Autor Thema: [Orion] Vorstellung  (Gelesen 989 mal)

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Offline Chaos

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[Orion] Vorstellung
« am: 8.01.2011 | 21:48 »
Also, dann will ich auch mal...

Was ist Orion, bzw was soll es sein?

Orion ist ein SF/Space Opera-Setting, das schwerpunktmäßig in unserem Teil der Milchstraße, dem Orion-Arm, stattfindet - daher auch der Name. Es findet etwa 1.000 Jahre in Zukunft statt.
(Orion ist nur der Arbeitstitel; er gefällt mir, und ich finde, er passt, aber es gibt schon "Orion´s Arm", was auch ganz anders ist als mein Setting)

Folgendes sehe ich als die definierenden Elemente von Orion an:
1) Das Setting ist bevölkert von einer Mischung aus Menschen in allen Farben, Formen und Größen, mehr oder weniger menschenähnlichen Aliens, und überhaupt nicht menschenähnlichen Aliens. Mit "menschenähnlich" meine ich jetzt nicht sowas wie Vulkanier und Klingonen (obwohl die meisten zumindest vier Gliedmaßen haben, bilateral symmetrisch sind und einigermaßen aufrecht gehen), sondern solche, die Menschen in der Denkweise ähnlich genug sind, dass man sich verständigen und miteinander irgendwie auskommen kann (oder zumindest aus "gutem" Grund Krieg führt anstatt wegen eines Missverständnisses). Die K´Kree und Hiver aus Traveller oder die Hutts aus Star Wars würden in diesem Kontext durchaus noch als "menschenähnlich" durchgehen. Was wie ein Mensch aussieht, ist auch einer, oder wurde auf Basis von Menschen geschaffen.
1a) Nur (fast alle) Menschen und ein Teil der menschenähnlicheren Aliens sind als Spielercharaktere geeignet.
2) Die Technologie ist nicht wirklich harte SF (nicht so wie bei Feuersänger zum Beispiel), aber auch nicht vollkommen abgehoben. Es gibt zum Beispiel schnelles interstellares Reisen, künstliche Schwerkraft und (innerhalb gewisser Grenzen) Schutzschilde, aber keine Transporter oder Replikatoren; Feuerwaffen sind im zivilen Bereich noch ziemlich gebräuchlich, zumindest bei Menschen und den meisten Zivilisationen in ihrer Nachbarschaft. Alles in allen ist es wohl etwas abgefahrener und "weicher" als z.B. Traveller, aber härter als Star Wars oder Star Trek.
2a) Dadurch, dass es auch ältere Zivilisationen als die der Menschen gibt, gibt es auch weit fortschrittlichere Technologie als jene, die Menschen zur Verfügung steht, aber die ist hauptsächlich lange her und/oder weit weg.
3) Menschliche und nichtmenschliche Kulturen sind (oder werden es sein, wenn sie voll ausgearbeitet sind) nicht nur um einen einzigen Aspekt herum gebaut. Es gibt keine "guten" oder "bösen" Staaten oder Spezies; sie haben alle ihr guten und ihre schlechten Seiten, auch wenn man bei einigen ziemlich gründlich suchen muss, um beides zu finden. Die wirklich fremdartigen Nichtmenschen, und einige der nicht so fremdartigen, können aufgrund ihrer Eigenarten allerdings so rüberkommen, was natürlich durchaus auf Gegenseitigkeit beruht.
3a) Die allerwenigstens Kulturen bestehen aus genau einer Spezies, und die allerwenigsten Spezies haben genau eine Kultur.
4) Magie im engeren Sinne gibt es nicht, aber Kybernetik (ungefähr so wie Rigger und Decker bei Shadowrun) und eine Art Telepathie nehmen in sehr, sehr eingeschränktem Maß eine ähnliche Rolle ein - sie sind nützlich, aber nicht übermächtig.
5) Prinzipiell soll es möglich sein, so ziemlich jede Art von SF-Kampagne in diesem Setting zu spielen - je nachdem, in welcher Gegend und mit was für Charakteren man spielt.

Wie soll man sich das vorstellen?

Wie ihr vielleicht schon aus den obigen Kernpunkten geschlossen habt, war und ist Traveller ein starkes Einfluss auf das Spiel; die Hauptpunkte, die ich nicht so toll an Traveller finde, sind das relativ eng besiedelte Universum (es gibt keine Grenzregionen, wo es noch etwas zu entdecken oder Neuland zu kolonisieren gäbe), und die relativ lange Zeit, die es dauert, von einer Region in die nächste zu kommen (ein Kurier braucht an die zwei Jahre von einem Ende des Imperiums zum anderen), sowieso daraus resultierend die relativ geringe Größe des bekannten Raumgebiets. Na ja, und die teils recht krassen Unterschiede in Technologiestufen zwischen Welten, wo eine Superhightech-Welt neben einer Welt voller steinzeitlicher Stämme existiert, ohne dass Erstere Letztere unterwerfen oder ausbeuten.

Es gibt die Kernregionen, - die Erde und die ältesten Kolonien, plus die Hauptwelten zumindest der größeren Staaten - die dicht besiedelt und auf einem sehr hohen technologischen Niveau sind. Politische und diplomatische Intrigen, Megakonzerne, gewaltige Millionenstädte mit kilometerhohen Wolkenkratzer und dreckigen, vom Verbrechen beherrschten unteren Ebenen...
Und dann gibt es die Grenzregionen, vor allem abseits der größeren Staaten. Hier sind die Welten nicht so dicht besiedelt, in der Regel größtenteils noch Wildnis, das technologische Niveau ist niedriger, oft nicht viel besser als jetzt im früher 21. Jahrhundert. Entsprechend ist die Atmosphäre auch etwas anders, mit Freihändlern, Piraten, Schmugglern, tapferen Siedlern, die versuchen, auf einer neuen Welt Fuß zu fassen; es gibt seltsame, oft gefährliche Tiere und Pflanzen, in Dschungeln und Wüsten können uralte außerirdische Ruinen versteckt sein, hier und da finden sich auch technologisch primitive Eingeborene. Hier gibt es noch viel zu entdecken und viele Gelegenheiten für Ruhm und Reichtum, auf legale Weise oder auch nicht. Andererseits kann es auch etwas einsam werden, gerade wenn man mal Hilfe braucht.
Und natürlich gibt es Gegenden, die nicht wirklich das eine oder das andere sind - die also von Technologie, Bevölkerungsdichte und interstellarem "Verkehrsaufkommen" irgendwo dazwischen liegen.
Die allermeisten Sternsysteme (der Bereich des Settings dürfte so um die 1 Milliarde Sterne umfassen), von denen die meisten allerdings ziemlich wertlos sind) sind allerdings noch unerforscht, oder nur ziemlich oberflächlich erfasst, so dass auch noch reichlich Raum für Überraschungen da ist.

Was will ich mit Orion?

Im Moment ist Orion nur etwas, woran ich bastle, weil mir die Bastelei Spaß macht. Wenn sich noch andere dafür interessieren, wird vielleicht mehr draus.

Also... klingt so ein Setting für euch prinzipiell interessant? Soll ich irgendetwas näher erläutern? Habt ihr sonst noch irgendwelche Fragen? Kommentare?
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Re: [Orion] Vorstellung
« Antwort #1 am: 9.01.2011 | 22:31 »
Damit das Ganze ein bisschen Fleisch auf die Knochen bekommt, hier erstmal eine Alien-Spezies, die Formianer.

Die Formianer (so nennen die Menschen sie, von Latein "formica", also Ameise; ihr Eigenbezeichnung aussprechen oder in unser Alphabet übertragen zu wollen, ist ziemlich zwecklos) sind Wirbellose, die von der Gestalt her stark an irdische Gliederfüßer erinnern; genauer gesagt, sie haben Elemente von Ameisen und Skorpionen, und dabei einen zentaurenartigen Bauplan - stellt euch einen Skorpion vor mit dem Zentauren-Oberkörper einer Ameise statt eines Menschen, mit drei Beinpaaren, einem größeren Armpaar mit Scheren (aber immer noch proportional deutlich kleiner als das Scherenpaar eines Skorpions) und einem kleineren Armpaar mit acht Fingern pro hand, eigentlich vier kleinen Scheren. Dazu kommt eine weitere ziemlich große Schere im Schwanz, dort wo Skorpione einen Stachel haben. Das ganze ist um die zwei Meter groß und vier Meter lang.

Im Laufe der Evolution sind die Formianer durch eine Phase als Schwarmintelligenz gegangen, inzwischen sind sie jedoch Individuen. Allerdings sind Formianer innerhalb einer Gruppe durch Aussendung von Pheromonen untereinander in Kontakt, was einen sehr wichtigen Teil ihrer Psyche ausmacht. Ein Formianer, der keine Artgenossen um sich riechen kann, wird über kurz oder lang durchdrehen. Je größer eine Gruppe, desto ruhiger und harmonischer ist wie. Umgekehrt sind Formianer nicht in der Lage, andere Formianer zu töten, die nahe genug sind, sie zu riechen.
Immer wieder werden unter den Formianern Freaks geboren, deren Geruchssinn durch eine Mutation unterentwickelt ist und die sich daher nie an den Geruch ihrer Mit-Formianer gewöhnen können; entsprechend macht es ihnen nichts aus, alleine zu sein, und sie ziehen es auch vor, sich nicht in der Nähe von anderen Formianern aufzuhalten. Solche Freaks dienen als Späher oder Boten, die alleine außerhalb der Gruppe oder zwischen Gruppen unterwegs sind, und im interstellaren Zeitalter auch als Botschafter zu Nicht-Formianern. In den Augen "normaler" Formianer sind diese Freaks sowas wie Soziopathen, zumal sie ihre Artgenossen nicht wirklich (emotional) verstehen können und auch keine Probleme haben, andere Formianer zu töten. Irgendwie sind sie auch durchgeknallt, aber es ist schwer festzustellen, wieviel davon einfach nur Folge ihrer geistigen Einzelhaft ist.

Tja, und nun haben die Formianer andere Spezies getroffen, darunter auch die Menschen, und siehe da, das sind alles Freaks. Keine dieser Spezies bildet eine Geruchsgemeinschaft... ziemlich beängstigend! Billionen und Aberbillionen von technologisch hochentwickelten und bis an die Zähne bewaffneten Soziopathen...
Umgekehrt fällt es den meisten anderen Spezies, schon allein mangels engerem Kontakt, schwer, den Unterschied zwischen der Geruchsgemeinschaft der Formianer und einer Schwarmintelligenz zu verstehn, was die alten Ängste vor "Bugs" wachruft, zumal sie ja auch ziemlich insektoid aussehen (obwohl sie natürlich streng genommen keine Insekten sind).
So ist die Situation im Grenzgebiet ziemlich angespannt. Man hat Angst voreinander; man glaubt, gute Gründe zu haben, sich vom anderen bedroht zu fühlen. Aber so richtig den Mut, etwas zu unternehmen, hat man auch wieder nicht - sind ja alles Soziopathen beziehungsweise Killerinsekten auf der anderen Seite der Grenze, und es sind furchtbar viele.
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