Autor Thema: Night's Dark Terror - ziemlich schlecht gealtert?  (Gelesen 120 mal)

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Offline Feuersänger

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...ist jedenfalls soweit mein Eindruck.
Damit meine ich insbesondere, alte ABs wie NDT mit neueren Systemen zu bespielen.

Okay, manche alten Abenteuer - mit "Alt" meine ich jetzt mal alles, was vor der 3E rauskam - sind schon ganz okay. Saltmarsh lief zum Beispiel ganz gut (aber das wurde dann ja auch nochmal neu aufgelegt), zumindest der Teil mit dem Schmuggler-Labyrinth und Schiff.

Derzeit aber leite ich "Night's Dark Terror" mit PF1, und habe mittlerweile schon richtig ein schlechtes Gewissen, meinen Spielern diesen Müll anzutun. Ich suche schon nach Wegen, das Elend möglichst elegant abzukürzen.

Die Belagerung von Sukiskyn war dabei ja noch ganz cool. Einen die ganze Nacht währenden Goblin-Onslaught überstehen, okay es hat so bisschen was von Helm's Deep für Arme, aber das kann ja mal eine spannende Erfahrung sein.

Danach ging es aber los mit dem Gripe. Es folgt nämlich eine Sandbox, um erst gestohlene Pferde wieder zu beschaffen, und danach dasselbe mit einem entführten Bruder.

Kritikpunkt 1: Murder-Hoboism wird belohnt, besonnenes Vorgehen bestraft. So haben meine Spieler die Pferde auf weitgehend friedlichem Wege zurückgeholt. Dabei haben sie aber Geld verloren statt Schätze gewonnen - in 3.X eine Todsünde, da man hinter der WBL-Kurve zurückbleibt.

Kritikpunkt 2: riesige Sandbox mit kaum Anhaltspunkten. Das Abenteuer scheint hier zu erwarten, dass die SCs kreuz und quer, vor und zurück durch die Gegend stiefeln. Erst 20 Meilen nach Osten, dann 40 Meilen nach Nordwesten, dann wieder 30 Meilen nach Süden... so kriegt man natürlich auch die Spielzeit rum. Und vielleicht habe ich es ja im Buch überlesen, aber ich habe nicht geschnallt, wie die SCs den dritten Goblinstamm finden sollen.

Letztlich habe ich da, um ewiges sinnloses und ödes hin und hergelatsche zu vermeiden, die erste entdeckte Goblin-Lair mit einem Kartenraum ausgestattet, in dem die SC aus einer kruden Wandmalerei die Position der anderen Lairs erschließen konnten.

Dann aber die Abrechnung mit diesem Goblinstamm... da bin ich ja fast verzweifelt.
1. Encounter: 3 Dire Wolves und 10 Goblins (ca)
2. Encounter: 2 Dire wolves und 10 Goblins. Es sickern bis zu 6 weitere Dire Wolves nach und nach als Verstärkung ein.
3. Encounter: Nochmal ca 8 Goblins, davon 1 Elite
4. Encounter: nochmal 11 Goblins, davon 6 Elite.
und dann zum Abschluss noch ein paar Untote.
(und wenn man mit E2 nicht schnell genug fertig wird, laufen E3 und E4 ebenfalls als Verstärkung dazu)

Herrgott!

Ich denke mal, mit der ursprünglich angedachten Edition bespielt, ist es wohl so gedacht, dass die Spieler sich von dem Gedanken verabschieden, die Festung im Frontalangriff zu überrollen. Wobei auch im Abenteuer keine wirkliche Alternative genannt wird. Hat man sich damals wirklich durch solche Horden von über 50 Gegnern geschnetzelt? Und dann immer die gleichen 2 oder 3 Sorten? Und das dann mit den 1E-typischen Hitpoints, wo jeder einzelne Angriff den Garaus bedeuten kann. Huh.

Jedenfalls musste ich feststellen, mit PF1 ist das nicht so wahnsinnig spaßig. Die Gegner können zwar den SC nicht viel anhaben, aber müssen ja immer noch mühsam einer nach dem anderen runtergeschnetzelt werden.
Um meinen Spielern und mir dieses Jammertal zu ersparen, habe ich dann den Goblinkönig das Gespräch suchen lassen. ("Was habt ihr hier verloren, ihr stinkenden Langbeine?") Das hat auch geklappt: Spieler sagen, sie wollen alle Gefangenen übergeben bekommen. Chief zuckt mit den Schultern, bitte sehr, wir haben nur noch diese eine. Die fragliche alte Frau wird übergeben, und die Spieler erhalten den nächsten Clue.

Bei der Frage "Wann wurden die anderen denn weggebracht" dämmerte es mir, dass das ja noch gar nicht so lang her sein kann - vielleicht 1, maximal 2 Tage, da meine Truppe ja den Goblin-Laden dank meines Kartenraum-Hinweises schneller gefunden hat als vom AB antizipiert.
Blöd: hätte ich das vorher gemerkt, hätte ich es vielleicht so machen können, dass die Gefangenen sogar noch im Camp sind. Dann hätten die Spieler sie direkt hier befreien können, und wir hätten einen graceful exit aus dem Abenteuer gehabt.

Jetzt weiss ich nicht so recht, ob bzw wieviel vom Rest des AB ich noch durchziehen soll. Immerhin sind die nicht enden wollenden Goblin-Horden jetzt anscheinend überstanden. Aber ob das was jetzt kommt dann so viel besser ist? Naja mal sehen.
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Zitat von: ErikErikson
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Re: Night's Dark Terror - ziemlich schlecht gealtert?
« Antwort #1 am: 9.07.2025 | 16:55 »
Ich denke mal, mit der ursprünglich angedachten Edition bespielt, ist es wohl so gedacht, dass die Spieler sich von dem Gedanken verabschieden, die Festung im Frontalangriff zu überrollen. Wobei auch im Abenteuer keine wirkliche Alternative genannt wird. Hat man sich damals wirklich durch solche Horden von über 50 Gegnern geschnetzelt? Und dann immer die gleichen 2 oder 3 Sorten? Und das dann mit den 1E-typischen Hitpoints, wo jeder einzelne Angriff den Garaus bedeuten kann. Huh.

Ich kenne von vor der 3E vor allem die Drachenlanze-Abenteuerbände, und da läuft das tatsächlich überwiegend so ab. Gut, ein paar mehr Gegnersorten - es gab ja glaube ich fünf Arten von Drakoniern - aber eben wirklich Gegnerhorden.
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