Autor Thema: Erklärung des Rollenspielens  (Gelesen 1350 mal)

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Offline Tarjan

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Erklärung des Rollenspielens
« am: 10.11.2016 | 17:23 »
Hallo

Heutzutage ist es nicht mehr wie früher als noch keiner von Rollenspielen gehört hatte. Nein, heute wird man als pen&paper-Rollenspieler meist mit LARPern verwechselt :)

Wie würdet Ihr das am besten erklären? Etwa so?

Mehrere Spieler sitzen um einen Tisch. Am Kopfende sitzt der Spielleiter, der die Geschichte erzählt an der die anderen als Spieler aktiv teilnehmen (sollten).
Jeder Spieler verkörpert eine Figur in einer Fantasiewelt, die in der klassischen Mythologie, dem idealisierten Mittelalter oder einem beliebigen anderen Setting beheimatet ist. Man könnte zum Beispiel als Hobbit in der Welt um "Herr der Ringe" oder als Sternen reisender an Bord der Enterprise spielen. Der Fantasie sind keine Granzen gesetut. Es gibt Regelbuecher, die dies genau verregeln, Bände, die die Völker, Rassen, Landschaft, Tiere, Monster, Waffen, Zauber, Götter und andere Details der Fantasiewelt abbilden und Abenteuer, die jeweils eine einzelne oder Fortsetzungsgeschichte erzählen, mit den Charakteren der Spieler in der Hauptrolle.
Ihr müsst das Abenteuer bestehen, indem ihr z B Rätsel löst oder Monster bekämpft, Akrobatik a la Indiana Jones an den Tag legt und dafür wieder bessere Waffen, Gold, Schätze und Erfahrungspunkte bekommt, mit denen Ihr Euren Charakter verbessern koennt.

Wie würdest du es formulieren?
« Letzte Änderung: 10.11.2016 | 17:37 von Tarjan »

Forlorn

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Re: Erklärung des Rollenspielens
« Antwort #1 am: 10.11.2016 | 17:47 »
Klassisches Rollenspiel kann man so schon gut beschreiben, aber meistens kommen noch Würfel, oder irgend ein anderer Zufallsmechanismus (Karten, Steine, o.ä.) hinzu, die eingesetzt werden, wenn der Ausgang einer Handlung ungewiss ist. In diesen Zufallsmechanismus fließen meistens die Spielwerte des Spielfiguren noch mit ein.

Bei neueren Rollenspielformen, besonders abseits des Mainstreams, werden die Definitionen allerdings schon schwammig: Manchmal geht es um gelebte Dramaturgie, statt Verbesserung der Spielfigur, manchmal werden Steine aus einem Jenga-Turm gezogen, etc. Es kann sogar sein, dass die Spieler ganze Zivilisationen spielen, die sich gegenseitig über kulturelle Normen und Werte beeinflussen.

Online First Orko

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Re: Erklärung des Rollenspielens
« Antwort #2 am: 10.11.2016 | 18:12 »
So erkläre ich unbedarften Interessierten, was ich so mache:

Ich: "Wir treffen uns zum Rollenspielen."

Frage: "Was ist das eigentlich, was ihr da immer macht?"

I: "Das ist ein bißchen wie ne Mischung aus Brettspielen und Impro-Theater. Wir sind so zwischen 3-6 LEute normalerweise. Jeder am Tisch verkörpert eine feste Rolle, die man sich vorher ausdenkt - außer dem Spielleiter, der übernimmt die Welt und hat meist eine Idee, was so passieren Kann. Beim Spielen gibts unklare Situationen wie Verfolgungsjagden oder so und da gibts dann Regeln für, wie das geklärt wird. Es gibt hunderte von Welten und mindestens genauso viele Regelsysteme. Auch für HdR gibts zum Beispiel eins, wo man andere Charaktere in der Welt spiele."

Dabei unterschlage ich diverse Details und zBsp die Existenz von spielleiterlosen System (ich pöser Pube!) aber es reicht total aus.
Ist mir schon zweimal passiert, dass die Gegenüber dann schon anerkennte meinte, dass der SL-Job ja wohl recht anspruchsvoll sei ;)

Wenn Nachfragen kommen gehts dann gerne ins Detail, dabei gebe ich dann ein nachvollziehbares Beispiel (Vorzugsweise was "harmloses" wie DSA oder viktorianische Superhelden oder so).  Bei mehr Interesse wird kurz eine Situation improvisisert:

"Du bist Jack, der Schatzjäger. Du hast gerade das Gefäß mit dem mumifizierte Herz der Mumie aufgehoben, als sich der steinerne Wärter hinter dir bewegt, der Nazi, der dich bedroht hat von ihm erschlagen wird und sich die rotglühenden Augen zu dir drehen. Was tust du?"

Soweit kommt es aber kaum, den Meisten reicht die mittlere Version.
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline D. Athair

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Re: Erklärung des Rollenspielens
« Antwort #3 am: 10.11.2016 | 20:55 »
Mal schauen, ob ich meine Erklärung noch zusammenbringe:


Zitat
Tischrollenspiel ist ein Gesellschaftsspiel. Es verbindet Elemente von Brettspiel, Impro-Theater und gemeinsamem Geschichtenerzählen.

Meist gibt es zwei Arten von Spielteilnehmenden. Spieler.innen und Spielleitung. Spieler.innen erschaffen sich eine Spielfigur (wie eine abenteuerlustige Piratin oder einen irrsinniger Zauberer), die sie im Spiel verkörpern und für die sie Entscheidungen im Spiel treffen. Die Spielleitung beschreibt die spezifische Spielwelt, auf die sich die Gruppe geeinigt hat. Das kann sowas wie "Priraten der Spanischen Meere", "Die wundersamen Königreiche von Telelria" oder "Die schrecklichen Länder der Monster unter dem Bett" sein. Außerdem verkörpert die Spielleitung die Bewohner der Spielwelt. Die Spieler.innen dagegen spielen die Protagonisten - von ihren Entscheidungen hängt der Verlauf eines Abenteuers ab. Das Spiel entwickelt sich vor allem durch das Miteinander und die Wechselseitigkeit von gemeinsamer Erzählung und Anwendung der Spielregeln.

So in etwa. Bei Nachfragen improvisiere ich wie First Orko eine kurze Szene.

Später kommt dann, dass es fast für jedes Genre Spiele gibt.
Zitat
Es gibt was zu bekannten "Marken" wie Prinz Eisenherz, Herr der Ringe, Conan, James Bond, Star Wars, Sherlock Holmes, ... Es gibt was zu (quasi-)historische Epochen wie Horror in den 1920ern der USA, Heldensagas in Island, ... Letzlich alles, was man aus dem Kino und der Abenteuer-, Science-Fiction- und Fantasy-Literatur so kennt. Man muss sich "nur" einigen.
Bei den Regeln ist es ähnlich. Es gibt Spiele, die sehr genau eine Spielwelt simulieren wollen, andere unterstützen eher Action-Kino, wieder andere stellen persönliches Drama in den Mittelpunkt. Es gibt Spiele mit vielen und wenigen Regeln.


Im Prinzip beschreibe ich letztlich die "Basics", die am ehesten auf Freiform-Spiele mit Spielleitung zutreffen.

Trotzdem lässt die Erklärung auch Platz für SL-lose Spiele, für verschiedene Zufallsmechanismen und Regelphilosophien.
Am wenigsten passt die Beschreibung auf Metaplot- und Railroading-Spiel wie es in älteren DSA-Versionen üblich war und auf Spiel mit durchdefinierten Regeln und  Miniaturen (vgl. D&D 3.5). Das macht aber nichts, da ich an sowas eh am wenigsten Interesse habe. Aber auch diese weniger passenden Spielweisen haben genügend Anknüpfungspunkte, dass die Beschreibung immer noch relativ akurat ist.
« Letzte Änderung: 10.11.2016 | 21:11 von Clausustus Doom Occulta »
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Offline Tarjan

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Re: Erklärung des Rollenspielens
« Antwort #4 am: 12.11.2016 | 14:04 »

Toll danke!! :)

Offline ArneBab

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Re: Erklärung des Rollenspielens
« Antwort #5 am: 17.11.2016 | 23:27 »
Ich versuche es gerade so:

Was würdest du machen, wenn der Held oder die Heldin eines Films deinen Entscheidungen folgte? Wer wärst du, wenn du an einem Buch beim Lesen mitschreiben könntest? Wie würdest du handeln, wenn in einem Spiel alles Plausible auch möglich wäre? Was würdest du spielen, wenn die Geschichte eurer Theatergruppe sich über dutzende von Aufführungen immer weiter entwickeln würde und nur euch gefallen müsste? Wie würdest du entscheiden, wenn dein Spielstein Gefühle hätte?

In Rollenspielen kannst du das mit Freunden und Bekannten erkunden und dabei spannende Abenteuer erleben, Erzählungen wie ihr sie aus anderen Medien kennt, Geschichten, die noch niemand zuvor erlebt hat oder eine Mischung aus beidem: Eure Geschichten.

Die Regeln liefern euch dafür einen Rahmen der die Handlung unterstützt und typische Stolpersteine beseitigt. Es erleichtert es euch zu definieren, was die Protagonisten einzigartig macht, zu entscheiden, wer in einem Faustkampf oder einer Debatte gewinnt (dafür ist der Würfel da), Geschichten zu finden, die auch nach Jahren spannend bleiben und eine gemeinsame Vorstellung eurer Geschichten zu entwickeln.

Rollenspiel gibt dem Geschichtenerzählen die Spannung und Unwägbarkeit eines kooperativen Brettspiels mit der Intensität eines mitreißenden Filmes, der Tiefe eines fesselnden Buches und dem Gemeinschaftsgefühl eines Online-Spiels. All das erlebt ihr, während ihr mit Freunden zusammensitzt und in euren Möglichkeiten nur durch eure Fantasie begrenzt seid, in einem Spiel, das keine Verlierer sondern nur tolle gemeinsame Erlebnisse kennt.

(das ist aus der Einführung zum EWS 3.0, an dem ich zur Zeit schreibe)
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
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Offline Bad Horse

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Re: Erklärung des Rollenspielens
« Antwort #6 am: 18.11.2016 | 17:38 »
Ich fand ja normalerweise mit Onlinerollenspielen an. Die kennen ziemlich viele Leute, und da sind solche Elemente wie Charaktere mit Werten schon mal drin.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Noir

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Re: Erklärung des Rollenspielens
« Antwort #7 am: 18.11.2016 | 17:58 »
Zunächst einmal stelle ich sehr deutlich klar, dass beim Rollenspiel eben KEINE Verkleidungen nötig sind und auch KEINE Miniaturen Pflicht sind (wenngleich letztere zum Einsatz kommen KÖNNEN). Des Weiteren versuche bei den Erklärungen Begriffe wie "Impro-Theater" komplett wegzulassen, weil das - unabhängig davon ob man jetzt "Impro-Theater" oder "einige wenige Elemente des Impro-Theater" - immer ein Bild projeziert, dass nicht zum Spiel passt. Leute, die "Theater" hören, denken dann an Overacting ... an geschwollene Sprache ... Shakespeare und co.

Ich fange inzwischen meist so an, dass ich nach dem Lieblingsfilm desjenigen Frage, der mehr über Rollenspiel wissen möchte. Wenn mir der Film bekannt ist, nutze ich im folgenden ein Beispiel aus eben diesem Film. Wenn nicht, dann nehme ich ein Beispiel aus einem Film, den derjenige jedenfalls kennt. In etwa so:

"Okay, du magst Halloween? Cool. Du erinnerst die an die Szene, in der Laurie Strode im Schrank sitzt, Michael Myers den Kleiderbügel ins Auge rammt und sich dann 3 Meter neben Myers an den Türrahmen setzt und den Killer dann gar nicht mehr beachtet? Hättest du das auch so gemacht?"

Dann kommt für gewöhnlich sowas wie "Natürlich nicht! Ich hätte ... "

Und genau da hake ich ein und sage: "Und DAS ist Rollenspiel. DU entscheidest, was dein Charakter - einer der Protagonisten - tut. Und nur du allein. Wenn du denkst, dass es richtig ist, sich an den Türrahmen zu lehnen, dann machst du das. Wenn du es aber klüger findest, das Messer des Killers zu nehmen und es ihm ins Herz zu rammen, dann kannst du genau das deinen Charakter tun lassen. Der Spielleiter wird auf deine Aktionen eingehen und dir sagen was passiert. Und daraufhin kannst du wieder reagieren ... und so weiter."

Das fixt die meisten Leute zumindest so an, dass sie mehr wissen wollen.

Offline D. Athair

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Re: Erklärung des Rollenspielens
« Antwort #8 am: 20.11.2016 | 22:13 »
Was ich nicht zur Erklärung nutze und warum:

Filme/Theater: Mit diesen Medien sind Regeln der Dramaturgie verbunden, die es im Rollenspiel nicht zwingend gibt. Außerdem kann hier die Erwartung entstehen entweder "Konsument" zu sein oder "Co-Regiesseur". Beides kann man im Rollenspiel machen. MMn sind das aber schon spezielle Zugangsweisen.

Charkter in einem Film oder Roman: Das "was hättest du getan" ist mMn völlig daneben. Ja, viele RSP-Bücher tappen auch in die Falle zu behaupten: "Dein-e SC kann tun und lassen was sie oder er will." Faktisch setzen dem die Spielwelt, die Mitspieler und die Regeln Grenzen. Und genau deswegen halte ich das für hochgradig irreführend. Das führt oft zu "das kann ein SC aber nicht machen" Diskussionen. Vor allem zwischen der Person, welche die Aktion machen will und den anderen Spieler-inne-n. Manchmal aber auch zwischen Spieler-in und SL. Ziemlich nervig und kann gerade Neulingen den Spaß rauben. Egal auf welcher Seite sie sich wiederfinden.

Theater: Wegen dem, was  Professor Farnsworth zu (Impro-)Theater schrieb. Wenn ich Stimm-Modulation betonen wollte, dann würde ich eher auf "Voice Acting" als Analogie zurückgreifen. Das ist weniger missverständlich.

PC-Spiele/MMORPG: Hierbei werden mMn die Charakterverbesserung (Powergaming?) und Ausschmückung (Barbie-Spiel) überbetont. Beides sind Elemente, die mir im Rollenspiel nicht völlig unwichtig sind, jedoch halte ich sie nicht für zentral. Oder: Für mich sind die damit verbundenen Spaßquellen nicht von nennenswerter Bedeutung. Warum sollte ich Leute gerade darüber für das Hobby zu begeistern versuchen? (Damit sie am Ende vielleicht doch nicht mit mir zusammenspielen können?)
Videospiel-Analogien lasse ich meist durch meine Gesprächspartner einbringen oder nehme darauf Bezug, wenn ich weiß, dass das ein Hobby von ihnen ist. Wenn PC-RPG oder MMORPG Thema sind, dann versuche ich gleichermaßen Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszustellen.

TableTop/Wargame: Da liegen zwar irgendwo die Wurzeln des Hobbies RPG und ich mag TT/WG auch - allerdings sind einerseits die taktisch-simulativen Elemente mMn nicht unbedingt immer Bestandtteil eines Rollenspiels und andererseits schreckt das auch manche ab.


Was ich zur Erklärung nutze und warum:

Gesellschaftsspiel: Weil für mich RSP genau das ist. In erster Linie ein Spiel, das man unter personaler Anwesenheit miteinander "zum Spaß" spielt.

Brettspiel: Da es Regeln gibt, die für alle gelten und da man genau wie beim Brettspiel gemeinsam oder durch eine ermächtigte Person Regelvarianten einführen kann. Außerdem möchte ich damit deutlich machen, dass ich Rollenspiel nicht als primär "erzählendes Medium" verstehe.

Impro-Theater: Hier liegt der Fokus auf Improvisation. Wichtig ist das, was im Moment geschieht. Darauf muss jede teilnehmende Person relativ spontan reagieren. Wie im Impro-Theater bleibt nicht allzu viel Zeit zum Überlegen, sonst ergibt sich kein flüssiges Spiel. Außerdem soll hierdurch darauf hingewiesen werden, dass einerseits das Schlüpfen in Rollen zentral ist und Stimm-Modulation sowie Requisiten wichtig werden können. Die letzten beiden Elemente (Stimme/Requis) sind nicht vordefiniert, sondern ihr Einsatz und ihre Benutzung erhält durch das Spiel selbst ihre Bedeutung.

Gemeinsames Geschichtenerzählen: Dieser Teil soll einerseits das kooperative Element nochmal betonen und zusätzlich die Faktoren "Sense of Wonder", "Emotionalität" und "Spannung" herausstellen, die für mich zentral für Lagerfeuer- und Abenteuergeschichten sind.

... und dann: Die Dreierkombo (Brettspiel, Impro-Theater, Geschichtenerzählen) als Gesellschaftsspiel zu begreifen ist ... ein schöner Gedanke, der aber eher nicht zu fassen ist. Damit ist meine Kurz-Erklärung so angelegt, dass sie zwar hoffentlich Interesse weckt, aber letztlich unverstehbar bleibt. Ich hoffe dadurch die Motivation meines Gegenübers nachzufragen wecken zu können und in einer weiteren Erklärung Vertiefung und Beispiel bringen zu dürfen.
« Letzte Änderung: 20.11.2016 | 22:23 von Clausustus Doom Occulta »
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Offline KhornedBeef

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Re: Erklärung des Rollenspielens
« Antwort #9 am: 21.11.2016 | 09:58 »
Meine Kurzerklärung begänne auch immer mit "Mischung aus Impro-Theater und Brettspiel". Wichtig ist mir, dass ich den Geist der Sache erst einmal treffe, und dann eine Durchführung beschreibe, die die meisten Formen trifft. Das sage ich dann auch dazu. Wenn mich jemand danach fragt "Was ist American Football?", dann fange ich auch nicht an, alle Spielzüge zu erklären und warum Zug X nur in Situation Y sinnvoll ist. Sondern ich sage, wo der Ball hin soll und was die Spieler meistens machen.

Edit:Tippfehler
« Letzte Änderung: 21.11.2016 | 14:02 von KhornedBeef »
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Re: Erklärung des Rollenspielens
« Antwort #10 am: 21.11.2016 | 13:49 »
Meine Kurzerklärung:
Rollenspiel, das ist wie ein Brettspiel, wo ein paar Leute um den Tisch sitzen. Da spielt jeder so einen "Charakter" wie z. B. im Herrn der Ringe, und jeder Charakter kann halt was Besonderes. Die Spieler müssen sich da zusammenreden um gemeinsam so eine Aufgabe oder Mission zu lösen, diese Aufgabe mit den ganzen Lösungen kennt nur einer der Spieler, das ist der sogenannte "Spielleiter".
Das ist so wie bei einem Computerspiel wo man eine Gruppe Charaktere durch ein "Abenteuer" führt, nur halt "in echt" :) - weil die Spieler alle am Tisch sitzen und gemeinsam herumtüfteln und überlegen.

 

Offline auerochse

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Re: Erklärung des Rollenspielens
« Antwort #11 am: 21.11.2016 | 13:51 »
auf keinen fall verchlimmbessern. mir gefällt der text.

gefällt mir weitaus besser als die sachen auf yt angeboten werden, wo leute "rollenspiel" versuchen zu erklären. die stecken meist so tief in der materie, dass es neulinge noch mehr verwirrt, entmutigt und abschreckt.:
ähnlich einem frischgebackenen astrophysiker, der aus der uni in den nächsten bauwagen rennt, und den leuten was von astrophysik beibringen will. da würde ein maurer gewiss sagen: "hol mal ne dachlatte, zieh ihm eins über, ich will in ruhe mein bier trinken!"
wenn der astroph. ein halbes jahr auf dem bau gearbeitet hat, sähe es schon ganz anders aus... dann könnte er es noch mal versuchen.

vergleich zwischen deinem text (den ich ganz gut finde), um dem dümmlichen zeugs, was so auf yt erzählt wird.
"ich hasse george lucas", sagte einst john milius. wer so was sagt, kann kein schlechter mensch sein!

schaut vernünftige actioner: https://www.youtube.com/watch?v=iPA9TIMBFHg

Offline KhornedBeef

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Re: Erklärung des Rollenspielens
« Antwort #12 am: 21.11.2016 | 14:06 »
auf keinen fall verchlimmbessern. mir gefällt der text.

gefällt mir weitaus besser als die sachen auf yt angeboten werden, wo leute "rollenspiel" versuchen zu erklären. die stecken meist so tief in der materie, dass es neulinge noch mehr verwirrt, entmutigt und abschreckt.:
ähnlich einem frischgebackenen astrophysiker, der aus der uni in den nächsten bauwagen rennt, und den leuten was von astrophysik beibringen will. da würde ein maurer gewiss sagen: "hol mal ne dachlatte, zieh ihm eins über, ich will in ruhe mein bier trinken!"
wenn der astroph. ein halbes jahr auf dem bau gearbeitet hat, sähe es schon ganz anders aus... dann könnte er es noch mal versuchen.

vergleich zwischen deinem text (den ich ganz gut finde), um dem dümmlichen zeugs, was so auf yt erzählt wird.
1. Was is' "yt"? Youtube?
2. Ich hoffe sehr ich muss nicht ein halbes Jahr auf dem Bau arbeiten bevor ich etwas vernüftig erklären kann ;)
3. Stimmt, man sollte, wie immer, den Zuhörer da abholen, wo er ist. Und Brettspiele kennt fast jeder, z.B.
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Offline auerochse

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Re: Erklärung des Rollenspielens
« Antwort #13 am: 21.11.2016 | 14:18 »
1. ja.
ansonsten hast du den rest ganz gut verstanden.
"ich hasse george lucas", sagte einst john milius. wer so was sagt, kann kein schlechter mensch sein!

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