Autor Thema: RPG-Design: Es gibt keine verpönten Werkzeuge  (Gelesen 30987 mal)

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Offline Teylen

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Re: RPG-Design: Es gibt keine verpönten Werkzeuge
« Antwort #150 am: 30.11.2010 | 11:38 »
So einfach ist das ja nun wieder nicht.
In wie weit siehst du einen Widerspruch zu der "einfachen" Darstellung?
Zumindest bei den mir bekannten formen der Goldenen Regeln stehen das von beschriebene in unterschiedlicher Gewichtung. Hinzu kommt allenfalls der Aspekt das Spielgefuehl der eigenen Genre respektive Atmossphaere Wuenschen anzupassen.

In keiner mir bekannten Version findet sich sich der Hinweis das die Goldene Regel dazu dient eine faktische oder wage angenommene Unzulaenglichkeit oder Unvertraeglich der bestehenden Regeln auszugleichen.
Ebenso wenig wie ich Indikatoren sehe das die Goldene Regel dazu dient das ein Welt Design nicht durchdacht sei.

Die Behauptung kommt m.E. der These gleich das es Sandkasten Bausaetze nur deswegen geben wuerde weil die betreffenden Autoren sich nicht in der Lage gesehen haben einen stimmigen Metaplot zu gestalten.
[Eine Behauptung die ich fuer gleichermassen absurd halte]

Zitat
Auch sind viele "Goldene Regeln" eben nicht so angeführt, dass sie GMV oder Überdenken von Regeln erfordern, sondern das sie aus Befindlichkeiten heraus angewendet werden.
Ob aus Befindlichkeiten heraus oder einem nuechternen Designdrang heraus, fuehrt die Goldene Regel dazu das Regeln ueberdacht werden. Was ohne diese in dem Rahmen nicht moeglich waere. Der Motivator ist zudem m.E. nicht relevant.

Zitat
Das hat mit Überdramatisierungen überhaupt nichts zu tun
Die skizzierung der Ueberdramatisierung bezog sich auf Bezugnahmen wo der Goldenen Regel unterstellt wurde das aufgrund ihrer jegliche Regel die gueltigkeit verliere und sie dazu diene, es kam der Vergleich zum Fussball auf, grobe Unsportlichkeiten zu legitmieren.

Was imho eine aehnliche Ueberdramatisierung waere wie die Behauptung das Player Empowerment ausschliesslich dazu fuehrt das die Mitspieler die als Spieler deklariert sind sich in moralisch verachtenswerter Weise an dem Mitspieler vergehen der als Spielleiter deklariert ist.


Zudem Beispiel des "Spielerkleinhalten" so kann es durchaus dem gewuenschten Aspekt der Gruppe entsprechen Charaktere zu spielen welche keine Helden sind. Insofern ist die relative Schwaeche der Charaktere im Kontext der Spielwelt [nicht zwingend der Spieler] durchaus ein erstrebenswertes Spielgefuehl.
Ohne "Goldene Regel" steht man in Bezug auf DSA gegebenfalls den Problem gegenueber das die Regelmechanik eher eine exponential verlaufende heroische Entwicklung befuerwortet.

Zitat
Jede Entscheidung eines SL/Meisters, Gegnerwerte im Spiel zu verändern [..], sind ein Eingriff ins Regelkonstrukt, der vor allem erfolgt, weil die Gruppe und der SL nicht wissen, was sich die Designer dabei eigentlich gedacht haben könnten.
Aussen vorgelassen das die mir bekannten Systeme keine Gegnerwerte vorgeben, in wie weit ist das was der Designer dachte relevant?
Die Goldene Regel dient doch dazu den letztlichen Design Feinschliff an die Gruppe abzugeben, man selbst entscheidet was letztlich "Der Geist des Spieles" ist bzw. wird.
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Offline Sephiron

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Re: RPG-Design: Es gibt keine verpönten Werkzeuge
« Antwort #151 am: 30.11.2010 | 18:16 »
Die Unterscheidung zwischen "Profi"- und "Amateur"-Rollenspielern sehe ich genauso.

Wie in nem anderen Thread bereits gesagt: Ich bin kein "echter" Dartspieler, sondern werfe einfach gern kleine Pfeile auf Scheiben. Ich kann mir nur ein paar wenige Dartregeln merken, nenne das Bullseye meist einfach "der kleine Kreis in der Mitte" und weiss nicht, wie der rote Ring drumherum heisst. Manchmal versuch ich, einzelne Felder zu treffen oder möglichst oft die Mitte. Manchmal probier ich irgendwelche Wurftechniken aus. Ich gewinn sogar ab und zu, wenn ich mit meiner Freundin Pfeile auf nen Dartautomaten werfe.
Aber ich bin weit davon entfernt, Dart zu spielen. Es ist eher planloses Pfeilewerfen.

In der Schule hab ich auf dem Pausenhof hin und wieder "Fußball gespielt" - mit ständigem Regelignorieren, völlig idiotischen "Techniken" etc. Das war auch kein Fußball, sondern einfach nur Bälle Kicken.

Beim Rollenspiel glaubt aber scheinbar Jeder, der absolute Ober-Crack zu sein, auch wenn er eigentlich keinen Plan hat.
Habe bereits etliche selbstgeschriebene Rollenspiele irgendwelcher Runden gelesen, in denen mit hochgestochenen Phrasen wie "hohe Kunst des Rollenspielens" und "die heiligste Pflicht des Spielleiters" rumgeschmissen wird... sie alle waren furchtbar.

Es ist nicht schlimm, dass ich kein "richtiger" Dartspieler bin und eine Niete im Fußballspielen. Vielleicht werd ich irgendwann ja mal richtig gut im Dart. Und hin und wieder kick ich sogar mal ne Runde Bälle mit Leuten, die genau so schlecht im Fußball sind wie ich.
Ich wünschte nur, der ein oder andere Rollenspieler würde einsehen, dass er keine Ahnung hat. Ich habs satt, mir das Gezeter von Leuten anzuhören, die glauben, Rollenspiele bestünden darin, auf ner Couch zu sitzen und Chips zu essen.
Reife des Mannes: das heißt den Ernst wiedergefunden haben, den man als Kind hatte, beim Spiel.

ErikErikson

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Re: RPG-Design: Es gibt keine verpönten Werkzeuge
« Antwort #152 am: 30.11.2010 | 18:20 »
Ich sags ungern, aber manche, durchaus akzeptierte Rollenspielstile bestehen größtenteils daraus auf der Couch zu sitzen und Chips zu fressen. Das nennt sich dann Brot und Bretzel Rollenspiel oder so.

Offline Teylen

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Re: RPG-Design: Es gibt keine verpönten Werkzeuge
« Antwort #153 am: 30.11.2010 | 18:25 »
Die Unterscheidung zwischen "Profi"- und "Amateur"-Rollenspielern sehe ich genauso.
Anstelle den Thread erneut mit dem Thema zu hacken und keine Aussage ueber die Werkzeuge zu treffen waere es bei Bedarf besser dazu ein eigenes Thema zu eroeffnen.
Wo man dann ueber die Frage ob es 'Profi' und 'Amateuer' Rollenspieler gibt diskutieren kann.

Zitat
Ich wünschte nur, der ein oder andere Rollenspieler würde einsehen, dass er keine Ahnung hat.
Ich wuenschte nur das der ein oder andere Rollenspieler von seinem hohen l33t Ross faellt und man sich mit den Diskussionen beschaeftigt - anstelle mit Mutmassungen bezueglich der niedrigen Qualitaet anderer Leute Ahnung.
« Letzte Änderung: 30.11.2010 | 18:29 von Teylen »
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Offline Bad Horse

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Re: RPG-Design: Es gibt keine verpönten Werkzeuge
« Antwort #154 am: 30.11.2010 | 18:40 »
Teylen, ich wünschte, du würdest dich nicht gleich immer angegriffen fühlen und zurück giften. Bitte versuch, die Posts anderer Leute wohlwollender zu lesen.
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Re: RPG-Design: Es gibt keine verpönten Werkzeuge
« Antwort #155 am: 30.11.2010 | 18:51 »
Das Thema ist meiner Meinung nach sowieso tot. Ich hätte es nach Mythos hervorragendem Post schliessen sollen. Zu spät! Na ja, ich mach mal dicht.