Kann ich jetzt nicht bestätigen, aber ich kann die Betrachtung nachvollziehen. Manche kochen privat anders als für Gäste, geschweige denn Kunden. Manche nicht. Was zum Guten oder Schlechten gereichen kann.
Was beim Spiel vor der Kamera schon eine große Rolle spielt, ist das eine Unmenge Zensur mit am Spieltisch sitzt. Sowohl bezüglich der Planung, als auch im Spiel selbst. Es gibt Dinge, die man nicht sagen kann und darf. Allein schon, weil die Streamingdienste sich zur Gedankenpolizei aufspielen wollen, dazu aber zu dumm und zu gleichgültig sind, mit entsprechend chaotischem Resultat. Es gibt Worte, die um ihrer selbst willen verboten sind, oder die zumindest zur sofortigen Demonetarisierung führen, was für das Format ja entsprechende Konsequenzen hat. Deshalb "entleben" sich dann Leute mit der "Pew Pew" anstatt "sich mit einer Pistole das Leben zu nehmen". Die Folge davon sind eher Stress, bzw. Angst, weniger Scham. Und es betrifft uns noch nicht ganz so extrem wie die US Szene, weil das intrinsische Böse der Techfirmen nicht so gut Deutsch kann. Noch. Das wird dann bald von Gestapo KIs kontrolliert, die von irgendwelchen Techbros programmiert wurden.
Für mich ändert sich bei Publikum vor allem das Maß an sinnvoller Vorbereitung. Und die Art. Ich kann in einem Livestream nicht einfach die Musik benutzen, die ich benutzen möchte. Es muss lizenzierte oder lizenzfreie Musik sein. Ich kann nicht einfach Bilder als Handouts benutzen, zu denen ich nicht die Rechte habe. Also muss vieles angefertigt und vorbereitet werden. Beim Rollenspiel immer eine zusätzliche Herausforderung, weil man ja im Voraus nicht weiß, was genau die Spieler am Tisch dann tun werden. Man muss dann mitunter mehrere Varianten vorbereiten und ein Teil davon ist für die Tonne.
Wo ich viel eher Scham erlebt und erfahren habe, ist Scham IM Rollenspiel. Scham, die eigenen Emotionen einzubringen, Emotionen zu emulieren, Standpunkte einzunehmen die vielleicht albern, dumm oder naiv sind, ohne dabei eine Karikatur zu sein. Bei manchen fängt diese Schamgrenze bereits dabei an in wörtlicher Rede zu sprechen.