Autor Thema: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?  (Gelesen 28938 mal)

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Wellentänzer

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #50 am: 14.05.2017 | 14:06 »
In diesem Thread hier finden sich Tips und Tricks für dramaturgieorientiertes Leiten. Ganz frei von Propaganda und Absolutismen. Vielleicht findet das ja jemand hilfreich.

Offline Lord Verminaard

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #51 am: 14.05.2017 | 16:26 »
Der Knackpunkt ist nicht das WAS, also der fiktionale Inhalt.
Der Knackpunkt ist das WARUM, die Motivation der Spielteilnehmer, und damit letztlich die Frage, was für ein Spiel gespielt wird.

Jein. Das WARUM lässt sich ohne das WAS nicht wirklich bewerten. Früher hat man nur über die Fiktion geredet, das hat nicht funktioniert. In der Forge-Welle hat man dann nur über "am Spieltisch" geredet, aber das funktioniert ebenso wenig. Selbst wenn die Motivation passt, muss die Fiktion auch passen, sie ist ja nicht nur Gegenstand, sondern auch, ganz wichtig, Bezugsrahmen des Verhandlungsprozesses, den wir Rollenspiel nennen.

Trotzdem ist natürlich das WARUM sehr entscheidend, wenn man sich fragt, ob jemand aufrichtig und fair verhandelt, oder nicht.
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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #52 am: 14.05.2017 | 16:51 »
Trotzdem ist natürlich das WARUM sehr entscheidend, wenn man sich fragt, ob jemand aufrichtig und fair verhandelt, oder nicht.

Nein. Da gehe ich nicht mit. Fairness ist ja keine objektive Qualität, sondern in diesem Fall das Ergebnis eines Wahrnehmungs- und Bewertungsprozesses bezüglich der Prozedur des Zustandekommens von Entscheidungen.

Bisschen Klugscheißerei sei noch gestattet, denn das könnte dem Thread dienlich sein:
Man weiß heute ganz gut, unter welchen Bedingungen eine Prozedur als fair empfunden wird. Das sind nämlich erstens Transparenz, zweitens klare und konsistente Kriterien sowie drittens die Möglichkeit der Mitwirkung bei der Entscheidungsfindung.

Deshalb ist Railroading auch so eine konfliktbeladene Techniken. Oder Würfeldrehen. Die Leute können nicht sehen, was gewürfelt wurde. Die Spielregeln werden gebeugt. Die Spieler fühlen sich machtlos, weil sie von der Entscheidungsfindung ausgeschlossen werden. Das alles führt zur Wahrnehmung, dass es sehr unfair zugeht.

Hinzu kommt der sogenannte Fair Process Effect. Menschen akzeptieren nämlich für sie ungünstige Ergebnisse genau dann, wenn das Zustandekommen des Ergebnisses als fair wahrgenommen wird. Sonst gibts schnell viel Ärger.

Das ist in Summe der theoretische Grund, weshalb offenes Würfeln, konsequente Regeleinhaltung und die Rolle des SL als neutraler Simulator so sinnvoll sind. Kämen diese Dinge ohne negative Sekundäreffekte daher, gäbe es keinen Grund anders zu leiten.

Offline Maarzan

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #53 am: 14.05.2017 | 17:11 »
Ich verstehe hier das Problem einiger nicht mit der Vorstellung, dass es Leute gibt, die allein das Nachspielen von Geschichten als unerhört empfinden. Hat das Rollenspielhobby denn nicht genau HIER seinen Ursprung genommen? Nachstellen von Schlachten und so... Nacherleben von alten Geschichten.
Nein, das Ergebnis war denke ich auch damals schon üblicherweise offen. Man schrieb wenn seien eigene Geschichte -während und mit dem Spiel.

Einspruch: Verdecktes Vorenthalten ist Würfeldrehen, oder nicht? Das ist noch kein Railroading, das bekommt man in Sandboxen auch hin.
Würfeldrehen ist ein Werkzeug um dem Spieler sein angemessenes Ergebnis vor zu enthalten. Dem Spielleiter stehen aber noch ein Haufen anderer Mittel zur Verfügung z.B.über die Gestaltung der Szenen durch "Zufälle" oder entsprechend unangemessene Schwierigkeitssteuerung.
Und alle diese Werkzeuge haben in einer Sandbox im Übrigen in dieser Form auch nichts zu suchen.
Ein Spielleiter, der sich dieser entsprechend bedient spielt keine Sandbox mehr.


Mir war jedenfalls - gerade aus Beiträgen hier im Tanelorn - jedenfalls nicht klar, dass man hier so eine feine Linie zwischen Railroading/Partizipationismus/Trailblazing zieht, da wird doch eher von einigen Tanelornis die Grenze verwischt, weil alles, was nur leicht in die Richtung geht ja schon pöses RR ist. Mir jedenfalls wurde hier vermittelt, dass insbesondere Sandboxing der heilige Gral ist. Das wird ja auch hier in diesem Thread leider wieder (nicht von dir, Marzaan) vermittelt, was ich sehr schade finde.

Je, leider kommen diese Verwischungen und zwar meines Erachtens aus dem Wunsch seine "bessere Geschichte" gegen die Mitspieler durchzudrücken - sei ees als Spielleiter der RR benutzen will und dem der so aufkommende Widerspruch nciht gefällt oder als Spieler, der jede Abweichung von seinem Heldenepos als Bedrückung empfindet und sich nun des RR-Begriffs und der damit verbundenen Verurteilung bedient um umgekehrt gegen den Spieleliter seine vorgefassten Vorstellungen durchzudrücken zu versuchen.

Beiden kommt ein sauberer RR-Begriff nicht zu pass -leider wie in der Politik.

@Nordmännchen
Erster Teil völlig korrekt.

Aber letztlcih ist das keine Frage des Leitstsils bzw. der Vorbereitung, sondern der Transparenz und Ehrlichkeit.
Wenn wie beim Partizipationsimus/Trailblazing vorher erklärt wird, was ache ist, dann könne die Leute ja bewußt einsteigen oder eben draußen bleiben und laufen nicht plötzlich und unerwartet vor die Schiene. Dann gibt es acuh kein Mecker über enttäuschte Erwartungen.

Wie gesagt: ideale Sandbox geht eh nicht - schon von der Theorie her udn dann zusätzlich noch durch weitere Restriktionen beim immensen Aufwand einer solchen und muss es entsprechend auch gar nicht sein.  Aber die Leitlinien und Entscheidungsoptionen müssen von Anfang an offen und dann für all verbindlich festgelegt werden.
Und damit könnte dann jeder selbst entscheiden, ob das für einen Geschmack sandboxig genug ist oder nicht.
Beim RR entscheidet der SK dann effektiv spontan und heimlich, was der Spieler nun darf oder eben auch nicht.

...

Und Sandboxing ist halt echt seeeehr freeformig. Da gibt es quasi nichts außer (dem) Sand(kasten). Die Spieler irren erstmal planlos rum, und müssen den Plot suchen. Bzw. nach ihm graben, wie nach einem Schatz, tief unter dem Wüstensand verborgen. Es kann aber sein, dass sie den Plot gar nicht finden, weil sie an der falschen Stelle graben. Weil, wenn sie an der Stelle A graben, der Plot aber eigentlich für den Ort B vorgesehen war, dann finden sie den Plot nicht bzw. findet dieser, speziell auf Ort B  zugeschnittene Plot nicht statt. Weil, wenn man jetzt einfach daher gehen würde, und den Plot (den man evtl. mühevoll tage und wochenlang ausgearbeitet hat ) kurzerhand nach A verlegen würde (was ja auch Sinn macht), dann wäre das ja (nach Ansicht der Hardcore-Anti-RRler) schon Railroading. :gaga:

Interessant in dem Zusammenhang finde ich, was Wikipedia zum Thema Sandbox sagt:

Zitat von: wikipedia.de

Sandbox ist die englischsprachige Bezeichnung für Sandkiste oder Sandkasten und bezeichnet allgemein einen isolierten Bereich, innerhalb dessen jede Maßnahme keinerlei Auswirkung auf die äußere Umgebung hat.


Man beachte besonders den Nebensatz bzw. den zweiten Teil des Satzes.
Mich würde ja jetzt echt'mal interessieren, was die Leute dazu sagen, die RR verteufeln und Sandboxing vergöttern.

Ich sehe das Thema 'Sandbox' so wie Auribiel:...mit dem klitzekleinen Unterschied, dass ich nicht nach RR-freien Spielen gesucht habe. In meinen Spielen bzw. meinem Leitstil ist immer eine Spur von RR enthalten-und ich finde das gut so. Es kommt halt einfach immer auf das Maß an und die Intensität, mit der man RR einsetzt bzw. als SL (aktiv) ins Spielgeschehen eingreift. Es gibt kein Rollenspiel ohne RR oder komplett RR-freies Rollenspiel. Wenn die Hardcore-Freeformer & Möchtegern-Sandburgenbauer das endlich erkennen & akzeptieren würden, wären wir schon ein großes Stück weiter. RR: It's not a bug, it's a feature.

Sandbox ist das, was man daraus macht. Der Inhalt ist nicht vorgegeben, es ist der von äußeren Einflüssen isolierte Umgang mit dem Inhalt, der im Kern der Sandbox liegt. Und dieser Inhalt ist dann typischerweise vorgeladen um eben so unbeeinflusst erfahren zu können: Was passiert - entweder aus einer instabilen Situation oder weil mit dem Start ein die bisherige Stabilität gefährdendes Objekt hinzugefügt wird (die SC, vorzugsweise mit eigener proaktiver Agenda) oder manchmal auch einfach, weil man die Funktion des Sandboxinhaltes von innen erkunden möchte. (incl. Barbiespiel).

Plot gibt es entsprechend in einer Sandbox auch gar keinen auszugraben. Das ist schon eine völlig falsche Grundvorstellung. Sie es als objektorientiertes Programm statt einem Ablaufprogramm.

Und natürlich gibt es RR-freies Rollenspiel. Weil es eben kein Teil/Problem der technischen Rollenspielebene ist sondern der sozialen Ebene darüber. Doppelt, weil wo es tatsächliche Zwänge gibt (z.B.einfach nicht vorbereitet,oder Ergebnis scheint ästhetisch sehr unbefriedigend) mit der Gruppe drüber reden eine völlig akzeptable Lösung Alternativlösung ist.

Ich finde es echt schade. Jetzt werden wieder genau diese Ansichten verbreitet, dass es schon Railroading ist, wenn man auch nur daran denkt einen NPC etwas tun zu lassen was nicht vorher auf einer Zufallstabelle ausgewürfelt wurde. ...

enn man jetzt natürlich hergeht und sagt, alles was nicht super extrem freies sandboxiges Spielleiten ist Railroading, weil man da ja auch mal dramaturgisch nen Eingriff macht, vielleicht eine Begegnung mit einem NPC festlegt um mal was in Gang zu bringen etc., oder weil man sich auf das Spiel gar nur vorbereitet, da verwässert man das eben und dann ist Railroading nicht mehr nur eine extreme Form des Spielleitens, sondern man bezeichnet mit Railroading auf einmal einen Haufen Techniken die logisch schon vorkommen müssen, wenn der SL auch nur den Mund aufmacht.

Ich verstehe nicht, was der Nutzen davon ist, einfach jede Form des Spielleitens die nicht mega-extremes mystisch verklärtes Freeform-Sandboxing-Zen-Spielleiten ist als Railroading zu bezeichnen.

Wo soll das hier stehen?


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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #54 am: 14.05.2017 | 18:21 »
[OT]
Interessant in dem Zusammenhang finde ich, was Wikipedia zum Thema Sandbox sagt: Man beachte besonders den Nebensatz bzw. den zweiten Teil des Satzes.
Mich würde ja jetzt echt'mal interessieren, was die Leute dazu sagen, die RR verteufeln und Sandboxing vergöttern.
Recht einfach. Die lesen was vorher in der wiki steht. Nämlich dies:
Zitat
Dieser Artikel behandelt den Testbereich in der Informatik.
[/OT]
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~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Settembrini

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #55 am: 14.05.2017 | 18:40 »
Die Benutzung des Wortes "Sandbox" hat für nahezu niemanden irgendwas verdeutlicht, im Tanelorn. Es dient hier, aber auch nadernorten, alleine der Obstruktion qua reductio ad absurdum. Wenn alle aufhören es zu benutzen, ist nichts verloren, aber etwas gwonnen und zwar ein Begriff weniger hinter dem sich Diskutanten verstecken können.

Die Popanze die hier um Sandbox vermittels einer Kette von Misverständnissen und Irrtümern aufgebaut wurden, sind so groß und verworren, daß eine Diskussion oder Klärung jeden Rahmen sprengen täte.

Die PESA empfiehlt: Abenteuerrollenspiel weiterhin vom Erzählspiel zu scheiden, dann ist schon alles Wichtige differenziert.
caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

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Offline Der Nârr

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #56 am: 14.05.2017 | 18:47 »
Wo soll das hier stehen?
Ich habe z.B. hierauf Bezug genommen:

Es gibt kein Rollenspiel ohne RR oder komplett RR-freies Rollenspiel. Wenn die Hardcore-Freeformer & Möchtegern-Sandburgenbauer das endlich erkennen & akzeptieren würden, wären wir schon ein großes Stück weiter. RR: It's not a bug, it's a feature.

Mir geht es wohlgemerkt um eine Formsache. Also darum, dass nicht jeder "dramaturgische Eingriff" whatever gleich ein ganzes Spiel zu RR macht. Die Bewertung (gut/schlecht) ist dann noch mal eine ganz andere Debatte.

So wie man eben z.B. kein RR hat, weil man statt Zufallsencounter die Encounter im voraus plant (etwa nach D&D 3 Regeln im passenden Challenge Rating).

Wenn man ein Spiel wie Fate oder Cortex wählt, das massiv durch den Spielereinfluss mitgetragen wird, weiß ich nicht, wie man das RR spielen soll. Aber da werden natürlich STÄNDIG dramaturgische Eingriffe vorgenommen, z.B. eine Complication ins Spiel gebracht die möglichst spaßig ist.

Die Trennung in ARS und ERS finde ich gut, aber viele verstehen die leider als Angriff. Außerdem stellt sich da auch die Frage, ob man tatsächlich scharfe Kategorien hat oder eher ein Kontinuum... Ich denke es ist eine Möglichkeit, zu typisieren, neben anderen, die man zusätzlich/parallel verwenden könnte.
« Letzte Änderung: 14.05.2017 | 18:53 von Der Narr »
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Offline Maarzan

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #57 am: 14.05.2017 | 19:32 »
Oh, OK, den Beitrag habe ich angesichts des Eindruck vergangener Diskussionen unter der Rubrik: "Wenn ich jetzt jede Spielleitersetzung (auch die stilübergreifend immer notwendigen) als RR deklariere kann ich hinterher behaupten, dass es ohne RR gar nicht geht und komme damit dann auch mit ganz anderen, eben nicht überall notwendigen oder auch ganz und gar nicht erwünschten Eingriffen durch, weil RR ist dann ja notwendig und darf somit auch keiner ablehnen. 

Und ob ein dramaturgischer Eingriff etwas zum RR macht, hängt ja nicht primär von der Dramaturgie alleine ab, sondern ob Dramaturgie für den Spielstil ein trumpfendes Thema ist und ob damit unzustehenderweise in fremde Gestaltungsrechte eingegriffen wird. Innerhalb der Leitlinien gibt es ja auch immer wieder Spielraum wo eine diffuse primäre Sachlage Raum gibt für sekundäre Berücksichtigungen.

Wobei in der Praxis ein einzelner dezenter Eingriff in der Regel ja überhaupt nicht erkennbar ist und damit zum Theoretikum wird.  Ärger gibt es in der Praxis eben wenn dieser Eingriff massiv ist, offensichtlich regelwidrig oder durch eine unglaubliche Häufung auffällt (denn so eine Schiene besteht ja auch idR nicht in einem Punkt, sondern eben einer langen Kette, weil die Spieler ja bei einem Fehlschlag es weiter versuchen, so oder auf neue Art und Weise, was der SL dann verhindern muss um seine "bessere Story" so zu retten.



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alexandro

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #58 am: 14.05.2017 | 19:34 »
Die Benutzung der Worte "Abenteuerrollenspiel" und "Erzählspiel" hat für nahezu niemanden irgendwas verdeutlicht, beim Hofrat. Sie dienen ihm, hier und auch andernorten, alleine als bedeutungsentleerte Heckenausdrücke, die für jeden etwas anderes bedeuten können. Die Zuordnung, ob man die Begriffe dabei "richtig" oder "falsch" verwendet erfolgen dabei nicht nach irgendwelchen nachvollziehbaren (oder auch nur annährend rationalen) Kriterien, sondern nach Laune eines bewusst als dement konstruierten Internetavatars (ob der User tatsächlich hinter diesen Äußerungen steht, darüber sage ich nichts) und dessen Sympathien und Antipathien (die idR feststehen, ohne dass er einmal bei den betreffenden Personen gespielt hat - wird er umgekehrt beurteilt, verfällt er leider in den Beißreflex - Ironie ist nicht seine starke Seite).

Fixed it.  ~;D

Offline Der Läuterer

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #59 am: 14.05.2017 | 19:51 »

Ist Railroading ein Gefühl? Absolut. Ebenso wie Sandboxing ein Gefühl ist.
Was beide Begriffe unterscheidet, ist mMn die Fähigkeit des SLs zu improvisieren.
Wenn der SL das NICHT gut hinbekommt, empfinden es die Spieler als RR.
Bekommt der SL das gut hin, nennt man es SB - was aber eigentlich eine Illusion ist.
Power Gamer: 38% | Butt-Kicker: 8% | Tactician: 67% | Specialist: 38%
        Method Actor: 96% | Storyteller: 83% | Casual Gamer: 13%

Nur wenige Menschen sind stark genug, um die Wahrheit zu sagen und die Wahrheit zu hören.
- Luc de Clapiers Marquis de Vauvenargues -

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #60 am: 14.05.2017 | 20:04 »
Ist Railroading ein Gefühl? Absolut. Ebenso wie Sandboxing ein Gefühl ist.
Was beide Begriffe unterscheidet, ist mMn die Fähigkeit des SLs zu improvisieren.
Wenn der SL das NICHT gut hinbekommt, empfinden es die Spieler als RR.
Bekommt der SL das gut hin, nennt man es SB - was aber eigentlich eine Illusion ist.

Ach komm, das ist doch totaler Quark. Wenn Du als SL die Handlungsoptionen der Spieler entgegen der Gegebenheiten der Regeln und/oder des Settings künstlich und bewusst einschränkst, dann ist das ein klar zu benennender Vorgang. Ich würde das bereits Railroading nennen und kann das begründen. Andere nennen das erst Railroading, wenn die Spieler derlei Eingriffe bemerken und doof finden. Deshalb muss Edwin in diesem Thread übrigens auch keinerlei schlechtes Gewissen oder gar Angst haben. Denn egal, wie man es dreht und wendet: er railroadet nicht. Er verfälscht nicht den Lauf der Dinge und die Spieler kreiden es ihm erst recht nicht an.

Auf jeden Fall handelt es sich bei Railroading originär aber um eine bewusste Entscheidung des SL. Und eben diese bewusste Entscheidung trifft man als SL nun mal nicht bei allen Spielvarianten bzw. vermeidet es im Falle bestimmter Spielvorlieben sogar ganz explizit und aus guten Gründen. Beim Sandboxing beispielsweise. Das sagt nichts über Qualität aus. Das sagt auch nichts über Kompetenz aus. Die irrige Annahme, dass railroadende Spielleiter gleichzeitig schlechte Spielleiter oder gar schlechte Menschen sind bzw. sein müssen, ist reine Propaganda und dummes Zeug. Wenn der SL in einer Sandbox nicht gut improvisieren kann, entsteht Langeweile, Leerlauf, das Gefühl der Orientierungslosigkeit, der Eindruck von Beliebigkeit, der Verlust von Konsistenzwahrnehmung, vermisst wird Plausibilität, Tiefe, Folgerichtigkeit. Das kann alles sein. Aber mit Sicherheit wird ein einigermaßen informierter SL, der eine Sandbox leitet, nicht anfangen mit Railroading. Das würde das ganze Prinzip ad absurdum führen.

Echt jetzt: so sehr ich ganz viele Deiner Posts mag und begeistert Deinen Rezensionen und Gedanken folge. Bevor Du in Bezug auf Railroading einfach mal Quark in die Landschaft setzt, lies Dich bitte ein bisschen ein. Informier Dich. Sonst ist das ärgerlich für alle, die über das Thema bereits ein bisschen tiefer nachgedacht haben. Wenn Du möchtest, kann ich Dir via PM sogar Links raussuchen. Sandboxing eignet sich halt nur recht wenig für Cthulhu. Da ist Railroading im Vergleich zu anderen Rollenspielen sehr stark verbreitet, weil die Abenteuer/Geschichten klassischen Horrorthemen folgen. Da geht es ganz stark und häufig um Plots und deren Entwicklung. Vieles ist in seiner Struktur schon vorgegeben, weil die Topoi und Tropes klarer zu benennen sind und entsprechend bedient werden. Deshalb finden sich bei Cthulhu so viele Railroader. Das ist in Ordnung. Wenn man es weiß, ist alles klar. Dadurch sind Cthulhu-Spieler keine schlechteren Menschen. Auch keine schlechteren Rollenspieler. Kann man Cthulhu auch anders spielen? Klar, ist aber aufwendiger aus vielerlei Gründen. Sorry für die sperrigen Worte. Danke.
« Letzte Änderung: 14.05.2017 | 20:21 von Wellentänzer »

Offline Viral

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #61 am: 14.05.2017 | 20:29 »
[...] "Der Charakter lebt auf Seite 14 im Abenteuer noch - ihr wisst halt nicht warum er jetzt doch lebt." [...]

da bin ich klar deiner Meinung.

Mit "defintiv besiegt" meinte ich, dass die Spieler sich ehrlich lange den Kopf zerbrochen haben um alle Backup-Lösungen/Hintertürchen, wie der Bösewicht zurückkommen könnte, zu verhindern. Ich wollte jetzt nur nicht eine 200 Zeilen Begriffserläuterung schreiben .... wenn man es nicht mutwillig missverstehen will, denke ich kommt schon raus was ich meine.
Zudem ist das auch nur mein persönlicher Geschmack, sprich ich würde mich da langweilen. Andere Leute können ja ruhig da ihren Spass haben, die dürfen halt nicht beleidigt sein, wenn ich aus so einer Runde spontan aussteige (z. B. wenn ich da unverhofft auf einer Con drin gelandet bin).



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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #62 am: 14.05.2017 | 20:32 »
@ Wandler: Das ist ebenfalls dummes Zeug, nur aus der anderen Indoktrinationsrichtung. NIEMAND MÖCHTE EINE MAUER BAUEN. Get your facts straight. Aber macht Ihr mal ohne mich weiter. Ich bin ja nicht im pädagogischen Auftrag unterwegs. Jeder soll sich das Thema meinetwegen wieder selbst von neuem erschließen. Ich muss nicht immer wieder von vorne starten, sorry. Viel Spaß noch.

Mir war nur wichtig, dem Edwin virtuell rüberzuwinken. Auch möchte ich feststellen, dass der Bursche unabhängig von den jeweiligen Meinungen tatsächlich von allen Beteiligten seine Props bekommen hat. Wunderbar. Das reicht mir.

EDIT: Glückwunsch zum 1000. Post und bitte entschuldige, dass ich Dir ausgerechnet da so rüde über den Mund fahre.
« Letzte Änderung: 14.05.2017 | 20:34 von Wellentänzer »

Wellentänzer

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #63 am: 14.05.2017 | 21:45 »
1. Diverse Leute, die zu diesem Thread beitragen, haben Railroadern krasse charakterliche Defizite unterstellt. Darunter die unterste Schublade.

2. Railroading ist zweifellos eine harte Maßnahme. Wichtig für eine qualitative Bewertung ist aber die Rezeption der Spieler inklusive eines Vergleichs mit den Alternativen. Und da kann ich mir blendend im Nachgang eine Bewertung wie die folgende vorstellen:

"Mensch. Vielen Dank für den Holzhammer. Wenn Du uns nicht so unsanft auf die Gleise gesetzt hättest, wären wir womöglich ewig orientierungslos herumgeirrt. Dank Deiner Steuerung hatten wir einen großartigen Abend inklusive eines wahnsinnig geilen Finales!"

Man muss das nicht mögen. Aber es gibt mit Sicherheit viele Gruppen, die Railroading als Maßnahme des SL zu schätzen wissen und den Alternativen vorziehen. Je stärker die am Reenactment entlangschubbern, desto stärker dürften die entsprechenden Präferenzen ausgeprägt sein. Selbst für die härteren RR-Varianten wird es mit Sicherheit genügend Sympathisanten geben. Und deshalb sind die Überlegungen zu Deinem zweiten Punkt solch ein Quark.

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #64 am: 14.05.2017 | 21:52 »
Hier findet sich mal wieder ein schönes Beispiel dafür, was passiert, wenn zwei Parteien den gleichen Begriff benutzen, aber unterschiedlich belegen.

Etwas ärgerlich wird es dann, wenn ein Diskutant genau weiß, dass diese Unklarheit auf Definitionsebene existiert, aber anstatt sich zu bemühen, die Situation zu klären, einfach seine Wunschdefinition als gegeben und wahr durchknüppelt.

Zum Eingangspost ist allerdings alles gesagt, nur nicht von jedem. Deshalb mache ich es auch noch mal: Edwin, du machst alles richtig. Weiter so.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
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Offline Lord Verminaard

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #65 am: 14.05.2017 | 21:54 »
Man weiß heute ganz gut, unter welchen Bedingungen eine Prozedur als fair empfunden wird. Das sind nämlich erstens Transparenz, zweitens klare und konsistente Kriterien sowie drittens die Möglichkeit der Mitwirkung bei der Entscheidungsfindung.

Passt so für mich, der Punkt sind dann eben die klaren und konsistenten Kriterien, das ist es, was ich mit dem WARUM meine. Transparenz ist ja ein Punkt, den ich schon immer propagiert habe, bis hin zu dem Punkt, Geheimnisse komplett abzulehnen. Das habe ich aber ein bisschen revidiert, ich denke, es gilt, gute und schlechte Geheimnisse zu unterscheiden. Wäre vielleicht noch mal ein Thread, beizeiten...
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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #66 am: 14.05.2017 | 21:58 »
[...]Transparenz ist ja ein Punkt, den ich schon immer propagiert habe, bis hin zu dem Punkt, Geheimnisse komplett abzulehnen. Das habe ich aber ein bisschen revidiert, ich denke, es gilt, gute und schlechte Geheimnisse zu unterscheiden. Wäre vielleicht noch mal ein Thread, beizeiten...

Definitiv. Klingt zumindest für mich potentiell interessant. :)

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #67 am: 14.05.2017 | 22:01 »
Moment eben. Meinst Du mich, Sr. King? Ve3mutlich nicht. Zur Sicherheit: Ich hatte mich weiter oben explizit um eine Definition bemüht und dabei mein Begriffsverständnis klargestellt. Außerdem hab ich das Beispiel oben durch die Hinweise auf den Holzhammer sowie die titulierung als unsanft extra so formuliert, dass beide Lesarten abgebildet werden. Vermutlich meinste nicht mich. Aber zur Sicherung eben die Erläuterung. So. Und nun ins Bett. Mache morgen 1.000 km Strecke mit dem Auto und starte um 5 Uhr. Argh. Schönen Abend!

@ Vermi: Das verstehe ich nun besser. Gehe mit, auch wenn ich es merkwürdig finde, Geheimnisse am Spieltisch rundweg abzulehnen. Meine spontane Neigung wäre deutlich eher, eine gesunde Mischung zu finden. Du wirst Dir dazu aber bestimmt sinnvolle Gedanken gemacht haben. Wäre ich neugierig drauf!

Offline Crimson King

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #68 am: 14.05.2017 | 22:12 »
Ich würde ja mal sagen, Wellentänzers Ansatz, dass Railroading ein wahrgenommener Bruch von Fairness-Regeln eine gute Definition ist, die den Charme hat, sowohl den Ansatz, Railroading als Technik seitens der Spielleitung zu verstehen, als auch, Railroading als vom Spieler wahrgenommene, sprich gefühlte, Unfairness zu verstehen, abzudecken.

Ich würde auch nicht ausschließen, dass Railroading in gewissen Situationen das am besten geeignete Mittel ist, um die Spielrunde voran zu bringen, auf Kosten zumindest kurzfristiger Frustration beim einen oder anderen Mitspieler. Vermutlich ist aber schon vorher was schief gelaufen, wenn man tatsächlich an diesen Punkt kommt. Dass die Spieler im Nachgang akzeptieren, zwischendurch mal unfair behandelt worden zu sein, damit am Ende das Größere Gute entsteht, dürfte da eher die Ausnahme als die Regel sein.
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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #69 am: 14.05.2017 | 22:38 »
@Wandler, ich verstehe bei deinem letzten Post überhaupt nicht, was du sagen willst. Das klingt alles so abstrakt, dass ich gar nicht weiß, was du mit RR, nicht geplanten Handlungslücken und besseren Alternativen meinst.
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Altansar

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #70 am: 15.05.2017 | 00:13 »
Ich habe Railroading immer so verstanden, dass die Entscheidungsfreiheit der Spieler egal ist und egal wie sich entscheiden der Plot weiter geht. Klassisch ist wohl das Artefakt was der Bösewicht nicht bekommen soll, egal was die Spieler machen immer in die Hände des Bösen gerät, damit der erdachte Storybogen weiter geht.

Würde das jeder als RR verstehen?

Offline Bad Horse

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #71 am: 15.05.2017 | 00:17 »
Ich würde das als Railroading betrachten und als Spieler ziemlich genervt reagieren.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Crimson King

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #72 am: 15.05.2017 | 08:32 »
Ich würde das als RR erachten, wenn vorher nicht verhandelt wurde, dass die Spielleitung solche Eingriffe vornehmen darf.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline nobody@home

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #73 am: 15.05.2017 | 08:47 »
Ich habe Railroading immer so verstanden, dass die Entscheidungsfreiheit der Spieler egal ist und egal wie sich entscheiden der Plot weiter geht. Klassisch ist wohl das Artefakt was der Bösewicht nicht bekommen soll, egal was die Spieler machen immer in die Hände des Bösen gerät, damit der erdachte Storybogen weiter geht.

Würde das jeder als RR verstehen?

Ich denke schon, daß man da die Ploteisenbahn recht deutlich im Hintergrund tuten hört. :) Für mich wäre die Frage, was denn nun mit dem Artefakt konkret passiert (kriegt's der Böse, kriegen's die Spielercharaktere, geht es in dem ganzen Durcheinander vielleicht kaputt oder verloren...?) gerade einer der interessanten Punkte, an denen man die Entscheidung aufhängen kann, wie's denn nun weitergehen soll -- und da würde ich meine Auswahl als SL gar nicht schon im Vorfeld treffen wollen, sondern mich lieber selbst ein bißchen überraschen lassen. Daß ich damit dann auch darauf verzichte, den Spielern meine persönliche einzigwahregute Ansicht zum "korrekten" Ablauf des Abenteuers mehr oder weniger plump aufs Auge zu drücken, ist ein Bonus. ;)

Offline Lord Verminaard

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Re: Re: Angst vor Railroading?
« Antwort #74 am: 15.05.2017 | 08:49 »
Ich würde ja eher sagen, die Diskussion, was jetzt RR ist und was nicht, hat ihre vollständige Nutzlosigkeit über die Jahre in kaum zu überbietender Weise unter Beweis gestellt, sodass es von Wert wäre, den Begriff komplett zu vergessen und statt dessen über das Thema Verfahrensfairness zu sprechen, was nutzbringender erscheint.
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