Autor Thema: Near-Future... Weltidee(en)  (Gelesen 4795 mal)

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Offline Sidekick

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Near-Future... Weltidee(en)
« am: 17.12.2002 | 18:09 »
Aus dem Forenbereich "Umfragen" entstammt eine Diskussion, wie ein near-Future System/ Welt aussehen sollte. Es waren sich alle einig, dass der Magiepart bei SR eindeutig zuviel des Guten ist.

Nun soll hier eine Spielwelt entstehen, welche ca. 30 bis 50 Jahre in der Zukunft spielt. Es soll quasi eine art SR oder CP sein, nur ohne den so extrem geratenen Cyberwarepart und den Magiepart von SR.

Man ist sich einig, dass die Magie von SR stört, doch "ganz ohne" ist das Spiel zu einseitig und- platt ausgedrückt- öde. Auch atmosphärisch sollte die Welt nicht zu extrem (CP) oder zu harmlos sein. Am besten würde sich als atmosphärische Richtlinie "Jonny Menoric" oder "Dark Angel" als Unter- und Obergrenze eignen. In Sachen Cyberware, und Waffen, da ist man sich einig, ist ebenfalls "jonny Menoric" als Vorbild vorzuziehen. Viel selbst zusammengetüftelter Kram, mit extremen Nebenwirkungen. Wenig wirklich kommerziell hergestelltes Material.
Als Ansatz für ein "Magiesystem" gab es den Vorschlag für sog. Talente, niedere Psioniker mit Fertigkeiten im geringeren Telephathischen und Telekintetischen bereich.


Mit diesen Elementen hat man so manches, ein Spiel in einer Welt aufzuziehen. Doch fehlt noch das Wichtigste:
Die Welt selbst.

Man muss sich fragen, was die Welt der Nächsten Generation bewegen wird, was wird der Schlüsselpunkt, das Zentrum dieser Welt?
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Offline 8t88

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #1 am: 17.12.2002 | 18:29 »
Nun... Die Magie in Shadowrun ist so gesehen nicht zu viel, sie ist mMn nur nervig und nicht so toll aufgemacht....
ich meine, was kann den so ein Magier schon? die paar elementare und die Hand voll Sprüche sind doch wirklich mal einfallslos!
Dagegen ist Psi in einer Futuristischen welt doch viel Besser angesiedelt *find*

Nun, ich habe so nicht die Ahnung von Zukünftiger entwicklung, und kann schlecht über Politik reden die in so einer Welt möglich wäre, ohne so weit von unserer Welt abzu driften...
Ich denke, dass allerdings eine Organisation von Amerika wie in Minority Report nicht unpassen wäre.
Und ausserdem wäre die Technoligie ja auch nicht soo viel weiter als bei John Mnemonic... nur moderner aufgemacht... (Ich meine das in einem Verhältniss wie Star Trek zu Star Trek -TNG... nur von der Kulisse her)

Das ist es, was mir im Moment zur Aufmachung einfällt...  :(
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Offline Xiang

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #2 am: 18.12.2002 | 10:09 »
Hui, da habe ich mit meinen 2 Umfragen ja ganz schön Staub aufgewirbelt. ;D

@TheWastedOne:
Ich mache mit bei meiner Welt durchaus mehr Gedanken, als nur wieviel PSI und Cyberware es geben soll. Was ich hier diskutiere sind ja immer nur Teilaspekte.

Nebenbei: Ich rede von 2110, also in etwas 100 Jahre in der Zukunft.

Aber du hast Recht: Es ist schon eine wichtige Frage, was die Menschen in ihrer Zeit bewegt, wodruch die Geschichte angetrieben wird.

Um dies für Near-Future interessant gestalten zu können, muss man aber erstmal verstehen, wie es heute aussieht, denke ich.

Also, was meint ihr, ist heute die Motivation für die Handlungen unserer Gesellschaft?

Samael

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #3 am: 18.12.2002 | 23:22 »
"Jonny Menoric" oder "Dark Angel" als Unter- und Obergrenze eignen. In Sachen Cyberware, und Waffen, da ist man sich einig, ist ebenfalls "jonny Menoric"

Äh.. Jonny Memnonic heißt das.
Hat mich nur irritiert. Allrdings ist das doch schon recht abgefahren. Monofilamentpeitschen in Fingerkuppen, Gangs, die in schwindelerregender Höhe in Wolkenkratzerruinen ein primitives Leben führen und sich Dobermanngebisse implantieren lassen....
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Kann es durchaus mit Shadowrun aufnehmen (Was glaubt ihr wo Shadowrun geklaut hat....Neuromancer Trilogie, Burning Chrome, Jonny Memnonic... alles W. Gibson).

Offline Xiang

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #4 am: 19.12.2002 | 09:37 »
Ja, SR hat viel bei Gibson abgeguckt. Sogar Voodoo gibt es dort.
Aber auf Drachen und die ganzen Tolkienrassen ist der dann doch nicht gekommen...

Offline Sidekick

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #5 am: 19.12.2002 | 12:32 »
arg!
"aber er ist nicht auf die Idee gekommen, XY zu kopieren"

WAS FÜR EINE AUSSAGE!
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Offline Xiang

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #6 am: 19.12.2002 | 12:35 »
Ich wollte eigentlich sagen, dass SR zwar viel bei Gibson geklaut hat, aber auch noch andere "Quellen" hat.

Offline Sidekick

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #7 am: 19.12.2002 | 14:40 »
ah, ja.

Zurück zum Thema: Bei einem Gespräch mit Asrael (SR-SL), welcher ebenfalls ein Magiearmeres SR als Spielwelt anstrebt, kamen wir zu einem Knackpunkt ohne gleichen.

Wenn man die Magie so radikal reduziert, wie es hier die Idee ist
Wenn man den Hintergrund so abmildert, wie es hier die Idee ist
Wenn man den Cyberwarepart weniger stark und gewöhnlich macht...

... hat man dann noch eine interessante Spielwelt? Irgendwie kamen wir zu dem Schluss, dass die Welt erzlangweilig sein würde. Einfach ein SR-ohne-X. Wenig erstrebenswert.

Beim philosohieren über diese und jene Rollenspielwelt(-Idee) kamen wir zu dem Schluss, dass ein Spiel ohne das Extreme überhaupt keinen Spass macht. irgendwie fehlt da der Sinn des Spielens.

Ein echter Dämpfer in meinen Ansätzen.. mal sehen.
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Offline Xiang

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #8 am: 19.12.2002 | 15:30 »
Wer mich oder zumindest meine Projekte schon etwas länger kennt, dem sagt vielleicht "Double Action" was. Das ist ein Rollenspiel für Krimis in den USA der 1980er Jahre, angelehnt an Fernsehserien wie "A-Team", "Trio mit 4 Fäusten", "Remington Steel"... Das macht auch Spaß!

Was ich damit sagen will: Eine Welt muss nicht Extrem sein, damit es Spaß macht in ihr zu spielen. Wir schauen uns im Kino ja auch nicht nur SF und Fantasy an, sondern auch Krimis, Komödien etc. die heute spielen.

In meinen Augen wirklich wichtig ist die TIEFE der Spielwelt. Es darf nicht nur heissen: da ist ein Haus, ein Auto, ein Typ, sondern man muss sagen können, was für Architektur das ist , welche Marke und Modell das Auto ist, was für eine Person das ist, sein Job, aus welcher Schicht er stammt, welche Herkunft er hat. Und all dies bedeutet den Spielern etwas. Dann hat man eine Welt in der es Spaß macht zu spielen.

Daraus ergibt sich für mich zum Beispiel, das Ausrüstung in NF generell mit Hersteller und Markennamen und am Besten mit einem Bild daherkommt. Oder auch, dass es neben der groben Beschreibung der Welt auch einzelne politische Persönlichkeiten und bestimmte bekannte Orte geben muss.

Offline Teethquest

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #9 am: 19.12.2002 | 17:03 »
Arrg!!  >:( Ich habe gerade meinen ganzen Text versehentlich gelöscht. Jetzt kann ich alles nochmal schreiben!!

Also dann:
Ich denke die Welt sieht in so fern anders aus, als dass man völlig neue Wege einschlagen muss. Es ist nicht einfach möglich Dinge, die wir heute toll finden einfach so zu übertragen.

Zb. sind die üblichen Strassenschlachten kaum noch möglich, da es Waffen geben wird, die auf 10 km Entfernung einer Fliege die Flügel wegschiessen können, weil sie nicht nur wahnsinnig schnelle Geschosse haben oder Störquellen herausrechnen können, sonder auch, weil sie nicht mehr von Menschen gesteuert werden. Wo bleibt denn der Spass, wenn man über das Feld hinweg, durch einen Häuserblock und über die Strasse in der Kanalisation abgeschossen werden kann, weil das Gerät am Netz ist und Zugang zu allen Möglichen Sensoren hat, die deine Wäremsignatur oder deine chemischen Rückstände analysieren.
Aber genau da muss man ansetzten. Man muss das Verhalten eben auf diese Art von Umgebung anpassen. Man wird sich in den meisten Fällen nicht mehr sehen, wenn man kämpft. Viel wichtiger ist es Systeme deaktivieren zu können und seine Spuren zu verwischen. Es kann auch von Vorteil sein sich mit einem hochexplosieven Selbstzerstörungsmechanismus zu bestücken, wenn man in einer gegnerischen Basis unterwegs ist. Auf diese Weise hat man eine gewisse Lebensversicherung.
Militär wird es in einer globalisierten Welt kaum noch geben, wo Abschreckung und offener Krieg nicht mehr funktionieren, weil jeder die Welt in eine atomar verstrahlte Einöde verwandeln könnte! Dagegen sind international operierende Spezialkräfte sehr sinnvoll, weil sie auch im eigenen Land agieren können.
Asiatische Länder können durch ihr enormes Potential, was Rohstoffe und Menschen angeht, den Planeten mit Nahrung und Bedarfsgütern problemlos versorgen. Heutige Giganten wie Amerika und Europa werden wohl versuch die globale Wirtschaft zu kontrollieren und ihren technischen Vorsprung ausbauen, um ihren Wohlstand halten zu können.
Je weiter die Weltbevölkerung wächst und je grösser der Zugang zur Information wird, desto mehr Menschen werden als Flüchtlinge vor den Grenzen der reicheren Länder stehen, die der gewaltigen Masse kaum noch Herr werden und unter der Last zu ersticken drohen.
Der Mangel an speziellen Rohstoffen wird Mensch an die Grenzen ihrer technischen Möglichkeiten treiben, indem sie immer unzugänglichere Regionen, wie Meere und arktische Regionen, sowie Wüsten erschliessen.
Die Information verliert inflationär an Wert, da es so viel davon gibt, dass man nichts mehr damit anzufangen weiss. Was ist davon überhaupt wahr oder brauchbar? Wichtiger als allgemeines Wissen ist die Fähigkeit es zu separieren und in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen. Die Welt der Zukunft wird in ihrer Transparenz schrecklich undurchsichtig sein.
Möglicherweise wird es zwar kaum noch Hungersnöte auf der Welt geben, dafür wächst aber der Wunsch der Armen nach Wohlstand und daher greifen sie zum Terrorismus oder zur Flucht in Wohlstandsländer...
Technische Anlagen nehmen nicht nur an Materialkosten und Komplexität zu, sondern vor allem auch an Grösse, da es modernere Produktionsmethoden zulassen, solche gigantischen Komplexe zu moderaten Preisen zu bauen. Man könnte sich Fabrikanlagen von der grösse einer Kleinstadt vorstellen, in denen kaum noch ein Mensch arbeitet, weil alles automatisiert wurde.

Dieser Beispiele gibt es viele. Man muss sich nur daran entlanghangeln, um das daraus resultierende Verhalten der Menschen zu analysieren. Zum Beispiel sehnt man sich in einer solchen Welt wohl am ehesten nach Überblick, der wegen der Komplexität der Diplomatie und Technik kaum noch gegeben ist. Derjenige, der damit umgehen kann, ist klar im Vorteil.
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Offline Xiang

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #10 am: 20.12.2002 | 10:03 »
@Teethquest:

Da hast du viele interessante Punkte genannt.

Die Rohstoffverknappunk ist bei mir fest eingeplant und wird auch die Politische Landschaft beeinflussen. Interessant ist da auch der  immer Aufwendigere Abbau der letzen Rohstoffe, den du angesprochen hast. Darauf muss ich unbedingt noch eingehen...

Die Verfügbarkeit von High-Tech würde ich aber nicht überschätzen: Moderne Waffen werden die armen Massen nicht haben und dort kommt es dann eben doch zu Straßenschlachten.

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #11 am: 20.12.2002 | 10:37 »
Wieso muss eine Near-Future Welt immer nur dreckig, mies und gemein sein? Ein Freund von mir hatte mal eine Cyberpunkwelt gebastelt, in der die Menschheit durch den Fund außerirdischer Technologien einen technologischen Hüpfer nach vorn gemacht haben und den Mond und den Mars bewohnbar machen konnten. Die Bevölkerung bekam von den Machtkämpfen der Konzerne nicht viel mit, ihnen wurde eine heile Welt gegeben und es ging den Meißten verdammt gut. War sehr gut gemacht und wir hatten viel Spaß.

Offline Sidekick

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #12 am: 20.12.2002 | 11:34 »
auch ein ansatz. Eine augenscheinlich heile Welt als Basis, mit mysteriösen Elementen im Hintergrund, wahrscheinlich dem alten Mafia-Korruptions-Problem in den Schatten dieser Lichtgesellschaft.

Das trifft dann genau mein lieblingssprichwort:
Plus ce change, plus c´est la meme chose.

Je mehr sich ändert, desto mehr bleibt das Gleiche.

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #13 am: 20.12.2002 | 11:35 »
Ja so ungefähr. Jeder Konzern hatte seine schmutzige Wäsche irgendwo in einem Korb und wir, die Spieler schlitterten so langsam in diesen Dreck rein.

Offline Jestocost

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #14 am: 20.12.2002 | 12:08 »
Ich möchte als Alternative zum Cyberpunk als Genre noch das Transhumane Genre vorstellen, wie man es im Comic Transmetropolitan, bei Ian Mc Donalds Necrovilleo der Chaga-Zyklus , in Neal Stephenson Snowcrash oder in Transhuman Space von SJG findet.

Die Welt ist nicht ganz so heruntergekommen wie bei Cyberpunk. Nanotechnologie und Biotechnologie haben auch viel Gutes geschaffen. Die Menschheit ist gerade dabei, sich in verschieden Spezies zu unterteilen - genmodifizierte Menschen, die ihrer Umgebung (Meer, Weltraum, Mars) besser angepasst sind. Künstliche Intelligenzen verdienen langsam diesen Namen, aber es ist rechtlich noch unklar, ob sie nun Software oder Bürger sind.
Kriege sind immer noch höllisch, aber sie drehen sich nicht mehr so sehr um Land oder Rohstoffe, sondern um Ideen: So vertritt eine Gruppe in Transhuman Space die Auffassung, dass geistiges Eigentum frei sein soll und alle Patente gehören dem Staat, der sie frei verteilt. Das gefällt natürlich den anderen Machtgruppen weniger - denn durch das legale Kopieren verdienen die nichts an diesen Nationen...

Wenn ihr wirklich abgefahrene Ideen haben wollt, solltet ihr einen Blick in Transhuman Space werfen. Teuer (35 €), aber es lohnt sich.
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Offline Sidekick

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #15 am: 20.12.2002 | 17:06 »
gehört das nicht eher in den Bereich der frühen Spaceopera?

Egal.

Die Grundidee dieser Welt ist allemal interessant, doch sollten wir uns eher an die nahe Zukunft, bzw an das, was wir als nahe Zukunft verstehen halten.
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Offline Teethquest

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #16 am: 20.12.2002 | 19:20 »
@Xiang
Natürlich gibt es immer Konflikte ohne hochmoderne Waffen. Man darf aber nicht vergessen, dass in 50 Jahren solch ein Scharfschützengewehr nicht mehr ist, als heute eine Kalaschnikow. Abgesehen davon steigt auch der Wohlstand in den armen Ländern. Ihr Problem ist nicht, dass sie zu wenig zu Essen hätten oder keinen Fernseher, sondern, dass ihnen politische Stabilität oder Arbeit fehlt. Niemand möchte in einem Land leben, in dem zwar die Grundbedürfnisse gedeckt werden, es aber jederzeit zu einem Putsch oder Krieg kommen könnte. Daher haben sie auch Zugang zu Waffen.

Die Welt ist auch nicht schlechter als heute, eher besser, wenn man daran denkt, was heute so los ist.
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Offline Lord Verminaard

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #17 am: 21.12.2002 | 01:56 »
Zunächst möchte ich die Aussage von Xiang unterstreichen, dass eine Welt nicht besonders abgespaced oder voller übersinnlicher Phänomene sein muss, um interessante Ansätze für Rollenspielabenteuer zu bilden. Guckt Euch doch mal die Settings für Actionfilme und Thriller an - meistens ist es schlicht und ergreifend die Gegenwart, ohne große Modifikation!

Weitere Aspekte außer den bereits genannten, die in einer Near-Future-Welt von herausragender Bedeutung sein werden, sind meines Erachtens erstens die Überbevölkerung, die in 50-100 Jahren noch weitaus dramatischere Folgen angenommen haben wird als heute (weshalb ich auch nicht glaube, dass der Wohlstand weltweit steigen wird, im Gegenteil), und zweitens neuartige Seuchen. In den Ländern der ersten Welt wird der technische Fortschritt das Leben sicherlich noch bequemer machen. Verbrechen, Korruption, Gewalt und Bürgerkriege werden aber in den ärmeren Ländern, vor allem auch in der ehemaligen Sowjetunion, weiter eine große Rolle spielen.

Eine interessante Idee, die ich mal für eine Near-Future-Kampagne hatte: Die Ankunft des nächsten Propheten Gott schickt einen Auserwählten zu Seinem Volk, der Wunder wirkt (die live im Fernsehen übertragen werden), moderne Glaubensgesetze predigt und bald eine riesige Anhängerschaft um sich schart, mit der Perspektive, dem nahen Osten endlich Frieden zu bringen. Doch die etablierten Geistlichen der drei großen abrahamitischen Religionen sehen ihre Position gefährdet und machen Front gegen den Propheten. So entbrennt ein neuer Religionskrieg epischen Ausmaßes, der nicht nur mit Worten und Intrigen, sondern auch mit Waffengewalt gefochten wird, und der auch nach dem Märtyrertod des Propheten andauert. Ich weiß, ist vielleicht nicht so wahrscheinlich, aber ein spannendes Szenario!

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #18 am: 21.12.2002 | 11:14 »
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Offline Teethquest

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #19 am: 21.12.2002 | 14:16 »
Ich denke sehr wohl, dass der Wohlstand in der Zunkunft durchaus eine Chance in den armen Ländern haben wird. Man darf nämlich nicht vergessen, dass viele Dinge, die wir heute als besonders modern erachten, in Zukunft nicht mehr als Alltagsgegenstände sind. Die Kluft zwischen Reichen und Armen wird wachsen, das ist klar. Das heisst aber nicht, dass die Armen deshalb sehr schlecht leben.
Meine Annahme nehme ich aus dem Umstand, dass seit hundert Jahren der Wohlstand in den meisten armen Ländern stetig gewachsen ist. Vor allem die medizinische Versorgung und die Möglichkeit sich am Weltgeschehen zu beteiligen.
Auch die Globalsierung hat für mehr Mittel in diesen Ländern gesorgt, nur werden sie leider meistens für Krieg und Verfolgung verschwendet, anstatt, dass sie sinnvoll eingesetzt werden.
Und da liegt dann auch der Grund, warum arme Länder in Zukunft immer noch relativ arm sein werden. Ständige Kriege und Befölkerungswachstum sorgen für Unruhe und enorme Flüchtlingsströme.
Die Menschen in naher Zukunft hauen nicht erst ab, wenn sie ausgehungert bis an die Knochen sind, sondern schon dann, wenn sie von einer drohenden Gefahr im Fernsehen hören. Auch der Zugang zu Autos oder Schiffen, sowie Information ist dann auch für diese Menschen zugänglich. Heute stehen viele Hungernde ja vor dem Problem der Desinformation und Abgeschiedenheit. Das wird sich auf jeden Fall ändern.
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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #20 am: 3.01.2003 | 23:32 »
Warum eigentlich immer Technik UND Magie bzw. Psi. Warum nicht eine Technik, die uns wie Magie erscheint und ebenso so mit einem Fingerschnippen ausgelöst wird.

Gibsons Neuromancer-Trilogie beruht eigentlich auf einer ähnlichen Idee- Die Technik hat sich so weit entwickelt, dass mit ihrer Hilfe Dämonen, ja sogar Gottheiten entstehen können, die Einfluss auf das Leben der Menschen nehmen können, ohne das diese es merken.  
Wie wäre es denn mit regelrechten Religionen, die diese neuen Götter verehren und ihnen dienen?

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #21 am: 4.01.2003 | 13:57 »
Also   der Kult der Maschine?!

und tatsächlich der Deus Ex Machina?!  :o

gute idee!
Es gab in einem aaaaaaaltem supermann comic eine figur die aus aalen gesendeten Radio funk und sonstwas wellen die auf der erde entstanden sind gamcht wurde, und sich zu eienr gottähnlichen Existenz verdichtet hat!
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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #22 am: 10.09.2003 | 21:37 »
Hier sind mal zwei Punkte aus dem Hintergrund, den ich für die Erde aus meinem Tangents-Setting erstellt habe.

Eine Überlegung wie die Reale Erde in ca 50-70 Jahren aussehen könnte. Ich bin noch am entwickeln, aber vielleicht gibt folgendes Dir ein paar Denkansätze:

Wir schreiben das Jahr 2066. Die Erde hat sich sehr verändert. Nationen sind untergegangen und neue entstanden, Großkonzerne haben sich gebildet, weite Teile der Erde von Krieg und Naturkatastrophen verwüstet. Die Technologie hat uns an diesen Punkt gebracht, ist aber auch das Einzige was uns am Leben erhält.

UMWELT: Die Natur hat sich verändert, die Umwelt ist Lebensfeindlicher geworden. Schon am Anfang des 21. Jahrhunderts war der Holocaust absehbar. Schon die damaligen ´1.Welt-Nationen´, allen voran die USA und Nordwest-Europa, produzierten genug Abfälle und Abwärme um das empfindliche Gleichgewicht der Natur zum kippen zu bringen. Das Kyoto-Protokoll, welches abgeschlossen wurde um die Emissionen zu begrenzen, von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Als im Verlauf der nächsten 30 Jahre auch die ehemaligen Dritte-Welt-Länder Industrie aufbauten und sich zu Konsumgesellschaften entwickel-ten stiegen die Emissionen von Industrie und Verkehr um ein mehrfaches an. Die Natur geriet völlig aus dem Gleichgewicht. Nicht nur stieg der Meeresspiegel an und setzte große Bereiche der Küstenregionen unter Wasser, dadurch geriet auch das Klima von Wind und Wetter aus den Fugen. Gewaltige Stürme toben, Springfluten und gewaltige Regenmassen wechseln sich mit Dürren und Hitzewellen ab. Durch Wetter, Luftverschmutzung, UV-Strahlung und immer neuen Seuchen ist Leben und Landwirtschaft ungeschützt nicht mehr möglich.

ENERGIE: Das alles entscheidene Thema der Weltwirtschaft - die Versorgung der Städte und Menschen mit ausreichend Energie um den gewohnten, hohen Lebensstandard zu sichern. Ende des 20. Jahrhunderts war neben fossilen Brennstoffen, hauptsächlich Öl, die Kernkraft die Hauptquelle für Energie. Forschungen für neue Energiequellen verliefen nur schleppend, die nötigen Forschungsgelder ließen sich politisch nur schwer vertreten. Energieerzeugung durch Öl und Kernkraft war sehr viel einfacher und vor allem billiger. Dies stellte sich - wie erwartet - als katastrophal kurzsichtig heraus, da die Rohstoffe, sowohl Öl als auch Uran, begrenzt waren. Der Beginn des 21.Jhds wurde mit den ersten Kriegen um die letzten Rohstoff-quellen eingeleitet. Der Nahe und Mittlere Osten, die größte Quelle für Öl, ist heute kaum mehr als eine verseuchte und verstrahlte Kraterwüste. Die Brände der in den Kämpfen entzündeten Ölquellen haben das ihre zum heutigen Zustand der Umwelt geleistet.
Alternative, erneuerbare Energiequellen wie Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen konnten zwar den Bedarf von Privat-Haushalten decken - und selbst in diesen Bereichen lief der Ausbau nur sehr schleppend - war jedoch völlig Unzureichend um den gewaltigen Energiebedarf der Industrie zu decken. Erdgas war auch begrenzt, Rapsöl konnte nur in begrenzten Umfang angebaut werden - aber auch nur bis zum Beginn der großen Naturkatastrophen, Wasserstoff und Brennstoffzellen setzten sich erst spät durch nachdem es keine anderen Treibstoffquellen mehr gab und Elekroantriebe setzten sich - wegen der zu geringen Leistungsfähigkeit - im Verkehr nur sehr langsam durch.
Als großer Hoffnungsträger galt die Fusionskraft, da ein Fusionsreaktor genausoviel Energie lieferte wie ein Atommeiler, die Resourcen - Wasserstoff - jedoch überall vorkommt. Die Technologie erwies sich jedoch als tückisch. Zwar gelang es um 2030 eine stabile Fusion in Gang zu bringen und zu kontrollieren aber das Problem des verstrahlten Abfalls blieb. Die Fusion setzt Neutronenstrahlung frei, welche durch starke Strahlungsmäntel abgeschirmt werden muß. Da die vielen Überfluteten Kern-reaktoren in Küstennähe bereits große Probleme verursacht haben und es immer noch tun, ist dies nur eine Lösung auf Zeit.
Gewaltige Gezeitenkraftwerke sind entstanden, welche die Kraft von festen Meeresströmungen nutzbar machen, Geothermal-kraftwerke nutzen die Erdwärme und riesige Sonnenenergieanlagen in den Wüsten prduzieren Strom für gewaltige Wasser-stoff-Produktionsstätten welche den Wasserstoff durch Pipelines in die Großstädte pumpen, wo dieser wiederum für Energie-erzeugung und Fahrzeuge genutzt wird. Heute ist, vor allem für Fahrzeuge, Luft- und Raumfahrt, die Energiespeicherkapazität des Gigaleiters zur wichtigen Energiequelle geworden.
All diese Arten der Energieerzeugung entwickelten sich erst nachdem Öl und Uran so knapp geworden war, daß die Energie-erzeugung mit diesen Rohstoffen zu teuer wurde und die Wählerschaft nach anderen Energiequellen rief. Mittlerweise ist die Suche nach Arten der Energieerzeugung der größte Wissenschaftszweig da heute, mehr als je zuvor, nicht nur unser Lebens-standard, sondern unser Überleben von ausreichender Energieversorgung abhängt.

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #23 am: 11.09.2003 | 15:22 »
Ein sehr interessanter Thread.

Also ich finde, man sollte so eine "Welterschaffung" anders angehen. In 50-70 Jahren kann eine Menge passieren und man kann sich da eigentlich ALLES vorstellen von der stetigen Weiterentwicklung der Informationstechnologie bis hin zu plötzlichen Funden, die alles in wenigen Jahren verändern (Alien-Technologie und so wurde ja schon genannt) oder Katastrophen, die ganze Weltgefüge auseinanderreisen. Ein Freund von mir entwickelt z.B. gerade eine Welt, in der die Natur sich in den nächsten 50 Jahren (von heute an) ihren Platz zurückerobert hat und durch Naturkatastrophen aller Art der Mensch nun wieder vor einer wilden Natur steht, während das Wissen um Technologie weitgehend verschütt gegangen ist. Also man kann sich wirklich alles ausdenken, die Frage ist, was man spielen  will.

Aber wie ich WastedOne verstehe, will er eher was cyberpunkiges, was aber irgendwie nicht so aufgemotzt ist wie Shadowrun. Also ich finde Cyberpunk 2020 ist da durchaus eine Alternative, aber okay, keine Magie und zuviel Betonung auf Cyberware ist da schon...

Ich denke, um Cyberware einzugrenzen, könnte man wie bei Mnemonic krasse Nebenwirkungen auftreten lassen, die anders als bei Shadowrun nicht "nur" psychologisch sind (den meisten Sams macht es ja sogar Spaß, ihre Verrücktheit voll auszuspoieln; ist ja auch eine gute Ausrede für sadistisches Verhalten der Charaktere...). ich denke daran, dass solche Implantate sicher Auswirkungen auf das Nervensystem haben und letztlich zu einem schleichenden Tod führen können. Möglich wären auch häufige "Fehlfunktionen", bei denen der SL das Recht hat, die Funktionsweise selbst in die Hand zu nehmen. Wie leicht sowas passiert, hängt dann von der Menge der Implantate ab.

Als Magie gibt es ja in der Literatur oft so Psi-Phänomene, das wäre also eine Möglichkeit (ich kann dazu wärmstens das von White Wolf rausgebrachte "Trinity" empfehlen; da spielt man Psioniker aus verschiedenen "Orders").
Eine andere Möglichkeit wären auch biokinetische Implantate, die Magieähnliche Effekte hervorrufen -> Durch geistige/Körper-Energie könnte man mit einem Implantat am Arm Energieblitze verschiessen oder so. Auch das gibt es bei Trinity.

Naja, das ist erstmal genug Text fpür ein Post.


Offline Roland

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Re:Near-Future... Weltidee(en)
« Antwort #24 am: 12.09.2003 | 14:59 »

Also, was meint ihr, ist heute die Motivation für die Handlungen unserer Gesellschaft?


Angst und Gier, wie ehedem und wahrscheinlich auch in der Zukunft.
« Letzte Änderung: 12.09.2003 | 15:00 von Roland »
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