Autor Thema: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles  (Gelesen 23967 mal)

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Offline NurgleHH

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #100 am: 24.04.2019 | 22:39 »
Ich finde die Regeln einfach und gut Spielbar. Man hat einen Wert, addiert eventuell etwas dazu oder zieht etwas ab. Dieser Zielwert muss mit einem W20 gewürfelt bzw. unterwürfest werden. Ist eigentlich das gleiche System wie BRP D100. Aber das ist doch wirklich nur eine Geschmacksfrage. Ich mag dieses System ebenso wie das Überwürfen des Demonlord-Systems. Der Hintergrund ist gut, das System einfach und die Bücher genial gemacht (Ebenso wie Lex Occultum). Aber das System ist wirklich einfach konvertierbar in jedes andere System.

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #101 am: 26.04.2019 | 11:12 »
Ich muss zugeben, dass ich immer enttäuschter werde, je länger ich darin lese. Wahrscheinlich sollte man einfach nicht mit eigenen Erwartungen an so etwas herangehen...

Was also hatte ich mir erhofft? Ich hatte aus den Beschreibungen den Eindruck gewonnen, dass das hier ein gutes Einsteigerspiel für die Altersklasse meines Sohnes (11 Jahre) sein könnte: Klar umrissenes, märchenhaftes aber trotzdem "cooles" Setting; Bücher auf deutsch; nicht zu umfangreich; überschaubare Regeln. Leider habe ich davon wenig vorgefunden.

So hatte ich mir zunächst einmal ein Setting vorgestellt, das das märchenhafte der nordischen Sagen einfängt. Die Illustrationen schienen das zu bestätigen - die Darstellung von Trollen, Zwergen etc. scheinen ja direkt einem skandinavischen Märchenbuch entsprungen zu sein. Leider habe ich davon bisher nichts im Text wiederfinden können. Stattdessen geht es hier eher um Kämpfe und Schlachten. So werden alle Menschenvölker als kriegerische Kulturen beschrieben, von denen jede einen eigenen religiösen Grund hat, den anderen die Köpfe einzuschlagen. Und auch die Welt selbst hat mich bisher nicht wirklich begeistern können. Okay, es gibt Trolle und Goblins, hohe Berge und dunkle Wälder, aber die gibt es anderswo auch. Und das ewige Selbstgehype der Spielwelt im Text ("riesig", "voller Geheimnisse",...) wird nicht durch ein einziges Beispiel untermalt. Überhaupt hat das Setting im Grundregelwerk dermaßen wenig Fleisch auf den Knochen, dass ich jetzt nicht wüsste, was ich da spielen wollte, was ich nicht auch in - sagen wir mal - der Midgardwelt spielen könnte.

Auch als Einstieg ins Rollenspiel ist das Buch leider unbrauchbar. Ich muss schwer an mich halten, um hier nicht den Einstiegstext "Über das Rollenspiel" Wort für Wort wiederzugeben - er ist eine der schlechtesten Erklärungen des Hobbies, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Jemand, der nicht ohnehin schon weiß, was Rollenspiel ist, weiß es nach dem Lesen des Textes auch nicht. Neben guten Erklärungen fehlen hier auch Beispiele - ein Einsteiger ist an dieser Stelle eigentlich schon raus. Und mein Elfjähriger schon gleich zweimal - dafür sind die Texte viel zu verschwurbelt formuliert (oder übersetzt?), sowas liest der maximal bis zur zweiten Seite.

Bleiben noch die Regeln. Trudvang wird ja auf Drivethru unter "BRP-Spiele" gelistet, und Basic Roleplaying (z.B. Call of Cthulhu) ist tatsächlich recht gut für Anfänger geeignet. Das war der letzte Schubs, der mich motiviert hat, mir das Spiel doch mal anzusehen. Nur dass ich jetzt nach dem ersten Lesen keinen Schimmer habe, was an Trudvang BRP sein soll. Es verwendet W20 statt W100, andere Attribute und andere Fertigkeiten, komplett eigene Regeln zur Erstellung und für die Magie. Es gibt Spezialisierungen und Spezialisierungen von Spezialisierungen (da verstirbt gerade der letzte Rest meiner Hoffnung auf Einsteigerfreundlichkeit). Es gibt explodierende Würfel ausgerechnet beim Schaden (erfahrungsgemäß die sichere Methode, unerwartete Charaktertode zu provozieren). Ohne jetzt die Regeln selbst werten zu wollen, aber BRP ist das nicht.

tl;dr: Nicht von dem, was ich oben schreibe, ist per se schlecht. Für jemanden, der etwas anderes spielen will (insbesondere nordische Epen wie die Kalevala), mag es genau das richtige sein. Aber für das, was ich mir erhofft hatte, war es wohl ein grandioser Fehlgriff...
« Letzte Änderung: 26.04.2019 | 11:18 von Weltengeist »
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Offline NurgleHH

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #102 am: 26.04.2019 | 13:02 »
@Weltengeist: Ich habe das Gefühl, dass Du dich von den genialen Grafiken zum Kauf hast leiten lassen. Das Setting ist nicht nur Kampforientiert, da sehe ich deutlich mehr. Zum Beispiel kann ich nur das kleine Einstiegsabenteuer mit den Trollen anmerken. Aber ein wenig kämpfen ist doch ok...

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #103 am: 26.04.2019 | 13:25 »
@Weltengeist: Ich habe das Gefühl, dass Du dich von den genialen Grafiken zum Kauf hast leiten lassen. Das Setting ist nicht nur Kampforientiert, da sehe ich deutlich mehr. Zum Beispiel kann ich nur das kleine Einstiegsabenteuer mit den Trollen anmerken. Aber ein wenig kämpfen ist doch ok...

Ich habe nichts gegen Kämpfe im Rollenspiel.

Aber in der Settingbeschreibung im GRW sehe ich ziemlich wenig anderes. Mag ja sein, dass es anderswo Publikationen zu Trudvang gibt, die diese Lücke schließen, aber die kenne ich noch nicht. Meine Kritik ist ja gerade, dass diese anderen Schwerpunkte im GRW gerade nicht durchscheinen.

Und was die Graphiken angeht: Natürlich spielen die beim Kauf eine Rolle. Natürlich erwarte ich, dass das Setting zur Stimmung der Bilder passt. Das Problem ist halt, dass das, was ich in der Settingbeschreibung lese (da geht es primär um Epik, um Religion und Pathos und Krieg), nicht wirklich zu diesen Graphiken passt.
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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #104 am: 26.04.2019 | 13:44 »
Ich sehe es bei Trudvang eher so, dass hier sehr viele weiße Flecken im Regelwerk sind. Selbst das verlagseigene Produkt Lex Occultum hat weniger, da unsere Welt im 18. Jahrhundert viele Flecken füllt. Habe aber auch erst die drei deutschen TC-Bücher durch. Ich kann Deine Engine-Proplem nicht so ganz folgen, ist echt simple. Aber Ich mag das System (D100-Abklatsch mit D20), dafür kein FATE, FFW-Tausend-Würfel-System oder Savage World. Das ist eine Religionsfrage, glaube ich zumindestens.

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #105 am: 26.04.2019 | 14:04 »
@Weltengeist

Kämpfe sind in TC wie bei BRP tendenziell sehr gefährlich und deshalb nicht das erste Mittel der Wahl, wenn es um Lösung von Problemen geht. Insofern besteht hier wieder das im Rollenspielbereich weit verbreitete Paradoxon, dass 90% der Regeln für 10% der Spielinhalte verfasst wurden.

Mir tut es ansonsten leid, dass du vorab den falschen Eindruck gewonnen hast, TC sei für jugendliche Einsteiger geeignet. Das ist es in der Tat nicht. Die Annahme hatte ich interessanterweise auch nie. Ich bin schon davon ausgegangen, dass man hier eher in Richtung nordischer Sagen und Epen geht, wobei die Form eher eine erwachsene ist denn eine kindlich-märchenhafte. Das System gibt das tatsächlich nur bedingt her, weil es wenig heroisch ist. Startercharaktere können noch nicht viel und heldenhafte Aktionen bleiben immer gefährlich. Das Setting bettelt meines Erachtens um eine FATE-Adaption, auch wenn dir die nichts helfen wird.
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eldaen

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #106 am: 26.04.2019 | 16:07 »
Was also hatte ich mir erhofft? Ich hatte aus den Beschreibungen den Eindruck gewonnen, dass das hier ein gutes Einsteigerspiel für die Altersklasse meines Sohnes (11 Jahre) sein könnte: Klar umrissenes, märchenhaftes aber trotzdem "cooles" Setting; Bücher auf deutsch; nicht zu umfangreich; überschaubare Regeln. Leider habe ich davon wenig vorgefunden.

Ich weiß ja ich steig den Leuten damit viel zu häufig aufs Dach. Aber warum nimmst du für deinen Sohn nicht Fantasy Age? Mein Sohn (auch 11) liebt das System heiß und innig. Und in den Spielrunden hast du mit dem Stunt-Mechanismus jede Menge Flexibilität und Action, ohne viele Regeln zu brauchen. Trotzdem ist es kein Kinder-Rollenspiel (die meiner Meinung nach heutzutage Kinder nämlich alle für doof halten, aber das ist ein anderes Thema). Man hat hier genug Charakteroptionen um langfristig zu spielen.

Wir benutzen mit einer Horde Elfjähriger Fantasy Age und Bestiarium zusammen mit Caera, dem Dungeonslayers Setting. Das Setting hat zwar nur recht wenig, aber die Kinder sollen das ja selbst füllen. Zum Start hast du genug Dungeons, um die herum du eine Geschichte basteln kannst. Und wenn man später doch mehr Setting möchte kann man immer noch umsteigen. 

Gerade die Kombination gibt den Kids aber genug an die Hand und fördert deren Kreativität, Problemlösungsfähigkeit und Teamwork enorm. Und vor allem: Die Kids haben ultra viel Spaß und rennen mir (gemeinsam mit ihren Eltern, die alle nicht-Rollenspieler sind) die Bude ein, wann wir denn das nächste Mal spielen können.

Sorry für den Thread-Hijack!

 :btt:

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #107 am: 26.04.2019 | 16:08 »
Antwort kommt per PM ;)
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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #108 am: 26.04.2019 | 21:54 »
Ich gebe HEXer bei FantasyAge recht, habe es gerade über Ostern gelesen. Genial einfache, aber in den Möglichkeiten komplex. Setting fehlt, aber es gibt genügend. Selbst Mittelerde ist mit der Magie gut abbildbar

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #109 am: 27.04.2019 | 07:42 »
Ich gebe HEXer bei FantasyAge recht, habe es gerade über Ostern gelesen. Genial einfache, aber in den Möglichkeiten komplex. Setting fehlt, aber es gibt genügend. Selbst Mittelerde ist mit der Magie gut abbildbar

Ich kenne Fantasy Age, und ich halte es (genau wie einige andere Systeme, die ich kenne) für die Zielgruppe für sehr geeignet. Das war es aber nicht, was ich hier gesucht habe. Es ging darum, eine eng verzahnte Setting-Regel-Combo zu finden, die sich für die genannte Altersklasse gut eignet. Und zwar nicht im Sinne von "ich kann dir das jetzt alles erklären und es mit meinen 30 Jahren Erfahrung auch für dich anpassen", sondern im Sinne von "hier ist das Buch, lies es dir durch, und dann spielen wir". Und das ist hier leider nicht der Fall.

Noch einmal: Nichts von dem, was ich oben geschrieben habe, spricht gegen Trudvang an sich. Nur gegen das, was ich davon erwartet habe. Gegen Trudvang an sich spricht mMn nur, dass es sich über seine eigene Zielgruppe nicht im Klaren ist - Einsteiger holt es nicht ab, und für erfahrene Leute erklärt es viel zu viele Selbstverständlichkeiten ausführlich.
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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #110 am: 27.04.2019 | 13:06 »
Falls jemand neugierig geworden ist und sich zu reduzierten Preisen selbst ein Bild machen möchte: klick mich.
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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #111 am: 16.07.2019 | 21:18 »
Die Lieferung aus dem Stormlands-Kickstarter ist heute angekommen. Sieht natürlich weiterhin alles toll aus. Ich müsste nur mal Zeit finden, zumindest in die Abenteuer rein zu lesen, um zu verstehen, welche Vision die Autoren bezüglich der eigentlichen Spielinhalte haben.
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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #112 am: 16.07.2019 | 23:16 »
Das Englisch ist von sehr durchwachsener Qualität.
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Noir

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #113 am: 7.08.2019 | 14:15 »
Gibts eigentlich inzwischen eine Info, wann das Klerikerbuch auf deutsch erscheint?

Offline Marask

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #114 am: 7.08.2019 | 14:50 »
Ich habe Mario letzte Woche mal angeschrieben diesbezüglich.
Er sagte, dass erstmal City of Mist ansteht und dann geplant ist bis spätestens zur SPIEL das Dämmerwanderer-Buch fertig zu haben.
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Offline NurgleHH

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #115 am: 7.08.2019 | 14:57 »
Ich habe Mario letzte Woche mal angeschrieben diesbezüglich.
Er sagte, dass erstmal City of Mist ansteht und dann geplant ist bis spätestens zur SPIEL das Dämmerwanderer-Buch fertig zu haben.
Erstaunlich, bisher hatte er immer Trudvang und Mittelerde als Erste genannt.

Offline NurgleHH

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #116 am: 6.09.2019 | 14:25 »
Es soll das nächste Buch kommen: https://truant.com/daemmerwanderer

Ich bin gespannt, ob es wirklich zur Messe in Essen kommt. Bestellen kann man es scheinbar noch nicht...

Offline Marask

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #117 am: 5.11.2019 | 11:52 »
Es soll das nächste Buch kommen: https://truant.com/daemmerwanderer

Ich bin gespannt, ob es wirklich zur Messe in Essen kommt. Bestellen kann man es scheinbar noch nicht...

Ja, es kam zur Messe in Essen und ja man kann es im Truant Shop erwerben :)
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Offline Holycleric5

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #118 am: 24.11.2019 | 14:05 »
Ich selbst schleiche immer wieder um Trudvang Chronicles herum, konnte mich bisher aber noch nicht 100% zu einem Kauf durchringen.
Die Tatsache, dass die gewählte Kampfaktion Einfluss auf die Initiative hat und man seine Kampfaktionspunkte auf Aktionen und Paraden aufteilt, gefällt mir ebenso wie die Tatsache, dass unterschiedlich schwere Waffen verschiedene "Krit"-Chancen haben.

Als wie tödlich habt ihr den Kampf bei Euren Spielen empfunden? Kann ein einzelner Treffer den Gegner bereits stark "Einschränken" (wenn er genügend Schaden verursacht)? Gibt es langfristige Verletzungen (z.B. Knochenbrüche), die erstmal ausheilen müssen? Wie sieht es mit Blutungen u.ä. aus?

Macht man regeltechnische Unterscheidungen zwischen Wucht-, Stich- und Schnittschaden? Oder ist einzig die Einteilung in leichte, mittlere und schwere Waffen von Belang?

Kommt man mit leichen Waffen, wie z.B. einem Dolch überhaupt noch durch schwere Rüstungen (z.B. Kette und Platte) durch oder sollte man gleich auf Hilfe von besser bewaffneten Gefährten hoffen?

Lässt sich das Spiel auch ohne Zauberwirker vernünftig spielen (kann man auch mit "normaler" Heilkunde den meisten Folgen des Kampfes entgegen wirken (Trefferpunkte heilen, Brüche schienen etc?))
Lassen sich die Priester auch ohne Zauber noch vernünftig spielen?

Wie sehr tragen die doch sehr spezialisierten Fertigkeiten (z.B. Wildnisleben -> Geographie -> Länderkunde) zu "individuellen" Charakteren bei? Lohnt es sich überhaupt, sich auf die "Dritte Ebene" verzuwagen, oder reicht in den ersten beiden Ebenen ein Wert von jeweils 10, weil der Hauptwürfel ja ein W20 ist?

Lässt sich das Setting auch austauschen? Gerne würde ich nämlich eher in Lorakis (Splittermond) spielen. Gegner sollen vorrangig Menschen und wilde Tiere sein.

Freue mich über Antworten.
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Offline KyoshiroKami

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #119 am: 24.11.2019 | 14:41 »
Bis jetzt konnte ich die Bücher zu Trudvang Chronicles nur lesen, es finden sich leider keine Spieler, die das ausprobieren wollen, zumindest war bis jetzt das Interesse überall sehr gering.

Offline Marask

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #120 am: 24.11.2019 | 14:59 »
Ich versuche gerne das zu beantworten, wozu ich etwas sagen kann :)

Als wie tödlich habt ihr den Kampf bei Euren Spielen empfunden? Kann ein einzelner Treffer den Gegner bereits stark "Einschränken" (wenn er genügend Schaden verursacht)? Gibt es langfristige Verletzungen (z.B. Knochenbrüche), die erstmal ausheilen müssen? Wie sieht es mit Blutungen u.ä. aus?

Nun, im Grunde kannst Du theoretisch mit einem erfolgreichen Treffer einen Drachen töten, wenn Du immer wieder den Würfeln explodieren lässt. Dies passiert aber sehr selten, wenn ich die Wahrscheinlichkeiten abwäge. Man beginnt mit um die 30 Lebenspunkte. Eine Waffe, egal welche, verursacht immer 1W10 Schaden. Je nachdem, ob es eine leichte Einhandwaffe (Explodiert bei einer 10), eine mittlere Einhandwaffe (Explodiert bei einer 9-10) oder Zweihandwaffe (Explodiert bei 8-10), kann man schon ne Menge Schaden austeilen.

Erleidet man so viel Schaden, dass man unter 3/4 seiner Lebenspunkte fällt, gilt man als verwundet und erleidet -1 auf alle Proben. Fällt man unter die Hälfte, gilt man als Schwer verwundet und erleidet einen Abzug von -3, und fällt man unter 1/4 seiner Lebenspunkte gilt man als Tödlich verwundet (Abzug von -7). Sinkt man unter 0 Lebenspunkte steht man kurz vor dem Tode, man kann aber noch durch Erste Hilfe gerettet werden. Kritische Verletzungen (Knochenbrüche) gibt es so nicht, sondern sollten erzählerisch (vom SL) eingebracht werden.

Natürlich Heilung ist nicht allzu gut (1 Lebenspunkt pro Tag + eventuelle Modi).

Macht man regeltechnische Unterscheidungen zwischen Wucht-, Stich- und Schnittschaden? Oder ist einzig die Einteilung in leichte, mittlere und schwere Waffen von Belang?

Nein. In diesem Punkt unterscheidet das System nicht.

Kommt man mit leichen Waffen, wie z.B. einem Dolch überhaupt noch durch schwere Rüstungen (z.B. Kette und Platte) durch oder sollte man gleich auf Hilfe von besser bewaffneten Gefährten hoffen?

Siehe oben: Ja, kommt man, wenn man entsprechend hohen Schaden würfelt. Ein Plattenpanzer hat bspw. einen Schutzfaktor von 10, was bedeutet, die Rüstung übernimmt 10 eingehende Schadenspunkte, verliert dadurch aber an Robustheit (Bruchfaktor^^) und damit dann auch der Schutzfaktor nach und nach.

Lässt sich das Spiel auch ohne Zauberwirker vernünftig spielen (kann man auch mit "normaler" Heilkunde den meisten Folgen des Kampfes entgegen wirken (Trefferpunkte heilen, Brüche schienen etc?))
Lassen sich die Priester auch ohne Zauber noch vernünftig spielen?

Ohne Zauberwirker kann man das sehr gut spielen. Haben wir gemacht (als es die entsprechenden Bücher noch nicht auf deutsch gab) und es hat super funktioniert.

Mit der Spezialisierung Erste Hilfe & Pflege kann man jemanden vor dem Tode retten und Lebenspunkte wiederherstellen.

Wie sehr tragen die doch sehr spezialisierten Fertigkeiten (z.B. Wildnisleben -> Geographie -> Länderkunde) zu "individuellen" Charakteren bei? Lohnt es sich überhaupt, sich auf die "Dritte Ebene" verzuwagen, oder reicht in den ersten beiden Ebenen ein Wert von jeweils 10, weil der Hauptwürfel ja ein W20 ist?

Diese Frage kann man so einfach kaum beantworten, denn die Spezialisierungen sind schon sinnvoll. Ohne die Spezialisierung "Erste Hilfe & Pflege" zum Bespiel, kann man mittels Disziplin "Heilung & Arzneien" lediglich die Wunden soweit versorgen, dass sie keinen weiteren Schaden anrichten. Beim Kämpfen geben Spezialisierungen wertvolle Kampfpunkte für bestimmte Bereiche...und und und.

Lässt sich das Setting auch austauschen? Gerne würde ich nämlich eher in Lorakis (Splittermond) spielen. Gegner sollen vorrangig Menschen und wilde Tiere sein.

Ich wüsste nichts, was dagegen spricht...
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Offline Vale waan Takis

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #121 am: 2.10.2020 | 12:07 »
Threadnekromantie
Es wurde hier ja bereits ein paar Mal nach Erfahrungen und Spielberichten gefragt.
Ich war auch sehr überrascht, dass sich zu so einem durchaus gehypten Spiel so weinig finden lässt.
Wir haben dennoch vor einigen Wochen das Abenteuer gewagt und Trudvang mit den englischen Regeln für ein Wochenende gespielt...

Letztlich hatte ich 3 Spieler von denen 2 als sehr sehr erfahren gewertet werden können.
Charaktere:
Dimwalker (Also ein Kleriker)
Vitner Weaver (Magier)
Rogue (Assasine)
(ein Krieger und ein Ranger waren geplant, haben aber kurzfristig abgesagt)
Alle Charaktere wurden als "Experienced" also der höchsten Ausbaustufe in den Regeln für Charaktererschaffung gebaut, da ein episches Spielerlebnis angestrebt wurde.
Spoiler: Dieses Ziel wurde auf jeden Fall erreicht!

Da ich nicht auf Kauf-Abenteuer stehe gab es ein Abenteuer der Marke Eigenbau.
Wir haben sicherlich nicht zu genau 100% nach allen Regeln gespielt, würde ab sagen gute 90% haben wir schon genutzt mit einer gewissen Unschärfe, dass wir bestimmt auch manches falsch verstanden hatten.

Was gefiel:
- Das Setting, die Stimmung
- die "Simplizität der Regeln" wenn man erstmal grundsätzlich durchgestiegen ist (was etwas dauert, da die Regeln sehr konfus wirken, stellenweise überfrachtet sind und irgendwie schlecht strukturiert).
- Die Möglichkeiten der Magie klangen sehr interessant (kam leider im Spiel dann zu kurz). Das Prinzip die Sprüche selbst zu variieren und zusammen zu stricken klang sehr cool.

Was nicht gefiel:
- Sehr sehr "Swingy" bedingt durch die explodierenden Würfel.
- Von den Spielern empfundene Balancing-Probleme zwischen Dimwalker (starke "Magie") und Vitner Weaver (im Vergleich schwächere Magie)

Wenn noch Interesse besteht kann ich gerne auch mal einen Spielbericht schreiben.
Letztlich hat es aber so gut gefallen, dass wir eventuell nächste Woche noch mal eine zweite Runde spielen werden.
Mir graust es nur davor mich nochmal in die Regeln reinwühlen zu müssen.

Sachen die wir seltsam fanden:
- [Magie] Im Kampf nutzte der Vitner Weaver letztlich immer den gleichen Spruch in der gleichen Konfiguration, da ihm dies einfach am effektivsten vorkam. Das so interessant klingende modifizieren der Zauber war daher ein wenig witzlos.
- [Kampf] Im Kampf nutzte die Rogue fast immer ihre maximalen Combat Points für den ersten Schlag, da sonst die Trefferchance einfach zu gering war (obwohl "Experienced"). Die "Swingyness" zeigte sich im Nahkampf besonders schlimm und frustrierend. Das interessant klingende "gewichten" der Combat Points erwies sich auch als ein wenig witzlos, ebenso Waffen mit mehreren Waffenaktionen.
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Offline Marask

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #122 am: 3.07.2022 | 15:00 »
Wie Mario nun öffentlich bestätigt hat (Discord) , wird es Trudvang Chronicles beim Truant Verlag nicht mehr geben. Die Lizenz ist schlicht ausgelaufen. Insgesamt läuft Trudvang Chronicles in Deutschland nicht. Das ist bedauerlich. Insbesondere, da Jorgis Bestiarium seit knapp 2 Jahren fertig übersetzt und im Grunde fertig lektoriert vorliegt.

Aber kaut Mario immer kam etwas dazwischen (Mittelerde, The Witcher, Kult), was die Kapazitäten gebunden hat. Ich denke, es würde, nachdem das System bei Truant nicht wirklich gefördert wurde (und auch einen schwierigen Start hatte), nun auch überhaupt keinen Sinn mehr ergeben, weitere Bücher zu produzieren.

Schade. Aber es bleibt ja noch die englische Ausgabe. Und meine fertigen Übersetzungen (Jorgis Besriarium, Frostbitten und Stormlands Quellenbuch), die ich nun zum Eigenbedarf nutzen werde :)
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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #123 am: 3.07.2022 | 15:15 »
Da Riotminds wohl die Rechte zu Trudvang Chronicles, Trudvang Adventures und die anderen IPs (im großen und ganzen) an CMON verkauft hat, ist es auch nicht klar, wie es mit der englischen Version weitergehen wird. Ob das zu einer neuen Edition führt, zum Fokus auf Adventures (mit 5e Regeln), oder ob es heißt, dass die IP für ein paar Brettspiele verwendet und ansonsten liegen gelassen wird, steht wohl zur Zeit noch in den Sternen.

Alles in allem nicht so toll, wobei der Seeds of Vanir Kickstarter zumindest noch fertig ausgeliefert werden soll...

Offline NurgleHH

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Re: [Erzählt mir von den] Trudvang Chronicles
« Antwort #124 am: 4.07.2022 | 07:56 »
Wie Mario nun öffentlich bestätigt hat (Discord) , wird es Trudvang Chronicles beim Truant Verlag nicht mehr geben. Die Lizenz ist schlicht ausgelaufen. Insgesamt läuft Trudvang Chronicles in Deutschland nicht. Das ist bedauerlich. Insbesondere, da Jorgis Bestiarium seit knapp 2 Jahren fertig übersetzt und im Grunde fertig lektoriert vorliegt.

Aber kaut Mario immer kam etwas dazwischen (Mittelerde, The Witcher, Kult), was die Kapazitäten gebunden hat. Ich denke, es würde, nachdem das System bei Truant nicht wirklich gefördert wurde (und auch einen schwierigen Start hatte), nun auch überhaupt keinen Sinn mehr ergeben, weitere Bücher zu produzieren.

Schade. Aber es bleibt ja noch die englische Ausgabe. Und meine fertigen Übersetzungen (Jorgis Besriarium, Frostbitten und Stormlands Quellenbuch), die ich nun zum Eigenbedarf nutzen werde :)
Da fühle ich mich ein wenig beschubst von Mario Truant. Ich warte seit Jahren auf das Bestiarium und jetzt diese Einstellung. Irgendwie passt es zu Truant, denn da „sterben“ die Systeme gerne bevor sie wichtige Bände auf dem Markt haben. Leider.  >:(