Autor Thema: Was beim Tankstop alles passieren kann  (Gelesen 3078 mal)

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Offline Skarabäus

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Was beim Tankstop alles passieren kann
« am: 7.10.2016 | 16:20 »
Längere Reisen bei Traveller sind ja stets unterbrochen von notwendigen Pausen zum Auffüllen der Treibstofftanks. Meiner Meinung nach bieten diese Tankstopps eine prima Möglichkeit unerwartete Ereignisse einzustreuen. Das gilt besonders, wenn die Crew in unbewohnten Systemen auftanken muss. Diese Ereignisse können alles sein von Belanglosigkeiten bis zur Einführung einer Nebenhandlung (vielleicht sogar der Start einer neuen Kampagne?). Einige naheliegende Dinge sind mir eingefallen wie beispielsweise

- eine verlassene/zerstörte Minenanlage (Warum verlassen? Gibt's da noch was zu holen?)
- eine bei Grenzstreitigkeiten in Schutt und Asche gelegte Kolonialwelt, wo das Level der Verstrahlung allmählich soweit zurückgegangen ist, dass man sie betreten kann
- das obligatorische Raumschiffwrack (dazu vielleicht ein andermal mehr Details)
- militärisches Geheimprojekt, dessen Tarnung durch einen Zwischenfall kurzfristig ausgefallen ist
- natürlich Piraten
- ...

Hattet ihr coole Ideen, die man für einen der nächsten Tankstops verwenden könnte und die ihr gerne teilen würdet? Eventuell gibt es andereswo bereits einen ähnlichen Thread, den ich nicht gefunden habe?

Offline Skarabäus

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Re: Was beim Tankstop alles passieren kann
« Antwort #1 am: 7.10.2016 | 17:22 »
Jetzt ist mir selbst noch etwas eingefallen beim Nachgrübeln über die vertrahlte Kolonialwelt:

- die Diebe großer Militärtechnik  (so etwas würde meiner Gruppe einfallen, die stets alles klauen, was nicht niet- und nagelfest ist. Nee, festnageln nützt auch nichts, dazu sind sie zu kreativ  ;)
Die erwähnte Welt wäre möglicherweise eine rote Zone, die als so wichtig erachtet wurde, dass einst bewaffnete Orbitalstationen installiert wurden, um sie vor unbefugtem Zutritt zu bewahren. Findige Sammler und Jäger könnten nun einen Weg gefunden haben, um mit Hilfe sehr kleiner, gut abgeschirmter Drohnen (und eventuell Insiderwissen) bis zu den Orbitalstationen zu kommen und deren Computersystem anzapfen um das ganze System zu deaktivieren. Anschließend könnten sie die Stationen bequem aus dem Orbit pflücken, in ihr großes Frachtschiff verladen und meistbietend weiterverkaufen. Das Hacken solcher Stationen sollte um so einfacher sein, je länger diese bereits im Umlauf schweben (veraltetes System). Wie würden solche Leute reagieren, wenn sie auf frischer Tat ertappt würden?

Pyromancer

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Re: Was beim Tankstop alles passieren kann
« Antwort #2 am: 7.10.2016 | 17:34 »
Wie würden solche Leute reagieren, wenn sie auf frischer Tat ertappt würden?
Ertappt von wem? Wenn da ein kleiner Freihändler auftaucht, der auftanken will, dann wird der als willkommener Bonus mitgenommen (und sei es nur, um zu verhindern, dass er plaudert). Eine kleines Kriegsschiff? Dann wird wohl gekämpft. Die lokale Flotte? "Da müsset mer laufä!"

Online Isegrim

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Re: Was beim Tankstop alles passieren kann
« Antwort #3 am: 7.10.2016 | 18:16 »
Auf abgelegenen, dünn oder kaum besiedelten Planeten kann einiges passieren. Die Ideen hatte ich für einen eigenen SF-Hiuntergrund geplant bzw zusammengeklaut, teilweise wurde das auch gespielt:

- Auf einem Sumpfplaneten (grob: Dagobah) dauert es nur kurze Zeit, bis das Schiff von schnellwachsenden Schlingpflanzen überwuchert wird. Außerdem kann sich das Schiff mit einem hartnäckigen Moos "infizieren", dass überall wächst, inkl den ensprechenden technischen Problemen: In den Computersystemen, im Antrieb, in den Lebensmittel- oder Frischwasservorräten, in den Quartieren der Besatzung, auf dem Klo, in den Atmungsorganen der Besatzung...

- Firefly Ep 5 "In letzter Sekunde": Religiöse Fanatiker entführen einen Spezialisten der Schiffsbesatzung, um sich dessen Talente zunutze zu machen. Mit oder ohne folgende Hexenverbrennung ein Problem...

- Beim Absahnen von Teibstoff auf einem Gasriesen empfängt das Schiff einen (schwachen) Notruf von einer scheinbar aufgegebenen Raumstation im Orbit. Es stammt vom Raumanzug eines dort ausgesetzten Besatzungsmitglied eines Piraten- oder Schmugglerschiffs. Nehmen die SCs Ausgesetzten an Bord, laden sie sich damit beliebige Probbleme auf.

- Schmuggler nutzen ja gerne Routen außerhalb des Auges des Gesetzes. Beim Ansteuern eines angelbich unbewohnten Systems stoßen die SCs auf eine solche Basis, die Schmugglerschiffe eines Syndikats zum Auftanken nutzen. Die Schmuggler sind ob der (am Ende noch neugiereigen) Fremden not amused...
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Offline Feuersänger

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Re: Was beim Tankstop alles passieren kann
« Antwort #4 am: 7.10.2016 | 18:34 »
Was benötigt man denn als Treibstoff? Wasser, Wasserstoff, was anderes?
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Pyromancer

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Re: Was beim Tankstop alles passieren kann
« Antwort #5 am: 7.10.2016 | 18:36 »
Bei Traveller braucht man Wasserstoff.

Online Isegrim

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Re: Was beim Tankstop alles passieren kann
« Antwort #6 am: 7.10.2016 | 19:05 »
Viele Schiffe haben aber eine Bordraffinerie, die Wasserstoff aus Wasser oder der Atmosphäre eines Gasriesen herstellen kann.
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Online Quaint

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Re: Was beim Tankstop alles passieren kann
« Antwort #7 am: 7.10.2016 | 19:39 »
- jemand anders will da auch gerade tanken und
    a) man kommt ins Gespräch, und vielleicht handelt man und/oder trinkt nen Bier zusammen
     b) die andere Partei wird verfolgt, z.B. weil sie einen illegalen Psioniker an Bord haben, als Militärschiffe ankommen, tauchen sie in den Gasriesen ab; was tun die Spieler? (deren Schiff womöglich kritisch beäugt wird, und deren Charaktere sich vielleicht Befragungen und einer Schiffsdurchsuchung gegenübersehen, und ausserdem: geben sie ggf. Informationen weiter oder täuschen sie die Verfolger)
    c) die andere Partei sind Piraten oder sowas; scheinen die SCs und ihr Schiff leichte Beute, könnte das ein Problem werden, ansonsten bleiben die vermutlich für sich (aber wenn man SC mit kriminellen Kontakten hat, könnte es auch ein freundliches Treffen werden)

- gerade als man im tiefen Orbit Atmosphäre abschöpfen will, gibt es ein ominöses Firmwareproblem, und man droht im Gasriesen zu versinken und zerquetscht zu werden (man kann ja keinen Schub mehr geben und durch die (geringe) Reibung wird man immer langsamer bzw. der Orbit dann immer niedriger)
Einfach nur ein unvorhersehbares Softwareproblem oder Sabotage?

- gerade als man im tiefen Orbit Atmosphäre abschöft, empfängt man ein Signal aus den Tiefen der Atmosphäre des Gasriesen, aber aufgrund der im Weg befindlichen Gasmassen und der starken Magnetfelder kann man nicht so einfach schlau daraus werden (das Signal ist eben verzerrt etc.)
Methanatmer? Eine Geheimstation in Raumnot? Ganz was anderes?
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
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Offline Mr Grudenko

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Re: Was beim Tankstop alles passieren kann
« Antwort #8 am: 7.10.2016 | 19:45 »
- jemand nimmt den Werbespruch "Pack den Xenomorph in den Tank" wörtlich ;)
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(Simon Schama)

Offline mattenwilly

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Re: Was beim Tankstop alles passieren kann
« Antwort #9 am: 12.10.2016 | 17:34 »
Jetzt ist mir selbst noch etwas eingefallen beim Nachgrübeln über die vertrahlte Kolonialwelt:

- die Diebe großer Militärtechnik  (so etwas würde meiner Gruppe einfallen, die stets alles klauen, was nicht niet- und nagelfest ist. Nee, festnageln nützt auch nichts, dazu sind sie zu kreativ  ;)
Die erwähnte Welt wäre möglicherweise eine rote Zone, die als so wichtig erachtet wurde, dass einst bewaffnete Orbitalstationen installiert wurden, um sie vor unbefugtem Zutritt zu bewahren. Findige Sammler und Jäger könnten nun einen Weg gefunden haben, um mit Hilfe sehr kleiner, gut abgeschirmter Drohnen (und eventuell Insiderwissen) bis zu den Orbitalstationen zu kommen und deren Computersystem anzapfen um das ganze System zu deaktivieren. Anschließend könnten sie die Stationen bequem aus dem Orbit pflücken, in ihr großes Frachtschiff verladen und meistbietend weiterverkaufen. Das Hacken solcher Stationen sollte um so einfacher sein, je länger diese bereits im Umlauf schweben (veraltetes System). Wie würden solche Leute reagieren, wenn sie auf frischer Tat ertappt würden?

Bei "Roter Zone" erwarte ich eigentlich auch Besatzung/Wartung zumindest auf den Hauptstationen. Und eine Zivilisation die > 4000 Jahre mit Computern rummacht sollte mit so was wie den Drohnen rechnen (OTU: Die Solomanie haben massive Schutzsoftware auf ihren Schiffsrechnern die sogar "Virus" ausbremsen kann, dito die Schleimsterne/Hiver) und KEINE einfach zugänglichen Ports etc. bereit stellen. Ausserdem regelmässige Patrollienflüge die rumlungernde Typen erst mal zur Intensivbefragung einbringen (nein, NICHT mit deren Schiff, DAS kann man auch im Raum zerlegen/Luft rauslassen ist gut gegen blinde Passagiere) oder ihnen Optional vorführt wie so eine schwere Partikelbeschleuniger-Barbette funktioniert. Speziell im Zielgebiet.
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline Skarabäus

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Re: Was beim Tankstop alles passieren kann
« Antwort #10 am: 12.10.2016 | 20:26 »
Bei "Roter Zone" erwarte ich eigentlich auch Besatzung/Wartung zumindest auf den Hauptstationen. Und eine Zivilisation die > 4000 Jahre mit Computern rummacht sollte mit so was wie den Drohnen rechnen (OTU: Die Solomanie haben massive Schutzsoftware auf ihren Schiffsrechnern die sogar "Virus" ausbremsen kann, dito die Schleimsterne/Hiver) und KEINE einfach zugänglichen Ports etc. bereit stellen. Ausserdem regelmässige Patrollienflüge die rumlungernde Typen erst mal zur Intensivbefragung einbringen (nein, NICHT mit deren Schiff, DAS kann man auch im Raum zerlegen/Luft rauslassen ist gut gegen blinde Passagiere) oder ihnen Optional vorführt wie so eine schwere Partikelbeschleuniger-Barbette funktioniert. Speziell im Zielgebiet.

Du hast vermutlich recht und im Allgemeinen ist es nicht so einfach bis unmöglich. Aber die Galaxis ist groß, das Militärbudget beschränkt, Herrschernachfolger interessieren sich nicht für das, was ihre Vorgänger einst anordneten und Zeit vergeht. Was ich sagen will, man könnte sich viele Dinge ausdenken warum oder warum nicht solche Stationen angreifbar werden. Insiderwissen erscheint mir hier als plausibelste Option. Egal, mir ging es nur um wildes Brainstorming, was Charakteren beim Tankstop alles begegnen könnte. Mental habe ich ein paar der von Dir angeführten Erschwernisse notiert, sollte eine solche Situation bei uns auftauchen. Danke für die Hinweise.   :)

Offline Skarabäus

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Re: Was beim Tankstop alles passieren kann
« Antwort #11 am: 28.11.2016 | 15:44 »
- jemand nimmt den Werbespruch "Pack den Xenomorph in den Tank" wörtlich ;)

Vielen Dank für all den Input. Der Xenomorph im Tank hat mich sofort inspiriert. Hier meine Notizen dazu:

Beim Auftanken gerät das Gelege eines normalerweise im Hyperraum lebenden Geschöpfs in den Ansaugstutzen, durchschlägt mögliche Filter und beschädigt die Anlage nachhaltig (Reparaturdauer: 1W6 Tage). Dabei rumst es ganz gewaltig, so dass niemand auf dem Schiff entgeht, dass etwas nicht in Ordnung ist. Noch während die Besatzung über die roten Lämpchen des Tankmoduls flucht, beginnen Blitze die Atmosphäre des Planeten zu durchzucken. Deren Energie ist so gewaltig, dass es angeraten ist, zu verschwinden, bevor man getroffen wird. Beim Davonfliegen beobachten die Charaktere wie sich das plötzlich aufgetretene planetare Gewitter verstärkt, sich ein Zentrum der Entladungen bildet aus dem kurze Zeit später ein riesiges, blitzumtobtes Objekt aus der Planetenatmosphäre emporsteigt: das verärgerte Muttertier! Das Objekt lässt sich nicht scannen, denn die Energien, die vom ihm ausgehen stören alle Messgeräte. Es ist von grob tropfenförmiger Gestalt ohne klar erkennbare äußere Merkmale. Auffällig sind die Energieentladungen, die in Mustern über seinen Körper huschen. Das Objekt hat eine Länge von etwa 250m bei einer maximalen Dicke von 70m. Es beschleunigt relativ langsam, so dass der Abstand zu dem Ungetüm sich stetig vergrößert. Doch plötzlich ist es direkt neben dem Schiff und ein hochenergetischer Blitz schlägt in die Hülle ein und zerstört eventuell einige Schiffsaufbauten (z.B. Waffentürme, Sensoren,…). Laut den Messdaten hat das Objekt einen Kurzsprung durch den Hyperraum gemacht! Das Tier ist unempfindlich gegenüber Energiewaffen.
Eine Verfolgungsjagd beginnt, welche die Charaktere nur verlieren können, denn da das Lebewesen aus dem Hyperraum kommt, lässt es sich auch dort nicht abschütteln, sondern kann das Schiff sogar angreifen. Der SL sollte den Spielern genug Zeit geben, um dahinter zu kommen, dass der Tankunfall und das Auftauchen der Kreatur im Zusammenhang stehen und sie die Richtigen Schlüsse ziehen lassen. Die Kreaturen wird vom Schiff ablassen, sobald die Charaktere deren Brut aus der Luftschleuse befördern.
Diese Begegnung kann auch als Beginn einer Reise analog zum Star Trek Spin-Off „Voyager“ verwendet werden, indem die Angriffe der Hyperraumkreatur das Schiff der Charaktere durch den Hyperraum in einen weit entfernten Teil der Galaxis schleudert.


Offline Boba Fett

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Re: Was beim Tankstop alles passieren kann
« Antwort #12 am: 28.11.2016 | 16:30 »
- havariertes Raumschiff sendet Notruf
- Schmuggler täuschen Havarie vor und bitten, eilige Fracht zum Planeten zu liefern

Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!