Die Kampagne fand ihren Abschluss -- und zwar bei einem Kochwettbewerb. Wir waren mal wieder Laser und also dumme Wachleute, die am Rand einer von Mesonenstürmen verseuchten Weltallecke eine Station durchschlenderten, auf der ... na ja, gekocht wurde. Leben kam erst in die Bude, als ein Weltraumpirat anrückte, der angeblich auch mitkochen wollte. Helle Aufregung bei der Veranstalterin der ganzen Sache. Wegschicken konnte man den nicht, weil er zu viele ungewaschene Spießgesellen und zu viele Laserwaffen hatte. Einfach mitmachen lassen ging aber auch nicht, weil er nicht angemeldet war und gleich 17 Bestazungsmitglieder mitbringen wollte, die sich möglicherweise alle nicht die Hände gewaschen hatten. Tja, wir also alle rübergeflogen und mal ein ernstes Wörtchen geredet.
Stellte sich natürlich raus, dass es sich um einen im Grund liebenswerten blutrünstigen Diktator seines eigenen Weltraumeckchens handelte, der zwar auch schobn irgendwie mitkochen wollte, aber eigentlich nur unseretwegen da war. Er fand uns cool, und drum sollten wir seine Polizisten werden. Ach ja, und außerdem wäre da ein Kopfgeld auf uns ausgesetzt, von irgendwem, den nicht mal er ermitteln konnte, aber diejenigen, die sich gleich auf die Jagd nach uns gemacht hätten, das wären ziemlich fiese Typen, nämlich eigentlich die, in die wir mal mit unserem Gleiter reingeflogen waren (siehe "Die Abenteuer der Brocken, Band 2"). Falls das unsere Entscheidung beeinflussen würde. Ovid fand er besonders gut, wobei auch der sexuelle Ruf des kleinen Grauen irgendwie eine Rolle spielte.
Wir beratschlagten hin und her und kamen schließlich auf einen waschechten Brocken-Plan. Wir wollten die Brocken medienwirksam von diesem Piraten zu Klump schießen lassen, um unseren eigenen Tod zu inszenieren, von wegen, Kopfgeldjäger abschütteln. Dann wollten wir erstmal mit ihm in seinen Operettenstaatsektor und da mal weitersehen. Es folgte ein bisschen Spagat zwischen dem Abtransport der wichtigsten Sachen von der Brocken und so tun, als wären wir weiter um die Sicherheit des Kochwettbewerbs besorgt (wir verhafteten und waterboardeten einfach ein paar Köche, um Aktivität vorzutäuschen).
Ovid hatte Verschwimmanfälle und bekam von der Bordärztin eine Ampulle mit Gegenmittel, das ihn aber vielleicht all seiner VasMal-Kräfte berauben würde! Er vertagte die Entscheidung souverän.
Oue traf Anhänger einer Sekte von Emotionsunterdrückerballas, bei denen auch seine Exflamme war. Die gab gleich dreimal Trinkgeld, drei unterschiedliche Beträge, und sendete ihm außerdem noch Angst, ein Gefühl, das ihm an ihr ganz fremd war. Diese drei Beträge, das mussten doch wohl Koordinaten sein? Genau in dieser Gegend im All war mal ein berühmtes Schiff verschollen, im Kampf gegen die [mysteriösen Wesen aus einem anderen Kontinuum, wie heißen die noch mal]. Braten, wir rochen dich! Zu diesen Koordinaten sollte uns der Pirat mit dem goldenen Herzen auch noch fliegen.
Brocken also mit einer Träne im Knopfloch hochgejagt, wir offiziell abgelebt. Dann zu den Rätselkoordinaten.
Dort eine Siedlung rund um ein Raumschiffwrack, das irgendwie mit der Absturzstelle mehrdimensional verschmiert war. Drumrum ein Kult, der diese Anomalität aufs ganze Universum ausweiten wollte, damit endlich alles nicht mehr nur eine Raum-Zeitlinie war, sondern irgendwie alle gleichzeitig, was sich die Kultisten irgendwie besser vorstellten. Wer versteht schon diese irren religiösen Fanatiker? Zu denen gehörten aber auch alte Bekannte von uns, die VasMal-Wissenschaftlerin Wusstemalwiediehieß (siehe "Die Brocken kehrt zurück", S. 31) und diverse andere vertraute Gesichter (siehe weitere frühe Abenteuer der Brockencrew). Einer von denen war auch mit dem mysteriösen Militärvirus infiziert, mit dem diese ganze Verschmiererei von Raumzeiten überhaupt angefangen hatte, und sein Geist war irgendwie das Tor zu dieser Anomalie -- alles sehr eso,aber halt religiöse Fanatiker!
Ovid stellte als VasMal die Verbindung her und wurde entdeckt. Es kam zu einem Kampf, in dessen Verlauf ein Angeifer, der Oues Exflamme mit einer Bombe umgürtet hatte, mit der Medikamentendosis von Ovid ausgeschaltet wurde. Bescheuerte Taschenlampenfallenlasseraktion, denn: im Inneren des Schiffes war alles verschmiert und Ovid wurde auch immer mehr verschmiert, sodass wir ohne Medikament den Weg eigentlich nicht mehr fanden.
Der Spielleiter erlaubte uns aber, zum alten Bekannten, dessen Geist das Tor war, doch noch mal Verbindung aufzunehmen, und den zum Aufstand zu animieren. So brach das Verschmieren zusammen und wir kratzten und bissen mit den letzten Poolpunkten die religiösen Irren und ihre Weltvernichtungsmaschine kampfunfähig.
Abspann: Ovid wurde all seine Vasmal-Eigenschaften los und tat diese Behandlung auch der VasMal-Fantikerin an, die federführend bei dem Wahnsinnn gewesen war, auf dass sie so was nie wieder täte. Zugleich aber bot er ihr an, dieses Schicksal mit ihr gemeinsam zu ertragen. Fies und maliziös flocht Rumpel ein, dass sie darauf einging, damit Ovid jeden Tag an ihr wie im Spiegel sehe, wie grausam dieses Leben wäre. Eine glückliche Ehe war geschmiedet! Not.
Oues Exflamme bedankte sich ganz artig für die Rettung vor der Bombe, wollte aber so schnell wie möglich weg von allen Gefühlen, und sagte ihm drum Lebwohl. Auch hier echte Happyendfreude. Hashtag: Ironie.
Pavik nahm den, dessen Geist das Tor für die Allesgleichzeitigundräumlichmachung der Welt gewesen war, unter seine Fittiche und ertrug sanft seinen Glauben, dass er die Welt gerettet habe und jetzt irgendwie ein Held sei. Auch voll die funktionale Beziehung.
Ein unerwartet bitteres, aber cooles Ende für eine coole Kampagne.
Für mich war´s die erste SF-Kampagne -- und gleich noch so eine schöne! Kompliment an Rumpel für die jederzeit gelungene Speilleitung. Tolle Mischung aus Storyvorgabe und Flexibilität. Weltraumabenteurerei wechselte sich aufs Angenehmste ab mit dem Philosophischen rund ums Verschmieren. Schönes Universum, das von Ashen Stars, und ein zu Unrecht nicht so groß rausgekommenes Spiel, finde ich.