@ All
Wie oft hat der Partylöwe überraschend jemanden verführt (sei es moralisch integer oder nicht)?
Wie oft führte Einschüchtern zum Ziel?
Wieviel Rabatt hast du bei einem Autokauf erhalten?
Wieviel ein guter Freund?
Und hat sich der Verkäufer insgeheim noch ins Fäustchen gelacht?
Hat dich deine Freundin/Freund schon mal zu einer teuren Reise überredet?
Einer Sexpraktik, die von Anfang an nicht dein Ding war?
Wieviel sinnlose Paar Schuhe hast du im Schrank?
Fühlst du dich gut oder schlecht dabei?
Wieviele waren überteuert?
Wieviele hielten ihren Versprechungen aus Werbung oder von Seiten des Verkäufers nicht ein?
Hast du die Versprechungen überhaupt ernst genommen?
Hast du schon Mal aus mangelnder Willenskraft etwas gemacht, dass dir an sich zuwider war?
Hat dich schon mal jemand zu etwas überredet, dass dann tatsächlich ganz toll war?
Wenn "dir oder mir" sowas schon mal passiert ist, kann es deinem oder meinem Charakter mit mittleren sozialen Fertigkeiten auch passieren... in ähnlicher Häufigkeit.
Bei überdurchschnittlichen sozialen Fähigkeiten seltener, bei Sozialhorsten häufiger.
Diese Sachen lassen sich alle auch problemlos ohne Würfel umsetzen.
Verführung: Hier muss man nur einen attraktiven NSC vom passenden Geschlecht auftauchen lassen, der dem Schönheitsempfinden des Spielers entspricht. Wenn dieser NSC dann auch noch etwas interessantes tut und während des Gespräches anfängt, mit dem SC zu flirten, stehen die Chancen gut, dass der Spieler seinen SC darauf eingehen lässt.
Einschüchtern: Hier muss der SL den NSC einfach nur die passende Drohung aussprechen lassen.
*SC unterbricht den Baron*
Baron: "Wenn du mich noch einmal unterbrichst, lasse ich dich in den Kerker werfen und verteile dein Geld unter meinen Untertanen."
Es ist die freie Entscheidung des Spielers, ob sich sein SC dadurch einschüchtern lässt oder ob der SC den Baron weiterhin unterbricht. Aber die meisten Spieler nehmen sich daraufhin zurück.
Rabatt: Das eine Autohaus bietet mir für 2.000 € ein Auto an. Aber weil ich so charmant bin und/oder so hart verhandle bietet mir der Autohändler 25% Rabatt.
In einem anderen Autohaus kann ich das gleiche Auto ganz regulär für 1.200 € kaufen. Allerdings lässt sich dort der Autohändler nicht auf einen Rabatt ein.
Fazit: Einen hohen Rabatt rausschlagen zeugt nicht unbedingt von guten händlerischen Geschick. Wenn man weiß, wo, kann man den gewünschten Gegenstand auch ganz ohne "Rabatt" günstig kaufen.
Teure Reise: Hier würde ich den SC mit etwas locken, das er auch interessant findet. Je nach Spieler/SC kann das sein: "Sex mit der Freundin an exotischen Plätzen." oder "Ein weltbekanntes Turnier" oder "Eine Magierakademie, die sehr seltene Schriftstücke und Raritäten beherbergt."
ungewöhnliche Sexpraktiken: Die Meerjungfrau flirtet mit dir und verspricht dir ein paar Sex-Stellungen, die du bisher nicht kanntest. Als du sie fragst, wie das gehen soll, beugt sie sich vor und flüstert dir etwas ins Ohr, das dich erröten lässt. Sie schaut dich verschmitzt an.
Schuhe: Sinnlos ist nichts. Es kann sein, dass es jetzt nicht mehr sinnvoll ist. Aber zu dem Zeitpunkt, als ich es gekauft habe, war es sinnvoll, sonst hätte ich es damals nicht gekauft. Aber gerade bei D&D, lohnen sich zum Beispiel auch mehrere unterschiedliche Paar Schuhe: Boots of free Movement, Boots of Jumping, Boots of no Footprint etc. Je nachdem, welche Situation gerade ist, werden dann die passenden Schuhe angezogen.
Schuhe, die für mich nicht mehr sinnvoll sind, werden an jüngere Abenteurer verkauft, für die diese Schuhe noch Sinn machen.
Überteuert: Die SCs müssen einen Steilwand hochklettern, aber haben keine Kletterausrüstung. Also fragen sie im nächsten Dorf im Laden nach Handschuhe des Kletterns.
Verkäufer: "Das macht 5.000 gp"
SC: "5.000 gp? In der Stadt kosten sie nur 50 gp."
Verläufer: "Die nächste Stadt ist 4 Tagesmärsche entfernt. Ich bin hier der einzige Laden weit und breit und bei mir kosten die Handschuhe 5000 gp."
SC: "Habt ihr auch etwas für 50 gp?"
Verkäufer: "Da könnte ich euch dieses praktische Kletterseil für 50 gp anbieten. Hilft einem zwar nicht beim hochklettern, aber dafür bewahrt es einem vor dem Absturz, falls das Klettern nicht gelingt."
Den Spielern steht es frei, die überteuerten Preise zu bezahlen, ohne Handschuhe den Berg hinaufzusteigen oder 1 Woche Zeit zu verlieren, um in der Stadt die billigeren Handschuhe zu kaufen. Da wir aber häufig mi Zeitdruck spielen, ist letzteres häufig keine Option.
Versprechungen: Der Händler verspricht den SCs etwas. Ob die SCs dem Händler glauben oder nicht, dürfen die Spieler entscheiden. Ob der Händler die Wahrheit sagt oder lügt, erfahren die Spieler dann ein paar Tage später, wenn sie den Gegenstand das erste Mal richtig einsetzen.
Im Extrem nehmen wir einfach die soziale Situation einer "hochnotpeinlichen Befragung". Da kann dann wohl jeder erkennen, dass Spieler und Figur da in deutlich anderen Lagen sind.
Wenn für dich der SC einfach nur eine Figur ist, zu der du keine Beziehung hast, dann ja.
Aber wenn man die hochnotpeinliche Befragung verbal gut ausspielt, dann fängt der Spieler irgendwann zu reden an, weil er es nicht mehr aushält.
Hier ist mir vor allem eine Con-Runde in Erinnerung geblieben, wo der SL sehr genüsslich die Details erläutert hat und der Spieler schwitzend daneben saß. Zu Beginn der Folterszene saß der Spieler noch lächelnd da und hat gemeint, sein SC erzähle nichts. - Am Ende der Szene hat der Spieler den SC doch alles sagen lassen und der Spieler ist erstmal auf Toilette verschwunden.
Richtig erzählt, kann man das Leid des SCs durchaus für den Spieler erfahrbar machen.