Base bekommen, weil niemand darauf aufmerksam geworden wäre. Natürlich gibt es immer Spiele, die auch ohne Illus auffallen, aber ich behaupte, da gehört erheblich mehr Glück dazu.

Ich könnte wahrscheinlich sogar anhand von Facebook-Statistiken belegen, wie viel erfolgreicher Los-Muertos-Bilder beim "Rekrutieren" von Fans waren, im Gegensatz zu Teaser-Texten. So funktionieren Menschen tendenziell (visuelle Wesen und so).
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Pöppelschubser am 27.03.2014 | 13:17
Bei mir hängt es stark davon ab, wofür das Buch gedacht ist.
[...]
Wenns aber ein Weltenband oder Quellenbuch ist, sollten da schon ansprechende Illustrationen drin sein.

+1
Wenn ich neue Spieler suche, werbe ich vornehmlich auch erst einmal über das Setting und Spielgefühl. Und das lässt sich mMn entweder über Assoziationen (Bücher, Filme, ...) oder ein Durchblättern durch die Illustrationen schnell vermitteln. Bei Interesse kann man dann immer noch in die Details im Text eintauchen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 13:18
Ist eine Milchmädchenrechnung, denke ich. Ein großer Vorteil der Illustrationen ist der Werbeeffekt, etwa im Internet oder auf Con-Ständen (mal gemerkt, wie oft Leute da nur durchblättern?). Wenn du zwei Versionen hast, kriegst du den Werbeeffekt der teureren Version, weil das natürlich die ist, die du zeigst, oder deren Bilder du zeigst. Heißt, wie viele Leute welche Edition kaufen, wäre NULL aussagekräftig über die Zugkraft von Illustrationen, weil automatisch beide Editionen von den Bildern profitieren, selbst wenn eine davon überhaupt keine hat.
Umgedreht würde es sich GLAUBE ich nicht lohnen, beide in der Druckversion zu verkaufen, aber da bin ich mir nicht sicher. Kein Profi und so. ^^

Der Werbeeffekt ist allgemein so eine Sache. Du sagst, du interessierst dich nicht für Illus, aber wer weiß, ob du ohne Illus jemals von dem Spiel erfahren hättest? Vielleicht wäre es nie aus Amerika rausgekommen oder hätte nie eine Fan Base bekommen, weil niemand darauf aufmerksam geworden ist.
Natürlich gibt es immer Spiele, die auch ohne Illus auffallen, aber ich behaupte, da gehört erheblich mehr Glück dazu.

Nein, ganz entschieden nein. Es ist eine Frage der Zielgruppe und wie gut man kommunizieren kann was man genau dieser Zielgruppe liefern kann. Klar Aussagen und eine klare Ansprache der gewünschten Zielgruppe ist weitaus mehr Wert als ein Satz großer Elfentitten (auch wenn ich da als Eye Candy nichts gegen habe).
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Samael am 27.03.2014 | 13:20
Die 5-10% waren Leute die das PDF gekauft haetten wenn sie die "kostenlose" PDF-Version nicht "gefunden" haetten.
Du gehst also davon aus, dass das 5-10fache der tatsaechlichen Verkaeufe an PDFs so runtergeladen wurde?

Ja, das halte ich nicht für zu hoch gegriffen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: La Cipolla am 27.03.2014 | 13:21
@Slayn: Das ist eine schöne Behauptung. Zumal ich nicht sehe, inwiefern Elfentitten nicht genau die klare Ansprache der Zielgruppe sein können, die du predigst. Sollten sie im Optimalfall sogar.

Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: 6 am 27.03.2014 | 13:23
Na Prima: da lass uns den Versuch mal wagen ... irgendein Rollo-Verlag bringt ein Buch mit und ohne Bilder raus. Beim gegeben Beispiel dürfte sich im Handel ein Unterschied von ca. 10€ ergeben. Mit Illus also 35€, ohne 25€ ... mal schauen, welches sich wohl besser verkaufen dürfte, bzw. wie viele Spieler sich finden, die für die Illustrationen 10 Öcken zusätzlich hinlegen würden.
Im Brettspielbereich hat das dazu geführt, dass die Brettspiele teurer werden und wurden und deren Bestandteile immer hochwertiger. Selbst CheapAss-Games hat jetzt komplette Spiele im Angebot.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Feyamius am 27.03.2014 | 13:24
Na Prima: da lass uns den Versuch mal wagen ... irgendein Rollo-Verlag bringt ein Buch mit und ohne Bilder raus. Beim gegeben Beispiel dürfte sich im Handel ein Unterschied von ca. 10€ ergeben. Mit Illus also 35€, ohne 25€ ... mal schauen, welches sich wohl besser verkaufen dürfte, bzw. wie viele Spieler sich finden, die für die Illustrationen 10 Öcken zusätzlich hinlegen würden.
Das Ding würde sich ingesamt schlechter verkaufen, weil ein potenzieller Käufer beide Ausgaben vergleicht, bei dem einen das Gefühl hat, die hässliche Variante zu nehmen, sich bei dem anderen aber denkt, dass er es ja auch günstiger haben könnte. Dieses innere Dilemma löst er auf, indem er keins von beiden kauft.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 13:26
@Slayn: Das ist eine schöne Behauptung. Zumal ich nicht sehe, inwiefern Elfentitten nicht genau die klare Ansprache der Zielgruppe sein können, die du predigst. Sollten sie im Optimalfall sogar.

Ich predige erst mal gar nichts. Ich finde es nur schade wie oft wir in den letzten Jahren Style over Sustenance Sachen hatten, bei denen am Ende nichts übrig geblieben ist und die auch deswegen keine echte und langfristige Fan-Base anziehen konnten.
Nimm Shadows of Esteren und zieh die tolle Optik ab, da bleibt nichts mehr übrig.
Dagegen wage ich jetzt mal die Behauptung das man bei Shadowrun5 gut die Hälfte der Illus und einen ganzen Schwung des Layout streichen könnte und es wäre immer noch sexy und interessant. (Und es wäre wirklich verdammt viel einfacher zu lesen und damit zu spielen).
In meinen Augen hat gerade damals der D&D 3E Voll-Farb Voll-Illu Wahnsinn einen Standard gesetzt den es eigentlich nicht bräuchte, in beide Richtungen nicht, also Verlag und Kunde.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: La Cipolla am 27.03.2014 | 13:32
Na ja, dass mehr Style nicht zwangsweise weniger sustenance bedeutet, wurde ja schon gesagt (was man auch daran erkennt, dass viele dick illustrierte und inhaltlich gut aufgenommene Regelwerke heute trotz allem nur wenig Style haben *13th Age* *hust*). Zeitliche Veränderungen an der Sustenance dem Style zuzuschieben, ist daher eine leicht oberflächliche Angelegenheit. Sachen wie Shadows of Esteren gab es auch schon lange, bevor sie so gut illustriert waren, und rein inhaltlich sind Rollenspiele imho eher besser geworden als schlechter, parallel mit ihrer Optik. Außerdem gibt es auch noch optische Pestblasen wie Dungeon World und Lamentations of the Flame Princess, die trotz allen Mangel an Style gut laufen.

Ich persönliche sehe gute Illustrationen zudem durchaus als einen möglichen Teil der sustenance an (deshalb sollten es ja Illustrationen sein, nicht bloß Bilder), aber das ist natürlich Ansichtssache.

Möchte nicht ein Mod mal das Thema ausgliedern?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Weltengeist am 27.03.2014 | 13:34
Wollen wir dann irgendwann mal zum Thema zurückkehren? :btt:
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 13:35
Wollen wir dann irgendwann mal zum Thema zurückkehren? :btt:

Erst beim nächsten Blog-Eintrag ^^
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: sangeet am 27.03.2014 | 14:33
Du kannst kaum verlangen, dass die Leute die ihre Arbeitskraft in das .pdf gesteckt haben und von den Verkäufen leben wollen (und dazu die ehrlichen Käufer*!) das mit diesem Argument so "locker" sehen.


*Man ist als zahlender .pdf Käufer ja echt der Doofe... Ohne realistisch eine Strafe zu fürchten zu müssen gibt es zig Hanseln, die das gekaufte Produkt sich kostenlos beschaffen. Da zahlt man ja nur aus Idealismus oder Anständigkeit... Beides sind leider nicht sooo weitverbreitete Tugenden. Ich vermute daher, dass deine 5% vielleicht etwas niedrig gegriffen sind.

Ich sehe das anders, ich habe mir z.b. Musik Alben und Bücher gekauft von Liedern und Büchern die mir Umsonst angeboten wurden, ich aber so toll fand, das ich die Autoren /Musiker einfach unterstützen musste.

Wenn man den Menschen Vertraut kann man oft ein besseres Geschäft machen. Die Zahlen gab es ja auch mal von Radio Head - das sie mit ihrem Download Album ein besseres Geschäft gemacht haben, wenn sie den Kunden darüber haben entscheiden lassen, was es ihnen wert ist.

Beispiele:

http://www.gamemastering.info/

oder

http://prettylightsmusic.com/music/

oder

https://en.wikipedia.org/wiki/In_Rainbows

@ Topic wenn man mal sieht in was für einem Tempo Descent Expansions ausgestossen werden, ist da ein gewisser gateway Game Effekt zu erwarten. Wenn die Deutsche Spielebranche hier sich das Feld von Kickstarter räumen lässt, sind wir auch selber ein bisschen Schuld. Es ist schon schade das es bisher noch keiner Deutschen /Euro Site gelungen ist, das Crowdfunding hier Salonfähig zu machen.
Ich denke damit wäre es für Kleinverlage auch weniger Risiko, ihre Produkte zu erzeugen, wenn der "Markt" vorher sein ok gibt.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Samael am 27.03.2014 | 14:42
Ich sehe das anders, ich habe mir z.b. Musik Alben und Bücher gekauft von Liedern und Büchern die mir Umsonst angeboten wurden, ich aber so toll fand, das ich die Autoren /Musiker einfach unterstützen musste.

Das ist aber leider nicht der Regelfall in der Realität.

Was Radiohead angeht: Das ist eine etablierte Band mit einer treuen Fangemeinde. Ob das wohl auch geklappt hätte wenn die Radioheads noch ganz am Anfang ihrer Karriere stehen würden? Ich vermute mal kaum.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 14:43
Das ist aber leider nicht der Regelfall in der Realität.

Was Radiohead angeht: Das ist eine etablierte Band mit einer treuen Fangemeinde. Ob das wohl auch geklappt hätte wenn die Radioheads noch ganz am Anfang ihrer Karriere stehen würden? Ich vermute mal kaum.

Demnach müssten wir also davon ausgehen dass sich weder Traveller noch Pathfinder verkaufen, weil sie frei im Netz als SRD verfügbar sind? Das Evil Hat keine Verkäufe hat weil Fate Core dort in der Komplettversion gratis zu bekommen ist?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Narubia am 27.03.2014 | 14:45
Ich finde, es ist ein absolutes Unding, dass die Raubkopienwirtschaft immer noch so präsent ist, obwohl das Problem seit Ewigkeiten bekannt ist.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Samael am 27.03.2014 | 14:46
Die SRD ist verfügbar, aber eben nicht das .pdf des Grundregelwerks. Insgesamt halte ich dies für verkaufsfördernd FÜR das GRW auch wenn ich Leute kenne, die sich wegen des verfügbaren SRD kein GRW kaufen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: WitzeClown am 27.03.2014 | 14:48
Ich finde, es ist ein absolutes Unding, dass die Raubkopienwirtschaft immer noch so präsent ist, obwohl das Problem seit Ewigkeiten bekannt ist.

Ich finde das gut so.  8)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Samael am 27.03.2014 | 14:48
Ich finde, es ist ein absolutes Unding, dass die Raubkopienwirtschaft immer noch so präsent ist, obwohl das Problem seit Ewigkeiten bekannt ist.

Was ist die "Raubkopienwirtschaft"?

Naja, die Argumente, dass illegale Downloads niemandem schaden sind immer noch dieselben und werden immer noch von einer Menge Leute angebracht. Ist nicht die erste derartige Diskussion hier im Forum. Ich hab immer ein bisschen das Gefühl, dass sich die Leute da rechtfertigen müssen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Teylen am 27.03.2014 | 14:55
Ich denke, das Beispiel der lebendigen Dungeonslayers-Community zeigt, wie schlanke Regelwerke ohne bunte Bonbonoptik den Zeitgeist gut wiedergeben könnten. Schnelles Erlernen, schnelles Spiel, Begeisterung bei Neueinsteigern.
Ja. Deswegen geht es der Pocket-RPG-Reihe von Prometheus auch so glänzend das sie gerade erst wieder erweitert wurde.
Oh? Was? Eingestellt?  :o
Vermutlich zu erfolgreich? Eine Verschwörung von Prometheus mit den bösen Altfans um Neue rauszuhalten?

Zitat
Gibt die Situation von New-WoD zu denken? Oder das um Erlaubnis-bitten der DSA-Red. bei der Community?

Der Classic-WoD und New-WoD geht es gerade soweit ziemlich blendend.
Für beide werden Buchwerke nicht unter hundert Seiten rausgeworfen, in Deluxe Editionen zu entsprechenden Preisen. Beide sind nicht kostenlos erhältlich. Zu der New-WoD sind mir auch keine Open Development Prozesse bekannt, bei der Classic-WoD hängt's vom Autor ab und man wird auch schonmal verkohlt.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 14:55
@Samael: Also ich muss mich sicher nicht rechtfertigen, da ich keine Raubkopien besitze. Insofern: schwache Aussage.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 14:57
@ Topic wenn man mal sieht in was für einem Tempo Descent Expansions ausgestossen werden, ist da ein gewisser gateway Game Effekt zu erwarten. Wenn die Deutsche Spielebranche hier sich das Feld von Kickstarter räumen lässt, sind wir auch selber ein bisschen Schuld. Es ist schon schade das es bisher noch keiner Deutschen /Euro Site gelungen ist, das Crowdfunding hier Salonfähig zu machen.
Ich denke damit wäre es für Kleinverlage auch weniger Risiko, ihre Produkte zu erzeugen, wenn der "Markt" vorher sein ok gibt.
Startnext kommt da schon ganz gut voran. Ansonsten kenne ich in Euroland noch goteo. Und es gibt einen Kickstarter für nicht jugendfreie Produkte - der hat es sogar in die Taz geschafft ☺
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Feuersänger am 27.03.2014 | 14:58
Na Prima: da lass uns den Versuch mal wagen ... irgendein Rollo-Verlag bringt ein Buch mit und ohne Bilder raus. Beim gegeben Beispiel dürfte sich im Handel ein Unterschied von ca. 10€ ergeben. Mit Illus also 35€, ohne 25€ ... mal schauen, welches sich wohl besser verkaufen dürfte, bzw. wie viele Spieler sich finden, die für die Illustrationen 10 Öcken zusätzlich hinlegen würden.

10 Münzen ist noch eher niedrig gegriffen. Im Falle z.B. des Mongoose Conan RPG hat die Standardausgabe ca 40-50 Euro gekostet, die s/w Pocket Edition nur ca 20 Euro. Durch das "Fehlen" der Illustrationen wurde ja auch etwa der halbe Platz eingespart, ergo fallen auch die Druckkosten geringer aus.
Kurz, man kann da gut und gerne von einem 2:1 Verhältnis ausgehen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 14:59
Ja. Deswegen geht es der Pocket-RPG-Reihe von Prometheus auch so glänzend das sie gerade erst wieder erweitert wurde.
Oh? Was? Eingestellt?  :o
Vermutlich zu erfolgreich? Eine Verschwörung von Prometheus mit den bösen Altfans um Neue rauszuhalten?

Natürlich muss ein Produkt auch gut sein, damit man es verkaufen kann. Einfach die Bilder wegzulassen steigert ja nicht automatisch die Verkaufszahlen. Die Pocket-Edition von 3.5 hat sich übrigens tatsächlich wie geschnitten Brot verkauft.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 14:59
Ja, das halte ich nicht für zu hoch gegriffen.
Ich würde sogar sagen, wenn etwas gratis im Netz steht, eher 100x so viel heruntergeladen wird wie gekauft. Trotzdem gehen die Verkäufe eher hoch, weil die 99%, die nicht kaufen, das Buch erstens auch sonst nicht gekauft hätten und zweitens ihren Freunden davon erzählen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 15:07
Naja, die Argumente, dass illegale Downloads niemandem schaden sind immer noch dieselben und werden immer noch von einer Menge Leute angebracht. Ist nicht die erste derartige Diskussion hier im Forum. Ich hab immer ein bisschen das Gefühl, dass sich die Leute da rechtfertigen müssen.
Nachdem inzwischen die Zahlenbasis klar auf der Seite derjenigen steht, die illegale Downloads als unschädlich und oft sogar hilfreich ansehen, geht es nicht um Rechtfertigung.

Es geht darum, dass Leute uns als Diebe bezeichnen, obwohl wir erwiesenermaßen keinen Schaden verursachen. Wenn ich dich als Rufmörder bezeichnen würde, würdest du dich angegriffen fühlen? Ich verteidige mich gegen ungerechtfertigte Angriffe, die aus den Lügen derjenigen gespeist werden, die ihr Geld damit verdienen, dass sie als Torwächter zwischen Urhebern und Fans beide Gruppen gleichzeitig ausnehmen können.

Der andere Punkt ist, dass diese Diskussionen politisch relevant sind: Es geht darum, in welche Richtung sich das Urheberrecht entwickelt. Bekommen wir eine Gesellschaft, in der alle kulturelle Betätigung überwacht wird, weil Urheber Angst vor ihren Fans haben, oder eine, in der sich Urheber und Fans auf Augenhöhe begegnen?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Samael am 27.03.2014 | 15:07
@Samael: Also ich muss mich sicher nicht rechtfertigen, da ich keine Raubkopien besitze. Insofern: schwache Aussage.

Ich schrieb nicht umsonst "manche". Du bist mit deinen 400 Regalmetern eh raus. ;)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 15:09
Ich finde, es ist ein absolutes Unding, dass die Raubkopienwirtschaft immer noch so präsent ist, obwohl das Problem seit Ewigkeiten bekannt ist.

Was meinst du damit genau? File-Sharing Plattformen mit Premium-Zugang den man bezahlen muss? Da ist dann sicherlich was dran.

Naja, die Argumente, dass illegale Downloads niemandem schaden sind immer noch dieselben und werden immer noch von einer Menge Leute angebracht. Ist nicht die erste derartige Diskussion hier im Forum. Ich hab immer ein bisschen das Gefühl, dass sich die Leute da rechtfertigen müssen.

Es geht ja nicht um Rechtfertigungen, es geht um konkrete Beobachtungen. Das Beispiel mit der Schweiz als auch mit Evil Hat oder offenen SRDs zeigt einfach auf das die angenommene Käufermenge und die angenommene Verlustmenge nicht übereinstimmt. Dementsprechend sieht es eher so aus als hätte man keinen genauen Überblick darüber, wo die eigenen Käufer nun herkommen und unter welchen Bedingungen sie das tun.

Aber (und das ist der wichtige Punkt an der Sache) das Thema widerspricht der gängigen Logik wie dieses Business zu laufen hat, also massive Einnahmen durch GRWs, danach schleppende Verkaufszahlen durch Erweiterungen und ABs.
Nun gibt es aber Verlage die ihre GRWs entweder direkt oder eben als SRD zur Verfügung stellen und bei denen sieht man recht wenig von Umsatzverlusten genau dadurch.

Natürlich muss ein Produkt auch gut sein, damit man es verkaufen kann. Einfach die Bilder wegzulassen steigert ja nicht automatisch die Verkaufszahlen. Die Pocket-Edition von 3.5 hat sich übrigens tatsächlich wie geschnitten Brot verkauft.

Dito die Traveller Pocket Sachen, haben sich auch alle gut abverkauft, weil sie einfach zur Nutzung am Spieltisch gedacht sind.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Samael am 27.03.2014 | 15:09
Nachdem inzwischen die Zahlenbasis klar auf der Seite derjenigen steht, die illegale Downloads als unschädlich und oft sogar hilfreich ansehen, geht es nicht um Rechtfertigung.


Dann ist das ja geklärt und wir können alles freigeben... Ach, da machen die Verlage nicht mit? Wie unaufgeklärt von denen. Oder ist die Sache vielleicht gar nicht so eindeutig... Mh Mh Mh.

Nur weil einem ein Gesetz nicht gefällt, ist er trotzdem kriminell, wenn er es bricht.

EDIT:

Und für mich ist es klar, auch schon rein moralisch: Wenn ich etwas haben will, was jemand mit harter Arbeit erschaffen hat und nun verkaufen möchte, dann zahle dafür. Wenn ich es nicht zahlen möchte, dann nehme ich es mir auch nicht. Das ist ganz einfach. Wenn jemand glaubt es nütze ihm, dann kann er sein Produkte ja teilweise verschenken um sie bekannt zu machen oder weil er auf freiwillige Zahlungen hofft. Die "Zahlenbasis" spricht ja angeblich für solche Effekte (ich persönlich glaube, dass sie das nur für bestimmte Sonderfälle tut). Solange aber der Rechteinhaber das Produkt nicht umsonst verteilen möchte, dann ist es FALSCH es sich trotzdem zu nehme. Es ist illegal und auch moralisch falsch.

Jetzt dem Rechteinhaber, Verlag oder Autor auch noch zu sagen: "Hey, es ist doch besser für dich, wenn ichs mir einfach nehme ohne zahlen! Ich hätte es mir eh nicht gekauft, ich erzähl aber meinen Freunden davon, vielleicht kaufen die es sich! Beschwer dich nicht, du bist ja von gestern!" ... In meinen Augen ist das der blanke Hohn.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Teylen am 27.03.2014 | 15:10
Es gibt mit Ulule zumindest eine funktionierende europäische Crowdfunding Plattform.
Ebenso wie deutsche Verlage sowohl bereits Kickstarter nutzten (Uhrwerk) als auch IndieGoGo (13 Mann).

[Einstellung der Pocket-Editionen]
Natürlich muss ein Produkt auch gut sein, damit man es verkaufen kann. Einfach die Bilder wegzulassen steigert ja nicht automatisch die Verkaufszahlen.
Ich meinte mit Pocket-Editionen die kleinen Rollenspiele aus deutscher Eigenproduktion.
Wie Ratten!, Funky Colts, Barbaren!, Western City. 1W6 Freunde und dergleichen Zeug.
Die durchaus auch Illustrationen besassen. Zumindest bei Ratten! bin ich mir sicher.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Teylen am 27.03.2014 | 15:11
Ansonsten würde ich doch darum bitten die Diskussion um die Verurteilung oder Rechtfertigung gesetzwidriger Praktiken woanders hin zu verschieben / verlagern.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: sangeet am 27.03.2014 | 15:12
Naja ich kaufe auch PDF's  bei Pelgrane Press, auch wenn man sie sonstwo downloaden kann.
Die Musik Alben habe ich mir aber z.b. vorher kostenlos durchgehört, und wenn ich mir das öfters anhören konnte, dann hab ich auch dafür gezahlt. Vermutlich weil ich weiss wieviel Arbeit dahinter steckt.

Mit den Download Geschichten umgeht man ja auch oft, diesen ganzen Handels Kram.
Ich finde es z.b. ärgerlich das Händler das Grosse Geld machen, Konsumenten und Erzeuger aber in die Röhre schauen. Ist natürlich nicht mit jedem Produkt so. Ausserdem habe ich einen Kollegen mit einem Webshop, der diesen Shop wegen der Kosten für Googles Suchmaschinen Optimierung aufgegeben hat.
Schon mal gewundert warum Amazon immer als erstes angezeigt wird, wenn ihr ein Produkt sucht ?

Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 15:29
Dann ist das ja geklärt und wir können alles freigeben... Ach, da machen die Verlage nicht mit? Wie unaufgeklärt von denen. Oder ist die Sache vielleicht gar nicht so eindeutig... Mh Mh Mh.
Oder vielleicht doch. Hast du schonmal versucht, einem Verlag freiwillig Geld zu geben? (habe ich: Das Geld wurde nie abgerufen)
Wir sprechen hier noch von illegalen Downloads, oder? Oder sprichst du von kommerziellen Plattformen wie Youtube? Oder vielleicht von freier Kultur?
Bei illegalen Downloads von Musik ist inzwischen ausreichend geklärt, dass sie den Künstlern mehr nutzen als schaden (ich habe dazu vorhin einen Artikel verlinkt, der auf Forschungsergebnisse der Musikindustrie selbst zurückgreift)

Übrigens verdient dem Anfangspost nach der Schlagzeuger Smooth McGroove mehr Geld damit, Acapella-Musik gratis ins Netz stellen und sich von seinen Fans über Patreon Spenden geben zu lassen, als Prometheus Games mit all seinen Veröffentlichungen. Und auch Wicked Words geht diesen Weg.

Mit Crowdfunding-Plattformen etablieren sich gleichzeitig immer mehr Geschäftsmodelle, deren Grundgedanke logisch schlüssig bleibt, wenn direkt alles freigegeben wird.

Was die Moral angeht: Ich zahle für Sachen, die ich gut finde. Zum Beispiel bekommt Smooth McGroove von mir Geld, und auch für Wicked Words zahle ich - genau wie ich dann und wann PDFs von Schlock Mercenary kaufe. Aber ich bin nicht bereit, mir von Autoren diktieren zu lassen, was mir deren Werke wert zu sein haben. Damit sind wir nämlich bei dem Problem von rreinen Luxusfassungen: Es werden diejenigen ausgeschlossen, die das entsprechende Geld nicht haben.

PS: Wäre schön, wenn ein Mod die Diskussion in einen anderen Thread verschieben könnte.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Samael am 27.03.2014 | 15:34
Aber ich bin nicht bereit, mir von Autoren diktieren zu lassen, was mir deren Werke wert zu sein haben. Damit sind wir nämlich bei dem Problem von rreinen Luxusfassungen: Es werden diejenigen ausgeschlossen, die das entsprechende Geld nicht haben.


Musst du aber. So ist das nun mal in unserem Rechtssystem. All deine Beispiele und dein Gerede können einfach nicht beiseite wischen dass es moralisch falsch und illegal ist Rechteinhaber nicht zu bezahlen, wenn diese ihre Werke nicht veschenken möchten.
 
Im Übrigen finde ich es auch grausam, dass ich finanziell vom Besitz eines M5 ausgeschlossen bin... :(

Falls mein edit gerade zu spät kam:
Zitat
Und für mich ist es klar, auch schon rein moralisch: Wenn ich etwas haben will, was jemand mit harter Arbeit erschaffen hat und nun verkaufen möchte, dann zahle dafür. Wenn ich es nicht zahlen möchte, dann nehme ich es mir auch nicht. Das ist ganz einfach. Wenn jemand glaubt es nütze ihm, dann kann er sein Produkte ja teilweise verschenken um sie bekannt zu machen oder weil er auf freiwillige Zahlungen hofft. Die "Zahlenbasis" spricht ja angeblich für solche Effekte (ich persönlich glaube, dass sie das nur für bestimmte Sonderfälle tut). Solange aber der Rechteinhaber das Produkt nicht umsonst verteilen möchte, dann ist es FALSCH es sich trotzdem zu nehme. Es ist illegal und auch moralisch falsch.

Jetzt dem Rechteinhaber, Verlag oder Autor auch noch zu sagen: "Hey, es ist doch besser für dich, wenn ichs mir einfach nehme ohne zahlen! Ich hätte es mir eh nicht gekauft, ich erzähl aber meinen Freunden davon, vielleicht kaufen die es sich! Beschwer dich nicht, du bist ja von gestern!" ... In meinen Augen ist das der blanke Hohn.

 
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 15:37
Musst du aber. So ist das nun mal in unserem Rechtssystem. All deine Beispiele und dein Gerede können einfach nicht beiseite wischen dass es moralisch falsch und illegal ist Rechteinhaber nicht zu bezahlen, wenn diese ihre Werke nicht veschenken möchten.

Du vermischt Moral und Recht. Moralisch ist das heutzutage völlig OK. Denn Moral ist die Mehrheitsmeinung und die Mehrheit nutzt Youtube.

Und ein Recht, durch das 30% der Leute in den Knast müssten, wenn es durchgesetzt würde, ist nicht legitim - muss also geändert werden.

Zitat
Im Übrigen finde ich es auch grausam, dass ich finanziell vom Besitz einer S-Klasse ausgeschlossen bin... :(
Die kannst du nicht kostenlos kopieren. Falsche Analogie.

PS: Den Edit habe ich gesehen. Darauf war der von dir zitierte Absatz die Antwort.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Prisma am 27.03.2014 | 15:52
Ich finde es z.b. ärgerlich das Händler das Grosse Geld machen, Konsumenten und Erzeuger aber in die Röhre schauen.
Erzeuger scheint nicht gleich Erzeuger zu sein. Die Beispielzahlen zeigen wer die Kaffebohnenpflücker im Geschäft sind: Die Autoren, die den eigentlichen Content liefern. Im Vergleich geht es den Verpackern - den Illustratoren - dagegen "gut", da sie ca. den sechsfachen Satz einnehmen. Die eigentlichen Druckkosten (die ich als Hauptkosten eingeschätzt hätte) kommen nur auf Platz zwei. Schöne Bilder mögen ein Buch verkaufen, ob sie aber auch eine Serie nach dem GRW verkaufen?

Fair Trade Siegel für Rollenspiele, anyone?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Weltengeist am 27.03.2014 | 15:52
Du vermischt Moral und Recht. Moralisch ist das heutzutage völlig OK. Denn Moral ist die Mehrheitsmeinung und die Mehrheit nutzt Youtube.

Au weia. Und als die Mehrheit es völlig okay fand, bestimmte missliebige Bevölkerungsgruppen zu entsorgen, da war das natürlich auch moralisch. Schon klar.
Moral ist nicht beliebig und auch garantiert nicht das, was die Mehrheit macht.

Aber ich denke wirklich, dass das in einen eigenen Thread gehört.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 15:57
Au weia. Und als die Mehrheit es völlig okay fand, bestimmte missliebige Bevölkerungsgruppen zu entsorgen, da war das natürlich auch moralisch. Schon klar.
Moralisch war das damals völlig OK, ja. Dass du das mit deiner heutigen Moral nicht vereinbaren kannst, sagt nichts über die damalige Moral aus. Es war mal moralisch völlig OK, dass Frauen verkauft wurden, und noch vor knapp 100 Jahren durften Frauen in Deutschland nicht wählen. Das Schlüsselrecht haben Ehemänner noch viel länger behalten.

Das, wovon du sprichst ist Ethik: Es werden Kernprinzipien definiert und du analysierst deine Handlungen auf Konsistenz mit diesen Prinzipien. Das ist der einzige Weg, eine richtige Handlungsweise zu definieren, ohne auf die Ansicht der die Handelnden umgebenden Gesellschaft zurückzugreifen.

Auf diese Art kannst du zum Beispiel die Prinzipien freier Software und freier Kultur begründen. Hintergrund: https://www.gnu.org/philosophy/free-sw.de.html
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Fadenweber am 27.03.2014 | 16:01
Erzeuger scheint nicht gleich Erzeuger zu sein. Die Beispielzahlen zeigen wer die Kaffebohnenpflücker im Geschäft sind: Die Autoren, die den eigentlichen Content liefern. Im Vergleich geht es den Verpackern - den Illustratoren - dagegen "gut"

Das Bild kommt so nicht hin, weil die Illustratoren durchaus genauso Contenthersteller wie wir Autoren sind - wie hier schon geschrieben wurde: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Und obwohl die Illustratoren meist auf Grundlage der Infos arbeiten, die von den Redakteuren und Autoren erst zusammengestellt wurden, ist es nichtmal sekundärer Content, sondern kann für die Leser absolut Primärassoziation sein. Frag mal 'nen DSAler, welches irdische Land für die Insel Maraskan Pate gestanden hat, da werden Dir mindestens 50% eine Antwort geben, die in erster Linie aus dem Artwork stammt, während Dir eine andere Gruppe Spieler unter sublimer Androhung von Gewalt darlegt, warum man das anhand der Texte schon etwas differenzierter sehen müsse.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 16:02
Moral/Ethik bitte nicht hier.

Zumindest ist das, was die Leute tun nicht per se A-moralisch. Andere als moralisch verwerflich zu bezeichnen, weil etwas der eigenen Moral widerspricht ist an und für sich nämlich auch bereits amoralisch. Jetzt aber zurück zum (nicht)Thema.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Samael am 27.03.2014 | 16:02
Die kannst du nicht kostenlos kopieren.

Ein .pdf oder Musikstück ist zwar kostenlos kopierbar, aber es hat gekostet die erste Kopie herzustellen. Du zahlst ja beim Auto auch nicht nur das Material, sondern auch die Entwicklungsleistung, die Infrastruktur etc.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 16:03
Wobei die Illustratoren durchaus genauso Contenthersteller wie wir Autoren sind - wie hier schon geschrieben wurde: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Und obwohl die Illustratoren meist auf Grundlage der Infos arbeiten, die von den Redakteuren und Autoren erst zusammengestellt wurden, ist es nichtmal sekundärer Content, sondern kann für die Leser absolut Primärassoziation sein. Frag mal 'nen DSAler, welches Land für die Insel Maraskan Pate gestanden hat, da werden Dir mindestens 50% eine Antwort geben, die in erster Linie aus dem Artwork stammt.

Madagaskar. Ich kenne aber bewusst - jenseits vom Quell des Todes - keine Bilder dazu. Und die lassen eher auf Sumatra schließen. Lieg`ich (deiner Meinung nach) richtig?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 16:05
Ein .pdf oder Musikstück ist zwar kostenlos kopierbar, aber es hat gekostet die erste Kopie herzustellen. Du zahlst ja beim Auto auch nicht nur das Material, sondern auch die Entwicklungsleistung, die Infrastruktur etc.
Sobald ein Mod diese Diskussion in einen anderen Thread ausgelagert hat, antworte ich gerne darauf.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 16:05
Ein .pdf oder Musikstück ist zwar kostenlos kopierbar, aber es hat gekostet die erste Kopie herzustellen. Du zahlst ja beim Auto auch nicht nur das Material, sondern auch die Entwicklungsleistung, die Infrastruktur etc.

Ich glaube niemand wird dir (außer der TÜV) gegen die Karre pissen (wortlich und sprichwörtlich), wenn du dir dein Traumauto nachbaust. Feel Free - die Kopie werden sie dir gönnen!
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 16:06
Sobald ein Mod diese Diskussion in einen anderen Thread ausgelagert hat, antworte ich gerne darauf.

Nachdem mehrere Mods hier bereits gepostet haben, gehe ich nicht mehr von einem Split aus.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 16:07
Wobei die Illustratoren durchaus genauso Contenthersteller wie wir Autoren sind - wie hier schon geschrieben wurde: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Und obwohl die Illustratoren meist auf Grundlage der Infos arbeiten, die von den Redakteuren und Autoren erst zusammengestellt wurden, ist es nichtmal sekundärer Content, sondern kann für die Leser absolut Primärassoziation sein.
Das kann ich so unterschreiben - die Flyerbücher haben sich deutlich geändert, als Trudy die Bilder dazu beigesteuert hat, und bevor wir das Zettel-RPG zu Post-Its auf Fotos umstrukturiert haben, wurde es von kaum jemandem auch nur angeschaut.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Fadenweber am 27.03.2014 | 16:10
Madagaskar. Ich kenne aber bewusst - jenseits vom Quell des Todes - keine Bilder dazu. Und die lassen eher auf Sumatra schließen. Lieg`ich (deiner Meinung nach) richtig?

Ungnade der frühen Geburt ;) - Späteres Artwork von Gebäuden, Waffen und Rüstungen legte abweichend zu Quell des Todes tatsächlich Japan als Assoziation sehr nahe.
Definitiv ein Beispiel dafür, wie Illus eine Region in den Köpfen der Spieler prägen können.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 16:13
Ich glaube niemand wird dir (außer der TÜV) gegen die Karre pissen (wortlich und sprichwörtlich), wenn du dir dein Traumauto nachbaust. Feel Free - die Kopie werden sie dir gönnen!
Dank 3D-Druckern wird das in Zukunft spannend werden ☺

(womit übrigens klar ist, wie hoch der Einsatz in dem gesellschaftlichen Kampf ist, den wir mit dem Urheberrecht führen: Darfst du in Zukunft eine Tasse kopieren, wenn du merkst, dass du ansonsten heute mehr Gäste als Tassen haben wirst? Oder musst du erst für eine weitere Lizenz zahlen? Das ist übrigens eine der Fragen, die wir in Technophob aufwerfen ☺)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Abanasinia am 27.03.2014 | 16:20
Ohne da jetzt im Einzelnen drauf eingehen zu wollen: Illustratoren als überbezahlt und Autoren als geknechtet einzustufen ist völliger Unsinn! Zum einen kann der Illustrator nichts dafür, dass Bilder eher wahrgenommen werden als Texte, zum anderen knien sich die üblicherweise für Rollenspielverlage tätigen Zeichner dermaßen rein, dass sie sich genauso ausbeuten, wie alle anderen auch.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Grimnir am 27.03.2014 | 16:21
@ArneBab: Die von Dir verlinkten Studien zeigen erstmal nur eine Korrelation, keine Kausalität. Die Kausalität ist eine Interpretation. Genauso kannst Du es auch so interpretieren, dass es Leute gibt, die Musik mögen, und Leute, die keine Musik mögen. Und die, die Musik mögen, kaufen mehr und ziehen auch mehr illegal. Aber die Interpretation, dass Filesharing die Kaufbereitschaft erhöht, ist ein "Cum hoc ergo propter hoc"-Fehlschluss.

Damit will ich noch nicht mal sagen, dass es da keine Kausalität geben könnte. Aber erwiesen ist sie nunmal nicht. Hier sollte man den Autoren/Rechteverwertern die Gestaltungsfreiheit überlassen, sich zu entschieden, ob sie ihre Werke unter einer freien Lizenz zum Download anbieten oder nicht. Das Nichtverfolgen von Urheberrechtsverletzungen würde aber diese Freiheit faktisch abschaffen und einen Sachzwang erzeugen.

Zitat von: ArneBab
Du vermischt Moral und Recht. Moralisch ist das heutzutage völlig OK. Denn Moral ist die Mehrheitsmeinung und die Mehrheit nutzt Youtube.

Dazu gibt es Studien (http://www.pcgames.de/Internet-Thema-34041/News/Illegal-aber-egal-Ergebnisse-der-Filesharing-Umfrage-unter-Jugendlichen-745341/galerie/1277399/#?a_id=745341&g_id=-1&i_id=1277397), die zeigen, dass durchaus die Mehrheit von Befragten es als "falsch" ansehen kann. Abgesehen davon sehe ich diese "normative Kraft des Faktischen" als äußerst problematisch an.

P.S.: Ich stimme in den Chor ein und hoffe auf eine Abtrennung des Themas.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 16:29
Aber erwiesen ist sie nunmal nicht. Hier sollte man den Autoren/Rechteverwertern die Gestaltungsfreiheit überlassen, sich zu entschieden, ob sie ihre Werke unter einer freien Lizenz zum Download anbieten oder nicht. Das Nichtverfolgen von Urheberrechtsverletzungen würde aber diese Freiheit faktisch abschaffen
Du meinst, wenn automatisch für alle Werke die Freiheit gelten würde, die ich gewähren will, nimmt mir das die Freiheit, diese Freiheit zu gewähren?

EDIT: Ich hatte den Satz falsch verstanden. Es stimmt, dass dir die Freiheit, dich zu entscheiden, deine Kunden einzuschränken, genommen wird, wenn der Staat deine Kunden nicht mehr zwingt, sich an deine Entscheidung zu halten. Für Leute, die ihre Kunden eh nicht einschränken wollten, macht das halt keinen Unterschied.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Grimnir am 27.03.2014 | 16:32
Es nimmt mir die Freiheit, diese Freiheit nicht zu gewähren. Faktisch. Nicht theoretisch.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 16:36
Musst du aber. So ist das nun mal in unserem Rechtssystem. All deine Beispiele und dein Gerede können einfach nicht beiseite wischen dass es moralisch falsch und illegal ist Rechteinhaber nicht zu bezahlen, wenn diese ihre Werke nicht veschenken möchten.
 
Im Übrigen finde ich es auch grausam, dass ich finanziell vom Besitz eines M5 ausgeschlossen bin... :(

Ich glaube du verwechselst bei der ganzen Argumentation etwas.
Legalität der Sache steht doch gar nicht zur Debatte, das wird über das jeweilige Landesrecht geregelt aus dem man ist und in dem man sich aufhält. Wenn es in Deutschland illegal ist, gut, wenn es in der Schweiz legal ist, auch gut. Kein Gerede an der Stelle, das klärt eh die zuständige Judikation und sonst erst mal niemand.

Was aber aufkam war die Frage ob es Verkaufsfördernd, Verkaufsschädigend oder Neutral zu betrachten ist und ob die Dinge, über die darüber so gesprochen wird wahr sind oder nicht, also ob da nun ein echter realer Schaden entsteht oder ob es nur die Annahme eines Schadens gibt oder ob gar, wie das Beispiel mit der Musikindustrie und Youtube belegt hat, da ein Verkaufsfördernder Effekt existiert.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 16:37
Dazu gibt es Studien (http://www.pcgames.de/Internet-Thema-34041/News/Illegal-aber-egal-Ergebnisse-der-Filesharing-Umfrage-unter-Jugendlichen-745341/galerie/1277399/#?a_id=745341&g_id=-1&i_id=1277397), die zeigen, dass durchaus die Mehrheit von Befragten es als "falsch" ansehen kann.

Alter 10 bis 19, 2010. Das ist die Generation, die die alten, Fan-betriebenen p2p-Netzwerke nur noch aus Geschichten kennt und mit Abofinanzierten Download-Seiten mit Sexwerbung aufgewachsen ist ☹

Zitat
Abgesehen davon sehe ich diese "normative Kraft des Faktischen" als äußerst problematisch an.
Sehe ich auch so. Mir wurde hier vorgeworfen, was ich gut finde wäre moralisch falsch. Deswegen habe ich versucht klarzustellen, dass “moralisch” eine nutzlose Kategorie ist. Dass die Moral inzwischen zum Gutteil auf meiner Seite ist, macht sie als Wertmaßstab nicht weniger nutzlos.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Fadenweber am 27.03.2014 | 16:37
Ohne da jetzt im Einzelnen drauf eingehen zu wollen: Illustratoren als überbezahlt und Autoren als geknechtet einzustufen ist völliger Unsinn! Zum einen kann der Illustrator nichts dafür, dass Bilder eher wahrgenommen werden als Texte, zum anderen knien sich die üblicherweise für Rollenspielverlage tätigen Zeichner dermaßen rein, dass sie sich genauso ausbeuten, wie alle anderen auch.

Amen (ich hoffe, das klang in meinen Beiträgen nicht anders durch).
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 16:40
Es nimmt mir die Freiheit, diese Freiheit nicht zu gewähren. Faktisch. Nicht theoretisch.
EDIT: Ich hatte den Satz falsch verstanden. Es stimmt, dass dir die Freiheit, dich zu entscheiden, deine Kunden einzuschränken, genommen wird, wenn der Staat deine Entscheidung nicht mehr durchsetzt. Für Leute, die ihre Kunden eh nicht einschränken wollten, macht das halt keinen Unterschied.

Es geht um die Freiheit, deinen Kunden eine andere Freiheit vorzuenthalten, obwohl sie dein Werk in den Händen halten (und dir wahrscheinlich sogar Geld dafür gegeben haben, denn mindestens eine Person muss es ja von dir bekommen haben, damit es im Netz landen kann). Das ist kein Besitzrecht, sonden ein Monopolrecht, das den Wert des Eigentums deiner Kunden schmälert.

Und damit du diese Freiheit hast, bist du davon abhängig, dass der Staat dich mit Repressionsmaßnahmen gegen alle anderen unterstützt. Für mich wäre das nur legitim, wenn dadurch ein großer Gesellschaftlicher Nutzen entstünde. Aber genau dieser Zusammenhang ist sehr zweifelhaft.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 16:49
Wie konnte die arme arme Musikindustrie nur die 80er überleben, als wir mit den Kassetten vorm Radio saßen und unsere Lieblingslieder aufgenommen haben ... wir pösenpösen Raubkopierer. Und die Rollenspielindustrie erst: als Valentin noch von TSR 85% Händlerrabatt ausgehandelt hat und man hierzulande ganze Regelwerke durch den Büchereikopierer (für 10 Pfennig pro Kopie) gejagt hat, weil man dann bei 256 Seiten auf 25,60DM kam und damit nicht die 50DM im Laden zahlen musste. Als noch wirklich jeder (also jeder der einen Videorekorder hatte) illegale Mitschnitte aus dem Fernsehen machte. Als Bands MTV noch Geld dafür gezahlt haben, damit ihre Musikvideos ausgestrahlt wurden ... jaja, die böse alte Zeit in der niemand ins Gefängnis musste, weil er Raubkopien hatte und in der die Industrie niemals von einem wirtschaftlichen Schaden sprach ... komisch irgendwie ...
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 16:50
Auch ohne das Moderatoren-Themen splitten kann man sein OT-Thema nehmen einen Thread aufmachen wo zum Thema passt und da weiter diskutieren,..

Gute Idee! Warum gehst du nicht mit gutem Beispiel voran?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 16:51
Auch ohne das Moderatoren-Themen splitten kann man sein OT-Thema nehmen einen Thread aufmachen wo zum Thema passt und da weiter diskutieren,..
Urheberrecht ist bei der Frage nach der Finanzierung von Rollenspielen nicht unbedingt Off-Topic.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 16:56
Urheberrecht ist bei der Frage nach der Finanzierung von Rollenspielen nicht unbedingt Off-Topic.

Es ist mitunter sogar relativ entscheidend.
Ich finde in diesem Zusammenhang z.B. Watermarks bei PDFs irgendwie drollig. Ich darf mir ein Buch kaufen, es lesen, es nutzen, es verbrennen, es weiterverkaufen oder verschenken, wenn mir danach ist, die gleiche Option steht mir bei PDFs nicht frei. Ich verstehe ja sofort welchen Vorteil das sowohl für Verlage als auch für Händler hat, auf die Art hat man den ganzen Gebrauchtwarenmarkt eigentlich komplett aus dem System entfernt und kann sich freuen, wohin das aber führen kann haben wir ja gesehen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Grimnir am 27.03.2014 | 16:59
@ArneBab: Du erhältst aber durch Deinen Kauf nicht die absolute Verfügbarkeit darüber. Du bekommst sozusagen eine Lizenz, die Dir bestimmte Formen der Nutzung erlaubt, andere - z.B. Weiterverbreitung - nicht. Das ist Vertragsfreiheit. Was ist daran verkehrt?

Problematisch wäre das erst, wenn es existentiell notwendig für Dich wäre, das Ding umsonst weiterzuverteilen. Dann würde wohl in einer Rechteabwägung das Recht der Gemeinschaft über die Rechte des Urhebers/Rechteverwerters gestellt werden. Dann könnte man zurecht von einem Monopol sprechen, dass es zu brechen gilt.

Von existentieller Bedeutung ist es aber für den Urheber oder Rechteverwerter. Deshalb sind seine Interessen auch in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte geschützt: "Art. 27.2 - Jeder hat das Recht auf Schutz der geistigen und materiellen Interessen, die ihm als Urheber von Werken der Wissenschaft, Literatur oder Kunst erwachsen."

Hier sehe ich nicht, wie ein diffuses Weiterverteilungsrecht einen derart grundlegenden Satz aushebeln könnte.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 17:01
Ohne da jetzt im Einzelnen drauf eingehen zu wollen: Illustratoren als überbezahlt und Autoren als geknechtet einzustufen ist völliger Unsinn! Zum einen kann der Illustrator nichts dafür, dass Bilder eher wahrgenommen werden als Texte, zum anderen knien sich die üblicherweise für Rollenspielverlage tätigen Zeichner dermaßen rein, dass sie sich genauso ausbeuten, wie alle anderen auch.

Ich finde, das ist eine vollkommen faszinierende Aussage, weil sie sehr viel über bestimmte Rollenspieler und ihre Kreise aussagt, genau so wie es aufzeigt wie unterschiedlich die Erwartungshaltungen an ein RSP-Buch als Produkt sein können. Ich muss da z.B. gestehen, das ich schon mal drauf und dran war im Luxusprodukt-Faden nebenan zu schreiben dass ich viele der gängigen Rollenspielprodukte als Luxusprodukte empfinde, zumindest im Vergleich zu den Ansprüchen die ich an das Buch selbst habe. Voll-Farbe, Dutzende Illus, massives Layout, etwas bei ShadowRun5 oder Pathfinder sind für mich nur ein vollkommen nerviger Kostenfaktor.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Prisma am 27.03.2014 | 17:09
Ohne da jetzt im Einzelnen drauf eingehen zu wollen: Illustratoren als überbezahlt und Autoren als geknechtet einzustufen ist völliger Unsinn! Zum einen kann der Illustrator nichts dafür, dass Bilder eher wahrgenommen werden als Texte, zum anderen knien sich die üblicherweise für Rollenspielverlage tätigen Zeichner dermaßen rein, dass sie sich genauso ausbeuten, wie alle anderen auch.
Ich bin durch das Zahlenverhältnis zu diesem Schluss gekommen. Daher zwei Verständnisfragen: Warum ist der Posten bei Illus höher als bei Text? Gelten Illus als wertvoller gegebüber dem Text, so das man mehr bereit ist zu zahlen, oder woran liegt das?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Pyromancer am 27.03.2014 | 17:12
Ich bin durch das Zahlenverhältnis zu diesem Schluss gekommen. Daher zwei Verständnisfragen: Warum ist der Posten bei Illus höher als bei Text? Gelten Illus als wertvoller gegebüber dem Text, so das man mehr bereit ist zu zahlen, oder woran liegt das?

Interessant wäre es, das Ganze mal auf den Stundenlohn für Autor und Illustrator runterzurechnen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Luxferre am 27.03.2014 | 17:18
Ich bin durch das Zahlenverhältnis zu diesem Schluss gekommen. Daher zwei Verständnisfragen: Warum ist der Posten bei Illus höher als bei Text? Gelten Illus als wertvoller gegebüber dem Text, so das man mehr bereit ist zu zahlen, oder woran liegt das?

Wahrnehmung, Marketing, Entertainment, Eyecatcher, sinnliche Befriedigung, Identifikation des Lesers.
Puh, es gibt halt sehr viele Mechanismen, warum Illustrationen elementar wichtig sind.
"Der Mensch ist doch ein Augentier und schöne Dinge wünsch' ich mir." trifft es vielleicht am Deutlichsten.
Und wenn man die Zeit für eine technisch gute und thematisch passende Illustration mit Textschreiben vergleicht, dann würde ich sagen, dass eine seitenfüllende Illu mehr Zeit, Energie und Material kostet, als der Text für die selbe Menge Seite.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Luxferre am 27.03.2014 | 17:18
Interessant wäre es, das Ganze mal auf den Stundenlohn für Autor und Illustrator runterzurechnen.

Bei Illustratoren sind es meist unter 20/Std. So die Aussage eines Bekannten, der illustriert.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Auribiel am 27.03.2014 | 17:19
Ich gehe mal davon aus, dass sich schneller Leute finden lassen, die halbwegs gute Texte zusammenschreiben können, als man Leute findet, die Aushänge-Bilder zeichnen können.

Gerade bei Bildern merkt man (zumindest bei mir ist das der Fall) recht flott, ob der, der zeichnet, eine Ahnung davon hat oder nicht. Aber beim durchblättern merkt man nicht vom draufschauen, ob der Text gut geschrieben ist oder nicht.

Und ehrlich gesagt kenne ich tatsächlich mehr Leute, die gut bis sehr gut texten können, denn Leute, die gut bis sehr gut zeichnen können.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 17:32
Ich gehe mal davon aus, dass sich schneller Leute finden lassen, die halbwegs gute Texte zusammenschreiben können, als man Leute findet, die Aushänge-Bilder zeichnen können.

Gerade bei Bildern merkt man (zumindest bei mir ist das der Fall) recht flott, ob der, der zeichnet, eine Ahnung davon hat oder nicht. Aber beim durchblättern merkt man nicht vom draufschauen, ob der Text gut geschrieben ist oder nicht.

Und ehrlich gesagt kenne ich tatsächlich mehr Leute, die gut bis sehr gut texten können, denn Leute, die gut bis sehr gut zeichnen können.

Grafiker waren bei uns damals bei der Agenturarbeit schon der größte Kostenfaktor und haben mit das meiste Personal ausgemacht.
Aber: Es war immer verdammt schwer richtig gute Texter zu finden, vor allem wenn die Leute nicht nur Schwallen sollten sonder es im präzise Formulierung ging, Griffigkeit der Aussagen oder einfach nur mal auf den Punkt zu kommen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 17:41
@ArneBab: Du erhältst aber durch Deinen Kauf nicht die absolute Verfügbarkeit darüber. Du bekommst sozusagen eine Lizenz, die Dir bestimmte Formen der Nutzung erlaubt, andere - z.B. Weiterverbreitung - nicht. Das ist Vertragsfreiheit. Was ist daran verkehrt?
Dass dieses Recht mit Gewalt durchgesetzt werden muss: Immerhin darf ich dann, wenn ich mit anderen Leuten interagiere, nicht alles tun, was ich möchte - obwohl du wahrscheinlich davon nie erfahren würdest. Damit dieser Eingriff in meine Handlungsfreiheit gerechtfertigt ist, muss es schon einen großen gesellschaftlichen Nutzen geben.
Zitat
Von existentieller Bedeutung ist es aber für den Urheber oder Rechteverwerter. Deshalb sind seine Interessen auch in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte geschützt: "Art. 27.2 - Jeder hat das Recht auf Schutz der geistigen und materiellen Interessen, die ihm als Urheber von Werken der Wissenschaft, Literatur oder Kunst erwachsen."
Es gibt dort auch ein Recht auf kulturelle Teilhabe, auf Privatsphäre und auf Selbstbestimmung. Diese Rechte werden durch geistige Monopolrechte beeinträchtigt.

(wobei ich anmerken möchte, dass wir jetzt gerade wieder über Recht reden und nicht über Ethik)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 17:45
Und ehrlich gesagt kenne ich tatsächlich mehr Leute, die gut bis sehr gut texten können, denn Leute, die gut bis sehr gut zeichnen können.
Das geht mir anders. Je mehr ich gelernt habe, desto größer wurde mein Respekt vor Leuten, die wirklich gut schreiben können.

Inzwischen glaube ich, wirklich gute Texte zumindest halbwegs erkennen zu können. Ich weiß also in etwa, wo ich hin will. Ich bin aber noch weit davon entfernt, dieses Ziel zu erreichen (und je mehr ich lerne, desto stärker merke ich, wie weit ich noch zu gehen habe).
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 27.03.2014 | 17:48
Bei Illustratoren sind es meist unter 20/Std. So die Aussage eines Bekannten, der illustriert.
Zeichnen ist halt einfach verdammt viel Arbeit, bis es halbwegs gut aussieht.

Schreiben ist auch verdammt viel Arbeit, wenn es richtig gut sein soll, aber die Qualität ist nicht auf den ersten Blick sichtbar (vielleicht auch nur, weil Lesen einfach länger dauert als ein Bild anzuschauen).
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Feyamius am 27.03.2014 | 17:54
Bei Illustratoren sind es meist unter 20/Std. So die Aussage eines Bekannten, der illustriert.

Jeder deiner Bekannten, der (im Rollenspielsektor) schreibt, lacht jetzt bestimmt trocken auf. ;)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Samael am 27.03.2014 | 17:55
Ich glaube niemand wird dir (außer der TÜV) gegen die Karre pissen (wortlich und sprichwörtlich), wenn du dir dein Traumauto nachbaust. Feel Free - die Kopie werden sie dir gönnen!

Wenn ich mein Traumauto nachbauen könnte und würde, sagen wir dies wäre der erwähnte M5, dann würde mich BMW völlig zurecht vor den Kadi zerren weil ich deren Markenrechte, geschützte Designs und vermutlich 300 Patente verletzt hätte.

Der Wert eines Produktes bemisst sich nicht nur an seiner Produzier- oder Vervielfältigbarkeit, sondern eben auch vielen, vielen anderen Dingen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Der Nârr am 27.03.2014 | 18:03
Wenn die Autoren sich unterbezahlt fühlten, würden sie mit ihren Texten sicher zu anderen Verlagen gehen ~;D.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 18:10
Dass dieses Recht mit Gewalt durchgesetzt werden muss: Immerhin darf ich dann, wenn ich mit anderen Leuten interagiere, nicht alles tun, was ich möchte - obwohl du wahrscheinlich davon nie erfahren würdest. Damit dieser Eingriff in meine Handlungsfreiheit gerechtfertigt ist, muss es schon einen großen gesellschaftlichen Nutzen geben.Es gibt dort auch ein Recht auf kulturelle Teilhabe, auf Privatsphäre und auf Selbstbestimmung. Diese Rechte werden durch geistige Monopolrechte beeinträchtigt.

Jein. Du missachtest bei deiner Argumentation vollkommen, das in praktisch jedwedes Produkt erst mal potentiell eine ganze Menge Zeit, Arbeit und Manpower investiert wurde und das Produkt somit eine Investition darstellt und damit einen Wert besitzt, den man auch beziffern kann. Dazu hat jedes Produkt ein gewisses Marktpotential das man ebenfalls beziffern kann.

Was hier beschützt wird ist mein Recht mit meiner Investition die ich getätigt habe um Geld zu verdienen und überhaupt erst mal meinen Break Even, danach das Marktpotential zu erzielen, sofern ich das kann.

Das gleiche gilt auch für Produktpiraterie und Plagiate, weil ich habe erst mal eine Marke aufgebaut, das ist meine Investition und andere wollen dann von meiner Investition leben.

Ich nehme mal an du kommst aus der Open Source Ecke, also vergiss mal dabei bitte nicht das es sich dabei um eine gewollte Entscheidung handelt seine Investition so einzusetzen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 18:25
Das geht mir anders. Je mehr ich gelernt habe, desto größer wurde mein Respekt vor Leuten, die wirklich gut schreiben können.

Inzwischen glaube ich, wirklich gute Texte zumindest halbwegs erkennen zu können. Ich weiß also in etwa, wo ich hin will. Ich bin aber noch weit davon entfernt, dieses Ziel zu erreichen (und je mehr ich lerne, desto stärker merke ich, wie weit ich noch zu gehen habe).

Mich überrascht so etwas ja auch immer wieder. Egal wo, bei Romanen, Sachbüchern oder Rollenspielen, was es für einen gigantischen Unterschied macht ob jemand jetzt einfach nur vor sich hin schreibt oder ob da eine erfahrene Person am Werk war die es schafft ihre Ideen, Gedanken und vor allem die Intention des Inhalts transportieren zu können.
Wer kennt das in Rollenspielen nicht, wenn ein Autor etwa versucht eine regel zu erklären und man steht hinterher dümmer da als davor.

Zeichnen ist halt einfach verdammt viel Arbeit, bis es halbwegs gut aussieht.

Schreiben ist auch verdammt viel Arbeit, wenn es richtig gut sein soll, aber die Qualität ist nicht auf den ersten Blick sichtbar (vielleicht auch nur, weil Lesen einfach länger dauert als ein Bild anzuschauen).

Zeichnen ist vor allem erst mal eines: Ein Handwerk das man lernen kann. Daher kommen in Agenturen die meisten Grafiker von Akademien und haben ihre Basics gelernt. Man muss an der Stelle (leider) auch mal eine brutale Abgrenzung machen zwischen professionellen Grafikern und Illustratoren rüber zu den Künstlern.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Auribiel am 27.03.2014 | 19:13
Grafiker waren bei uns damals bei der Agenturarbeit schon der größte Kostenfaktor und haben mit das meiste Personal ausgemacht.
Aber: Es war immer verdammt schwer richtig gute Texter zu finden, vor allem wenn die Leute nicht nur Schwallen sollten sonder es im präzise Formulierung ging, Griffigkeit der Aussagen oder einfach nur mal auf den Punkt zu kommen.

Leider empfinde ich den Großteil der Texte in Rollenspielprodukten nicht als besonders griffig, sondern als viel Geschwalle, ohne auf den Punkt zu kommen. Das mag in Regionalbeschreibungen noch nett zu lesen sein, ist aber bei Regelstellen bisweilen tödlich.



Das geht mir anders. Je mehr ich gelernt habe, desto größer wurde mein Respekt vor Leuten, die wirklich gut schreiben können.

Inzwischen glaube ich, wirklich gute Texte zumindest halbwegs erkennen zu können. Ich weiß also in etwa, wo ich hin will. Ich bin aber noch weit davon entfernt, dieses Ziel zu erreichen (und je mehr ich lerne, desto stärker merke ich, wie weit ich noch zu gehen habe).

Das kommt drauf an, für was du den Text möchtest. Ich kenne eine Reihe Leute, die sehr gute Beschreibungen abliefern würden, die sich von dem, was man in der "Standard-Rollenspielkost" zu lesen bekommt, nicht unterscheiden würden. Ist jetzt natürlich die Frage, ob die Standard-Rollenspielkost "wirklich gut geschrieben" ist.
Und da muss ich dir zustimmen (siehe meine Antwort zu Slayn): da ist leider ziemlich viel unpräzises und überflüssiges Gelaber dabei (und ich spreche jetzt nicht von Stimmungstexten, die mag ich, wenn sie gut geschrieben sind, durchaus!).

Kann es ggf. sein, dass die Autoren z.T. so schlecht bezahlt werden, weil das, was sie abliefern, halt auch nur "Standard" also Durchschnitt und keineswegs GUT ist? Aber da es in den Rollenspielbüchern Standard ist, regt sich keiner drüber auf - außer die Anzahl der Rechschreibfehler ist über dem Durchschnitt.

Wohingegen es recht schnell auffällt und auch sehr schnell zu einem Aufschrei führt, wenn das Cover eines Produkts mies ist. Ich vermute, hier werden unterschiedliche Qualitätsansprüche gesetzt:

Grafik: Sollte so gut wie möglich sein, immerhin entscheidet das ggf. mit, ob das Produkt gekauft wird.
Einzelne Texte: Können auch durchschnittlich sein, solange sie einen gewissen Mindeststandard erfüllen und die grundlegende Kenntnis der Grammatik erfüllen.
Zumal die wenigsten Produkte von einem einzigen Autoren geschrieben werden. Wenn da einer mal nicht so gut schreibt, fällt das meist gar nicht so auf.


Es ist mit Sicherheit einfacher, ein Rollenspielprodukt zu schreiben, denn einen Roman. (Regeldesign jetzt mal außen vor).
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Fadenweber am 27.03.2014 | 20:23
Es ist mit Sicherheit einfacher, ein Rollenspielprodukt zu schreiben, denn einen Roman. (Regeldesign jetzt mal außen vor).

Echt? Das ist eine Aussage wie "Bedienungsanweisungen zu schreiben ist leichter als Gedichte". Das mag subjektiv für Einzelne so und für Andere genau anders herum sein. Auch Schreiben ist ein Handwerk, das man lernen kann und muss - und ob eine Textsorte bei gutem Ergebnis leichter oder schwerer herzustellen ist, hängt neben persönlicher Neigung und Talent vor allem auch davon ab, was ich gelernt habe. Falsch (oder ungeschickt) machen kann man bei allen eine ganze Menge ;)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Shadom am 27.03.2014 | 20:42
Das Texter zu wenig Geld bekommen für ihre Leistung... ich denke da ist sich jeder einig.
Illustrationen sind meiner Meinung nach aber deswegen auch nicht gerade überbezahlt.
Ich hab da versucht meine Gedanken (wenn auch in eins weggeschrieben) mal hier zu verdeutlichen. (http://neueabenteuer.com/warum-illustrationen-einfach-viel-geld-kosten/)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Infernal Teddy am 27.03.2014 | 20:46
Es ist mit Sicherheit einfacher, ein Rollenspielprodukt zu schreiben, denn einen Roman. (Regeldesign jetzt mal außen vor).

*Irres gelächter*
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Shadom am 27.03.2014 | 20:50
Für ein Rollenspielbuch muss man unterhaltsam sein (aber nicht soo sehr wie ein Roman).
Man muss ein sehr gutes Bild von der Welt mit seinen Worten "zeichnen" (mindestens ebenso sehr wie ein Roman, manchmal besser weil alle auf dem selben Stand sein sollten, während beim Roman jeder seine eigene Interpretation hat)
Man muss Regeln erklären können (mindestens ebenso gut wie ein Mathe Schulbuch).

Man muss aber (nicht zwingend) einen festen Handlungsbogen oder so haben.

Ich denke das ist schwer zu sagen was leichter ist.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Fadenweber am 27.03.2014 | 20:58
Ich hab da versucht meine Gedanken (wenn auch in eins weggeschrieben) mal hier zu verdeutlichen. (http://neueabenteuer.com/warum-illustrationen-einfach-viel-geld-kosten/)

Danke dafür! Das Fazit bleibt tatsächlich für alle RPG-Schaffenden: Des großen Geldes wegen macht das einfach *niemand*.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 27.03.2014 | 20:59
Echt? Das ist eine Aussage wie "Bedienungsanweisungen zu schreiben ist leichter als Gedichte". Das mag subjektiv für Einzelne so und für Andere genau anders herum sein. Auch Schreiben ist ein Handwerk, das man lernen kann und muss - und ob eine Textsorte bei gutem Ergebnis leichter oder schwerer herzustellen ist, hängt neben persönlicher Neigung und Talent vor allem auch davon ab, was ich gelernt habe. Falsch (oder ungeschickt) machen kann man bei allen eine ganze Menge ;)

Fühl dich jetzt nicht persönlich angesprochen, ich nehmen deinen Beitrag nur als Aufhänger für zwei Dinge her:
Einen sehr wirren Faktor sehe ich ja bei der hohen "Import-Kultur" die wir bei uns in der Szene haben. Gefühlt jedes zweite RSP ist eine Übersetzung mit englischsprachigen Ursprung. Und gerade hier kann man dann recht gut sehen wie und ob die Qualität sich durch die Übersetzung nun ändert oder nicht. Ich meide ja 1zu1 Übersetzungen wo ich nur kann, einfach weil ich damit zu viele schlechte Erfahrungen gemacht habe und sie (für meinen Geschmack) oft zu sperrig rüber kommen im Vergleich zum Original.
Das kommt meiner Meinung nach halt daher das ein Übersetzer dran ist, kein Autor mit einer Spezialisierung. Klar, das sind oft Teams, ist schon klar, nur liegt das Hauptaugenmerk wie es scheint halt eher auf den Akt des Übersetzens als auf dem Inhalt.

Persönlich würde es mich daher auch mal freuen wenn "wir" eine besser geflegte eigene Rollenspielkultur entwickeln würden und es auch mal Produkte aus Deutschland gibt die mich zumindest mal irgendwie ansprechen und zum Kauf verleiten würden, dann könnten auch mehr "richtige" Autoren an den eigentlichen Texten sitzen anstatt das imemr diese nervige Lost in Translation Gefühl aufkommt.

@Shadom:

Nachdem du vorhin auch eine meiner Aussagen aufgegriffen hast: Hierbei ging es um eine fundamentale Betrachtungsweise als was man ein RSP-Buch betrachtet und wie man seinen Nutzen sieht und damit verschiebt sich auch Sinn und Nutzen von Illustrationen.
Ein Buch über futuristische Waffen ohne Illus? Schwer, sehr schwer. Ein Buch über Tabellen um eine Handessimulation zu erstellen? Das ist dann nur ein Werkzeug in Buchform, mehr nicht.
Unterschätz dabei bitte die Aussage nicht das z.B. bei uns viel zu viel Wert auf den Unterhaltungsfaktor gelegt wird.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Der Rote Baron am 27.03.2014 | 21:02
Zurück zum Eingangspost:
Vielen dank für die offene Information.

Zur Diskussion:
Bücher, Rollenspiele,  Gedichte,  Musik,  Bilder,  Zeichnungen und Gesellschaftsspiele schreiben, erfinden, anfertigen, erdenken, singen, komponieren bzw. deren Herausgabe und Verlegung sind künstlerisch-handwerkliche Tätigkeiten bzw. die kaufmännische Anstrengung ihres Vertriebes, die traditionell und überwiegend Mann wie Frau kaum nähren - Ausnahmen wie Steven King, Gary Gygax, Brecht, Elvis, Lennon, Rembrandt, Vallejo und Klaus Teuber sowie Klett, Dietz und Burda sind eben Ausnahmen im Meer der (zum Glück) unbelehrbar Enthusiastischen, Beseelten und Besessenen, der Kreativen und von ihrer Passion Getriebenen, die trotzdem und nicht deswegen schreiben, malen, singen, komponieren, erschaffen und verlegen und herausgeben.

Wenn man Geld richtig verdienen will und die Herausforderung liebt, dann handelt man mit Drogen, Waffen, Mädchen (nicht unbedingt in dieser Reihenfolge).
Wer sein Einkommen mit dem Auskommen haben und vor Reichtum wie Armut geschützt sein will, wird Beamter (so wie ich).
Alle anderen machen was anderes, aber bitte nicht einfach etwas was sie mögen und/ oder kreativ ist!

Daher meinen aufrichtigen Dank an die Kreative, die Künstler, die Schreiber, Tänzer, Maler, Zeichner, Kleinkunstbühnler, Partymusiker, profesionellen Topflappenhäkler und alle anderen Spinner, die das Leben erst bunt und lebenswert machen!
Hut ab!
Und Leute, gebt, wenn ihr könnt. Sie können es brauchen. Und wir brauchen es (Kultur im weitesten Sinne) eh.


Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Achamanian am 27.03.2014 | 21:02
Echt? Das ist eine Aussage wie "Bedienungsanweisungen zu schreiben ist leichter als Gedichte". Das mag subjektiv für Einzelne so und für Andere genau anders herum sein. Auch Schreiben ist ein Handwerk, das man lernen kann und muss - und ob eine Textsorte bei gutem Ergebnis leichter oder schwerer herzustellen ist, hängt neben persönlicher Neigung und Talent vor allem auch davon ab, was ich gelernt habe. Falsch (oder ungeschickt) machen kann man bei allen eine ganze Menge ;)

Na ja, der in der Regel ganz schwierige Teil am Romane schreiben, nämlich glaubwürdige, vielschichtige, interessante Figuren entwickeln, fällt bei Rollenspielen weg. Von daher würde ich sagen: Lässt man Regeldesign außen vor, ist es Handwerklich sicher deutlich leichter, ein gutes Rollenspiel zu schreiben, als einen guten Roman zu schreiben.
(das sage ich jetzt mal als jemand, der schon das eine oder andere Rollenspielprodukt zu seiner eigenen Zufriedenheit verfasst hat, aber jeden Romanversuch letztlich in die Tonne kloppen musste. Ist also eine durchaus subjektive Perspektive ...)

Andererseits: Die allermeisten Leute, die Romane schreiben, können ja auch keine Figuren. Und sind oft trotzdem erfolgreich. Was lustigerweise oft dazu führt, dass ich beim Lesen von Rollenspielprodukten denke: "Och nö, schreib doch einen Roman, wenn du mich nur vollquatschen willst", während mir bei Romanen immer wieder denke: "Also, für ein gutes Rollenspielquellenbuch hätte es bei den vielen schönen Settingideen ja gereicht, aber einen Roman hätte dieser Autor vielleicht doch nicht schreiben müssen."
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Shadom am 27.03.2014 | 21:04
@Slayn:
Ich denke doch, dass gerade ein Buch über Handessimulationen wenn es noch Spaß machen soll zu lesen durch ein paar Bilder aufgelockert werden soll. Aber du hast Recht das ist der Untehaltungswert und der ist mir sehr wichtig. Wenn ich 30 Minuten mit RPG verbringe, die mir keinen Spaß (und sei es nur der Spaß der Vorfreude) machen, dann ist das verschwendete Zeit. Denn die Sachen, die wichtig genug sind, damit Zeit zu verbringen ohne dabei Spaß zu haben sind andere.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Auribiel am 27.03.2014 | 21:12
*Irres gelächter*

Anstelle zu gackern, könntest du auch Eier legen und mit den Beispielen aufwarten, die deiner Meinung nach das Gegenteil aufzeigen?


Andererseits: Die allermeisten Leute, die Romane schreiben, können ja auch keine Figuren. Und sind oft trotzdem erfolgreich. Was lustigerweise oft dazu führt, dass ich beim Lesen von Rollenspielprodukten denke: "Och nö, schreib doch einen Roman, wenn du mich nur vollquatschen willst", während mir bei Romanen immer wieder denke: "Also, für ein gutes Rollenspielquellenbuch hätte es bei den vielen schönen Settingideen ja gereicht, aber einen Roman hätte dieser Autor vielleicht doch nicht schreiben müssen."


Zugegeben, das hatte ich auch schon! Gerade bei DSA-Abenteuer hätte einiges durchaus eher zu einem Roman gepasst.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 27.03.2014 | 23:09
Ein guter Abenteuer-Schreiberling leistet sicher eine größere Arbeit als ein typischer Schriftsteller. Nur leider gibt es nicht viele gute Abenteuer. Midgard ausgenommen. Um beim Eingangsbeispiel zu bleiben: aus eigener Erfahrung (und darüber hinaus) kann ich sagen, dass eine einfache Regelarbeit - also das reine Verschriftlichen, nicht die ganzen Vorüberlegungen - 1 Seite in anderthalb Stunden bedeutet. 250 Seiten, davon vermutlich 150 Seiten Text = 225 Verschriftlichung, also 4€ eppes pro Stunde, mit Vorarbeit schätzungsweise um 1€ pro Stunde ... insofern werden die Illustratoren doch deutlich besser bezahlt, sorry. Sicher: 10€ die Stunde ist auch kein nennenswerter Lohn, wenn unsere Putzfrau bereits 12 bekommt, aber besser als die Autoren stehen die Illustratoren sicher da. Und letztlich verkauft sich am Buch doch vor allem der Text - schöne Bildbände mit stimmungsvollen Happen für den Spielabend finde ich zu angenehmeren Preisen jenseits eines Rollenspielbuches, zumal ich nicht vorhabe (gerade bei Abenteuern) das Teil hochzuheben um die Fantasie meiner Mitspieler anzukurbeln. Letztlich lebt hier das Hobby doch vor allem von den erzählerischen Qualitäten des Spielleiters. Und wer auf "Geschwafel" keinen Wert legt, sondern lieber"Ägschn" will, der wird auf tolle Zeichnungen im Buch vermutlich noch weniger Wert legen.

Nur, auch das sollte klar werden: wenn wir (vom Beispiel ausgehend) die Leute die ein Produkt erstellen angemessen bezahlen wollten ... sagen wir also 25€ Stundenlohn für einen Freiberufler. Dann kosten
- die Bilder 15K
- die Texte 27,5K
- der Lektor 2,5K
- der Satz 1,5K
- der Druck 4K
- eine angemessene Werbung 5K

Also ca. 55,5K für 1000 Stück, also 55,50€ pro Buch. Wenn wir dem Verlag jetzt noch analog zur Realwirtschaft eine Quote von 1 zu 7 gönnen, kommen wir auf einen Aufschlag von knapp 8€ pro Buch, also 63,50€. Vater Staat und der handel wollen auch noch was haben, also müssen wir diesen Preis verdoppeln ... 127€ für das 250 Seiten Regelwerk ...

Also auch von mir (und ja, ich schreie es hinaus und es ist nicht unhöflich gemeint): VIELEN DANK AN ALLE BETEILIGTEN, DIE EIN RPG-BUCH HERAUSBRINGEN!
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Der Nârr am 27.03.2014 | 23:54
In der Belletristik bekommen Autoren 5-10% vom Nettoladenpreis pro verkauftem Buch, ausgezahlt wird 1x im Jahr. Im Vergleich dazu scheinen mir angesichts der Kleinstauflagen im Rollenspielbusiness die festen Honorare aus dem Blog angemessener zu sein. Werbung gibt es übrigens auch für viele Romane nicht, 5000 Euro Werbung z.B. für ein normales Quellenbuch finde ich maßlos übertrieben. Quellenbücher müssen von der Linie mitgezogen werden bzw. über die gewöhnlichen Kanäle bekannt genug gemacht werden (Internetpräsenz mit News etc. würde ich eher unter laufenden Kosten des Verlags verbuchen und Händler muss man ja sowieso informieren), es sei denn man meint, das Quellenbuch ist dermaßen toll, dass man darüber Neukunden gewinnen kann.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Auribiel am 28.03.2014 | 00:03
Ein guter Abenteuer-Schreiberling leistet sicher eine größere Arbeit als ein typischer Schriftsteller.

Als jemand, der sich schon sehr viel mit dem Hintergrund des Romanschreibens befasst hat: Diese Aussage bezweifle sich sehr stark. Ein Abenteuer kann auch dann gelungen und am Spieltisch wunderbar umsetzbar sein, obwohl es gegen sämtliche Regeln guten Romanschreibens verstößt. Bei einem Roman ist das in der Regel aber tödlich (Ausnahmen bestätigen die Regeln, besonders wenn sie glitzernde Vampire und hormongesteuerte Girlies zusammenbringen.  8] ).

Für ein Abenteuer muss man eine Idee handwerklich gut aufbereiten. Für die Stimmung sorgt der SL und die Gruppe am Spieltisch
Für einen Roman muss man eine Idee handwerklich gut aufbereiten und das ganze literarisch gelungen umsetzen und den SL samt Mitspieler ersetzen.



Oder um mal hier so ins Forum zu fragen:
Wie viele der Forenmitglieder schreiben ihre Abenteuer selbst? Und wie viele schreiben Romane für ihre Freunde selbst?







Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 28.03.2014 | 00:14
5000 Euro Werbung z.B. für ein normales Quellenbuch finde ich maßlos übertrieben.

Sorry, aber mit 5K erzielst du null Reichweite. Das würde ggf. ausreichen um einen kleinen Radio Spot 3/Tag auf einem obskuren Sender in einer Großstadt für ca. einen Monat laufen zu lassen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 28.03.2014 | 00:29
Na wenn der Eine sagt, die Summe sei zu niedrig, der Andere sie jedoch zu hoch findet, sollte ich wohl im halbwegs realistischen Bereich angekommen sein, wie ;) ?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Fadenweber am 28.03.2014 | 00:30
Als jemand, der sich schon sehr viel mit dem Hintergrund des Romanschreibens befasst hat: Diese Aussage bezweifle sich sehr stark. Ein Abenteuer kann auch dann gelungen und am Spieltisch wunderbar umsetzbar sein, obwohl es gegen sämtliche Regeln guten Romanschreibens verstößt. Bei einem Roman ist das in der Regel aber tödlich

Eine Bedienungsanleitung kann wunderbar zur Inbetriebnahme eines technischen Geräts genutzt werden, auch wenn sie gegen jedes Versmaß verstößt. Bei klassischen Gedichten ist das in der Regel tödlich.

Abenteuer sollten nach den Regeln des *Abenteuerschreibens* funktionieren, und die sind nicht einfacher oder schwerer als die des Romanschreibens, sondern schlicht andere.

Zitat
Für ein Abenteuer muss man eine Idee handwerklich gut aufbereiten. Für die Stimmung sorgt der SL und die Gruppe am Spieltisch
Für einen Roman muss man eine Idee handwerklich gut aufbereiten und das ganze literarisch gelungen umsetzen und den SL samt Mitspieler ersetzen.

Ein Abenteuer muss ich mit einer mir unbekannten Zahl von Spielern und Spielleitern im Hinterkopf handwerklich so sauber aufbereiten, dass ich sie in die Lage versetze, auf dieser Grundlage zu spielen. Ich muss meinen Plot oder meinen Abenteuerhintergrund auf entsprechenden Varientenreichtum in der Realisierung am Spieltisch hin ausrichten. Bei einem Roman kann (und muss) ich mich auf die eigene Story (in exakt einer Version) konzentrieren und sie nach dramaturgischen Gesichtspunkten in die gewünschte Richtung bringen, mit Spannungsaufbau und Erwartungen spielen und bin mir dabei jederzeit absolut sicher, was passiert - das, was ich schreibe. Das eine ist in meinen Augen nicht notwendigerweise leichter oder schwerer als das andere.

Zitat
Oder um mal hier so ins Forum zu fragen:
Wie viele der Forenmitglieder schreiben ihre Abenteuer selbst? Und wie viele schreiben Romane für ihre Freunde selbst?

... und hängt das nun damit zusammen, dass das eine schwerer ist als das andere, oder dass das eine das gemeinsame Hobby ist, das andere hingegen nicht? Mag es daran liegen, dass Abenteuer in der Regel kürzer sind als Romane, was aber noch nichts darüber aussagt, was technisch anspruchsvoller ist? Einkaufslisten sollen sehr einfach zu schreiben sein - wieviele Forenmitglieder schreiben ihren Rollenspielrunden Einkaufslisten? Wo liegt die Relevanz dieser Fragen? Und wie kamen wir nochmal auf das Thema?  ~;D
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Archoangel am 28.03.2014 | 00:41
Meine Frau schreibt ihre Kurzgeschichten, Gedichte und Bücher selbst. Ich schreibe meine Abenteuer, Hintergrundbände und Regelwerke selbst. Keiner von uns beiden würde dem anderen erzählen wollen, ihre/seine Arbeit sei weniger anstrengend, weniger wert oder einfacher. Sie ist eben anders. Mein KFZ-Mechatroniker macht eine andere Arbeit als ich. Welche ist wertvoller? Besser? Leichter?

Zurück zu meiner Grundaussage: Smaskrifter ist eine größere Arbeit als Koboldgeschenk. Das habe ich geschrieben - und das sehe ich auch so. Vermutlich auch eine deutlich bessere ...
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Taysal am 28.03.2014 | 00:42
Als jemand, der sich schon sehr viel mit dem Hintergrund des Romanschreibens befasst hat: Diese Aussage bezweifle sich sehr stark. Ein Abenteuer kann auch dann gelungen und am Spieltisch wunderbar umsetzbar sein, obwohl es gegen sämtliche Regeln guten Romanschreibens verstößt. Bei einem Roman ist das in der Regel aber tödlich (Ausnahmen bestätigen die Regeln, besonders wenn sie glitzernde Vampire und hormongesteuerte Girlies zusammenbringen.  8] ).

Für ein Abenteuer muss man eine Idee handwerklich gut aufbereiten. Für die Stimmung sorgt der SL und die Gruppe am Spieltisch
Für einen Roman muss man eine Idee handwerklich gut aufbereiten und das ganze literarisch gelungen umsetzen und den SL samt Mitspieler ersetzen.

Oder um mal hier so ins Forum zu fragen:
Wie viele der Forenmitglieder schreiben ihre Abenteuer selbst? Und wie viele schreiben Romane für ihre Freunde selbst?

Hier, ich.


Abenteuer sind Bastarde, eine Mischung aus unterschiedlichen Quellen. Deswegen funktioniert es auch nicht sie "wissenschaftlich" aus anderen Medien abzuleiten (was immer wieder mal gerne versucht wird). Der Aufbau ist ein gänzlich anderer. In beiden Bereichen können aber viele Leute irgendetwas hinbekommen, weil wir "Schreiben und Lesen" ab der Einschulung lernen und stets üben. Also ist der Pool viel Größer. Bei Illus ist (war) der Pool kleiner. Malen und Zeichnen rückt an den Schulen in den Hintergrund. Erlernen kann man schlussendlich alles und Software nimmt einem vieles ab.

Roman ist in der Regel schwerer als Abenteuer, denn Stimmung zu vermitteln kann schnell zum Glücksspiel werden. Abenteuer funktioniert da anders und wälzt viel auf den SL ab. Viele Abenteuer die Stimmung vermitteln sind im Grunde verkappte Romane und enden in Railroading. Zudem filtern und ordnen SL Abenteuer eh an (mal mehr und mal weniger). Da fällt schlechte Struktur und Schludrigkeit seltener auf.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Mentor am 28.03.2014 | 06:20
Vor nicht allzulanger Zeit hatte ich in der Bilanz zum Robert Redshirt Crowdfunder in Teil 2 (http://ludus-leonis.com/blog/2014/03/03/die-bilanz-zum-robert-redshirt-crowdfunder-teil-2/) über Kosten, darunter die Illustrationen, geschrieben. Zusammengefasst: 80 Euro pro "einfacher" Illustration, also nicht sowas wie ein Pathfinder-Action-Cover, sondern eine freigestellte comic-hafte Figur. Und ich hab nicht das Gefühl, dass die Illustratorin damit reich geworden ist.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Der Nârr am 28.03.2014 | 07:12
Sorry, aber mit 5K erzielst du null Reichweite. Das würde ggf. ausreichen um einen kleinen Radio Spot 3/Tag auf einem obskuren Sender in einer Großstadt für ca. einen Monat laufen zu lassen.
Man könnte von 5000 Euro eine Menge Poster drucken lassen und Rezensionsexemplare verschicken…
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Shadom am 28.03.2014 | 07:30
Vor nicht allzulanger Zeit hatte ich in der Bilanz zum Robert Redshirt Crowdfunder in Teil 2 (http://ludus-leonis.com/blog/2014/03/03/die-bilanz-zum-robert-redshirt-crowdfunder-teil-2/) über Kosten, darunter die Illustrationen, geschrieben. Zusammengefasst: 80 Euro pro "einfacher" Illustration, also nicht sowas wie ein Pathfinder-Action-Cover, sondern eine freigestellte comic-hafte Figur. Und ich hab nicht das Gefühl, dass die Illustratorin damit reich geworden ist.

Bestimmt nicht. Sowas ist immer noch ein sehr fairer Preis, auch wenn man halt wenn man mehr sucht durchaus Illustratoren findet die noch günstiger arbeiten. Es bewegt sich ja im selben Rahmen wie dem von mir vermuteten und von Abanasia grob bestätigten Spielraum von 50-80 Euro für eine einfache Illustration im Rollenspielbereich.

Wenn ihr das mal mit normalen Preisen für andere Bereiche vergleichen wollt schaut mal hier
http://www.mediafon.net/meldung_volltext.php3?si=49bf5b9c498fa&id=4623a271b5575&akt=empfehlungen_empfehlungen&view=1&lang=1

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 28.03.2014 | 07:47
Man könnte von 5000 Euro eine Menge Poster drucken lassen und Rezensionsexemplare verschicken…

Nur mal so als Beispiel: 1K Flyer zu erstellen und in einem 10qkm großen Gebiet zu verteilen kostet so ca. 80€ Netto. Die Chance das sich jemand diesen Flyer durchließt und irgendwie Interesse entwickelt liegt bei ca. 0.3-0.5%. Alleine die Hälfte aller Haushalte in Münster ein einziges mal mit einem Fyler zu versorgen liegt, Mengenrabatte oder so nicht eingerechnet, bei ca. 12K€.

An allen Berliner Bus- und Tramhaltestellen um die drei Unis herum für einen Monat Reklame zu schalten liegt bei knapp 40K€ Netto und hat eine konservativ gerechnete Chance ca 2% Interesse zu wecken.

Bestimmt nicht. Sowas ist immer noch ein sehr fairer Preis, auch wenn man halt wenn man mehr sucht durchaus Illustratoren findet die noch günstiger arbeiten. Es bewegt sich ja im selben Rahmen wie dem von mir vermuteten und von Abanasia grob bestätigten Spielraum von 50-80 Euro für eine einfache Illustration im Rollenspielbereich.

Geh doch bei der ganzen Sache nochmal einen Schritt zurück und hol tief Luft. Es hat doch niemand gesagt das Illustratoren reich werden oder an sich überbezahlt sind, sondern das im Vergleich zur Größe der Auflagen über die wir hier reden und auch im Vergleich zu dem extrem hohen Standard, der sich in den letzten 10 Jahren oder so bei uns eingebürgert hat die Illustrationen einen seltsam hoch erscheinenden Kostenpunkt darstellen.
Praktisch seit dem Erscheinen der D&D 3E sieht man überall fast nur noch voll-farbige, schwer illustrierte Hardcover mit hochwertigem Papier und das hat sich scheinbar in den Köpfen vieler Beteiligter (Käufer und Hersteller) als alternativlose Tatsache festgesetzt dass das so sein muss.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 28.03.2014 | 07:56
Wer kennt das in Rollenspielen nicht, wenn ein Autor etwa versucht eine regel zu erklären und man steht hinterher dümmer da als davor.
Besonders peinlich ist das, wenn das passiert während du einen Text liest, den du vor 3 Jahren selbst geschrieben hast  ~;D (ist mir passiert - und ich schlucke immer wieder, wenn ich die Zahl von Tippfehlern in meinen Texten von vor 10 Jahren sehe…)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Samael am 28.03.2014 | 07:56
Es gibt in D doch eine recht große "Internetöffentlichkeit" was RSP angeht, im Rahmen von Foren & spezialisierten Onlineshops. Dazu eine überschaubare Anzahl von brick&mortar stores (wie viele sind das noch? 50? weniger?).

Ich habe mich schon öfter gefragt, warum da Ulisses, Uhrwerk oder meinetwegen PG nicht Werbung für Neuerscheinungen platziert. In Form von Bannern im Netz oder eben in Form eines Posters im richtigen Laden. Das wäre doch für vergleichbar kleines Geld zu machen (5000,- sind da sicher sehr hoch gegriffen und bei Auflagen von 1000-2000 Büchern auch nicht zu machen). Ich bin sicher, dass das die Verkäufe anregen könnte. Außerhalb von Newslettern, der eigenen Homepage und einmal im Jahr der Spiel wird ja eigentlich gar nichts gemacht in der Branche.

Eine andere, evtl. kostspieligere Variante wäre die Neukundengewinnung in gedruckten Magazinen wie Videospielezeitschriften, Kinozeitschriften, Jugendmagazinen. Ob das kostenmäßig realistisch wäre weiß ich aber nicht.

An die breite Öffentlichkeit zu gehen ohne Vorauswahl durch das Medium ist sicher aber nicht der richtige Weg, wie Slayn oben ja vorrechnet.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Shadom am 28.03.2014 | 08:00
Außerhalb von Newslettern, der eigenen Homepage und einmal im Jahr der Spiel wird ja eigentlich gar nichts gemacht in der Branche.

Viele der Multiplikatoren besuchen Conventions und Messen. Dementsprechend wird sehr viel Werbung auf Messen gemacht.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 28.03.2014 | 08:07
Zeichnen ist vor allem erst mal eines: Ein Handwerk das man lernen kann.
Auch nicht vollständig. Sowohl Zeichnen als auch Schreiben sind sowohl Handwerk als auch Kunst. Nur sieht man einer Zeichnung halt sofort an, wenn sie handwerklich schlecht ist, einem Text allerdings nicht.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 28.03.2014 | 08:10
Daher meinen aufrichtigen Dank an die Kreative, die Künstler, die Schreiber, Tänzer, Maler, Zeichner, Kleinkunstbühnler, Partymusiker, profesionellen Topflappenhäkler und alle anderen Spinner, die das Leben erst bunt und lebenswert machen!
Hut ab!
Und Leute, gebt, wenn ihr könnt. Sie können es brauchen. Und wir brauchen es (Kultur im weitesten Sinne) eh.


:d Klasse Beitrag!
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Achamanian am 28.03.2014 | 08:10
Es hat doch niemand gesagt das Illustratoren reich werden oder an sich überbezahlt sind, sondern das im Vergleich zur Größe der Auflagen über die wir hier reden und auch im Vergleich zu dem extrem hohen Standard, der sich in den letzten 10 Jahren oder so bei uns eingebürgert hat die Illustrationen einen seltsam hoch erscheinenden Kostenpunkt darstellen.
Praktisch seit dem Erscheinen der D&D 3E sieht man überall fast nur noch voll-farbige, schwer illustrierte Hardcover mit hochwertigem Papier und das hat sich scheinbar in den Köpfen vieler Beteiligter (Käufer und Hersteller) als alternativlose Tatsache festgesetzt dass das so sein muss.

Das ist sicher auch ein Grund dafür, dass die Rollenspielauflagen stetig geringer werden. Nicht nur, weil solche Bücher teuer sind - ich bin auch immer noch der Meinung, dass sie auf manche Leute abschreckend wirke. Ich erlebe das bei unseren monatlichen Rollenspiel-Einsteigerabenden; da habe ich "The One Ring" hochgehalten und angeboten, und weil das zwei gar nicht mal so dicke Regelbücher waren, wollten viele gleich nicht. Dungeonslayers, DragonAge, Fiasko und andere Systeme, die äußerlich schlank daherkommen, sind bisher viel beliebter.
In dem Zusammenhang muss ich übrigens mal das Splittermond-Abenteuer "Türme im Eis" Loben, das genau richtig daherkommt: Atmosphärisches Cover, schön dünn, Klammerheftung, sogar vierfarbig, aber irgendwie nicht so schrecklich gewichtig und gediegen - und vor allem zum Preis von 9,95. So sollten Abenteuer aussehen - eigentlich sollten so sogar Regelwerke aussehen, zumindest, wenn man den Leuten vermitteln will, dass sie das einfach mal ausprobieren können, ohne 100 Euro und 200 Arbeitsstunden investieren zu müssen.

Ach, jetzt komme ich schon wieder ins Schwadronieren. Wahrscheinlich spricht da eh nur wieder die DSA-Nostalgie für Klammergeheftete Abenteuer mit coolen Covern aus mir ...
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: 6 am 28.03.2014 | 09:17
Ok, du hast Recht, dein Argument passt zum Zitateschnipsel. ArneBab will aber mit "FairUse" nicht auf Sampling oder Coverversionen heraus, sondern tatsächlich auf filesharing.
Auch auf die anderen Themen will er hinaus, weil die Themen alle leider zusammen gehören.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 28.03.2014 | 09:17
Schau Dir nochmal den Beitrag von Samael an. Er sagt ja, dass Kunst für den Eigenbedarf nicht kostenlos sein soll, weil die Kosten ja nicht besonders groß und prohibitiv hoch wären.

Es ging dabei um ein breites "Fair Use" mit "Pay what you like"-Charakter.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Der Nârr am 28.03.2014 | 09:26
Mal ein blöder Gedanke. Nehmen wir einen angenommenen Werbe-Etat von 5000 Euro – und verrechnen den jetzt einfach mit dem Ladenpreis, um das Buch einfach günstiger zu machen. Also ich kann von mir behaupten, Shadowrun 5 nur gekauft zu haben, weil es schlappe 20 Euro gekostet hat. Für einen sicherlich angemesseneren Preis von 40 Euro hätte ich es nicht gekauft. Und jetzt kann ich mir vorstellen, später evtl. sogar weiteres Material zu erwerben. So etwas kann sich bestimmt nicht jeder Verlag leisten und Pegasus hat ja einige richtig gut laufende Spiele außerhalb des Rollenspielsektors (z.B. Munchkin). Aber denkbar wäre das doch auch bei PDFs. Nehmen wir Nova Praxis, wo man das einfache PDF ja fast geschenkt bekommt. Es gibt für Spieler einer Runde Nova Praxis keinen Grund, sich nicht wenigstens das einfache PDF zu holen und damit wird doch sicherlich die Bereitschaft erhöht, sich noch mehr zu holen, weil dann die erste Hemmschwelle, überhaupt Geld für das Spiel auszugeben, überwunden ist. Sonst kenne ich es in Spielrunden so, dass es die Käufer und die Schmarotzer gibt. Ich denke, was die Auflagenstärke oder den Abverkauf verbessern könnte, wäre, wenn man die Schmarotzer, die nur mitspielen, sich aber nie was selber kaufen oder nur sehr wenig, dazu bringt, auch mehr Geld ins Rollenspiel zu investieren. Im Moment gibt es durch Luxusausgaben etc. einen Trend, die Sammler zu bedienen, aber wie bekommt man die Schmarotzer und Wenig-Käufer dazu, zuzulangen? Ich bin mir sicher, dass günstige Preise dazu einen großen Teil beitragen würden. Dazu muss der Verlag natürlich entweder das Kapital haben, um sich das leisten zu können oder eben entsprechend günstiger produzieren. Das muss nicht mit einem Qualitätsverlust einher gehen – eigentlich fängt das schon bei der Konzeption an. Ein Rollenspiel wie DSA5 wird sicherlich verdammt teuer, weil es einfach wieder eine riesige Menge an Regeln liefert. Das macht mehrere Bücher erforderlich etc. Spiele, die alles wichtige in einem Buch unterbringen, sind da echt in Vorteil.
Neulich dachte ich auch noch, weil bald mal wieder ein Geburtstag ansteht, dass Rollenspielbücher total Kacke zum Verschenken sind. Die sind einfach zu teuer. Für ein Regelwerk, das 40+ Euro kostet, braucht man ja gleich wieder so viele Leute, die sich zusammen tun und die verschenken dann nur ein einzelnes Buch? Das ist doch doof, wenn man für das Geld auch 5 angesagte Romane verschenken könnte oder eine Konzertkarte! Sowas wie die SW-Taschenbuchausgabe, Shadowrun 5 oder Dungeonslayers kann man schon eher mal an einen Rollenspieler verschenken.

Übrigens mag ich schwarz-weiß-Bücher oft aus einem einfachen Grund lieber als Vollfarb-Bücher: Auf Hochglanzpapier gibt es einfach mehr Lichtreflexe, die beim Lesen stören! Es ist unendlich nervig, beim Lesen mit künstlichem Licht dauernd das Buch anders halten zu müssen oder sich selbst zu bewegen, nur damit ein Lichtreflex verschwindet und man den Satz zu Ende lesen kann!
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Samael am 28.03.2014 | 09:34
Gerade bei Abenteuermaterial würden klammergebundene s/w Hefte völlig ausreichen m.E. Wie zu DSA 1/2 Zeiten oder bei (A)D&D. Anfang - Mitte der 90er hat ein DSA Band so ca. 13 DM gekostet IIRC. Mit Inflation sind wir da bei ungefähr 9-10€ in heutigem Geld. Das geht, wie man etwa an den PG Hellfrost Abenteuern sieht (die sind mir persönlich aber zu kleinformatig). 
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Der Nârr am 28.03.2014 | 09:41
Joa, klammergeheftete HEX-Abenteuer kosten schlappe 10,95. Wenn's sowas nun für ein relevantes Rollenspiel gäbe… Wobei Abenteuer ja nun das Problem haben, dass sie einen noch kleineren Teil der Zielgruppe ansprechen, nämlich nur die Spielleiter…
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 28.03.2014 | 09:45
Joa, klammergeheftete HEX-Abenteuer kosten schlappe 10,95. Wenn's sowas nun für ein relevantes Rollenspiel gäbe… Wobei Abenteuer ja nun das Problem haben, dass sie einen noch kleineren Teil der Zielgruppe ansprechen, nämlich nur die Spielleiter…

Auch wieder so eine seltsamer Fall von "Common Knowledge". Keine Abenteuer, kein Spiel, gar keine Kunden.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 28.03.2014 | 09:51
Gerade bei Abenteuermaterial würden klammergebundene s/w Hefte völlig ausreichen m.E.

A Ich habe nur noch an e-files für Abenteuer Verwendung

B hast du die Inflation und die höhere Material menge eingerechnet?

C was kosten One Sheets?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Der Nârr am 28.03.2014 | 09:54
Die Existenz von Kaufabenteuern ist für mich kein Kriterium bei einer Kaufentscheidung. In meinen Spielrunden ist auch sonst niemand, der darauf wert legen würde. Im Gegenteil entschuldigen sich SLs bei uns schon manchmal, wenn sie mal ein Kaufabenteuer leiten und dann ist es oft gar keines, das für das jeweilige System geschrieben wurde.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Teylen am 28.03.2014 | 09:59
Bei den Konstrukten von billigst produzierten schwarzweiss, labrigen Softcover-Klammerhefter auf matten billig Papier sollte man bedenken das man damit auch Kunden verliert die bei finanziellen Ausgaben eine gewisse Qualität erwarten.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Samael am 28.03.2014 | 10:02
A Ich habe nur noch an e-files für Abenteuer Verwendung

B hast du die Inflation und die höhere Material menge eingerechnet?

A: Ich finde es gut in Abenteuer mit Notizen und post-ist zu arbeiten. Das fällt schwer mit e-files. Ausrucken ist Arbeit und kostet auch Geld.

B: Ja, Inflation hab ich mit 2% für 20 Jahre angenommen, das sind dann knapp 50%. Ansonsten wären 13 DM ja €6,50, nicht €9-10.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Achamanian am 28.03.2014 | 10:04
Bei den Konstrukten von billigst produzierten schwarzweiss, labrigen Softcover-Klammerhefter auf matten billig Papier sollte man bedenken das man damit auch Kunden verliert die bei finanziellen Ausgaben eine gewisse Qualität erwarten.

Die Qualität, die man erwartet, hängt ja in der Regel auch vom Preis ab. Für 9,95 bin ich mit Klammerheftung zufrieden. Und wenn ich nicht bereit bin, für ein Abenteuer mehr als 9,95 auszugeben, dann ist das klammergeheftete Exemplar für mich natürlich attraktiver als der Vierfarb-Softcover mit gleicher Seitenzahl, der 19,95 kostet.
Ich kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, dass man die echten Spieler verliert, wenn die Optik etwas bescheidener ist. Wen man verliert, sind allenfalls die Sammler - aber das ist wiederum eine Gruppe, die naturgemäß klein ist und klein bleibt. Und ich vermute, dass auch Sammler, die ein System liebgewonnen haben, Abenteuer kaufen würden, die vielleicht nicht glitzern und funkeln, aber Material für ihr Lieblingsspiel enthalten.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: JS am 28.03.2014 | 10:04
Mir stellt sich hier seit längerem die Frage, ob nicht viele der hiesigen Diskutanten handwerkliche und künstlerische Qualität nach ihren eigenen, rein subjektiven Gesichtspunkten beurteilen; zumindest las ich noch nichts darüber, was denn allgemein unanfechtbar einen guten Roman oder ein gutes Abenteuer ausmachen würde - falls solche Aussagen über wenige Formalia hinaus überhaupt getätigt werden können.

Zur Erläuterung:
- Ich habe hunderte Abenteuer im Schrank und kenne noch viel mehr. Mit Ausnahme weniger Punkte (z.B. schneller Zugang zu NSC-Werten, Vermeidung größerer Logiklücken) fiele es mir schwer, aus dieser Kenntnis heraus klar festlegen zu können, dies und dies und das sei handwerklich/inhaltlich eindeutig ein gutes Abenteuer, das und jenes jedoch ein schlechtes. Und wie oft wurden mir schon "beste Abenteuer" empfohlen, die ich dann als hanebüchen, langweilig und/oder höchst bemüht erachtet habe...
- Selbst die großen deutschen Literaten und Stilisten können einen mehr oder weniger breiten Kreis von Kritikern und Verachtern nicht vermeiden - und das unterscheidet sich manchmal sogar von Buch zu Buch. Auch hier wieder stellte ich zu oft fest, daß mich allgemeine Bejubelungen und Empfehlungen nicht vor enormen Enttäuschungen bewahren konnten (ich nenne nur den Bestseller "Die Zwerge" von Heitz).

Daher: Meiner Beobachtung nach werden in diesen Bereichen (Roman, Abenteuer, Illustration) gern und häufig die Wörter "gut" und "schlecht" benutzt, ohne daß sie ein allgemeingültiges Qualitätsurteil darstellen - oder darstellen können. Sicherlich gibt es handwerkliche Kriterien, die ein Kenner sofort auf diese Art einordnen kann (u.a. Perspektive, Proportionen, Orthographie, Grammatik), aber darüber hinaus scheint es mir äußerst schwierig zu sein, objektive Qualitätskriterien überzeugend zu formulieren.

Um zum Thema zurückzukehren: Ich halte es somit für überflüssig, weiterhin darüber zu raisonnieren, welche Schaffens-/Kunstform nun handwerklich anspruchsvoller sei und welche Qualität welche Bezahlung verdient hätte. Interessanter ist es doch (wie oben schon geschehen), die üblichen Marktpreise als gegeben hinzunehmen und über ein Quo vadis des Rollenspiels zu sinnieren. Wie deutlich wurde, ernährt diese Branche im Verhältnis zu ihrer relativen Verbreitung nur wenige Personen, folglich lebt sie vom hohen Einsatz von "Amateurkräften" mit selbstredend unterschiedlichen Kompetenzen.

Einerseits nun liest man, die heute umfangreichen Regelwerke würden eine wachsende Verbeitung verhindern, andererseits erhält man auf die Nennung von einfachen Regelwerken als Antwort, die würden zu wenig beworben oder seien uninteressant. Auch hier entsteht wieder der Verdacht, daß i.d.R. im Dunkeln gestochert wird.
Ist es fehlende Werbung, die einen "Boom" verhindert? Gab es vor Jahren, als der d20-Boom aufkam, viel mehr Werbung, die den Markt dann so wachsen ließ?
Oder haben sich die Interessen der jüngeren Generation schlicht und einfach verschoben?
War der Rollenspielbereich jemals in Breite und auf Dauer lukrativer für Verlage und Schaffende?
Ist nicht die einstmals noch so investitionsfreudige Veteranengeneration inzwischen weitgehend gesättig?

Da uns normalerweise Daten und Fakten fehlen und wir ja schon überglücklich sind, daß ein Verlag wie PG endlich mal solche liefert, glaube ich leider nicht, daß wir befriedigende Antworten auf einige der drängenden Fragen um unser Hobby herum erhalten werden oder erarbeiten können. Es war wohl immer eine Herzblutbranche und wird das auch immer bleiben.

PS: Das sind momentan meine Gedanken zu diesem Thema nach Verfolgung dieser spannenden Diskussion. Ich habe aber weder Lust noch Zeit, mich jetzt auf zerfaserte Zitate-Einzeldiskussionen einzulassen, die längeren Beiträgen gerne mal folgen. Daher bitte ich um Nachsicht, wenn ich darauf nicht unmittelbar reagiere.
:)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: La Cipolla am 28.03.2014 | 11:10
Ich finde die Illustrationssache übrigens sehr offen. Als Verlag würde ich da durchaus genau überlegen: Braucht das Spiel die Bilder? Welche Bilder? Wie viele Bilder? Es gibt sehr, sehr viele Rollenspiele, die wahnsinnig davon profitieren, aber es gibt imho auch welche, bei denen man da rationalisieren kann. Zumal es ja auch nicht nur "bildlose Version!" und "ALL THEM PICTURES" gibt, sondern viele Tricks und Varianten.

Eine stark unterschätzte Option ist bspw., die Illustrationen im Setting-Teil zu konzentrieren, oder ein paar wenige Farbseiten mit tollen, eingängigen Bildern in das Buch zu setzen und beim Rest zu sparen. Da könnte man sich ruhig mal etwas trauen - meistens hat man ja heute nur die Wahl zwischen "bunt und (versucht) hübsch" sowie "lame und/oder hässliche 80er-Bilder" ... was natürlich nicht das ganze Spektrum der Möglichkeiten abbildet.

Vignetten und Symbole sind billiger und können auch viel übernehmen. Gute Beispiele sind etwa Fiasco, das mit einer guten Hand voll Illus auskommt und trotzdem wirkt, einfach weil es so toll designt ist, oder Fate, das mit seinen coolen Symbolen den Text auflockert. Tatsächlich finde ich die Illus bei Fate ziemlich oft eher störend, weil sie nicht in den Gesamteindruck passen (dasselbe gilt übrigens auch für Savage Worlds - ist wahrscheinlich eine Krankheit der Universalsysteme). Shadowrun arbeitet immer ganz gut mit Vignetten, wobei das auch noch besser geht. Die nWoD ist da ein nettes Beispiel, weil sie sogar ihre Schriftarten und Clanssymbole etc. fest mit ins Design integrieren.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 28.03.2014 | 11:29
@Abaton23:

In der regel müssen Spieler ja auch nur all das wissen, was sie für ihren Charakter direkt benötigen. In dem Fall muss ich z.B. sagen: Hut ab vor dem genutzten Konzept bei SaWo, einfach ein "schlankes" Werk für Spieler und einen "klassischen fetten Wälzer" für den SL oder sonstige Interessierte zu bieten. In einer Runde in der ich mitspiele hat auf die Art wirklich jeder sein Buch vor sich liegen.

Eine stark unterschätzte Option ist bspw., die Illustrationen im Setting-Teil zu konzentrieren, oder ein paar wenige Farbseiten mit tollen, eingängigen Bildern in das Buch zu setzen und beim Rest zu sparen. Da könnte man sich ruhig mal etwas trauen - meistens hat man ja heute nur die Wahl zwischen "bunt und (versucht) hübsch" sowie "lame und/oder hässliche 80er-Bilder" ... was natürlich nicht das ganze Spektrum der Möglichkeiten abbildet.

Kannst du dich noch an Shadowrun 1 und 2E erinnern? Die Bücher waren zu 95% SW, nur die Seiten die für die Stimmung wichtig waren, waren in Farbe und transportierten diese Stimmung auch, etwa die Bilder der Archetypes.
Schaue ich mir die SR5 an (kein Gemecker, perfektes Preis-Leistungs-Verhältnis, aber anderes Thema) gehen genau die Bilder am Ende des Buchs, diese wunderbaren Panoramen welche die Stimmung des Settings so ideal einfangen, einfach in der quietsch-bunten Masse des restlichen Buchs unter.

Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: La Cipolla am 28.03.2014 | 11:35
Wie gesagt, ich finde so eine Herangehensweise prinzipiell auch cool ... abgesehen davon, dass ich SR1+2 genauso wie SR4+5 schrecklich finde, was die Optik angeht. :D 3e und die Anniversary Edition von 4e waren beide auf ihre Arten sehr, sehr cool. Aber das ist natürlich bloße Ansichtssache.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Der Nârr am 28.03.2014 | 11:41
Shadowrun 5 hat auch nicht sonderlich viele Illustrationen - da gibt es schon einige Textwüsten. "Vollfarbig" meint halt nicht "viele Illustrationen". Es spielt halt nicht in der Liga von Shadows of Esteren oder Arcane Codex. Da kann man sich schon fragen, ob Vollfarbe wirklich nötig war.

Ein anderes Beispiel: Das Basic RolePlaying von Chaosium ist schwarz-weiß und hat jetzt keine sooo besonderen Illustrationen. Aber viele Illustrationen werden von einem kleinen Text begleitet, einer Bildunterschrift, die zu dem Bild eine kleine Geschichte erzählt und manchmal wirklich witzig ist. (Wer es hat: Großartig finde ich z.B. Seite 45 unten). Sowas finde ich sehr nett und bringt mir mehr, als wenn die Illus farbig gewesen wären.

Traurig ist es aber, wenn beim Satz Dilettanten am Werk sind. Die Probleme da fangen leider schon oft bei der Auswahl der Schriftart und -größe an… Dabei kann ein guter Satz unglaublich zur Lesbarkeit beitragen (und damit auch dazu, dass ich ein Regelwerk wirklich lese und dann vielleicht auch bespiele – und es nicht schnell im Schrank verschwindet).
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 28.03.2014 | 11:46
Wie gesagt, ich finde so eine Herangehensweise prinzipiell auch cool ... abgesehen davon, dass ich SR1+2 genauso wie SR4+5 schrecklich finde, was die Optik angeht. :D 3e und die Anniversary Edition von 4e waren beide auf ihre Arten sehr, sehr cool. Aber das ist natürlich bloße Ansichtssache.

Joa, Hildebrand war so ein Fall für sich (vor allem die Nasen), den mochte man oder eben nicht. Handwerklich hatte er es drauf, sein Stil war halt nur eigentümlich. Ich hätte ja jeder zeit Bradstreet bevorzugt, da mir der Stil persönlich mehr zusagt, vermute aber das "magische" wäre bei SR dann noch mehr verloren gegangen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Teylen am 28.03.2014 | 12:37
Die Qualität, die man erwartet, hängt ja in der Regel auch vom Preis ab. Für 9,95 bin ich mit Klammerheftung zufrieden.
Für mich wurde mit dem Lied von Eis und Feuer Schnellstarter ein Beispiel gesetzt was man für das Geld erwarten kann.
Das wiederum ohne den Hintergrund als Sammler sondern mehr auf einer Basis so Kosten / Wert Rechnung.

Zitat
Und ich vermute, dass auch Sammler, die ein System liebgewonnen haben, Abenteuer kaufen würden, die vielleicht nicht glitzern und funkeln, aber Material für ihr Lieblingsspiel enthalten.
Sammler kaufen eh alles für ihr Lieblingsspiel / Sammelthema.
Wenn man ein Mafia-RPG auf eine Klopapierrolle gedruckt hätte würde ich vermutlich dennoch zuschlagen.

Die Frage stellt sich für mich eher durchaus in Richtung der normalen Anwender bzw. Spieler die das Buch im Regal zum Kauf sehen.
Wo bei denen die untergrenze liegt wo man sagt "Okay, vielleicht nettes Thema/Spiel, aber die Aufmachung ist mir mein Geld nicht wert."
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Boba Fett am 28.03.2014 | 15:22
Ich schliesse den thread mal eben, um was auszulagern.


So, wieder offen. Und jetzt bleibt beim Thema, sonst lager ich es in eine Millionen Themen aus und verteile sie in anderen Foren... ;)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 29.03.2014 | 12:01
Für einen sicherlich angemesseneren Preis von 40 Euro hätte ich es nicht gekauft. Und jetzt kann ich mir vorstellen, später evtl. sogar weiteres Material zu erwerben. So etwas kann sich bestimmt nicht jeder Verlag leisten und Pegasus hat ja einige richtig gut laufende Spiele außerhalb des Rollenspielsektors (z.B. Munchkin). Aber denkbar wäre das doch auch bei PDFs. Nehmen wir Nova Praxis, wo man das einfache PDF ja fast geschenkt bekommt. Es gibt für Spieler einer Runde Nova Praxis keinen Grund, sich nicht wenigstens das einfache PDF zu holen und damit wird doch sicherlich die Bereitschaft erhöht, sich noch mehr zu holen, weil dann die erste Hemmschwelle, überhaupt Geld für das Spiel auszugeben, überwunden ist.
Cool wäre es auch, Verlagen einfach so Geld geben zu können.

Wenn PG mit den ganzen richtigen Veröffentilchungen bei 50k Umsatz im Jahr ist und John Wick mit dem schlanken Heftchen Wicked Words (http://www.patreon.com/johnwickpresents) bei 200 pro Monat (ohne Druckkosten!), dann sind wir schon nah an einer Zeitenwende.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Auribiel am 29.03.2014 | 18:13
@Dom_Ansvin:

Spoiler, weil ggf. OT:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)


@Slayn:

Hildebrand? Meinst du nicht eher Nasenstein Laubenstein?




Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Abaton23 am 29.03.2014 | 19:51
Ich fände es gut, wenn der Kunde genau wählen könnte, was er denn wirklich braucht. Ich denke gerade an eine Spielversion, welche vergleichend zu den Starterboxen der 80er aus einzelnen Heften bestünde. Diese könnte man gemeinsam in einen schön gestalteten Sammel-Pappschuber stecken, der sich nach Bedarf füllt. So wäre man auch in der Lage, bei Regelfragen die Hefte an die Spieler verteilen, a"la "hey Bernd, such mal die Kampfregel, Vanessa, such bitte die Spielwerte des Monsters raus!" Als Beispiel einer möglichen Aufteilung:

- Heft 1, Einführung, Grundregelwerk, Tabellenwerk Ausrüstung+Preise, spielfertige Grundabenteurer.
- Heft 2, Regionalbeschreibung, Bestiarium, Startabenteuer
- Heft 3-x-y, die einzelnen Helden im eigenen Heftchen, jede Klasse mit seiner Generierung, all seinen ganz spezifischen Talenten, Zaubern, Regeln...

Will ein SL sich lediglich ins Regelwerk einlesen, kauft er nur Heft-1.
Hat er nur Interesse am Setting, kauft er Heft-2 und bespielt es mit einem Fremdsystem.
Will ein Spieler sich einen Char bauen, wird mal nicht beim SL schmarotzt, sondern man erwirbt sich seinen Helden beim Verlag. Dafür bekommt er dann einen ganz gezielten Baukasten für diese Klasse, ohne sich zu Tode blättern zu müssen.

Ich denke, das könnte für die Verlage lukrativ sein. Es entfiele die sauteure Hardcoverbindung. Wenn Heft 1+2 knapp unter 20 Euro liegen, summiert sich das auch fast zum Preis eines üblichen Gesamtwerkes, ohne den Erstkäufer über die gesamte Kostenhürde springen zu lassen. Läge ein Heldenheft unter 5 Euro, sollte das keinen Spieler überstrapazieren. Aber die Gesamtsumme der ganzen Spielgruppe wäre wieder für den Verlag interessant. Die Sammler würden sich nacheinander ja eh alle Helden holen, aber die maulen eh nicht über Kosten. Das würde den Verlag finanziell nochmals freuen.

Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: finsterland am 29.03.2014 | 20:37
Nochmal wegen der Werbekosten:

Bei Finsterland gibt es folgende Ausgaben für Werbung:

- Rezensionsexemplare und Tombolapreise verschicken (überraschend teuer nach Deutschland) - Hier hat man einen klaren Vorteil, wenn man schon in der Bundesrepublik ist. Habe ich übrigens schon erwähnt, dass man als österreichischer Verlag ohne EU und Euro einfach erledigt wäre?

- Flyer (Wenig Geld) - Soweit ich das beurteilen kann, sind sie eigentlich nur auf Conventions sinnvoll, um die Kundschaft zum Stand zu locken.

- Quickstarter (Recht teuer) - Die Papierform ist wichtig. Der reine Download ist, glaube ich, nicht so richtig bewerbbar. Ich stelle ihn trotzdem hier dazu: http://www.mediafire.com/view/3dlbal1d9js6yxw/quickstart_farbe.pdf  :)
Hier rechnet sich auch die Qualität des Materials. Ist das gut gemacht, ist die Kundschaft auch bereit, einen Blick zu werfen.

- Conventionbesuche (Gemischt. Die Anreise aus Österreich ist umständlich und oft kostspielig. Manche Conventions sind für Verlage gratis, andere sind zu bezahlen. Beides ist legitim, man muss nur damit rechnen.) - Dieser Bereich ist der wichtigste, aber auch der aufwendigste, nicht zuletzt, weil die Leute, die die Produkte promoten, extrem viel Zeit reinstecken.

Ich weiß nicht, wie das Prometheus macht, ich würde mich dazu aber über Infos freuen.

Mit € 5.000,00 kann man Einiges erreichen, man erwischt aber in erster Linie Leute, die schon Rollenspieler und -spielerinnen sind. Neue Kundschaft zu aquirieren ist kaum möglich. Da waren die Schmidt-Spiele-Leute in den 80er Jahren einfach effektiver.

Wenn man wie Prometheus schon eine funktionierende Vertriebsinfrastruktur hat, erhöhen sich die Werbeeffekte natürlich. Neben der Qualität der Produkte ist die Mundpropaganda im Fachgeschäft unverzichtbar.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Text am 29.03.2014 | 20:48
Ist zwar OT, aber:
Ich fände es gut, wenn der Kunde genau wählen könnte, was er denn wirklich braucht.
Da muss ich jetzt gerade an das "Problem" des Cherry-Picking denken (wo sich die Musikindustrie darüber aufregte, dass sich die Leute im Zeitalter von Kauf-MP3s nicht mehr ganze Alben kauft, sondern nur noch gezielt einzelne Songs).

Gut fände ich das. Schon alleine weil mehrere Einezl-Hefte das rum-reichen und Teilen der am Spieltisch erleichtert, wenn mal wieder weniger Regelwerke als Spieler am Tisch sind.

Kann mir aber vorstellen dass das für die Verlage unschön wird, wenn die wichtigen/zentralen/beliebten Hefte ausverkauft sind - aber gleichzeitig noch stapelweise Ladenhüter-Hefte da sind.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: sangeet am 29.03.2014 | 21:42
Um neue Märkte zu Erschliessen, müssten die Gateway Games einfach mehr Spotlight bekommen, ich persönlich denke das würde viel bringen.

Werbung ist vielleicht auch mal eine Massnahme?

http://www.plakat-verkauft.de/buchung/karte/  Gut sind 180€ für 10 Tage Plakat, das ist nun mal nicht wenig. Ich hab noch nie! Eine Werbung
für ein Rollenspiel gesehen, sogar Computerspiele haben mittlerweile hier und da mal ein Plakat.

Das das zeug heute im Laden Ausliegen muss, ist denke ich eher nicht mehr so der fall, wenn man sich den Trend zum Online Handel ansieht.

Interessant wäre es, wenn man so eine Anzeige schaltet, und dann schaut, ob man in dem Landkreis etwas verkauft.

Oftmals bedient das ja auch nur die allgemeine Förderung. (Ja Zigarettenwerbung sollte verboten werden, bitte nicht rumdiskutieren)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: finsterland am 29.03.2014 | 22:11
Eine wohl periphäre Frage zum Thema:
Gibt es eigentlich irgendwelche wirtschaftlichen Förderungen für Unternehmen im Kreativbereich? (Entweder auf Landes-, Bundes- oder EU-Ebene) Hat jemand hier Erfahrungen gemacht?

Wenn ein Uwe Boll seine Arbeiten steuerliche unterstützen lassen kann, sollte auch für Rollenspiele etwas drin sein, oder?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Fadenweber am 29.03.2014 | 22:40
@Auribiel
Spoiler (Abenteuerschreiben / Romanschreiben / Sinn der Debatte):

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Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Auribiel am 29.03.2014 | 23:23
@Dom_Ansvin:

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Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Fadenweber am 30.03.2014 | 00:15
@Auribiel

Ah, okay, also eher ein kommunikatives Problem zwischen uns? In Ordnung.
Zu Professionalisierung/Menge an potenziellen Anbietern und Preiszusammenhang hatte ich ja im Ergebnis sogar schon ähnliches zumindest mal ins Blaue vor mich hintheoretisiert. Da kam es dann wohl auch zu Missverständnissen. Okay, lassen wir's dabei.

Zum letzten Punkt:
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Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Auribiel am 30.03.2014 | 05:22
@Auribiel

Ah, okay, also eher ein kommunikatives Problem zwischen uns? In Ordnung.
Zu Professionalisierung/Menge an potenziellen Anbietern und Preiszusammenhang hatte ich ja im Ergebnis sogar schon ähnliches zumindest mal ins Blaue vor mich hintheoretisiert. Da kam es dann wohl auch zu Missverständnissen. Okay, lassen wir's dabei.

Würde mich freuen. :)

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Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Feuersänger am 30.03.2014 | 21:25
Was heisst da "sogar" Computerspiele? Die Dinger haben heutzutage Millionenbudgets für die Entwicklung. Natürlich werden die dann auch beworben.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Abaton23 am 31.03.2014 | 08:12
Was heisst da "sogar" Computerspiele? Die Dinger haben heutzutage Millionenbudgets für die Entwicklung. Natürlich werden die dann auch beworben.

Der logische Schluss daraus ist, dass diese Ware, obwohl sie im Trend liegt, trotzdem beworben werden muss, damit sie den Interessenten erreicht. Nur passiert des im RPG-Bereich schon lange nicht mehr. Man sitzt dort oft nur den Verkauf durch Mund-zu-Mund-Werbung aus.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Feuersänger am 31.03.2014 | 08:52
Wieso muss ich da an diese Todessternparodie denken...
"Von Print oder TV kann überhaupt koi Rede mehr sein, mir lebet ja nimmer im finschtere Mittelalter! - Virales Marketing is des große Zauberwort!"
xD
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: ArneBab am 31.03.2014 | 09:58
Der logische Schluss daraus ist, dass diese Ware, obwohl sie im Trend liegt, trotzdem beworben werden muss, damit sie den Interessenten erreicht. Nur passiert des im RPG-Bereich schon lange nicht mehr. Man sitzt dort oft nur den Verkauf durch Mund-zu-Mund-Werbung aus.
Logisch: Werbung funktioniert: Sie erreicht Leute. Sie lohnt sich aber nur, wenn du dadurch insgesamt mehr Geld einnimmst als du für Werbung ausgibst.

Und dafür brauchst du erstmal ausreichend Gewinn pro Heft.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Auribiel am 31.03.2014 | 14:58
Virales Marketing ist wohl wirklich das Zauberwort. Mit der Plakatwand neben dem Bahnhof erreicht man ev. eine breitere Masse, aber ob das dann auch die sind, die sich hinsetzen und ein Produkt kaufen, dass man nur online einsehen und erwerben kann? (Einige Threads weiter geht's ja grad um das Rollenspielladensterben.)

Dann doch lieber mehr Fanwork bei Youtube (aber bitte nicht mit zu präpubertären Darstellungen einer Rollenspielrunde, sondern gerne mit "WOW"-Effekt), damit erreicht man dann auch gleich die Ziellgruppe, die ausreichend Netz-Affin ist, sich die Produkte Online anzusehen und zu beschaffen.

Vielleicht mal kein Filmmitschnitt einer Rollenspielrunde (auch wenn das lustig ist - es ist nicht zwangsweise ein Aushängeschild), dann doch lieber ein gezeichnetes "Hot wo Play RPG" im 5 Minuten Umfang oder so.
Glaub da muss man nicht mal Gebühr bezahlen bei Youtube, dafür dass man dort Werbung für (s)ein Produkt machen lässt von Fans?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Taysal am 31.03.2014 | 16:44
Logisch: Werbung funktioniert: Sie erreicht Leute. Sie lohnt sich aber nur, wenn du dadurch insgesamt mehr Geld einnimmst als du für Werbung ausgibst.

Und dafür brauchst du erstmal ausreichend Gewinn pro Heft.

Zu pauschal, stimmt nicht in dieser Ausführung. "Werbung kann funktionieren" trifft es eher. :)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Fadenweber am 22.05.2014 | 22:30
Update: http://www.traumthal.de/ (http://www.traumthal.de/)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Abaton23 am 24.05.2014 | 13:34
Update: http://www.traumthal.de/ (http://www.traumthal.de/)
DAS ist mal wirklich ernüchternd.

Aber sag nie laut, unser Hobby würde stagnieren.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: La Cipolla am 24.05.2014 | 15:02
Was genau meinst du jetzt? ^^

Ist einfach auch ein sehr, sehr spezielles Hobby, das sollte man nicht vergessen. Vor allem auch ein Hobby, für das man theoretisch keinen Cent ausgeben muss, wenn man einfach nur spielen will (und das machen mehr Leute als man in den großen Foren vermuten würde).
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Supersöldner am 24.05.2014 | 15:29
Na ja ein grundregelwerk sollte jeder spieler haben.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Bangrim am 24.05.2014 | 15:33
Na ja ein grundregelwerk sollte jeder spieler haben.

Das wäre natürlich vorteilhaft, aber ich sage mal das bestimmt 80 bis 90% der Spieler sich kein GRW kaufen. Warum auch? Der nette SL hat doch eins. :)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Dragon am 24.05.2014 | 15:53
Also in Bezug auf SaWo kommen auf 5 Teilnehmer (wobei ich meinen Mann und mich in der Hinsicht mal zusammen zähle), drei Grundregelwerke und ich fürchte dieser Schnitt ist schon verdammt gut. Und wenn ich ehrlich sein soll wundert mich das sogar, denn bei SaWo machen es die Probefahrtregeln auch eigentlich fast schon überflüssig, dass JEDER ein GRW haben muss.
Als wir noch Shadowrun gespielt haben (SR3) kamen auf eine ähnliche Anzahl 2 Grundregelwerke, aber die gehörten/gehören beide uns (weil wir das Englische auf der Spiel mal sehr günstig bekommen haben).
Und andere Systeme, wie z.B. Fate geben ihr GRW gleich für "pay what you want" raus. Ich hab meins durch ein Angebot bei Bundle of Holding miterworben (und warte für die tote Baumausgabe auf die deutsche Version), aber ich denke mal, dass der Rest schlicht und ergreifend nicht wirklich dafür bezahlt hat (reine Mutmaßung, nicht das ich jemanden was unterstellen will und ich habe nie gefragt!)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: rillenmanni am 27.05.2014 | 20:03
Dabei ist das hier doch der Hammer, würde ich mal meinen:
Zitat von: Traumthal
Ulisses Spiele haben vor einigen Wochen beschlossen, dass nur noch die eigenen Rollenspiele und die ihrer exklusiven Partner lukrativ sind und haben alle anderen deutschen Kleinverlage (auch uns) kurzfristig aus ihrem Sortiment entfernt. Ohne Pegasus (für die Rollenspiele offenbar noch lukrativ genug sind) wäre das richtig interessant geworden für die deutsche Rollenspiellandschaft.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Greifenklaue am 28.05.2014 | 09:24
Der Hammer nicht, ein Hammer schon. Zumindest eine nicht unwichtige Info!
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 28.05.2014 | 10:08
Dabei ist das hier doch der Hammer, würde ich mal meinen:
das hatten sie doch schon mal so ähnlich gemacht, oder?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Teylen am 28.05.2014 | 10:09
Ist es nicht normal das man als Verlag keine Produkte der Konkurrenz im eigenen Sortiment führt sondern das eigene Program sowie das der Partner anbietet?  wtf?

Es ist schließlich nicht dergestalt als wäre Ulisses ein normaler Händler.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Greifenklaue am 28.05.2014 | 10:16
Naja, Ulisses war neben Pegasus auch Großhändler. Das scheint man aufgegeben zu haben.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Slayn am 28.05.2014 | 10:37
Ist es nicht normal das man als Verlag keine Produkte der Konkurrenz im eigenen Sortiment führt sondern das eigene Program sowie das der Partner anbietet?  wtf?

Es ist schließlich nicht dergestalt als wäre Ulisses ein normaler Händler.

Es gibt etliche Verlage die auch einen recht breit gestreuten Shop betreiben, einfach um nebenher noch Umsatz/Cash Flow zu generieren. Wirf doch mal einen Blick rüber zu Paizo, die vertreiben neben ihren eigenen Sachen und ihren 3PP Zulieferern auch WotC D&D oder die Warhammer 40K Rollenspiele von Fantasy Flight Games.

Naja, Ulisses war neben Pegasus auch Großhändler. Das scheint man aufgegeben zu haben.

Was halt keine soooo doofe Idee ist wenn man demnächst eine neue Edition auf den Markt bringen will, würde ich mal sagen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Roland am 28.05.2014 | 11:38
Ulisses war und ist (normaler) Großhändler für Rollenspiele, Tabletops usw..

Als Verlag, Rollenspielgroßhändler und Rollenspieleinzelhändler sind sie höchstwahrscheinlich Marktführer in Deutschland.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Greifenklaue am 28.05.2014 | 12:01
Jetzt bin ich verwirrt!?

Geht es dann um diese Partnerschaft zwischen Ulisses und Prometheus?

-> http://www.rollenspiel-almanach.de/2010/10/03/assert-publishing-produkte-exklusiv-ueber-ulisses-spiele
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Roland am 28.05.2014 | 12:22
Ulisses haben vor ein paar Monaten diverse Verlage aus ihrem Großhandelssortiment ausgelistet. Unter anderen auch Prometheus und 13 Mann.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Greifenklaue am 29.05.2014 | 01:30
Achso - so hatte ich es auch verstanden. Danke.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: rillenmanni am 20.02.2015 | 17:40
Hier ganz Aktuelles aus der Feder von Simon Rogers (Mr Pelgrane Press): Wieviel Geld erhalten Autoren, und weshalb ist das so wenig? (enworld.org (http://www.enworld.org/forum/content.php?2348-Pie-For-Everyone-Just-Sliced-Very-Thinly#.VOc2qi700hF))
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Grospolian am 20.02.2015 | 17:45
Ich sage es ungern, aber ich hab das mal durchgerechnet und in Deutschland verdient man leider noch ein Eckchen schlechter :(
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: TeichDragon am 17.05.2015 | 15:22
Ich reanimier diesen Thread mal, weil heute auf teilzeithelden was über die Auflagenhöhe der deutschen Pathfinder Abenteuerpfade steht:

Zitat
Teil­zeit­hel­den: Sonst noch irgend­wel­che Regel­werke, die in naher Zukunft zu erwar­ten sind?

Michael: Da müs­sen wir selbst erst schauen, was in den nächs­ten Jah­ren erscheint. Wir sind auch dabei, das ent­spre­chende Per­so­nal auf­zu­sto­cken, denn: Eigent­lich ega,l was wir brin­gen – es wird gekauft. Abge­se­hen von den Abenteuerpfaden.

Teil­zeit­hel­den: Inter­es­sant. Eigent­lich sind die doch einer der Gründe, über­haupt Path­fin­der zu spielen.

Michael: Ja, das hören wir auch immer wie­der. Aber die Ver­kaufs­zah­len geben dem lei­der nicht recht. Von dem aktu­el­len Pfad, Zorn der Gerech­ten, haben wir weni­ger als 200 Stück pro Aben­teuer ver­kauft. Beim ers­ten, Schlan­gen­schä­del, waren es immer­hin 700. Aber seit­dem wurde es kon­ti­nu­ier­lich weni­ger. Sowohl inner­halb der Pfade, als auch zwi­schen den Pfaden.

Pathfinder bei Ulisses – Drachenkönige und neue Pfade (http://www.teilzeithelden.de/2015/05/17/pathfinder-bei-ulisses-drachenkoenige-und-neue-pfade/)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Feuersänger am 17.05.2015 | 16:43
Interessant!

Ad-hoc Hypothese: die APs sind den deutschen Rollenspielern zu teuer. Die kosten was, 20 Euro pro Band -> 120€ pro AP?
[Edit: sogar 25€ --> 150€ komplett]
Da APs ja nicht wie Splatbooks für den Dauereinsatz geeignet sind, sondern quasi "single use consumables", greift der preisbewusste Deutsche da vielleicht lieber zu Selbstgestricktem, oder bestellt den Kram spürbar günstiger aus England.

Mich persönlich ärgert ja schon, dass jeder AP-Band zu ca 20% aus nutzlosem Blähmaterial besteht; ich hätte auch keine Lust, die schriftstellerischen Ambitionen verhinderter Kurzgeschichtenautoren im Vierfarbdruck mit zu bezahlen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Luther Engelsnot am 17.05.2015 | 16:53
Mich persönlich ärgert ja schon, dass jeder AP-Band zu ca 20% aus nutzlosem Blähmaterial besteht; ich hätte auch keine Lust, die schriftstellerischen Ambitionen verhinderter Kurzgeschichtenautoren im Vierfarbdruck mit zu bezahlen.

Wobei das glaube ich inzwischen bei den deutschen Werken auch raus fliegt und durch thematische passende Sachen ersetzt wird, die sie sonst nicht raus bringen können. Mein letzter Wissensstand war zumindest soweit.
Sonst ich war immer der Meinung Abenteuer lohnen so selten, weshalb ich von der Fülle auch immer abgeschreckt gewesen bin. Bei meinen anderen Rollenspiel kommt nur ab und zu mal eins, dann greife ich je nachdem als Ideenkiste mal zu. Anscheinend denken das vielleicht doch mehr bei den Preisen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: TeichDragon am 17.05.2015 | 17:28
Wobei das glaube ich inzwischen bei den deutschen Werken auch raus fliegt und durch thematische passende Sachen ersetzt wird, die sie sonst nicht raus bringen können. Mein letzter Wissensstand war zumindest soweit.

Jupp, die Kurzgeschichten fliegen inzwischen raus.
Meine Vermutung geht auch in Richtung der Größe dieser APs.
Ich weiß selber noch nicht, wann ich meine spielen soll die im Schrank stehen.
Wahrscheinlich wenn ich mal Rentner bin. ;)
Mit einem AP hat man gleich Zeug für ein Jahr Spiel oder mehr. Zumindest wenn ich mir unsere Spielfrequenz so anschaue.
Interessant wäre hier jetzt noch, wie sich z.b. die Stand-Alone Großmodule dazu im Vergleich verkaufen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: TeichDragon am 17.05.2015 | 17:57
Ad-hoc Hypothese: die APs sind den deutschen Rollenspielern zu teuer. Die kosten was, 20 Euro pro Band -> 120€ pro AP?

Nachtrag dazu: die APs kosten aktuell 24,95€ als Tot-Holz.
Durch den Wegfall der Kurzgeschichten und den Einbau von Crunch und empfehlenswerten Background-Material empfinde ich aber auch einen Vorteil gegenüber der englischen Version. Aber ja, hochgerechnet auf den ganze AP ist das jetzt kein Schnäppchen. Andererseits erhält man mit den 6 Büchern auch der dermaßen viel Material...
Vielleicht ist das auch wirklich eine Schwierigkeit im deutschen Markt.
Das Angebot ist inzwischen dermaßen riesig, und man kann halt nur eine begrenzte Menge spielen.
(Von den Sammlern jetzt mal ab...)

Ich finde es aber gut das man "Eisen­göt­ter – Iron Gods" als Crowdfunding anbieten will. Da werde ich auch sofort einsteigen. :)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: User6097 am 17.05.2015 | 17:58
Das ist ja krass... wo die APs so hochgelobt werden..das bedeutet ja, das die Verkaufsrealität und das Lob in den Foren nix miteinander zu tun haben. Krass.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Keuner am 17.05.2015 | 18:04
Das überrascht mich jetzt nicht. Ich habe das Forum hier nie als repräsentativ gesehen, dafür kenne ich zu viele Rollenspieler die noch nie was von Rollenspielforen gehört haben.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: TeichDragon am 17.05.2015 | 18:04
..das bedeutet ja, das die Verkaufsrealität und das Lob in den Foren nix miteinander zu tun haben. Krass.

Willkommen in der Realität der Rollenspielhersteller.  ~;D
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Feuersänger am 17.05.2015 | 18:13
Wow, sogar 25€ pro Band, na dann wundert mich das noch viel weniger. AUCH wenn ich es lobend anerkenne, dass die DE-Version die mülligen Platzschinder rausschmeisst -- und jetzt mal unterstelle, dass die Ersatzinhalte dafür was taugen. ;)

Aber wie dem auch sei, ich glaube schon, dass die Preisgestaltung da eine wichtige Rolle spielt bei den dümpelnden Verkaufszahlen. Wie gesagt, bei Bookrepository bekommt man einen Band für umgerechnet 18 Euro -- das ist schon eine ganz schöne Differenz.

Cool wäre, wenn komplette APs in einem Band für sagen wir mal 50€ veröffentlicht würden. Gibt oder gab es ja teilweise schonmal (Rise of the Runelords Anniversary Ed).
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Luxferre am 17.05.2015 | 19:44
Mich wundert das nicht. Die falschen Bände übersetzt. Fertig.
Außerdem war die Produktqualität vom Schlangenschädel dermaßen übel. Sie hätten einfach die englischen Pfade in der originalen Reihenfolge übersetzen sollen.
Aber im Nachgang alles klugzuschietern ist einfach  >;D
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: TeichDragon am 17.05.2015 | 20:38
Mich wundert das nicht. Die falschen Bände übersetzt. Fertig.
Außerdem war die Produktqualität vom Schlangenschädel dermaßen übel. Sie hätten einfach die englischen Pfade in der originalen Reihenfolge übersetzen sollen.
Aber im Nachgang alles klugzuschietern ist einfach  >;D

Definiere "RICHTIGE" Bände.
Viele haben die ausgelassenen APs nicht gemocht, weil sie zu speziell waren.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Rhylthar am 17.05.2015 | 21:28
Naja, "Reign of Winter" ist nun nicht gerade unspeziell. "Legacy of Fire" kam, nachdem was ich gehört habe, gut an.

Ich glaube btw., dass Paizo auch nicht mit jedem AP einen Riesenerfolg hat. Aber die Masse (sprich: 2 pro Jahr) und die wechselnden Themen sprechen dann einfach mehr Leute an.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Weltengeist am 17.05.2015 | 22:21
Ich kaufe auch keine Abenteuerpfade auf Deutsch. Grund: Wenn ich einen AP cool finde, dann habe ich von dem schon Monate bis Jahre gehört, bevor er von Ulisses übersetzt wird. Und dann habe ich ihn mir als ungeduldiger und des angelsächsischen mächtiger Mensch natürlich schon längst auf Englisch zugelegt... ~;D
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: TeichDragon am 17.05.2015 | 22:29
Naja, "Reign of Winter" ist nun nicht gerade unspeziell. "Legacy of Fire" kam, nachdem was ich gehört habe, gut an.

Da muss Michael/Scorpio was zu sagen. "Legacy of Fire" ist ja schon uralt, ich weiß nicht ob Ulisses überhaupt dazu was machen dürfte.
Ansonsten versucht Ulisses schon die eher "Down to Earth/nicht-zu-abgefuckten" APs zu machen.
Aber ich denke der Geschmack geht da bei vielen extrem auseinander, und das Feedback per Forum/Mail ist nicht immer massenkompatibel.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Luxferre am 17.05.2015 | 22:37
Down to earth? Never!

Winterhexe? Fehlgriff!
Weltenwunde? Over the Top.
Kadaverkrone? Zu speziell ...
Königsmacher? Dito!

Runelords? Zu spät.
Legacy of Fire? Nope.
Council of Thieves? Nope.
Crimson Throne? Nee ...

Das Problem ist, dass die gewachsene Welt mit den APs total zerstückelt übersetzt wurde.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Feuersänger am 17.05.2015 | 22:48
Öhm? Welche APs fändest du denn überhaupt gut und "massen"markttauglich?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: TeichDragon am 17.05.2015 | 22:49
Down to earth? Never!

Winterhexe? Fehlgriff!

Möglicherweise, das Feedback per se war aber gut in Foren/Mails so wie ich das verstanden haben.

Weltenwunde? Over the Top.
War auf die begleitenden Veröffentlichungen abgestimmt.

Kadaverkrone? Zu speziell ...
Königsmacher? Dito!

Why? Die fand ich recht "down-to-earth" für PF.

Runelords? Zu spät.
Wahrscheinlich Sonderpublikation wg. dem Re-release bei Paizo.

Legacy of Fire? Nope.
Council of Thieves? Nope.
Crimson Throne? Nee ...
Ich vermute das Ulisses an den alten Dinger überhaupt keine Rechte hat.
Wie gesagt, muss Michael was zu sagen.
Auf der anderen Seite - Lohnen sich diese Ur-alt Sachen eher?

Das Problem ist, dass die gewachsene Welt mit den APs total zerstückelt übersetzt wurde.

Whut? Nach jedem AP war die Welt doch genau so, wie sie vorher war.
Die "Welt-Umwälzenden Dinger" waren doch eher Fake.
Sprich, im Grunde hat sich Vorher-Nachher überhaupt nichts verändert.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Scorpio am 17.05.2015 | 23:04
Wir können grundsätzlich alles von Paizo bringen. Altes Material abzuarbeiten, macht aus meiner Sicht aber keinen Sinn. Ebensowenig Abenteuerpfad auf eigene Faust zu überarbeiten und dann in einem Hardcover rauszubringen, erst recht nicht für einen Supersondersparpreis wie 50 €. Was massentauglich ist und was nicht, müssen wir in Zukunft ja nicht mehr vermuten, sondern testen es in Zukunft über Crowdfunding. Die Paizo-Abenteuerbücher werden ab Hell's Rebells (http://paizo.com/pathfinder/adventurePath/hellsRebels) übrigens auch 24,99 $ kosten (neben einer Preiserhöhung auch aller weiteren Bände).
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Greifenklaue am 17.05.2015 | 23:27
Ich vermute, dass einfach ein Sättigungseffekt einsetzt.

Ich bin PF-Vielspieler, habe viele der deutschen zumindest angespielt, aber selbst ich hab gerade keinen Bedarf mehr.

Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Luxferre am 17.05.2015 | 23:32
Ich formuliere mich morgen mal genauer aus  :d
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: TeichDragon am 17.05.2015 | 23:43
Ich formuliere mich morgen mal genauer aus  :d

 Brova, brova! :d
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: TeichDragon am 18.05.2015 | 01:31
Brova, brova! :d

Bevor das jemand (zu oft)  falsch versteht (http://www.perrypedia.proc.org/wiki/Walty_Klackton): Das ist absolut nicht negativ gemeint und eine Anspielung auf die alten PR-Romane:

Zitat
Aufgrund eines ausgefallenen Sprachfehlers konnte er »Bravo« nicht richtig aussprechen – bei ihm kam immer »Brova« heraus (PR-TB 200), wofür er auch gerne von anderen Menschen, vor allem in der USO, verspottet wurde. Für seinen Ausruf »Brova, Brova« war er weithin bekannt. Seine unkonventionelle Vorgehensweise als USO-Spezialist brachte seine Kollegen und Vorgesetzten, vor allem Atlan, oft an den Rand des Wahnsinns.

Ich wollte damit nur sagen, das ich es gut finde wenn Luxferre seine Ansichten nochmals erläutert, weil ich sie ad hoc nicht nachvollziehen konnte. :)

Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Rhylthar am 18.05.2015 | 05:56
Ich denke btw., dass der Preis nicht unbedingt das Hauptargument ist.

Der Preis bei bookdepository ist meist ja schon mit einem Rabatt versehen, "Normalpreis" liegt auch bei ca. 21,00 €. Auch wenn der Gesamtpreis, sprich: 150,00 €, sehr hoch erscheint, ist er eben mit "monatlich nur 25,00 €" doch relativ gering. Selbe psychologische Effekt wie bei jedem Kredit-/Ratenkauf oder Leasing.

Und neben dem einmalig hohen Preis, den ein Gesamthardcover haben würde/müsste, sind dicke Hardcover zwar schön im Regal, aber am Tisch für mich gerade als Abenteuer das absolute Grauen. Unhandlicher geht es gar nicht.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Luxferre am 18.05.2015 | 08:02
Down to earth? Never!

Winterhexe? Fehlgriff!
Weltenwunde? Over the Top.
Kadaverkrone? Zu speziell ...
Königsmacher? Dito!

Diese, hier genannten APs sind für mich strategische Fehlentscheidungen. FÜR MICH. ;)

Winterhexe ist zu wenig klassische Fantasy, was in D aber am besten läuft. Für eingefleischte Fans mag der Bezug zu WW2 cool sein. Viele Leute sehen das anders. Auch das Thema an sich (recht slawisch, winterlich, Ostmärchen) liegen nicht jedem. Also niemandem, den ich kenne.

Weltenwunde rockt ziemlich. Und ist dabei ziemlich over the top. Außerdem schreckt es durch zwingend notwendige Zusatzbücher ab.

Kadaverkrone ist cool. Aber sehr, sehr speziell. Sehr weit weg von den anfänglichen APs.

Königsmacher ebenso. Nicht vielen ligen offene Sandkästen. Erst recht nicht in Deutschland. Auch wenn in ein, zwei Foren der Eindruck entstehen mag, dass dies anders sein könnte.


Kommen wir also zu den klassischeren APs, die nicht übersetzt wurden. Sicherlichg spielt da auch noch die damit verbundene Editions-Übersetzung eine Rolle. Dennoch denke ich, dass klassischere APs besser laufen würden. Zumal die Themen doch sehr unterschiedlich sind:

Zitat
Runelords? Zu spät.
Legacy of Fire? Nope.
Council of Thieves? Nope.
Crimson Throne? Nee ...

RotRL wurde meines Erachtens zu spät rausgebracht. DER KLASSIKER! Krasse Fehlentscheidung. Schließlich startete damit alles.

LoF ist ziemlich gut. Und klassisch, orientalisch. Vielseitig und episch. Wurde nicht übersetzt. Hmpf.

CoT ist ein megamäßiger AP. Wird hierzulande viel zu wenig diskutiert. Warum eigentlich? Coole Feinde. Cooler Plot. Und gegen Cheliax, hellya!

CotCT ist ja der inoffizielle Nachfolger zu RotRL. Eine epische Stadtkampagne mit einigen Reminiszenzen an ebenjenen. Eine epische Stadtkampagne mit wirklich vielseitigen und spannenden Encountern? Und das nicht übersetzen? Puh ...


Zitat
Das Problem ist, dass die gewachsene Welt mit den APs total zerstückelt übersetzt wurde.

Was ich hiermit aussagen möchte ist, dass die APs organisch gewachsen sind. Sie sind nacheinander entstanden und haben damit so ein gewisses Feeling, welches sie vermitteln. Die deutschen Übersetzungen muten willkürlich an und scheinen sich an Geschmäckern orientiert zu haben, die den Stil aller mir bekannten Spieler nicht treffen.


Weniger wäre wohl wirklich mehr, wie bei Greifenklaue schon durchklingt. 1 AP pro Jahr, gern auch 25€pro Band. Bessere Bindung (Schlagenschädel hält gar nicht!). Ich würde es kaufen.


Scorpio/Michael: wie gut haben sich denn jeweil die ersten Bände der gestarteten APs verkauft? Vielleicht wäre eine hohe Auflage der ersten Bände und abruptes Abklingen ein Indiz für meine Wahrnehmung? Und bitte denke nicht, dass ich eure Arbeit schlechtreden will. Ich hätte es nur komplett anders entschieden.
Meine Reihenfolge:

Das Erwachen der Runenherrscher
Fluch des Purpurthrons
Erbe des Feuers
Rat der Diebe
Schlangenschädel
Zerbrochener Stern

Danach hätte ich mir Gedanken gemacht, ob man Königsmacher und Kadaverkrone übersetzen möchte. Winterkönigin hätte ich niemals in Angriff genommen, ebenso die Eisernen Götter oder auch den Jade Kaiser. Allesamt mit zu viel Risiko verbunden. Und schließlich leben wir in einem sehr konservativen Land.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: La Cipolla am 18.05.2015 | 09:18
Ich würde da auch mal nicht ganz so viel auf die Preise schieben. Erfahrungsgemäß kauft man Rollenspielkram in Deutschland schon, wenn man ihn wirklich haben will. Ich kann mir aber vorstellen, dass APs, gerade hier, einfach ein sehr spezielles Konzept sind. Bei nem Abenteuer ist der Gedanke "Kann ich mal leiten!" immer im Hintergrund, bei nem AP dominiert oft der Gedanke "Gott, da brauch ich ne langfristige Gruppe, und ich hab eigentlich schon AP XY, den ich noch nicht oder nur bis Band 2 geleitet habe!" etc. Dazu passt dann auch gut, dass die Zahlen mit fortlaufender Seriennummer sinken. Und das wäre wohl auch nicht groß anders, wenn man "nur" 90€ oder so für einen Abenteuerpfad bezahlen würde (auch wenn es mit Sicherheit eine Rolle spielt, klar).

Warum das bei den Amis besser funktioniert, keinen Schimmer. Vielleicht haben die einfach stabilere Gruppen, gerade bei D&D-Likes? kA, echt nicht. Oder sie haben halt einfach eine sehr hingabevolle Paizo-Community, während wir eher pragmatische, spielorientierte Pathfinder-Fans haben, die nur das kaufen, was sie wirklich benutzen. Ich hab beim englischen Pathfinder schon mehrfach überlegt, wer den ganzen Kram wirklich spielen soll. :D
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Ginster am 18.05.2015 | 09:21
Dass RotR erst übersetzt wurde als er von Seiten paizos mit PF-Regeln neu aufgelegt wurde ist für mich absolut nachvollziehbar.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Greifenklaue am 18.05.2015 | 09:24
@Luxferre: Dabei darf man aber nicht vergessen, dass das alles hätte von Hand von D&D 3.5 auf PF hätte konvertiert werden müssen, dass ist bei Abenteuerpfaden ein noch größeres Unterfangen als bei den dünnen Abenteuern vom Beginn, zumal je höher die Stufe im AP wird, desto mehr Arbeit.

Ich selbst glaube nicht, dass andere APs die Verkaufszahlen signifikant ändern würde.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Village Idiot am 18.05.2015 | 09:36
Der Gedanke, dass man hier vielleicht gar nicht so den Bedarf an großen Kampagnen hat, finde ich interessant. Da wäre ich selbst agrnicht drauf gekommen. Aber es stimmt zumindest schon, das es bislang recht  wenige große Kampagnen für in Deutschland "erfolgreiche" Rollenspiele gibt. Kalr gibt es ein paar, aber im Regelfall ist das halt alle paar Jahre mal eine und nicht zwei pro Jahr. Ob dies jetzt die deutschen Rollenspieler so sozialisiert hat oder eine Anpassung an die hiesigen Bedürfnisse ist steht natürlich noch im Raum.

Sonstige wirre Gedanken für die Probleme der Abenteuerpfade:

Klassiches Problem, die englischen Originale kommen früher raus und sind noch ein wenig billiger. Hinzu kommt, das die ursprünglichen Golarion- und Abenteuerpfad-Fans,  eh schon englischaffin sind. Und während die Regeln, als D&D3.5 Nachfolger, auf eine offene Käuferschar traf, mussten Setting und Pfade ihr Herz erst erobern.   (Dagegen würde natürlich sprechen, das sich andere Setting- und Abenteuersachen scheinbar gut verkaufen)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Rhylthar am 18.05.2015 | 10:02
Die AP, zwar nicht auf Golarion, waren ja schon in der Form bekannt. Gab ja schon einige zu 3.5 Zeiten im DUNGEON-Magazine.

Zitat
Warum das bei den Amis besser funktioniert, keinen Schimmer. Vielleicht haben die einfach stabilere Gruppen, gerade bei D&D-Likes? kA, echt nicht. Oder sie haben halt einfach eine sehr hingabevolle Paizo-Community, während wir eher pragmatische, spielorientierte Pathfinder-Fans haben, die nur das kaufen, was sie wirklich benutzen. Ich hab beim englischen Pathfinder schon mehrfach überlegt, wer den ganzen Kram wirklich spielen soll. :D
Abo-System nicht vergessen!

Schnell, komfortabel, günstig...da nimmt man auch gerne mehr, als man vielleicht braucht.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Luxferre am 18.05.2015 | 12:06
Dass RotR erst übersetzt wurde als er von Seiten paizos mit PF-Regeln neu aufgelegt wurde ist für mich absolut nachvollziehbar.

Da es gefühlt schon drölfzig Threads, Blogs und sonstwie Veröffentlichungen bei Paizo zu dem Thema Konvertierung nach PF gab, ist es für mich nicht unbedingt nachvollziehbar. Gerade "Der Erste Abenteuerpfad" ist doch die absolute Benchmark für das, was folgen wird.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Taysal am 18.05.2015 | 14:42
Ist das Thema nicht schon einen eigenen Thread wert?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Greifenklaue am 18.05.2015 | 17:25
Da es gefühlt schon drölfzig Threads, Blogs und sonstwie Veröffentlichungen bei Paizo zu dem Thema Konvertierung nach PF gab, ist es für mich nicht unbedingt nachvollziehbar. Gerade "Der Erste Abenteuerpfad" ist doch die absolute Benchmark für das, was folgen wird.

Was trotzdem einen Haufen Arbeit macht ... Und da es inoffiziell ist auch einen Haufen Kritik gezogen hätte.

Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Luxferre am 18.05.2015 | 17:47
Was trotzdem einen Haufen Arbeit macht ... Und da es inoffiziell ist auch einen Haufen Kritik gezogen hätte.

Also dass das Zusammensuchen und -schreiben aus diversen Threads mehr Arbeit macht, als ein bereits editiertes Produkt in den Händen zu halten, ist mir klar. Und? Ich muss mir auch jeden Tag viel Arbeit machen, die eigentlich viel einfacher zu erledigen wäre. So ist business. Es spricht ja viel Idealismus aus Deiner meinung, ich sehe das deutlich geschäftlicher, schließlich wollen die an mir Kohle verdienen. Und jetzt bitte nicht: "Aber wir machen das doch nur zum Spaß und Geld verdienen tun wir eh nicht ..." ;)

Obs inoffiziell Kritik gehagelt hätte? Vielleicht. Siehe das vermurkste erste GRW. Aber das System läuft dennoch. Und zwar nicht so schlecht.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Greifenklaue am 18.05.2015 | 18:33
Naja, mit viel Arbeit meine ich, dass das Pathfinder-Team (ja, da war ich damals auch drin) schon kopfüber in Arbeit steckte, weil man zum Zeitpunkt der APs auch den Übersetzungsrythmus anzog von im Schnitt 1 Band pro Monat auf 1,5 bis 2 im Schnitt, zudem waren die noch dicker.

Und dann noch eine Konvertierung (was damals immer eine Person machte), die damit für anderes geblockt gewesen wäre, wäre damals wahrscheinlich nicht leistbar gewesen.

Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Nebula am 11.09.2016 | 18:52
sorry für die Necromatie :(

Zitat
    83 Bilder plus Cover und Layoutelemente = ca. 6000 Euro
    Texte = ca. 1100 Euro
    Lektorat = ca. 400 Euro
    Satz = ca. 600 Euro
    Druckkosten = ca. 4000 Euro

Ok die Illustrationen kosten ja richtig Geld, wenn man manchmal die Qualität bedenkt, echt wahninnig teuer dann =)


Natürlich bleibt dann im Verlag mehr Geld hängen, wenn man das intern vergeben würde, weil dann kann ja auf einmal doch einer davon leben, weil der das ja dann bezahlt bekommt und pro Bild ca. 60 EUR bekommt, bei manchem Gesudel echt guter Minutenlohn =)

Aber ja richtig Geld bleibt da nicht wirklich übrig für den Verlag an sich für Gewinn :(

edit: um was neues beizutragen und nicht nur zu spammen

Wie laufen eigentlich die Absätze von DSA in den USA? die haben doch jetzt expandiert? Auch mal lustig, den anderen Weg zu sehen (D&D zu uns ohne Lokalisierung)

Da sollten dann ja auch dank fehlender Illu Kosten auch mehr Gewinn übrig bleiben?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Marduk am 11.09.2016 | 19:32
Wie laufen eigentlich die Absätze von DSA in den USA? die haben doch jetzt expandiert? Auch mal lustig, den anderen Weg zu sehen (D&D zu uns ohne Lokalisierung)

Da sollten dann ja auch dank fehlender Illu Kosten auch mehr Gewinn übrig bleiben?

Da sollten dann aber auch noch Übersetzungskosten anfallen...auch nicht gerade günstig...
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Nebula am 11.09.2016 | 19:41
Zitat
Wenn wir die gesamt Auflage verkaufen, nehmen wir also aufgerundet 3500 Euro ein. Davon bezahlen wir:

    Die Übersetzung mit 0,75 Euro pro 1000 Zeichen, konkret also 241,20 Euro
    Das Lektorat mit 0,35 Euro pro 1000 Zeichen, also hier 112,56 Euro
    Das Fahnenkorrektorat mit 0,15 Euro pro 1000 Zeichen, also 48,24 Euro
    Das Layout mit 3 Euro pro Seite, also 204 Euro
    Der Druck kostet uns für 350 Exemplare 1288 Euro
    An Lizenzgebühren zahlen wir 280 Euro. Bei eigenen Produkten fallen diese natürlich weg
    Bei Pathfinder kommt noch der Sonderpunkt Glossar/Regelabgleich hinzu, der mit 0,25 Euro pro 1000 Zeichen auf 80,40 Euro kommt
https://de.trictrac.net/news/am-rollenspiel-verdient-man-nichts

Übersetzung nicht mal 10% und ich glaube Englisch ist leichter als Deutsch zu übersetzen?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Infernal Teddy am 11.09.2016 | 19:44
Nein isses nicht
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Nebula am 11.09.2016 | 19:45
ok dachte es ist aufwändiger, da mehr Wörter oder so ^^  ~;D
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Niniane am 11.09.2016 | 19:48
Ein guter Übersetzer kann beides, weil auf beides geprüft wird. Aber ich kann dir aus Berufserfahrung sagen: beides hat seine Tücken.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: finsterland am 11.09.2016 | 20:11
sorry für die Necromatie :(

Ok die Illustrationen kosten ja richtig Geld, wenn man manchmal die Qualität bedenkt, echt wahninnig teuer dann =)


Natürlich bleibt dann im Verlag mehr Geld hängen, wenn man das intern vergeben würde, weil dann kann ja auf einmal doch einer davon leben, weil der das ja dann bezahlt bekommt und pro Bild ca. 60 EUR bekommt, bei manchem Gesudel echt guter Minutenlohn =)

Aber ja richtig Geld bleibt da nicht wirklich übrig für den Verlag an sich für Gewinn :(

edit: um was neues beizutragen und nicht nur zu spammen

Wie laufen eigentlich die Absätze von DSA in den USA? die haben doch jetzt expandiert? Auch mal lustig, den anderen Weg zu sehen (D&D zu uns ohne Lokalisierung)

Da sollten dann ja auch dank fehlender Illu Kosten auch mehr Gewinn übrig bleiben?

Ein brauchbarer Illustrator / eine brauchbare Illustratorin verlangt in der normalen Wirtschaft schon einmal € 1.000,00 für eine halbseitige Farbillustration und bekommt sie auch. Freundschaftspreise sind dann € 300,00.
Man kann solche Preise bezahlen, aber dann muss man für ein Rollenspielgrundbuch auch einen entsprechenden Betrag verlangen. € 150,00 bis 200,00 pro Stück klingt vernünftig. Das, was man für ein ähnliches Nicht-Rollenspielprodukt bezahlen würde. Nur so zum Vergleich, die von Ernst Fuchs illustrierte Bibel geht für ungefähr € 300,00 pro Stück weg und da muss man keine Rechte an die Autoren bezahlen.

Die Einnahmen der Illustratoren und Illustratorinnen müssen natürlich noch versteuert werden und Sozialversicherung muss man auch noch bezahlen.
Im Endeffekt ist es eine Herzensangelegenheit, oder ein schlechtes Geschäft.
Die Künstlerin, die die Finsterlandsachen macht, sagt auch, wenn nichts los ist, gerne. Es ist ja auch eine Abwechslung. Aber wenn ein sinnvoll bezahlter Auftrag reinkommt, hat der Vorrang.
Resultat: Die Finsterland-Sachen brauchen halt länger.

Für Übersetzungen gilt dasselbe, wer billig kauft, kauft teuer. Das Problem ist: Eine miese Illustration erkenne ich. Eine miese Übersetzung nicht. Und nicht jeder Übersetzer und jede Übersetzerin kann das Rollenspiel-Jargon, wie ich jetzt bei der englischen Finsterland-Übersetzung feststellen muss.

Versteht mich nicht falsch, ich mache das echt gerne, aber durch den Preisdruck seitens der Großen und die begrenzten Budgets der Kundschaft ist es echt schwierig, verlässlich kostendeckend zu sein.

Ende des Gesuders.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Nebula am 11.09.2016 | 20:45
das Thema Illustrationen für Geld kann man gern ausklinken

Also natürlich würde ich als RPG Publisher gutes Geld für gute Illustrationen bezahlen, da benötigt ein Profi ja auch  20-40 Stunden für.

Aber manche gehen halt auch in 4 Stunden und sind dann keine 500 EUR wert. Und manche gehen in 10 Minuten und kucken dann auch entsprechend aus :(

ich finde leider den link grad nimmer (war auf seite 3 hier (sagt mir mein mieses Gedächtnis), da erzählte ein Illustrator von seinen Arbeiten und wieviel Kohle er dafür bekam

ah gefunden

http://neueabenteuer.com/warum-illustrationen-einfach-viel-geld-kosten/

edit:
Ein brauchbarer Illustrator / eine brauchbare Illustratorin verlangt in der normalen Wirtschaft schon einmal € 1.000,00 für eine halbseitige Farbillustration und bekommt sie auch. Freundschaftspreise sind dann € 300,00.

hast mir da ein Beispiel. Welches Bild ist 1000 EUR wert? das muss ja schon entweder richtig geil oder auf dem neuen Besteller von nem Top-Autor sein
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: finsterland am 11.09.2016 | 21:10
das Thema Illustrationen für Geld kann man gern ausklinken

Also natürlich würde ich als RPG Publisher gutes Geld für gute Illustrationen bezahlen, da benötigt ein Profi ja auch  20-40 Stunden für.

Aber manche gehen halt auch in 4 Stunden und sind dann keine 500 EUR wert. Und manche gehen in 10 Minuten und kucken dann auch entsprechend aus :(

ich finde leider den link grad nimmer (war auf seite 3 hier (sagt mir mein mieses Gedächtnis), da erzählte ein Illustrator von seinen Arbeiten und wieviel Kohle er dafür bekam

ah gefunden

http://neueabenteuer.com/warum-illustrationen-einfach-viel-geld-kosten/

edit:
hast mir da ein Beispiel. Welches Bild ist 1000 EUR wert? das muss ja schon entweder richtig geil oder auf dem neuen Besteller von nem Top-Autor sein

Nö, typische Magazinillustrationen sind so teuer. Bei Frauenzeitschriften die kleinen Horoskoplogos zum Beispiel. Oder technische Illustrationen.

Es ist auch wirklich nicht so viel Geld. Von den € 1.000,00 gehen locker zwei Drittel für Steuer und Versicherung drauf. Die Hälfte mit einem brauchbaren Steuerberater. Plus, man muss für magere Monate vorsorgen.

Für große Kunden mit hohen Auflagen ist das auch kein Problem. Es ist nur der Buchhandel und vor allem die Rollenspielbranche, die so miese Margen und Auflagen haben. Gerade bei internationalen Magazinen wie dem Economist oder Men's Health ist viel mehr Spielraum und die Fixkosten verteilen sich besser.

Zur Qualität: Es gilt die klassische Regel: "If you pay peanuts, you get monkeys."

Zur Geschwindigkeit: Es ist ein ganz schlechter Plan, Kreative nach Zeit zu bezahlen. Ich bin ein recht passabler Redakteur und kann in ziemlich kurzer Zeit gute, verständliche und nützliche Texte gegen Geld formulieren. Viele andere Leute brauchen ewig und fabrizieren unverständliche Ungetüme.
Es gibt einen klassischen jiddischen Witz:
"Ein preussischer Offizier bleibt in den 10ern in einem polnischen Kaff am Ende der Welt mit seinem Auto hängen. Das Ding springt einfach nicht mehr an. Er geht zu den Dorfbewohnern und fragt nach einem Mechaniker.
Gibt es nicht, wird ihm beschieden. Aber einen Rabbi gäbe es.
Gut, sagt der Offizier.
Der Rabbi sieht den Wagen an, nimmt einen Hammer und schlägt drauf. Der Wagen springt an und schnurrt wie ein Kätzchen.
Überglücklich fragt der Offizier, was er denn schulde.
Hundert Zloty ist die Antwort.
Was, hundert Zloty? Für einen Hammerschlag?
Nu, sagt der Rabbi, der Schlag kostet einen Zloty. Aber gewisst wie, kostet 99.

Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Nebula am 12.09.2016 | 10:41


Nö, typische Magazinillustrationen sind so teuer. Bei Frauenzeitschriften die kleinen Horoskoplogos zum Beispiel. Oder technische Illustrationen.

Ok das ist aber eher Bildbearbeitung also Brüste vergrößern und Beine glatt ziehen hehe

Ich meinte jetzt rollenspiel Artworks. Nennt man das dann auch Illustrationen?
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Shadom am 12.09.2016 | 10:46
Im Rollenspielmarkt reden wir für eine halbe Seite in Farbe eher von 150-500 Euro je nach dem was gezeigt wird und was der Künstler so verlangt und kann.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: finsterland am 12.09.2016 | 17:26

Ok das ist aber eher Bildbearbeitung also Brüste vergrößern und Beine glatt ziehen hehe

Ich meinte jetzt rollenspiel Artworks. Nennt man das dann auch Illustrationen?

Nein, echte Illustrationen. Das ist total üblich.
Einfach mal reinblättern.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Trollkongen am 13.09.2016 | 04:20
Es ist auch wirklich nicht so viel Geld. Von den € 1.000,00 gehen locker zwei Drittel für Steuer und Versicherung drauf. Die Hälfte mit einem brauchbaren Steuerberater. Plus, man muss für magere Monate vorsorgen.

Ob's viel oder nicht viel Geld ist, lasse ich mal dahingestellt. Aber zwei Drittel für Steuer und Versicherung?! Das ist Unsinn. Mit der Künstersozialkasse - die würde ich jedem freien Illustrator dringend raten - beträgt die Sozialversicherung 20%. Steuern sind natürlich einkommensabhängig, aber wer mehr als 20% an Steuern zahlt, verdient auch schon nicht mehr ganz übel. Magere Monate sind natürlich ein Punkt, aber die senken das Einkommen und damit die Steuern.

Also 1000 Euro für eine Illustration sind schon echt okay, wenn 600+ netto dabei herauskommen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Greifenklaue am 13.09.2016 | 08:15
Es gibt natürlich auch günstige und tolle Stockart. In Deutschland wenig verbreitet, Ultima Ratio nutzt das z.B. - ich selbst steh auf Outlander Arts, Beispiel vom letzten Karneval (https://greifenklaue.wordpress.com/2016/07/31/karneval-geld-gold-und-schaetze-einladung-aufruf/).
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Nebula am 13.09.2016 | 08:33
Ok der Style ist jetzt nicht unbedingt meines.
Interessant aber ich mags bunt *g*
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Greifenklaue am 13.09.2016 | 10:49
Ok der Style ist jetzt nicht unbedingt meines.
Interessant aber ich mags bunt *g*

Gibt es grundsätzlich natürlich auch in Farbe, Ultima Ratio ist da ein Beispiel, welches zudem so stilsicher ist, dass es aus einem Guss wirkt. Beispiel das unterste Foto in dieser Rezi (https://nerds-gegen-stephan.de/index.php?/archives/290-Ultima-Ratio-Protagonisten-UEbersichtliche-Zusammenfassung-mit-interessanten-Neuerungen.html) müsste Stockart sein {muss ich zu Hause nochmal ins Impressum schauen}.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Nebula am 13.09.2016 | 17:50
Schönes Bild und dummerweise auch cooles Rollenspiel dahinter. Man früher war ich echt resistent vor neuen Systemen
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Nebula am 14.09.2016 | 12:02
(http://uploads.tapatalk-cdn.com/20160914/ecff4c35e5806a1c12c6e70d4b39a08e.jpg)

Was würde jetzt z.b. dieser Stil kosten. Schaut für mich echt stylisch aus und passt super zu SciFi
(http://uploads.tapatalk-cdn.com/20160914/19c317ec01bf7ea20052b4592e01ee3f.jpg)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: finsterland am 15.09.2016 | 14:05
Ob's viel oder nicht viel Geld ist, lasse ich mal dahingestellt. Aber zwei Drittel für Steuer und Versicherung?! Das ist Unsinn. Mit der Künstersozialkasse - die würde ich jedem freien Illustrator dringend raten - beträgt die Sozialversicherung 20%. Steuern sind natürlich einkommensabhängig, aber wer mehr als 20% an Steuern zahlt, verdient auch schon nicht mehr ganz übel. Magere Monate sind natürlich ein Punkt, aber die senken das Einkommen und damit die Steuern.

Also 1000 Euro für eine Illustration sind schon echt okay, wenn 600+ netto dabei herauskommen.
Sorry, Österreich. Wo alles ein klein wenig anders ist.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Nebula am 15.09.2016 | 14:51
Ihr zahlt mehr Steuern als wir Deutschen? Das kann ich mir fast nicht vorstellen 66% Abzüge klingt jetzt aber wirklich fantastisch. Dass du natürlich Fixkosten hast, aber die werden dir am Ende des Monats abgezogen und nicht extra und jedesmal pro Einnahme
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Greifenklaue am 15.09.2016 | 16:29
Für Wenigverdiener sind ja nicht die Steuern, sondern die Gebühren/Versicherungen problematisch.

Wenn Du in Deutschland sagen wir sechshundert verdienst, kostet Dich die Krankenversicherung trotzdem etwa 250 Euro, weil sie eine Untergrenze hat.

Da käme man also auch auf hohe Abgaben, obwohl man gar keine Steuern zahlt.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Viral am 15.09.2016 | 16:43
Jetzt wirds grad total OT aber als Freiberufler muss man ja ggf. Arbeitgeberanteil + Arbeitnehmeranteil abdrücken oder? Zudem ist das mit der Künstlerkasse nicht ganz so einfach, dass man da reinkommt ... nur vom Hörensagen gehört.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: finsterland am 16.09.2016 | 17:52
Ihr zahlt mehr Steuern als wir Deutschen? Das kann ich mir fast nicht vorstellen 66% Abzüge klingt jetzt aber wirklich fantastisch. Dass du natürlich Fixkosten hast, aber die werden dir am Ende des Monats abgezogen und nicht extra und jedesmal pro Einnahme

Es hängt wirklich davon ab. Wir haben eine Kasse für Selbstständige, die SVA. Die Künstler haben möglicherweise was Eigenes, aber kommerzielle Illustration zählt eher nicht als Kunst. Dort zahlst Du ungefähr 30% vom Brutto, wobei es einen Mindestbeitrag von ungefähr € 180,00 pro Monat gibt. Auf der anderen Seite ist es dann bei ungefähr € 1.600,00 pro Monat als Beitrag auch wieder gut.
Die Steuer ist bei uns progressiv und wird am Ende des Jahres abgerechnet. Da hängt es sehr von Deinem Steuerberater ab. Aber gerade, wenn sich die Arbeit zu lohnen beginnt, wird es plötzlich deppert mit der Steuer.

Plus: Die Umsatzsteuer nicht vergessen. Ist bei uns 20%, bei Büchern 10%.

Also: In Österreich ist die Steuer recht heftig, die Sozialversicherung nicht ganz billig und die Preise für Dinge des täglichen Gebrauchs sind auch höher. (Der berühmt-berüchtigte "Österreich-Aufschlag")

Dafür hat man durch die Pflichtversicherung weniger Scherereien bei der Kostenübernahme.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: JS am 17.09.2016 | 02:45
Für Wenigverdiener sind ja nicht die Steuern, sondern die Gebühren/Versicherungen problematisch.
Wenn Du in Deutschland sagen wir sechshundert verdienst, kostet Dich die Krankenversicherung trotzdem etwa 250 Euro, weil sie eine Untergrenze hat.
Da käme man also auch auf hohe Abgaben, obwohl man gar keine Steuern zahlt.

172,- EUR
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Roland am 17.09.2016 | 09:08
Als Privatversicherter?

Gesetzliche Krankenkassen (Härtefallregelungen mal ausgenommen) scheinen 300+ € als Mindestbeitrag für Selbstständige zu berechnen. In der Künstlersozialkasse ist die Sache wesentlich günstiger und vom Einkommen abhängig, da zahlt man ca. 18% des Einkommens als Beitrag für die Sozialversicherungen

Die Umsatzsteuer nicht vergessen. Ist bei uns 20%, bei Büchern 10%.

Die wird üblicherweise bei Rechnungen an Unternehmen (denen USt-Zahlungen ja gutgeschrieben werden) nicht ins Angebot/den Rechnungsbetrag eingerechnet.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Feuersänger am 17.09.2016 | 11:27
Das mit dem Extra hohen Mindestbeitrag für Selbständige ist nicht mehr so, oder jdf längst nicht bei allen Krankenkassen.
Generell ist der Mindestbeitrag etwa 166€, ansonsten wird er direkt aus den tatsächlichen Einkünften berechnet. Ich weiß nicht, ob davon überhaupt noch abgewichen werden darf.

Aber ja, früher war das in der Tat so eine Verarsche... so hatte mich damals die DAK rausgeekelt, weil ich da satte 500€ im Monat bezahlen hätte müssen (Bemessungsgrenze), obwohl ich keine Ahnung hatte ob ich jemals mehr als 1000€ verdienen würde.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: finsterland am 18.09.2016 | 11:45
Die wird üblicherweise bei Rechnungen an Unternehmen (denen USt-Zahlungen ja gutgeschrieben werden) nicht ins Angebot/den Rechnungsbetrag eingerechnet.

Eh. Nur auslegen musst Du sie im Ankauf trotzdem.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Timberwere am 19.09.2016 | 15:41
https://de.trictrac.net/news/am-rollenspiel-verdient-man-nichts
Die Übersetzung mit 0,75 Euro pro 1000 Zeichen, konkret also 241,20 Euro

What. The. Frag.

What.
The.
Frag.


What... The...

Tschuldigung.
Aber welcher Übersetzer macht das, wenn niedrige (und zwar richtig niedrige!!!) Markthonorare bei 0,50 Euro pro 55 (!!!) Anschlägen liegen?


Und ja ja ja. Ich weiß. Hobby. Nische. Kein Geld. Das machen die Leute als Liebesarbeit. Hab ich selber ja auch schon, bzw. mach ich immer wieder mal, wenn das Projekt mir genug am Herzen liegt.

Aber trotzdem, das nochmal ein absoluter Bruchteil dessen, für das ich potentielle Auftraggeber (=gewisse Übersetzungsagenturen, die meinen, sie können's ja machen) nur müde anlächele, wenn sie damit angesch...lichen kommen.
Ganz ehrlich, dann brauche ich auch gar keine Rechnung schreiben, sondern kann mich gleich für den Guten Zweck (TM) für umsonst dransetzen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Infernal Teddy am 19.09.2016 | 15:50
Ich hab im Studium schon mehr genommen....
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: La Cipolla am 19.09.2016 | 16:26
Zitat
Ganz ehrlich, dann brauche ich auch gar keine Rechnung schreiben, sondern kann mich gleich für den Guten Zweck (TM) für umsonst dransetzen.

Machen ja auch ziemlich viele, von sich aus. Gibt sogar einige, die keine Rechnungen schreiben, damit es ihnen nicht die Steuern ihres Hauptjobs zerhaut. :D

Letztendlich würden übersetzte Rollenspielprodukte mit normaler Übersetzerbezahlung halt simpel und einfach nicht rauskommen, und es gibt genügend Übersetzer, die die Alternative (wenig bis kein Geld) bevorzugen. Natürlich könnte man jetzt sagen "dann muss man halt mehr verkaufen", aber ja. Ist auch nicht so einfach, auch wenn es gern so hingestellt wird.

Deshalb ist ja auch die Vorstellung so naiv, mit besser(bezahlt)en Übersetzungen würden Rollenspiele relevant besser laufen ... wenn man auch nur ansatzweise vernünftig zahlt, muss man wahrscheinlich vier mal so viel verkaufen, damit es anfängt, sich zu rechnen. Und nein, gerade bei Rollenspielen macht der Unterschied zwischen einer (unter)durchschnittlichen und einer Übersetzung mit ziemlicher Sicherheit nicht mal ansatzweise so viel aus. Und dann hat man immer noch schlechtes Geld für Layouter, Autoren, Illustratoren, Lektoren ...

Zitat
Ich hab im Studium schon mehr genommen....

Mit einem angefangenen Studium bist du ja auch schon besser qualifiziert als so mancher, der für Rollenspiele übersetzt. 8D
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: AngusMacLeod am 19.09.2016 | 18:54
Der deutsche Rollenspielmarkt ist eben auch bei den "großen" Systemen kein echter Markt, der unter normalen kommerziellen Aspekten so funktionieren würde, wenn jeder die übrichen Tarife für Übersetzung, Layout, Illus, etc. bekäme. Wir können echt froh sein, dass es genug Enthusiasten gibt, die sich in der Freizeit hinsetzen und die ganze Arbeit für lau machen, sonst gäbe es einfach keine Produkte mehr.
Es ist halt ein Markt von Hobbyisten für Hobbyisten und viele der hier herumgeisternden Tanelornies sind daran beteiligt. Hier macht auch niemand Preise kaputt oder bereichert sich auf dem Rücken anderer. Wenn man die These aufstellt, dass die Vergütungen hoch gehen würden, wenn die Hobbyisten es nicht gratis machen würden, dann ist das ein Trugschluss. Die Konsequenz wäre, dass einfach nichts mehr publiziert werden würde.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: 6 am 19.09.2016 | 19:20
Mit einem angefangenen Studium bist du ja auch schon besser qualifiziert als so mancher, der für Rollenspiele übersetzt. 8D
If you pay peanuts, you get monkeys
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Niniane am 19.09.2016 | 19:24
If you pay peanuts, you get monkeys

Der blöde Spruch wird auch nicht wahrer, wenn man ihn dauernd wiederholt  ::)

Ich hab schon Übersetzungen gesehen von Berufsübersetzern (nicht im RPG-Bereich), die waren zum weglaufen. Und genauso andersrum. Von der Bezahlung automatisch auf die Qualität zu schließen, finde ich ziemlich einseitig.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: 6 am 19.09.2016 | 19:35
Der blöde Spruch wird auch nicht wahrer, wenn man ihn dauernd wiederholt  ::)

Ich hab schon Übersetzungen gesehen von Berufsübersetzern (nicht im RPG-Bereich), die waren zum weglaufen. Und genauso andersrum. Von der Bezahlung automatisch auf die Qualität zu schließen, finde ich ziemlich einseitig.
Und genau das sagt der Spruch nicht aus. Er sagt nicht: "Billig is scheisse" sondern "wenn Du kein Geld in die Hand nehmen willst, dann darfst Du nicht nicht wundern, wenn dabei Schrott rauskommt". Der Spruch kommt ja (idealerweise) immer dann wenn Schrott bei rausgekommen ist und es sich dann raustellt, dass dafür kein oder viel zu wenig Geld angeboten wurde.

EDIT:
Oder anders und hier passender: Der Spruch sagt nicht, dass Du als Dolmetscher schlecht bist, wenn Du so wenig Geld nimmst, sondern andersrum aufgezäumt, dass der Verlag sich nicht wundern muss, wenn ihr schlechtes Angebot nur von schlecht oder garnicht ausgebildeten Dolmetscher angenommen wird. Timberwere bekommen sie alleine mit dem Angebot z.B. nicht.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: alexandro am 19.09.2016 | 20:11
Muss nicht sein.

Ebenso wie man manchmal für eine kleine Low-Budget-Produktion Schauspieler bekommt, die normalerweise nur für Millionengagen arbeiten, kann man auch einen professionellen Übersetzer mal für ein schlecht bezahltes Projekt gewinnen. Voraussetzung ist natürlich, dass er sich zumindest etwas mit dem Projekt identifiziert, und das seine normale Arbeit dadurch nicht behindert wird (er also entweder "zwischen den Aufträgen" ist, oder der Abgabetermin so lange in der Zukunft ist, dass er erstmal die "what pays the bills"-Aufträge fertigkriegen kann, bevor er sich an die setzt, wo er kulant ist).
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: 6 am 19.09.2016 | 20:32
Muss nicht sein.
Klar. Der Spruch ist aber normalerweise eine Erwiderung auf "Ich habe nur Schrott hier" oder "Nur inkompetente Mitarbeiter hier". Aber das habe ich ja schon geschrieben.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Achamanian am 19.09.2016 | 20:44
Ebenso wie man manchmal für eine kleine Low-Budget-Produktion Schauspieler bekommt, die normalerweise nur für Millionengagen arbeiten, kann man auch einen professionellen Übersetzer mal für ein schlecht bezahltes Projekt gewinnen. Voraussetzung ist natürlich, dass er sich zumindest etwas mit dem Projekt identifiziert, und das seine normale Arbeit dadurch nicht behindert wird (er also entweder "zwischen den Aufträgen" ist, oder der Abgabetermin so lange in der Zukunft ist, dass er erstmal die "what pays the bills"-Aufträge fertigkriegen kann, bevor er sich an die setzt, wo er kulant ist).

Als professioneller Übersetzer, der genau das mehrfach versucht hat, kann ich dir sagen, dass insbesondere Letzeres für größere Projekte leider kaum praktikabel ist. Irgendwie mal nebenher was machen - das habe ich bei einzelnen Kapiteln für 13th Age und Numenera geschafft, die ich jeweils in 2-3 Tagen durchpeitschen konnte. Alles darüber hinaus wäre illusorisch. Nach dem jeweils aktuellen bezahlten Auftrag kommt bekanntlich der nächste, und mal drei Monate lang einfach gar kein Geld verdienen, um Symbaroum oder Eclipse Phase oder sonst irgendeinen Schinken zu übersetzen, ist in der Regel nicht drin. Es ist einfach wahnsinnig unrealistisch, für ein umfangreicheres RSP-Projekt einen Profi-Übersetzer zu bekommen, der das Ding komplett durchzieht ...
Mal abgesehen davon, dass man bei aller Identifikation mit einem Projekt ja gerne in seiner Freizeit auch mal was anderes macht als von Berufs wegen. Ich glaube nicht, dass LKW-Fahrer in ihrer Freizeit am liebsten noch allen möglichen Leute die Umzugsautos durch die Gegend fahren. Sicher, wenn es schnell geht und dringend sein muss ... aber bitte nicht in den vier Wochen Urlaub, die sie vielleicht im Jahr haben, von früh bis spät.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Timberwere am 19.09.2016 | 21:09
Was glaubt ihr wohl, warum ich seit drei Jahren an Itras By sitze und immer noch nicht ganz fertig bin damit? :D

Da ist halt der Deal: Ja, es gibt kaum was, aber es ist ein echtes Herzensprojekt, und ich mache halt daran weiter, wenn ich Zeit habe.
(Okay, und es ist Norwegisch, das dauert für mich doch nochmal deutlich länger als Englisch, habe ich festgestellt.)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: alexandro am 19.09.2016 | 23:54
Zitat
Es ist einfach wahnsinnig unrealistisch, für ein umfangreicheres RSP-Projekt einen Profi-Übersetzer zu bekommen, der das Ding komplett durchzieht ...
Als Profi-Übersetzer, der so etwas schonmal macht (nicht zu den von Ulisses genannten Preisen, aber schon deutlich unter dem, was Timber als Mindesthonorar genannt hat), plaudere ich mal aus dem Nähkästchen...

Irgendwie mal nebenher was machen - das habe ich bei einzelnen Kapiteln für 13th Age und Numenera geschafft, die ich jeweils in 2-3 Tagen durchpeitschen konnte.

Ich mache es umgekehrt: ich habe quasi immer mein Notebook dabei, und wenn ich mal 15-20 Minuten nichts zu tun habe (z.B. weil ich in der Straßenbahn sitze), dann übersetze ich schnell 1-2 Seiten eines Rollenspielprojekts. Am Anfang hätte ich es auch nicht gedacht, aber durch diese "Mini-Übersetzungen" kommt mit der Zeit einiges zusammen (OK, die Fehlerquote ist auf diese Weise etwas höher, aber da ich das Ganze sowieso nochmal gegenlese, geht das ziemlich gut). Auch im Urlaub schaffe ich das gelegentlich (besonders wenn ich verreise und daher längere Zeit im Flugzeug/Zug verbringe), ohne dass meine Entspannung darunter leidet.

Zitat
Nach dem jeweils aktuellen bezahlten Auftrag kommt bekanntlich der nächste, und mal drei Monate lang einfach gar kein Geld verdienen, um Symbaroum oder Eclipse Phase oder sonst irgendeinen Schinken zu übersetzen, ist in der Regel nicht drin.


Du wärst überrascht, was in der Übersetzerbranche alles passieren kann.

Ich hatte mich mal für ein umfangreicheres Projekt (Firmengründung im Ausland) verpflichtet und extra ein paar andere Aufträge abgelehnt, um den "workload" für diesen Kunden bewältigen zu können - nur um dann mitgeteilt zu bekommen, dass der Firmenchef ins Koma gefallen war (kein Scheiß: wie sich herausstellte entsprach diese haarsträubende Geschichte tatsächlich den Tatsachen) und sich das gesamte Projekt auf unbestimmte Zeit verzögern würde. Natürlich hatten sich meine anderen Kunden inzwischen schon anderweitig umgesehen (da ich sie ja darüber informiert hatte, dass ich erstmal nur begrenzt zur Verfügung stünde) und es war wirklich schwer, die Auftragsmaschine so schnell wieder zum Laufen zu kriegen (war etwa zwei Monate nur minimal beschäftigt).

In solchen Fällen ist man schon froh, wenn man durch die gelegentliche Übersetzung eines Rollenspielbuchs wenigstens die Miete wieder reinkriegt.  ;)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Achamanian am 20.09.2016 | 07:49
Ich hatte mich mal für ein umfangreicheres Projekt (Firmengründung im Ausland) verpflichtet und extra ein paar andere Aufträge abgelehnt, um den "workload" für diesen Kunden bewältigen zu können - nur um dann mitgeteilt zu bekommen, dass der Firmenchef ins Koma gefallen war (kein Scheiß: wie sich herausstellte entsprach diese haarsträubende Geschichte tatsächlich den Tatsachen) und sich das gesamte Projekt auf unbestimmte Zeit verzögern würde. Natürlich hatten sich meine anderen Kunden inzwischen schon anderweitig umgesehen (da ich sie ja darüber informiert hatte, dass ich erstmal nur begrenzt zur Verfügung stünde) und es war wirklich schwer, die Auftragsmaschine so schnell wieder zum Laufen zu kriegen (war etwa zwei Monate nur minimal beschäftigt).

In solchen Fällen ist man schon froh, wenn man durch die gelegentliche Übersetzung eines Rollenspielbuchs wenigstens die Miete wieder reinkriegt.  ;)


Okay, ich bin zugegebenermaßen nur von meinen Erfahrungen als Romanübersetzer ausgegangen - da habe ich 2-3 Verlage, mit denen ich recht fest verbandelt bin, und eigentlich immer für ein Jahr im voraus Aufträge, die auch nicht plötzlich wegbrechen. Aber ich muss die auch alle machen, damit es finanziell halbwegs hinkommt. Dann immer noch in der U-Bahn auf Übersetzungsmodus sein - nee, keinen Bock.
Wenn ich mal versehentlich den neuen Harry Potter übersetze und Hunderttausende in Tantiemen ausgeschüttet kriege, dann übersetze ich aber gern ganz in Ruhe mal 1-2 fette Grundregelwerke  ;)
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Timberwere am 20.09.2016 | 12:22
U-Bahn: nur ab 15 min aufwärts, wenn der Laptop eh schon hochgefahren ist. Zug zwischen Mannheim und Frankfurt: ja. In der Dreiviertelstunde schaffe ich vielleicht nur ein paar Absätze, aber hey, Kleinvieh macht auch Mist. Und ich bin im Zug eh ständig irgendwas am Tippen. Wenn ich nicht übersetze, dann schreibe ich RPG-Diaries oder sowas. :D

Urlaub: oh ja, auch. Keine "echten"* Aufträge; wenn ich im Urlaub den letzten zahlenstrotzdenden Geschäftsbericht oder eine direkt aus Schwurbelhausen stammende Pressemitteilung machen sollte, würde ich wahnsinnig werden. Aber ich habe schon festgestellt: Übersetzen entspannt. Zumindest, wenn es ein Text ist, der mir am Herzen liegt und der einigermaßen flutscht. Da sitze ich dann abends im Ferienhäuschen bequem auf dem Sofa und tippsele vergnügt vor mich her. Läuft. :)




* ja, ich weiß, wie falsch der Begriff eigentlich ist, natürlich sind auch Rollenspiel-Pro-Bono-Dinger echte Aufträge! Mir fällt nur gerade kein besseres Wort ein. Seht es mir nach.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: alexandro am 20.09.2016 | 15:42
@Timber: ja, etwas wo ich viel recherchieren oder stilsicher formulieren soll würde ich auch nicht unterwegs machen. Da ist der Nachbearbeitungsaufwand dann höher, als die Zeit welche man durch die Mini-Übersetzungen spart.

@Rumpel: Literaturübersetzungen sind auch ein ziemliches Biest. Da muss man schon ziemlich viel machen, um damit überhaupt auf einen grünen Zweig zu kommen.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: TeichDragon am 6.11.2016 | 18:07
Ich muss hier Thread-Nekromantie betreiben, weil ich diesen Artikel hier so interessant finde.

E-Books: In der Flatrate-Falle (http://www.zeit.de/2016/44/e-books-literatur-flatrates-verlage-schriftsteller-einkommen)

Wer glaubt, bei den großen Verlagen sehen die Auflagen im "richtigen" Buchmarkt anders aus, hier nennt Nina George auch mal Fakten:

Zitat
Für 90 Prozent aller Autorinnen ist kein Auskommen mit dem literarischen Einkommen möglich, nicht mal jenen, die im Feuilletonteil dieser Zeitung wohlwollend besprochen werden. Die meisten Werke verschwinden nach zwölf Wochen vom "Neuheiten!"-Tisch diskret in den Lagern und verkaufen sich bis zur Verramschung 500- bis 5.000-mal. Dafür fließt ein Umsatz zwischen 250 und 7.000 Euro aufs Konto, [...]
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: Thot am 6.11.2016 | 18:18
"Dafür fließt ein Umsatz zwischen 250 und 7.000 Euro aufs Konto." 

Wow. Dann habe ich mit meinen Ebooks ja schon das untere Ende der Skala deutlich übertroffen. Das hätte ich wirklich nicht gedacht.
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: D. Athair am 6.11.2016 | 20:05
... 90.000 Neuerscheinungen in Verlagen und nochmal 100.000 über Selbstverleger.
Das sind die eigentlich erschreckenden Zahlen.

Oder wenn man nur die Verlags-Neuerscheinungen rechnet:
Wenn jeder Einwohner Deutschlands ein neu erscheinenes Buch pro Jahr kauft, dann kommt man hier auf ne Auflage von ca. 900 Exemplaren pro Buch
Titel: Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
Beitrag von: vanadium am 6.11.2016 | 20:26
"Dafür fließt ein Umsatz zwischen 250 und 7.000 Euro aufs Konto." 
Wow. Dann habe ich mit meinen Ebooks ja schon das untere Ende der Skala deutlich übertroffen. Das hätte ich wirklich nicht gedacht.

OT:
Ich sehe gerade, dass deine Ebooks via Amazon auch über Kindle-Unlimited zu erhalten sind. Was bleibt denn in so einem Fall bei dir hängen bzw. wie rechnet Amazon das ab?
Da werden die ja nicht die üblichen 4,- € an dich weiterreichen...