Autor Thema: Welche anderen "Dune" Romane lohnen sich?  (Gelesen 8439 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Antariuk

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.797
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Antariuk
    • Plus 1 auf Podcast
Welche anderen "Dune" Romane lohnen sich?
« am: 13.07.2015 | 17:48 »
Ahoi!

Ich knabbere mich derzeit (wieder mal) durch "Dune". Da mich das Universum schon interessiert, welche von den vielen anderen Romanen könnt ihr empfehlen, falls überhaupt? Vor allem da ja bis heute immer noch neue Geschichten veröffentlich werden? Mir geht es auch nicht so sehr darum ein komplettes Hintergrundwissen aufzubauen oder jedes Mysterium erklärt zu wissen - auch wenn ich einzelne Aspekte sicherlich in meinem Sword&Planet Abenteuer verwerten werde - sondern einfach nur coole Geschichten zu erleben :)
Kleiner Rollenspielstammtisch: Plus 1 auf Podcast

"Ein Zauberer mag noch so raffiniert sein, ein Messer im Rücken wird seinen Stil ernsthaft versauen." - Steven Brust

Pyromancer

  • Gast
Re: Welche anderen "Dune" Romane lohnen sich?
« Antwort #1 am: 13.07.2015 | 18:13 »
"Der Herr..." und "Die Kinder des Wüstenplaneten" sind in Ordnung, fallen aber gegenüber dem ersten Band schon sehr stark ab. "Gottkaiser" geht so, und "Ketzer" und "Ordensburg" sind noch lesbar, wenn man gerade nichts besseres zur Hand hat.

Alles, was danach kam ist nicht mehr von Frank Herbert, und laut gewöhnlich zuverlässiger Quellen (ich hab davon kein Buch mehr selbst gelesen) irgendwo zwischen "normal schlecht" und "unerträglicher, grottenschlechter Scheiß, der mit Dune nicht mal mehr im entferntesten etwas zu tun hat".

Offline Zarkov

  • Ehrengeflügel
  • Hero
  • *****
  • Leicht unscharf
  • Beiträge: 1.892
  • Username: Zarkov
Re: Welche anderen "Dune" Romane lohnen sich?
« Antwort #2 am: 13.07.2015 | 18:31 »
Ich empfehle immer die ersten drei Bände der ursprünglichen Reihe – neben „Dune“ also noch „Dune Messiah“ und „Children of Dune“. Zumindest den zweiten Band würde ich auf jeden Fall noch lesen, danach sieht die ungebrochene Helden- und Übermenschengeschichte des ersten Bandes gleich etwas anders aus. Am packendsten geschrieben ist freilich Bd. 1.

Die späteren Bände werden dann etwas eigen, aber daß ich die alle gelesen hatte, ist wirklich zu lange her für ein Urteil. Den nachgeschobenen Romanen von Brian Herbert und Kevin Anderson bin ich nach minimalen Stichproben schaudernd aus dem Weg gegangen.

Dann gibt es noch die ziemlich unterhaltsame und ausführliche Dune Encyclopedia, mit der Frank Herbert allerdings nichts zu tun hatte. Ein fetter Brocken voller Hintergrund und Details, quasi ein Quellenbuch, allerdings schon lange vergriffen. Vor einigen Jahren war die kurz als PDF verfügbar; zumindest die zweibändige deutsche Ausgabe sollte antiquarisch leicht aufzutreiben sein („Der Wüstenplanet: Enzyklopädie“).
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

Offline First Orko

  • DSA-Supermeister auf Probe
  • Koop - Fanziner
  • Legend
  • **
  • Trollanischer Spielleiter
  • Beiträge: 6.621
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Orko
Re: Welche anderen "Dune" Romane lohnen sich?
« Antwort #3 am: 14.07.2015 | 12:14 »
Ich habe den 6-bändigen Schuber zu Hause noch stehen, der schon viele Jahre darauf wartet nochmal komplett durch"gearbeitet" zu werden ;)
Als Heranwachsender habe ich bis 1/2 Band 4 durchgehalten und dann kapituliert. Die Bände davor erzählen aber bereits die viele Tausend Jahre andauernde Dynastie des Wurm/Mensch-Hybriden und liest sich stellenweise schon... zäh. Ich würde sagen, wenn man Lust darauf hat sich in die Welt dieses in der SciFi schon recht einmaligen Wesens und seiner Umgebung und strategischen, Jahrtausende überdauernde Pläne der diversen Machtgruppen einzudenken, dann lohnt sich der Aufwand schon.
Der vierte Teil ist insofern speziell, als das kaum etwas wirklich "passiert". Wenn ich das richtig erinnere, dann besteht fast das gesamte Buch aus Dialogen und (inneren) Monologen und man erfährt im Grunde "nur" die übergreifende Agenda des Herrschers. Das Ganze nimmt aber durchaus philosophische Züge an, was mir damals zu unzugänglich war, mich aber heute immer mehr reizt, das ganze Werk nochmal in Angriff zu nehmen.
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Timberwere

  • Chicken Pyro-Pyro
  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Tanelorns Hauswerwölfin
  • Beiträge: 15.955
  • Geschlecht: Weiblich
  • Username: Timberwere
    • Timbers Diaries
Re: Welche anderen "Dune" Romane lohnen sich?
« Antwort #4 am: 14.07.2015 | 12:19 »
Ich fand damals den ersten Band genial, den zweiten Band auch noch super, den dritten okay, und beim vierten habe ich - wie Orko - nach der Hälfte die Segel gestrichen.
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Orlock

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 723
  • Username: Orlock
Re: Welche anderen "Dune" Romane lohnen sich?
« Antwort #5 am: 14.07.2015 | 12:29 »
Ja, der erste Band ist einfach ein Klassiker. Danach wird es schon teilweise ziemlich abstrus.
Ich glaube, man verpasst nicht viel, wenn man nach dem ersten Band aufhört.

Offline Aurean

  • Survivor
  • **
  • Beiträge: 65
  • Username: Aurean
Re: Welche anderen "Dune" Romane lohnen sich?
« Antwort #6 am: 14.07.2015 | 13:33 »
Meine persönliche Empfehlung sind ganz klar die ersten 6 Bände die von Frank Herbert geschrieben wurden.

Interessanterweise habe ich das erste Buch bisher eigentlich immer als eine Art Prolog zu der eigentlichen Geschichte, die sich über die Bände 2-6 erstreckt gesehen.
Das Werk gliedert sich in 3 Teile, die ganz deutliche Sprünge sowohl in der Zeitlinie als auch im Handlungs/Erzählungs - Schwerpunkt machen.  Die Bücher "Der Wüstenplanet", "Herr des Wüstenplaneten" und "Kinder des Wüstenplaneten" bilden einen Block der sich mit dem Aufstieg Paul Atreides und seiner Herrschaft beschäftigen. Das Buch "Der Gottkaiser des Wüstenplaneten" stellt eine Art Überleitung zu den Bänden 5 und 6 dar und beschreibt die letzten Tage der Herrschaft Letos II Atreides. Schlussendlich bilden die Bücher " Die Ketzer des Wüstenplaneten" und "Die Ordensburg des Wüstenplaneten" einen dritten Teil der den Blickwinkel deutlich verschiebt und primär aus Sicht des Ordens der Bene Gesserit erzählt wird.
Zwischen den einzelnen Teilen gibt es auch massive Zeitsprünge nach vorne um die Geschichte über Jahrtausende hinweg fortzuführen. Es gibt auch keinen durchgängigen Protagonisten sondern der Blickwinkel verschiebt sich je nach Band sehr stark um ein mehr oder weniger umfassendes Bild der Geschichte der Menschheit und deren Entwicklung in diesem Universum abzubilden. Das Ende von "Die Ordensburg des Wüstenplaneten" ist dann leider etwas gehetzt und merklich in einem anderen Stil geschrieben, was dem Tot von Frank Herbert geschuldet ist, worauf sein Sohn Brian Herbert die beiden letzten Kapitel nach den Aufzeichnungen seines Vaters zu Ende geführt hat.
Allgemein muss man auch leider sagen das man als Leser sich auch viel selbst über das Universum herausarbeiten muss, da vieles nur in Nebensätzen oder Andeutungen beschrieben wird. Gerade für Neueinsteiger und Personen die die Bücher zum ersten mal lesen ist es mitunter etwas schwer allen Sprüngen folgen zu können.

Von den weiterführenden Büchern kann ich selbst nur die Häuser Trillogie und die Trillogie über Butlers Jihad, beide von Kevin J. Anderson und Brian Herbert geschrieben, selbst beurteilen.

Die Häuser Trillogie (Das Haus Atreides, Das Haus Harkonnen, Das Haus Corrino) ist noch ganz ok. Die Charakteres haben deutlich weniger Tiefgang und die ganze Geschite wirkt, zumindest aus meienr Sicht, irgendwie mit Gewalt in das Universum reingepresst. Die Trillogie beschreibt die direkte Vorgeschichte zu "Der Wüstenplanet" bis hin zur Geburt von Paul Atreides. Alles in allem liegt der Schwerpunkt hier auch deutlich stärker auf Action als in den Orginalbänden.

Die Trillogie über Butlers Jihad fällt dann (wieder meine rein persönliche Meinung) noch extremer ab. Einerseits versuchen die beiden Autoren irgendwelche losen Andeutungen die Frank Herbert über diese Zeit in den Orginalbänden gemacht hat irgendwie zu verwursten, aber andererseits bringen sie auch Dinge mit hinein die im gesammten Kontext der Universums einfach keinen Sinn ergeben. Die meisten Charaktere sind nur noch klischeehafte Abziehbilder deren Motive zumeist auch irgendwie unklar bleiben.

Ich weis es ist eine Menge Text, und alles strak von meiner persönlichen Sicht geprägt, aber ich hoffe das ich dir zumindest etwas weiterhelfen konnte.

Gruß Aurean
« Letzte Änderung: 14.07.2015 | 13:35 von Aurean »

Offline Antariuk

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.797
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Antariuk
    • Plus 1 auf Podcast
Re: Welche anderen "Dune" Romane lohnen sich?
« Antwort #7 am: 14.07.2015 | 14:07 »
Hui, danke für die Rückmeldungen! Ich denke dann schnuppere ich mal in die zwei Folgebände hinein und schaue ob mir die "originale" Trilogie gefällt.

@Aurean: Kevin J. Anderson? Da bin ich raus... erinnere mich noch u.a. an die X-Files Romane die der verbrochen hat, boah waren die mies >;D
Kleiner Rollenspielstammtisch: Plus 1 auf Podcast

"Ein Zauberer mag noch so raffiniert sein, ein Messer im Rücken wird seinen Stil ernsthaft versauen." - Steven Brust

Offline Hewisa (gone for good)

  • Anonymer Raumschlitterer
  • Famous Hero
  • ******
  • Dauerhaft abwesend!
  • Beiträge: 3.540
  • Username: Hewisa
Re: Welche anderen "Dune" Romane lohnen sich?
« Antwort #8 am: 14.07.2015 | 15:03 »
Die Häuser Trillogie (Das Haus Atreides, Das Haus Harkonnen, Das Haus Corrino) ist noch ganz ok. Die Charakteres haben deutlich weniger Tiefgang und die ganze Geschite wirkt, zumindest aus meienr Sicht, irgendwie mit Gewalt in das Universum reingepresst. Die Trillogie beschreibt die direkte Vorgeschichte zu "Der Wüstenplanet" bis hin zur Geburt von Paul Atreides. Alles in allem liegt der Schwerpunkt hier auch deutlich stärker auf Action als in den Orginalbänden.

Die Trillogie über Butlers Jihad fällt dann (wieder meine rein persönliche Meinung) noch extremer ab. Einerseits versuchen die beiden Autoren irgendwelche losen Andeutungen die Frank Herbert über diese Zeit in den Orginalbänden gemacht hat irgendwie zu verwursten, aber andererseits bringen sie auch Dinge mit hinein die im gesammten Kontext der Universums einfach keinen Sinn ergeben. Die meisten Charaktere sind nur noch klischeehafte Abziehbilder deren Motive zumeist auch irgendwie unklar bleiben.
Ja, das sehe ich genauso. Die Häuser-Trilogie hatte ich noch als relativ unterhaltsam in Erinnerung (wenn auch deutlich flacher als das Original) und hab mich dann an Butlers Djihad gemacht in der Erwartung ähnlich anspruchslos unterhalten zu werden. Meine Fresse, lag ich da falsch. Die Butler-Trilogie ist echt komplett beknackter, hirnrissiger, sinnlos brutaler und schlicht scheißedämlicher Schrott. Finger weg.

Und da zwischen der Lektüre der Häuser-Trilogie und der Butler-Trilogie zumindest für mich doch einige Jahre lagen, bin ich in der Rückschau nicht mehr so sicher, ob mein mildes Urteil über erstere nicht fehl am Platz war. Aber nochmal lesen, um es zu verifizieren wird ich den Kram auch nicht - dafür ist es definitiv nicht gut genug.

Ich weiß, in der Vergangenheit habe ich da milder geurteilt, aber ich war jung und wusste es nicht besser ;)
Dauerhaft abwesend - nicht mehr über das Tanelorn erreichbar; auch nicht per PM!
Formerly known as Preacher.

Offline Kowalski

  • Hero
  • *****
  • Hinterm Mond
  • Beiträge: 1.695
  • Username: Kowalski
Re: Welche anderen "Dune" Romane lohnen sich?
« Antwort #9 am: 19.08.2015 | 12:38 »
Hmm. Ich fand den ersten Band super.
Den zweiten ganz gut und den dritten todlangweilig.
4 bis 6 hab ich ungelesen irgendwo noch rumliegen, denke ich.

Auf Englisch ist Dune besser, mag aber auch sein das ich die Anspielungen auf die arabische Welt die Frank Herbert macht einfach inzwischen besser verstehe.
Paul ist ja deren Messias, wobei er das in eben dem auch weltlichen Sinne sieht wie es Moslems und Juden eben so verstehen.

Die Legends of Dune, nun, für Fans ein Muss, leider.
Aber Obacht, in Amazon scheinen einige Claquere die Bücher positiv zu bewerten, obwohl zumindest Band 1 ziemlicher Müll ist. Band zwei liegt bei mir noch irgendwo rum, denke ich.
Die Haus Bücher kenne ich nicht.
Bitcoin = Drown the poor

Offline Wawoozle

  • Sultan des Unterwasser-Kingdoms
  • TechSupport
  • Mythos
  • *****
  • would you kindly
  • Beiträge: 10.620
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Wawoozle
Re: Welche anderen "Dune" Romane lohnen sich?
« Antwort #10 am: 19.08.2015 | 12:53 »
Interessant... ich fand neben dem Ersten Band gerade "Heretics" und "Chapterhouse" eigentlich am besten. Hauptsächlich deswegen weil in diesen Bänden das Dune Universum plötzlich ein ganzes Stück größer wird. Man hat die Rückkehrer aus der Diaspora mit ihren ganz eigenen Geschichten, die Gesserit und die Tleilaxu werden näher beleuchtet und die Handlung spielt nicht mehr zu 90% nur auf Arrakis.
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Offline Infernal Teddy

  • Beorn der (Wer-) Knuddelbär
  • Helfer
  • Mythos
  • ******
  • His demonic Personage
  • Beiträge: 9.088
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Infernal Teddy
    • Neue Abenteuer
Re: Welche anderen "Dune" Romane lohnen sich?
« Antwort #11 am: 19.08.2015 | 13:51 »
Ich habe letztes Jahr die komplette Dune-Reihe, inklusive den Star Wars-Ports von Kevin Schmierfink Anderson, rezensiert. Meine Meinung? Die sechs Bühcer von Frank herbert selbst sind gold wert, die House-Romane kann man noch lesen, die beiden Teile von Dune 7 kann man sich noch antun, alles darüber hinaus ist bestenfalls vernachlässigbar.
« Letzte Änderung: 19.08.2015 | 13:53 von Infernal Teddy »
Rezensionen, Spielmaterial und Mehr - Neue Abenteuer

Ask me anything

Teddy sucht Mage

Offline Antariuk

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.797
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Antariuk
    • Plus 1 auf Podcast
Re: Welche anderen "Dune" Romane lohnen sich?
« Antwort #12 am: 19.08.2015 | 14:04 »
Oha, da habe ich ja erstmal ein paar Rezis zu lesen. Danke! :)
Kleiner Rollenspielstammtisch: Plus 1 auf Podcast

"Ein Zauberer mag noch so raffiniert sein, ein Messer im Rücken wird seinen Stil ernsthaft versauen." - Steven Brust