Autor Thema: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...  (Gelesen 50378 mal)

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Offline Issi

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #225 am: 21.07.2017 | 14:45 »
Ich kann hier nur von mir reden: Um den Charakter. Ich verabscheue Charakterbauen, es strengt mich auch (nahezu systemunabhaengig) sehr an. Dazu brauche ich recht lange (ca. 5 Sitzungen), um in einen Charakter hineinzufinden. Auch das strengt mich an. Will heissen: Wenn mir einer draufgeht, ist ein Riesenhaufen Energie und Engagement meinerseits futsch. Sowas aergert mich dann.
Für einige Spieler sind Charaktere auch sicher kleine "Kunstwerke", die sich über viele Jahre aufgebaut haben.

Ich persönlich finde es gut, dass ein Charakter sterben kann. Weil in der Verletzlichkeit des Charakters auch eine besondere Schönheit liegt. (Sorry, falls das irgendwie nach Superbösewicht kliegt)
Außerdem wissen die Spieler, falls eine Figur mal stirbt.-Den Tod gibt es wirklich, verdammt.
Aber es darf mMn. auch "Rettungsseile" geben. Schutz der Götter, Gummipunkte etc. Weil Helden ja vom Schicksal-"Gegünstigt sind. Die Götter haben noch einen Plan für sie."
Wenn Jon Snow wiederbelebt werden kann, unter ganz besonderen Umständen. Dann vielleicht auch ein wichtiger Charakter.
So ist der Schock und die Gewissheit des Todes da. Aber auch eine kleine Chance auf Wiederkehr.
Wenn das System solche Zauber und Mittel bereit hält, dann wieso nicht?  :)

Edit. Zu oft sollte eine Figur aber mMn. nicht wiederbelebt werden können. Ich wäre auch bereit zu akzeptieren, dass sie dafür einen Teil ihrer Fähigkeiten einbüßt.

Edit 2. Ich finde auch wichtig, das Kämpfe wirklich fair ablaufen, und auch so gefährlich sind, wie in den Regeln vorgesehen, ansonsten könnte ich mir das Gewürfel auch sparen.
« Letzte Änderung: 21.07.2017 | 14:54 von Issi »

Offline Lyonesse

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #226 am: 21.07.2017 | 14:54 »
Außerdem stelle ich mir da wunderbare Szenen vor, wenn die Gruppe zum Tempel kommt, nicht genug
Kohle für die Wiederbelebung hat und erst mal mit den Klerikern feilschen muß, die dann wiederum keine
Wiederbelebung erster Klasse durchführen. Ich kann mich da dunkel an alte Knights of the Dinner Table
Comis erinnern, wo das so ähnlich ablief.
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Offline Issi

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #227 am: 21.07.2017 | 14:56 »
Außerdem stelle ich mir da wunderbare Szenen vor, wenn die Gruppe zum Tempel kommt, nicht genug
Kohle für die Wiederbelebung hat und erst mal mit den Klerikern feilschen muß, die dann wiederum keine
Wiederbelebung erster Klasse durchführen. Ich kann mich da dunkel an alte Knights of the Dinner Table
Comis erinnern, wo das so ähnlich ablief.
Auf jeden Fall  :D
Und es gibt zudem tolle Gefallen (Questen) die der Priester von der Gruppe als Gegenleistung verlangen könnte. >;D
Edit. Und ein paar Opfer natürlich...bevorzugt magische Waffen..... ~;D

Offline nobody@home

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #228 am: 21.07.2017 | 15:00 »
(Sorry, falls das irgendwie nach Superbösewicht kliegt)

Tut es. ;)

Nebenbei: Mir ist gestern nacht mal wieder der Gedanke durch den Kopf gegangen, daß es bei allen Immersionsfisimatenten doch ganz gut ist, daß die Spieler letztendlich eben nicht ihre Charaktere sind. Sonst wären Fäden wie dieser nämlich längst Fälle für die real existierende Kripo... d:)

Offline KhornedBeef

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #229 am: 21.07.2017 | 15:04 »
Tut es. ;)

Nebenbei: Mir ist gestern nacht mal wieder der Gedanke durch den Kopf gegangen, daß es bei allen Immersionsfisimatenten doch ganz gut ist, daß die Spieler letztendlich eben nicht ihre Charaktere sind. Sonst wären Fäden wie dieser nämlich längst Fälle für die real existierende Kripo... d:)
Da wäre ich nicht sicher. Die Gedanken sind frei und die Planung einer realen Straftat nicht anzunehmen wenn es darum geht magische Waffen in einem Tempel zu opfern ;)
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Offline Issi

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #230 am: 21.07.2017 | 15:07 »
Em.....ich meinte natürlich Opfergaben, sorry das war jetzt missverständlich! ;D

Edit. Tempel sagen eigentlich selten Nein zu einer ordentlichen Geldsumme. Aber wer weiß, vielleicht begehren die Götter ja mehr als Gold.
zum Beispiel Artefakte mit besonderer Kraft. "Von Göttern gefertigt an Götter geschenkt."  ~;D

Edit 2.Oder irgendetwas anderes womit man den Gott des Todes bestechen kann, damit er die Seele wieder rausrückt.

Edit 3. Bei uns wurde auch mal eine Figur wiederbelebt. Wo sie tödlich getroffen wurde bildete sich an dieser Stelle ein Mahl, dass dem Zeichen der Gottheit nachempfunden war.
Die Figur war gezeichnet worden und wurde ins Diesseits zurück geschickt um noch einen besondern Dienst zu erfüllen.

Es könnte auch die Möglichkeit bestehen, dass die Seele des Toten per Zauber in einen anderen Körper schlüpft.
Den der Spieler dann weiterspielt. So "Avatar Aufbruch nach Pandorra" mäßig.
« Letzte Änderung: 21.07.2017 | 17:37 von Issi »

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #231 am: 21.07.2017 | 16:59 »
Ein Vergleich, der mir tatsächlich manchmal hilft, Rollenspielfragen zu durchdenken, ist ungefähr dieser: Rollenspiel ist wie ein Filmdreh, bei dem die Hauptdarsteller die Regie über ihre jeweils eigenen Figuren führen und auch ihre eigenen Texte schreiben, während das Skript bestenfalls als grobe Skizze existiert und der "Hauptregisseur" nur noch für das Drumherum zuständig ist, aber immer noch einen guten Film produzieren will. Und jetzt soll dabei bitteschön trotz aller eventuellen Gehaltsdebatten und Starallüren auf allen Seiten immer noch etwas herauskommen, an das sich die Beteiligten später gerne erinnern... ;)
Verstehe ich.
Du solltest allerdings aufpassen, dass beim Film das "Produkt" entscheidend ist, während beim Rollenspiel die "Produktion". :)
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #232 am: 21.07.2017 | 17:46 »
Verstehe ich.
Du solltest allerdings aufpassen, dass beim Film das "Produkt" entscheidend ist, während beim Rollenspiel die "Produktion". :)

In letzter Konsequenz produziere ich in beiden Fällen für die Zuschauer. Beim Rollenspiel sitzen die halt nur schon mit am Set. ;)

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #233 am: 21.07.2017 | 17:59 »
In letzter Konsequenz produziere ich in beiden Fällen für die Zuschauer. Beim Rollenspiel sitzen die halt nur schon mit am Set. ;)
Nein.
Ich produziere nicht für den Zuschauer sondern ich produziere um der Produktions Willen. Ich will nicht einfach eine Geschichte hören oder sehen, sondern sie aktiv erspielen. Und dieses Erspielen ist die Motivation von den meisten Spielern, die ich bisher beim Rollenspiel kennen gelernt habe.
« Letzte Änderung: 21.07.2017 | 18:03 von 6 »
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #234 am: 21.07.2017 | 22:21 »
Ich gestehe, ich spiele Rollenspiel wegen der Charakterentwicklung - aber auch, um epische Heldensagen zu erleben.
Kann ich beides auch für mich in Anspruch nehmen. Allerdings meine ich damit wahrscheinlich was ganz, ganz anderes als du.

Ich tue mich gerade ein bißchen schwer das zu beschreiben ... Vielleicht etwas allgemeiner:

... ich mag Rollenspiele, die mir keine Glitzerwelt verkaufen wollen. Ich mag weder Spiele, bei denen jede.r erfolgreich ist/sein muss noch wo gängige Schönheitsideale durchexerziert werden ... ich mag auch "jede.r ist OK" nicht so.

Ich mag Rollenspielrunden mit Bedeutsamkeit/Sinn ... und ich mag den in den kleinen Geschichten selbst entdecken, statt ihn vorgekaut geliefert zu bekommen. Ich mag die wuderbaren kleinen Geschichten, Begegnungen und Ereignisse und ich mag Kontexte. Vielleicht sind mir arte/3sat-Dokus/Filme in der Regel viel lieber als Hollywood-Kram und vielleicht hab ich deswegen Null Zugang zu 7te See und liebe dagegen Clockwork & Chivalry.



Um zu Cthulhu zurückzukommen:
Ich mag gerade die Tödlichkeit, die unerfüllten, gebrochenen, fragmentarischen Charaktergeschichten, die dabei entstehen.
Für mich ist da nicht das System fehlerhaft sondern die "epischen Kampagnen" und romanartigen Abenteuer.

Wobei ich auch andere Spielarten mag: Die mythische Charakterentwicklung ("Heldenreise"), die große Story, die Katastrophe (Fiasko), Noting remains the same (Solar System),  ...

Jedenfalls ist eine gute Überlebenschance für SC in einem Rollenspiel nichts auf das ich per se Wert legen würde. Im Kontext mag das anders sein.
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #235 am: 21.07.2017 | 22:51 »
Was mir in diesem Faden noch nicht groß zur Sprache gekommen zu sein scheint: was ist eigentlich, wenn verschiedene Spieler in ein und derselben Gruppe zum Thema Charaktertod auch grundverschiedene Meinungen haben? Müssen die sich dann zwangsläufig auf einen für alle verbindlichen Sterbestandard einigen oder ist es auch "erlaubt", einfach die Charaktere eines jeden Spielers individuell nach dessen persönlicher Fasson zu behandeln?

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #236 am: 21.07.2017 | 22:56 »
Eine typische Regelung ist bei uns, dass bei einem bevorstehenden Tod eines Charakters der Spieler entscheiden kann, ob der Charakter wirklich stirbt oder ob der Charakter doch noch irgendwie dem Tod von der Schippe springt.
Klappt wunderbar.
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Offline Der Läuterer

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #237 am: 21.07.2017 | 23:30 »
In unserer Gruppe ist das so, dass meine Spieler sich recht stark mit ihren Chars verbunden fühlen, an ihnen hängen und mit ihnen mitleiden, aber sie wissen auch, dass Cthulhu gespielt wird, und dass ihre Chars schnell sterben könnten (werden). Zumeist sind sie daher recht vorsichtig.
Insofern rechnen sie auch häufig mit dem Ableben und spielen das auch Angst-beladen aus.
Auch müssen sie häufig ihre Wunden lecken. Phobien, Psychosen und Manien werden bei uns ausgespielt.
Ich liebe diesen Sack voller schräger Vögel.
Selten kommt es vor, dass mal ein neuer Spieler gecastet wird. Entweder es passte und der Kreis wurde grösser, oder die Unterschiede traten zu stark hervor und man ging freundschaftlich seiner eigenen Wege.
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Nur wenige Menschen sind stark genug, um die Wahrheit zu sagen und die Wahrheit zu hören.
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #238 am: 22.07.2017 | 02:44 »
In letzter Konsequenz produziere ich in beiden Fällen für die Zuschauer. Beim Rollenspiel sitzen die halt nur schon mit am Set. ;)
Jain, es gibt manche Rollenspielsitzungen, wo man extra gespielt hat, um diese dann aufzunehmen und bei YouTube hochzuladen. Das können auch ganz interessante Sitzungen sein und manchmal schaue ich mir diese Sitzungen gerne an.

Aber ich denke, bei einer Runde, die wir nur für uns alleine spielen, bestehen andere Anforderungen als bei einer Runde, die gefilmt und dann bei YouTube eingestellt wird.

Zu deiner Frage:
Wir handhaben es so, dass Spieler mit unterschiedlichen Sterblichkeitsvorlieben auch unterschiedlich behandelt werden.
Wenn ein Spieler partout nicht will, dass sein SC stirbt, dann nimmt der SL darauf Rücksicht. Wenn ein anderer Spieler kein Problem mit einem Charaktertod hat, dann kann dessen SC auch durchaus mal sterben.

Offline Issi

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #239 am: 22.07.2017 | 08:15 »
Was mir in diesem Faden noch nicht groß zur Sprache gekommen zu sein scheint: was ist eigentlich, wenn verschiedene Spieler in ein und derselben Gruppe zum Thema Charaktertod auch grundverschiedene Meinungen haben? Müssen die sich dann zwangsläufig auf einen für alle verbindlichen Sterbestandard einigen oder ist es auch "erlaubt", einfach die Charaktere eines jeden Spielers individuell nach dessen persönlicher Fasson zu behandeln?
Beides.
Man braucht denke ich einen Sterbestandard auf den sich alle geeinigt haben, der aber beide Geschmäcker bedient.
Wenn jetzt zum Beispiel bei uns ein Spieler sagen würde, er möchte die vom System gegebene Chance auf  Wiederbelebung nicht nutzen, dann kommt die Seele der Figur auch nicht zurück und der Charakter bleibt im Jenseits.
Wenn jemand sehr an seiner Figur hängt und meint ihre Reise ist noch nicht zu Ende, dann ist das für den Spieler ein guter Moment um sich zu überlegen, worin denn ihre  höhere Aufgabe und Mission liegt, warum sie zurück kommt.
Edit.
Figuren die für kurze Zeit im Jenseits waren, haben nicht selten auch eine Nahtodeserfahrung, wo ihnen die Toten und Schutzgeister begegnen oder ihnen etwas mit auf den Weg geben können.
« Letzte Änderung: 22.07.2017 | 09:52 von Issi »

Offline Justior

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #240 am: 22.07.2017 | 10:18 »
Wir handhaben es so, dass Spieler mit unterschiedlichen Sterblichkeitsvorlieben auch unterschiedlich behandelt werden.
Wenn ein Spieler partout nicht will, dass sein SC stirbt, dann nimmt der SL darauf Rücksicht. Wenn ein anderer Spieler kein Problem mit einem Charaktertod hat, dann kann dessen SC auch durchaus mal sterben.
Interessant, dass das scheinbar gut funktioniert. Denn wenn ich mich in die Lage hineinversetze (als jemand für den ein Tod auch mal dazu gehört) fände ich es auf den ersten Blick schon okay, so eine einfache Lösung zu finden. Aber irgendwann wird sich vielleicht ein Unfairnessgefühl einschleichen, weil ich extrem auf meinen CHarakter aufpasse und die Person, die nicht sterben will mit der selben Situation ganz anders umgeht (umgehen kann).
Aber ich gebe zu, dass das nur eine theorethische Vorstellung ist. Vielleicht passt das mit entsprechenden Leuten in der Praxis wunderbar.

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #241 am: 22.07.2017 | 10:23 »
Interessant, dass das scheinbar gut funktioniert. Denn wenn ich mich in die Lage hineinversetze (als jemand für den ein Tod auch mal dazu gehört) fände ich es auf den ersten Blick schon okay, so eine einfache Lösung zu finden. Aber irgendwann wird sich vielleicht ein Unfairnessgefühl einschleichen, weil ich extrem auf meinen CHarakter aufpasse und die Person, die nicht sterben will mit der selben Situation ganz anders umgeht (umgehen kann).
Aber ich gebe zu, dass das nur eine theorethische Vorstellung ist. Vielleicht passt das mit entsprechenden Leuten in der Praxis wunderbar.

Okay, ich gebe offen zu: ein bißchen war bei meiner Frage der Hintergedanke "In wievielen Gruppen würde ein 'Du brauchst Charaktertod? Okay, dann bringe ich eben deine Charaktere ab und zu mal um...'-SL-Ansatz eigentlich tatsächlich funktionieren?" schon dabei. >;D

Offline Justior

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #242 am: 22.07.2017 | 10:41 »
Also wenn du nur zählen willst, dann gehöre ich wohl dazu. Ich finde wenn man das richtig ausspielt hat man entweder einen wirklich epischen Tod, eine coole Story daraus, oder einen echt dummen Tod, der zu einer Reihe von tadelden Witzen führt  ~;D

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #243 am: 22.07.2017 | 10:42 »
Okay, ich gebe offen zu: ein bißchen war bei meiner Frage der Hintergedanke "In wievielen Gruppen würde ein 'Du brauchst Charaktertod? Okay, dann bringe ich eben deine Charaktere ab und zu mal um...'-SL-Ansatz eigentlich tatsächlich funktionieren?" schon dabei. >;D
Nicht "ich brauche den Charaktertod" sondern "ich brauche das Risiko des Charaktertodes".
Es geht um die Tödlichkeit eines Systems und nicht um den Tod an sich.

Nur weil Du z.B. bei einem Fussballspiel verlieren kannst, willst Du auch unbedingt verlieren.
Verstehst Du den Unterschied?

EDIT: Aber zur eigentlichen Frage: Alle Runden in denen ich spiele gibt es eine entsprechende Regel. Meine Charaktere können (nicht müssen!) sterben. Mir persönlich ist es aber egal, ob die Charaktere der anderen Spieler sterben können. Das ist deren Sache. In mir kommt da auch kein "Neid" oder sowas auf. Wir spielen schliesslich gemeinsam.
« Letzte Änderung: 22.07.2017 | 10:44 von 6 »
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #244 am: 22.07.2017 | 10:49 »
Nicht "ich brauche den Charaktertod" sondern "ich brauche das Risiko des Charaktertodes".
Es geht um die Tödlichkeit eines Systems und nicht um den Tod an sich.

Nur weil Du z.B. bei einem Fussballspiel verlieren kannst, willst Du auch unbedingt verlieren.
Verstehst Du den Unterschied?

Ein Risiko, das sich de facto niemals manifestiert, ist keins. Soll heißen: Wenn ein Charakter ein spontanes Ableberisiko eingeht, weil sein Spieler (nennen wir ihn A) das so will, und ein anderer nicht, weil dessen Spieler (B) daran absolut nicht interessiert ist, und wenn dieses Risiko real und nicht bloß illusorisch sein soll, dann reduziert sich der Unterschied letztendlich doch nur auf "die Charaktere von A sterben öfter als die von B, weil A das so möchte". Ich denke, da kann man schon von "Charaktertod brauchen" sprechen.

Nachsatz: Außerdem geht's mir tatsächlich ein bißchen darum, auszufühlen, ob und inwieweit es jemandem, der ein Charaktertodrisiko braucht, schon reicht, wenn nur sein eigener Charakter betroffen ist, oder ob das dann aus Sicht dieses Spielers auch für die Charaktere der anderen Spieler gelten muß, damit sich wirklich volle Zufriedenheit einstellen kann. Daß in der Frage eventuell einiges an Zündstoff stecken könnte, ist, denke ich, leicht ersichtlich.
« Letzte Änderung: 22.07.2017 | 10:56 von nobody@home »

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #245 am: 22.07.2017 | 11:13 »
Ein Risiko, das sich de facto niemals manifestiert, ist keins. Soll heißen: Wenn ein Charakter ein spontanes Ableberisiko eingeht, weil sein Spieler (nennen wir ihn A) das so will, und ein anderer nicht, weil dessen Spieler (B) daran absolut nicht interessiert ist, und wenn dieses Risiko real und nicht bloß illusorisch sein soll, dann reduziert sich der Unterschied letztendlich doch nur auf "die Charaktere von A sterben öfter als die von B, weil A das so möchte". Ich denke, da kann man schon von "Charaktertod brauchen" sprechen.
Der Ausdruck "Charaktertod brauchen" hat aber mehrere Bedeutungen. Es kann bedeuten, dass die Möglichkeit eines Charaktertodes bestehen muss, ohne dass sie automatisch real wird (Es können ganze Kampagnen ablaufen, ohne dass ein Charakter stirbt und trotzdem kann das Risiko eines Charaktertodes existieren) und es kann bedeuten, dass der Spieler einen real ausgeführten Charaktertod im Spiel brauch.
In Deinem Kontext "Okay, dann bringe ich eben deine Charaktere ab und zu mal um..." ist für mich ziemlich eindeutig auf die zweite Bedeutung verwiesen.
Und genau das ist hier im Thread die falsche Bedeutung. (Siehe mein Posting)
Zitat
Nachsatz: Außerdem geht's mir tatsächlich ein bißchen darum, auszufühlen, ob und inwieweit es jemandem, der ein Charaktertodrisiko braucht, schon reicht, wenn nur sein eigener Charakter betroffen ist, oder ob das dann aus Sicht dieses Spielers auch für die Charaktere der anderen Spieler gelten muß, damit sich wirklich volle Zufriedenheit einstellen kann. Daß in der Frage eventuell einiges an Zündstoff stecken könnte, ist, denke ich, leicht ersichtlich.
Als Antwort von mir:
Ob die Charaktere der anderen Spieler drauf gehen hat nichts mit meiner Motivation am Spielen zu tun. Ich brauch das Risiko für meinen Charakter zum Spiel. Das erstreckt sich nicht über die anderen Charaktere. Das ist deren Spieler Sache nicht meine. Es erhöht aber auch nicht meine Spielmotivation, wenn die anderen Charaktere in "echter" Todesgefahr im Spiel schweben.

EDIT:
Nur als Disclosure(?). Ich habe in mehreren Kampagnen gespielt in denen meine Charaktere draufgegangen sind, während andere Charaktere in ähnlichen Situationen vom SL am Leben gehalten wurden. Ich war also schon in Situationen, die Du abstecken willst und kann daher aus eigner Erfahrung reden.

EDIT2: Weil es mir gerade auffällt: "Ein Risiko, dass sich nicht manifestiert ist keins."
Wenn ich also russisch Roulette spiele, einmal abdrücke und überlebe, gab es niemals das Risiko, dass ich dabei sterbe?
Echt jetzt?
« Letzte Änderung: 22.07.2017 | 11:20 von 6 »
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #246 am: 22.07.2017 | 11:16 »
Ich brauche auch das Charaktertodrisiko und die einfachste Art, dass zu haben und zu überleben, ist, wenn andere SCs sterben ... Dann kann man sich recht sicher sein, dass es auch einen selbst hätte erwischen können. {Bevorzugungsspiel mal außen vorgelassen.}
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Offline Issi

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #247 am: 22.07.2017 | 11:20 »
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Bis jetzt habe ich für meine Figur die Option der Wiederbelebung noch nicht in Anspruch genommen bzw. nehmen muessen. Gestorben bin ich mit anderen Figuren schon öfter. Und da war es für mich zwar immer auch ein Bisschen doof(Das gehört finde ich dazu) aber es war trotzdem Ok. Eine einzige Figur wurde mal wiederbelebt. Die eines Mitspielers. Auch gut begründet. Das war für mich auch OK. (Weil es so ein Krithundertsoforttot war, und der Spieler nicht mal die Chance auf Rettung hatte).
Würde meine Figur sterben, und ich hätte das Gefühl, es gibt noch viel zu spielen,  zu viele offene Fragen, dann würde ich mir vielleicht auch ueberlegen, ob die Seele zurück kommt.
Aber einfachso  nicht.
Ich sehe das eher wie einen letzten Notanker. Eine Option, die man wirklich nur nutzt, wenn einem die Figur ganz ganz wichtig ist. Wenn sowas Gang und Gebe ist, dann kommen sich die Leute die ihre Figur brav sterben lassen,  ja auch irgendwie veräppelt vor. Sowas handelt man mMn. auch mehr oder weniger im Gruppenvertrag aus.
Der Tod ist die Norm. In selten Fällen ist Wiederbelebung jedoch möglich.
In manchen Gruppen ist es vielleicht umgekehrt, wer weiß.
« Letzte Änderung: 22.07.2017 | 11:22 von Issi »

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #248 am: 22.07.2017 | 11:26 »
Ich brauche auch das Charaktertodrisiko und die einfachste Art, dass zu haben und zu überleben, ist, wenn andere SCs sterben ... Dann kann man sich recht sicher sein, dass es auch einen selbst hätte erwischen können. {Bevorzugungsspiel mal außen vorgelassen.}
Es müssen also Charaktere sterben, damit Du zufrieden vom Spiel bist?
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #249 am: 22.07.2017 | 12:02 »
Zum Ausgleich hat unser Spielleiter auch mal einen richtig boesen NSC Erzfeind  von seinen dunklen Göttern wieder zurück gebracht bzw. wiederbelebt. War OK, warum sollen immer nur die Helden Support haben ?