Autor Thema: Gesellschaftsklischees in der SF  (Gelesen 6407 mal)

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Offline Grey

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Gesellschaftsklischees in der SF
« am: 24.08.2017 | 08:05 »
Hallo allerseits!

Mir ist aufgefallen, dass es zwar im Internet schon jede Menge Sammlungen von "SF-Klischees" gibt, dass sich diese aber meist [herablassend] auf das technisch-Naturwissenschaftliche beschränken: Knallende Explosionen im Weltall, Hyperraum mit Strich-Sternen, keine Anschnallgurte auf der Brücke usw.

Was ich nicht gefunden habe, ist eine Sammlung mit Klischees, wie in der fiktiven Zukunft "die Menschen ticken werden".

Um zu illustrieren, was ich meine: Über z.B. das Mittelalter sind haufenweise gesellschaftlicher Klischees in Umlauf wie "Die Menschen waren alle dumm und abergläubisch", "Es gab keine Gesetze, der Adel durfte alles", "Vor Gericht wurde pausenlos gefoltert" oder "Frauen waren rechtlos". Wonach ich suche, sind vergleichbare Klischees über Menschen und Gesellschaft, die sich im SF-Genre etabliert haben.

Wem was dazu einfällt: Bitte munter drauflos posten!
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Offline KhornedBeef

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #1 am: 24.08.2017 | 09:14 »
Wie bereits im Nebenthread übe die Prävalenz von Fantasyliteratur: vom Mittelalter hat sich so ein literarischer Kanon durchgesetzt, während die SciFi sich mehr in verschiedene Entwürfe aufspaltet (vor allem utopisch und dystopisch). Aber versuchen wirs:
- Das Wirtschaftssystem wurde abgelöst, entweder von einer Art Gemeinsinn (Star Trek anscheinend??) oder von einer überragenden Bedeutung einer konkreten Ressource, die entweder als Ersatzgeld oder als absoluter Machthebel funktioniert (Dune)
- Alle haben sich lieb und verstehen die "Barbaren" unserer Zeit gar nicht mehr (Star Trek, klassische Bücher z.B. auch von Lem)
- Raumfahrt ist pillepalle und alltäglich, jeder Hanswurst kann sich ein Raumschiff leisten
- Der Alltag ist ähnlich, aber alles technobabbelisiert (die Jetsons, Zurück in die Zukunft) ;)

Ich merke, dass unheimlich viel Produkt seiner Zeit ist. In jüngerer Zeit geht es oft um die ökonomisch-politisch-technologische Kontrolle der Massen durch die oberen Zehntausend.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Fenix

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #2 am: 24.08.2017 | 09:38 »

Ein Imperium ist immer böse. Das war früher, als Asimov und Anderson noch SF schrieben, nicht unbedingt so, aber seit Lucas uns Eines in Star Wars präsentierte, scheint es zu gelten.

Umgedreht sind Rebellen immer die Guten...

Große Konzerne stehen außerhalb des Gesetzes. Der Gedanke der Exterritorialität für Unternehmen kam wohl zuerst im dystopischen Cyberpunk auf, wird aber inzwischen allgemein akzeptiert.

In Zukunft gibt es wieder einen Erbadel mit so altmodischen Titeln wie Herzog, Graf und Baron. Die genießen gesellschaftliche und politische Bedeutung sowie Privilegien.

Es gibt lasche Waffengesetze wir in einigen Staaten der USA, wenn überhaupt. Selbst auf hochzivilisierten Welten dürfen Privatleute mit Schusswaffen herumlaufen. Wenn die benutzt werden, macht niemand großes Aufheben, weder Polizei noch Justiz.

Der Einsatz von Biotechnologie, Gentechnik, Cyberware usw. ist allgenein akzeptiert. Er wird nie aus medizinischen oder ethischen Gesichtspunkten hinterfragt.



Offline Grey

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #3 am: 25.08.2017 | 08:28 »
@KhornedBeef: Du hast recht, es ist natürlich schwieriger, feste Klischees über eine Zukunft zu etablieren, in der noch mannigfach verschiedene Pfade offen stehen, als über eine Vergangenheit, in der schon alles feststeht.

@Fenix: Hast du für die laschen Waffengesetze 1-2 Beispiele? :) Als verbreitetes Klischee war mir das jetzt neu.

@Alle: Kommt, Leute, da geht doch noch mehr! ;) Oder?
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Offline YY

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #4 am: 25.08.2017 | 08:39 »
Kommt, Leute, da geht doch noch mehr! ;) Oder?

Ich denke, man wird es wirklich nach Strömungen aufteilen müssen, um eine sinnvolle Zusammenstellung zu bekommen.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #5 am: 25.08.2017 | 08:54 »
Sttatspolizei und Küstenwache werden zur Raumpatrouille
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #6 am: 25.08.2017 | 08:57 »


Es gibt lasche Waffengesetze wir in einigen Staaten der USA, wenn überhaupt. Selbst auf hochzivilisierten Welten dürfen Privatleute mit Schusswaffen herumlaufen.
ist mir nie aufgefallen, ist mMn eher ein Fall von frisch besiedelten Welten(und wenn das Äquivalent von T-Rex und Co vorbeikommen)
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Mr.Renfield

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #7 am: 25.08.2017 | 09:54 »
ist mir nie aufgefallen, ist mMn eher ein Fall von frisch besiedelten Welten(und wenn das Äquivalent von T-Rex und Co vorbeikommen)

ist nur einer der punkte, in der sich die unterschiedlichen sf-subgattungen stark unterscheiden. und zumindest in den durchdachteren natürlich auch innerhalb des settings je nach jurisdiktion.

aber zumindest in den "klassischen" zwielichtigen raumhafenkaschemmen hat natürlich jeder nen blaster...
außgenommen diejenigen, die lichtschwerter haben.

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #8 am: 25.08.2017 | 09:58 »
ist nur einer der punkte, in der sich die unterschiedlichen sf-subgattungen stark unterscheiden. und zumindest in den durchdachteren natürlich auch innerhalb des settings je nach jurisdiktion.
Ist mir nie so aufgefallen, eher als Ausnahme.



Zitat
aber zumindest in den "klassischen" zwielichtigen raumhafenkaschemmen hat natürlich jeder nen blaster...
außgenommen diejenigen, die lichtschwerter haben.
Tattooine und die Underhives würde ich jetzt nicht als hochzivilisiert betrachten Quite the Contrary.
Tusken
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #9 am: 25.08.2017 | 10:39 »
Raumschiffe verschiedener Völker oder Fraktionen kann man immer einfach schon an ihrem Aussehen unterscheiden. Die Gesetze der Physik mögen für alle gleich sein und entsprechend auch eigentlich zum Verwechseln ähnliche Designs für alle nahelegen, aber irgendwie passiert das nie, und wenn doch mal gleichartige Schiffe im Clinch liegen, gehörten sie ursprünglich mal zur selben Seite.
« Letzte Änderung: 25.08.2017 | 10:47 von nobody@home »

Offline achlys

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #10 am: 27.08.2017 | 20:40 »
Mal einige überlegungen zu Alien und Menschen:
Menschen sind immer die Mittelmäßige Rasse, sie sind in nichts besonders gut, haben aber auch keine besonderen Macken. (Besonders bei PC Spielen)
Außerirdische Rassen weisen häufig ein besonderes Merkmal auf, das ins Extrem gesteigert wurde. Dies können z.B. sein: gesellschaftlich-sozial (Krieger- vs Pazifistenrasse, Kommunismus usw ->StarTrek) oder auch besondere körperliche oder geistige Merkmale.
Alienrassen haben meistens eine humanoide Form.


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Offline YY

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #11 am: 27.08.2017 | 20:44 »
Außerirdische Rassen weisen häufig ein besonderes Merkmal auf, das ins Extrem gesteigert wurde.

Da Aliens meistens nur den Stellvertreter für die Beschäftigung mit menschlichen Eigenschaften spielen müssen/sollen, sind ihre Gesellschaften sehr homogen aufgebaut und auch diese besonderen Merkmale natürlich bei jedem Inidividuum zu finden.


Dass man aus menschlicher Perspektive sich selbst als den Normalfall betrachtet und andere daran bemisst, ob sie etwas Bestimmtes nun besser oder schlechter können als ein handelsüblicher Mensch, ist doch gut nachvollziehbar.
In der Regel machen das die Aliens ja genau so und halten dem Menschen in dieser Hinsicht schön den Spiegel vor.
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Offline Talasha

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #12 am: 27.08.2017 | 20:49 »

Alienrassen haben meistens eine humanoide Form.

Was aber in erster Linie an den Möglichkeiten für Spezialeffekte liegt.
"Haben Sie Bücher zu Pawlows Hunden und Schrödingers Katze?"
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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #13 am: 27.08.2017 | 21:34 »
Die Inspiration für zukünftige Gesellschaften ist natürlich immer aus der menschlichen Vergangenheit oder bestenfalls Gegenwart geklaut. Da finden sich dann solche Sachen wie das alte Rom (wahlweise militant, dekadent, oder beides), die marodierenden Mongolenhorden, oder irgendeine religiöse Ordensgemeinschaft (mit oder ohne Inquisition) schnell und gerne direkt abgekupfert wieder, natürlich IIIIMMM WEEELLLTRAUM!!! und, wenn sich der Autor nicht zu schnell ertappen lassen will, vielleicht auch mal mit oberflächlich abgeschliffenen Seriennummern. Insbesondere die "Hauptzivilisation", zu der die Protagonisten gehören, ähnelt zwar vielleicht nicht immer, aber doch recht oft (natürlich rein zufällig 8]) ausgerechnet derjenigen sehr, in der der Verfasser selber im richtigen Leben auch schon aufgewachsen ist -- vielleicht etwas wunschdenkerisch-utopisch aufgehübscht, aber ohne größere Umwälzungen.

Offline Runenstahl

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #14 am: 27.08.2017 | 21:37 »
Das "Menschen sind langweilig weil sie der durchschnitt sind Problem" wurde sehr gut von "Master Of Orion" gelöst. Menschen sind dort (angelehnt an Star Trek) Charismatisch und sehr gute Diplomaten (und Lügner / Betrüger wenn es drauf ankommt). Das habe ich bislang für all meine eigenen Kampagnen (inkl. Fantasy) geklaut. Es mag Spezies geben die besser aussehen und "weiser" rüberkommen. Aber in fast allen SF Szenarien es sind meist siw Menschen die die richtigen Worte finden um andere Rassen rumzukriegen.
"Reading is for morons who can't understand pictures"
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Eulenspiegel

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #15 am: 27.08.2017 | 23:05 »
Einige gesellschaftliche Klischees in der SF:
1. Monokulturen:
Pro Planet gibt es nur eine Kultur. Die Menschheit kann mehrere Planeten besiedeln. Und auf jedem Planeten kann es eine andere Kultur gebe. Aber innerhalb eines Planeten gibt es nur eine Kultur.

Falls es in Ausnahmefällen mal zwei Kulturen auf einem Planeten geben sollte, so sind diese beiden Kulturen verfeindet.

2. Mono-Charakter:
Außerirdische der gleichen Rasse haben alle die gleichen Charaktereigenschaften. Dieses Klischee findet sich vor allem bei älteren SF-Geschichten. Bei neueren wird das Klischee zum Glück etwas aufgeweicht.

Auch hier wieder die Ausnahme: Es gibt den einen Außerirdischen, der so ganz anders als sein Volk ist. Alle aus seinem Volk haben den gleichen Charakter. Nur er nicht. Er ist der einzige mit einem anderen Charakter.

3. Kein religiöser Fanatismus:
Je nach SF sind die Menschen entweder Atheisten oder aufgeklärte Religiöse. Aber religiöser Extremismus spielt keine Rolle. Als Ausnahme fällt mir hier Warhammer 40k ein.

4. Schwarz/Weiß-Malerei:
Entweder die Erde ist eine Utopie oder eine Dystopie. Aber es ist extrem selten, dass der Autor ganz bewusst die Erde so beschreibt, dass sie in einigen Punkten besser und in anderen schlechter ist.

5. Menschheit = junges, aufstrebendes Volk:
Die Menschheit ist ein junges aber aufstrebendes Volk. Es gibt Völker, die deutlich älter als die Menschheit sind und eine höhere Technologie besitzen. Aber selbst diese beneiden die Menschen für ihre Flexibilität, Kreativität und ihre unorthodoxen Vorgehensweisen.

6. Keine Trennung von Militär und Polizei:
Es gibt die Sicherheitskräfte. Diese übernehmen sowohl Polizei- als auch Militäraufgaben. Allgemein sind gerade frühe SF-Kulturen sehr militärisch. Egal ob als Dystopie (Imperium aus StarWars) oder als Utopie (Föderation bei StarTrek).

7. Unbekannte Vergangenheit:
Die Menschen im SF-Setting scheinen kaum Vorstellungen von der Gegenwart zu haben. Entweder ist das Wissen darüber komplett verloren gegangen oder es wurde sehr sinnentstellt wiedergegeben. Die SF-Menschen haben jedenfalls eine sehr seltsame Vorstellung über das Leben des 20. Jahrhunderts.

Offline Feuersänger

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #16 am: 28.08.2017 | 00:36 »
In vielen SF-Settings haben sich aus irgendwelchen Gründen wieder Aristokratien oder gar Monarchien entwickelt.

Rick Robinson hat dazu mal einen Aufsatz geschrieben:
http://www.rocketpunk-manifesto.com/2013/03/high-kings-and-galactic-emperors.html

Aus derselben Feder stammt auch der "Tough Guide to the Known Galaxy", kennst du wahrscheinlich.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline YY

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #17 am: 28.08.2017 | 06:25 »
In vielen SF-Settings haben sich aus irgendwelchen Gründen wieder Aristokratien oder gar Monarchien entwickelt.

Einige der Argumente, die - abhängig von gewissen Settingparametern - recht deutlich dafür sprechen, sind mMn gar nicht so abwegig.
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Offline Grey

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #18 am: 28.08.2017 | 10:09 »
Aus derselben Feder stammt auch der "Tough Guide to the Known Galaxy", kennst du wahrscheinlich.
Kannte ich tatsächlich noch nicht, aber danke für den Tipp! :d
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Offline Mr.Renfield

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #19 am: 28.08.2017 | 12:48 »
Einige gesellschaftliche Klischees in der SF:
1. Monokulturen:
Pro Planet gibt es nur eine Kultur.

was nicht verwundert, denn üblicherweise haben planeten ja auch nur eine klimazone  ::)

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #20 am: 28.08.2017 | 12:59 »
was nicht verwundert, denn üblicherweise haben planeten ja auch nur eine klimazone  ::)

Außerdem nur eine Stadt und einen Raumhafen, und wenn Invasoren die erst mal erobert haben, beherrschen sie automatisch den gesamten Planeten (gibt ja sonst nichts Erwähnenswertes dort)...aber ich denke, wir schweifen ab. ;)

Offline Grey

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #21 am: 28.08.2017 | 22:05 »
OK, bis hierher ist erfreulicherweise schon einiges zusammengekommen.  :) Versuchen wir doch mal, das Ganze ein wenig zu ordnen.

Welche Normen, Verhaltensweisen und Charakter-Archetypen würdet ihr -- gemäß den Klischees des Genres -- jeweils erwarten in bzw. auf:
  • einem Raumschiff einer "staatlichen" Flotte (Kampfflotte, Raumpolizei, Forschungsflotte à là Starfleet ...)
  • dem Schiff einer Flotte mit im weitesten Sinne "religiösem" Hintergrund (WH40k, Dune etc.)
  • einem unabhängigen Handelsschiff ("Rogue Trader")
  • einem Metropolpaneten
  • einem Kolonieplaneten
  • ... Sonstiges, nämlich:
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Offline Zarkov

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #22 am: 28.08.2017 | 22:10 »
Mit »Genre« meinst du hauptsächlich Space Opera, seh ich das richtig?
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

Offline Mr.Renfield

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #23 am: 28.08.2017 | 22:48 »

Welche [..] Charakter-Archetypen würdet ihr -- gemäß den Klischees des Genres -- jeweils erwarten in bzw. auf:
  • einem Raumschiff einer "staatlichen" Flotte (Kampfflotte, Raumpolizei, Forschungsflotte à là Starfleet ...)

immer toll zu spielen: der politoffizier  ~;D und natürlich der smutje..

für bessere antworten müßte tatsächlich genre & setting genauer definiert sein.[/list]

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Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #24 am: 28.08.2017 | 22:55 »
In Sachen Schiffsbesatzungen würde ich im Wesentlichen direkt die typischen Klischees aus der modernen Seefahrt erwarten -- schließlich ist der Weltraum traditionell ja auch nur 'ne andere Art von Meer. Wahrscheinlich wird auch selbst die tollste Technik nicht verhindern können, daß in der einen oder anderen Abteilung fleißig das schönste Raumfahrergarn gesponnen wird... -- Mit anderen Worten, wir finden beim Militär wahrscheinlich mehr oder weniger verantwortungsbewußte und/oder vorschriftsgläubige Karriereoffiziere, die das Kommando haben (Querschläger wie ein Commander McLane, die dann auch noch eine zu ihnen passende Crew haben, die sie unterstützt, können mal vorkommen, sind aber normalerweise die Ausnahme), dann natürlich die übermütigen Jägerpiloten und bodenständigen eigentlichen Weltraummarinesoldaten, während in der Handelsraumfahrt die Kapitäne hauptsächlich über durch völlig überflüssige Kontrollen durcheinandergebrachte Zeitpläne und ebenso komplett überhöhte Hafengebühren jammern. Gelegentlich mal Wunder wirkende Technikexperten und Maschinenpersonal mit diversen Ticks sieht man (wenn man die entsprechenden Abteilungen denn überhaupt jemals besucht) selbstredend auf beiden Arten von Schiffen. Religiosität oder die auffällige Abwesenheit derselben wird daran nichts allzu Wesentliches ändern (einzelne Seelsorger sind an Bord von Schiffen mit größerer Besatzung schon in der Realität nichts allzu Ungewöhnliches), es sei denn vielleicht, die betreffende Kultur beschäftigt ausdrücklich solche Dinge wie Missionars-, Bekehrungs-, oder Tempelschiffe -- die haben dann natürlich gefälligst auch einen geeigneten geistlichen Stab an Bord.